40 Jahre Landkreis Fürth

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20 40 Jahre Landkreis Fürth 150 Jahre Landkreisverwaltung 1862 entstand das Königliche Bezirksamt Fürth als zentrale Verwaltungsstelle für einen Großteil des heutigen Landkreises. Es wurde 1918 in „Bezirksamt Fürth“ und 1938 schließlich in „Landkreis Fürth“ umbenannt. Bis zum 19. April 1945 hatten Soldaten der 42. US-Division „Rainbow“ das Gebiet des Landkreises besetzt, am 20. April nahm die US-Militärregierung in Fürth ihre Arbeit auf. Ihr waren die Gemeinden im Landkreis unterstellt. Am 1. Juni 1945 setzten die Amerikaner Friedrich Hörndlein als kommissarischen Landrat ein, der – mit einer kurzen Unterbrechung 1947/48 – 13 Jahre im Amt war. Bei seinem Amtsantritt fand Hörndlein ein völliges Chaos vor. Es dauerte Jahre, bis er und die Mitglieder des Kreistages die elementarsten Grundlagen für das Leben im Landkreis schaffen konnten. Am 1. Mai 1958 wurde der Landrat von Heinrich Löffler abgelöst, der bis zur Gebietsreform 1972 amtierte. Er widmete seine Amtszeit dem Aufbau der inneren Struktur. Schwierige Zeiten kamen Ende der 60er Jahre mit der beginnenden Gebietsreform auf den Landkreis zu. Zum Ausgleich für die Gebietsverluste an Nürnberg und Fürth – der Landkreis verlor seine bisherigen Gemeinden Boxdorf, Großgründlach, Neunhof, Stadeln, Sack und Vach – erhielt er Kirchfembach, den Markt Wilhermsdorf und das Gebiet der heutigen Stadt Stein. Dennoch war Fürth zum flächenmäßig kleinsten Landkreis in Bayern geworden. Die gewaltigen Gebietsveränderungen traten am 1. Juli 1972 in Kraft. Dieses Datum war die Geburtsstunde des heutigen Landkreises Fürth. Der 1972 neu gewählte Landrat Dr. Dietrich Sommerschuh löste Heinrich Löffler ab. Damals hatte der Landkreis rund 78.000 Einwohner. In Dr. Sommerschuhs Amtszeit (1972-1990) fiel die Errichtung von drei Gymnasien, der Ausbau der Rothenburger Straße mit der Neukonstruktion der Fernabrücke über die Rednitz und der Bau der Verbindungsstraße West von Dambach nach Altenberg. Er setzte u. a. bei der Bundesregierung in Bonn die Neuordnung der Bundestraße 8 mit der Ortsumgehung von Langenzenn durch. Seine besondere Förderung galt der Pflege des Volkstums, des Brauchtums und des Heimatgedankens. Für seine Verdienste wurde er mit dem Ehrenring des Landkreises ausgezeichnet. Ab dem 1. Mai 1990 stand mit Dr. Gabriele Pauli erstmals eine Frau an der Spitze des Landkreises Fürth. Ihr gelang es, die Verschuldung des Landkreises von rund 25 Millionen Euro im Jahr 1990 auf rund 12,8 Millionen Euro bis 2007 zu halbieren. Fürth wechselte damit im bayernweiten Vergleich aus der Gruppe der zehn meist verschuldeten Landkreise (Platz 69 in 1990) in die Spitzengruppe der Landkreise mit der niedrigsten Verschuldung (Platz 12 in 2005). Trotz der damit in Verbindung stehenden Sparmaßnahmen, konnte mit dem Neubau der Realschule Zirndorf gestartet werden. Die Gymnasien Oberasbach/Stein/Langenzenn, die Förderschule Cadolzburg und die Landwirtschaftliche Berufsschule bzw. Fachschule Fürth wurden umgebaut und auf den neuesten Stand gebracht. Außerdem beschloss der Kreistag auf Vorschlag der Landrätin den Neubau von zwölf zusätzlichen Radwegeverbindungen. Ein wichtiges Projekt in der Amtszeit von Gabriele Pauli war der Neubau des Landratsamtsgebäudes im Pinderpark und die damit verbundene Verlegung des Amtes von Fürth nach Zirndorf, die am 17. Dezember 2002 amtlich wurde. Seit dem 18. Februar 2003 befindet sich in

