pressedossier 2013 - Comité régional du tourisme de Champagne ...
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PRESSEDOSSIER <strong>2013</strong><br />
Pressekontakt:<br />
Atout France Deutschland<br />
monika.fritsch@atout-france.fr<br />
Tel: 00 49 (0)69 97 58 01 36<br />
<strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne Tourisme<br />
Sarah FLOOK - flook@<strong>tourisme</strong>-champagne-ar<strong>de</strong>nne.com
INHALTSVERZEICHNIS<br />
EINleitung .................................................................................... S. 4<br />
NEUHEITEN <strong>2013</strong> ............................................................................. S. 5<br />
BEDEUTENDE STÄDTE & IHR KULTURERBE ......................................................S. 6<br />
Reims, Epernay, Châlons-en-<strong>Champagne</strong>,<br />
Charleville-Mézières, Chaumont, Troyes, Langres .................... S. 6<br />
BEDEUTENDE STÄDTE & IHR KULTURERBE ................................... S. 11<br />
GESCHICHTE & KULTUR ........................................................................................ S. 12<br />
Kirchen & Abteien ................................................................... S. 12<br />
Schlösser & Festungen .............................................................S. 16<br />
Ge<strong>de</strong>nktourismus & Geschichte .............................................. S. 19<br />
Herausragen<strong>de</strong> Persönlichkeiten ............................................ S. 21<br />
Aktivurlaub ohne grenzen ....................................................................... S. 25<br />
Auf festem Bo<strong>de</strong>n.................................................................... S. 25<br />
In <strong>de</strong>r Luft................................................................................ S. 28<br />
Im Wasser ................................................................................ S. 29<br />
ENTSPANNUNG & WOHLGEFÜHL........................................................................S. 31<br />
wil<strong>de</strong> Natur & GESTALTETE NATUR ..............................................S. 33<br />
Eine bemerkenswerte Fauna ................................................... S. 33<br />
Unberührte Flora...................................................................... S. 34<br />
Parks, Gärten & blühen<strong>de</strong> Dörfer............................................. S. 36<br />
Ruhe <strong>de</strong>s Wassers .................................................................... S. 37<br />
WEINTOURISMUS........................................................................... S. 39
Ihre Einla<strong>du</strong>ng in die Region <strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne<br />
Zwei I<strong>de</strong>ntitäten und eine reiche Geschichte vereinigen sich in <strong>de</strong>r französischen Region <strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne. Besucher fin<strong>de</strong>n hier mannigfaltige<br />
geschichtliche und kulturelle Stätten vor, dazu unverdorbene Natur, vielfältige Freizeitaktivitäten und einen <strong>de</strong>r weltweit berühmtesten<br />
Schaumweine.<br />
Den Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Region bil<strong>de</strong>t das Departement Ar<strong>de</strong>nnes. Es verdankt seinen Namen <strong>de</strong>m Mittelgebirge, das sich <strong>du</strong>rch diesen Teil Frankreichs,<br />
Süd-Belgien und Luxemburg erstreckt. Die Ar<strong>de</strong>nnen sind beliebtes Ziel aller Menschen, die sich gern im Freien aufhalten. Die natürliche Schönheit<br />
<strong>de</strong>r Landschaft, von <strong>de</strong>n Tälern <strong>de</strong>r Flüsse Meuse und Semoy <strong>du</strong>rch dichte Wäl<strong>de</strong>r bis zu steinigen Höhen, eignet sich für Naturbeobachtungen<br />
gleichermaßen wie fürs Wan<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Radfahren. Charaktertier und Maskottchen <strong>de</strong>r Ar<strong>de</strong>nnen ist das Wildschwein, das in <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn lebt. Und<br />
auch auf <strong>de</strong>n Speisekarten <strong>de</strong>r regionalen Küche fin<strong>de</strong>n sich viele Spezialitäten vom Schwein, etwa die weiche, weiße Wurst von Rethel o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
salzige, geräucherte Ar<strong>de</strong>nnen-Schinken.<br />
Hauptstadt <strong>de</strong>s Departements Ar<strong>de</strong>nnes ist Charleville-Mézières, berühmt für seinen großartigen Platz Ducal, <strong>de</strong>n umstrittenen Dichter Rimbaud<br />
und das Marionettentheater.<br />
Das Tor zur <strong>Champagne</strong> heißt Reims. Die Stadt liegt nur 45 Minuten Fahrzeit mit <strong>de</strong>m TGV (Hochgeschwindigkeitszug) von Paris (Ostbahnhof/Gare<br />
<strong>de</strong> l’Est) entfernt. Vom Pariser Flughafen Charles <strong>de</strong> Gaulle fährt <strong>de</strong>r TGV direkt in nur 30 Minuten zum Bahnhof <strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne acht Kilometer<br />
südlich von Reims.<br />
Reims ist Frankreichs Krönungsstadt. Es kann auf eine lange Reihe von Königen verweisen, die in <strong>de</strong>r prachtvollen gotischen Kathedrale gekrönt<br />
wur<strong>de</strong>n. Viele berühmte <strong>Champagne</strong>rhäuser sind hier ansässig, und die großflächigen Weinberge, in <strong>de</strong>nen die Trauben für das prickeln<strong>de</strong> Getränk<br />
wachsen, erstrecken sich südlich von Reims über <strong>de</strong>n so genannten Montagne <strong>de</strong> Reims (Berg von ReiMS) bis nach Epernay, im Herzen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Champagne</strong>in<strong>du</strong>stre. Weiter bis zur mittelalterlichen Stadt Troyes fin<strong>de</strong>n sich nur vereinzelte Lagen; ein zweites großräumiges Anbaugebiet mit<br />
Namen „Cote <strong>de</strong>s Bar“ folgt im Südwesten von Troyes.<br />
Die drei Departements, die die Region <strong>Champagne</strong> bil<strong>de</strong>n, sind nach Flüssen benannt: Marne, Haute-Marne (Obere Marne) und Aube. Dies ist<br />
das Reich <strong>de</strong>r Tempelritter, <strong>de</strong>r Grafen <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong> und das Herz <strong>de</strong>s Zisterzienseror<strong>de</strong>ns mit mythischen Namen wie „Wald von Orient“ und <strong>de</strong>r<br />
berühmten Abtei von Clairvaux, die später zum Gefängnis wur<strong>de</strong>. Die lokale Küche greift gerne auf die cremigen weißen Kuhmilchkäse Chaource<br />
und Langres zurück. Eine weitere Spezialität sind die luftigen, knusprigen rosa Biskuits von Reims.<br />
Ein wenig Geschichte<br />
Die Entstehung <strong>de</strong>s <strong>Champagne</strong>rs<br />
Die Be<strong>de</strong>utung von Reims in <strong>de</strong>r französischen<br />
Geschichte geht zurück auf die Jahre um 498<br />
nach Christus. König Chlodwig I. konvertierte<br />
zum christlichen Glauben. Der Bischof von<br />
Reims, <strong>de</strong>r spätere St. Remi, taufte ihn.<br />
Chlodwig wur<strong>de</strong> so erster christlicher König<br />
<strong>de</strong>r Franken. Das schuf eine enge Verbin<strong>du</strong>ng<br />
zwischen <strong>de</strong>r Kirche und <strong>de</strong>r französischen<br />
Monarchie und führte dazu, dass Krönungen<br />
künftig allesamt im Reims stattfan<strong>de</strong>n.<br />
Vom späten 12. bis 14. Jahrhun<strong>de</strong>rt brachten<br />
Han<strong>de</strong>lsmessen (“Foires <strong>de</strong> <strong>Champagne</strong>”)<br />
Wohlstand in die Provinz <strong>Champagne</strong>. Davon<br />
profitierte vor allem <strong>de</strong>ren Hauptstadt<br />
Troyes, die unter <strong>de</strong>r Herrschaft <strong>de</strong>r Grafen<br />
<strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong> stand. Die befestigte Stadt<br />
Langres im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Region wur<strong>de</strong> dagegen<br />
von einem herzoglichen Bischof regiert und<br />
gehörte damit zum Königreich Frankreich.<br />
Während <strong>de</strong>s Ersten Weltkriegs trugen die<br />
verfein<strong>de</strong>ten Nationen viele Schlachten in <strong>de</strong>r<br />
Region Marne aus, die von Schützengräben<br />
<strong>du</strong>rchzogen war. Reims wur<strong>de</strong> schwer<br />
beschädigt. 17 Jahre nach <strong>de</strong>r geheimen<br />
Unterzeichnung <strong>de</strong>r Kapitulationsurkun<strong>de</strong><br />
in Reims am 7. Mai 1945 fand dort am 8.<br />
Juli 1962 eine Versöhnungszeremonie in<br />
Anwesenheit von Präsi<strong>de</strong>nt Charles <strong>de</strong> Gaulle<br />
und Bun<strong>de</strong>skanzler Konrad A<strong>de</strong>nauer statt.<br />
Römer pflanzten erstmals Wein in <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>. Doch erst mittelalterliche Mönche<br />
weiteten Anbauflächen und Bekanntheit <strong>de</strong>s regionalen Weins nennenswert aus. Da er bei<br />
Krönungsfeiern gereicht wur<strong>de</strong>, erhielt er <strong>de</strong>n Beinamen “Wein <strong>de</strong>r Könige”.<br />
Zu jener Zeit ließen die Holzfässer das Kohlendioxid, das während <strong>de</strong>s Fermentationsprozesses<br />
entsteht, entweichen. Deshalb war das Resultat ein stiller Wein. Ab etwa 1660 füllten die<br />
Mönche <strong>de</strong>n Wein zur Lagerung in Glasflaschen ab. Das garantierte, dass das Aroma während<br />
<strong>de</strong>r Reife erhalten blieb. War <strong>de</strong>r Fermentationsprozess noch nicht abgeschlossen, blieb aber<br />
auch das Gas in <strong>de</strong>r Flüssigkeit. Heraus kam ein spru<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>r Wein. Zunächst verstan<strong>de</strong>n die<br />
Mönche nicht, was geschah. Weil das dünne Glas <strong>de</strong>m Druck <strong>de</strong>r anhalten<strong>de</strong>n Fermentation<br />
häufig nicht standhielten und die Flaschen förmlich explodierten, nannten sie das Getränk<br />
“Teufelswein”.<br />
Doch <strong>de</strong>r Benediktinermönch Dom Pérignon, <strong>de</strong>r von 1668 bis zu seinem Tod 1715 als<br />
Kellermeister in <strong>de</strong>r Abtei von Hautvillers arbeitete, entwickelte Techniken, um die Qualität<br />
seines spru<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Weins zu verbessern. Er nannte das Pro<strong>du</strong>kt nach <strong>de</strong>r Region <strong>Champagne</strong>.<br />
Die Reputation <strong>de</strong>s prickeln<strong>de</strong>n Getränks wuchs und es wur<strong>de</strong> bald als “König <strong>de</strong>r Weine”<br />
bekannt.<br />
Während <strong>de</strong>s 18. und 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts verschickten Hersteller <strong>de</strong>n <strong>Champagne</strong>r in alle Welt.<br />
Der Pro<strong>du</strong>ktionsprozess, wie wir ihn heute kennen, wur<strong>de</strong> zu Beginn <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
festgeschrieben. Es war <strong>de</strong>r erste französische Wein, <strong>de</strong>r 1936 als “Appellation d’Origine<br />
Controlée” (AOC) eine garantierte Herkunftsbezeichnung erhielt.<br />
4
NEUHEITEN <strong>2013</strong><br />
DENIS DIDEROT (1713-1784)<br />
Als prominenter Philosoph, Kunstkritiker und<br />
Schriftsteller <strong>de</strong>r Aufklärung ist Di<strong>de</strong>rot vor allem<br />
als Mitbegrün<strong>de</strong>r, Herausgeber und Autor <strong>de</strong>r<br />
„Encyclopédie“ berühmt. In Langres als Sohn eines<br />
Messerschmieds geboren, verbrachte er dort seine<br />
Jugend und hielt zeitlebens enge Verbin<strong>du</strong>ngen<br />
zu seiner Heimatstadt. Er starb kurz vor <strong>de</strong>r<br />
Französischen Revolution 1784.<br />
Ein neues Besucherzentrum, das <strong>de</strong>m Leben und<br />
Werk <strong>de</strong>s großen Philosophen gewidmet ist, soll<br />
En<strong>de</strong> <strong>2013</strong> eröffnet wer<strong>de</strong>n. Es heißt „Denis Di<strong>de</strong>rots<br />
Haus <strong>de</strong>r Aufklärung“ (Maison <strong>de</strong>s Lumières Denis<br />
Di<strong>de</strong>rot) und befin<strong>de</strong>t sich in einem Gebäu<strong>de</strong> aus<br />
<strong>de</strong>m 16. und 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Es ist das einzige<br />
seiner Art in Frankreich. (Siehe auch Seite 22).<br />
www.di<strong>de</strong>rot<strong>2013</strong>-langres.fr<br />
NAPOLEON BONAPARTE (1769-1821)<br />
VERANSTALTUNGEN ZU DIDEROT<br />
Kunstausstellung: „Di<strong>de</strong>rot d’art“<br />
30. März bis 7. April <strong>2013</strong><br />
Die Künstlerin Lorenza Remongin hat auf <strong>de</strong>r Basis von Auszügen aus Di<strong>de</strong>rots Arbeiten<br />
zehn Bildtafeln geschaffen, für die sie Techniken <strong>de</strong>r Malerei wie <strong>de</strong>r Kalligraphie<br />
verwandte. Ihre „Bil<strong>de</strong>r zum Lesen“ sollen Di<strong>de</strong>rots Texte in einem neuen Blickwinkel<br />
erscheinen lassen. Saal Jean Favre, 15 bis 19 Uhr.<br />
Di<strong>de</strong>rot-Ausstellung und Boutique<br />
30. März bis 5. Oktober <strong>2013</strong><br />
Im Museum für Kunst und Geschichte von Langres ist Di<strong>de</strong>rot eine eigene Abteilung<br />
vorbehalten. Dort gibt es Informationen sowie eine Verkaufsausstellung von Kunsthandwerk<br />
und Büchern. Dieser Teil <strong>de</strong>s Museums ist in <strong>de</strong>r Art eines Kuriositätenla<strong>de</strong>ns gehalten, wie<br />
er im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt beliebt war. Der Eintritt zu diesem Raum ist frei.<br />
Kunstausstellung: Remp’arts revisite l’Encyclopédie<br />
13. April bis 1. Mai <strong>2013</strong><br />
Das ist die Ausstellung <strong>de</strong>r Werke von 22 Künstlern, die eingela<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n, einige <strong>de</strong>r<br />
Druckplatten <strong>de</strong>r Enzyklopädie zu interpretieren. Ihre Arbeiten (Gemäl<strong>de</strong> und Skulpturen)<br />
wer<strong>de</strong>n zusammen mit Repro<strong>du</strong>ktionen <strong>de</strong>r Druckplatten gezeigt, die als Inspiration<br />
dienten (Anatomie, Naturgeschichte, Kunst und Technik usw.) Saal Jean Favre, 14.30 bis<br />
18.30 Uhr.<br />
Das beson<strong>de</strong>re Festival<br />
24. und 25. Mai <strong>2013</strong><br />
Als Höhepunkt <strong>de</strong>s Jahres gehören zu diesem Festival eine Prozession und die Ausstellung<br />
gigantischer Skulpturen, die Einheimische aus Langres aus Wei<strong>de</strong>nruten geformt haben. Es<br />
gibt eine Feuerwerksschau, Open-Air-Ball und -Disco und Spiele aus Großvaters Jugendzeit.<br />
Gleichzeitig sind überall in <strong>de</strong>r Stadt Kunstwerke zu sehen.<br />
Seit er 1804 Kaiser von Frankreich gewor<strong>de</strong>n war, verbrachte Napoleon zehn Jahre<br />
damit, die diversen europäischen Koalitionen zu bekämpfen, um <strong>de</strong>n französischen<br />
Einfluss auszuweiten. Doch nach seiner Nie<strong>de</strong>rlage in <strong>de</strong>r Völkerschlacht von Leipzig war<br />
er gezwungen, sich nach Frankreich zurückzuziehen.Mit seinen geschwächten Truppen<br />
hielt er sich in <strong>de</strong>r Region <strong>Champagne</strong> auf, um die böhmische und preußische Armee zu<br />
attackieren und zu verhin<strong>de</strong>rn, dass sie Paris erreichten (Siehe auch Seite 23).<br />
300 Jahre später erinnern wir uns an die Schlachten, die Napoleon in <strong>de</strong>n ersten drei<br />
Monaten <strong>de</strong>s Jahres 1814 in <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong> schlug. Sie führten letztlich zur Abdankung<br />
<strong>de</strong>s Kaisers im April und seiner Verbannung ins Exil auf die Insel Elba.<br />
Verschie<strong>de</strong>ne Veranstaltungen wer<strong>de</strong>n von Mai <strong>2013</strong> bis Juni 2014 organisiert, um an<br />
Napoleons französische Feldzüge zu erinnern. Der Reigen <strong>de</strong>r Ereignisse gipfelt in einem<br />
großen Schauspiel, <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufführung <strong>de</strong>r Schlacht von Montmirail mit mehr als 1000<br />
Soldaten und Kavallerie am 31. Mai und 1. Juni 2014. Nach <strong>de</strong>m Spektakel ist ein großes<br />
kommunales Picknick auf <strong>de</strong>m Schlachtfeld vorgesehen.<br />
WELTFESTIVAL DES PUPPENTHEATERS<br />
20. bis 29. September <strong>2013</strong><br />
Seit seiner Grün<strong>du</strong>ng 1961 ist dieses Festival zum größten Treffen von Puppenspielern<br />
aus aller Welt gewor<strong>de</strong>n. Es fin<strong>de</strong>t alle zwei Jahre statt. 133 Puppenspielervereinigungen<br />
aus 28 Län<strong>de</strong>rn lockten 2011 rund 150000 Besucher in die Stadt.<br />
Während <strong>de</strong>s zehntägigen Festivals verwan<strong>de</strong>lt sich Charleville-Mézières in eine<br />
bunte Bühne. Säle, Sporthallen, Straßen, Plätze und Höfe dienen als Kulisse für die<br />
verschie<strong>de</strong>nsten Formen <strong>de</strong>s Figurentheaters, von traditionell bis postmo<strong>de</strong>rn, vom<br />
Schattenspiel bis zum japanischen Buranku, von Miniaturformen bis hin zu Giganten auf<br />
Stelzen.<br />
Weltfestival <strong>de</strong>s Puppentheaters<br />
Charleville-Mézières<br />
www.festival-marionnette.com<br />
5
BEDEUTENDE STÄDTE & IHR KULTURERBE<br />
REIMS<br />
Das Tor zur <strong>Champagne</strong> liegt nur 45 Fahrminuten<br />
mit <strong>de</strong>m Hochgeschwindigkeitszug TGV von<br />
Paris entfernt. Reims ist eine geschäftige<br />
Marktstadt mit attraktivem, lebendigen<br />
Zentrum. Nach <strong>de</strong>n schweren Schä<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
Ersten Weltkriegs wur<strong>de</strong> sie in <strong>de</strong>n 20-er und<br />
30-er Jahren <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts umfassend<br />
wie<strong>de</strong>r aufgebaut. Daher stammen die<br />
unzähligen feinen Art-Deco-Elemente in<br />
<strong>de</strong>r Architektur. Die Stadt verdankt ihre<br />
Attraktivität aber auch <strong>de</strong>m <strong>Champagne</strong>r.<br />
Viele namhafte Hersteller haben hier ihren<br />
Hauptsitz. Ein Besuch in <strong>de</strong>r unterirdischen<br />
Welt <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>rkeller, verbun<strong>de</strong>n<br />
mit einer Probe, ist ein unvergesslicher<br />
Moment je<strong>de</strong>s Aufenthalts in Reims.<br />
Geschichtliche Stätten<br />
In <strong>de</strong>r Krönungsstadt Reims wur<strong>de</strong>n 33<br />
französische Könige gekrönt, von Chlodwig<br />
893 bis Karl X. 1825 (25 davon feierten die<br />
Zeremonie in <strong>de</strong>r bis heute bestehen<strong>de</strong>n<br />
Kathedrale).<br />
Die 1211 gegrün<strong>de</strong>te Kathedrale Notre-<br />
Dame ist ein Juwel <strong>de</strong>r franzöischen Gotik.<br />
Ihre bezaubern<strong>de</strong> Statue <strong>de</strong>s „Lächeln<strong>de</strong>n<br />
Engels“ wur<strong>de</strong> sogar zum Symbol für die<br />
ganze Stadt. Das beeindrucken<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong><br />
gehört zum Unesco-Weltkulturerbe, ebenso<br />
die Abtei von St. Remi (inklusive Basilika)<br />
und <strong>de</strong>r Palais <strong>de</strong> Tau, früher Resi<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>s<br />
Erzbischofs von Reims und heute Museum<br />
<strong>de</strong>r Kathedrale. Siehe auch Seite 12.<br />
Der Erste Weltkrieg: Zerstörung und<br />
Wie<strong>de</strong>aufbau<br />
Nach vier Jahren Krieg (1914 bis 1918) blieb<br />
in Reims kaum ein Stein auf <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren.<br />
Nur 60 von etwa 14000 Häusern waren noch<br />
bewohnbar, 80 Prozent <strong>de</strong>r Stadt zerstört. Dank<br />
<strong>de</strong>r großen Anstrengung <strong>de</strong>r Bevölkerung und<br />
mit Unterstützung <strong>du</strong>rch US-amerikanische<br />
Hilfsfonds wur<strong>de</strong> sie wie<strong>de</strong>r auferbaut.<br />
Zwischen 1920 und 1930 verhalfen allein 325<br />
Architekturbüros Reims zu einem neuen,<br />
zeitgemäßen Gesicht mit vielen Elementen<br />
<strong>de</strong>s Art Deco. Herausragen<strong>de</strong> Beispiele stellen<br />
die Bibliothek Carnegie, die Fassa<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Kinos<br />
Opéra, die Kirche Saint-Nicaise und das Große<br />
Theater <strong>de</strong>r Stadt dar.<br />
Der Zweite Weltkrieg: eine historische Stadt<br />
Der Zweite Weltkrieg hat in Reims ebenfalls<br />
Spuren hinterlassen. Im „Collège Mo<strong>de</strong>rne<br />
et Technique“, einem großen Schulgebäu<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Bahnhofs, brachte General<br />
Eisenhower das Oberkommando <strong>de</strong>r Alliierten<br />
Truppen unter. Im so genannten Kriegsraum<br />
unterzeichnete Deutschland am 7. Mai 1945 um<br />
14.41 Uhr seine bedingungslose Kapitulation.<br />
Damit en<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r Zweite Weltkrieg in Europa.<br />
Der „Salle <strong>de</strong> la Réddition“ (Unterschriftensaal)<br />
steht seit<strong>de</strong>m unter Denkmalschutz.<br />
(Siehe auch Seite 20)<br />
Tourismusbüro Reims<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 77 45 00<br />
www.reims-<strong>tourisme</strong>.com<br />
Stadtpass und Audio-Führungen<br />
Im Tourismusbüro erhalten Besucher einen<br />
Stadtpass für die städtischen Museen<br />
und kulturellen Zentren von Reims. Darin<br />
enthalten ist eine Audio-Führung auf<br />
Englisch für einen Ort Ihrer Wahl. Zu<strong>de</strong>m<br />
gewähren viele <strong>de</strong>r Geschäfte Inhabern <strong>de</strong>s<br />
Stadtpasses Rabatt. Einzelheiten fin<strong>de</strong>n sich<br />
auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s Tourismusbüros.<br />
Für einen umfassen<strong>de</strong>n Überblick über Reims<br />
empfiehlt sich eine Fahrt mit <strong>de</strong>m Rundbus.<br />
Er startet von Ostern bis Mitte Oktober<br />
vor <strong>de</strong>m Tourismusbüro. Innerhalb von 45<br />
Minuten sehen Gäste die wichtigsten Stätten<br />
und erhalten dazu per Audio Informationen<br />
in <strong>de</strong>r Sprache ihrer Wahl. <strong>2013</strong> bietet Reims<br />
darüber hinaus erstmals eine dreistündige<br />
Busfahrt in die umgeben<strong>de</strong>n Weinberge an.<br />
Darin enthalten ist ein Besuch bei einem<br />
<strong>Champagne</strong>rhersteller mit Führung und<br />
Probe. Details zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Bustouren gibt<br />
es auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s Tourismusbüros.<br />
6<br />
Gallo-romanische Kalksteinbrüche<br />
Der reine, weiße Kalk unter <strong>de</strong>m Distrikt Saint-Remi von Reims wur<strong>de</strong> vom 4. bis<br />
15. Jahrhun<strong>de</strong>rt abgebaut. Er diente als Baumaterial und fand Verwen<strong>du</strong>ng in <strong>de</strong>r<br />
Textilin<strong>du</strong>strie. Etwa 1000 unterirdische Steinbrüche sind so entstan<strong>de</strong>n, die zusammen<br />
einen Hohlraum von circa 300 000 Kubikmetern bil<strong>de</strong>n. Sie liegen zwischen 7 und<br />
70 Metern Tiefe und sind <strong>du</strong>rch Tunnel und Passagen miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n. In<br />
<strong>de</strong>n Kriegsjahren nutzten Soldaten dieses unterirdische Netzwerk als Schutz- und<br />
Rückzugsraum.<br />
Als sich während <strong>de</strong>s 18. und 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts die <strong>Champagne</strong>rin<strong>du</strong>strie entwickelte,<br />
stellten diese weitläufigen unterirdischen Höhlen mit ihren gleichbleiben<strong>de</strong>n,<br />
kühlen Temperaturen (um 11 Grad Celsius) und <strong>de</strong>r hohen Luftfeuchtigkeit die<br />
i<strong>de</strong>alen Lagerungsbedingungen für <strong>de</strong>n <strong>Champagne</strong>r dar. Sie sind heute eines <strong>de</strong>r<br />
be<strong>de</strong>utendsten In<strong>du</strong>strie<strong>de</strong>nkmäler <strong>de</strong>r Stadt. Wer an einer Führung <strong>du</strong>rch eins <strong>de</strong>r vielen<br />
<strong>Champagne</strong>rhäuser im Südosten von Reims (zum Beispiel Veuve Clicquot, Pommery,<br />
Taittinger und so weiter) teilnimmt, kann dabei auch die unterirdischen Gewölbe<br />
besichtigen.
