Fantasy Sience Fiction Leseprobe "Delia - Zwischen den Welten"

Leseprobe © Roger Kappeler, www.rogerkappeler.ch
„Versprochen“, holte ihn die warme Stimme Delias wieder
in die Realität zurück, bevor sie den aufgewühlten Jack
herzlich umarmte und ihm nochmals ein allerletztes, bezauberndes
Lächeln schenkte. Daraufhin marschierte sie hoch
erhobenen Hauptes davon, wie ein stolzer Krieger, der unerschrocken
in die Schlacht zieht.
„Folge einfach dem Ruf der Wüste“, rief ihr Jack hinterher,
„dann wirst du sicher ans Ziel kommen!“
Im selben Moment schämte er sich für diese letzten Worte,
weil sie absolut keinen Sinn ergaben. Aber das spielte keine
Rolle, denn Delia hatte sie sowieso nicht mehr gehört.
Jack blickte ihr nach, bis ihre Silhouette am vor Hitze flirrenden
Horizont verschwunden war. Noch nie im Leben hatte
dieser ansonsten abgebrühte Kerl einen Menschen getroffen,
der ihn bis ins tiefste Innere berührt hatte, so wie diese eigenwillige
mexikanische Señorita.
Während Delia einsam wie ein streunender Wolf durch
die Wüste zog, dachte sie ebenfalls noch lange über diese
seltsame Begegnung mit Jack, dem Engel in Menschengestalt,
nach. Vielleicht gibt es ja tatsächlich Menschen, die buchstäblich
vom Himmel gesandt worden sind, um Notleidenden zu helfen, ging es
ihr durch den Kopf, oder ist es etwa bloß reiner Zufall, wenn man
mitten im Nirgendwo jemanden antrifft, der einem mal eben kurz das
Leben rettet? Delia glaubte jedoch nicht an Zufälle. Sie wusste
nur zu gut, dass einem das Universum ständig irgendwelche
Zeichen in jeglicher Form schickte. Man kann sie aber nur
dann erkennen, wenn man mit offenen Augen durchs Leben
geht. Obwohl Delia weder abergläubisch noch religiös im
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