Fantasy Sience Fiction Leseprobe "Delia - Zwischen den Welten"

Leseprobe © Roger Kappeler, www.rogerkappeler.ch
„Ich bin kein Menschenjäger, ganz im Gegenteil“, antwortete
der Mann freundlich und stellte sich als Jack vor.
„Mein Anliegen ist es, die Flüchtlinge vor dem Verdursten zu
bewahren. Die Wüste ist schließlich kein Spielplatz. Deshalb
deponiere ich an bestimmten Knotenpunkten jede Woche
einige Kanister Trinkwasser.“
„Und wieso tust du das, Jack?“, wollte Delia wissen. „Wer
bezahlt dich dafür?“
„Niemand bezahlt mich dafür“, kam die lapidare Antwort,
„ich tue es einfach so, aus Mitgefühl und Nächstenliebe.
Ich habe schon genügend Menschen gesehen, die hier im
heißen Wüstensand elend zugrunde gegangen sind. Und weil
ich diesen abscheulichen Anblick einfach nicht mehr länger
ertragen konnte, musste ich irgendetwas dagegen unternehmen.
Verstehst du?“
„Nicht ganz“, meinte Delia achselzuckend, „du könntest
ja einfach woanders hingehen, dann müsstest du dir das ganze
Elend nicht mehr mit ansehen.“
„Guter Einwand“, brummelte Jack gelassen, während er
sich seinen Cowboyhut zurechtrückte, „aber meine Ranch,
die unserer Familie seit Generationen gehört, liegt nun einmal
in dieser unwirtlichen Gegend. Wer weiß, vielleicht ist es
einfach meine Aufgabe, all den Lebewesen, die sich aus welchen
Gründen auch immer hierher verirrt haben, zu helfen.“
Delia atmete erleichtert auf. Dieser Kerl war also kein Polizist
und würde sie auch nicht verpfeifen. Sie wertete dies als
eine Art Zeichen des Himmels, dass sie die richtige Entscheidung
getroffen hatte und dass ihr das Universum, der
liebe Gott – oder wie auch immer man das nennen mochte –
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