40 Jahre Landkreis Fürth

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66 Ein Mann und viele Männchen In der Welt kennt man ihn als den „Playmobil-Mann“ Seinen Freunden in Zirndorf galt er lange Zeit als „bunter Hund“ und sein Spitzname in der Firma ist Hob: Horst Brandstätter hat viele Namen. Aber eine zündende Idee, die sein damaliger Entwicklungsleiter, Hans Beck, in die Tat umsetzte, machte Horst Brandstätter zu einem vermögenden Mann. Als gelernter Formenbauer trat er 1952 als Gesellschafter in das Familienunterneh- men geobra Brandstätter ein, das sein Urgroß- vater 1876 gegründet hatte. Genau 20 Jahre später, 1974, begann der Siegeszug der Playmobil-Männchen. Heute ist Horst Brandstätter (79) Deutschlands größter Spielzeughersteller und gratuliert dem Landkreis Fürth zum 40-jährigen Jubiläum, das der Kreis und Playmobil fast gemeinsam gefeiert hätten. Seit 1921 ist der Verwaltungssitz von geobra Brandstätter in Zirndorf. Warum sind Sie dem Firmenstandort treu geblieben? Ich habe nie ernsthaft überlegt, wegzugehen. Für die Verwaltung stellt sich diese Frage nicht, das macht keinen Sinn. Auch das Argument, dass eine Produktion im Ausland billiger sei, hat mich nicht überzeugt. Eine Auslagerung hat viele Nachteile: Man muss die Produktionsstätte vor Ort mit großem Aufwand etablieren, sie überwachen und dafür viele Arbeitskräfte abstellen. Dazu kommen die langen Transportwege, an deren Ende man schließlich bei der Qualitätskontrolle bemerkt, was während der Produktion schon schief gelaufen ist. 2011 erwirtschaftete geobra Brandstätter weltweit einen Umsatz von 564 Millionen Euro. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis? Mein Grundsatz war immer, Stück für Stück vorzugehen und die Arbeitsplätze meiner Mitarbeiter nicht für Gewinnexplosionen aufs Spiel zu setzen. Es sind viele Menschen, die dieses Unternehmen tragen und viele gute Mitarbeiter, die aus dem Landkreis kommen. Dafür bedanke ich mich sehr. Was hat Sie bewogen, den Playmobil FunPark zu gründen? Der FunPark wurde 2000 eröffnet, aber tatsächlich ist er Jahr für Jahr gewachsen. Der Anfang war ein Spieltisch in einer Halle am früheren Firmensitz in der Fürther Straße. Nach dem Umzug in das Gewerbegebiet in Zirndorf 1990 wurden links neben der Zufahrt zum Verwaltungsgebäude weiße zeltartige Gebäude, die Pagoden, mit Shop, Ausstellung und Spielbereich gebaut. Jahr für Jahr kam etwas Neues dazu und schließlich bauten wir den FunPark. Ich bin selbst überrascht von dem Erfolg und der Begeisterung, mit der Kinder und Erwachsene hierherkommen. Der FunPark ist mein Geschenk an die Kunden, denen ich meinen Erfolg verdanke.

Was ist Ihr Playmobil-Lieblingsprodukt? Das werde ich oft gefragt (lacht). Ich mag alle Artikel, die sich gut verkaufen und damit nicht aus dem Sortiment genommen werden müssen. Das sind vor allem unsere Klassiker: das Piratenschiff, die Polizeistation und die Ritterburg. Wie hat sich die Zahl der Mitarbeiter entwickelt? Es gibt es keine Mitarbeiterstatistiken, die von 1974 an geführt worden wären und auf die wir heute noch zurückgreifen können. Anfang der 70er Jahre waren wir etwa 200 bis 300 Mitarbeiter insgesamt. Von 1994 bis 2011 hat sich die Zahl der Beschäftigten allein in Zirndorf von 127 auf 681 erhöht. Dabei muss man die 1999/2000 neu hinzugekommenen Mitarbeiter des FunParks sowie der Sortimentslinie Lechuza-Pflanzgefäße berücksichtigen. Weltweit beschäftigen wir heute 3.520 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Was bedeutet Heimat für Sie? Ich bin zu hundert Prozent ein Franke und in Zirndorf geboren. Über 50 Jahre habe ich in meinem Elternhaus an der Alten Veste gewohnt, bevor ich 1998 in mein neues Haus hinter dem FunPark gezogen bin. Heimat hat für mich viel mit Gefühl zu tun, tun, den Freunden und dem Umfeld, in dem man Horst Brandstätter aufgewachsen ist. Das möchte ich nicht missen. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich aus den USA zurückkomme, auf das schöne Franken. Ich schätze die Menschen hier, die ihren Wurzeln treu bleiben, zuverlässig sind und keine Sprüche machen. Haben Sie einen Lieblingsort/-platz im Landkreis? Den Golfplatz in Puschendorf. Da bin ich bei schönem Wetter fast jeden Tag. Was wünschen Sie dem Landkreis für die Zukunft? Ich hoffe und wünsche mir, dass die wirtschaftliche Entwicklung weiter positiv vorangeht. Denn wenn es dem Landkreis gut geht, geht es Brandstätter auch gut. 67

Was ist Ihr Playmobil-Lieblingsprodukt?<br />

Das werde ich oft gefragt (lacht). Ich mag alle Artikel,<br />

die sich gut verkaufen und damit nicht aus dem<br />

Sortiment genommen werden müssen. Das sind vor<br />

allem unsere Klassiker: das Piratenschiff, die Polizeistation<br />

und die Ritterburg.<br />

Wie hat sich die Zahl der Mitarbeiter<br />

entwickelt?<br />

Es gibt es keine Mitarbeiterstatistiken, die von 1974<br />

an geführt worden wären und auf die wir heute<br />

noch zurückgreifen können. Anfang der 70er <strong>Jahre</strong><br />

waren wir etwa 200 bis 300 Mitarbeiter insgesamt.<br />

Von 1994 bis 2011 hat sich die Zahl der Beschäftigten<br />

allein in Zirndorf von 127 auf 681 erhöht. Dabei<br />

muss man die 1999/2000 neu hinzugekommenen<br />

Mitarbeiter des FunParks sowie der Sortimentslinie<br />

Lechuza-Pflanzgefäße berücksichtigen. Weltweit<br />

beschäftigen wir heute 3.520 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter.<br />

Was bedeutet Heimat für Sie?<br />

Ich bin zu hundert Prozent ein Franke und in Zirndorf<br />

geboren. Über 50 <strong>Jahre</strong> habe ich in meinem<br />

Elternhaus an der Alten Veste gewohnt, bevor ich<br />

1998 in mein neues Haus hinter dem FunPark gezogen<br />

bin. Heimat hat für mich viel mit Gefühl zu<br />

tun, tun, den Freunden und dem Umfeld, in dem man<br />

Horst Brandstätter<br />

aufgewachsen ist. Das möchte ich nicht missen.<br />

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich aus den USA<br />

zurückkomme, auf das schöne Franken. Ich schätze<br />

die Menschen hier, die ihren Wurzeln treu bleiben,<br />

zuverlässig sind und keine Sprüche machen.<br />

Haben Sie einen Lieblingsort/-platz im<br />

<strong>Landkreis</strong>?<br />

Den Golfplatz in Puschendorf. Da bin ich bei schönem<br />

Wetter fast jeden Tag.<br />

Was wünschen Sie dem <strong>Landkreis</strong> für die Zukunft?<br />

Ich hoffe und wünsche mir, dass die wirtschaftliche<br />

Entwicklung weiter positiv vorangeht. Denn wenn<br />

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