BEDEUTENDE STÄDTE & IHR KULTURERBE<br />
EPERNAY<br />
Epernay liegt inmitten <strong>de</strong>r Weinberge<br />
im Herzen <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>in<strong>du</strong>strie.<br />
Obwohl nur von mittlerer Größe (25 000<br />
Einwohner), lebt und atmet die Stadt<br />
<strong>Champagne</strong>r. An ihrer berühmtesten<br />
Straße, <strong>de</strong>r Avenue <strong>de</strong> <strong>Champagne</strong>, liegen<br />
viele herrschaftliche Häuser aus <strong>de</strong>m 19.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt im Stil <strong>de</strong>r Renaissance und<br />
<strong>de</strong>r Klassik. In ihnen residieren berühmte<br />
<strong>Champagne</strong>rpro<strong>du</strong>zenten wie Moët &<br />
Chandon, Perrier Jouët, Mercier und De<br />
Castellane. Die Avenue gehört zu <strong>de</strong>n<br />
„100 Plätzen herausragen<strong>de</strong>n Geschmacks<br />
in Frankreich“ (100 Sites Remarquables<br />
<strong>du</strong> Goût en France). Unterhalb <strong>de</strong>r Stadt<br />
lagern in einem etwa 110 Kilometer langen<br />
Netzwerk von Kellern mehr als 200 Million<br />
<strong>Champagne</strong>rflaschen.<br />
Im Stadtzentrum liegt das Hauptquartier<br />
<strong>de</strong>s „<strong>Comité</strong> Interprofessionnel <strong>du</strong> Vin <strong>de</strong><br />
<strong>Champagne</strong>“. 1941 gegrün<strong>de</strong>t, vertritt diese<br />
Organisation die Interessen <strong>de</strong>r Anbauer,<br />
Hersteller und aller an <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>r-<br />
In<strong>du</strong>strie Beteiligten. Ihre Internetseite ist<br />
eine hilfreiche Informationsquelle:<br />
www.champagne.com .<br />
Im Tourismusbüro wer<strong>de</strong>n freie<br />
<strong>Champagne</strong>rverkostungen organisiert.<br />
Die Bar „C comme <strong>Champagne</strong>“ hat eine<br />
spezielle <strong>Champagne</strong>rprobe mit fünf o<strong>de</strong>r<br />
sechs verschie<strong>de</strong>nen <strong>Champagne</strong>rsorten<br />
zu einem mo<strong>de</strong>raten Preis im Angebot:<br />
www.c-comme.fr (Siehe auch Seite 39).<br />
Epernay bietet darüber hinaus eine schöne<br />
Auswahl an Restaurants, Hotels und<br />
Schokola<strong>de</strong>nherstellern.<br />
Um das Jahr stilvoll abzurun<strong>de</strong>n, feiert<br />
Epernay am zweiten Wochenen<strong>de</strong> im<br />
Dezember das Weihnachtsfestival „Habits <strong>de</strong><br />
Lumières“ (Kleid aus Licht). Die Avenue <strong>de</strong><br />
<strong>Champagne</strong> und die benachbarten Straßen<br />
dienen dann als Kulisse für einen Tanz aus<br />
Licht, Straßenkunst, <strong>Champagne</strong>rbars und<br />
Feuerwerk. 13. bis 15. Dezember <strong>2013</strong>.<br />
Stadtrundfahrten<br />
Das Tourismusbüro, am Fuß <strong>de</strong>r Avenue<br />
<strong>de</strong> <strong>Champagne</strong> gelegen, organisiert<br />
45-minütige Stadtrundfahrten mit<br />
einer kleinen Touristenbahn mit <strong>de</strong>m<br />
hübschen Namen „Mille Bulles“, tausend<br />
<strong>Champagne</strong>rbläschen. Zwischen Ostern<br />
und Oktober wer<strong>de</strong>n täglich sechs Touren<br />
auf Englisch, Nie<strong>de</strong>rländisch und Deutsch<br />
angeboten.<br />
Wer auf eigene Faust losziehen will, kann<br />
im Tourismusbüro ein Elektroauto (maximal<br />
45 Kilometer/Stun<strong>de</strong>) mieten. Gegen<br />
Vorlage eines gültigen Führerscheins<br />
wer<strong>de</strong>n die Autos stun<strong>de</strong>nweise, für einen<br />
halben o<strong>de</strong>r einen ganzen Tag vermietet.<br />
Tourismusbüro Epernay<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 53 33 00<br />
www.ot-epernay.fr<br />
CHALONS-EN-CHAMPAGNE<br />
Châlons-en-<strong>Champagne</strong> ist eine friedliche,<br />
angenehme Stadt, in <strong>de</strong>r Cafés und<br />
Fachwerkhäuser zwei hübsche Plätze säumen.<br />
Kreuz und quer <strong>du</strong>rchziehen Flüsschen und<br />
Kanäle das Zentrum, weshalb Châlons-en-<br />
<strong>Champagne</strong> auch gerne “Klein-Venedig”<br />
genannt wird. Zwischen Mai und September<br />
bietet das Tourismusbüro Bootsfahrten auf<br />
<strong>de</strong>n Flüssen Mau und Nau an. Sie führen<br />
sowohl rund um die Altstadt als auch direkt<br />
darunter hin<strong>du</strong>rch in langen, stillen Tunneln.<br />
Einen Besuch wert sind auch die drei Gärten,<br />
auf die Châlons stolz ist: <strong>de</strong>r kleine (Petit Jard),<br />
große (Grand Jard) und <strong>de</strong>r englische Garten<br />
(Jard Anglais). (Siehe Seite 36).<br />
Die strategisch günstige Lage oberhalb <strong>de</strong>s<br />
Flusses Marne und an <strong>de</strong>r Via Agrippa (<strong>de</strong>r<br />
römischen Straße, die Rom mit Boulognesur-Mer<br />
verband) begünstigte Wohlstand<br />
und Wachstum und ließ die Stadt zu einem<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Knotenpunkt in Nor<strong>de</strong>uropa<br />
wer<strong>de</strong>n. Ihr Name wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r Französischen<br />
Revolution in Châlons-sur-Marne geän<strong>de</strong>rt,<br />
weil alle Bezüge zur Krone (in diesem Fall zu<br />
<strong>de</strong>n Grafen <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>) verboten waren.<br />
En<strong>de</strong> 1997 nahm sie wie<strong>de</strong>r ihre ursprüngliche<br />
Bezeichnung an: Châlons-en-<strong>Champagne</strong>.<br />
Die Verwaltung <strong>de</strong>r Region <strong>Champagne</strong>-<br />
Ar<strong>de</strong>nne ist in Châlons-en-<strong>Champagne</strong><br />
ansässig. Sie residiert in einem schönen<br />
Gebäu<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>m<br />
„Hôtel <strong>de</strong>s Intendants“, <strong>de</strong>m früheren Sitz<br />
<strong>de</strong>s königlichen Vertreters. Der Regionalrat,<br />
die lokale Regierung, fin<strong>de</strong>t sich ebenso<br />
in Châlons, und zwar im „Großen Seminar“<br />
aus <strong>de</strong>m 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt, einem früheren<br />
Lehrgebäu<strong>de</strong> religiöser Or<strong>de</strong>n.<br />
Prachtvolle Buntglasfenster schmücken<br />
die gotische Kathedrale von St. Etienne<br />
und das Kolleg von Notre-Dame-en-Vaux,<br />
<strong>de</strong>sen Glocken zum Unesco-Weltkulturerbe<br />
zählen. Im Museum <strong>de</strong>r schönen Künste<br />
und <strong>de</strong>r Archäologie fin<strong>de</strong>n sich zahlreiche<br />
Kunstwerke und Kollektionen.<br />
Daneben wartet Châlons-en-<strong>Champagne</strong><br />
mit <strong>de</strong>r einzigen Zirkusschule Frankreichs<br />
auf, <strong>de</strong>m Nationalen Zentrum für<br />
Zirkuskünste. Je<strong>de</strong>s Jahr im Juni wird die<br />
ganze Stadt zur Manege. Beim “Festival<br />
<strong>de</strong>s Furies” fin<strong>de</strong>n an allen Ecken, auf<br />
Plätzen und Straßen, in Cafés und Theatern<br />
Vorstellungen und Vorführungen <strong>de</strong>r<br />
verschie<strong>de</strong>nsten Zirkuskünste statt (1. bis<br />
8. Juni <strong>2013</strong>).<br />
Eine Beson<strong>de</strong>rheit sind zu<strong>de</strong>m die Keller<br />
<strong>de</strong>s <strong>Champagne</strong>rpro<strong>du</strong>zenten Joseph<br />
Perrier. Sie liegen in einem Kalksteinbruch<br />
aus gallo-romanischer Zeit. Da er<br />
ursprünglich ein Hügel war, aus <strong>de</strong>m die<br />
Steine herausgebrochen wur<strong>de</strong>n, sind die<br />
Keller nahezu ebenerdig und ohne steile<br />
Treppen zugänglich. Das Tourismusbüro<br />
organisiert Führungen.<br />
WANDERN UND RADFAHREN<br />
Für Wan<strong>de</strong>rer und Radfahrer bietet<br />
sich ein Ausflug entlang <strong>de</strong>s Marne-<br />
Kanals an. Zwischen <strong>de</strong>n Dörfern Recy<br />
im Nordwesten Châlons und Moncetz-<br />
Longevas im Südosten erlaubt ein alter<br />
Trei<strong>de</strong>lpfad als autofreier Radweg auf<br />
12 Kilometern Länge unbeschwertes<br />
Fahr- o<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rvergnügen. Von<br />
Mai bis Oktober können Fahrrä<strong>de</strong>r<br />
beim Tourismusbüro geliehen wer<strong>de</strong>n.<br />
Dort gibt es auch Broschüren zu <strong>de</strong>n<br />
ausgeschil<strong>de</strong>rten Radwegen <strong>du</strong>rch die<br />
Stadt.<br />
Originelle Ent<strong>de</strong>ckungstouren versprechen<br />
Segways, das sind elektrisch<br />
angetriebene Einpersonen-Roller.<br />
Das Tourismusbüro verleiht auch<br />
diese Gefährte, verbun<strong>de</strong>n mit einer<br />
zehnminütigen Einweisung.<br />
Tourismusbüro Châlons-en-<strong>Champagne</strong><br />
Tel: 00 33 (0)3 26 65 17 89<br />
www.chalons-<strong>tourisme</strong>.com<br />
7
BEDEUTENDE STÄDTE & IHR KULTURERBE<br />
CHARLEVILLE-MEZIERES<br />
Im Herzen <strong>de</strong>r Ar<strong>de</strong>nnen gelegen, ist<br />
das heutige, mo<strong>de</strong>rne Charleville-<br />
Mézières 1966 aus <strong>de</strong>r Vereinigung zweier<br />
Städte hervorgegangen: <strong>de</strong>s quirligen<br />
Marktfleckens Charleville, vom italienischen<br />
Prinzen Carlo Gonzaga 1606 gegrün<strong>de</strong>t, und<br />
<strong>de</strong>r Militärfestung Mézières. Die Stadt zeigt<br />
eine bemerkenswerte architektonische<br />
Vielfalt. Ent<strong>de</strong>cker können sich an Gebäu<strong>de</strong>n<br />
aus <strong>de</strong>m Mittelalter, <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>r<br />
Renaissance und <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r beginnen<strong>de</strong>n<br />
In<strong>du</strong>strialisierung erfreuen. Als beson<strong>de</strong>res<br />
architektonisches Schmuckstück gilt <strong>de</strong>r<br />
Place Ducale, i<strong>de</strong>ntisch mit <strong>de</strong>m Place <strong>de</strong>s<br />
Vosges in Paris, <strong>de</strong>r von Clément Métezeau<br />
1612 gebaut wur<strong>de</strong>.<br />
Der legendäre Dichter Arthur Rimbaud,<br />
<strong>de</strong>r aus Charleville stammte, hat hier<br />
seine Heimat und seine letzte Ruhestätte<br />
gefun<strong>de</strong>n. Ein Rundgang auf seinen Spuren<br />
führt zum bewegen<strong>de</strong>n Museum Rimbaud.<br />
Die Ausstellungsstücke gehören zur<br />
städtischen Rimbaud-Sammlung, einer <strong>de</strong>r<br />
größten weltweit (Siehe Seite 23).<br />
Charleville-Mézières ist auch die Hauptstadt<br />
<strong>de</strong>s Puppentheaters. Das nationale<br />
Puppenspielerinstitut und die nationale<br />
Schule <strong>de</strong>r Puppenspielkunst bil<strong>de</strong>n die<br />
großen Künstler von Morgen aus. Unbedingt<br />
sehenswert ist die gigantische Spieluhr,<br />
genannt „le Grand Marionnettiste“, von<br />
Jacques Monestier. Sie ragt zehn Meter in<br />
die Höhe. Zu je<strong>de</strong>r vollen Stun<strong>de</strong> erscheinen<br />
kleine Figuren auf <strong>de</strong>r Bühne unterhalb <strong>de</strong>s<br />
Ziffernblatts und spielen eine Szene aus <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r berühmten Ar<strong>de</strong>nnen-Legen<strong>de</strong> „Die vier<br />
Söhne Aymons“.<br />
Weltfestival <strong>de</strong>s Puppentheaters<br />
20. bis 29. September<br />
Alle zwei Jahre treffen sich Puppenspieler aus aller Welt zum größten Festival<br />
dieser Art in Charleville-Mézières. 2011 lockten 133 Puppenspielervereinigungen<br />
aus 28 Län<strong>de</strong>rn rund 150000 Besucher in die Stadt.<br />
Während <strong>de</strong>s zehntägigen Festivals verwan<strong>de</strong>lt sich Charleville-Mézières in eine<br />
bunte Bühne. Säle, Sporthallen, Straßen, Plätze und Höfe dienen als Kulisse für<br />
die verschie<strong>de</strong>nsten Formen <strong>de</strong>s Figurentheaters, von traditionell bis postmo<strong>de</strong>rn,<br />
vom Schattenspiel bis zum japanischen Buranku, von Miniaturformen bis hin zu<br />
Giganten auf Stelzen.<br />
www.festival-marionnette.com<br />
Tourismusbüro Charleville-Mézières<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 55 69 90<br />
www.charleville-<strong>tourisme</strong>.com<br />
CHAUMONT<br />
Chaumont, das in <strong>de</strong>r Feudalzeit <strong>de</strong>n Grafen<br />
<strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong> als Resi<strong>de</strong>nz diente, profitierte<br />
von seiner strategischen Lage. Die einzigen<br />
Überbleibsel jener Zeit sind <strong>de</strong>r Bergfried aus<br />
<strong>de</strong>m 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt, in <strong>de</strong>m Herrscher und<br />
Soldaten lebten, eine Jesuitenkapelle und ein<br />
Teil <strong>de</strong>r Stadtmauer.<br />
Mit seinem Grüngürtel und <strong>de</strong>n nahegelegenen<br />
Wäl<strong>de</strong>rn wirkt Chaumont parkähnlich. In <strong>de</strong>r<br />
Architektur fallen die typischen Ecktürmchen<br />
auf <strong>de</strong>n Häusern auf. Sie sind rund o<strong>de</strong>r eckig,<br />
haben Dächer o<strong>de</strong>r auch nicht und mehr<br />
o<strong>de</strong>r weniger fein gearbeiteten Fassa<strong>de</strong>n.<br />
Ein Via<strong>du</strong>kt aus <strong>de</strong>m 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt, die<br />
Markthalle und eine Basilika aus <strong>de</strong>m 13.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt inmitten <strong>de</strong>s mittelalterlichen<br />
Viertels sind weitere Sehenswürdigkeiten.<br />
Seit <strong>de</strong>m Mittelalter ist Chaumont für die<br />
Herstellung von Handschuhen bekannt. Das<br />
bewog <strong>de</strong>n berühmten Handschuhfabrikanten<br />
Jules Tréfousse dazu, sich hier anzusie<strong>de</strong>ln und<br />
in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts zum<br />
Renommee <strong>de</strong>r Stadt beizutragen.<br />
Als Verwaltungssitz <strong>de</strong>s Departements Haute-<br />
Marne richtet Chaumont je<strong>de</strong>s Jahr das<br />
Internationale Plakat- und Grafik-Festival<br />
aus (25. Mai bis 9. Juni <strong>2013</strong>).<br />
Tourismusbüro Chaumont<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 03 80 80<br />
www.<strong>tourisme</strong>-chaumont-champagne.com<br />
8
BEDEUTENDE STÄDTE & IHR KULTURERBE<br />
TROYES<br />
Fachwerkhäuser, schmale, gepflasterte<br />
Straßen, Innenhöfe und Brunnen: Die<br />
Altstadt von Troyes beeindruckt <strong>du</strong>rch ihre<br />
Schönheit.<br />
An <strong>de</strong>r Seine und <strong>de</strong>r antiken Han<strong>de</strong>lsroute<br />
Via Agrippa gelegen, stammt Troyes aus<br />
römischer Zeit. Allerdings ist aus jener Ära<br />
nur wenig erhalten geblieben. Die Siedlung<br />
gewann an Be<strong>de</strong>utung, als die Grafen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Champagne</strong> sie En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 9. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
zu ihrer Hauptstadt machten. Die Funktion<br />
<strong>de</strong>r Hauptstadt für die <strong>Champagne</strong> behielt<br />
Troyes bis zur Französischen Revolution 1789.<br />
Im späten 12. und im 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
entwickelte sich die Stadt zu einem<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>lszentrum mit großen<br />
Messen, bekannt unter <strong>de</strong>m Namen<br />
“Foires <strong>de</strong> <strong>Champagne</strong>”. Sogar das<br />
Standardgewicht zum Wiegen von Gold<br />
wur<strong>de</strong> nach ihr benannt, nämlich “Troy-<br />
Gewicht”. Es wird noch immer beim Wiegen<br />
wertvoller Metalle verwandt.<br />
Trotz <strong>de</strong>r vielen Kanäle zerstörte 1524 ein<br />
großes Feuer weite Teile <strong>de</strong>r mittelalterlichen<br />
Stadt. Sie wur<strong>de</strong> schnell und möglichst<br />
originalgetreu wie<strong>de</strong>r aufgebaut. Viele <strong>de</strong>r<br />
Fachwerkhäuser aus <strong>de</strong>m 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
sind noch immer sehr gut erhalten.<br />
Der Reichtum <strong>de</strong>r Stadt und die Tatsache, dass<br />
sie die Kriege unversehrt überstand, haben<br />
ihr ein mannigfaltiges Erbe hinterlassen.<br />
Dazu zählen zehn Kirchen, die im<br />
Stadtzentrum verstreut liegen, ausgestattet<br />
mit herausragen<strong>de</strong>n Buntglasfenstern. Ein<br />
beson<strong>de</strong>rs schönes Beispiel dafür bietet die<br />
Kathedrale mit 1500 Quadratmetern. Aube<br />
ist das erste Departement in Frankreich<br />
mit insgesamt 9000 Quadratmetern<br />
Buntglasscheiben.<br />
Troyes ist auch bekannt für seine Statuen und<br />
Plastiken aus <strong>de</strong>m 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Rund 60<br />
davon können in <strong>de</strong>r Saint Pantaléon-Kirche<br />
besichtigt wer<strong>de</strong>n. Ein weiteres Juwel ist <strong>de</strong>r<br />
steinerne Lettner <strong>de</strong>r Kirche Sainte Ma<strong>de</strong>leine<br />
(Siehe auch Seite 13).<br />
Das Handwerksmuseum (Musée <strong>de</strong> l’Outil<br />
et <strong>de</strong> la Pensée Ouvrière), untergebracht<br />
im prachtvollen Renaissancegebäu<strong>de</strong><br />
Hôtel Mauroy, wird <strong>de</strong>m Handwerk, seinen<br />
Gerätschaften und Vor<strong>de</strong>nkern mehr als gerecht.<br />
Seine Sammlung umfasst 25000 Werkzeuge<br />
und 35000 Bücher. Genauso lohnenswert ist<br />
ein Besuch im Museum <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnen Kunst,<br />
das sich im früheren Bischofspalast in <strong>de</strong>r Nähe<br />
<strong>de</strong>r Kathedrale befin<strong>de</strong>t. Es zeigt Beispiele aus<br />
<strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten Perio<strong>de</strong>n französischer<br />
Kunst zwischen <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
und <strong>de</strong>n 1960-er Jahren.<br />
Troyes wartet zu<strong>de</strong>m mit Textilin<strong>du</strong>strie<br />
und, neben an<strong>de</strong>rem, Europas größtem<br />
Fabrikverkaufszentrum auf. McArthur Glen<br />
und Marques Avenue fin<strong>de</strong>n sich dort und<br />
bekannte Marken wie Lacoste und Petit Bateau.<br />
Auf vier Pfoten<br />
Für Besucher, die mit ihren vierbeinigen<br />
Freun<strong>de</strong>n unterwegs sind, hat das Tourismusbüro<br />
ein spezielles Willkommenspaket für<br />
Hun<strong>de</strong> geschürt. Es enthält eine Liste aller<br />
hun<strong>de</strong>freundlichen Plätze in <strong>de</strong>r Stadt,<br />
inklusive Hotels und Restaurants, sowie<br />
Vorschläge für Spaziergänge, eine Broschüre<br />
über Hun<strong>de</strong>pflege, eine Tüte für Hun<strong>de</strong>kot<br />
und eine Wasserschüssel. Das Paket gibt’s<br />
im Tourismusbüro; die Informationen sind<br />
allerdings ausschließlich auf Französisch<br />
erhältlich<br />
Thematische Besichtigungen<br />
RASHI UND DAS FRÜHERE JÜDISCHE<br />
VIERTEL VON TROYES<br />
Rashi (1040 bis 1105), <strong>de</strong>r berühmte<br />
jüdische Bibelkommentator <strong>de</strong>s<br />
Mittelalters, wur<strong>de</strong> 1040 in Troyes<br />
geboren. Nach <strong>de</strong>m Besuch von<br />
Talmud-Schulen im Rheinland<br />
grün<strong>de</strong>te er im Alter von 25 Jahren<br />
seine eigene Talmud-Aka<strong>de</strong>mie in<br />
Troyes. Die Kommentare <strong>de</strong>s Rabbis<br />
zur Bibel und Talmud zeichneten<br />
sich <strong>du</strong>rch Knappheit, Klarheit und<br />
Gelehrsamkeit aus. Sie machten ihn<br />
zum bekanntesten mittelalterlichen<br />
jüdischen Scholaren. Rashi starb im<br />
Alter von 65 Jahren in Troyes.<br />
Troyes, Wiege <strong>de</strong>r Tempelritter<br />
Hugues <strong>de</strong> Payns (1070 bis 1136)<br />
stammt aus einem Dorf bei Troyes. Er<br />
nahm am ersten Kreuzzug 1095 teil und<br />
reiste später noch mehrmals als Pilger<br />
ins Heilige Land. 1114 grün<strong>de</strong>te er dort<br />
zusammen mit sieben Kamera<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>n Or<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Armen Ritter Christi mit<br />
<strong>de</strong>m Ziel, Pilger zu schützen. Am 13.<br />
Januar 1128 tagte in Troyes ein Konzil<br />
unter <strong>de</strong>r Führung <strong>de</strong>s Mönchs Berhard<br />
von Clairvaux, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Or<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Tempelritter offiziell bestätigt wur<strong>de</strong>.<br />
Er hatte Bestand bis ins 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />
Tourismusbüro Troyes<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 82 62 70<br />
www.<strong>tourisme</strong>-troyes.com<br />
9
BEDEUTENDE STÄDTE & IHR KULTURERBE<br />
LANGRES<br />
Langres existiert seit vorrömischer Zeit und<br />
ist eine <strong>de</strong>r ältesten Städte Frankreichs.<br />
Diese hübsche Hügelsiedlung lädt Besucher<br />
zu einem dreieinhalb Kilometer langen<br />
Rundgang auf ihren gut erhaltenen<br />
Stadtmauern ein, mit fantastischen<br />
Panoramablicken. Die Altstadt selbst besteht<br />
aus einem Gewirr von schmalen Gassen<br />
und Durchgängen mit vielen schönen<br />
Renaissance-Häusern.<br />
Der gallische Stamm « Lingones » errichtete<br />
auf einem felsigen Sporn an <strong>de</strong>r Grenze<br />
zwischen <strong>Champagne</strong> und Burgund seine<br />
Hauptstadt, daher stammt <strong>de</strong>r Name. Die<br />
römischen Besatzer verwan<strong>de</strong>lten Langres in<br />
eine klassische Stadt mit Tempel und Forum.<br />
Doch während <strong>de</strong>s vierten Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
rissen die Einwohner die meisten römischen<br />
Bauten ab, um mit <strong>de</strong>m Material eine erste<br />
Stadtbefestigung zu errichten. Nur <strong>de</strong>r<br />
westliche Bogengang <strong>de</strong>r gallo-romanischen<br />
Ära blieb erhalten. Fun<strong>de</strong> und Relikte jener<br />
Epoche sind im Museum für Kunst und<br />
Geschichte zu sehen.<br />
Während <strong>de</strong>s Mittelalters erlangten die<br />
Bischöfe <strong>de</strong>r Diözese Langres große Macht.<br />
Sie beherrschten sogar die Diözese Dijon.<br />
Der Bischof von Langres war französischer<br />
Herzog, <strong>de</strong>shalb galt die Stadt als Teil <strong>de</strong>s<br />
Königreichs Frankreich und stand unter <strong>de</strong>m<br />
Schutz <strong>de</strong>s französischen Herrschers. Die<br />
enge Verbin<strong>du</strong>ng zu Burgund lässt sich noch<br />
heute an <strong>de</strong>m mit bunten Ziegeln ge<strong>de</strong>ckten<br />
Dach <strong>de</strong>r Kathedrale St. Mammès ablesen.<br />
Das Gebäu<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt ist<br />
selbst ein schönes Beispiel für <strong>de</strong>n Übergang<br />
von romanischer zu frühgotischer Baukunst.<br />
Langres expandierte im 13. und 14.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt und <strong>de</strong>hnte seine Stadtmauern<br />
zum Schutz vor Invasoren aus.<br />
Es folgte eine Zeit <strong>de</strong>s Wohlstands im<br />
16. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Die vielen schönen<br />
Renaissancebauten legen davon Zeugnis<br />
ab. Auch vier Geschütztürme datieren<br />
daher. Einer davon, <strong>de</strong>r Tum von Navarre,<br />
beherbergt heute das Stadtmuseum mit<br />
Informationen zur Geschichte und zu <strong>de</strong>n<br />
umfangreichen Festungsanlagen. Dort lassen<br />
zeitgenössisch kostümierte Menschen in<br />
diesem Sommer Geschichte lebendig wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei Schießübungen <strong>de</strong>monstrieren sie vom<br />
15. Juli bis 15. August täglich <strong>de</strong>n Umgang mit<br />
<strong>de</strong>r „Arquebuse“. Das ist ein langes, primitives<br />
Gewehr, das in jener Epoche entstand.<br />
An je<strong>de</strong>m Wochenen<strong>de</strong> im August zelebriert<br />
Langres zu<strong>de</strong>m ein beson<strong>de</strong>res Ereignis, das<br />
«Estival <strong>de</strong>s Hallebardiers» (die Axt-ähnliche,<br />
langstielige Hellebar<strong>de</strong> war die wichtigste<br />
Waffe während <strong>de</strong>r Renaissance). Die Zuschauer<br />
tragen Umhänge, streifen gemeinsam mit<br />
Schauspielern <strong>du</strong>rch die Straßen und wer<strong>de</strong>n<br />
da<strong>du</strong>rch Teil <strong>de</strong>r Vorstellung.<br />
In <strong>de</strong>r Umgebung von Langres liegen die vier<br />
Stauseen:<br />
Lac <strong>de</strong> la Liez, Lac <strong>de</strong> Charmes, Lac <strong>de</strong> la<br />
Mouche und Lac <strong>de</strong> la Vingeanne. Sie wur<strong>de</strong>n<br />
zur Regulierung <strong>de</strong>s Wasserstands im Kanal<br />
von <strong>de</strong>r Marne zur Saȏne gebaut und bieten<br />
i<strong>de</strong>ale Voraussetzungen zur Erholung, zum<br />
Wan<strong>de</strong>rn, Schwimmen, Bootfahren und<br />
an<strong>de</strong>ren Wassersportarten (Siehe Seite 31.<br />
Tourismusbüro Langres<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 88 19 62<br />
www.<strong>tourisme</strong>-langres.com<br />
Zu Besuch in <strong>de</strong>r Stadt<br />
Ein i<strong>de</strong>ales Fortbewegungsmittel, um<br />
die Stadt zu erkun<strong>de</strong>n, ist das Fahrrad.<br />
Das Tourismusbüro verleiht herkömmliche<br />
und Elektrorä<strong>de</strong>r für zwei Stun<strong>de</strong>n,<br />
einen halben o<strong>de</strong>r einen ganzen<br />
Tag.<br />
Erklärungen zur Geschichte und zum<br />
kulturellen Erbe von Langres gibt es<br />
über Audio-Führer, die ebenfalls im<br />
Tourismusbüro ausgeliehen wer<strong>de</strong>n<br />
können (auf Englisch, Deutsch, Nie<strong>de</strong>rländisch<br />
und Italienisch). In <strong>de</strong>r Leihgebühr<br />
ist <strong>de</strong>r Eintritt ins Kunst- und<br />
Geschichtsmuseum sowie in <strong>de</strong>n Turm<br />
von Navarre enthalten.<br />
Eine 50-minütige Stadtrundfahrt mit<br />
einer kleinen Touristenbahn ist ebenfalls<br />
in <strong>de</strong>r Sprache <strong>de</strong>r Wahl möglich.<br />
Sie startet von April bis En<strong>de</strong> September<br />
am Touristenbüro.<br />
Di<strong>de</strong>rot und die Aufklärung<br />
www.di<strong>de</strong>rot<strong>2013</strong>-langres.fr<br />
Einer <strong>de</strong>r bekanntesten Söhne <strong>de</strong>r Stadt ist <strong>de</strong>r Philosoph Denis Di<strong>de</strong>rot (1713 bis 1784),<br />
prominenter Philosoph, Kunstkritiker und Schriftsteller im Zeitalter <strong>de</strong>r Aufklärung.<br />
Als Mitbegrün<strong>de</strong>r, Herausgeber und Autor <strong>de</strong>r „Encyclopédie“ erlangte er gemeinsam<br />
mit Jean Le Rond d’Alembert größte Berühmtheit. Eine Ausgabe <strong>de</strong>s Werks kann im<br />
Museum für Kunst und Geschichte betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Sohn eines Messerschmie<strong>de</strong>meisters verbrachte seine Jugendjahre in Langres. Er<br />
hielt zeit seines Lebens engen Kontakt zu seiner Heimatstadt und starb kurz vor <strong>de</strong>r<br />
Französischen Revolution 1784. Ein neues Besucherzentrum, das <strong>de</strong>m Leben und Werk<br />
<strong>de</strong>s großen Philosophen gewidmet ist, soll En<strong>de</strong> <strong>2013</strong> eröffnet wer<strong>de</strong>n. Es heißt „Maison<br />
<strong>de</strong>s Lumières Denis Di<strong>de</strong>rot“ (Denis Di<strong>de</strong>rots Haus <strong>de</strong>r Erleuchtung) und befin<strong>de</strong>t sich<br />
in einem Gebäu<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m 16. und 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Es ist das einzige seiner Art in<br />
Frankreich.<br />
10
BEDEUTENDE STÄDTE & IHR KULTURERBE<br />
Kleine Städte mit Charakter<br />
Diese Plakette wur<strong>de</strong> 1977 geschafften, um die Authentizität und Vielfalt <strong>de</strong>r kleinen Städte in<br />
Frankreich zu betonen. Ortschaften, die sich darum bewerben, müssen verschie<strong>de</strong>ne Kriterien<br />
erfüllen, beispielsweise im Umgang mit ihrem Erbe, sie sollten Einrichtungen für Besucher vorhalten<br />
und auf ein kulturelles Angebot verweisen können. Führen<strong>de</strong> Köpfe aus Architektur, Geschichte,<br />
Kultur und Tourismus bil<strong>de</strong>n die Jury, die die Bewerbungen bewertet.<br />
Es gibt zehn „Kleine Städte mit Charakter“, von <strong>de</strong>nen sich drei bereits mit <strong>de</strong>r Plakette schmücken<br />
dürfen: Bourmont, Chateauvillain und Vignory (alle im Departement Haute-Marne).<br />
Bar-sur-Seine, Essoyes, Ervy-le-Chatel, Les Riceys, Mussy-sur-Seine, Montsaugeon und Rocroi haben<br />
alle Voraussetzungen erfüllt und warten nun darauf, die Plakette zu bekommen.<br />
Chateauvillain, Kleine Stadt mit Charakter<br />
Ein mittelalterliches Juwel<br />
Befestigte Mauern aus <strong>de</strong>m 12. und 14. Jahrhun<strong>de</strong>rt und mehr als 20<br />
Türmen kennzeichnen die geschichtsträchtige Stadt Chateauvillain.<br />
Die Altstadt besteht aus einem Labyrinth von Gassen und<br />
überdachten Gehwegen. In einer Schleife <strong>de</strong>s Flusses Aujon<br />
gelegen, wartet die Stadt zu<strong>de</strong>m mit vielen Wassergärten auf. Der<br />
nahe gelegene, 272 Hektar große Daims-Park ist ein beliebtes Ziel<br />
für Wan<strong>de</strong>rer.<br />
www.chateauvillain.com<br />
Vignory, Kleine Stadt mit Charakter<br />
Von <strong>de</strong>r Geschichte geformt<br />
Die Stadt, zu Beginn <strong>de</strong>s 11. Jahrhun<strong>de</strong>rts ein<br />
Lehnsgut <strong>de</strong>r Grafen von Vignory, schmiegt sich<br />
zwischen <strong>de</strong>n Fluss Marne im Osten und <strong>de</strong>n<br />
Wald „L’Etoile“ im Westen. Die Ruinen einer<br />
ausge<strong>de</strong>hnten Festung, ein Wohnturm aus <strong>de</strong>m<br />
12. Jahrhun<strong>de</strong>rt, die Reste <strong>de</strong>r Stadtmauern<br />
und ein Brunnenturm geben Zeugnis von<br />
ihrer mittelalterlichen Vergangenheit. Eine<br />
beson<strong>de</strong>re Note steuern die behauenen<br />
