40 Jahre Landkreis Fürth
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adikal. Die Fernsehbildschirme wurden flach und<br />
die Sendetechnik digital. Der Maschinenpark und<br />
die Werkzeuge passten nicht mehr. Metz musste in<br />
neue Techniken investieren und klug haushalten.<br />
Und tat es – mit Erfolg. Von den über 70 Markennamen<br />
aus der Gründerzeit der Unterhaltungsindustrie,<br />
welche Produkte produziert und vertrieben<br />
haben, konnten sich nur wenige Hersteller halten<br />
wie Loewe oder Metz. Darunter ist Metz aber das<br />
einzige aus dieser Zeit stammende Familienunternehmen.<br />
Rund 90.000 Fernseher und weit über<br />
100.000 Blitzgeräte werden pro Jahr von den ca.<br />
600 Mitarbeitern entwickelt und gefertigt. Über die<br />
Hälfte der Metz Mitarbeiter stammt aus dem <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Fürth</strong>.<br />
In den deutschsprachigen Ländern stehen Metz<br />
TV-Geräte mittlerweile in vielen Fachgeschäften.<br />
Im Ausland ist die Firma jedoch vor allem für ihre<br />
Blitzgeräte bekannt, die in über 90 Länder exportiert<br />
werden. In der fränkischen Heimat Zirndorf<br />
hat das Familienunternehmen mit seiner Unterstützung<br />
für den Vestner Turm (1981) und die<br />
Paul-Metz-Halle (1984) sowie für den Bau der<br />
städtischen Bäder steinerne Spuren hinterlassen.<br />
1981 erhielt Paul Metz die Ehrenbürgerschaft der<br />
Stadt Zirndorf. Auch die Förderung sozialer Einrichtungen<br />
wie der Stadtjugendkapelle und der<br />
Altenheime lagen Herrn und Frau Metz immer am<br />
Herzen. „Wir gehen hier nicht mehr weg!“ sagt Helene<br />
Metz bekräftigend. Dabei spielte bei der Wahl<br />
des Firmenstandorts das Schicksal eine große Rolle.<br />
Denn die erste Halle in Zirndorf entstand erst 1956<br />
nach dem Brand der Tonmöbelfabrik in <strong>Fürth</strong>. „In<br />
der Not hat uns Zirndorf für den Kauf eines Grund-<br />
Helene Metz<br />
stückes die Hand ausgestreckt und<br />
wir haben gerne angenommen“,<br />
erinnert sich Helene Metz zurück.<br />
Noch heute ist sie dem damaligen<br />
Bürgermeister Virgilio Röschlein<br />
für sein Engagement dankbar. Seit<br />
dem ist in Zirndorf eine Halle nach<br />
der anderen entstanden. Heute<br />
sind es 14 Hallen auf 86.000 m²<br />
Grundfläche. Die Stadt Zirndorf<br />
und der <strong>Landkreis</strong> seien bis heute<br />
immer ein fairer Partner für Metz<br />
gewesen, erklärt die Firmeninhaberin.<br />
Doch für die Unternehmerin waren<br />
„ihre Leute“ die Motivation,<br />
am Standort festzuhalten. „Unsere<br />
Mitarbeiter haben uns in schweren<br />
Zeiten die Treue gehalten, und<br />
nach dem Tod meines Mannes<br />
konnte ich das Unternehmen doch<br />
nicht einfach verkaufen. Wer weiß<br />
schon, was mit den Mitarbeitern<br />
passiert wäre“, sagt Helene Metz.<br />
Die Inhaberin hat es darüber hinaus<br />
geschafft, weiterhin viele Händler<br />
an die Marke Metz zu binden – und<br />
auch ihre Mitarbeiter. Für diese steht<br />
die Tür ihres Büros immer weit offen. Selbst für die<br />
Zeit, in der sie nicht mehr die gute Seele der Firma<br />
verkörpern kann, hat Helene Metz vorgesorgt. Die<br />
1997 gegründete, gemeinnützige Paul und Helene<br />
Metz-Stiftung soll den Fortbestand der Firma in<br />
Zirndorf sichern.<br />
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