40 Jahre Landkreis Fürth
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<strong>40</strong><br />
Das lächelnde Gesicht der Metz-Werke<br />
Seit 71 <strong>Jahre</strong>n ist Helene Metz im Unternehmen<br />
Sie gilt als Grande Dame der Unterhaltungselektronik,<br />
ist Trägerin des Verdienstkreuzes 1. Klasse der<br />
Bundesrepublik Deutschland und des Bayerischen<br />
Verdienstordens und hat zusammen mit ihrem<br />
Mann wie keine andere die Philosophie des Unternehmens<br />
geprägt: Helene Metz (87), Inhaberin<br />
und Beiratsvorsitzende der Metz-Werke in Zirndorf.<br />
Die gepflegte Dame mit dem schlohweißen<br />
Haar und den wachen, grünen Augen strahlt eine<br />
Lebensfreude und Autorität aus, die nicht nur ihren<br />
Mitarbeitern Respekt abverlangt. „Wenn ich an den<br />
Produktionshallen vorbeifahre und die Mitarbeiter<br />
Feierabend haben, muss ich beim Autofahren sehr<br />
aufpassen, weil viele stehenbleiben und mir winken“,<br />
erzählt die Unternehmerin mit einem Lächeln.<br />
Fast jeden Tag fährt die 87-Jährige in die Firma.<br />
Gleich der erste Parkplatz am Eingang vor der<br />
Hauptverwaltung ist für ihre silbergraue Limousine<br />
reserviert. Im Juli 2010 hat sich Helene Metz zwar<br />
offiziell aus der Unternehmensführung zurückgezogen,<br />
aber in wichtige Entscheidungen ist sie<br />
eingebunden und mit ihrer Erfahrung könnte man<br />
sich keinen besseren Berater vorstellen. Sie lässt es<br />
sich auch nicht nehmen beispielsweise zur IFA nach<br />
Berlin zu reisen um „ihre“ Händler dort persönlich<br />
zu begrüßen. Abschied nehmen will sie von dem<br />
Unternehmen genauso wenig wie ihre Mitarbeiter.<br />
„Frau Metz ist die gute Seele der Metz-Werke. Sie<br />
IST Metz“, sagen die Mitarbeiter. Helene Metz sagt:<br />
„Die Firma ist mein zweites Zuhause.“<br />
Durch ihre Präsenz lebt Helene Metz das, was Kunden,<br />
Lieferanten und Mitarbeiter an dem Familienbetrieb<br />
so schätzen. „Auf Metz kann man sich<br />
verlassen“, rezitiert die 87-Jährige die Firmenphilosophie.<br />
Und sie sagt es mit Nachdruck. Noch heute<br />
erzählen langjährige Mitarbeiter einander gerne<br />
die Episode, als „die Chefin“ 1995 zum Bayerischen<br />
Staatsministerium nach München fuhr, um sich für<br />
eine Bahn-Haltestelle am Firmenstandort einzusetzen.<br />
Noch im selben Jahr richtete die Deutsche<br />
Bahn die Haltestelle „Kneippallee“ ein und die Stadt<br />
Zirndorf baute die schmale Zufahrtsstraße zum<br />
Unternehmen zur „Paul-Metz-Straße“ aus. „Unsere<br />
Leute müssen ja irgendwie in die Firma kommen“,<br />
kommentiert Helene Metz ihren Einsatz entschieden.<br />
An der Seite ihres Mannes hat die gebürtige<br />
<strong>Fürth</strong>erin ein internationales Unternehmen aufgebaut<br />
und nach seinem Tod 1993 alleine weitergeführt.<br />
Doch die Komplimente über ihre „Verdienste“<br />
wischt die Fränkin mit einem Lächeln beiseite: „Das<br />
hat doch alles mein Mann gemacht.“ Die Entscheidung,<br />
dem Standort Zirndorf die Treue zu halten<br />
und das Unternehmen nicht zu verkaufen, hat<br />
jedoch sie alleine getroffen. Es folgten weitere,<br />
wegweisende Beschlüsse. In den <strong>Jahre</strong>n 2002 bis<br />
2004 veränderte sich die Unterhaltungsindustrie