Kapitelle <strong>de</strong>r Säulen in <strong>de</strong>r romanischen Kirche<br />
von Saint Etienne bei.<br />
www.<strong>tourisme</strong>-chaumont-champagne.com<br />
www.patrimoine-vignory.fr<br />
Bourmont, Kleine Stadt mit Charakter<br />
Panorama im Grünen.<br />
Auf einem steinigen Überhang über <strong>de</strong>m<br />
Tal <strong>de</strong>r Maas gelegen, an <strong>de</strong>r Grenze <strong>de</strong>r<br />
<strong>Champagne</strong> und Lothringens, bietet Bourmont<br />
außergewöhnliche Aussichten über die grünen<br />
Fel<strong>de</strong>r und Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Umgebung. Innerhalb<br />
<strong>de</strong>r Stadtmauern la<strong>de</strong>n terrassierte Gärten,<br />
zwei Kirchen und die interessante Architektur<br />
zum Bummeln ein.<br />
www.bourmont.fr<br />
11
GESCHICHTE & KULTUR - KIRCHEN & ABTEIEN<br />
Große Schlachten, Wi<strong>de</strong>rstandskämpfe und Hel<strong>de</strong>ntaten haben sich im Lauf <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rte in <strong>de</strong>r Region <strong>Champagne</strong>-<br />
Ar<strong>de</strong>nne zugetragen. Das Ergebnis ist ein immens reichhaltiges kulturelles und geschichtliches Erbe, das Besucher<br />
heutzutage ent<strong>de</strong>cken und erleben können. Mehr als 150 Schlösser, Kirchen und Denkmäler ermöglichen es historisch<br />
Interessierten, die Geschichte Frankreichs vom Mittelalter über die Renaissance bis hin zur Aufklärung zurück zu verfolgen.<br />
KATHEDRALE VON REIMS<br />
UNESCO-Weltkulturerbe<br />
Einzigartig im Stil, in Licht getaucht und<br />
reich an Statuen ist die Kathedrale Notre<br />
Dame von Reims ein Meisterwerk gotischer<br />
Baukunst. Herausragen<strong>de</strong>s Merkmal dieser<br />
Kirche aus <strong>de</strong>m 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt sind 2303<br />
Skulpturen, darunter Engel mit geöffneten<br />
Flügeln – inklusive <strong>de</strong>s berühmten<br />
“lächeln<strong>de</strong>n Engels”.<br />
1211 gegrün<strong>de</strong>t, wur<strong>de</strong> sie gebaut, um die<br />
Könige von Frankreich zu krönen. Das 115<br />
Meter lange Kirchenschiff unter <strong>de</strong>r 37,95<br />
Meter hohen, gewölbten Decke sah die<br />
Salbung von 25 Monarchen zwischen 1223<br />
(Ludwig VIII) and 1825 (Karl X). Zu Beginn<br />
<strong>de</strong>s Ersten Weltkriegs (September 1914)<br />
schossen <strong>de</strong>utsche Truppen mit Kanonen<br />
auf die Kathedrale und beschädigten sie.<br />
Mehr als 300 Granaten schlugen während<br />
<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n vier Kriegsjahre ein. Nach<br />
Kriegsen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> das Bauwerk unter <strong>de</strong>r<br />
Leitung <strong>de</strong>s Architekten Henri Deneux und<br />
mit Hilfe großzügiger Spen<strong>de</strong>r, vor allem<br />
<strong>de</strong>r US-amerikanischen Stiftungen Carnegie,<br />
Ford und Rockefeller, wie<strong>de</strong>r aufgebaut.<br />
Jeanne d’Arc, Lichtfigur Frankreichs, führte<br />
die französischen Truppen zu Beginn <strong>de</strong>s 15.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rts zum Sieg über die englischen<br />
Armeen. Sie gewann die Schlacht von<br />
Orléans und brachte <strong>de</strong>n Thronfolger 1429<br />
nach Reims, damit er als Karl VII zum König<br />
gekrönt wer<strong>de</strong>n konnte. Das trug dazu bei,<br />
<strong>de</strong>n hun<strong>de</strong>rtjährigen Krieg zu been<strong>de</strong>n.<br />
Zum 800. Geburtstag <strong>de</strong>r Kathedrale 2011<br />
wur<strong>de</strong> eine grandiose Licht- und Ton-Schau<br />
geschaffen. Der “Traum <strong>de</strong>r Farben” (Rêve<br />
<strong>de</strong> couleurs) wird nun bereits im dritten<br />
Jahr von Frühjahr bis Herbst an die Fassa<strong>de</strong><br />
projiziert. Die 25 Minuten lange, extravagante<br />
Vorstellung beginnt nach Einbruch <strong>de</strong>r<br />
Dunkelheit. Sie lässt <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Kathedrale<br />
nacherleben sowie <strong>de</strong>n Pomp und die<br />
Feierlichkeiten einer Krönungszeremonie.<br />
Präzise Laser hüllen zum Finale die vielen<br />
Statuen im Wortsinn in Licht und vermitteln<br />
<strong>du</strong>rch die kräftigen Farben einen Eindruck<br />
davon, wie die Kathedrale ursprünglich<br />
einmal ausgesehen hat.<br />
Der Palast Tau<br />
UNESCO-Weltkulturerbe<br />
Neben <strong>de</strong>r Kathedrale liegt <strong>de</strong>r Palast Tau. Er war früher Resi<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>s Erzbischofs von Reims<br />
und dient heute als Museum <strong>de</strong>r Kathedrale. Darin sind verschie<strong>de</strong>ne religiöse Objekte und<br />
Gegenstän<strong>de</strong> zu sehen, die bei <strong>de</strong>r Krönung Karls X (1825) benutzt wur<strong>de</strong>n, darunter sein<br />
Krönungsmantel, sowie <strong>de</strong>r Tau-Raum, wo die Festbankette stattfan<strong>de</strong>n.<br />
Abtei Saint-Remi<br />
UNESCO-Weltkulturerbe<br />
In einem Schrein in <strong>de</strong>r Basilika <strong>de</strong>r Abtei ruhen die Überreste <strong>de</strong>s Heiligen Saint Remi. Als<br />
Bischof von Reims taufte er etwa 498 nach Christus Chlodwig I., König <strong>de</strong>r Franken und erster<br />
katholischer König Galliens. Die Basilika selbst stammt aus <strong>de</strong>m 9. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Bald schon<br />
wur<strong>de</strong>n die Überreste <strong>de</strong>s Heiligen zu Reliquien, <strong>de</strong>nen die Menschen wun<strong>de</strong>rbare Kräfte<br />
zuschrieben. Sie zogen zahlreiche Pilger an. Ein Benediktinerkloser entstand rund um die<br />
Kirche. Das romanische Kirchenschiff und die Querschiffe bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n ältesten Teil <strong>de</strong>r Basilika,<br />
die Fassa<strong>de</strong> <strong>de</strong>s südlichen Querschiffs <strong>de</strong>n jüngsten. Chor und Apsis stammen aus <strong>de</strong>m 12.<br />
und 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />
Die Taufe Chlodwigs begrün<strong>de</strong>te die Tradition <strong>de</strong>r Königskrönungen in Reims. Die Basilika<br />
spielte bei <strong>de</strong>n Zeremonien eine herausragen<strong>de</strong> Rolle, weil in ihr die “Heilige Ampulle”<br />
aufbewahrt wur<strong>de</strong>. Sie enthielt das geweihte Öl für die Salbung <strong>de</strong>r neu gekrönten Könige.<br />
Im Kloster ist das Museum St. Remi untergebracht. Es enthält mehr als 35 000 Exponate<br />
aus Reims wie <strong>de</strong>r gesamten Region, von <strong>de</strong>r Vor- und Frühgeschichte bis zur Renaissance.<br />
Der regionalen Militärgeschichte ist eine eigene Abteilung gewidmet. Die beeindruckten<strong>de</strong><br />
Sammlung wur<strong>de</strong> größtenteils vor 1914 zusammengetragen und zwischen 1980 und<br />
1990 <strong>du</strong>rch Beiträge regionaler archäologischer Sammlungen komplettiert. Die heutigen<br />
Klostergebäu<strong>de</strong> stammen hauptsächlich aus <strong>de</strong>m 17. und 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Aber es<br />
gibt auch noch einige intakte mittelalterliche Bauten, zum Beispiel <strong>de</strong>n Kapitelsaal<br />
aus <strong>de</strong>m 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt mit 40 romanischen Kapitellen, die die Säulen verzieren.<br />
Tourismusbüro Reims<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 77 45 00<br />
www.reims-<strong>tourisme</strong>.com<br />
12
GESCHICHTE & KULTUR - KIRCHEN & ABTEIEN<br />
BASILIKA VON EPINE<br />
UNESCO-Weltkulturerbe<br />
Die Basilika von Epine, so groß wie eine Kathedrale, ragt über die weiten landwirtschaftlichen Ebenen<br />
<strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong> empor. Sie ist eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Pilgerstätte. Auf einer leichten Erhebung errichtet, ist<br />
sie schon aus vielen Kilometern Entfernung zu sehen.<br />
Zuvor, etwa seit 1200, stand an dieser Stelle eine schlichte Marienkapelle. Das älteste vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Dokument belegt eine Zuwen<strong>du</strong>ng von Silber für diese frühe Kapelle <strong>du</strong>rch Henri <strong>de</strong> Courtisols 1230.<br />
Die heutige Basilika wur<strong>de</strong> wahrscheinlich errichtet, nach<strong>de</strong>m ein Schäfer um 1400 herum eine<br />
wun<strong>de</strong>rtätige Marienstatue in einem brennen<strong>de</strong>n Dornbusch fand; “épine” heißt auf Deutsch Dorn.<br />
Die Kirche ist sehr schlicht gehalten. Sie kopiert, mit Ausnahme <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n ersten Säulen im Kirchenschiff,<br />
die gotischen Formen <strong>de</strong>s 13. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Als Baumaterial dienten überwiegend die weißen und<br />
gelblichen Steine aus <strong>de</strong>m etwa 65 Kilometer entfernt gelegenen Savonnières-en-Perthois (Meuse). Für<br />
Bögen und Gewölbe verwandten die Bauherren Kalksteine aus <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>.<br />
Epine Rathaus<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 66 96 99<br />
Troyes: Stadt <strong>de</strong>r zehn Kirchen<br />
Neun Kirchen und eine Kathedrale stehen<br />
im o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Zentrums von<br />
Troyes. Die Kathedrale St. Peter und St.<br />
Paul, ab 1208 errichtet, ist das be<strong>de</strong>utendste<br />
historische Monument <strong>de</strong>r Stadt. Die Kirche<br />
Sainte Ma<strong>de</strong>leine dagegen ist berühmt für<br />
ihren eindrucksvollen, von Jean Guail<strong>de</strong> reich<br />
verzierten steinernen Lettner. Eine Legen<strong>de</strong><br />
besagt, dass er darunter begraben ist. Das<br />
Departement Aube besitzt mit rund 9000<br />
Quadratmetern Fläche die größte Sammlung<br />
an Buntglasfenstern in Frankreich. Sie<br />
stammen aus <strong>de</strong>m 13. bis 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />
Troyes wird scherzhaft “Heilige Stadt <strong>de</strong>r<br />
Kirchenfenster” genannt. Die bekanntesten<br />
Künstler <strong>de</strong>r Stadt haben im 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
sogar eine eigene Schule begrün<strong>de</strong>t, die<br />
“Schule von Troyes”. Ferner ist die Gemein<strong>de</strong><br />
bekannt für ihre Sammlung von Statuen aus<br />
<strong>de</strong>m 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Etwa 60 Stück können in<br />
<strong>de</strong>r Kirche Saint Pantaléon besichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Tourismusbüro Troyes<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 82 62 70<br />
www.<strong>tourisme</strong>-troyes.com<br />
Die Route <strong>de</strong>r befestigten Kirchen<br />
<strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne besitzt eine lange Geschichte im Bau von<br />
Befestigungen. Von <strong>de</strong>n Galliern bis zum Bau <strong>de</strong>r Maginot-Linie<br />
und <strong>de</strong>r befestigten Burgen <strong>de</strong>r Region haben die Einwohner<br />
immer wie<strong>de</strong>r versucht, ihre Häuser, Bauernhöfe und Kirchen vor<br />
Söldnerheeren zu schützen.<br />
Die Route <strong>de</strong>r befestigten Kirchen von Thiérache lädt Besucher<br />
dazu ein, die immer noch sichtbaren und frei zugänglichen<br />
Befestigungsanlagen zu besichtigen. Die ausgeschil<strong>de</strong>rte Strecke<br />
beginnt in Charleville-Mézières, an <strong>de</strong>r Grenze zum Departement<br />
Aisne, und formt einen 150 Kilometer langen Rundweg. Er führt<br />
<strong>du</strong>rch die Wäl<strong>de</strong>r von Signy-le-Petit und Signy-l’Abbaye, kreuzt<br />
Hügel und Fel<strong>de</strong>r. Das reiche architektonische Erbe entlang dieser<br />
Route ist außergewöhnlich. Neben Abteien, Schlössern und<br />
befestigten Häusern sind 15 befestigte Wehrkirchen zu sehen,<br />
mit Ecktürmen, Burgfrie<strong>de</strong>n, Schießscharten und Wachtürmen.<br />
Tourismusamt Ar<strong>de</strong>nnes<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 56 67 77<br />
www.ar<strong>de</strong>nnes.com<br />
Kirche von Asfeld<br />
Die Kirche von Saint Didier, am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 17. Jahrhun<strong>de</strong>rts erbaut,<br />
ist eine <strong>de</strong>r ungewöhnlichsten Kirchen in Frankreich. 1680<br />
beauftragte Jean-Jacques <strong>de</strong> Mesmes, Graf von Avaux, Berater<br />
<strong>de</strong>s Staates und Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Pariser Parlaments, <strong>de</strong>n Maurer<br />
Despert, die alte Kirche abzureißen und eine neue nach einem<br />
Entwurf von Mr. Fleury zu errichten. Fleury und <strong>de</strong>r Mönch<br />
François Romain beaufsichtigten die Bauarbeiten, die von 1681<br />
bis 1685 dauerten. Entstan<strong>de</strong>n ist eine Kirche im Stil <strong>de</strong>s Barock.<br />
Rotun<strong>de</strong>, Vestibül, Portal und Glockenturm bil<strong>de</strong>n zusammen<br />
eine ungewöhnliche Form, ähnlich einem Spiegel o<strong>de</strong>r einer<br />
Viola. Der fünfseitige Umriss und das Gebälk <strong>de</strong>r Rotun<strong>de</strong>, <strong>de</strong>ren<br />
konkave Räume die konvexen Räume <strong>de</strong>r Kapellen in <strong>de</strong>r Apsis<br />
krönen, ist ein brilliantes Stück Architektur. Das Gewölbe ist<br />
einzigartig in seiner Machart.<br />
L’église <strong>de</strong> St Didier, Asfeld<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 72 93 18<br />
Die Route <strong>de</strong>r Fachwerk-Kirchen<br />
Einzigartig in Frankreich ist eine Gruppe von zehn Kirchen und<br />
einer Kapelle mit Fachwerkkonstruktion. Obwohl Fachwerk<br />
in <strong>de</strong>r zivilen Architektur weit verbreitet ist, gilt das nicht für<br />
religiöse Bauwerke. Die Kirchen liegen im Feuchtgürtel <strong>de</strong>r<br />
<strong>Champagne</strong>, <strong>de</strong>r sich zwischen <strong>de</strong>m See Lac <strong>du</strong> Der und <strong>de</strong>n<br />
Seen <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s von Orient erstreckt. Auf <strong>de</strong>m Lehmbo<strong>de</strong>n sind<br />
Steine rar, Eichen und Holun<strong>de</strong>r jedoch im Überfluss vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Die Fachwerkkirchen stammen aus <strong>de</strong>m 15. bis 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />
Eine Route von Dorf zu Dorf, Kirche zu Kirche wird ausführlich in<br />
einer zwölfseitigen Broschüre inklusive Karten beschrieben. Sie<br />
kann im Internet unter <strong>de</strong>r Adresse www.champagne-ar<strong>de</strong>nnetourismus.<strong>de</strong><br />
heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Tourismusbüro Lac <strong>du</strong> Der<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 72 62 80<br />
13
GESCHICHTE & KULTUR - KIRCHEN & ABTEIEN<br />
Der Heilige Bernhard<br />
(1090 bis 1153) und <strong>de</strong>r<br />
Zisterzienseror<strong>de</strong>n<br />
Clairvaux ist eine von vier Tochterabteien<br />
<strong>de</strong>r Abtei von Cîteaux. Diese wur<strong>de</strong> 1098<br />
von Benediktinermönchen gegrün<strong>de</strong>t, die<br />
mit <strong>de</strong>m zunehmend luxuriösen Lebensstil<br />
ihres Or<strong>de</strong>ns nicht einverstan<strong>de</strong>n waren.<br />
Sie wünschten sich eine Rückkehr zu<br />
<strong>de</strong>n ursprünglichen Regeln <strong>de</strong>s Heiligen<br />
Benedikt und ein einfaches, von Arbeit und<br />
Enthaltsamkeit geprägtes Leben.<br />
1113 trat <strong>de</strong>r 23-jährige Adlige Bernard<br />
<strong>de</strong> Fontaine ins Kloster ein und wur<strong>de</strong><br />
einer seiner einflussreichsten Mönche.<br />
Die Abtei gedieh prächtig. Sie zog etliche<br />
Glaubensbrü<strong>de</strong>r aus Cîteaux an und musste<br />
schon bald erweitert wer<strong>de</strong>n. Abt Etienne<br />
Harding schickte Gruppen von jeweils zwölf<br />
Mönchen aus, Tochterhäuser zu grün<strong>de</strong>n.<br />
So entstand <strong>de</strong>r Or<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Zisterzienser<br />
(abgeleitet vom lateinischen Namen für<br />
Cîteaux « Cistercium »). Zwei Abteien<br />
sie<strong>de</strong>lte er in Burgund an (La Ferté 1113 und<br />
Pontigny 1114) und eine dritte, Morimond,<br />
1115 in <strong>de</strong>r benachbarten <strong>Champagne</strong>.<br />
Bernhard wur<strong>de</strong> mit elf Brü<strong>de</strong>rn ebenfalls<br />
1115 in die <strong>Champagne</strong> geschickt, um ein<br />
viertes Tochterhaus auf einer Lichtung in<br />
einem Wald zu grün<strong>de</strong>n. Das Land, etwa<br />
40 Kilometer östlich von Troyes, war <strong>de</strong>r<br />
Abtei geschenkt wor<strong>de</strong>n. Die Gegend hieß<br />
lateinisch « Clara Vallis », danach nannte sich<br />
die Neugrün<strong>du</strong>ng: Abtei von Clairvaux.<br />
Bernhard wur<strong>de</strong> zum Abt <strong>de</strong>r neuen<br />
Gemeinschaft gewählt. Der Anfang war<br />
schwierig, <strong>de</strong>nn er verlangte strengste<br />
Disziplin. Bei einem Konzil 1128 in <strong>de</strong>r<br />
Kathedrale von Troyes setzte er sich für<br />
<strong>de</strong>n Or<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Tempelritter ein. Der Heilige<br />
Bernhard grün<strong>de</strong>te weitere 72 Klöster überall<br />
in Europa: 35 in Frankreich, 14 in Spanien, 10<br />
in England und Irland, 6 in Flan<strong>de</strong>rn, 4 in<br />
Italien, 4 in Dänemark, 2 in Schwe<strong>de</strong>n und<br />
1 in Ungarn. 1151, zwei Jahre vor seinem Tod,<br />
existierten bereits 500 Zisterzienserabteien<br />
und in <strong>de</strong>r Abtei von Clairvaux lebten 700<br />
Mönche.<br />
Abtei von Clairvaux<br />
Die ersten Häuser, die <strong>de</strong>r später Bernhard von Clairvaux genannte Mönch auf dieser Lichtung<br />
baute, waren aus Holz. Sie wur<strong>de</strong>n 1135 <strong>du</strong>rch steinerne Gebäu<strong>de</strong> ersetzt, die für <strong>de</strong>n<br />
typischen Baustil <strong>de</strong>r Zisterzienser im 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt Mo<strong>de</strong>ll stan<strong>de</strong>n. Dank <strong>de</strong>s Charismas<br />
und <strong>de</strong>s Einflusses von Abt Bernhard errang die Abtei eine wirtschaftliche wie geistliche<br />
Vormachtstellung in <strong>de</strong>r westlichen Welt. Könige und Grafen, Bischöfe und Päpste gingen<br />
hier ein und aus, und die Abtei war eine führen<strong>de</strong> politische Kraft. Sie trug maßgeblich zur<br />
Expansion <strong>de</strong>s Zisterzienseror<strong>de</strong>ns bei, in<strong>de</strong>m sie bis zum To<strong>de</strong> Bernhards (1153) 169 eigene<br />
Tochterhäuser in 12 Län<strong>de</strong>rn Europas grün<strong>de</strong>te. Dazu zählen so be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Anlagen wie die<br />
Abtei von Fontenay in Burgund und die Abtei von Auberive, südwestlich von Langres (Siehe<br />
Seite 15).<br />
Das Skriptorium<br />
Eine <strong>de</strong>r vordringlichsten Aufgaben <strong>de</strong>r<br />
Mönche war das Kopieren religiöser Werke<br />
in Griechisch und Latein. 1327 davon<br />
lagern heute in <strong>de</strong>r Mediatek von Troyes.<br />
Sie stellen eine <strong>de</strong>r größten Sammlungen<br />
mittelalterlicher Literatur in Frankreich dar.<br />
Die Abtei <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
Im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt erreichte die Abtei <strong>de</strong>n<br />
Höhepunkt ihrer Macht und ihres Ruhms.<br />
Zwar lebten hier nun weniger Mönche<br />
als in früheren Jahren, doch waren sie<br />
wohlhaben<strong>de</strong>r als ihre Vorgänger. Sie rissen<br />
die nicht sehr bequemen Gebäu<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m<br />
12. Jahrhun<strong>de</strong>rt ab und errichteten neue,<br />
eindrucksvollere im Stil ihrer Zeit. Nur die<br />
Abteikirche mit <strong>de</strong>n Reliquien <strong>de</strong>s Heiligen<br />
Bernhard und das Haus <strong>de</strong>r Laienbrü<strong>de</strong>r<br />
mitsamt Keller und Speicher blieben<br />
erhalten.<br />
Das Gefängnis von Clairvaux<br />
Die Französische Revolution verän<strong>de</strong>rte<br />
alles. Die Abtei wur<strong>de</strong>, wie alle an<strong>de</strong>ren<br />
auch, verstaatlicht. Doch allein ihre schiere<br />
Größe erweckte die Aufmerksamkeit von<br />
Napoleons Innenminister, <strong>de</strong>r Orte für die<br />
Unterbringung Gefangener suchte. Ziel war<br />
eine Verbesserung <strong>de</strong>r Haftbedingungen<br />
gegenüber <strong>de</strong>n barbarischen Strafen zuvor.<br />
So geschah es, dass eine <strong>de</strong>r schönsten<br />
Abteien <strong>de</strong>r Zisterzienser zu einem<br />
Gefängnis für Männer, Frauen und Kin<strong>de</strong>r<br />
wur<strong>de</strong>. Das Hauptgebäu<strong>de</strong> erhielt ein<br />
zusätzliches Stockwerk, um mehr Zellen<br />
einzurichten, und alle Fenster wur<strong>de</strong>n<br />
vergittert. Um das alles zu bezahlen, riss<br />
man die Kirche aus <strong>de</strong>m 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt ab<br />
und verkaufte die Steine. 1814 saßen die<br />
ersten Häftlinge hier ein.<br />
Zwischen 1898 und 1901 bestückte<br />
die Obrigkeit Clairvaux mit <strong>de</strong>n<br />
so genannten « Hühnerställen »,<br />
metallenen Einzelzellen von vier<br />
Quadratmetern für die gefährlichsten<br />
Kriminellen. 1971 ließ <strong>de</strong>r Staat auf<br />
<strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r früheren Kirche und<br />
im Obstgarten <strong>de</strong>r Abtei ein mo<strong>de</strong>rnes<br />
Hochsicherheitsgefängnis bauen.<br />
Clairvaux heute<br />
2002 übernahm <strong>de</strong>r Kulturminister die<br />
alten Gefängnisgebäu<strong>de</strong>, vor allem<br />
das imposante Haupthaus <strong>de</strong>s Klosters<br />
aus <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Es kann<br />
nun besichtigt wer<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>r Zeit<br />
<strong>de</strong>s Grün<strong>de</strong>rs Bernhard von Clairvaux<br />
ist einzig das Haus <strong>de</strong>r Laienbrü<strong>de</strong>r<br />
erhalten. Besucher können sich einer<br />
geführten Tour anschließen, die<br />
allerdings nur auf Französisch angeboten<br />
wird. Es sind jedoch Beschreibungen<br />
auf Englisch erhältlich. Geöffnet ist die<br />
ehemalige Abtei täglich vom 1. März<br />
bis 31. Oktober. Vom 1. November bis<br />
Mitte Dezember und im Februar kann<br />
sie von Mittwoch bis Sonntag besichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n, von Mitte Dezember bis En<strong>de</strong><br />
Januar ist sie geschlossen.<br />
Abbaye <strong>de</strong> Clairvaux<br />
Tel: 00 03 25 27 52 55<br />
http://abbaye<strong>de</strong>clairvaux.com<br />
Im Lauf <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts pferchte<br />
man immer mehr Menschen in<br />
Gemeinschaftszellen. Bis zu 2700<br />
Gefangene lebten hier unter erbärmlichen<br />
Bedingungen. Die Überbelegung führte<br />
dazu, dass die Abtei von Auberive bei<br />
Langres ebenfalls in ein Gefängnis<br />
umgebaut wur<strong>de</strong>.<br />
14
GESCHICHTE & KULTUR - KIRCHEN & ABTEIEN<br />
Die Abtei von Auberive<br />
Im Jahr 1135 grün<strong>de</strong>ten zwölf Mönche aus<br />
Clairvaux eine Zisterzienserabtei am Ufer<br />
<strong>de</strong>s Flusses Aube. Abgeschie<strong>de</strong>n und dank<br />
Wasser und Wald autark, erfüllte sie das<br />
I<strong>de</strong>al <strong>de</strong>s Or<strong>de</strong>nsgrün<strong>de</strong>rs Bernhard von<br />
Clairvaux, Klöster weitab von menschlichen<br />
Siedlungen anzulegen. Nach einer Blütezeit<br />
im 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt folgten Jahrhun<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>s<br />
Nie<strong>de</strong>rgangs und <strong>de</strong>r Zerstörung <strong>du</strong>rch Kriege<br />
(hun<strong>de</strong>rtjähriger Krieg, Religionskriege <strong>de</strong>s<br />
16. Jahrhun<strong>de</strong>rts und <strong>de</strong>r dreißigjährige<br />
Krieg im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt). Im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
jedoch erholte sich die Abtei, wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r<br />
reich und mächtig.<br />
Die Abtei <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
Zu <strong>de</strong>m Zeitpunkt beschlossen die Mönche,<br />
die alte Kirche abzureißen und im Stil<br />
<strong>de</strong>r Zeit neu zu bauen. Nur <strong>de</strong>r ehemalige<br />
Mönchsflügel blieb als Kapelle erhalten.<br />
Der Neubau erstreckte sich entlang einer<br />
Nord-Süd-Achse. Sein Westflügel erhielt<br />
eine Fassa<strong>de</strong> wie ein Schloss und diente nun<br />
als Gästezimmer für be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Besucher.<br />
Während <strong>de</strong>r Französischen Revolution<br />
jedoch wur<strong>de</strong>n die Mönchsor<strong>de</strong>n abgeschafft<br />
und das Kloster geschlossen.<br />
Auberive heute<br />
Nach Jahren im Besitz von<br />
Benediktinermönchen und einer<br />
belgischen Chemiefirma fand <strong>de</strong>r<br />
vorläufig letzte Besitzerwechsel 2004<br />
statt. Die Familie Volot restaurierte die<br />
Abtei und eröffnete 2006 ein Zentrum<br />
für mo<strong>de</strong>rne Kunst. <strong>2013</strong> wer<strong>de</strong>n<br />
Gemäl<strong>de</strong> <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Künstler<br />
Maryan und Raphaëlle Ricol ausgestellt.<br />
Im Eintrittspreis für die Abtei ist neben<br />
<strong>de</strong>r Ausstellung auch ein Audioführer in<br />
Deutsch enthalten. Er geleitet Besucher<br />
während eines Rundgangs <strong>du</strong>rch die<br />
wechselvolle Geschichte <strong>de</strong>r Abtei von<br />
Auberive.<br />
Die Abtei von Auberive<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 84 20 20<br />
www.abbaye-auberive.com<br />
Die Revolution und das Gefängnis<br />
In <strong>de</strong>n nächsten 200 Jahren wechselten<br />
die Besitzer häufig. Die Abtei wur<strong>de</strong><br />
Baumwollmühle, Feriendomizil und<br />
Steinbruch (ein örtlicher Schmied baute<br />
mit <strong>de</strong>n Steinen <strong>de</strong>r Kirche sechs Kilometer<br />
entfernt einen Hochofen). 1856 kaufte <strong>de</strong>r<br />
Staat die Anlage und baute sie um in ein<br />
Frauengefängnis. Bekannteste Insassin war<br />
von 1871 bis 1873 Louise Michel, die an <strong>de</strong>r<br />
Revolution gegen Napoleon III beteiligt war<br />
und nach 20 Monaten Haft in Auberive nach<br />
Neukaledonien <strong>de</strong>portiert wur<strong>de</strong>.<br />
15
Geschichte & Kultur - Schlösser und Festungen<br />
DIE FESTUNG VON SEDAN<br />
Seine militärische Vergangenheit und die<br />
Schönheit seiner Landschaft verhalfen<br />
Sedan zur Klassifizierung “Stadt <strong>de</strong>r Kunst<br />
und Geschichte”. Die Kommune wuchs rund<br />
um ihre befestigte Burg. Die Anlage ist mit<br />
rund 35 000 Quadratmetern wahrscheinlich<br />
die größte Europas.<br />
Evrard <strong>de</strong> La Marck baute sie ab 1424 auf<br />
einem Platz, an <strong>de</strong>m zuvor eine karolingische<br />
Kirche (11. Jahrhun<strong>de</strong>rt) stand. Die mächtige<br />
Familie La Marck stammte ursprünglich<br />
aus <strong>de</strong>m Rheinland. Als Vasallen <strong>de</strong>s<br />
französischen Königs und reiche Lehnsherren<br />
(Seigneurs) von Sedan gehörten ihr große<br />
Län<strong>de</strong>reien. Zu ihrem Auftrag gehörte<br />
es, das Königreich zu verteidigen und zu<br />
schützen. Da die Burg strategisch günstig an<br />
<strong>de</strong>r Grenze Ostfrankreichs lag, weiteten die<br />
La Marcks die Festung kontinuierlich aus und<br />
verstärkten sie.<br />
In <strong>de</strong>n 1550-er Jahren konvertierte <strong>de</strong>r<br />
amtieren<strong>de</strong> Lehnsherr, Henri-Robert<br />
<strong>de</strong> la Marck, zum Kalvinismus. 1560<br />
erklärte er Sedan zu einem unabhängigen<br />
protestantischen Fürstentum und sich selbst<br />
zum ersten Prinzen von Sedan.<br />
1962 kaufte die Gemein<strong>de</strong> von Sedan das<br />
Gemäuer zum symbolischen Preis von<br />
einem französischen Franc und machte es<br />
<strong>de</strong>r Öffentlichkeit zugänglich.<br />
Ein Besuch <strong>de</strong>r Festung lässt Besucher<br />
zurückkehren in die Lebenswelt <strong>de</strong>s<br />
15. und 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Sie erfahren<br />
vom Leben <strong>de</strong>r Prinzen von Sedan,<br />
ihren Soldaten und Dienern. Detaillierte<br />
Rekonstruktionen vermitteln eindrucksvoll<br />
Szenen <strong>de</strong>s Alltags. Zwei Rundgänge sind<br />
möglich: “Mille ans d’histoire”, 1000 Jahre<br />
Geschichte, mit <strong>de</strong>m vollen Programm o<strong>de</strong>r<br />
die kürzere Run<strong>de</strong> “Sedan, ein Fürstentum”,<br />
die sich aufs Innere und das Museum<br />
beschränkt. Bei<strong>de</strong> Rundgänge können<br />
mit Hilfe eines Audio-Führers (erhältlich<br />
auf Deutsch, Englisch und Nie<strong>de</strong>rländisch)<br />
unternommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Château-Fort <strong>de</strong> Sedan<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 29 98 80<br />
www.chateau-fort-sedan.fr<br />
www.<strong>tourisme</strong>-sedan.fr<br />
Eine Nacht in <strong>de</strong>r Burg<br />
Sogar wie ein Burgherr wohnen können<br />
Gäste in <strong>de</strong>r Burg von Sedan, <strong>de</strong>nn seit<br />
2004 ist ein komfortables Drei-Sterne-Hotel<br />
in einem Flügel <strong>de</strong>r Anlage untergebracht.<br />
Es gehört zur Gruppe “Les Hôtels <strong>de</strong><br />
