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Im Blickpunkt<br />

Gallaher/Austria Tabak<br />

2006: Das Jahr der großen Herausforderungen<br />

erfolgreich gemeistert<br />

AT bald ein Teil des weltweit drittgrößten Tabakimperiums<br />

Nachdem die EU-Kommission am 21.Februar die<br />

geplante Übernahme der britischen Austria-Tabak-<br />

Mutter Gallalher durch Japan Tobacco gednehmigt<br />

hatte, stimmten am 9 März die Gallaher-Aktionäre<br />

im Rahmen einer Hauptversammlung dem Vorhaben<br />

mit großer Mehrheit zu. Damit wurde die<br />

letzte Hürde für den 11-Milliarden-Euro-Mega-<br />

Deal genommen. Nach der Phase des sogenannten<br />

Closings wird der Abschluß<br />

für den 18. April erwartet.<br />

Damit war die diesjährige<br />

Austria-Tabak-Jahresergebnis-<br />

pressekonferenz<br />

die letzte, die vor dem<br />

Hintergrund des Gallaher-<br />

Logos in Szene ging und<br />

– rein auf den rotweißroten<br />

Markt bezogen – unter<br />

der Devise „2006: das<br />

Jahr der großen Herausforderungen“<br />

stand. Und<br />

diese waren: der Konkurrenzkampf<br />

über den<br />

Preis zu Beginn 2006, die<br />

daraus resultierende<br />

Mindestpreiseinführung<br />

zum Stichtag 15. Mai<br />

2006, die steigende Zahl<br />

von am Schwarzmarkt in<br />

Umlauf gebrachten<br />

Zigarettenfälschungen, die<br />

Diskussion um Rauchverbote<br />

in der Gastronomie,die<br />

Umstellung der Zigarettenautomaten<br />

auf jugendschutzsicheren<br />

Zugang<br />

und last but not least das mit 1. 1. 2007 wirksam<br />

gewordene Plakat- und Kinowerbeverbot für<br />

Tabakwaren.<br />

Das Absatzvolumen der Gallaher-Gruppe stieg<br />

2006 um 5 Prozentauf 182,4 Milliarden Zigaretten.<br />

Das Umsatzwachstum inklusive Steuern wird<br />

mit einem Plus von 2,3 Prozent auf umgerechnet<br />

8,4 Milliarden Pfund und exklusive Steuern mit<br />

einem 5-Prozent-Zuwachs auf umgerechnet<br />

2,7 Milliarden Pfund angegeben.<br />

In Österreich hält Gallaher derzeit einen Marktanteil<br />

von 37,1 Prozent. Dieser ist wie schon im<br />

Jahr davor um zwei Prozentpunkte geschrumpft,<br />

was Austria-Tabak-Chef Stefan Fitz mit der<br />

Bereinigung des Portfolios um einige alte Marken<br />

erklärt, die am Ende ihres Lebenszyklus angekommen<br />

sind.“ Insgesamt werden hierzulande 106<br />

Marken mit 235 Sorten angeboten. Die Sortenvielfalt<br />

der Austria-Tabak-Produkte beläuft sich auf<br />

63 – mit denn Vorzeigemarken Memphis (19,5<br />

Prozent Marktanteil), Meine Sorte (5,7 Prozent)<br />

und Smart (5,5 Prozent). Seit Einführung eines<br />

Stefan Fitz, Vorsitzender der<br />

Austria-Tabak-Geschäftsführung:<br />

„Gallaher - Japan Tobacco: bis zum<br />

18. April sind wir noch<br />

Konkurrenten...“<br />

Zigaretten-Mindestpreises von 3,25 Euro vor einem<br />

Jahr entfällt knapp die Hälfte der angebotenen<br />

Sorten (rund 100) auf dieses Segment.<br />

Sorgenkind Nummer eins ist und bleibt der Schmuggel:<br />

„In Summe sind 2006 rund 2,6 Mrd. Stück<br />

Zigaretten nicht versteuert worden, was 260<br />

Lkw-Ladungen zu je 10 Millionen Stück Zigaretten,<br />

beziehungsweise dem durchschnittlichen<br />

Jahresabsatzvon 765<br />

Trafiken (gerechnet auf<br />

der Basis eines Verkaufs<br />

von 3,4 Millionen<br />

Zigaretten pro Jahr und<br />

Tabakwarenfachgeschäft)<br />

entspricht“, rechnet Stefan<br />

Fitz, Vorsitzender der<br />

Austria-Tabak- Geschäftsführung<br />

vor.<br />

Bezüglich möglicher Auswirkungen<br />

