27.09.2014 Aufrufe

Motocross Enduro - Sonderausgabe Tests 2014-Free Version

Das Jahr 2014 ist rum. Es ist schon verrückt, wie schnell die Zeit vergeht, man arbeitet und arbeitet und arbeitet ... Eigentlich bleibt uns kaum Zeit für einen Rückblick, denn im Regelfall betrachten wir in der Redaktion zum einen die aktuelle Ausgabe, zum anderen sind wir bereits mit der Planung für die kommenden Ausgaben beschäftigt. So wurde auch uns bei einem Blick ins Archiv bewusst, das sich in den letzten zwölf Monaten so einiges an Testberichten angesammelt hat. Doch was anstellen mit solch einer Datenmenge? Zum reinen Archivieren ist es eigentlich zu schade und noch viel zu früh wie wir finden! Angesammelt haben sich verschiedenste Tests, egal ob mit dem Motocross-Bike, den Enduros oder den vielen tausend gefahrenen Kilometern auf den Reiseenduros – wollen wir das wirklich einfach so auf der Festplatte verstauben lassen? Schnell war klar: Nein, auf keinen Fall! In der Redaktion und vor allem im Testteam kam sofort eine lustige Unterhaltung über die Erlebnisse der zurückliegenden Test auf. Quasi ein lebendiges Benzingespräch! Unvergessen der Extrem-Enduro-Test am Berg aller Berge, dem Erzberg! Drei Tage lang haben wir dort einen wahrhaften Test der Extreme durchgeführt. Dabei endeten nicht wenige Versuche, die unendlichen, langen Steilhänge zu erklimmen, in so manchem herzhaften Brüller...

Das Jahr 2014 ist rum. Es ist schon verrückt, wie schnell die Zeit vergeht, man arbeitet und arbeitet und arbeitet ...
Eigentlich bleibt uns kaum Zeit für einen Rückblick, denn im Regelfall betrachten wir in der Redaktion zum einen die aktuelle Ausgabe, zum anderen sind wir bereits mit der Planung für die kommenden Ausgaben beschäftigt. So wurde auch uns bei einem Blick ins Archiv bewusst, das sich in den letzten zwölf Monaten so einiges an Testberichten angesammelt hat. Doch was anstellen mit solch einer Datenmenge? Zum reinen Archivieren ist es eigentlich zu schade und noch viel zu früh wie wir finden! Angesammelt haben sich verschiedenste Tests, egal ob mit dem Motocross-Bike, den Enduros oder den vielen tausend gefahrenen Kilometern auf den Reiseenduros – wollen wir das wirklich einfach so auf der Festplatte verstauben lassen? Schnell war klar: Nein, auf keinen Fall!
In der Redaktion und vor allem im Testteam kam sofort eine lustige Unterhaltung über die Erlebnisse der zurückliegenden Test auf. Quasi ein lebendiges Benzingespräch! Unvergessen der Extrem-Enduro-Test am Berg aller Berge, dem Erzberg! Drei Tage lang haben wir dort einen wahrhaften Test der Extreme durchgeführt. Dabei endeten nicht wenige Versuche, die unendlichen, langen Steilhänge zu erklimmen, in so manchem herzhaften Brüller...