France Patrimoine”, das sind Hotels in<br />
geschichtlich be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>n, und<br />
wartet mit 54 Zimmern, Restaurant und<br />
Konferenzeinrichtungen auf.<br />
www.hotelfp-sedan.com<br />
Doch schon Henri-Roberts Tochter Charlotte<br />
war die letzte ihres Geschlechts. Der<br />
protestantische König Henri IV verheiratete<br />
sie 1591 im Alter von 16 Jahren mit<br />
seinem engen Freund Henri <strong>de</strong> la Tour<br />
<strong>de</strong> l’Auvergne. Er war 20 Jahre älter als<br />
das Mädchen. Durch die Heirat ging <strong>de</strong>r<br />
Titel “Prinz von Sedan” an die Familie<br />
Tour <strong>de</strong> l’Auvergne über. Auch sie setzte<br />
die Verstärkung und Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r<br />
Burganlage fort.<br />
Charlotte starb nur drei Jahre später im<br />
Kindbett. Henri <strong>de</strong> la Tour <strong>de</strong> l’Auvergne<br />
heiratete erneut. Sein Sohn Frédéric<br />
versuchte einen Staatsstreich gegen König<br />
Ludwig XIII, scheiterte jedoch. Um seinen<br />
Kopf zu retten, übertrug <strong>de</strong>r letzte Prinz<br />
von Sedan das Fürstentum zurück an <strong>de</strong>n<br />
König von Frankreich. Zu jenem Zeitpunkt<br />
war die Burg zu einem so umfangreich<br />
befestigten Bollwerk gewor<strong>de</strong>n, dass man<br />
sie für unüberwindlich hielt. Fortan nutzte<br />
die französische Armee die Feste.<br />
Das Mittelalterfestival von Sedan<br />
18. und 19. Mai <strong>2013</strong><br />
Einmal im Jahr kehrt das Mittelalter zurück. Bei <strong>de</strong>m Festival im Mai erleben die<br />
<strong>du</strong>rchschnittlich 40000 Besucher Turniere zu Pferd, Ritterkämpfe und Vorführungen im<br />
Bogenschießen. Sie sehen Gauklern zu, bestaunen die Prozessionen mittelalterlicher<br />
Soldaten und Vorführungen traditionellen Handwerks, die Flugschau <strong>de</strong>r Greifvögel o<strong>de</strong>r<br />
schließen sich einem Rundgang bei Kerzenlicht <strong>du</strong>rch die Gewölbe <strong>de</strong>r Burg an. Zusammen<br />
mit Musikern, Straßenkünstlern und Troubadoren schaffen etwa 400 Freiwillige so ein<br />
überaus buntes, lebendiges Mittelalterfestival.<br />
www.chateau-fort-sedan.fr<br />
Während <strong>de</strong>s Ersten Weltkriegs besetzten<br />
<strong>de</strong>utsche Truppen die Burg. Sie richteten<br />
darin ein Gefängnis für französische<br />
Soldaten ein, von <strong>de</strong>nen einige gefoltert<br />
und exekutiert wur<strong>de</strong>n. Auch im Zweiten<br />
Weltkrieg diente die Burg als Gefängnis.<br />
16
Geschichte & Kultur - Schlösser und Festungen<br />
Schloss von Bligny<br />
Der Marquis von Dampierre wollte Wölfe<br />
jagen gehen. Deshalb kaufte er 1773<br />
Län<strong>de</strong>reien im Dorf Bligny inklusive <strong>de</strong>n<br />
Ruinen einer Burg, die drei Jahre zuvor<br />
zerstört wor<strong>de</strong>n war. Der Marquis ließ sie<br />
wie<strong>de</strong>r auferbauen. Als Entree verwandte er<br />
das schöne vor<strong>de</strong>re Tor <strong>de</strong>s ursprünglichen<br />
Gebäu<strong>de</strong>s.<br />
Die hügelige Landschaft run<strong>du</strong>m, die nun zu<br />
seinem Grund gehörte, eignete sich beson<strong>de</strong>rs<br />
gut für <strong>de</strong>n Anbau von Rebstöcken.<br />
Zunächst ließ <strong>de</strong>r Marquis nur Wein (zu jener<br />
Zeit überwiegend stiller Wein) für <strong>de</strong>n Eigenbedarf<br />
anbauen. Die Wasserversorgung <strong>de</strong>s<br />
Schlosses kam von <strong>de</strong>r Quelle <strong>de</strong>s Flusses<br />
Landion, die unter <strong>de</strong>n Kellern <strong>de</strong>r Burg liegt.<br />
Im frühen 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt ging die Burg<br />
in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>s Barons <strong>de</strong> Cachard<br />
über (<strong>de</strong>r Sohn <strong>de</strong>s Marquis war in einer<br />
Schlacht gefallen). Der Baron kaufte weitere<br />
Weinberge hinzu und betrieb 1930 auf 44<br />
Hektar ein regelrechtes Weingut. Zu<strong>de</strong>m<br />
erweiterte er das Schloss um einen Turm<br />
und einen Gebäu<strong>de</strong>flügel.<br />
Nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg wur<strong>de</strong> die<br />
Liegenschaft aufgeteilt und scheibchenweise<br />
verkauft. Familie Lorin erwarb 1952 die Burg<br />
und 20 Hektar Weinberge, die sie 1954 neu<br />
bepflanzte. Nach beachtlichen Investitionen<br />
in die Renovierung <strong>de</strong>s Schlosses und die<br />
Ausrüstung zur Pro<strong>du</strong>ktion von <strong>Champagne</strong>r<br />
öffnete die Anlage 1999 als <strong>Champagne</strong>r-<br />
Schloss.<br />
Es ist damit eine von nur zwei “Château”-<br />
<strong>Champagne</strong>rmarken. Besucher können die<br />
Speiseräume und Empfangssäle im Erdgeschoss<br />
sowie eine beeindrucken<strong>de</strong> Sammlung<br />
von circa 1000 Sektkelchen im ersten<br />
Stock besichtigen. Der Besuch en<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n<br />
majestätischen Kellern mit ihrer Sammlung<br />
an Gerätschaften, wie sie En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
in <strong>de</strong>n Weinbergen und zur <strong>Champagne</strong>rherstellung<br />
genutzt wur<strong>de</strong>n. Ein Film<br />
veranschaulicht die Pro<strong>du</strong>ktion. Selbstverständlich<br />
gehört auch eine kleine Kostprobe<br />
dazu.<br />
Besichtigungen sind von April bis Oktober<br />
möglich.<br />
Die zweite Schlossmarke heißt <strong>Champagne</strong><br />
Château <strong>de</strong> Boursault und wird westlich von<br />
Epernay pro<strong>du</strong>ziert.<br />
Château <strong>de</strong> Bligny<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 27 40 11<br />
www.champagnechateau<strong>de</strong>bligny.com<br />
SCHLOSS LA MOTTE TILLY<br />
Zwischen Troyes und Provins, etwa sechs Kilometer von Nogent-sur-Seine entfernt, wur<strong>de</strong><br />
dieses großartige Gebäu<strong>de</strong> 1754 auf <strong>de</strong>n Ruinen einer früheren königlichen Burg errichtet.<br />
Die Brü<strong>de</strong>r Terray, ? von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r bekannteste, Abt Joseph Marie Terray, Schatzmeister<br />
König Ludwigs <strong>de</strong>s XV., hatten ursprünglich vor, es als Sommerresi<strong>de</strong>nz zu nutzen. Es ist<br />
ein feines Beispiel <strong>de</strong>r Architektur <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts, vor allem <strong>du</strong>rch seine perfekt<br />
ausbalancierten Proportionen.<br />
Als die Burg 1910 in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>s Grafen Rohan-Chabot kam, legte er ein umfangreiches<br />
Renovierungsprogramm auf. Er ließ auch <strong>de</strong>n Park komplett neu anlegen, als schönen<br />
Garten im englischen Stil mit zentralem Wasserspiel. Seine Tochter, die Marquise <strong>de</strong> Maillé,<br />
erbte das Schloss 1964 und führte die Renovierungsarbeiten fort.Sie ging sogar so weit,<br />
das Innere zusammen mit ihrer Tochter perfekt im Stil <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts zu gestalten<br />
und einzurichten. Tragischerweise starb die Tochter im Alter von 51 Jahren an Krebs. Da sie<br />
keinen an<strong>de</strong>ren Erben hatte, vermachte die Marquise <strong>de</strong>n Besitz bei ihrem Tod 1972 <strong>de</strong>m<br />
„Centre <strong>de</strong>s monument Nationaux“ unter <strong>de</strong>r Bedingung, dass das Innere unverän<strong>de</strong>rt<br />
bleiben und die Burg <strong>de</strong>m breiten Publikum zugänglich gemacht wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
Die Burg wird am 30. März <strong>2013</strong> nach umfänglichen Renovierungsarbeiten wie<strong>de</strong>r geöffnet.<br />
Château <strong>de</strong> la Motte-Tilly<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 39 99 67<br />
http://la-motte-tilly.monuments-nationaux.fr/<br />
Schloss von Cirey-sur-Blaise<br />
Verführt <strong>du</strong>rch <strong>de</strong>n Charme <strong>de</strong>r schönen Émilie <strong>du</strong> Châtelet, erlag <strong>de</strong>r Philosoph Voltaire<br />
rasch auch <strong>de</strong>n Reizen dieses noch unvollen<strong>de</strong>ten Gebäu<strong>de</strong>s. Zusammen vervollständigten<br />
die bei<strong>de</strong>n das Haus und richteten es ein. Voltaire ließ einen weiteren Flügel anbauen und<br />
entwarf dafür ein monumentales Tor, <strong>de</strong>ssen Schnitzereien Kunst, Wissenschaft und die<br />
Welt <strong>de</strong>s Meeres darstellten.<br />
Voltaire verbrachte 15 Jahre in Cirey und schrieb unermüdlich (unter an<strong>de</strong>rm Der Tod von<br />
Cäsar, Alsire, Zaire, Mahomet und Merope). Seine Freun<strong>de</strong> spielten die Komödien und<br />
Tragödien in <strong>de</strong>m kleinen Theater, das er im Dachgeschoss eingerichtet hatte und das<br />
wun<strong>de</strong>rbar erhalten ist. Von diesem Hort <strong>de</strong>r schönen Künste aus hielt Voltaire <strong>du</strong>rch<br />
unzählige Briefe Kontakt mit Europa.<br />
1749 verließ Voltaire nach <strong>de</strong>m plötzlichen Tod <strong>de</strong>r Marquise <strong>du</strong> Châtelet sein irdisches<br />
Paradies für immer. Ein Besuch <strong>de</strong>s Schlosses bietet heute die Gelegenheit, sich in <strong>de</strong>n<br />
Alltag dieser bei<strong>de</strong>n Schlüsselfiguren <strong>de</strong>r Aufklärung hinein zu versetzen. Geöffnet ist das<br />
Schloss von Mai bis September (Siehe auch Seite 21).<br />
Schloss von Cirey-sur-Blaise<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 55 43 04<br />
www.visitvoltaire.com<br />
17
Geschichte & Kultur - Schlösser und Festungen<br />
Festungsstadt Rocroi<br />
1555 errichtet, war das Bollwerk Rocroi in <strong>de</strong>n Ar<strong>de</strong>nnen die zweite Stadt <strong>de</strong>r Region, die eine befestigte Stadtmauer erhielt. Das Pentagon mit<br />
fünf Wehrmauern sollte ein Gegengewicht zur mächtigen Festung von Charlemont schaffen, die weiter nördlich in <strong>de</strong>r Stadt Givet lag und zu<br />
jen<strong>de</strong>r Zeit unter spanischer Vorherrschaft stand. Die sternförmigen Befestigungen von Rocroi wur<strong>de</strong>n im Lauf <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rte weiter verstärkt,<br />
unter an<strong>de</strong>rem <strong>du</strong>rch <strong>de</strong>n Festungsbaumeister Sébastian <strong>de</strong> Vauban. Im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt jedoch hatten sich die militärischen Möglichkeiten<br />
grundlegend verän<strong>de</strong>rt. Die Anlage galt nun als nutzlos und wur<strong>de</strong> 1889 abgerissen. Nur ihre mächtigen Wehrmauern blieben erhalten.<br />
Rocroi Tourismusbüro<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 54 20 06<br />
www.otrocroi.com<br />
Festungsstadt Langres<br />
Die Stadtmauer von Langres ist mit acht<br />
Kilometern die längste in Europa. Ein Teil davon,<br />
<strong>de</strong>r 3,5 Kilometer lange Wehrgang rund um die<br />
Altstadt, ist sehr gut erhalten und verbin<strong>de</strong>t<br />
sieben Tore und zwölf Türme miteinan<strong>de</strong>r.<br />
Er bietet einen schönen Panoramablick auf<br />
Stadt und Umgebung. Erhalten sind auch die<br />
sternförmige Zita<strong>de</strong>lle, die in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s 19.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rts im Sü<strong>de</strong>n errichtet wur<strong>de</strong>, und<br />
ihre Verbin<strong>du</strong>ngsmauer zur Stadt.<br />
Die Geschichte <strong>de</strong>s Orts reicht zurück bis ins<br />
vierte Jahrhun<strong>de</strong>rt. Damals zerlegten die<br />
Einwohner römische Bauwerke, um mit <strong>de</strong>m<br />
Material eine erste Befestigung anzulegen. Im<br />
Mittelalter wur<strong>de</strong> Langres Sitz eines mächtigen<br />
Bischofs. Die Stadt wuchs und erweiterte<br />
ihre Befestigungen, um die neuen Viertel zu<br />
schützen. Am En<strong>de</strong> dieser Perio<strong>de</strong> war Langres<br />
eine königliche befestigte Stadt am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Königreichs Frankreich, direkt an <strong>de</strong>n Grenzen<br />
zu Burgund, Franche-Comté und Lothringen.<br />
Im Geschichtszentrum im Turm von Navarre wird<br />
die Entstehung von Langres nachgezeichnet. Er<br />
ist einer von vier Türmen, die im 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
zum Wehrgang hinzugefügt wur<strong>de</strong>n (Siehe<br />
auch Seite 10).<br />
Office <strong>de</strong> Tourisme <strong>du</strong> Pays <strong>de</strong> Langres<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 87 67 67<br />
www.<strong>tourisme</strong>-langres.com<br />
18
GESCHICHTE & KULTUR - GEDENKTOURISMUS & GESCHICHTE<br />
Schauplätze <strong>de</strong>s Ersten Weltkriegs (1914-1918)<br />
Das Departement Marne ist eins <strong>de</strong>rjenigen, die am stärksten unter <strong>de</strong>m Ersten Weltkrieg zu lei<strong>de</strong>n hatten. Im Westen<br />
tobten die zwei großen Marne-Schlachten, im Nor<strong>de</strong>n <strong>du</strong>rchzogen Schützengräben das Land und spielten sich die Argonneund<br />
die <strong>Champagne</strong>-Offensive ab. Denkmäler, Ruinen, Ge<strong>de</strong>nksäulen und Friedhöfe erinnern an die erbitterten Kämpfe.<br />
Museen bewahren die Erinnerung an <strong>de</strong>n Konflikt, <strong>de</strong>r vor fast 100 Jahren begann.<br />
Das Museum Marne 14-18<br />
Dieses Museum steht mitten in <strong>de</strong>r<br />
Kampfzone, die <strong>de</strong>n ganzen Krieg über<br />
die Front <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong> bil<strong>de</strong>te. Als<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Zeugnis <strong>de</strong>s Ersten Weltkriegs<br />
stellt es einen i<strong>de</strong>alen Ausgangspunkt für<br />
eine Tour zu verschie<strong>de</strong>nen Ge<strong>de</strong>nkstätten<br />
auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>r Armeen <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong><br />
dar. Besucher fin<strong>de</strong>n eine Informations- und<br />
Dokumentationshalle, unter an<strong>de</strong>rem mit<br />
sieben Bildschirmsäulen und einem Kinosaal<br />
vor.<br />
Centre d’Interprétation Marne 14-18,<br />
Suippes<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 70 08 60<br />
www.marne14-18.fr<br />
Festungsmuseum Pompelle<br />
Nach <strong>de</strong>m Krieg von 1870 wur<strong>de</strong> diese Anlage<br />
gebaut, um die Befestigungen um Reims<br />
herum zu verstärken. Während <strong>de</strong>s Ersten<br />
Weltkriegs fan<strong>de</strong>n hier mehrere Schlachten<br />
statt. Heute dient es als Museum. Gezeigt<br />
wer<strong>de</strong>n Dokumente, Exponate vom Alltag<br />
in <strong>de</strong>n Schützengräben, Waffen und Teile<br />
<strong>de</strong>r Artillerie, außer<strong>de</strong>m eine einzigartige<br />
Sammlung von mehr als 500 Helmen <strong>de</strong>r<br />
kaiserlichen <strong>de</strong>utschen Armee (Kollektion<br />
Charles Friese).<br />
Fort <strong>de</strong> la Pompelle<br />
(fünf Kilometer von Reims)<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 49 11 85<br />
www.chemins<strong>de</strong>memoire.gouv.fr<br />
Russisch-orthodoxe Kapelle<br />
Die 1937 in <strong>de</strong>r Nähe von Saint-Hilaire-le-<br />
Grand (Departement Marne) errichtete<br />
Kapelle bewacht die sterblichen Überreste<br />
von 871 russischen Soldaten, die hier<br />
begraben sind. Sie ist zu<strong>de</strong>m Ort <strong>de</strong>s<br />
Ge<strong>de</strong>nkens an 4000 russische Soldaten, die<br />
zwischen 1916 und 1918 bei Kämpfen auf<br />
französischem Bo<strong>de</strong>n fielen.<br />
Chapelle Russe, Saint Hilaire le Grand<br />
Tel: 00 33 (0)1 45 42 42 96<br />
www.chemins<strong>de</strong>memoire.gouv.fr<br />
Monument von Mon<strong>de</strong>ment<br />
Dieses Denkmal besteht aus einem<br />
gigantischen, 35,5 Meter hohen,<br />
rosafarbenen Felsblock. Sein Fundament<br />
reicht 22 Meter tief in die Er<strong>de</strong>. Der Monolith<br />
ist das National<strong>de</strong>nkmal <strong>de</strong>s Sieges an <strong>de</strong>r<br />
Marne, das an die Schlacht im September<br />
1914 erinnert. Er wur<strong>de</strong> zwischen 1931 und<br />
1938 unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s Architekten Paul<br />
Bigot errichtet. Die ursprünglich geplante<br />
offizielle Einweihung fiel <strong>de</strong>r Kriegserklärung<br />
im September 1939 zum Opfer. Erst 1951<br />
wur<strong>de</strong> sie vorgenommen. An <strong>de</strong>r Basis<br />
fin<strong>de</strong>t sich ein Relief mit Skulpturen <strong>de</strong>r<br />
Generäle, die die Armee während <strong>de</strong>r ersten<br />
Schlacht angeführt haben. Darüber ist <strong>de</strong>r<br />
Tagesbefehl <strong>de</strong>s 6. September 1914, von<br />
Marschall Joffre signiert, eingemeißelt.<br />
Denkmal von Dormans<br />
Es liegt direkt auf <strong>de</strong>m linken Ufer <strong>de</strong>r Marne,<br />
auf einem Hang, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Fluss und die Stadt<br />
Dormans beherrscht. Generalfeldmarschall<br />
Foch persönlich wählte <strong>de</strong>n Standort<br />
zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Schlachtfel<strong>de</strong>rn<br />
aus. Eine Gesellschaft, von Madame <strong>de</strong> la<br />
Rochefoucauld 1919 gegrün<strong>de</strong>t und vom<br />
Kardinal von Reims sowie <strong>de</strong>m Bischof von<br />
Chalons geleitet, verwirklichte <strong>de</strong>n Plan. Sie<br />
erwarb einen großen Park mit Schloss. Am<br />
18. Juli 1920 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Grundstein für eine<br />
Kapelle gelegt. Die Architekten Marcel und<br />
Closson entwarfen <strong>de</strong>n beeindrucken<strong>de</strong>n<br />
Komplex. Eine gewaltige Treppe führt zu<br />
einem großen Platz, auf <strong>de</strong>m sich eine<br />
Sonnenuhr und eine Orientierungstafel<br />
befin<strong>de</strong>n. Darauf sind die Namen aller Orte<br />
<strong>de</strong>s Marne-Tals aufgeführt, an <strong>de</strong>nen die<br />
Schlacht von 1918 stattgefun<strong>de</strong>n hat. Über<br />
<strong>de</strong>n Vorplatz erreicht man eine Krypta unter<br />
<strong>de</strong>r Kirche.<br />
Mémorial <strong>de</strong> Dormans<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 59 14 18<br />
www.<strong>tourisme</strong>-dormans.fr<br />
Amerikanisches Mahnmal<br />
von Blanc-Mont<br />
Es wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n USA errichtet, um an die<br />
großen Taten ihrer 70 000 Soldaten sowie <strong>de</strong>r<br />
französischen Soldaten zu erinnern, die hier<br />
im Ersten Weltkrieg kämpften. Der Blanc-<br />
Mont (Weiter Berg) wur<strong>de</strong> <strong>du</strong>rch die zweite<br />
amerikanische Division nach schwersten<br />
Kämpfen am 3.Oktober 1918 erobert. Der<br />
Architekt Authur Loomis Harman aus New<br />
York entwarf das Monument. Es besteht<br />
aus einem Turm mit einer Innentreppe,<br />
die auf eine Terrasse führt. Von da aus<br />
haben Besucher einen weitreichen<strong>de</strong>n<br />
Blick über die ehemaligen Schlachtfel<strong>de</strong>r.<br />
In die Mauern sind die Embleme <strong>de</strong>r vier<br />
beteiligten Divisionen eingraviert.<br />
Monument Américain <strong>du</strong> Blanc Mont,<br />
Sommepy-Tahure<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 66 81 14<br />
www.abmc.gov<br />
Mémorial <strong>de</strong> Mon<strong>de</strong>ment<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 81 84 38<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 80 51 43<br />
www.mon<strong>de</strong>ment1914.asso.fr<br />
19
GESCHICHTE & KULTUR - GEDENKTOURISMUS & GESCHICHTE<br />
Schauplätze <strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs (1939-1945)<br />
<strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne ist untrennbar verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg. Die Region erlebte sowohl die <strong>de</strong>utsche<br />
Offensive in Westeuropa im Mai 1940 (Schlacht von Sedan) als auch die bedingungslose Kapitulation <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Armeen am 7. Mai 1945 in Reims. Zur offiziellen Versöhnungszeremonie zwischen Frankreich und Deutschland am 8.<br />
Juli 1962 kamen <strong>de</strong>r französische Präsi<strong>de</strong>nt Charles <strong>de</strong> Gaulle und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Bun<strong>de</strong>skanzler Konrad A<strong>de</strong>nauer nach<br />
Reims. Nicht zuletzt liegt <strong>de</strong> Gaulles Landhaus in <strong>de</strong>r Region.<br />
Fort von Villy-La-Ferte<br />
Kurz vor Beginn <strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs<br />
wur<strong>de</strong> das Gebiet von Ferté-sur-Chiers in<br />
die Verteidigungsanlage <strong>de</strong>r Maginot-Linie<br />
inegriert. Es war <strong>de</strong>r letzte Bunkerbau westlich<br />
<strong>de</strong>s befestigten Sektors von Montmédy und<br />
steht auf einem Hügel mit <strong>de</strong>m Namen<br />
“Kreuz von Villy” zwischen <strong>de</strong>n Dörfern Villy<br />
und La Ferté. Die Anlage wur<strong>de</strong> zwischen<br />
1935 und 1939 errichtet und besteht aus zwei<br />
Kampfbunkern. In einem steht noch eine<br />
Panzerabwehrkanone.<br />
Erbitterte Kämpfe tobten hier am 18. und<br />
19. Mai 1940. 104 Soldaten verteidigten die<br />
Anlage. Sie starben allesamt an Erstickung.<br />
Das Fort von Villy-la-Ferté war das einzige an<br />
<strong>de</strong>r Maginot-Linie, das erobert wur<strong>de</strong>. Es steht<br />
heute noch weitgehend im Originalzustand da.<br />
Ein Rundgang en<strong>de</strong>t in einem kleinen Museum.<br />
Ein nahebei gelegenes Denkmal ist <strong>de</strong>n hier<br />
gefallenen Soldaten gewidmet, Sie ruhen auf<br />
<strong>de</strong>m Nationalfriedhof von Villy.<br />
Fort <strong>de</strong> Villy-la-Ferté<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 22 61 49 (Villy Town Hall)<br />
www.ouvragelaferte.fr<br />
Museum <strong>de</strong>r Kapitulation<br />
Im Februar 1945 richtete General Eisenhower<br />
das Hauptquartier <strong>de</strong>r alliierten Truppen<br />
in Europa in Reims ein, in einem großen<br />
Schulgebäu<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Bahnhofs.<br />
Hier wur<strong>de</strong> im sogenannten Kriegsraum “War<br />
Room” von <strong>de</strong>n Deutschen am 7. Mai 1945,<br />
morgens um 2.41 Uhr, die bedingungslose<br />
Kapitulation unterzeichnet. Das war das En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges in Europa. Diese<br />
Nachricht wur<strong>de</strong> am nächsten Tag, <strong>de</strong>m 8. Mai,<br />
um 15 Uhr, in <strong>de</strong>n Hauptstädten <strong>de</strong>r Alliierten<br />
bekannt gemacht. Auf Wunsch von Stalin<br />
wur<strong>de</strong> am 9. Mai eine zweite Zeremonie im<br />
sowjetischen Sektor von Berlin abgehalten.<br />
Der Kriegsraum ist im Originalzustand<br />
erhalten. Wer ihn besichtigt, kann sich <strong>de</strong>r<br />
spannungsgela<strong>de</strong>nen, dichten Atmosphäre<br />
kaum entziehen. Die Projektion von<br />
Archivbil<strong>de</strong>rn, Gegenstän<strong>de</strong>, Figuren und<br />
Uniformen jener Epoche tragen dazu bei zu<br />
vermitteln, dass es sich hier in <strong>de</strong>r Tat um<br />
einen geschichtsträchtigen Ort han<strong>de</strong>lt.<br />
Musée <strong>de</strong> la Reddition <strong>du</strong> 7 mai 1945<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 35 36 90<br />
Charles <strong>de</strong> Gaulle-Denkmal<br />
1934 kaufte <strong>de</strong>r spätere französische Präsi<strong>de</strong>nt<br />
Charles <strong>de</strong> Gaulle ein Landhaus mit Namen<br />
La Boisserie in Colomby-les-<strong>de</strong>ux-églises.<br />
Er liebte dieses ruhige Fleckchen sehr. Heute<br />
erinnern nicht nur das Haus, son<strong>de</strong>rn eine<br />
ganze Denkmalsanlage an <strong>de</strong>n ehemaligen<br />
Bewohner. Im Oktober 2008, exakt 50 Jahre nach<br />
einem Treffen <strong>de</strong> Gaulles mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />
Kanzler Konrad A<strong>de</strong>nauer ebendort, weihten<br />
Präsi<strong>de</strong>nt Nicolas Sarkozy und die <strong>de</strong>utsche<br />
Kanzlerin Angela Merkel das mo<strong>de</strong>rne Zentrum<br />
mit Präsentationen und Informationen zu<br />
Leben und Werk <strong>de</strong>s be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Mannes ein.<br />
Es ist zugleich eine Reise <strong>du</strong>rch die jüngere<br />
französische Geschichte, vom Ersten<br />
Weltkrieg bis zu <strong>de</strong> Gaulles Tod 1970, von<br />
<strong>de</strong>n Bewegungen und Einflüssen während<br />
<strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs bis zur Grün<strong>du</strong>ng<br />
<strong>de</strong>r fünften Republik, die Charles <strong>de</strong> Gaulle<br />
von 1959 bis 1969 führte. Die Ausstellungen<br />
sind in Deutsch, Englisch und Französisch<br />
beschriftet. Audio-Führungen komplettieren<br />
<strong>de</strong>n erlebnisreichen Rundgang.<br />
Um <strong>de</strong>n 50. Jahrestag <strong>de</strong>s Elysée-Vertrags zu<br />
würdigen, <strong>de</strong>n De Gaulle und A<strong>de</strong>nauer am<br />
22. Januar 1963 unterzeichneten, wird die<br />
Ge<strong>de</strong>nkstätte vom 27. März bis 30. September<br />
eine zusätzliche Ausstellung zeigen. Sie heißt<br />
„Komische Leute“ (Drôle <strong>de</strong> Peuple) und<br />
besteht aus Karikaturen <strong>de</strong>utsch-französischer<br />
Politikerpaare, von De Gaulle und A<strong>de</strong>nauer<br />
bis hin zu François Hollan<strong>de</strong> und Angela<br />
Merkel. Eine weitere Wan<strong>de</strong>rausstellung ist<br />
ausschließlich Karikaturen von Charles <strong>de</strong><br />
Gaulle <strong>du</strong>rch Künstler wie Plantu, Siné, Moisan<br />
und Effel gewidmet. Sie ist vom 2. Februar bis<br />
30. September zu sehen.<br />
Der gläserne Lift, <strong>de</strong>r die Besucher auf die<br />
Ebene <strong>de</strong>r permanenten Ausstellungen bringt,<br />
führt noch weiter nach oben. Vom Dach <strong>de</strong>s<br />
Zentrums sind es nur wenige Schritte auf die<br />
Kuppe eines Hügels, an <strong>de</strong>n Fuß <strong>de</strong>s großen<br />
Lothringer Kreuzes. Das doppelte Kreuz war<br />
Symbol <strong>de</strong>s freien Frankreichs unter Charles<br />
<strong>de</strong> Gaulle. Es wur<strong>de</strong> dort 1972 zu Ehren <strong>de</strong>s<br />
Generals und aller Menschen, die für die<br />
Freiheit kämpften, errichtet. 44 Meter hoch<br />
und auf <strong>de</strong>m höchsten Hügel weit und breit<br />
stehend, ist es schon aus großer Entfernung zu<br />
sehen. (Siehe auch Seite 24).<br />
Mémorial Charles <strong>de</strong> Gaulle<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 30 90 80<br />
www.memorial-charles<strong>de</strong>gaulle.fr<br />
20
Geschichte & Kultur - Herausragen<strong>de</strong> Persönlichkeiten<br />
18. Jahrhun<strong>de</strong>rt – Zeitalter <strong>de</strong>r Aufklärung<br />
DENIS DIDEROT (1713-1784)<br />
Einer <strong>de</strong>r bekanntesten Söhne <strong>de</strong>r Stadt ist<br />
<strong>de</strong>r Philosoph Denis Di<strong>de</strong>rot (1713 bis 1784),<br />
prominenter Philosoph, Kunstkritiker und<br />
Schriftsteller im Zeitalter <strong>de</strong>r Aufklärung.<br />
Er wur<strong>de</strong> berühmt als Mitbegrün<strong>de</strong>r,<br />
Herausgeber und Autor <strong>de</strong>r „Encyclopédie“.<br />
Eine Ausgabe <strong>de</strong>s Werks kann im Museum<br />
für Kunst und Geschichte auf Nachfrage<br />
betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Sohn eines Messerschmie<strong>de</strong>meisters<br />
verbrachte seine Jugendjahre in Langres. Als<br />
15-Jähriger zog er nach Paris, um Philosophie<br />
zu studieren und Geistlicher o<strong>de</strong>r Jurist zu<br />
wer<strong>de</strong>n. Doch gab er diese Pläne gegen<br />
<strong>de</strong>n Willen seines Vaters bald auf, um zu<br />
schreiben. Di<strong>de</strong>rot führte das Leben eines<br />
Bohémiens, traf einflussreiche Schriftsteller<br />
und Philosophen wie Jean-Jacques Rousseau.<br />
In seiner Jugend folgte Di<strong>de</strong>rot <strong>de</strong>n I<strong>de</strong>en<br />
Voltaires, <strong>de</strong>r seinerseits von Newton und<br />
seinen Theorien zu Optik und Gravitation<br />
beeinflusst war. Doch nach und nach<br />
wandte sich Di<strong>de</strong>rot davon ab und neigte<br />
mehr zur Denkrichtung <strong>de</strong>s Materialismus<br />
und Atheismus. Er stellte alles in Frage und<br />
lehnte es ab, sich <strong>de</strong>r starren Kirchenlehre<br />
zu unterwerfen. In seinen Schriften stellte<br />
er die herkömmliche Struktur und <strong>de</strong>n Inhalt<br />
von Novellen in Frage, wie in seinem Werk<br />
„Jacques <strong>de</strong>r Fatalist und sein Herr“ (Jacques<br />
le Fataliste et son Maître).<br />
Die Enzyklopädie<br />
Seinen Vater verärgerte er weiter <strong>du</strong>rch<br />
die Heirat mit einem armen römischkatholischen<br />
Mädchen. Die bei<strong>de</strong>n<br />
bekamen eine Tochter. Di<strong>de</strong>rot verdiente<br />
nie viel Geld, trotz seiner Hingabe an<br />
seine Arbeit. Als es an <strong>de</strong>r Zeit war, seine<br />
Tochter mit einer Mitgift auszustatten,<br />
sah er keinen an<strong>de</strong>ren Ausweg, als<br />
seine umfangreiche Sammlung von<br />
Büchern zu verkaufen. Katharina die<br />
Große von Russland erfuhr von seinen<br />
Nöten und erwarb alles. Sie beließ die<br />
Bücher in Paris und stellte Di<strong>de</strong>rot als<br />
Bibliothekar an. Bei seinem Tod 1784<br />
wur<strong>de</strong> die Sammlung an Katharina<br />