auf die Japan<br />

Tobacco-Gallaher-Transaktion<br />

gibt der Austria-<br />

Tabak-Chef zugeknöpft:<br />

„Bis zum 18. April sind wir<br />

noch Konkurrenten“, beantwortet<br />

er diesbezügliche<br />

Journalistenfragen. Ab<br />

diesem Datum wird Austria<br />

Tabak ein Teil des weltweit<br />

drittgrößten Tabakimperiums<br />

sein, dürfte doch der große<br />

Deal dürfte den Japan-<br />

Tobacco-Weltmarktanteil<br />

von 8 auf 11 Prozent<br />

steigern und das Unternehmen<br />

im Global-Ranking<br />

hinter Philip Morris (rund 18 Prozent) und British<br />

American Tobacco (etwas mehr als 12 Prozent)<br />

reihen.<br />

„Gallaher ist weltweit in 80 Ländern vertreten, von<br />

denen rund 20 von Österreich aus betreut werden.<br />

Japan Tobacco ist in<br />

etwa 120 Ländern präsent.<br />

Überschneidungen<br />

kann Fitz, wenn überhaupt,<br />

nur in geringem<br />

Ausmaß orten.<br />

Zu dieser Erkenntnis kamen<br />

auch die EU-Behörden<br />

im Zuge der Prüfung<br />

dieses Vorhabens. Die<br />

Zigarettenmarken der<br />

beiden Unternehmen<br />

seien überwiegend in<br />

verschiedenen Segmenten<br />

positioniert,<br />

befanden sie in ihrer<br />

Stellungnahme.<br />

KURZ NOTIERT<br />

EuGH/Wettanbieter: Der Europäische<br />

Gerichtshof (EuGH) sieht Strafen gegen<br />

ausländische Anbieter von Internet-Wetten als<br />

EU-rechtswidrig an. Die Luxemburger Richter<br />

betonen in einem mit Spannung erwartetem<br />

Urteil zu einem konkreten Fall in Italien,<br />

daß ein Mitgliedstaat wegen nicht erfüllter<br />

Verwaltungsformalitäten, wie etwa dem<br />

Anbieten von Sportwetten ohne entsprechende<br />

Konzession in dem betroffenen Land, keine<br />

strafrechtlichen Sanktionen verhängen darf,<br />

wenn er selbst die Erfüllung dieser Formalität<br />

verhindert hat. Von dem Urteil sehen sich in<br />

Österreich private Wettanbieter wie bwin ebenso<br />

bestätigt wie der heimische Monopolist<br />

Casinos Austria. „Wenn ein Wettanbieter in<br />

Land A lizenziert ist, darf er auch in Land B<br />

anbieten“, interpretierte bwin-Sprecherin Karin<br />

Klein das Urteil. Damit gehe die Entwicklung<br />

in Richtung gleicher Bedingungen für private<br />

und staatliche Anbieter. Nach Ansicht der<br />

Europäischen Vereinigung der Wettenanbieter<br />

(EBA) ist das Urteil „ein weiterer Sargnagel“<br />

für die staatlichen Glücksspielmonopole. In<br />

Folge des Schiedsspruchs sollten die EU-Länder<br />

einen offenen und fairen Wettbewerb unter<br />

lizenzierten Anbietern zualssen. Ganz anders<br />

die Auffassung der Casinos Austria: Das<br />

Urteil erlaube nationale Beschränkungen<br />

der Dienst- und Niederlassungsfreiheit im<br />

Glücksspielbereich bis hin zum völligen Verbot<br />

von Glücksspielen, heißt es in einer Stellungnahme<br />

der Casinos. Mit ihrem Spruch erteile<br />

der EuGH all jenen „eine klare Absage“, die<br />

meinten, „daß eine Konzession in einem<br />

Mitgliedsstaat der EU dazu berechtigt, in der<br />

gesamten EU Glücksspiele anzubieten“. Wörtlich<br />

ist in der Stellungnahmen von einem „Waterloo<br />

für Liberalisierungsbefürworter“ die Rede.<br />

Nichtraucherprämie: Eine Nichtraucheraktion<br />

startete das niederösterreichische<br />

Unternehmen „Dolphin Technologies“<br />

(10 Arbeitnehmer) Mitarbeiter, die sich vom<br />

Glimmstengel verabschieden, erhalten<br />

monatlich eine Prämie von 100 Euro.<br />

3/2007 trafikantenzeitung

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