40 Jahre Landkreis Fürth
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Dr. Gabriele Pauli, Altlandrätin<br />
Von 1990 bis 2008 lenkte Dr. Gabriele Pauli den<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Fürth</strong> als Deutschlands jüngste Landrätin.<br />
Sie war zugleich die einzige weibliche Mandatsträgerin<br />
der CSU in einem solchen Amt. Nach 18<br />
Amtsjahren war sie 2008 nicht mehr zur Wiederwahl<br />
angetreten.<br />
Als Dr. Pauli das Amt 1990 antrat, war der <strong>Landkreis</strong><br />
einer der höchst verschuldeten in Bayern. Innerhalb<br />
von drei Wahlperioden war es gelungen, den<br />
Kreis auf einen soliden Finanzkurs zu bringen. Eines<br />
der bedeutendsten Zeichen für die wirtschaftliche<br />
Konsolidierung war die Einweihung des neuen<br />
Landratsamtes in Zirndorf im <strong>Jahre</strong> 2003. Mit dem<br />
Umzug des Verwaltungs-Hauptsitzes in den <strong>Landkreis</strong><br />
hat sie einen wichtigen Meilenstein zur Identifikationsbildung<br />
der Bürgerinnen und Bürger mit<br />
dem <strong>Landkreis</strong> umgesetzt.<br />
Kurz nach ihrer Wahl stand die Zirndorferin bereits<br />
vor einer großen Herausforderung: Die Einrichtung<br />
einer Deponie in Schwaighausen 1991 sorgte für<br />
Wirbel. Das Verfahren lief bereits, bevor Dr. Pauli<br />
Landrätin wurde. Als die Deponiepflicht Ende 1992<br />
aufgehoben und das Verfahren eingestellt wurde,<br />
war diese erste Bewährungsprobe überstanden.<br />
Dennoch blieb „Müll“ eines der wichtigsten Themen<br />
in der Amtszeit der Altlandrätin. Ein ökologischer<br />
Erfolg war die Stilllegung der Müllverbrennungsanlage<br />
1998 in Zirndorf nach 27 Betriebsjahren.<br />
Der Rückbau und die Entkontaminierung des Geländes<br />
von 2002 bis 2006 kostete dem <strong>Landkreis</strong><br />
nichts. Außerdem wurde in Dr. Paulis Amtszeit ein<br />
neues Müllkonzept für den <strong>Landkreis</strong> entwickelt,<br />
das zu einer Recyclingquote von nahezu 80 Pro-<br />
Die Frau an der Spitze<br />
des Landratsamtes<br />
Dr. Gabriele Pauli<br />
zent führte - das war bayernweiter Rekord. Dazu<br />
beigetragen haben vor allem die von 1991 bis 2001<br />
verwendeten roten Müllsäcke - ebenfalls ein Markenzeichen<br />
der Ära Pauli. 2001 musste dieses Erfolgsmodell<br />
aber aufgeben werden, nachdem neue<br />
EU-Arbeitsrichtlinien eingeführt worden waren.<br />
Vielen ist Dr. Gabriele Pauli durch ihr mobiles Büro<br />
- “ihr Handy” - in Erinnerung geblieben. Aufgrund<br />
dessen war sie während ihrer Amtsjahre immer und<br />
überall erreichbar. Da sie als alleinerziehende Mutter<br />
im Arbeitsalltag besondere Herausforderungen<br />
zu bewältigen hatte, brachte sie diese Erfahrungen<br />
auch ins Landratsamt <strong>Fürth</strong> ein. So wurde 1995 das<br />
„Hoffice“ (Homeoffice) eingeführt, wodurch Mitarbeiter<br />
teilweise von zuhause aus arbeiten konnten.<br />
Auch anderweitig übertrug die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin<br />
den Mitarbeitern eine<br />
stärkere Verantwortung, in dem sie die Budgetierung<br />
einführte. Der strikte Sparkurs weckte im<br />
<strong>Landkreis</strong> eine hohe Bereitschaft zum ehrenamtlichen<br />
Engagement, und viele soziale Projekte fanden<br />
Unterstützung durch Spenden. Vor diesem<br />
Hintergrund erfolgte die Gründung der <strong>Landkreis</strong>stiftung<br />
<strong>Fürth</strong> im <strong>Jahre</strong> 2006.<br />
Grundsätzlich kann die Jugendarbeit als „Herzensangelegenheit“<br />
von Dr. Pauli gesehen werden. In<br />
die Jugendhilfe wurde fast eine Million DM investiert.<br />
Besonders erfolgreich startete der 1998 gegründete<br />
Präventionsverein 1-2-3 e.V. unter ihrem<br />
Vorsitz, mit dem der <strong>Landkreis</strong> Vorreiter in Bayern<br />
war. Auch das erste Familienpolitische Leitbild sowie<br />
das Bündnis für Familie entstanden unter ihrer<br />
Amtsführung.<br />
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