geschickt, die sie <strong>de</strong>r Nationalbibliothek<br />
von Russland übergab.<br />
Ein neues Besucherzentrum, das <strong>de</strong>m<br />
Leben und Werk <strong>de</strong>s großen Philosophen<br />
gewidmet ist, soll En<strong>de</strong> <strong>2013</strong> eröffnet<br />
wer<strong>de</strong>n. Es heißt „Denis Di<strong>de</strong>rots Haus<br />
<strong>de</strong>r Aufklärung“ (Maison <strong>de</strong>s Lumières<br />
Denis Di<strong>de</strong>rot) und befin<strong>de</strong>t sich in<br />
einem Gebäu<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m 16. und 18.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt. Es ist das einzige seiner Art<br />
in Frankreich.<br />
Ausgestellt wer<strong>de</strong>n persönliche<br />
Gegenstän<strong>de</strong> Di<strong>de</strong>rots, Originalmanuskripte,<br />
Druckplatten seiner<br />
Enzyklopädie, Zeichnungen, die er<br />
schätzte, und wissenschaftliche<br />
Objekte. Informationstafeln, Filme und<br />
interaktive Stationen verhelfen nicht nur<br />
zu einem Einblick in Di<strong>de</strong>rots Denken;<br />
sie geben einem Überblick über das<br />
Zeitalter <strong>de</strong>r Aufklärung und die Art<br />
und Weise, wie das 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt die<br />
Sichtweise auf die Welt, die Gesellschaft<br />
und <strong>de</strong>n Platz <strong>de</strong>s Menschen in <strong>de</strong>r Welt<br />
revolutionierte.<br />
www.di<strong>de</strong>rot<strong>2013</strong>-langres.fr<br />
Quelle <strong>de</strong>r Inspiration für Di<strong>de</strong>rots Enzyklopädie war Chambers’ „Cyclopaedia, or An Universal<br />
Dictionary of Arts and Sciences“, veröffentlicht in London 1728. Di<strong>de</strong>rot hatte Englisch studiert<br />
und schon mehrere Übersetzungsarbeiten ausgeführt. 1744 begann er damit, die Enzyklopädie<br />
ins Französische zu übersetzen. Mit seinem wachen und forschen<strong>de</strong>n Geist ging er schon bald<br />
über diese Aufgabe hinaus. Er strebte eine wesentlich komplexere Ausgabe an, die nicht nur<br />
Kunst und Wissenschaft, son<strong>de</strong>rn das gesamte Wissen <strong>de</strong>r Zeit umfassen sollte. Und mehr<br />
noch: Das Werk sollte dazu beitragen, das gewohnte Denken <strong>de</strong>s Menschen zu verän<strong>de</strong>rn.<br />
Der erste Band wur<strong>de</strong> 1751 veröffentlicht.<br />
Die Enzyklopädie war für ihre Zeit sehr fortschrittlich. Zugleich war sie auch sehr unorthodox,<br />
vor allem die Einträge zu Religion und Naturgesetzen. Di<strong>de</strong>rot befürwortete religiöse Toleranz<br />
und die Freiheit <strong>de</strong>s Denkens. Das führte dazu, dass Kirche und A<strong>de</strong>l das wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Werk<br />
als Bedrohung empfan<strong>de</strong>n. Der Schriftsteller wur<strong>de</strong> überwacht und verfolgt, sein Werk<br />
zensiert und 1759 sogar verboten. Viele einflussreiche Partner, Zulieferer von Beiträgen und<br />
Sponsoren schie<strong>de</strong>n aus und seine Freun<strong>de</strong> mie<strong>de</strong>n ihn.<br />
Doch in <strong>de</strong>m Maß, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Skandal wuchs, stieg auch die Zahl <strong>de</strong>rjenigen, die ein<br />
Exemplar erwerben wollten. 4000 Subskripienten ermutigten Di<strong>de</strong>rot, trotz aller Kontroversen<br />
weiterzumachen, bis er die Arbeit schließlich im Geheimen abschloss. Oft verbrachte er<br />
die Tage mit Recherchen und die Nächte mit <strong>de</strong>m Schreiben <strong>de</strong>r Einträge, dabei ständig in<br />
Angst vor polizeilichen Razzien. Erst 1772 erhielten die Besteller die restlichen Bän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
„Enzyklopädie o<strong>de</strong>r kommentiertes Wörterbuch <strong>de</strong>r Wissenschaften, freien und mechanischen<br />
Künste“(insgesamt 35 Bän<strong>de</strong>). Das gesamte Projekt umfasste 20 Jahre harter Arbeit.<br />
VOLTAIRE (1694-1778)<br />
Nach<strong>de</strong>m er seine „Philosopischen<br />
Briefe“ veröffentlicht hatte, drohte<br />
Voltaire 1734 eine Inhaftierung in <strong>de</strong>r<br />
Bastille. Grund war seine Verherrlichung<br />
<strong>de</strong>r englischen Nation bei gleichzeitig<br />
satirischer Überzeichnung <strong>de</strong>s<br />
französischen Lebensstils. Seine<br />
Freundin Marquise <strong>du</strong> Châtelet gewährte<br />
ihm Asyl in ihrem Heim in Cirey, nahe<br />
<strong>de</strong>s noch unabhängigen Herzogtums<br />
Lothringen.<br />
Emilie <strong>du</strong> Châtelet war eine<br />
hochintelligente Frau mit großer<br />
Lei<strong>de</strong>nschaft für das Leben, das Lernen<br />
und die Liebe. Es war ihr ein Anliegen,<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse, die sie<br />
für wichtig hielt, so vielen Menschen<br />
wie möglich zugänglich zu machen.<br />
Gemeinsam mit Voltaire übersetzte sie<br />
Newtons Therorien vom Lateinischen<br />
ins Französische. Nach ihrem Tod 1749<br />
trauerte Voltaire noch viele Jahre um<br />
sie. In „d’Argentat“ schrieb er: „Ich habe<br />
keine Geliebte verloren, son<strong>de</strong>rn die<br />
Hälfte von mir selbst, eine Seele, die<br />
für mich geschaffen war, eine Freundin<br />
über 20 Jahre, die an meiner Seite<br />
geboren wur<strong>de</strong>.“<br />
In ihrem Schloss ist noch heute das<br />
kleine Theater zu sehen, das Voltaire<br />
auf <strong>de</strong>m Dachbo<strong>de</strong>n eingerichtet hat.<br />
Es ist das einzige von ihm in Auftrag<br />
gegebene Theater, das bis heute<br />
erhalten ist. Zugleich gilt es als älteste<br />
Bühne in einem privaten Schloss, die<br />
in so gutem Zustand bewahrt wur<strong>de</strong>.<br />
(Siehe auch Seite 17).<br />
Schloss von Cirey-sur-Blaise<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 55 43 04<br />
www.visitvoltaire.com<br />
21
Geschichte & Kultur - Herausragen<strong>de</strong> Persönlichkeiten<br />
19. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
NAPOLEON BONAPARTE<br />
(1769-1821)<br />
1769 auf Korsika geboren, wur<strong>de</strong> Bonaparte<br />
als begna<strong>de</strong>ter militärischer Führer<br />
im späten Stadium <strong>de</strong>r Franzöischen<br />
Revolution und <strong>de</strong>r darauffolgen<strong>de</strong>n ersten<br />
Französischen Republik berühmt. Er führte<br />
erfolgreiche Schlachten im ersten und<br />
zweiten Koalitionskrieg gegen europäische<br />
Alliierte, die sich gegen die aufstreben<strong>de</strong><br />
Macht Frankreichs zusammengeschlossen<br />
hatten.<br />
Napoleon wollte die I<strong>de</strong>ale <strong>de</strong>r Französischen<br />
Revolution in Europa verbreiten und verfolgte<br />
darüber hinaus machtpolitische Ziele. 1804<br />
ernannte man ihn zum Kaiser <strong>de</strong>r Franzosen.<br />
In <strong>de</strong>r ersten Deka<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
führte er eine Reihe von Kriegen, um die<br />
Rolle Frankreichs als bestimmen<strong>de</strong> Macht<br />
Kontinentaleuropas zu sichern.<br />
Österreich und Rußland verban<strong>de</strong>n ihre<br />
Kräfte mit <strong>de</strong>nen Großbritanniens im dritten<br />
Koalitionskrieg 1805. Der britische Admiral<br />
Nelson schlug am 21. Oktober 1805 in <strong>de</strong>r<br />
Schlacht von Trafalgar, einem Kap vor <strong>de</strong>r<br />
Südwestküste Spaniens, die vereinte Flotte<br />
<strong>de</strong>r Franzosen und Spanier, doch Napoleon<br />
besiegte seinerseits Österreich und Rußland<br />
bei Austerlitz und been<strong>de</strong>te damit die dritte<br />
Koaliton. Er gab <strong>de</strong>n „Arc <strong>de</strong> Triomphe“, <strong>de</strong>n<br />
Triumphbogen von Paris, in Auftrag, um an<br />
diesen französischen Sieg zu erinnern.<br />
Die andauern<strong>de</strong>n Scharmützel im Krieg mit<br />
Spanien und <strong>de</strong>r Versuch, 1812 Rußland<br />
zu erobern, fügten Napoleons Armee<br />
große Verluste zu, von <strong>de</strong>nen sie sich<br />
nie mehr richtig erholte. 1813 unterlag<br />
sie <strong>de</strong>r mittlerweile sechsten Koalition<br />
(Großbritannien, Rußland, Preußen,<br />
Österreich, Schwe<strong>de</strong>n und die <strong>de</strong>utschen<br />
Staaten) in <strong>de</strong>r Völkerschlacht bei Leipzig. Es<br />
war die größte Schlacht <strong>de</strong>r Napoleonischen<br />
Kriege. Napoleon und <strong>de</strong>r Rest seiner Armee<br />
waren gezwungen, sich nach Frankreich<br />
zurückzuziehen. Am 21. Dezember 1813<br />
gelang es <strong>de</strong>r böhmischen und preußischen<br />
Armee, <strong>de</strong>n Rhein zu überqueren und gegen<br />
Paris zu ziehen.<br />
Napoleon stan<strong>de</strong>n keine nennenswerten<br />
Ressourcen mehr zur Verfügung. Er musste<br />
sich darauf beschränken, <strong>de</strong>m überlegenen<br />
Gegner hier und da kleinere Gefechte zu<br />
liefern. Nach Kämpfen bei Brienne-le-<br />
Château am 29. Januar 1814 und La Rothière<br />
am 1. Februar (bei<strong>de</strong> im Departement<br />
Aube) beschlossen die Alliierten, sich<br />
aufzuteilen. Die preußische Armee wandte<br />
sich in Richtung Marne und Petit-Morin, die<br />
böhmische Armee zog weiter <strong>du</strong>rch die Täler<br />
von Aube und Seine.<br />
Durch diese Schwächung gelang es Napoleon<br />
zwischen <strong>de</strong>m 10. und 14. Februar,<br />
bei Champauberg, Montmirail, Château-<br />
Thierry und Vauchamps mehrere Siege gegen<br />
die Preußen zu erringen. Anschließend,<br />
am 18. Februar, schlug er die böhmische<br />
Armee bei Montereau und marschierte am<br />
24. in Troyes ein.<br />
Großbritannien, Rußland, Preußen und<br />
Österreich unterzeichneten am 1. März<br />
<strong>de</strong>n Chaumont-Pakt zur Fortführung ihrer<br />
Allianz gegen Napoleon. Bonaparte nahm<br />
Reims am 13. März ein. Am 20. März<br />
jedoch errangen die Verbün<strong>de</strong>ten <strong>de</strong>n Sieg<br />
über <strong>de</strong>n Kaiser bei Arcis-sur-Aube. Sie<br />
zogen weiter nach Paris, das am 30. März<br />
kapitulierte. Napoleon dankte am 6. April<br />
1814 in Fontainebleau ab und wur<strong>de</strong> ins<br />
Exil auf die Insel Elba vor <strong>de</strong>r italienischen<br />
Küste geschickt.<br />
Kein Jahr später gelang ihm die Flucht von<br />
Elba. Er gelangte erneut an die Macht. Die<br />
britische und die preußische Armee (angeführt<br />
vom Duke of Wellington und General<br />
von Blücher) schlugen ihn am 18. Juni 1815<br />
in <strong>de</strong>r Schlacht von Waterloo im heutigen<br />
Belgien. Das ermöglichte es <strong>de</strong>r Koaltion,<br />
in Frankreich einzuziehen und Ludwig XVIII.<br />
auf <strong>de</strong>n französischen Thron zu setzen.<br />
Napoleon gab auf. Diesmal wur<strong>de</strong> er ins<br />
Exil auf die Insel St. Helena verbannt, wo<br />
er 1821 starb.<br />
Eine Broschüre auf Englisch listet Wissenswertes<br />
zu allen Orten in <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong><br />
auf, die mit Napoleon in Zusammengang<br />
stehen. Sie kann von <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s<br />
Tourismusbüros herunterla<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Von Mai <strong>2013</strong> bis Juni 2014 wer<strong>de</strong>n<br />
verschie<strong>de</strong>ne Veranstaltungen organisiert,<br />
um an die französischen Kämpfe von 1814<br />
zu erinnern. Das Programm fin<strong>de</strong>t sich<br />
ebenfalls auf <strong>de</strong>r genannten Internetseite.<br />
Be<strong>de</strong>utendstes Ereignis ist das Nachstellen<br />
<strong>de</strong>r Schlacht von Montmirail mit mehr<br />
als 1000 Soldaten und <strong>de</strong>r Kavallerie. Das<br />
Schauspiel ist am 31. Mai und 1. Juni 2014 zu<br />
erleben. Danach soll ein großes öffentliches<br />
Picknick auf <strong>de</strong>m ehemaligen Schlachtfeld<br />
stattfin<strong>de</strong>n.<br />
www.<strong>tourisme</strong>-champagne-ar<strong>de</strong>nne.com<br />
22
GESCHICHTE & KULTUR - HERAUSRAGENDE PERSÖNLICHKEITEN<br />
PAUL VERLAINE (1844-1896)<br />
Im August 1879 verließ <strong>de</strong>r Dichter Paul<br />
Verlaine die Schule von Notre Dame in<br />
Rethel, wo er seit 1877 unterrichtete. Er<br />
hatte sich in einen Schüler verliebt, Lucien<br />
Létinois aus Coulommes, einem Dorf etwa 14<br />
Kilometer von Rethel entfernt. Nach einem<br />
kurzen Aufenthalt in England kehrten die<br />
bei<strong>de</strong>n nach Coulommes zurück. Dort wur<strong>de</strong><br />
Verlaine bewusst, wie sehr er das ländliche<br />
Frankreich liebte. Er überre<strong>de</strong>te seine Mutter<br />
im März 1880 dazu, einen Bauernhof in<br />
Juniville zu kaufen. Er selbst mietete ein<br />
Haus 50 Meter weiter, gegenüber <strong>de</strong>m<br />
Gasthaus Zum Gol<strong>de</strong>nen Löwen (Auberge<br />
<strong>du</strong> Lion d’Or). Heute hält es als Verlaine-<br />
Museum, restauriert und bestückt mit <strong>de</strong>n<br />
Möbeln und Gebrauchsgegenstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
Dichters, die Erinnerung an ihn lebendig.<br />
Das Dorfgasthaus, in <strong>de</strong>m er häufig am<br />
langen Tisch saß, <strong>de</strong>battierte, trank, schrieb<br />
und zeichnete, ist ebenfalls erhalten, voller<br />
Charme, Leben und geprägt von <strong>de</strong>r Präsenz<br />
<strong>de</strong>s Poeten. Das Museum ist geöffnet vom 1.<br />
Mai bis En<strong>de</strong> Oktober.<br />
Paul Verlaine Museum, Juniville<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 39 68 00<br />
www.musee-verlaine.fr<br />
ARTHUR RIMBAUD (1854-1891)<br />
Jean Nicolas Arthur Rimbaud wur<strong>de</strong> in<br />
Charleville geboren. Sein Vater war als<br />
Berufsoffizier häufig abwesend, so dass<br />
die strenge, tief religiöse Mutter Arthur,<br />
seinen Bru<strong>de</strong>r und seine zwei Schwestern<br />
weitgehend alleine aufzog.<br />
Der junge Rimbaud glänzte in <strong>de</strong>r Schule.<br />
Als er 15 Jahre alt war, zog die Familie in<br />
eine Wohnung im ersten Stock eines Hauses<br />
am Ufer <strong>de</strong>r Maas (heute « Quai Rimbaud<br />
»). Während <strong>de</strong>r sechs Jahre von 1869 bis<br />
1875 schrieb er viele Gedichte; es war seine<br />
poetisch-schöpferische Perio<strong>de</strong>. Das Haus<br />
kann besichtigt wer<strong>de</strong>n (Siehe «Das Haus<br />
gegenüber »).<br />
In <strong>de</strong>r Familie herrschte eine enge,<br />
kleinbürgerliche Atmosphäre. Rimbaud<br />
jedoch war inspiriert von revolutionären<br />
I<strong>de</strong>en. Er entwickelte sich zu einem<br />
hitzköpfigen, rebellischen Jugendlichen und<br />
seine Gedichte verließen die Formen <strong>de</strong>r<br />
Konvention. Als er 16 Jahre alt war, lief er<br />
von zu Hause weg, um die Hauptstadt zu<br />
erkun<strong>de</strong>n.<br />
Sein Gedicht « Le Bateau ivre » (Das<br />
trunkene Schiff) und die Unterstützung <strong>de</strong>s<br />
Lyrikers Paul Verlaine verschafften ihm<br />
Zutritt zu Pariser Literatenkreisen. Verlaine<br />
war fasziniert von <strong>de</strong>r Jugend und <strong>de</strong>m<br />
Genie Rimbauds.<br />
Sie gingen zusammen nach Brüssel und<br />
London, und Verlaine sagte später, dass er<br />
die « Schönheit <strong>de</strong>s Teufels » in Rimbaud<br />
sah – das literarische Genie benahm sich<br />
provokativ und arrogant.<br />
1873, nach einem Streit mit Verlaine,<br />
fühlte sich <strong>de</strong>r 19-Jährige verlassen und<br />
verzweifelt. In dieser Phase schrieb er<br />
eines <strong>de</strong>r größten Werke französischer<br />
Dichtkunst, « Une saison en Enfer » (Eine<br />
Zeit in <strong>de</strong>r Hölle). Zu seiner Zeit freilich<br />
nahmen die Literaten die Mischung aus Vers<br />
und Prosa nicht gut auf. Dem Sammelband<br />
« Illuminations » erging es nicht besser. Mit<br />
20 Jahren wandte sich Rimbaud von <strong>de</strong>r<br />
Literatur ab, führte aber weiter ein unstetes<br />
Leben. Er reiste <strong>du</strong>rch Europa, versuchte<br />
sich mit verschie<strong>de</strong>nsten Arbeiten, ging<br />
1880 sogar nach Afrika. Mit Schmerzen<br />
im Knie kam er Anfang 1881 zurück nach<br />
Marseille. Rimbaud starb am 10. November<br />
1891 im Alter von 37 Jahren.<br />
Er wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m Friedhof von Charleville-<br />
Mézières beigesetzt. Heute ist <strong>de</strong>r «<br />
poetische Rebell » vor allem für seine<br />
revolutionären Visionen und dafür berühmt,<br />
mit neuen Ausdrucksformen die lyrischen<br />
Bewegungen <strong>de</strong>r Seele in Worte gefasst zu<br />
haben.<br />
Das Haus Gegenüber<br />
Direkt gegenüber <strong>de</strong>m Museum, auf<br />
<strong>de</strong>m Quai Rimbaud, liegt das Haus, in<br />
<strong>de</strong>ssen erster Etage Familie Rimbaud<br />
sechs Jahre lang lebten. Einrichtung und<br />
Atmosphäre sind so gehalten, dass sie die<br />
Vorstellungskraft <strong>de</strong>r Besucher anregen.<br />
Lichter und Klänge sollen die überbor<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Poesie, <strong>de</strong>n inneren Aufruhr und die<br />
große Ruhelosigkeit <strong>de</strong>s jungen Dichters<br />
an<strong>de</strong>uten. Überraschend und verstörend,<br />
kann sich kaum ein Besucher dieser<br />
Hommage an <strong>de</strong>n Poeten entziehen.<br />
La Maison <strong>de</strong>s Ailleurs<br />
http://rimbaud.jimdo.com/la_maison_<br />
<strong>de</strong>s_ailleurs.php<br />
Das Rimbaud Museum<br />
Eine <strong>de</strong>r reichsten Sammlungen zu Leben und<br />
Werk von Arthur Rimbaud ist in einer Mühle<br />
aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt untergebracht.<br />
Die Ausstellung zeigt Gegenstän<strong>de</strong> und<br />
Originale von Dokumenten und Werken,<br />
darunter das Sonett « Voyelles » (Vokale).<br />
Repro<strong>du</strong>ktionen verschie<strong>de</strong>ner Manuskripte<br />
belegen die schöpferische Intensität <strong>de</strong>s<br />
jungen Poeten.<br />
Rimbaud Museum, Charleville-Mézièress<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 32 44 65<br />
Rathaus von Charleville-Mézières<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 32 40 00<br />
www.charleville-mezieres.fr<br />
23
GESCHICHTE & KULTUR - HERAUSRAGENDE PERSÖNLICHKEITEN<br />
19. bis 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
PIERRE-AUGUSTE RENOIR<br />
(1841-1919)<br />
Pierre-Auguste Renoir (1841–1919) traf<br />
Aline Charigot, als er in Paris arbeitete. 18<br />
Jahre jünger als er, verkörperte sie sein<br />
I<strong>de</strong>al weiblicher Schönheit. Aline wur<strong>de</strong><br />
erst Mo<strong>de</strong>ll, später Ehefrau <strong>de</strong>s Malers und<br />
taucht auf vielen seiner Bil<strong>de</strong>r auf.<br />
Aline stammte aus <strong>de</strong>m Dorf Essoyes in<br />
<strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>. Renoir war bezaubert<br />
von <strong>de</strong>m Dorfleben, <strong>de</strong>m Frie<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r<br />
Schönheit <strong>de</strong>r Umgebung. Das Paar kam<br />
je<strong>de</strong>n Sommer nach Essoyes. 1896 baute<br />
Renoir dort ein Haus und später im Garten<br />
ein Studio, wo er in Ruhe malen konnte. Er<br />
fand dort die Inspiration, die er brauchte.<br />
Alines Cousine Gabrielle Renard wur<strong>de</strong> sein<br />
Lieblingsmo<strong>de</strong>ll.<br />
Nach einem pro<strong>du</strong>ktiven Leben litt Renoir<br />
im Alter unter rheumatoi<strong>de</strong>r Arthritis. Trotz<br />
<strong>de</strong>r verkrüppelten Hän<strong>de</strong> malte er weiter.<br />
Um vom wärmeren Klima zu profitieren,<br />
zog er um nach Cagnes-sur-Mer (bei Nizza).<br />
In seiner mediterranen Zuflucht verstarb<br />
er 1919, vier Jahre nach seiner Frau. Es war<br />
ihrer bei<strong>de</strong>r Wunsch, in Essoyes begraben zu<br />
wer<strong>de</strong>n. So ruhen sie nun auf <strong>de</strong>m Friedhof<br />
<strong>de</strong>s Dorfes, zusammen mit ihren drei<br />
Kin<strong>de</strong>rn.<br />
In Essoyes erfahren Besucher im kulturellen<br />
Zentrum „L’Espace Renoir“ <strong>du</strong>rch einen Film<br />
(in Englisch verfügbar) und Ausstellungen<br />
viel über <strong>de</strong>n Maler und seine Familie.<br />
Ein ausgeschil<strong>de</strong>rter Fußweg führt von da aus<br />
<strong>du</strong>rch das Dorf und an <strong>de</strong>n Studios heutiger<br />
Künstler vorbei zum Studio <strong>de</strong>s großen<br />
Meisters. Es ist <strong>du</strong>rch einen Blumengarten<br />
zu erreichen, <strong>de</strong>ssen Anlage <strong>du</strong>rch Renoirs<br />
Gemäl<strong>de</strong> inspiriert ist.<br />
Drinnen zieht zunächst sein Rollstuhl <strong>de</strong>n<br />
Blick auf sich, als Symbol für <strong>de</strong>n Mut <strong>de</strong>s<br />
Künstlers und seine Hingabe an die Malerei,<br />
<strong>de</strong>r Arthritis zum Trotz. Perio<strong>de</strong>n seines<br />
Schaffens sind ebenso zu sehen wie seine<br />
Bil<strong>de</strong>r von Essoyes. Ein kurzer Film zeigt<br />
Renoir bei <strong>de</strong>r Arbeit.<br />
Nur wenige Gehminuten entfernt liegt <strong>de</strong>r<br />
Friedhof mit <strong>de</strong>m Familiengrab. Um die<br />
Annäherung an Renoir und die Landschaft,<br />
die er liebte, zu komplettieren, empfiehlt<br />
sich ein Spaziergang. Vier ausgeschil<strong>de</strong>rte<br />
Wan<strong>de</strong>rwege von drei bis 14 Kilometern<br />
Länge führen vom Dorfzentrum zu<br />
verschie<strong>de</strong>nen Stationen, die im Leben<br />
Renoirs eine Rolle spielten.<br />
Dazu gehört etwa Aline Charigots<br />
Geburtshaus, aber auch Aus- und<br />
Ansichten, die <strong>de</strong>r Meister malte o<strong>de</strong>r die<br />
ihn inspirierten, z.B. « Chemin montant<br />
dans les hautes herbes » (Waldweg) und<br />
« Les Laveuses » (die Wäscherinnen).<br />
Ein noch tieferes Eintauchen in die<br />
Schönheit <strong>de</strong>r Landschaft ermöglichen 191<br />
Kilometer ausgeschil<strong>de</strong>rter Wan<strong>de</strong>rwege,<br />
die Essoyes mit 16 weiteren Ortschaften<br />
<strong>de</strong>r Umgebung verbin<strong>de</strong>n. Broschüren mit<br />
Karten und Beschreibungen sind bei <strong>de</strong>r<br />
Touristeninformation im « Espace Renoir »<br />
zu bekommen.<br />
Espace Renoir und Touristeninformation<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 29 10 94<br />
www.aube-champagne.com/en/<strong>du</strong>-cote<strong>de</strong>srenoir<br />
CHARLES DE GAULLE (1891-1970)<br />
1934 erwarb Charles <strong>de</strong> Gaulle, damals noch<br />
Regimentskomman<strong>de</strong>ur, ein Landhaus mit<br />
einem großen, abgeschlossenen Garten<br />
in Colombey-les-<strong>de</strong>ux-Eglises. Es liegt<br />
verkehrsgünstig zwischen Paris und <strong>de</strong>n<br />
Garnisonen im Osten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. Das<br />
Anwesen stellte einen Ort <strong>de</strong>r Ruhe und <strong>de</strong>s<br />
Frie<strong>de</strong>ns für seine Familie dar, vor allem für<br />
seine jüngere Tochter Anne, die am Down-<br />
Syndrom litt. Der Name « La Boisserie »<br />
stammt daher, dass hier früher einmal eine<br />
Brauerei ansässig war.<br />
Während <strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs lebte die<br />
Familie <strong>de</strong> Gaulle in London im Exil. In ihrem<br />
Landhaus fan<strong>de</strong>n Flüchtlinge Unterkunft,<br />
später richteten <strong>de</strong>utsche Truppen dort einen<br />
Posten ein. Das Haus verfiel und wur<strong>de</strong> <strong>du</strong>rch<br />
einen Brand zusätzlich schwer beschädigt.<br />
Doch die <strong>de</strong> Gaulles, die sehr daran hingen,<br />
renovierten es nach <strong>de</strong>m Krieg, und Charles<br />
<strong>de</strong> Gaulle, als Führer <strong>de</strong>r freien französischen<br />
Streitkräfte längst zum General avanciert,<br />
baute noch einen Eckturm für sein privates<br />
Büro an.<br />
Im September 1958 lud General <strong>de</strong> Gaulle<br />
<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Kanzler Konrad A<strong>de</strong>nauer<br />
zu einem historischen Versöhnungstreffen<br />
zwischen Frankreich und Deutschland nach<br />
La Boisserie ein. Das Treffen fand im privaten<br />
Rahmen statt. A<strong>de</strong>nauer war <strong>de</strong>r einzige<br />
Regierungschef, <strong>de</strong>n <strong>de</strong> Gaulle je in sein<br />
Landhaus bat. Die offizielle Versöhnungsfeier<br />
wur<strong>de</strong> schließlich am 8. Juli 1962 in <strong>de</strong>r<br />
Kathedrale von Reims zelebriert. Am 9.<br />
November 1970, im Alter von 79 Jahren,<br />
starb <strong>de</strong> Gaulle im Wohnzimmer von « La<br />
Boisserie » <strong>du</strong>rch einen plötzlichen, fatalen<br />
Riss an einer Schlaga<strong>de</strong>r.<br />
Madame <strong>de</strong> Gaulle wohnte weiterhin in <strong>de</strong>m<br />
Haus. Als bei ihr 1978 ein Krebs diagnostiziert<br />
wur<strong>de</strong>, zog sie in ein Altersheim. Das Haus<br />
ging an ihren Sohn, Admiral Philippe <strong>de</strong><br />
Gaulle, über. Er beschloss 1980, es <strong>de</strong>r<br />
Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die<br />
drei Empfangsräume und das Büro sind<br />
weitgehend so erhalten, wie sie waren,<br />
als Madame <strong>de</strong> Gaulle auszog. Das Haus ist<br />
nun ein Ort <strong>de</strong>r Erinnerung. Die Familie <strong>de</strong><br />
Gaulle kommt noch immer von Zeit zu Zeit<br />
nach La Boisserie, <strong>de</strong>shalb sind Küche und<br />
Schlafzimmer für Frem<strong>de</strong> tabu.<br />
Charles <strong>de</strong> Gaulle und seine Frau wur<strong>de</strong>n<br />
auf <strong>de</strong>m Friedhof von Colombey-les-<strong>de</strong>uxéglises<br />
beigesetzt, ebenso ihre Tochter<br />
Anne, die im Alter von 20 Jahren starb.<br />
(Siehe auch Seite 20).<br />
La Boisserie Colombey-les-<strong>de</strong>ux-Eglises<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 01 52 52<br />
www.colombey-les-<strong>de</strong>ux-eglises.com<br />
24
Aktivurlaub ohne Grenzen - Auf festem Bo<strong>de</strong>n<br />
In unserer Region gibt es keinen Mangel an Gelegenheit für Aktiv-Urlaub - zu Fuß, per Fahrrad, auf <strong>de</strong>m Seil <strong>du</strong>rch die<br />
Baumkronen, im Wasser mit und ohne Schnorchel und im Freiluftballon in majestätischer Höhe und Golf nicht zu vergessen.<br />
Wenn Sie wollen - Aktivitäten bis zur glückseligen Erschöpfung. Aber keine Sorge: In <strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne gibt es<br />
überall die schönsten Möglichkeiten, sich zu entspannen - vom Spa-Besuch bis zum Schläfchen auf einer Alm, wo nur die<br />
Butterblumen in <strong>de</strong>r Nase kitzeln.<br />
Spaziergänge und Wan<strong>de</strong>rungen<br />
Rund 5000 Kilometer ausgeschil<strong>de</strong>rter<br />
Wan<strong>de</strong>rwege lassen keine Wünsche offen.<br />
Wer gern zu Fuß unterwegs ist, hat die<br />
Wahl zwischen gemütlichen Spaziergängen<br />
sowie einfachen und anspruchsvollen<br />
Wan<strong>de</strong>rungen. So o<strong>de</strong>r so gibt es unzählige<br />
Möglichkeiten, die Schönheiten <strong>de</strong>r<br />
Landschaft zu ent<strong>de</strong>cken: die großartigen<br />
Wäl<strong>de</strong>r, tiefen Täler, offenen Ebenen, Hügel,<br />
Weinberge, Seen und Flüsse.<br />
Wan<strong>de</strong>rkarten für 20 Rundgänge zwischen<br />
fünf und 24 Kilometern Länge können<br />
von <strong>de</strong>r Webseite <strong>de</strong>s Tourismusbüros<br />
heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n unter:<br />
http://www.champagne-ar<strong>de</strong>nnetourismus.<strong>de</strong>/spaziergange/ausfluge/<br />
strecken/top-strecken.aspx<br />
Die Vorschläge sind thematisch geordnet. Es<br />
gibt Wan<strong>de</strong>rungen:<br />
. <strong>du</strong>rch Weinberge<br />
. entlang von Gewässern<br />
. <strong>du</strong>rch die Natur<br />
. auf <strong>de</strong>r Spur von Legen<strong>de</strong>n<br />
. zur Geschichte.<br />
Je<strong>de</strong>s Blatt enthält eine Karte, eine<br />
Wegbeschreibung, praktische Tipps<br />
und Hinweise auf Sehenswürdigkeiten.<br />
Die zugehörigen GPS-Daten können<br />
ebenfalls von <strong>de</strong>r genannten Webseite<br />
heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Fernwan<strong>de</strong>rungen<br />
Neun nationale Fernwan<strong>de</strong>rwege<br />
(Gran<strong>de</strong> Randonnée, GR) und 8 regionale<br />
Fernwan<strong>de</strong>rwege (Gran<strong>de</strong> Randonnée <strong>du</strong><br />
Pays) führen <strong>du</strong>rch die Region <strong>Champagne</strong>-<br />
Ar<strong>de</strong>nne. Dazu gehören berühmte nationale<br />
und internationale Strecken, beispielsweise<br />
GR7, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Berg Ballon im Elsass mit<br />
Andorra in Spanien verbin<strong>de</strong>t und dabei<br />
<strong>de</strong>n Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Departements Haute-Marne<br />
kreuzt. O<strong>de</strong>r GR2, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Seine von <strong>de</strong>r<br />
Quelle bis zur Mün<strong>du</strong>ng bei Le Havre folgt<br />
und dabei <strong>de</strong>n Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Departements<br />
Aube sowie Paris quert.<br />
GEOCACHING<br />
Schnitzeljagd für Erwachsene: “Geocaching” heißt das Freiluftvergnügen, das <strong>du</strong>rch die<br />
satellitengesteuerten Ortungssysteme möglich wur<strong>de</strong>. Geocacher geben die Koordinaten<br />
eines “Schatzes” in ihr mobiles Gerät ein. Mit Hilfe eines Kompasses und/o<strong>de</strong>r Hinweisen<br />
<strong>de</strong>s GPS-Navigators suchen sie sich <strong>de</strong>n Weg bis zu <strong>de</strong>r Stelle, an <strong>de</strong>r das “cache” genannte<br />