den modernen Glasbauten der neue Sitz des Landratsamtes Fürth. Landrätin Dr. Pauli verzichtete 2008 auf eine erneute Kandidatur. Landrat Matthias Dießl setzte sich bei der Kommunalwahl am 2. März 2008 mit 50,3 Prozent der Stimmen gegen seine Herausforderer durch. Landrat Matthias Dießl legt seit Beginn seiner Amtszeit großen Wert auf Serviceorientierung und Kundenfreundlichkeit. So wurde der Internetauftritt komplett überarbeitet, Online-Formulare eingeführt und verschiedene Service-Portale (z. B. Familienatlas, Online-Zulassung, Veranstaltungskalender, Marktplatz) entwickelt, um den Kontakt mit dem Landratsamt so einfach wie möglich zu gestalten. Um den Landkreis noch bekannter zu machen gibt es seit 2010 einen Stand auf der CONSUMENTA in Nürnberg und seit 2011 eine Facebook-Seite zum Thema „Freizeit und Tourismus“. Aber auch im Finanzbereich begann 2010 eine neue (Zeit-) Rechnung: Das Landratsamt Fürth stellte seinen Haushalt von der sogenannten kameralen auf die kaufmännische Buchführung („Doppik“) um mehr Kostentransparenz zu schaffen. Parallel dazu wird der Bereich der Kostenrechnung komplett neu aufgebaut. Der Landkreis Fürth als Zuzugsregion beweist es – das Thema Familienorientierung steht im Fokus von Matthias Dießl. Die Dillenberg-Schule in Cadolzburg und das Dietrich Bonhoeffer-Gymnasium in Oberasbach wurden energetisch saniert, in Langenzenn startete 2011der Neubau der Realschule. In den weiterführenden Schulen erfolgte die Einführung von Ganztagesklassen, die Kleinkinderbetreuung wurde dem steigenden Bedarf angepasst und die Kindertagespflege ausgebaut. Der Arbeitskreis „SeniorenpolitischesGesamtkonzept Landkreis Fürth“ behandelt regelmäßig relevante Themen. Die Seniorenpolitik des Landkreises wurde 2010 vom Bayerischen Sozialministerium mit dem ersten Förderpreis ausgezeichnet. Ein wichtiges Ziel für die Zukunft ist der Ausbau der Cadolzburg sowie die Entwicklung eines entsprechendenNutzungskonzepts. Strukturdaten im Vergleich 1972 2011 Gemeinden 24 14 Einwohnerzahl 78.455 115.003 Pro-Kopf-Verschuldung (�/Einwohner) 57 86 Steuerkraft (�/Einwohner) 94,55 690,88 Kreisstraßen (km) 99 123 Kfz-Bestand 28.486 91.190 Landkreishaushalt (Volumen in �) 11.348.123 89.994.194 Kreisumlage (Umlagegrundlage in �/%) 8.537.629/35% 88.357.743/46,3% Bezirksumlage (Umlagesumme in �/%) 1.391.603/16,30% 22.266.151 / 25,20% 40 Jahre Landkreis Fürth 21

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<strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Fürth</strong><br />

150 <strong>Jahre</strong> <strong>Landkreis</strong>verwaltung<br />

1862 entstand das Königliche Bezirksamt <strong>Fürth</strong> als<br />

zentrale Verwaltungsstelle für einen Großteil des<br />

heutigen <strong>Landkreis</strong>es. Es wurde 1918 in „Bezirksamt<br />

<strong>Fürth</strong>“ und 1938 schließlich in „<strong>Landkreis</strong> <strong>Fürth</strong>“<br />

