1. Ausgabe März [PDF, 5.46 MB] - Staufen
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Wirtin wärmt sich am grünen Kachelofen<br />
den Rücken. Ein paar Leute sitzen an den<br />
Holztischen – viel los ist hier nicht. Das<br />
Menu: Brotsuppe, Salat, Hauptgang für<br />
Fr. 17.50, die freundliche Bedienung inklusive,<br />
auch ein paar Ratschläge, wie man<br />
Rosmarin und Lavendel, die unter dem<br />
Frost gelitten haben, pflegen und retten<br />
kann. Wirtin, Servierfrau und ich befinden<br />
uns mitten im Gespräch.<br />
ein gastfreundliches Haus<br />
und durch den Wald. Wir aber folgen dem<br />
Weg über den Parkplatz: Farnsburg 35 Minuten.<br />
Das Elf-Uhr-Geläut von Buus tönt<br />
aus dem Tal zu uns herauf und die friedliche<br />
Stimmung wird fast greifbar. Wieder<br />
betreten wir einen Wald; es duftet nach<br />
frisch geschlagenem Holz. Baumstämme<br />
liegen kreuz und quer – hier muss vor kurzem<br />
ein Sturm gewütet haben; jetzt ist es<br />
an den Forstleuten, Ordnung zu schaffen.<br />
Veilchen, Wolfsmilch, Nestwurz, ein paar<br />
späte Schlüsselblumen – der Waldboden<br />
hat sich geschmückt. Bärlauch und Aronstab<br />
steigen mir in die Nase.<br />
In der Höhe ragen die Mauern der Ruine<br />
Farnsburg über die Baumwipfel. Hier führten<br />
vor Jahrhunderten die Thiersteiner Ritter<br />
ein strenges Regiment: sie hatten ihre Untertanen<br />
im Auge. Die Fahrstrasse führt zur<br />
Farnsburg 642 m. Der grosse Betrieb besteht<br />
aus Bauernhof, Metzg und Restaurant<br />
– Fleisch aus eigener Produktion<br />
wird hier verarbeitet, verkauft und im<br />
Ruine Farnsburg<br />
Restaurant angeboten. Leider, leider, ist<br />
heute Wirtesonntag. Wir kehren vor der<br />
verschlossenen Türe um, gehen vorbei an<br />
glücklichen Söili und freundlichen Kühen<br />
in ihrem Laufstall und suchen den Weg<br />
über die Landstrasse Richtung Buus. Der<br />
Hof „Baregg“ bietet ebenfalls eigene Erzeugnisse<br />
an – Obst, Gemüse, Milchprodukte.<br />
Das Beizli ist auf Voranmeldung geöffnet.<br />
Also gehen wir weiter, folgen dem<br />
Wanderweg in den Wald Richtung Buus.<br />
Eine Löwenzahnwiese leuchtet in der Sonne,<br />
ein kleiner Bach plätschert an unserem Weg<br />
– in der Hecke schimmert das lichte Gespinst<br />
des Schwarzdorns. Nach einem kurzen<br />
Stück auf der Strasse gelangen wir in<br />
einen Hohlweg, der uns nach Buus führt.<br />
Ein Lagerplatz mit Kies, Sand, Baumaterial<br />
und -Maschinen; das Dorf kündigt sich an.<br />
Erste Häuser von Buus, Werkhof, Feuerwehrmagazin,<br />
ein habliches Haus, einst die<br />
Dorf-Mühle. Daneben das Gasthaus zum<br />
Stab. Ich trete in die Gaststube. Die alte<br />
Nach Maisprach<br />
Gestärkt machen wir uns auf die letzte<br />
Etappe dorfauswärts. Nach der Brücke folgen<br />
wir dem Wegweiser nach Maisprach<br />
Bad, vorbei an einer grossen Garage und<br />
einem Baugeschäft. Das Schwimmbad<br />
befindet sich in Renovation. Ein steiles<br />
Stück Asphaltstrasse führt uns vorbei am<br />
Stockackerhof, wieder gelangen wir auf<br />
einen fussfreundlichen Feldweg. Ein letztes<br />
schönes Wegstück durch den Wald. Im<br />
Tal rauscht der Bach; der Autolärm dringt<br />
gedämpft zu uns empor. Ein grosser Gebäudekomplex,<br />
Bad Maisprach 437 m:<br />
Freibergerzucht“ lese ich auf einer Tafel.<br />
Ställe, Boxen – hier sind Pferde zu Hause.<br />
Nun geht es bergab, auf einem Feldweg,<br />
dann auf steilem Wiesenpfad ins Dorf Maisprach.<br />
Das Postauto wartet, wir nehmen<br />
die letzten paar Schritte im Laufschritt und<br />
setzen uns aufatmend ans Fenster; wir<br />
spüren die dreistündige Wanderung in den<br />
Knochen. Durch Magden fährt das Auto<br />
nach Rheinfelden, wo wir zum Abschluss<br />
einen kleinen Städtebummel einlegen.<br />
Text und Fotos: Verena Sandmeier<br />
überdeckbare Anlage<br />
Erinnerung an polnische Internierte<br />
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