Schatzkästchen versteckt ist. Es enthält allerlei Krimskrams und ein Logbuch. Der Fin<strong>de</strong>r nimmt<br />
sich etwas aus <strong>de</strong>m Sammelsurium und legt selbst etwas Mitgebrachtes hinein. Außer<strong>de</strong>m<br />
verewigt er sich im Logbuch. Anschließend teilt er das Abenteuer via Internet mit an<strong>de</strong>ren<br />
Geocaching-Fans.<br />
Es ist leicht, es selbst einmal zu versuchen. Interessenten brauchen sich bloß auf <strong>de</strong>r<br />
kostenlosen Geocaching-Webseite www.geocaching.com registrieren zu lassen und eine Region<br />
auszuwählen. Sie erhalten dann eine Liste <strong>de</strong>r Verstecke. Wer sich für einen Schatz entschei<strong>de</strong>t,<br />
lädt die Koordinaten, eine Beschreibung <strong>de</strong>s Fundorts und ergänzen<strong>de</strong> verschlüsselte Hinweise<br />
herunter und liest vielleicht noch die Kommentare an<strong>de</strong>rer Sucher, die bereits dort waren,<br />
dann kann es losgehen. Nach erfolgreicher Mission kann er ebenfalls seine Meinung zu dieser<br />
speziellen Aufgabe abgeben – natürlich ohne die exakte Stelle zu verraten, an <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Schatz<br />
liegt. An<strong>de</strong>re wollen ja schließlich auch suchen und fin<strong>de</strong>n.<br />
Ganz nebenbei verführt das Geocaching dazu, Gelän<strong>de</strong> zu erkun<strong>de</strong>n, in das man normalerweise<br />
nie kommen wür<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>r Region <strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne sind viele solcher Schätze verborgen,<br />
vor allem in <strong>de</strong>r Umgebung von Langres, in <strong>de</strong>r Stadt Troyes, entlang <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rwege und <strong>de</strong>r<br />
<strong>Champagne</strong>rroute (Siehe Seite 38).<br />
Zwei <strong>de</strong>r Fernwan<strong>de</strong>rwege entsprechen<br />
alten Pilgerrouten. GR654 ist Teil eines <strong>de</strong>r<br />
Jakobswege, die nach Spanien führen,<br />
GR145 war als Via Francigena Teil <strong>de</strong>s<br />
mittelalterlichen Pilgerwegs zwischen<br />
Canterbury und Rom.<br />
Nähere Informationen stehen auf <strong>de</strong>r<br />
Webseite <strong>de</strong>s Tourismusbüros unter:<br />
http://www.champagne-ar<strong>de</strong>nne-tourismus.<br />
<strong>de</strong>/spaziergange/ausfluge/reisen<strong>de</strong>/furfernreisen<strong>de</strong>.aspx<br />
25
Aktivurlaub ohne Grenzen - auf FESTEm BODEN<br />
RADFAHREN<br />
Rund 450 Kilometer gut ausgebauter<br />
Radwege la<strong>de</strong>n dazu ein, die Ruhe und<br />
Schönheit <strong>de</strong>r Region beson<strong>de</strong>rs intensiv zu<br />
erleben. Die meisten dieser « grünen Wege<br />
» entstan<strong>de</strong>n auf ehemaligen Trei<strong>de</strong>lpfa<strong>de</strong>n<br />
entlang <strong>de</strong>r vielen Kanäle und Flüsse<br />
o<strong>de</strong>r auf stillgelegten Bahntrassen. Das<br />
Tourismusbüro empfiehlt vier verschie<strong>de</strong>ne<br />
Varianten:<br />
• Kurze Rundfahrten für Familien o<strong>de</strong>r<br />
Gruppen auf ausgeschil<strong>de</strong>rten Rad- und<br />
autofreien Feldwegen<br />
• Längere Rundfahrten, etwa Tagestouren,<br />
auf Radwegen und verkehrsarmen Straßen<br />
• Radwan<strong>de</strong>rungen <strong>du</strong>rch die ganze Region<br />
auf Radfernwegen, die an das überregionale<br />
Radwegenetz angeschlossen sind<br />
• Mountainbike-Fahrten in eigens dafür<br />
ausgewiesenem Gelän<strong>de</strong>.<br />
Nähere Informationen dazu fin<strong>de</strong>n sich auf<br />
<strong>de</strong>r Webseite <strong>de</strong>s Tourismusbüros unter:<br />
www.champagne-ar<strong>de</strong>nne-tourismus.<strong>de</strong>/<br />
spaziergange/ausfluge/fahrrad.aspx<br />
Motorradtouren<br />
Erfahrene Motorradfahrer haben verschie<strong>de</strong>ne<br />
Touren ausgearbeitet, die Kradfahrer <strong>du</strong>rch die<br />
<strong>Champagne</strong> und die Ar<strong>de</strong>nnen führen. Zwischen<br />
schönen Ausblicken und Haarna<strong>de</strong>lkurven<br />
animieren immer wie<strong>de</strong>r Sehenswürdigkeiten zum<br />
Anhalten o<strong>de</strong>r interessante Streckenabschnitte<br />
dazu, einen Extra-Schlenker zu fahren.<br />
Zu je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r empfohlenen Touren gibt es eine<br />
vierseitige Broschüre auf Englisch. Sie enthält<br />
neben <strong>de</strong>r Routenführung und Wegbeschreibung<br />
Entfernungsangaben, eine Karte sowie<br />
Informationen über Sehenswürdigkeiten entlang<br />
<strong>de</strong>s Wegs. Außer<strong>de</strong>m fin<strong>de</strong>n sich Tipps für<br />
Restaurants und Unterkünfte. Ergänzend können<br />
GPS-Daten für die Touren heruntergela<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
All das steht im Netz auf <strong>de</strong>r englischsprachigen<br />
Seite <strong>de</strong>s Tourismusbüros unter:<br />
http://www.champagne-ar<strong>de</strong>nne-tourism.co.uk/<br />
patrimony/motorbike_trips.aspx<br />
Insgesamt sind sieben Touren vorgeschlagen:<br />
• Die großen Seen (173,5 km) ab Troyes<br />
• Die Berge von Reims und <strong>de</strong>r Weg <strong>de</strong>r Damen<br />
(171 km) ab Reims<br />
• Aube und Haute-Marne (420 km) ab Langres<br />
• Die große Ar<strong>de</strong>nnenrundfahrt (401 km) ab<br />
Charleville-Mézières. Zwischen Marne und<br />
Weinbergen (202 km) ab Château-Thierry<br />
• Entlang <strong>de</strong>s Kanals von Burgund (444 km) ab<br />
Nogent-sur-Seine<br />
• Rundfahrt <strong>du</strong>rch die Region Argonne (284 km)<br />
ab Saint-Ménehould<br />
radfreundliche Unterkünfte<br />
Das Tourismusbüro hat eine Richtlinie für fahrradfreundliche Unterkünfte verfasst.<br />
Besitzer von Hotels, Pensionen und Zeltplätzen, die diese Charta unterzeichnen,<br />
verpflichten sich, <strong>de</strong>n Radfahrern <strong>de</strong>n Aufenthalt möglichst komfortabel zu gestalten.<br />
Beispielsweise sollte es eine Möglichkeit geben, das Rad zu reinigen und wettersicher<br />
unterzustellen. Mancherorts gibt es auch Lunchpakete und die Möglichkeit, das<br />
Gepäck zum nächsten Hotel vorauszuschicken. Die Charta enthält zu<strong>de</strong>m eine Liste<br />
von Fahrradverleihern.<br />
Die Liste <strong>de</strong>r Mitgliedsbetriebe fin<strong>de</strong>t sich auf <strong>de</strong>r Webseite <strong>de</strong>s Tourismusbüros unter:<br />
http://www.champagne-ar<strong>de</strong>nne-tourismus.<strong>de</strong>/spaziergange/ausfluge/fahrrad/<br />
unterkunft-fahrrad.aspx<br />
26
Aktivurlaub ohne Grenzen - Auf festem Bo<strong>de</strong>n<br />
GOLF<br />
In <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Seen <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s von Orient, im Herzen <strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ar<strong>de</strong>nnen und nicht<br />
weit von <strong>de</strong>n Weinbergen <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong> entfernt gelegen, bieten die Golfplätze <strong>de</strong>r Region<br />
eine prickeln<strong>de</strong> Kombination von Golf und Lebensart. Zehn Golfplätze fin<strong>de</strong>n isch in <strong>Champagne</strong>-<br />
Ar<strong>de</strong>nne, davon zwei mit jeweils neun Löchern und einer für das rustikale Swingolf.<br />
Ein elfter Golfplatz bei Bezannes in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s TGV-Bahnhofs <strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne befin<strong>de</strong>t<br />
sich gera<strong>de</strong> im Bau. Ein erster Abschnitt soll <strong>2013</strong> eröffnet wer<strong>de</strong>n. Informationen stehen unter:<br />
www.ngf-golf.com im Internet.<br />
Alle Golfplätze mit Beschreibung fin<strong>de</strong>n sich ebenfalls im Netz unter:<br />
www.champagne-ar<strong>de</strong>nne-tourismus.<strong>de</strong>/adrenaline/landsportarten/golf.aspx<br />
Dazu gehören:<br />
Golf von Reims Champage<br />
Dieser Parcours entspricht internationalen Ansprüchen. Er ist i<strong>de</strong>al für Profis wie<br />
Amateure und das ganze Jahr über geöffnet. Die privaten Besitzer bieten unter an<strong>de</strong>rem<br />
25 Abschlagmatten, fünf davon überdacht, und einen bewachten Parkplatz.<br />
Château <strong>de</strong>s Dames <strong>de</strong> France, Gueux (bei Reims)<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 05 46 10<br />
www.golf-<strong>de</strong>-reims.com<br />
Golf von Troyes-La Cor<strong>de</strong>lière<br />
Direkt am Wald gelegen, zählt diese Anlage zu <strong>de</strong>n schönsten Golfplätzen<br />
Frankreichs. Das Schloss (heute Clubhaus) und das Gelän<strong>de</strong> gehörten früher<br />
<strong>de</strong>n Grafen Chandon <strong>de</strong> Briailles. Die 18-Loch-Anlage erstreckt sich über ein<br />
sanfthügeliges Areal, mit alten Bäumen bestan<strong>de</strong>n und von kleinen Teichen<br />
überzogen.<br />
Chaource (bei Troyes)<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 40 18 76<br />
www.golf<strong>de</strong>troyes.fr<br />
GOLF DE LA FORET D’ORIENT<br />
15 Kilometer von Troyes entfernt liegt dieser 18-Loch-Platz in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r<br />
Seen <strong>de</strong>s geschützten Naturparks. Bäume umgeben ihn, Wasserlöcher bil<strong>de</strong>n<br />
Hin<strong>de</strong>rnisse. Die Anlage eignet sich für Spieler aller Klassen. Das zugehörige Hotel<br />
bietet 75 geräumige Zimmer und ein neues Spa (im Februar 2011 eröffnet) für die<br />
Entspannung nach <strong>de</strong>m Spiel (Siehe auch Seite 24).<br />
Rouilly Sacey<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 43 80 80<br />
www.domaine-foret-orient.com<br />
Golf von Sept Fontaines<br />
Dieser landschaftlich schön angelegte 18-Loch-Platz fin<strong>de</strong>t sich auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />
einer Abtei aus <strong>de</strong>m 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Sie wur<strong>de</strong> im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt als Schloss neu<br />
aufgebaut. Heute sind darin ein Hotel und ein Restaurant untergebracht.<br />
Fagnon (bei Charleville-Mézières)<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 22 64 82<br />
www.abbayeseptfontaines.fr<br />
GOLF PASS<br />
Sechst Golfclubs bieten gemeinsam einen<br />
Golfpass für 105 Euro an. Er <strong>de</strong>ckt die Gebühren<br />
(Green fees) für Partien auf drei verschie<strong>de</strong>nen<br />
Plätzen <strong>de</strong>r acht teilnehmen<strong>de</strong>n Clubs. Bei<br />
ihnen ist <strong>de</strong>r Golfpass auch zu erwerben. Er ist<br />
ein Jahr lang gültig.<br />
www.golf-en-champagne.com<br />
Beteilight sind folgen<strong>de</strong> Clubs:<br />
Golf <strong>de</strong> la Forêt d’Orient<br />
Rouilly Sacey<br />
www.domaine-foret-orient.com<br />
Golf <strong>de</strong> Reims-<strong>Champagne</strong><br />
Gueux – near Reims<br />
www.golf-<strong>de</strong>-reims.com<br />
Golf <strong>de</strong> la Cor<strong>de</strong>lière<br />
Chaource – near Troyes<br />
www.golf<strong>de</strong>troyeslacor<strong>de</strong>liere.fr<br />
Golf <strong>de</strong> la Gran<strong>de</strong> Romanie<br />
Courtisols – near Châlons<br />
www.par72.net<br />
Golf <strong>de</strong> l’Ermitage<br />
Ven<strong>de</strong>uvre sur Barse<br />
www.golf<strong>de</strong>lermitage.com<br />
Golf <strong>de</strong> <strong>Champagne</strong><br />
Villers Agron Aiguizy<br />
(on the bor<strong>de</strong>r with Picardy)<br />
www.golf-<strong>de</strong>-champagne.com<br />
Golf <strong>de</strong> Menneville<br />
Menneville<br />
www.golf<strong>de</strong>menneville.com<br />
Golf Indoor d’Anglure<br />
Anglure<br />
www.golfalacarte.fr<br />
27
Aktivurlaub ohne Grenzen - In <strong>de</strong>r Luft<br />
Klettern<br />
Versuchen Sie sich am „Roc <strong>de</strong> la Tour“, <strong>de</strong>r<br />
das Tal <strong>de</strong>r Maas überragt. Genießen Sie<br />
Klettertouren in <strong>de</strong>r Haute-Marne o<strong>de</strong>r, um<br />
mal etwas an<strong>de</strong>res zu versuchen, seilen<br />
Sie sich an einer künstlichen Kletterwand<br />
ab. Ob Sie das Schwin<strong>de</strong>lgeführ lieben o<strong>de</strong>r<br />
einfach nur zur Spitze wollen, <strong>Champagne</strong>-<br />
Ar<strong>de</strong>nne bietet etliche Routen für<br />
lei<strong>de</strong>nschaftliche Kletterer. Dazu gehören:<br />
Roc la Tour, Monthermé (08)<br />
Roche aux Corpias, Monthermé (08)<br />
Site <strong>de</strong>s Falloises, Vertus (51)<br />
Côna Cliff, Bourmont (52)<br />
Cohons Cliff (52)<br />
Roche Bernard Cliff, Viéville (52)<br />
Höhe : 20m<br />
Höhe : 30m<br />
Höhe : 25m<br />
Höhe : 15m<br />
Höhe : 25m<br />
Höhe : 15m<br />
Eine Liste <strong>de</strong>r Klettersteige in <strong>de</strong>r Region<br />
fin<strong>de</strong>t sich unter<br />
www.champagne-ar<strong>de</strong>nne-tourismus.<strong>de</strong>/<br />
adrenaline/landsportarten/klettern.aspx<br />
Abenteuerparks in <strong>de</strong>n<br />
Bäumen<br />
Balancieren von Baum zu Baum,<br />
in verschie<strong>de</strong>nen Höhen, mal auf<br />
schwanken<strong>de</strong>n Planken, mal auf<br />
schaukeln<strong>de</strong>n Netzen, mal wie Tarzan am<br />
Seil schwingend – Seit <strong>de</strong>n 1990-erJahren<br />
erfreuen sich die Klettergärten in<br />
<strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nn<br />
zunehmen<strong>de</strong>r Beliebtheit. Für einen solchen<br />
Parcours braucht es Beweglichkeit und<br />
Balance. Passieren kann nichts, <strong>de</strong>nn wer<br />
sich in die Bäume wagt, wird entsprechend<br />
gesichert. Die Hochseilgärten bieten Touren<br />
verschie<strong>de</strong>ner Schwierigkeitsstufen an. Sie<br />
reichen niedrigen Baumpfa<strong>de</strong>n für Kin<strong>de</strong>r<br />
bis zu <strong>de</strong>n schwarz markierten Wegen <strong>de</strong>r<br />
höchsten Stufe in 25 Metern Höhe, mit<br />
Tarzanschwüngen, Seilbrücken, Netzen,<br />
Knotenseilen zum Klettern und an<strong>de</strong>ren<br />
« Überraschungen ».<br />
Eine Liste aller Hochseilgärten in <strong>de</strong>r Region<br />
<strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne steht unter:<br />
http://www.champagne-ar<strong>de</strong>nnetourismus.<strong>de</strong>/adrenaline/luftsport/<br />
abenteuerparcours.aspx<br />
Einige dieser Abenteuerparks bieten<br />
neben <strong>de</strong>n Klettergärten originelle<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten an. Zum Beispiel:<br />
Perchingbar<br />
Im Arboxygène Abenteuerpark im Wald<br />
hinter <strong>de</strong>m Städtchen Verzy lockt eine<br />
einzigartige <strong>Champagne</strong>rbar. Sie liegt<br />
in fünfeinhalb Metern Höhe zwischen<br />
<strong>de</strong>n Baumwipfeln und bietet einen<br />
fantastischen Blick über die Ebenen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Champagne</strong>. Die Baum-Bar ist über drei<br />
leicht zu begehen<strong>de</strong> Brücken erreichbar.<br />
Serviert wer<strong>de</strong>n <strong>Champagne</strong>r namhafter<br />
Häuser wie kleiner lokaler Pro<strong>du</strong>zenten.<br />
Kalte Gerichte gibt es auf Vorbestellung<br />
über die Webseite <strong>de</strong>r Bar.<br />
Ab Frühjahr <strong>2013</strong> können Besucher<br />
auch in <strong>de</strong>n Bäumen übernachten. Zwei<br />
Baumhäuser sind leicht zugänglich über<br />
eine Wen<strong>de</strong>ltreppe rund um <strong>de</strong>n Stamm. Sie<br />
bieten eine komfortable und ökologische<br />
Unterkunft für bis zu vier Gäste.<br />
Perchingbar, Verzy<br />
Tel: 00 33 (0)6 07 67 94 42<br />
www.perchingbar.eu<br />
Le Chêne Perché<br />
Für eine Nacht im Baumhaus bietet <strong>de</strong>r<br />
Park verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten. Es gibt<br />
zwei Baumhäuser in acht und 13 Metern<br />
Höhe (bis vier Personen, Min<strong>de</strong>stalter<br />
sechs Jahre), eines in 16 Metern Höhe für<br />
(bis zwei Personen, Min<strong>de</strong>stalter 14 ) und<br />
ein beson<strong>de</strong>rs großes auf drei Ebenen<br />
ab drei Metern Höhe, einfach erreichbar<br />
über eine Treppe (bis acht Personen, kein<br />
Min<strong>de</strong>stalter). Je<strong>de</strong>s Baumhaus hat einen<br />
Balkon und ein Trocken-WC. Duschen sind<br />
im Empfangsgebäu<strong>de</strong> am Eingang <strong>de</strong>s<br />
Parks vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Signy-l’Abbaye<br />
Tel: 00 33 (0)6 79 73 52 73<br />
www.lecheneperche.com<br />
Argonne Aventure<br />
Im Wald von Argonne, im Osten <strong>de</strong>s<br />
Departements Marne, bietet dieser Park<br />
zusätzlich zum Hochseilgarten einen<br />
Mountain-Bike-Parcours an.<br />
Sainte-Ménehould<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 60 35 78<br />
www.argonne-aventure.fr<br />
Terraltitu<strong>de</strong><br />
Ganz im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Ar<strong>de</strong>nnen gelegen,<br />
wartet dieser Park mit drei beson<strong>de</strong>ren<br />
Aktivitäten auf.<br />
Fantasticâble:<br />
Das ist Adrenalin pur. An einem gigantischen,<br />
1200 Meter langen Drahtseil rasen Wagemutige<br />
mit bis zu 100 Kilometern in <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong><br />
über das Tal <strong>de</strong>r Maas. Gut gesichert starten<br />
sie auf einer Plattform zu <strong>de</strong>m unglaublichen<br />
Gleitflug, frei wie ein Vogel. Dieses Erlebnis<br />
wird sicher keiner vergessen!<br />
Bungy-Jumping<br />
Terraltitu<strong>de</strong> verfügt zu<strong>de</strong>m über <strong>de</strong>n einzigen<br />
fest installierten Bungy-Sprungturm in Nordfrankreich.<br />
Aus 20 Metern Höhe stürzen sich<br />
die Abenteurer kopfüber ins Leere – für einen<br />
Nervenkitzel, <strong>de</strong>r seinesgleichen sucht.<br />
Sensations Course<br />
Dieser Übungsklettergarten ermöglicht es,<br />
ohne Sicherheitsgurte und -leinen verschie<strong>de</strong>ne<br />
Arten von Seilgängen zwischen <strong>de</strong>n<br />
Bäumen auszuprobieren. Wer dabei die<br />
Balance verliert, fällt weich, nämlich in ein<br />
großes Netz. Diese Anlage ist für je<strong>de</strong>rmann<br />
zugänglich, so dass hier auch Eltern mit ihren<br />
Kin<strong>de</strong>rn gemeinsam klettern können.<br />
Der Park ist von April bis November geöffnet.<br />
Communauté <strong>de</strong> Communes Ar<strong>de</strong>nnes Rives<br />
<strong>de</strong> Meuse<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 41 50 90<br />
www.terraltitu<strong>de</strong>.com<br />
Fahrt mit <strong>de</strong>m HeiSSluftballon<br />
So weit das Auge reicht, verschwimmen<br />
in <strong>de</strong>r Ferne die Reihen <strong>de</strong>r Rebstöcke mit<br />
<strong>de</strong>n Farben <strong>de</strong>r Jahreszeit. Wil<strong>de</strong> Natur und<br />
bearbeitetes Land rund um Reims entfalten<br />
sich unterhalb <strong>de</strong>r Passagiere, die eine<br />
einstündige Ballonfahrt unternehmen.<br />
Die himmlische Ruhe gibt’s während <strong>de</strong>r<br />
30-Kilometer-Run<strong>de</strong> um Reims und das<br />
Gebirge von Reims gratis dazu.<br />
Air Magic<br />
Tel: 00 33 (0)6 11 48 78 43<br />
28
Aktivurlaub ohne Grenzen - Im Wasser<br />
Die Seen <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne mit ihrer Wasserfläche von zusammen 10 000 Hektar sind ein Paradies für Wassersportler.<br />
Kite-Surfen, Wasserski, Kanufahren, Segeln, Fischen, Schwimmen – vieles ist möglich, ob Sie nun einen Adrenalinkick<br />
suchen o<strong>de</strong>r Ruhe und Entspannung. Die verschie<strong>de</strong>nen Freizeitzentren an <strong>de</strong>n Seen verleihen die nötige Ausrüstung. Im<br />
folgen<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>t sich ein Überblick über die Angebote.<br />
DER SEE VON DER<br />
Der „Lac <strong>du</strong> Der“ ist <strong>de</strong>r größte Stausee Europas mit 4800 Hektar Fläche und fast 77 Kilometern<br />
Ufer. Nach zehn Jahren Bauzeit wur<strong>de</strong> er 1974 fertiggestellt, um <strong>de</strong>n Wasserstand von Marne und<br />
Seine zu regulieren. Der Pegel im Reservoir schwankt jahreszeitlich bedingt. Im späten Herbst<br />
und Winter ist er niedrig und zieht zahllose Zugvögel und weitere Wildtiere an (Siehe auch<br />
Seite 29). Im späten Frühjahr und Sommer steht er hoch und zieht Urlauber, Tagesausflügler<br />
und Wassersportler an. Verschie<strong>de</strong>ne Zonen <strong>de</strong>s Sees sind <strong>de</strong>n unterschiedlichen Interessen<br />
vorbehalten. Drei Yachthäfen und sechs Strän<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n sich an <strong>de</strong>n Ufern. Wer <strong>de</strong>n See lieber vom<br />
Land aus erkun<strong>de</strong>t, kann das von einem Rundweg aus zu Fuß, mit <strong>de</strong>m Fahrrad o<strong>de</strong>r Rollerbla<strong>de</strong>s<br />
tun. Zusätzlich gibt es mehr als 450 Kilometer ausgeschil<strong>de</strong>rte Wan<strong>de</strong>rwege in <strong>de</strong>r Umgebung.<br />
Wasserfläche: 4800 Hektar<br />
Wassersport ohne Motor: Ru<strong>de</strong>rn, Segeln, Katamaran, Kanu, Kajak, Tretboot und elektrische<br />
Boote fahren, Windsurfen, Kite-Surfen, Schwimmen, Fischen.<br />
Wassersport mit Motor (in Begleitung, falls keine eigene Ausrüstung mitgebracht wird): Wasserski,<br />
Jet-Ski, Motorboot fahren.<br />
Lac <strong>du</strong> Der Tourismusbüro Lac <strong>du</strong> Der<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 72 62 80<br />
www.lac<strong>du</strong><strong>de</strong>r.com<br />
Die drei Seen im Wald von Orient<br />
Mitten im Wald von Orient liegen drei Seen, die ebenfalls<br />
künstlich geschaffen wur<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n Wasserstand von<br />
Seine und Aube zu regulieren. Der größte, Orient, wur<strong>de</strong><br />
1966 angelegt, Temple und Amance 1990. Zusammen<br />
bieten die drei Seen über 3000 Hektar Wasserfläche für<br />
Sport, Vogelbeobachtungen, Wan<strong>de</strong>rn und Radfahren,<br />
kurzum: eine i<strong>de</strong>ale Umgebung für erholsame Stun<strong>de</strong>n<br />
im Freien.<br />
Lac d’Orient<br />
Wasserfläche: 2500 Hektar<br />
Wassersport nur ohne Motor: Ru<strong>de</strong>rn, Segeln,<br />
Katamaran, Kanu, Kajak, Tretboot und elektrische Boote<br />
fahren, Windsurfen, Kite-Surfen, Schwimmen.<br />
Lac <strong>du</strong> Temple<br />
Wasserfläche: 2000 Hektar<br />
Ausschließlich für Natur und Angeln<br />
Lac Amance<br />
Wasserfläche: 500 Hektar<br />
Ausschließlich für motorisierten Wassersport (in<br />
Begleitung, falls keine eigene Ausrüstung mitgebracht<br />
wird): Wasserski, Jet-Ski, Motorboot fahren.<br />
Besucherzentrum Regionalpark Wald von Orient<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 43 38 88<br />
www.pnr-foret-orient.fr<br />
29
Aktivurlaub ohne Grenzen - Im Wasser<br />
Die vier Seen im Gebiet von Langres<br />
Ursprünglich angelegt, um <strong>de</strong>n Wasserstand <strong>de</strong>s Marne-<br />
Saône-Kanals zu regulieren, erlauben diese kleineren Seen<br />
Wasserfreu<strong>de</strong>n in abgeschie<strong>de</strong>ner Lage.<br />
LAC DE LA LIEZ<br />
Wasserfläche: 290 Hektar<br />
1888 fertiggestellt.<br />
Freizeitzentrum von Peigny. Verliehen wer<strong>de</strong>n Ru<strong>de</strong>r- und<br />
Tretboote, Kanus, elektrische Boote, Wasserskier. Freier Zugang<br />
zum Schwimmen und Fischen.<br />
LAC DE LA VINGEANNE<br />
Wasserfläche: 199 Hektar<br />
1888 fertiggestellt<br />
Freizeitzentrum von Peigny. Verliehen wer<strong>de</strong>n Ru<strong>de</strong>r- und Tretboote,<br />
Kanus, elektrische Boote, Wasserskier. Freier Zugang<br />
zum Schwimmen und Fischen.<br />
Lac <strong>de</strong> Charmes<br />
Wasserfläche: 197 Hektar<br />
1906 fertiggestellt<br />
Freizeitzentrum im Dorf Charmes. Verliehen wer<strong>de</strong>n Ru<strong>de</strong>rund<br />
Tretboote, Kanus, elektrische Boote, Wasserskier. Freier<br />
Zugang zum Schwimmen und Fischen.<br />
Lac <strong>de</strong> la Mouche<br />
Wasserfläche: 94 Hektar<br />
1890 fertiggestellt<br />
Naturschutzgebiet, keine Freizeitaktivitäten.<br />
Tourismusbüro Langres<br />
Tél : 00 33 03 25 87 67 67<br />
www.<strong>tourisme</strong>-langres.com<br />
Lac <strong>de</strong>s Vieilles Forges<br />
(See <strong>de</strong>r alten Eisenschmie<strong>de</strong>n)<br />
Wäl<strong>de</strong>r und Fel<strong>de</strong>r umgeben diesen See, <strong>de</strong>r nicht weit von <strong>de</strong>n<br />
Hügeln <strong>de</strong>r Ar<strong>de</strong>nnen entfernt liegt. Das ursprüngliche Gewässer<br />
an <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>s Flusses Faux war wesentlich kleiner. Ab <strong>de</strong>m<br />
16. Jahrhun<strong>de</strong>rt sie<strong>de</strong>lten sich mehrere Eisenwerkstätten (o<strong>de</strong>r<br />
Schmie<strong>de</strong>n) an <strong>de</strong>n Ufern <strong>de</strong>s Faux an. 1927 baute man einen<br />
Staudamm, <strong>de</strong>r 1949 erweitert wur<strong>de</strong>. So erreichte <strong>de</strong>r See<br />
seine heutige Größe. Er stellt ein Reservoir von über 150 Hektar<br />
Wasserfläche und 3 Hektar Ufer dar. Der See reguliert <strong>de</strong>n<br />
Wasserstand <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Becken, die das Wasserkraftwerk von<br />
Saint-Nicolas versorgen.<br />
Wasserfläche: 150 Hektar<br />
1949 fertiggestellt<br />
Freizeitzentrum. Verliehen wer<strong>de</strong>n Kajaks, Windsurfing-Bretter,<br />
Ru<strong>de</strong>rboote und Katamarane. Freier Zugang zum Schwimmen<br />
und Fischen.<br />
Freizeitzentrum Lac <strong>de</strong>s Vieilles Forges<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 40 17 20<br />
www.cg08.fr<br />
Lac <strong>de</strong> Bairon<br />
Den Mönchen <strong>de</strong>r Abtei Mont-Dieu gehörte <strong>de</strong>r frühere schmale<br />
Teich, <strong>de</strong>r längst zu einem See mit 120 Hektar Fläche gewachsen<br />
ist. Ein Damm unterteilt ihn. 40 Hektar bil<strong>de</strong>n ein Naturschutzgebiet,<br />
ein Paradies für Vögel und Angler. Die übrigen 80 Hektar<br />
stehen für <strong>de</strong>n nichtmotorisierten Wassersport zur Verfügung.<br />
Ausrüstungen können im Freizeitzentrum am Seeufer ausgeliehen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Wasserfläche: 120 Hektar<br />
Freizeitzentrum. Verliehen wer<strong>de</strong>n Kajaks und Segelboote. Freier<br />
Zugang zum Schwimmen und Fischen.<br />
Freizeitzentrum Lac <strong>de</strong> Bairon<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 30 13 18<br />
www.cg08.fr<br />
30
Entspannung & Wohlgefühl<br />
Obwohl die Region reich ist an kulturellen und geschichtlichen Attraktionen, spielen Gesundheit und Wohlfühlen eine<br />
tragen<strong>de</strong> Rolle. Besucher fin<strong>de</strong>n viele Möglichkeiten, abzuschalten und sich zu entspannen.<br />
Thermalanlage von<br />
Bourbonne-Les-Bains<br />
Bourbonne-Les-Bains ist das einzige Thermalbad in<br />
<strong>de</strong>r Region. In seinem Spa-Zentrum können Gäste<br />
beleben<strong>de</strong> Anwen<strong>du</strong>ngen wie Wassermassagen,<br />
Ölmassagen und traditionelle Massagen o<strong>de</strong>r<br />
Fango-Packungen buchen, sich im Thermalwasser<br />
<strong>de</strong>m massieren<strong>de</strong>n Strahl aus Düsen und Duschen<br />
aussetzen und sogar in einem türkischen<br />
Bad die wohltuen<strong>de</strong> Wirkung <strong>de</strong>s heilsamen<br />
Wassers genießen. Schönheitsbehandlungen wir<br />
Ganzkörpermo<strong>de</strong>llierung, Schlankheitskuren und<br />
Gesichtspflege ergänzen das Angebot.<br />
Centre <strong>de</strong> Bourbonne-les-Bains<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 90 07 20<br />
www.valvital.eu/Villes/Bourbonne-les-Bains/Accueil-Bourbonne-les-Bains.html/<br />
Schönheit mit ätherischen Ölen:<br />
C & Sens<br />
Eine Wellness-Behandlung bei C & Sens vertreibt<br />
<strong>de</strong>n Stress. Blocka<strong>de</strong>n und Verspannungen<br />
wer<strong>de</strong>n gründlich analysiert und anschließend<br />
<strong>du</strong>rch Wohlgerüche, beruhigen<strong>de</strong> Klänge und<br />
Farben gemil<strong>de</strong>rt. Als Spezialist für ätherische Öle<br />
bietet das Zentrum verschie<strong>de</strong>ne Workshops dazu<br />
an, etwa „Die Enteckung ätherischer Öle“, „Düfte“,<br />
„Natürliche Schönheit“ (dabei stellen Besucher<br />
ihre eigenen Kosmetika her) und „Häusliche<br />
Düfte“.<br />
C & Sens, Venteuil<br />
Tel: 00 33 (0)6 73 07 17 34<br />
www.cetsens.fr<br />
Hotels mit Spa<br />
DOMAINE DE LA FORET D’ORIENT<br />
L’Orée <strong>du</strong> Bois<br />
Auf 400 Quadratmetern Raum bei angenehmen 30 Grad verheißt dieses Spa ein<br />
sinnliches Erlebnis. Es ist naturnah gestaltet und hat Massagen, Schönheitspflege,<br />
ein großes Becken mit Strahldüsen, Sauna und Hammam im Angebot. In <strong>de</strong>r<br />
Ruhezone ist eine Auswahl an Kräutertees erhältlich.<br />
Domaine <strong>de</strong> la Forêt d’Orient, Rouilly Sacey<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 43 80 80<br />
www.domaine-foret-orient.com<br />
HOTEL JEAN MOET SPA CENTRE<br />
Geöffnet seit Januar 2012, bietet das neue Spa <strong>de</strong>s Jean Moet-Hotels ein<br />
Schwimmbecken, Sauna, Massagen und an<strong>de</strong>re Wohlfühl-Behandlungen. Es ist<br />
nicht nur für Hotelgäste, son<strong>de</strong>rn für je<strong>de</strong>rmann geöffnet.<br />
Hôtel Jean Moët, Epernay<br />
Tel : 00 33 (0)3 26 32 19 22<br />
www.hotelheanmoet.com<br />
LA BRIQUETERIE<br />
Perlen <strong>de</strong>r Zerstreuung<br />
Die intime und “Zen”-Atmosphäre <strong>de</strong>s Spas in diesem Luxushotel ist ein wahrer<br />
Hafen <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns, um die Sinne zu besänftigen. Im Hammam <strong>du</strong>ftet es nach<br />