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TEST<br />

mutiert die Multi zu einem echten Racebike, kompromisslos<br />

marschiert sie durchs Drehzahlband,<br />

sodass es einem die Falten aus dem Gesicht zieht!<br />

Nun macht auch die hohe Soziussitzbank Sinn, diese<br />

dient dem Ducatisti bei Volllastorgien als Prellbock,<br />

um nicht vollends bis zum Heck der Multi zu<br />

rutschen. Das DSS-System wechselt im Sportmodus<br />

auf die harte Stufe, genau richtig, um auf der<br />

Landstraße eine gute Figur zu machen. Vor uns<br />

taucht ein Waldgebiet mit herrlichen S- und<br />

180-Grad-Kurven auf, wir lassen uns nicht zweimal<br />

bitten und geben der Duc die Sporen. Willig nimmt<br />

sie diese Aufgabe in Angriff, zieht ihre Bahn durch<br />

die Kurven, als wolle sie ständig fragen – das war alles?<br />

Dank der schlanken Taille und dem guten Knieschluss<br />

lässt sich die Multi mit viel Spaß und messerscharfer<br />

Präzision durch die Kurven jagen. In<br />

puncto Funfaktor auf der Landstraße bekommt die<br />

Duc somit fast die volle Punktzahl! Einzig das hakelige<br />

Getriebe trübt den guten Fahreindruck ein wenig.<br />

Als Pluspunkt, auch in der Praxis, erweist sich<br />

der Windschild. Auf der Autobahn mit einem Griff<br />

um 60 mm hochgefahren, schiebt man es beim Abbiegen<br />

auf die Landstraße oder ins Gelände genauso<br />

schnell wieder runter. Wenn wir schon beim Abbiegen<br />

sind, ist uns eines negativ aufgefallen. Die<br />

Warnblinkanlage ist im Blinkerschalter integriert,<br />

hält man diesen unbewusst länger als drei Sekunden<br />

nach links gedrückt, ist das Bike im Warnblinkmodus!<br />

Klingt blöd, aber ist in der Praxis mit dicken<br />

Handschuhen schneller passiert, als man denkt.<br />

Gelände ist dann auch schon das richtige Stichwort,<br />

denn das kann die Multi ebenfalls. Im <strong>Enduro</strong>modus<br />

stellt sich das Bike in der Leistungsentfaltung und<br />

Fahrwerkseinstellung komplett um. Jetzt liegen, wie<br />

im Urbanmodus, „nur“ 100 PS an, das DSS, das ABS<br />

und auch die Traktionskontrolle (TCS) sind nun für<br />

losen Untergrund ausgelegt. Die voreingestellten<br />

Stufen von DSS und TCS sind für Feldwege durchaus<br />

geeignet, für unseren Geschmack geht da aber noch<br />

wesentlich mehr. Ducati bietet die Möglichkeit, alle<br />

Einstellungen selbst zu wählen. Leider ist der Menüaufbau<br />

etwas verschachtelt. Von jedem Menü gibt<br />

es noch mal ein Untermenü, das wiederum verschiedene<br />

Einstellmöglichkeiten beherbergt. Für<br />

unseren Offroadeinsatz haben wir die Leistung bei<br />

100 PS belassen, das DSS allerdings vorn und hinten<br />

auf die härteste Stufe gestellt und die Traktionskontrolle<br />

sowie das ABS komplett abgeschaltet. Zu<br />

unserem Erstaunen schlägt sich die Duc nun auch<br />

offroad recht ordentlich. Selbst Sprünge schreckten<br />

die Italienerin nicht mehr ab, allerdings sollte man<br />

bei solchen Aktionen stets Vorsicht walten lassen.<br />

Denn die Bodenfreiheit einer KTM Adventure R besitzt<br />

die Duc nicht.<br />

Bremshebel für den Offroadbetrieb<br />

zu tief positioniert<br />

Ducati Skyhook Suspension sorgt<br />

hier für die richtige Einstellung<br />

Motorschutz, gut<br />

für den Geldbeutel<br />

170 mm<br />

Federweg,<br />

elektronische<br />

Einstellung<br />

der Zug- und<br />

Druckstufendämpfung,<br />

elektronische<br />

Einstellung<br />

der Federvorspannung<br />

Der Pilot ist sehr nah<br />

am Cockpit platziert<br />

Bedienelemente für<br />

den Bordcomputer<br />

FAZIT<br />

Marco Burkert: Ich war ziemlich gespannt auf die<br />

Duc und ehrlich gesagt voller Vorfreude auf dieses<br />

Motorrad. Als sie dann endlich in unserer Testgarage<br />

stand, konnte ich es kaum erwarten, mit ihr zu<br />

fahren. Der erste Eindruck bestätigte sich dann relativ<br />

schnell, die Multistrada ist ein Kurvenheizer mit<br />

brachialer Power. Der Sound ist genial und auch die<br />

Reisetauglichkeit des Bikes ist nicht außer Acht zu<br />

lassen. Die Jungs von Ducati haben der Multistrada<br />

viele Gimmicks mit auf den Weg gegeben, leider ist<br />

das Menü mitunter zu komplex aufgebaut, das geht<br />

besser. Cool und praktisch hingegen das Keyless-<br />

System, damit kann der Schlüssel in der Hosentasche<br />

bleiben. Ansonsten überzeugt die Duc mit hohem<br />

Spaßfaktor und wer Wert auf Individualität<br />

legt, ist mit diesem Bike bestens ausgerüstet.<br />

Fehlpositioniert – der Hauptständer<br />

ragt bis an die Ferse des Stiefels<br />

Eine echte Spaßbremse und definitiv fehlplatziert<br />

ist der Hauptständer. Der „Tritt“ ragt derart nahe an<br />

die linke Fußraste, dass man diesen ständig mit<br />

dem Stiefel berührt und herunterdrückt. Und das<br />

mit Schuhgröße 43!<br />

Drifts zieht die 1200er allerdings mühelos in den<br />

Schotter. Mit dem nötigen fahrerischen Können<br />

kommt man also auch mit einer Ducati auf unbefestigtem<br />

Geläuf ganz ordentlich zurecht. Auch wenn<br />

der Hauptfokus dieses Bikes eher auf der Straße<br />

liegt, spricht nichts gegen einen gelegentlichen Abstecher<br />

über Feldwege oder wie in unserem Fall sogar<br />

in noch härteres Gelände. Die zahlreichen Einstellmöglichkeiten<br />

lassen eine komplette Personalisierung<br />

des Bikes zu und machen die Multistrada<br />

damit zur echten Wundertüte.<br />

Riesiges Display, leider mit zu großem Drehzahlmesser<br />

und zu kleinem Infodisplay der Fahrmodi<br />

Gut sichtbar –<br />

der Ölstand<br />

Marko Barthel: Die Multistrada 1200 S Touring hat<br />

mich echt überrascht. Eigentlich denkt man im ersten<br />

Moment nicht daran, mit solch einem Bike ins<br />

Gelände zu fahren. Mit etwas Feingefühl und dem<br />

richtigen Set-up macht es aber durchaus Spaß, die<br />

Multi über Schotterwege zu jagen. Selbst kleinere<br />

Sprünge sind machbar. Ihr bevorzugtes Revier ist<br />

allerdings die Landstraße, hier macht sie richtig<br />

Laune und kann ihr volles Potenzial ausspielen. Allerdings<br />

gibt es auch einige Kritikpunkte wie den<br />

Hauptständer und das Getriebe. Für Fans der italienischen<br />

Marke dürfte das aber kein Verzichtgrund<br />

sein. Das Ducati-Skyhook-Fahrwerk lässt sich vielfältig<br />

einstellen und steht einem herkömmlichen<br />

Fahrwerk in nichts nach. Bei den ersten Einstellversuchen<br />

empfiehlt es sich allerdings, das Handbuch<br />

griffbereit zu haben, denn das Menü ist sehr komplex.<br />

Die Duc verspricht mit ihrem Namen nicht zu<br />

viel und bietet dem Ducatisti von allem etwas.<br />

• Text u. Fotos: Marco Burkert

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