umbenannt.<br />

Bis zum 19. April 1945 hatten Soldaten der 42.<br />

US-Division „Rainbow“ das Gebiet des <strong>Landkreis</strong>es<br />

besetzt, am 20. April nahm die US-Militärregierung<br />

in <strong>Fürth</strong> ihre Arbeit auf. Ihr waren die Gemeinden<br />

im <strong>Landkreis</strong> unterstellt. Am 1. Juni 1945 setzten<br />

die Amerikaner Friedrich Hörndlein als kommissarischen<br />

Landrat ein, der – mit einer kurzen Unterbrechung<br />

1947/48 – 13 <strong>Jahre</strong> im Amt war. Bei seinem<br />

Amtsantritt fand Hörndlein ein völliges Chaos<br />

vor. Es dauerte <strong>Jahre</strong>, bis er und die Mitglieder des<br />

Kreistages die elementarsten Grundlagen für das<br />

Leben im <strong>Landkreis</strong> schaffen konnten. Am 1. Mai<br />

1958 wurde der Landrat von Heinrich Löffler abgelöst,<br />

der bis zur Gebietsreform 1972 amtierte. Er<br />

widmete seine Amtszeit dem Aufbau der inneren<br />

Struktur.<br />

Schwierige Zeiten kamen Ende der 60er <strong>Jahre</strong> mit<br />

der beginnenden Gebietsreform auf den <strong>Landkreis</strong><br />

zu. Zum Ausgleich für die Gebietsverluste an Nürnberg<br />

und <strong>Fürth</strong> – der <strong>Landkreis</strong> verlor seine bisherigen<br />

Gemeinden Boxdorf, Großgründlach, Neunhof,<br />

Stadeln, Sack und Vach – erhielt er Kirchfembach,<br />

den Markt Wilhermsdorf und das Gebiet der heutigen<br />

Stadt Stein. Dennoch war <strong>Fürth</strong> zum flächenmäßig<br />

kleinsten <strong>Landkreis</strong> in Bayern geworden. Die<br />

gewaltigen Gebietsveränderungen traten am 1.<br />

Juli 1972 in Kraft. Dieses Datum war die Geburtsstunde<br />

des heutigen <strong>Landkreis</strong>es <strong>Fürth</strong>. Der 1972<br />

neu gewählte Landrat Dr. Dietrich Sommerschuh<br />

löste Heinrich Löffler ab. Damals hatte der <strong>Landkreis</strong><br />

rund 78.000 Einwohner. In Dr. Sommerschuhs<br />

Amtszeit (1972-1990) fiel die Errichtung von drei<br />

Gymnasien, der Ausbau der Rothenburger Straße<br />

mit der Neukonstruktion der Fernabrücke über die<br />

Rednitz und der Bau der Verbindungsstraße West<br />

von Dambach nach Altenberg. Er setzte u. a. bei<br />

der Bundesregierung in Bonn die Neuordnung der<br />

Bundestraße 8 mit der Ortsumgehung von Langenzenn<br />

durch. Seine besondere Förderung galt der<br />

Pflege des Volkstums, des Brauchtums und des Heimatgedankens.<br />

Für seine Verdienste wurde er mit<br />

dem Ehrenring des <strong>Landkreis</strong>es ausgezeichnet.<br />

Ab dem 1. Mai 1990 stand mit Dr. Gabriele Pauli<br />

erstmals eine Frau an der Spitze des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Fürth</strong>. Ihr gelang es, die Verschuldung des <strong>Landkreis</strong>es<br />

von rund 25 Millionen Euro im Jahr 1990<br />

auf rund 12,8 Millionen Euro bis 2007 zu halbieren.<br />

<strong>Fürth</strong> wechselte damit im bayernweiten Vergleich<br />

aus der Gruppe der zehn meist verschuldeten<br />

<strong>Landkreis</strong>e (Platz 69 in 1990) in die Spitzengruppe<br />

der <strong>Landkreis</strong>e mit der niedrigsten Verschuldung<br />

(Platz 12 in 2005). Trotz der damit in Verbindung<br />

stehenden Sparmaßnahmen, konnte mit dem Neubau<br />

der Realschule Zirndorf gestartet werden. Die<br />

Gymnasien Oberasbach/Stein/Langenzenn, die<br />

Förderschule Cadolzburg und die Landwirtschaftliche<br />

Berufsschule bzw. Fachschule <strong>Fürth</strong> wurden<br />

umgebaut und auf den neuesten Stand gebracht.<br />

Außerdem beschloss der Kreistag auf Vorschlag<br />

der Landrätin den Neubau von zwölf zusätzlichen<br />

Radwegeverbindungen. Ein wichtiges Projekt in<br />

der Amtszeit von Gabriele Pauli war der Neubau<br />

des Landratsamtsgebäudes im Pinderpark und die<br />

damit verbundene Verlegung des Amtes von <strong>Fürth</strong><br />

nach Zirndorf, die am 17. Dezember 2002 amtlich<br />

wurde. Seit dem 18. Februar 2003 befindet sich in

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