Eukalyptus und an<strong>de</strong>ren ätherischen Ölen. In <strong>de</strong>r Trockensauna perlt bei 80 bis<br />
100 Grad Celsius <strong>de</strong>r Schweiß, ein Bad im Jacuzzi-Spru<strong>de</strong>lbecken stimuliert <strong>de</strong>n<br />
Kreislauf und lockert die Muskeln. Massagen, Gesichts- und Körperbehandlungen<br />
mit wohlriechen<strong>de</strong>n Ölen tragen ebenso zum Wohlbehagen bei wie <strong>de</strong>r Blick vom<br />
Schwimmbecken auf <strong>de</strong>n Garten.<br />
La Briqueterie, Vinay<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 59 99 99<br />
www.labriqueterie.fr<br />
LA MAROTIERE - Sophora Centre<br />
Dieses Gästehaus in einem Dorf <strong>de</strong>r ländlichen <strong>Champagne</strong> verfügt über ein<br />
eigenes Erholungszentrum mit Schönheitspflege und Entspannung. Die Massagen<br />
mit Traubenkernöl, grünem Tee o<strong>de</strong>r Schokola<strong>de</strong> sind einen Versuch wert.<br />
Sophora / La Marotière, Mareuil-sur-Ay<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 52 11 00<br />
www.lamarotiere.com<br />
31
Entspannung & Wohlgefühl<br />
Orte für Schönheit, Spa und Entspannung<br />
Le temps d’un voyage<br />
Schönheitszentrum für Wohlgefühl und Harmonie. In<br />
L’Epine, weit weg vom hektischen Stadtleben und doch<br />
nur zehn Minuten von Châlons-en-<strong>Champagne</strong> entfernt,<br />
liegt eine Insel <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns, <strong>de</strong>r Schönheit und Entspannung.<br />
Das Wellnesszentrum bietet aromatische Gesichtsund<br />
Körperbehandlungen an, Massagen, Reiki-Heilkuren,<br />
Haar-, Hand- und Nagelpflege, professionelles Schminken<br />
und Informationen zu biologischen Pro<strong>du</strong>kten. Kun<strong>de</strong>n<br />
können außer<strong>de</strong>m Sauna und Solarium nutzen, sich in<br />
geheizten Massagesesseln entspannen und das Spa genießen.<br />
Das nahegelegene Hotel « Aux Armes <strong>de</strong> <strong>Champagne</strong><br />
» bietet in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Schönheitszentrum<br />
spezielle Arrangements an. Infos unter www.<br />
aux-armes-<strong>de</strong>-champagne.com<br />
Le Temps d’un Voyage, l’Epine<br />
Tel : 00 33 (0)3 26 64 07 52<br />
www.centre-esthetique-letemps<strong>du</strong>nvoyage.com<br />
Aqua-Fitness / Wassergymnastik<br />
Auf Fitness und Wohlfühlen, Sport und Spa ist das Aqua-Fitness-Zentrum<br />
spezialisiert. Für all das stehen eine Turnhalle, Gymnastikmöglichkeiten,<br />
ein Schwimmbecken, eine 80-Grad-Sauna, ein türkisches Dampfbad<br />
(Hammam) mit Eukalyptus-Duft bei 49 Grad und ein Jacuzzi-Spru<strong>de</strong>lbad mit<br />
36 Grad Celsius zur Verfügung. Eine Übersicht über alle Spa-Zentren in Troyes<br />
ist beim Tourismusbüro <strong>de</strong>r Stadt zu bekommen.<br />
Aqua Fitness, Troyes<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 80 90 10<br />
www.aqua-fitness.fr<br />
Aqua Attitu<strong>de</strong><br />
Es ist so einfach, sich wohlzufühlen: Das Zentrum verbin<strong>de</strong>t Freizeitspaß<br />
und Fitnessprogramme, Entspannung und Schönheit zu einem Run<strong>du</strong>m-<br />
Wohlfühl-Erlebnis: Spa, Spiel und Spaß im Wasser, Behandlungen auf<br />
Wasserbasis und aus aller Welt helfen dabei, <strong>de</strong>n Alltag zu vergessen.<br />
Ambitionierte Profis beraten und betreuen die Gäste dabei.<br />
Aqua Attitu<strong>de</strong>, Reims<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 86 42 57<br />
www.aqua-attitu<strong>de</strong>.com<br />
32
Wil<strong>de</strong> Natur & gestaltete Natur - Eine bemerkenswerte Fauna<br />
Neben <strong>de</strong>m reichen Kultur- und architektonischen Erbe wartet <strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne mit großen Flächen unberührter<br />
Natur auf. Sie geben Raum für ein reiches Tierleben, von <strong>de</strong>n Zugvögeln, die einen Stopp an <strong>de</strong>n Seen einlegen, bis<br />
zu <strong>de</strong>n Hirschen, <strong>de</strong>ren Röhren <strong>du</strong>rch die Wäl<strong>de</strong>r hallt. Teppiche aus Orchi<strong>de</strong>en, Bäume, die wie gigantische Bonsais<br />
aussehen, majestätische Wasserfälle, tiefe Täler, Bäche und Kanäle und großartige Landschaften – Die Natur wird hier<br />
geschätzt und geschützt und verheißt ein wahrlich grünes Erlebnis!<br />
DAS RÖHREN DER HIRSCHE<br />
Der legendäre Wald von Argonne ist von September<br />
bis Mitte Oktober vom Röhren <strong>de</strong>r Hirsche erfüllt: Das<br />
ist <strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>r Paarungszeit. Die Organisation<br />
„Actéon“ veranstaltet geführte Ausflüge, um das<br />
Röhren <strong>de</strong>r Hirsche zu hören. Außer<strong>de</strong>m bietet sie<br />
das ganze Jahr über thematische Wan<strong>de</strong>rungen in<br />
Begleitung erfahrener Führer zum Beobachten <strong>de</strong>r<br />
Waldtiere an.<br />
Actéon Association, Pays d’Argonne<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 60 10 06<br />
www.acteon.asso.fr<br />
DIE GRAUEN KRANICHE<br />
Mit 48 km² Oberfläche und einer Uferlänge von 77 Kilometern ist <strong>de</strong>r „Lac <strong>du</strong> Der“<br />
<strong>de</strong>r größte künstlich angelegte See Frankreichs. 1974 mit Wasser gefüllt, wur<strong>de</strong> er<br />
rasch zu einem <strong>de</strong>r wichtigsten Übernachtungsplätze für Zugvögel in Westeuropa.<br />
Im November lassen sich hier verschie<strong>de</strong>ne Entenarten, die ersten Gänse,<br />
Säger, Steilfüße, Kormorane und, mit ein wenig Glück, sogar <strong>de</strong>r spektakuläre<br />
Weißschwanzadler beobachten. Aber die wirklichen Stars sind die grauen Kraniche,<br />
die hier auf ihrem weiten Flug von <strong>de</strong>n Brutplätzen im Nor<strong>de</strong>n zum Überwintern<br />
in Spanien und Marokko Station machen. Zum Höhepunkt <strong>de</strong>r Saison kommen<br />
rund 74 500 Tiere zusammen! Je<strong>de</strong>n Abend lan<strong>de</strong>n ganze Schwadronen <strong>de</strong>r großen<br />
Stelzvögel unter viel Geschrei an <strong>de</strong>n ruhigen Ufern <strong>de</strong>s Sees, um zu übernachten.<br />
Und am frühen Morgen suchen sie sich Nahrung in <strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn. Naturvereine<br />
informieren Besucher von Oktober bis Mitte März gerne über alles Wissenswerte<br />
zu <strong>de</strong>r großen jährlichen Versammlung. Die Beobachtungsplätze am See sind<br />
für je<strong>de</strong>rmann frei zugänglich. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n Kurse zur Vogelbeobachtung<br />
angeboten.<br />
LPO <strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne (Interessengemeinschaft Vogelschutz)<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 72 54 47<br />
www.lpochampagnear<strong>de</strong>nne.com<br />
Tourismusbüro Lac <strong>du</strong> Der<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 72 62 80<br />
www.lac<strong>du</strong><strong>de</strong>r.com<br />
DAS WILDSCHWEIN<br />
Diese Tiere sind sesshaft, robust, kämpferisch und<br />
störrisch. Sie leben überwiegend in <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>r Ar<strong>de</strong>nnen und sind zum Markenzeichen <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>s gewor<strong>de</strong>n. Tatsächlich sind sie kaum zu<br />
übersehen, <strong>de</strong>nn sie tauchen überall auf: in <strong>de</strong>n<br />
örtlichen Legen<strong>de</strong>n, als Schokola<strong>de</strong>nspezialität<br />
o<strong>de</strong>r Auto-Aufkleber. Und alle Fußball-Anhänger<br />
wissen, dass das Wildschwein das Maskottchen<br />
<strong>de</strong>r Mannschaft von Sedan ist. Einer <strong>de</strong>r berühmtesten<br />
Nationalspieler <strong>de</strong>r 50-er Jahre, Roger<br />
Marche, trug sogar <strong>de</strong>n Spitznamen „Wildschwein<br />
<strong>de</strong>r Ar<strong>de</strong>nnen“, weil er aus <strong>de</strong>r Region stammte.<br />
Das größte Wildschwein <strong>de</strong>r Welt ist übrigens<br />
ebenfalls in <strong>de</strong>n Ar<strong>de</strong>nnen zuhause. Die zehn<br />
Meter hohe Metallskulptur steht am Autobahnrastplatz<br />
zwischen Reims und Charleville-Mézières<br />
und trägt <strong>de</strong>n Namen „Woinic“.<br />
Loisirs Accueil Haute-Marne<br />
Tel. 00 33 (0)3 25 30 39 08<br />
www.<strong>tourisme</strong>-hautemarne.com<br />
ARGONNE PARK DER ENTDECKUNGEN:<br />
BEGEGNUNG MIT DEN WÖLFEN<br />
Nur wenige Tiere haben die Fantasie angeregt o<strong>de</strong>r Urängste <strong>de</strong>s Menschen<br />
hervorgerufen wie <strong>de</strong>r Wolf. Um dazu beizutragen, die Geheimnisse <strong>de</strong>s „Herrn<br />
<strong>de</strong>r Nacht“ zu lüften, hat <strong>de</strong>r Argonne Park <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckungen (Parc Argonne<br />
Découverte) 2010 eine Familie von Wölfen aufgenommen. Am Rand eines ein<br />
Hektar großen Gehölzes können Besucher das Verhalten <strong>de</strong>s Ru<strong>de</strong>ls und die<br />
Beziehungen zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Tieren beobachten.<br />
Nachttieren ist im Park ein eigenes Zentrum gewidmet. In „Nocturnia“ herrscht<br />
tagsüber eine künstliche Nacht, so dass Besucher das Treiben <strong>de</strong>r nachtaktiven Tiere<br />
erleben können – ein i<strong>de</strong>ales Ausflugsziel für Familien. Der Park organisiert zu<strong>de</strong>m<br />
ein Programm zu verschie<strong>de</strong>nen Themen und Ereignissen: Dokumentarfilme,<br />
Marionettenvorführungen, Workshops, Gesichter schminken und Seminare.<br />
Argonne Park <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckungen, Olizy-Primat<br />
Tel : 00 33 (0) 3 24 71 07 38<br />
www.nocturnia.fr<br />
Fotofestival<br />
Je<strong>de</strong>n November kommen über 50 Fotografen aus Frankreich und aller Welt zum<br />
Internationalen Fotofestival für Wildtiere und Natur in <strong>de</strong>r Stadt Montier-en-Der<br />
(Departement Haute-Marne) zusammen. Dort wer<strong>de</strong>n ihre Fotos ausgestellt und Preise<br />
für das schönste wie das originellste Bild vergeben. Daneben gibt es Seminare und<br />
Workshops. Termin: 21. bis 24. November <strong>2013</strong><br />
www.festiphoto-montier.org<br />
33
Wil<strong>de</strong> Natur & gestaltete Natur - Unberührte Flora<br />
DIE ROUTE DER LEGENDEN IM<br />
TAL DER MAAS<br />
Mit ihren <strong>du</strong>nklen, geheimnisvollen<br />
Wäl<strong>de</strong>rn, farbigen Felsen, verwitterten<br />
Resten uralter Gebirge und verwunschenen<br />
Flüsschen gelten die Ar<strong>de</strong>nnen als Land <strong>de</strong>r<br />
Legen<strong>de</strong>n.<br />
Einst von Kelten bevölkert, scheint es, also<br />
ob <strong>de</strong>ren Zauberer und Geister noch immer<br />
gegenwärtig wären. Magie liegt in <strong>de</strong>r<br />
Luft, und <strong>de</strong>r Hauch von Geheimnis verleiht<br />
<strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn jene gewisse Atmosphäre,<br />
die Kin<strong>de</strong>r lieben und die Erwachsene<br />
fasziniert. Der dichte Wald, das überall<br />
plätschern<strong>de</strong> Wasser und die eigenwilligen<br />
Formen <strong>de</strong>r Felsen regten die Menschen<br />
schon immer zum Fabulieren an. Märchen,<br />
Erzählungen und Sagen wer<strong>de</strong>n innerhalb<br />
<strong>de</strong>r Familien von Generation zu Generation<br />
weitergegeben. Dazu gehört das “Schloss<br />
<strong>de</strong>s Teufels” in Roc la Tour ebenso wie<br />
die “Dames <strong>de</strong> Meuse” in Laifour und<br />
die “Rièzes <strong>de</strong> Rocroi”. Die bekannteste<br />
Geschichte, die Legen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r vier Söhne <strong>de</strong>s<br />
Aymon und ihres magischen Pferds Bayard,<br />
bringt die Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Ar<strong>de</strong>nnen noch<br />
heute zum Träumen.<br />
Tourismusamt <strong>de</strong>r Ar<strong>de</strong>nnen<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 56 06 08<br />
www.ar<strong>de</strong>nnes.com<br />
DAS WALDMUSEUM<br />
Bei einem Rundgang über das Außengelän<strong>de</strong><br />
dieses Museums erfahren Besucher per<br />
Audio-Führer viel Wissenswertes über die<br />
Forstwirtschaft. Sie sehen restaurierte<br />
Arbeitsplätze, Maschinen und mehr als<br />
4500 verzierte Werkzeuge, die Waldszenen<br />
zeigen.<br />
Die sieben Räume dieses beson<strong>de</strong>ren<br />
Museums sind jeweils einem Thema<br />
gewidmet. So fin<strong>de</strong>n sich Mo<strong>de</strong>lle<br />
<strong>de</strong>s ursprünglichen Urwalds bis zum<br />
heutigen Nutzwald und zur Geologie<br />
<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Landschaften sowie<br />
Erklärungen zur Geschichte <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s.<br />
Puppentheater und ein Vi<strong>de</strong>o zu<br />
Rekultivierung und mo<strong>de</strong>rner Evolution<br />
von Forst, Fauna und Flora vermitteln<br />
zusätzlich Informationen. Es gibt zu<strong>de</strong>m<br />
einen Rastplatz, ein Café und einen<br />
Souvenirla<strong>de</strong>n. Das Museum ist für<br />
Besucher mit Behin<strong>de</strong>rungen geeignet, es<br />
wur<strong>de</strong> sogar mit <strong>de</strong>m Label “Tourisme &<br />
Handicap” ausgezeichnet.<br />
Waldmuseum, Renwez<br />
Tel: 00 33 (0) 3 24 54 82 66<br />
www.renwez.fr<br />
34<br />
DER HEILIGE BASOLUS UND DIE<br />
“FAUX DE VERZY”<br />
Im späten sechsten Jahrhun<strong>de</strong>rt nach<br />
Christus beschloss ein Priester namens<br />
Basle (Basolus), das Kloster von Verzy zu<br />
verlassen, um fortan als Eremit in <strong>de</strong>n<br />
Wäl<strong>de</strong>rn oberhalb <strong>de</strong>r Stadt zu leben.<br />
Schon bald wur<strong>de</strong>n ihm zahlreiche Wun<strong>de</strong>r<br />
zugeschrieben. Nach seinem Tod im Jahr<br />
620 sprach man ihn heilig. Der Erzbischof<br />
von Reims ließ ihm zu Ehren eine Abtei im<br />
Wald von Verzy errichten.<br />
Später verfiel das Bauwerk und wur<strong>de</strong><br />
während <strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs endgültig<br />
zerstört. Heute erinnert nur noch die Kapelle<br />
Saint Basle an die einstige Abtei. Sie steht<br />
seitlich <strong>de</strong>r Straße D34 zwischen Verzy<br />
und Louvois (und damit genau gegenüber<br />
einem <strong>de</strong>r Eingänge zur Perchingbar – Siehe<br />
Seite 39).<br />
Eine beson<strong>de</strong>re Sehenswürdigkeit auf<br />
<strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r früheren Abtei ist<br />
ein Buchenhain mit wenigen Eichen<br />
dazwischen. Die etwa 700 bis 1000<br />
Bäume sind von verkümmertem Wuchs,<br />
mit eigenartig verdrehten und verzerrten<br />
Zweigen, die die knorrigen Stämme wie<br />
Schirme überspannen. Sie wirken wie<br />
gigantische Bonsai-Bäume. Nicht selten<br />
wachsen die verdrehten Äste zurück in<br />
ihren eigenen Stamm o<strong>de</strong>r sogar in <strong>de</strong>n<br />
eines benachbarten Baums. Und das tun<br />
sie schon seit vielen hun<strong>de</strong>rt Jahren.<br />
Diese missgebil<strong>de</strong>ten Bäume heißen<br />
“Faux” (Singular: “fau”). Das ist das alte<br />
französische Wort für Buche (abgeleitet<br />
von lateinisch “Fagus”). Die Be<strong>de</strong>utung<br />
von “faux” (falsch) im mo<strong>de</strong>rnen<br />
Sprachgebrauch ist hier - falsch! Die<br />
verkrüppelten Bäume wachsen ganz in <strong>de</strong>r<br />
Nähe hoher, gera<strong>de</strong>r Buchen und Eichen.<br />
Warum gera<strong>de</strong> sie so an<strong>de</strong>rs sind, ist<br />
unbekannt. Die gängigste Hypothese geht<br />
von einer Art genetischen Mutation aus.<br />
Alternativ käme eine Erklärung aus einer<br />
<strong>de</strong>r Geschichten in Frage, die sich um die<br />
“Faux <strong>de</strong> Verzy” ranken; etwa die, dass die<br />
“Gauillots”, die bösen Geister <strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>r,<br />
die Äste <strong>du</strong>rch <strong>de</strong>n Klang ihrer magischen<br />
Flöten verformt haben.<br />
Der Hain liegt tief im Wald, auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r früheren Abtei, auf einer Fläche von<br />
3000 mal 300 Metern. Direkt an <strong>de</strong>r Saint<br />
Basle-Kapelle fin<strong>de</strong>n Besucher einen<br />
Parkplatz, von <strong>de</strong>m aus gut ausgebaute<br />
Waldwege einen einfachen Zugang zu<br />
<strong>de</strong>n Wun<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r “Faux” ermöglichen.<br />
Außer<strong>de</strong>m wachsen zwei hübsche<br />
Exemplare auf <strong>de</strong>r kleinen Grünfläche im<br />
Zentrum von Verzy. Das Grab <strong>de</strong>s Heiligen<br />
Basolus liegt in <strong>de</strong>r Kirche Saint-Pierre in<br />
Verzenay.<br />
Regionalpark Gebirge von Reims<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 59 44 44<br />
www.parc-montagne<strong>de</strong>reims.fr
Wil<strong>de</strong> Natur & gestaltete Natur - Unberührte Flora<br />
DIE TREPPE AUS TUFF VON ROLAMPONT<br />
Wasser, Kalk und Moos haben hier in tausen<strong>de</strong>n von<br />
Jahren eine gewaltige natürliche Treppe geformt: die<br />
“Tufière <strong>de</strong> Rolampont”.<br />
Tuff ist ein leichtes, poröses, kalkhaltiges Gestein,<br />
das sich in Kalklandschaften in <strong>de</strong>r Nähe von<br />
Wasserstellen bil<strong>de</strong>t. Bei Rolampont existieren viele<br />
kleine Quellen, die das Gelän<strong>de</strong> dauerhaft feucht<br />
halten. Das wie<strong>de</strong>rum begünstigt das Wachstum<br />
von dichten Moospolstern. Das Moos absorbiert<br />
Kohlenstoff aus <strong>de</strong>m Wasser und pro<strong>du</strong>ziert dabei<br />
Kalziumkarbonat, das sich als harte, unlösbare<br />
Kalkschicht ablagert. Mit <strong>de</strong>n Jahren entstan<strong>de</strong>n<br />
so moosbe<strong>de</strong>ckte Tuffsteinstufen in Form eines<br />
Amphitheaters. Da die Stufen das Wasser stauen, ist<br />
dahinter eine Reihe von gestaffelten Wasserlöchern<br />
entstan<strong>de</strong>n, die wie die Fußabdrücke eines Riesen<br />
aussehen.<br />
An diesem zauberhaften Ort sind seltene Tiere und<br />
alpine Pflanzen heimisch. Zum Beispiel ge<strong>de</strong>ihen hier<br />
Farne, die normalerweise nicht im Tiefland wachsen.<br />
Zwischen ihnen schwirren Libellen verschie<strong>de</strong>ner<br />
Arten hin und her, darunter die vom Aussterben<br />
bedrohte Schlankjungfer.<br />
Tourismusbüro Langres<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 87 67 67<br />
www.<strong>tourisme</strong>-langres.com<br />
DAS LAND DER ORCHIDEEN<br />
40 verschie<strong>de</strong>ne Arten dieser zarten, exotisch anmuten<strong>de</strong>n Pflanzen sind<br />
im Departement Haute- Marne zu fin<strong>de</strong>n; sie sind hier weit verbreitet. Dazu<br />
gehört beispielsweise <strong>de</strong>r legendäre “Frauenschuh” mit gelbem Kelch und<br />
karminroten Blütenblättern, aber auch seltenere Arten wie “Orchis bouc”<br />
mit ihrem unangenehmen Geruch o<strong>de</strong>r “Ophrys”, <strong>de</strong>ren Erscheinungsbild<br />
Insekten anlockt, die für ihre Bestäubung sorgen.<br />
Des weiteren fin<strong>de</strong>n sich “Orchis militaire”, “Orchis pourpre”, “Orchis<br />
moustique”. “Orchis <strong>de</strong>s montagnes”, “Epipactis helléborine” und “Arabette<br />
à feuilles <strong>de</strong>s chou”. Am Wegesrand ge<strong>de</strong>ihen Succises, Epervières,<br />
Valérianes, Géraniums sanguins, Coronilles <strong>de</strong>s montagnes und an<strong>de</strong>re<br />
seltene Gattungen wie die bekannte “Gentiane jaune”, ein Enziangewächs,<br />
“Limodore à feuilles avartées”, “Orchidée stylisée”, “Gesse printanière”<br />
und seltene Farne wie “Doradille verte” und “Fougère <strong>de</strong> Robert”. Diese<br />
Pflanzen sind empfindlich und anspruchsvoll. Um ihren natürlichen Wachstumszyklus<br />
nicht zu stören, wird das Mähen an 50 kleineren Straßen auf<br />
einen für die Orchi<strong>de</strong>en günstigen Zeitpunkt verschoben.<br />
Tourismusamt Haute-Marne<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 30 39 00<br />
www.<strong>tourisme</strong>-hautemarne.com<br />
35
Wil<strong>de</strong> Natur & gestaltete Natur - Parks, Gärten & blühen<strong>de</strong><br />
Dörfer<br />
DER „GRAND JARDIN“<br />
Angelegt während <strong>de</strong>r Renaissance <strong>du</strong>rch<br />
Clau<strong>de</strong> <strong>de</strong> Lorraine, erster Herzog von<br />
Guise, legt <strong>de</strong>r „Grand Jardin“ Zeugnis ab<br />
von <strong>de</strong>r Architektur und Gartenkunst <strong>de</strong>s<br />
16. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Seine Restaurierung<br />
begann 1982 mit <strong>de</strong>m Ziel, ihm seine<br />
ursprünliche Schönheit zurückzugeben.<br />
Dieser Garten ist ein echter Schatz von<br />
gut geplanten Anpflanzungen, ein Traum<br />
<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rerstan<strong>de</strong>nen Renaissance, <strong>de</strong>r<br />
Gartenfreun<strong>de</strong> aus ganz Europa anzieht.<br />
Vor <strong>de</strong>r großen Terrasse erstrecken sich<br />
Beete mit Stau<strong>de</strong>n, Heilpflanzen und<br />
aromatischen Kräutern, eingefasst von<br />
Buchsbaumhecken. Im Obstgarten wachsen<br />
seltene Sorten. Ein Kanal führt zum<br />
Schlossgraben, und im Zentrum <strong>de</strong>r Anlage<br />
ist ein Irrgarten zu fin<strong>de</strong>n. Eine anmutig<br />
geschwungene Brücke über <strong>de</strong>n Kanal, ein<br />
Springbrunnen und das wun<strong>de</strong>rbare Grün<br />
run<strong>du</strong>m komplettieren <strong>de</strong>n Anblick. Der<br />
sogenannte romantische Garten mit seinen<br />
seltenen Pflanzen ist <strong>de</strong>zent mit wenigen,<br />
gusseisernen Skulpturen aus Dommartinle-Franc<br />
geschmückt.<br />
Le Grand Jardin, Joinville<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 94 17 54<br />
www.legrandjardin.com<br />
DIE GÄRTEN VON „MON MOULIN“<br />
Dies ist ein wahrlich friedvoller Platz, um<br />
stun<strong>de</strong>nlang spazierenzugehen. Am Fuß<br />
einer alten Windmühle lädt Philippe Lefort<br />
Besucher dazu ein, eine Anlage zu erkun<strong>de</strong>n,<br />
die verschie<strong>de</strong>ne Gartentypen geschickt<br />
miteinan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>t. So ist ein florales<br />
Gebil<strong>de</strong> mit außergewöhnlichen Düften<br />
und Farben entstan<strong>de</strong>n: ein Rosengarten,<br />
ein Wassergarten, ein weißer Garten, ein<br />
Stau<strong>de</strong>ngarten, ein mittelalterlicher Garten<br />
und viele weitere Formen. Im Juni, Juli und<br />
September gibt es verschie<strong>de</strong>ne Themen-<br />
Tage.<br />
Les Jardin <strong>de</strong> Mon Moulin,<br />
Thonnance-les-Joinville<br />
Tel: 00 33 (0) 6 79 50 74 92<br />
www.lesjardins<strong>de</strong>monmoulin.fr<br />
BOTANISCHER GARTEN VON LA<br />
PRESLE<br />
Zwischen Reims und Epernay befin<strong>de</strong>t sich<br />
das botanische Zentrum von La Presle – ein<br />
bemerkenswerter Garten, eine Baumschule<br />
und zugleich ein Schulungszentrum.<br />
Dominique Brochet zeigt hier Pflanzen, die<br />
er im Zeitraum von 17 Jahren gesammelt<br />
und angesie<strong>de</strong>lt hat. Besucher können<br />
die Ergebnisse seiner gewissenhaften<br />
Arbeit bewun<strong>de</strong>rn, etwa alpine Pflanzen,<br />
alte Rosensorten, einen Hain aus Wei<strong>de</strong>n,<br />
Sträucher und sogar einen kaukasischen<br />
Irrgarten, <strong>de</strong>n er 1998 von einer Reise nach<br />
Kirgisistan mitbrachte.<br />
Das Zentrum ist seit 1995 Naturschutzgebiet<br />
und wur<strong>de</strong> 2005 in die Liste beson<strong>de</strong>rs<br />
bemerkenswerter Gärten aufgenommen.<br />
2006 erreichte er <strong>de</strong>n fünften Platz beim<br />
Wettbewerb „Top <strong>de</strong>s Parcs“.<br />
Botanischer Garten von La Presle<br />
(10 Kilometer von Reims)<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 59 43 39<br />
www.jardin-brochetlanvin.com<br />
ARBORETUM VON MATTON-<br />
CLEMENCY<br />
Ein Arboretum ist ein botanischer Garten<br />
speziell für Bäume und Sträucher. Häufig<br />
stehen in einer solchen Anlage etliche<br />
Arten von Bäumen in allen Entwicklungsstadien,<br />
um die verschie<strong>de</strong>nen Formen <strong>de</strong>r<br />
Rin<strong>de</strong>, Blätter und Blüten zu zeigen.<br />
In Matton-Clémency, einem Dorf in <strong>de</strong>r<br />
Nähe zu Belgien und mit drei Blüten im nationalen<br />
Blumenwettbewerb ausgezeichnet,<br />
fin<strong>de</strong>t sich ein ein Hektar großes Arboretum.<br />
Freiwillige legten es auf einem<br />
früheren Brachland am Waldrand an. 150<br />
verschie<strong>de</strong>ne Arten von Bäumen sind dort<br />
zu sehen, dazu eine Pergola, ein Wasserrad<br />
und ein Teich mit einer geschwungenen<br />
Brücke. Das Arboretum ist je<strong>de</strong>rzeit frei<br />
zugänglich.<br />
Rathaus von Matton-Clémeny – Clémency<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 22 01 36<br />
DIE “3 JARDS” CHALONS-EN-<br />
CHAMPAGNE<br />
Das ursprünglich germanische Wort “Gart”<br />
(Garten) hat sich im Lauf <strong>de</strong>r Zeit zu “Jard”<br />
entwickelt. Der “Jard” geht zurück aufs 14.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt. 400 Jahre später wur<strong>de</strong> er<br />
<strong>du</strong>rch <strong>de</strong>n Verwaltungschef <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>,<br />
Rouillé d’Orfeuil, neu angelegt und dabei<br />
in drei kleinere Einheiten aufgeteilt: Petit<br />
Jard, Grand Jard und Jard Anglais (kleiner,<br />
großer und englischer Garten).<br />
Der Musikpavillon ist <strong>de</strong>r Mittelpunkt <strong>de</strong>s<br />
Grand Jard. Die Alleen sind leicht erhöht,<br />
zum Schutz vor <strong>de</strong>m Hochwasser <strong>de</strong>r Marne.<br />
Ab 1826 trennte <strong>de</strong>r Marne-Seitenkanal<br />
<strong>de</strong>n Englischen vom Großen Garten, 1929<br />
wur<strong>de</strong>n die “Jards” in die Liste <strong>de</strong>r Gärten<br />
aufgenommen. Im Kleinen Garten stellen<br />
vier Statuen, die <strong>de</strong>r lokale Bildhauer Carlos<br />
Carillo geschaffen hat, die vier Jahreszeiten<br />
dar. Von hier aus können Besucher auch<br />
das ehemalige “Château <strong>du</strong> Marché” sehen,<br />
das auf <strong>de</strong>r Brücke von Archers gebaut<br />
ist – eine Art „kleines Chenonceaux“. Es<br />
sind die Überreste <strong>de</strong>r Befestigungen <strong>de</strong>r<br />
Stadt. Seine südliche Fassa<strong>de</strong> mit einem<br />
auskragen<strong>de</strong>n Türmchen wur<strong>de</strong> 1602<br />
wie<strong>de</strong>r aufgebaut.<br />
Tourismusbüro Châlons-en-<strong>Champagne</strong><br />
Tel: 00 33 (0)3 26 65 17 89<br />
www.chalons-<strong>tourisme</strong>.com<br />
<strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne, Frankreichs<br />
Nummer 1 im Blumenwettbewerb <strong>de</strong>r<br />
Regionen<br />
448 Kommunen in <strong>de</strong>r Region beteiligten<br />
sich 2012 am nationalen Blumenwettbewerb<br />
und errangen eine bis vier Blüten. Damit<br />
belegt <strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne <strong>de</strong>n ersten<br />
Platz im französischen Vergleich <strong>de</strong>r<br />
Regionen. Der Wettbewerb basiert auf<br />
<strong>de</strong>r Einstufung <strong>de</strong>s Landschafts- und<br />
Pflanzenerbes <strong>de</strong>r jeweiligen Gemein<strong>de</strong>n<br />
und <strong>de</strong>ren Anstrengung zur Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Lebensqualität mit nachhaltiger<br />
Entwicklung. Schließlich gibt es viele<br />
Animationen zur touristischen Aufwertung<br />
für die Schulen, Einwohner und Besucher.<br />
Das Ergebnis:<br />
• 17 Städte und Dörfer schmücken sich mit<br />
<strong>de</strong>r Höchstwertung „4 Bumen“<br />
• 135 mit 3<br />
• 130 mit 2<br />
• 167 mit einer Blume<br />
Die 17 Kommunen mit <strong>de</strong>r höchsten<br />
Auszeichnung sind in <strong>de</strong>r Broschüre „Vier<br />
Blumen-Route“ zusammengefasst wor<strong>de</strong>n.<br />
Sie enthält <strong>de</strong>taillierte Vorschläge für drei<br />
Touren <strong>du</strong>rch die blütenreiche Landschaft<br />
von <strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne.<br />
Die Broschüre kann im Internet<br />
heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n unter<br />
www.champagne-ar<strong>de</strong>nne-tourismus.<strong>de</strong><br />
36
Wil<strong>de</strong> Natur und gestaltete Natur – Ruhe <strong>de</strong>s Wassers<br />
ANGELN<br />
Mit seinen Seen, Wasserläufen und Flüssen<br />
(darunter Semoy, Maas, Seine und Marne)<br />
ist <strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne ein Paradies für<br />
Angler. Vor allem Karpfen, Zan<strong>de</strong>r und<br />
Hechte tummeln sich hier. Die beson<strong>de</strong>rs<br />
großen Exemplare in <strong>de</strong>n Seen rund um<br />
Langres locken Angler aus ganz Europa an.<br />
Freun<strong>de</strong> fleischfressen<strong>de</strong>r Fische schätzen<br />
<strong>de</strong>n Lac <strong>du</strong> Der und die Seen <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s<br />
von Orient sowie von Langres. Dort sind<br />
zu<strong>de</strong>m Zonen ausgewiesen, in <strong>de</strong>nen das<br />
Nachtangeln von Karpfen erlaubt ist. In <strong>de</strong>r<br />
Nähe von Chaumont (Haute Marne) eignen<br />
sich die Flüsse Aube, Seine und Rognon<br />
i<strong>de</strong>al fürs Fliegenfischen und Forellenangeln.<br />
Zahlreiche Vereine verwalten diese<br />
Gebiete. Sie bieten Kurse für Jugendliche<br />
an und stellen Angelscheine mit unterschiedlicher<br />
Geltungsdauer aus.<br />
Tourismusbüro Langres<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 87 67 67<br />
www.<strong>tourisme</strong>-langres.com<br />
Besucherzentrum Regionalpark Wald von<br />
Orient<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 43 38 88<br />
www.pnr-foret-orient.fr<br />
Tourismusbüro Lac <strong>du</strong> Der<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 72 62 80<br />
www.lac<strong>du</strong><strong>de</strong>r.com<br />
ANGELAUSFLÜGE<br />
Angelstun<strong>de</strong>n bietet Emmanuel Favon,<br />
qualifizierter Fischkundiger und Trainer, an<br />
<strong>de</strong>r oberen Seine sowie <strong>de</strong>n Flüssen Aube<br />
und Ource an. Anfänger wie auch Fortgeschrittene,<br />
die ihre Technik verbessern wollen,<br />
sind willkommen. Die Gruppen bestehen<br />
aus maximal drei Teilnehmern. Herr<br />
Favin organisiert auch Bootsausflüge in die<br />
Natur, um Fauna und Flora zu beobachten.<br />
Emmanuel Favin, Trainel<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 39 12 05<br />
Mobile: 00 33 (0)6 87 47 89 71<br />
www.favin-gui<strong>de</strong>-peche.fr<br />
UNTERKÜNFTE MIT EINRICHTUNGEN<br />
FÜR ANGLER:<br />
LE MOULIN DE SAUVAGE<br />
(2 Zimmer und 1 Suite)<br />
St-Juste-Sauvage<br />
Tel: 00 33 (3) 26 81 24 70<br />
www.le-moulin-<strong>de</strong>-sauvage.com<br />
L’ILE DES QUATRE SAISONS - Bologne<br />
Tel: 00 33 (0)6 84 14 60 70<br />
www.france-voyage.com/chambreshotes/chambre-maison-bologne-35394.htm<br />
SEEN<br />
Der See von Der<br />
Der Lac <strong>du</strong> Der ist <strong>de</strong>r größte von Menschen<br />
geschaffene Stausee in Europa. Er<br />
wur<strong>de</strong> 1974 angelegt, um <strong>de</strong>n Wasserstand<br />
in Marne und Seine zu regulieren.<br />
Während <strong>de</strong>s Sommers ist er beliebtes Ziel<br />
für Freizeitaktivitäten (Siehe auch Seite 29).<br />
Außer<strong>de</strong>m dient er mehr als 270 Vogelarten<br />
als Refugium, darunter seltene und vom<br />
Aussterben bedrohte Arten. Des weiteren<br />
sind 40 verschie<strong>de</strong>ne Arten von Säugetieren,<br />
45 Libellenarten und 20 große Amphibienarten<br />
heimisch, dazu mehr als 200 verschie<strong>de</strong>ne<br />
Pflanzen.<br />
Der See zieht in Frühjahr und Herbst zusätzlich<br />
-zig Tausen<strong>de</strong> von Zugvögeln an, die<br />
hier auf <strong>de</strong>r Reise zu und von ihren Winterquartieren<br />
in Spanien und Marokko (Siehe<br />
auch Seite 33) Rast machen. Der Lac <strong>du</strong><br />
Der ist seit 1978 als nationales Jagd- und<br />
Wildreservat ausgewiesen. Er ist einer <strong>de</strong>r<br />
wichtigsten Orte in Frankreich zum Beobachten<br />
von Vögeln, was Ornithologen aus<br />
aller Welt anzieht.<br />
Tourismusbüro Lac <strong>du</strong> Der<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 72 62 80<br />
www.lac<strong>du</strong><strong>de</strong>r.com<br />
Seen im Wald von Orient<br />
Der Wald von Orient wur<strong>de</strong> 1970 als<br />
regionaler Naturpark ausgewiesen. Er liegt<br />
etwa 25 Kilometer östlich von Troyes. Heute<br />
umfasst er drei große Seen, Wald und 50<br />
Gemein<strong>de</strong>n. Die Seen sind beliebt bei Sportund<br />
Freizeitfans, <strong>de</strong>nn sie ermöglichen<br />
je<strong>de</strong> Menge Aktivitäten vom Wan<strong>de</strong>rn und<br />
Radfahren bis zum Schwimmen, Segeln<br />
und Angeln (Siehe auch Seite 29).<br />
Für Naturfreun<strong>de</strong> sind diese<br />
wun<strong>de</strong>rschönen Wasserflächen vor allem<br />
während <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r Vogelwan<strong>de</strong>rungen<br />
attraktiv, wenn tausen<strong>de</strong> Vögel, darunter<br />
Kraniche, Enten, Wildgänse und Raubvögel,<br />
Station machen. Mehr als 70 kleine Seen<br />
formen Wassergärten, die ebenfalls ein<br />
Rückzugsraum für Fauna und Flora sind.<br />
Pfa<strong>de</strong> <strong>du</strong>rchziehen diese ursprüngliche<br />
Landschaft. Besucher können zu Fuß wie zu<br />
Rad die Wäl<strong>de</strong>r, Fel<strong>de</strong>r und hübschen Dörfer<br />
ent<strong>de</strong>cken.<br />
Das Besucherzentrum organisiert zu<strong>de</strong>m<br />
geführte Wan<strong>de</strong>rungen für einen näheren<br />
Blick auf die Landschaft, natürlichen<br />
Ressourcen und Wildtiere <strong>de</strong>s Parks.<br />
Besucherzentrum Regionalpark walt von<br />
Orient<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 43 38 88<br />
www.lacs-champagne.fr<br />
SCHIFFBARE WASSERWEGE<br />
<strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne ist <strong>du</strong>rchzogen von<br />
600 Kilometern befahrbarer Wasserwege.<br />
Dazu gehören Abschnitte von Maas,<br />
Marne und Seine sowie verschie<strong>de</strong>ne<br />
Kanäle (Ar<strong>de</strong>nnen-, Marne-Saône, Aisne-<br />
Marne, Marne-Seiten- und Marne-Rhein-<br />
Kanal). Dieses Netz von Wasserwegen<br />
steht Ausflugsschiffen, bootsscheinfreien<br />
Hausbooten, Motorbooten und schmalen<br />
Barken offen. Es ermöglicht einen ganz<br />
an<strong>de</strong>ren Blick auf die Region sowie die<br />
Gelegenheit, Landschaften zu ent<strong>de</strong>cken,<br />
die sonst nicht zugänglich sind, wie die<br />
Mäan<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Maas und die Weinberge <strong>de</strong>r<br />
Marne. Bootsvermietungen, Bootstouren<br />
und Flusskreuzfahrten wer<strong>de</strong>n an vielen<br />
Stellen <strong>de</strong>r regionalen Wasserwege<br />
angeboten.<br />
Ar<strong>de</strong>nnes Nautisme<br />
Bootsverleih an <strong>de</strong>r Maas<br />
Basis in Pont-à-Bar<br />
Tel: 00 33 (0)3 24 27 05 15<br />
www.ar<strong>de</strong>nnes-nautisme.com<br />
Bateau <strong>Champagne</strong> Vallée<br />
Kreuzfahrten auf <strong>de</strong>r Marne<br />
Basis in Cumières<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 54 49 51<br />
Tel: 00 33 (0)06 85 10 82 42<br />
www.champagne-et-croisiere.com<br />
A.N.C.R.E<br />
Bootstouren und -verleih auf <strong>de</strong>m Kanal<br />
von <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong> nach Burgund<br />
Basis in <strong>de</strong>r Nähe von Chaumont<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 03 33 02<br />
www.canalenchanteur.com<br />
Marne Plaisance<br />
Bootstouren und -verleih auf <strong>de</strong>r Marne<br />
Basis in Chamouiley bei St. Dizier<br />
Tel: 00 33 (0)6 07 55 38 01<br />
http://netoos.org/marneplaisance<br />
37
WEINTOURISMUS<br />
Kommen Sie direkt ins Herz <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong> und ihrer Weinberge, um die Welt <strong>de</strong>s Weins zu erkun<strong>de</strong>n. Es gibt viele<br />
Möglichkeiten, Wein mit Kultur und Unterhaltung zu verbin<strong>de</strong>n. Sei es in einem Kurs zur Herstellung und Verkostung <strong>de</strong>s<br />
<strong>Champagne</strong>rs, in <strong>Champagne</strong>rmuseen, bei einem Ausflug ins « Terroir » <strong>de</strong>s Weinbergs o<strong>de</strong>r sogar bei einem Schlückchen<br />
<strong>Champagne</strong>r hoch oben im Baum!<br />
DIE BEZEICHNUNG CHAMPAGNER<br />
Die Weinberge <strong>de</strong>r « Appellation<br />
<strong>Champagne</strong> » nehmen 34000 Hektar<br />
ein, das sind vier Prozent <strong>de</strong>r gesamten<br />
Weinbaufläche Frankreichs. Die Reben<br />
wachsen hauptsächlich im Departement<br />
Marne (67 Prozent <strong>de</strong>r Weinstöcke) im<br />
Umfeld <strong>de</strong>r Städte Reims und Epernay.<br />
Sie reichen bis ins Departement Aube (23<br />
Prozent) und weiter in die Departements<br />
Aisne, Haute-Marne und Seine-et-Marne.<br />
Nur was hier wächst, ist gemäß <strong>de</strong>r<br />
Appellation von 1927 als Grundlage für <strong>de</strong>n<br />
<strong>Champagne</strong>r <strong>de</strong>finiert und geschützt <strong>du</strong>rch<br />
das französische Gesetz. Nur Trauben, die<br />
in dieser Region wachsen, gekeltert und<br />
vere<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, dürfen sich <strong>Champagne</strong>r<br />
nennen.<br />
Die Appellation <strong>Champagne</strong> verteilt sich<br />
auf 319 Dörfer (« crus »), von <strong>de</strong>nen 17<br />
traditionell die Wertung « Grand Cru »<br />
und 42 « Premier Cru » tragen. Es gibt<br />
vier Hauptanbaugebiete: das Gebirge von<br />
Reims, das Tal <strong>de</strong>r Marne, die Côte <strong>de</strong>s<br />
Blancs (im Dep. Marne) und die Côte <strong>de</strong>s<br />
Bar (im Dep. Aube).<br />
15000 Winzer, 150 Genossenschaften und<br />
mehr als 300 <strong>Champagne</strong>rhäuser arbeiten<br />
zusammen, um <strong>de</strong>n <strong>Champagne</strong>r herzustellen.<br />
Die Winzer besitzen rund 90 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Weinberge. Zumeist gehören <strong>de</strong>m<br />
einzelnen Betrieb schmale Parzellen, die<br />
zusammen etwa zwei Hektar einnehmen.<br />
Die meisten verkaufen <strong>de</strong>n Großteil ihrer<br />
Trauben. Etwa ein Drittel <strong>de</strong>r Winzer stellt<br />
auch eigenen <strong>Champagne</strong>r her, entwe<strong>de</strong>r<br />
als unabhängiger Pro<strong>du</strong>zent o<strong>de</strong>r Mitglied<br />
einer Genossenschaft. Sie haben damit<br />
einen Marktanteil von etwa einem Drittel<br />
<strong>de</strong>s jährlichen <strong>Champagne</strong>rverkaufs.<br />
Die <strong>Champagne</strong>rhäuser besitzen nur rund<br />
zehn Prozent <strong>de</strong>r Weinberge. Sie kaufen ihre<br />
Trauben bei <strong>de</strong>n Winzern <strong>de</strong>r Region, um<br />
daraus ihre eigenen <strong>Champagne</strong>rmarken<br />
herzustellen. Alle Arbeitsschritte, von<br />
<strong>de</strong>r Weinpro<strong>du</strong>ktion bis zur Abfüllung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Champagne</strong>rs, fin<strong>de</strong>n in ihren Hallen<br />
statt: Das Pressen, die Fermentation, das<br />
Mischen und die Reife in <strong>de</strong>r Flasche. Ihr<br />
Marktanteil beträgt rund zwei Drittel <strong>de</strong>s<br />
jährlichen Verkaufs. Außer<strong>de</strong>m bestreiten<br />
sie <strong>de</strong>n Großteil <strong>de</strong>s Exports.<br />
Winzer und <strong>Champagne</strong>rhäuser ergänzen<br />
einan<strong>de</strong>r. Ihr gemeinsames Interesse ist<br />
<strong>de</strong>r Erhalt ihres Erbes.<br />
38<br />
Verkaufte Flaschen (Zahlen von 2011):<br />
Gesamt: 322 967 455<br />
Frankreich: 181 644 194 (56 %)<br />
Export: 141 323 261 (44 %)<br />
Export im Einzelnen: %<br />
1. Großbritannien 34 533 887 24 %<br />
2. USA 19 369 573 14 %<br />
3. Deutschland 14 202 834 10 %<br />
4. Belgien 9 558 684 7 %<br />
5. Japan 7 963 898 6 %<br />
6. Italien 7 636 520 5 %<br />
7. Schweiz 5 685 394 4 %<br />
8. Australien 4 862 783 3 %<br />
9. Spanien 3 685 667 3 %<br />
10. Schwe<strong>de</strong>n 2 421 105 2 %<br />
Sources : <strong>Comité</strong> <strong>Champagne</strong> (CIVC)2012<br />
www.champagne.fr<br />
DIE CHAMPAGNERROUTE<br />
Die <strong>Champagne</strong>rroute besteht aus fünf<br />
ausgeschil<strong>de</strong>rten Rundfahrten, vier<br />
davon im Departement Marne, eine im<br />
Departement Aube. Die Straßen win<strong>de</strong>n<br />
sich rund 500 Kilometer <strong>du</strong>rch die<br />
Weinberge, führen vorbei an herrlichen<br />
Aussichtspunkten und <strong>du</strong>rch ursprüngliche<br />
<strong>Champagne</strong>rdörfer mit ihren Klöstern,<br />
Waschhäusern, Schlössern und Kirchen.<br />
Von <strong>de</strong>n circa 5000 Familienbetrieben,<br />
die <strong>Champagne</strong>r herstellen, haben sich<br />
ungefähr 80 <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>rroute<br />
angeschlossen. Sie heißen Besucher<br />
willkommen und bieten persönlich<br />
Besichtigungen ihrer Güter an. Es wird<br />
empfohlen, vorher anzurufen um zu klären,<br />
ob die Besitzer da sind und Zeit haben.<br />
Indivi<strong>du</strong>elle Besichtigungen sind meistens<br />
kostenfrei. Manchmal hängt das allerdings<br />
davon ab, ob die Besucher <strong>Champagne</strong>r<br />
kaufen o<strong>de</strong>r nicht.<br />
Die folgen<strong>de</strong>n <strong>Champagne</strong>rhersteller bieten<br />
Führungen auch in Englisch an:<br />
MARNE<br />
<strong>Champagne</strong> Etienne Lefevre, Verzy<br />
www.champagne-etienne-lefevre.com<br />
<strong>Champagne</strong> Charlier<br />
Montigny-sous-Chatillon<br />
www.champagne-charlier.com<br />
<strong>Champagne</strong> Tribaut, Hautvillers<br />
http://champagne.g.tribaut.com<br />
<strong>Champagne</strong> Vilmart, Rilly-la-Montagne<br />
www.champagnevilmart.com<br />
AUBE<br />
<strong>Champagne</strong> Drappier, Urville<br />
www.champagne-drappier.com<br />
<strong>Champagne</strong> Jolly, Landreville<br />
www.jollychamp.com<br />
<strong>Champagne</strong> Vézien, Celles-sur-Ource<br />
http://champagne-vezien.com<br />
<strong>Champagne</strong> Richard Cheurlin<br />
Celles-sur-Ource<br />
www.champagne-cheurlin.com<br />
Für weitere Einzelheiten zur <strong>Champagne</strong>rroute<br />
und <strong>de</strong>n Betrieben entlang <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>r-<br />
Touristen-Route, die besichtigt wer<strong>de</strong>n<br />
können, rufen Sie bitte die Internetseiten <strong>de</strong>r<br />
Tourismusbehör<strong>de</strong>n von Aube und Marne auf:<br />
Tourismusant Marne<br />
www.<strong>tourisme</strong>-en-champagne.com<br />
Tourismusant Aube<br />
www.aube-champagne.com
WEINTOURISMUS<br />
Verkostung<br />
Das Internationale Institut <strong>de</strong>r Weine <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong><br />
Das Institut <strong>de</strong>s <strong>Champagne</strong>rs liegt im Herzen <strong>de</strong>r Weinberge bei Epernay. Seine Aufgabe ist es, über das prickeln<strong>de</strong> Getränk zu informieren,<br />
in die Weine <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong> einzuführen und für das Pro<strong>du</strong>kt zu werben. Dazu gehört die Schule <strong>de</strong>r Weine <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>, die einen<br />
Grundlagenkurs zum <strong>Champagne</strong>r auf Englisch anbietet. Je<strong>de</strong>r kann von April bis Oktober an je<strong>de</strong>m ersten Samstag im Monat um 14.30 Uhr<br />
an einem solchen Kurs teilnehmen. Er dauert zwei Stun<strong>de</strong>n und besteht aus einer Präsentation <strong>de</strong>r Region <strong>Champagne</strong> sowie einer kommentierten<br />
Verkostung von vier verschie<strong>de</strong>nen <strong>Champagne</strong>rsorten. Die Teilnahme kostet 38 Euro pro Person. Tageskurse und personalisierte<br />
Pogramme für Gruppen sind ebenfalls erhältlich.<br />
Villa Bissinger, Aÿ<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 55 78 78<br />
www.villabissinger.com<br />
Kommentierte Verkostung beim Hersteller<br />
Das Tourismusamt Aube organisiert an je<strong>de</strong>m ersten Samstag im Monat<br />
<strong>Champagne</strong>rkurse in <strong>de</strong>n Weingütern verschie<strong>de</strong>ner Hersteller. Die meisten<br />
dieser Kurse fin<strong>de</strong>n auf Französisch statt, jedoch gibt es auch einige auf<br />
Englisch. Eine komplette Übersicht über die Verkostungstermine steht auf<br />
<strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s Tourismusamts Aube:<br />
www.aube-champagne.com<br />
Verkostungen in <strong>Champagne</strong>rbars<br />
C Comme <strong>Champagne</strong> <strong>de</strong> Propriétaires<br />
Gut sortierter <strong>Champagne</strong>rhan<strong>de</strong>l und<br />
<strong>Champagne</strong>rbar in einem ist “C comme...<br />
<strong>Champagne</strong> <strong>de</strong> Propriétaires” (C wie...<br />
<strong>Champagne</strong>r <strong>de</strong>r Pro<strong>du</strong>zenten). 50<br />
<strong>Champagne</strong>rhersteller repräsentieren alle<br />
Geschmacksrichtungen, die die Region<br />
<strong>Champagne</strong> zu bieten hat. 15 große<br />
<strong>Champagne</strong>rhäuser komplettieren die<br />
Auswahl von mehr als 400 verschie<strong>de</strong>nen<br />
<strong>Champagne</strong>rn. Je<strong>de</strong> Woche wer<strong>de</strong>n sechs<br />
o<strong>de</strong>r sieben verschie<strong>de</strong>ne <strong>Champagne</strong>r<br />
offen, also gläserweise, angeboten<br />
Zusätzlich sind weitere lokale Pro<strong>du</strong>kte<br />
zu bekommen: Ratafia (ein Aperitiv aus<br />
Traubensaft und örtlichem Schnaps),<br />
Coteau Champenois (lokale Weine), Rosé<br />
<strong>de</strong>s Ricyes, Marc und Fine <strong>de</strong> <strong>Champagne</strong><br />
(lokale Spirituosen). Die Bar ist sieben Tage<br />
die Woche geöffnet.<br />
C Comme <strong>Champagne</strong> <strong>de</strong> Propriétaires,<br />
Epernay<br />
Tel : 00 33 (0)3 26 32 09 55<br />
www.c-comme.fr<br />
Au Coeur <strong>du</strong> Bouchon<br />
(Im Herzen <strong>de</strong>s Korkens)<br />
2012 eröffnete dieses neue, auf<br />
<strong>Champagne</strong>r spezialisierte Geschäft mit<br />
<strong>Champagne</strong>rbar in Troyes.<br />
Die <strong>Champagne</strong>r von mehr als 40<br />
Herstellern sind nach Herkunft geordnet.<br />
Die nahegelegene Côte <strong>de</strong> Bar im<br />
Departement Aube, die Côte <strong>de</strong>s Blancs,<br />
das Gebirge von Reims und das Tal <strong>de</strong>r<br />
Marne im Departement Marne haben<br />
jeweils eine eigene Ecke. Je<strong>de</strong> Woche<br />
wer<strong>de</strong>n fünf verschie<strong>de</strong>ne <strong>Champagne</strong>r<br />
gläserweise verkauft. Das Geschäft verfügt<br />
auch über erstaunliche Gewölbekeller, die<br />
privat gemietet wer<strong>de</strong>n können.<br />
Au Coeur <strong>du</strong> Bourchon, Troyes<br />
Tel : +33 (0)3 10 95 20 06<br />
www.aucoeur<strong>du</strong>bouchon.com<br />
Perchingbar<br />
Im Arboxygène Abenteuerpark im Wald<br />
hinter <strong>de</strong>m Städtchen Verzy lockt eine<br />
einzigartige <strong>Champagne</strong>rbar. Sie liegt<br />
in fünfeinhalb Metern Höhe zwischen<br />
<strong>de</strong>n Baumwipfeln und bietet einen<br />
fantastischen Blick über die Ebenen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Champagne</strong>. Die Baumhäuser wirken<br />
von außen rustikal, innen aber mo<strong>de</strong>rn<br />
und stylish. Sie sind über drei leicht zu<br />
begehen<strong>de</strong> Brücken erreichbar und erhalten<br />
Energie <strong>du</strong>rch Solarzellen. Serviert wer<strong>de</strong>n<br />
dort <strong>Champagne</strong>r namhafter Häuser wie<br />
kleiner lokaler Pro<strong>du</strong>zenten. Kalte Gerichte<br />
gibt es auf Vorbestellung über die Webseite<br />
<strong>de</strong>r Bar.<br />
Neuheit <strong>2013</strong> – Zwei hochmo<strong>de</strong>rne<br />
“Perching-Pads” sollen im Frühjahr <strong>2013</strong> für<br />
Übernachtungen im Wald eröffnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Die bei<strong>de</strong>n Baumhäuser bieten bis zu vier<br />
Gästen ein komfortables und ökologisches<br />
Nachtlager. Zu erreichen sind sie über eine<br />
Wen<strong>de</strong>ltreppe, die um <strong>de</strong>n Stamm herum<br />
führt.<br />
Perching Bar, Verzy<br />
Tel: 00 33 (0)6 07 67 94 42<br />
www.perchingbar.eu<br />
39
WEINTOURISMUS<br />
Weinzentren und Museen<br />
Museum <strong>de</strong>s Weins<br />
Der Leuchtturm von Verzenay<br />
Mitten im Weinbaugebiet, 20 Kilometer von<br />
Reims entfernt, beherbergt <strong>de</strong>r Leuchtturm<br />
von Verzenay das Weinmuseum. Es<br />
ist <strong>de</strong>m Weinbau in <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong><br />
gewidmet. Wer die 101 Stufen bis zur Spitze<br />
<strong>de</strong>s Leuchtturms erklimmt, hat einen<br />
wun<strong>de</strong>rbaren Run<strong>du</strong>mblick auf einen <strong>de</strong>r<br />
berühmtesten Weinhänge <strong>de</strong>r Berge von<br />
Reims. Das Weinmuseum selbst besteht<br />
aus vier Räumen, die Sie in das Universum<br />
<strong>de</strong>r Rebsorten eintauchen lassen. Der<br />
<strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong> zugeteilte Saal zeigt ein<br />
Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Weinbaufläche. Durch die<br />
Ausstellung “Landschaften <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong><br />
im Wechsel <strong>de</strong>r Jahreszeiten” führt <strong>de</strong>r Weg<br />
entlang eines geschichtlichen Freskos,<br />
das die kommerzielle Entwicklung <strong>de</strong>s<br />
<strong>Champagne</strong>rs im 19. und 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
darstellt. Der “Kreis <strong>de</strong>r Jahreszeiten”<br />
genannte vierte Raum schließlich illustriert<br />
die Arbeiten im Weinberg rund ums Jahr.<br />
Dort sind auch alte Gerätschaften zu<br />
sehen. Informationstafeln und Vi<strong>de</strong>os zur<br />
mo<strong>de</strong>rnen Technik run<strong>de</strong>n die prickeln<strong>de</strong><br />
Tour ab.<br />
Leuchtturm von Verzenay<br />
Tel: 00 33(0)3 26 07 87 87<br />
www.lephare<strong>de</strong>verzenay.com<br />
Pré en Bulles<br />
Dieses neue Konzept, einzigartig in Frankreich,<br />
bietet verschie<strong>de</strong>ne Erlebnisse an,<br />
die eng mit <strong>de</strong>m <strong>Champagne</strong>r und <strong>de</strong>m<br />
Weintourismus verbun<strong>de</strong>n sind. Im Herzen<br />
<strong>de</strong>r Berge von Reims gelegen, von namhaften<br />
Weinbergen umgeben, ist Pré-en-Bulles<br />
<strong>de</strong>r perfekte Platz, das außergewöhnliche<br />
Getränk zu erkun<strong>de</strong>n. Ent<strong>de</strong>cken Sie mit<br />
Hilfe von zwölf animierten Szenen, wie<br />
<strong>Champagne</strong>r hergestellt wird. Genießen Sie<br />
eine spezielle Show zur “Kunst <strong>de</strong>s Lebens”<br />
mit <strong>Champagne</strong>r. Als Erzähler und Gastgeber<br />
fungiert Dom Perignon in Form eines<br />
Androi<strong>de</strong>n. Pré-en-Bulles wartet zusätzlich<br />
mit einem umfangreichen Geschenkela<strong>de</strong>n<br />
auf. Wer will, kann in einer <strong>de</strong>r fünf schönen<br />
Ferienwohnungen o<strong>de</strong>r einem drei<br />
Bed-and-Breakfast-Zimmer übernachten.<br />
Sie sind in <strong>de</strong>r Zimmerbewertung mit drei<br />
Schlüsseln ausgezeichnet.<br />
Pré en Bulles, Trépail<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 53 50 00<br />
www.pre-en-bulles.com<br />
40<br />
<strong>Champagne</strong> Launois<br />
Wein- und Rebenmuseum<br />
In <strong>de</strong>n labyrinthischen Kellern von Launois<br />
lagert eine faszinieren<strong>de</strong> Kollektion ausgesuchter<br />
Objekte. Die Spannweite reicht<br />
vom Ungewöhnlichen zum Einzigartigen,<br />
von Pumpen über Verschlüsse bis zu Pressen<br />
und vielem mehr. Je<strong>de</strong>s Gerät erzählt<br />
von <strong>de</strong>r Arbeit in <strong>de</strong>n Weinbergen und <strong>de</strong>r<br />
Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>Champagne</strong>rs Launois.<br />
Eine Verkostung schließt sich an.<br />
<strong>Champagne</strong> Launois Père et Fils<br />
Mesnil-sur-Oger<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 57 50 15<br />
www.champagne-launois.fr<br />
Hautvillers, Wiege <strong>de</strong>s <strong>Champagne</strong>rs<br />
Dieses malerische Dorf liegt wenige<br />
Kilometer nördlich von Epernay in <strong>de</strong>n<br />
Hügeln <strong>de</strong>s Naturparks <strong>de</strong>r Berge von<br />
Reims. In <strong>de</strong>n schmalen Gassen fallen die<br />
gusseisernen Schil<strong>de</strong>r auf, die an <strong>de</strong>n<br />
Häusern hängen. Sie stellen dar, wer hier<br />
wohnt o<strong>de</strong>r welches Gewerbe ansässig<br />
ist – in früheren Zeiten eine hilfreiche<br />
Orientierung für Besucher, die <strong>de</strong>s Lesens<br />
unkundig waren. Diese Tradition wur<strong>de</strong><br />
1950 in Hautvillers wie<strong>de</strong>rbelebt. Ein<br />
örtlicher Schmied stellt die Schil<strong>de</strong>r heute<br />
her.<br />
Der illustre Mönch Dom Pérignon trat<br />
1658 in die Abtei von Hautvillers ein und<br />
kümmerte sich im Lauf <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Jahre<br />
um <strong>de</strong>n Keller und die Weinherstellung.<br />
Der talentierte Mönche kümmerte sich<br />
hingebungsvoll um seine Weinstöcke<br />
und tat viel, um die Herstellung <strong>de</strong>s<br />
<strong>Champagne</strong>rs zu verbessern. Er mischte<br />
Weine verschie<strong>de</strong>ner Rebsorten, lagerte<br />
sie in großen Glasflaschen und verwandte<br />
Kork statt hölzerner Stöpsel für die<br />
Verschlüsse. Besucher können sein Grab in<br />
<strong>de</strong>r Abteikirche sehen.<br />
2012 hat eine <strong>Champagne</strong>rbar im Herzen<br />
<strong>de</strong>s Dorfes eröffnet. Sie heißt “Au 36”<br />
(Hausnummer 36 in <strong>de</strong>r Straße Dom Pérignon)<br />
und lädt zur Verkostungen ein.<br />
Besucher lernen dabei viel über die Geschmacksrichtungen<br />
und Nuancen, die <strong>de</strong>r<br />
<strong>Champagne</strong>r <strong>du</strong>rch die verschie<strong>de</strong>nen Rebsorten<br />
erhält.<br />
Tourismusbüro Hautvillers<br />
Tel: 00 33(0)3 26 57 06 35<br />
www.<strong>tourisme</strong>-hautvillers.com<br />
Museum <strong>de</strong>r Heirat und <strong>de</strong>s <strong>Champagne</strong>rs<br />
Das Dorf von Oger, das meistens zu<br />
einem <strong>de</strong>r schönsten „villages fleuris“<br />
<strong>de</strong>r Region gewählt wird, ist zugleich die<br />
heimliche Hauptstadt – was das Heiraten<br />
betrifft. Der Besuch in diesem Museum<br />
beginnt mit einer kleinen Zeitreise in<br />
die Welt <strong>de</strong>r Hochzeitsfeiern – dank<br />
einer großen Ausstellung von Objekten,<br />
Brautklei<strong>de</strong>rn, Ausstattungs-Gegenstän<strong>de</strong>n<br />
und prächtigen Möbeln für <strong>de</strong>n ehelichen<br />
Schlafraum. Weiter geht es dann mit <strong>de</strong>m<br />
Saal <strong>de</strong>r Flaschen-Etiketten, was uns in die<br />
historische Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r Appellation „<strong>Champagne</strong>“ führt. Dazu<br />
gibt es Galerien, die Sammlungen von<br />
Material und Werkzeugen für die Arbeit<br />
im Weinberg und für die Herstellung <strong>de</strong>s<br />
Weins aus <strong>de</strong>r Vergangenheit zeigen. Zum<br />
Schluss geht es ins Kellerei-Gewölbe, in<br />
<strong>de</strong>m verkostet wird – ein Parcours voller<br />
Romantik und Perlen <strong>de</strong>s <strong>Champagne</strong>rs.<br />
Le Musée <strong>du</strong> Mariage et <strong>du</strong> <strong>Champagne</strong><br />
Oger<br />
Tel: 00 33(0)3 26 57 50 89<br />
www.mariage-et-champagne.fr<br />
<strong>Champagne</strong>r G.H.Mumm<br />
Museum <strong>de</strong>s <strong>Champagne</strong>r-Handwerks<br />
Ein Rundgang <strong>du</strong>rch die <strong>Champagne</strong>rkeller<br />
dieses namhaften <strong>Champagne</strong>rhauses<br />
verspricht Aufklärung über alles<br />
Geheimnisse <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>rherstellung.<br />
Er en<strong>de</strong>t im Museum, in <strong>de</strong>m alte<br />
Gerätschaften ausgestellt sind. Sie<br />
umfassen alle Gewerbe, die mit <strong>de</strong>r<br />
<strong>Champagne</strong>r-Herstellung verbun<strong>de</strong>n sind.<br />
<strong>Champagne</strong> G.H. Mumm & Cie, Reims<br />
Tel: 00 33(0)3 26 49 59 69<br />
www.mumm.com
WEINTOURISMUS<br />
OenoPass <strong>Champagne</strong><br />
2012 auf <strong>de</strong>n Markt gebracht, erlaubt <strong>de</strong>r OenoPass Besuchern, eine Auswahl von <strong>Champagne</strong>r-Orten zu<br />
re<strong>du</strong>zierten Preisen zu sehen. Das reicht von Kellerbesuchen und Proben bis zu kulturellen und geschichtlichen<br />
Anlagen, die mit <strong>de</strong>m <strong>Champagne</strong>r zu tun haben. Es gibt <strong>de</strong>n Pass in zwei Versionen: fünf Unternehmungen zum<br />
Preis von 25 Euro (statt 50 Euro) o<strong>de</strong>r zehn für 50 Euro (statt 100 Euro). Der Pass bleibt ab <strong>de</strong>m Kaufdatum ein<br />
Jahr gültig.<br />
Die Partner wur<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n vornehmsten <strong>Champagne</strong>rherstellern und weiteren Betrieben entlang <strong>de</strong>r<br />
<strong>Champagne</strong>rroute ausgewählt:<br />
. <strong>Champagne</strong> Pommery o<strong>de</strong>r Villa Demoiselle, Reims,<br />
. <strong>Champagne</strong> G.H. Mumm, Reims,<br />
. Weinmuseum im Leuchtturm von Verzenay<br />
. <strong>Champagne</strong> De Castellane, Epernay<br />
. <strong>Champagne</strong> J. <strong>de</strong> Telmont, Damery<br />
. <strong>Champagne</strong> Bonnaire, Cramant<br />
. Königliche Kristallherstellung und Kristallmuseum, Bayel<br />
. <strong>Champagne</strong>r <strong>de</strong> Barfontarc, Baroville<br />
. <strong>Champagne</strong> Drappier, Urville<br />
. <strong>Champagne</strong> Guy <strong>de</strong> Forez, Les Riceys<br />
Der Pass kann über das Internet erworben wer<strong>de</strong>n unter www.oenopass.net. Eine Broschüre auf Englisch<br />
mit näheren Informationen über <strong>de</strong>n Pass und die Unternehmungen, die er ermöglicht, kann ebenfalls dort<br />
angesehen und heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
WEINTOURISMUS AKTIVITÄTEN<br />
OenoVasion<br />
OenoVasion erlaubt Besuchern, die<br />
Weinberge von Reims, ihre natürlichen<br />
Schönheiten und „Terroirs“ auf<br />
ungewöhnliche Weise zu erkun<strong>de</strong>n:<br />
mit einem Allradfahrzeug. Innen<br />
komfortabel und geräumig, meistert es<br />
Pfa<strong>de</strong> im Inneren <strong>de</strong>r Weinberge, die für<br />
ein normales Auto nicht zu passieren<br />
sind. Dabei lässt sich alles über die<br />
<strong>Champagne</strong>rreben, ihre Abhängigkeit<br />
vom Bo<strong>de</strong>n, das Klima, die Landschaft<br />
und die Kenntnisse <strong>de</strong>r Weinbauern<br />
erfahren. Eine <strong>Champagne</strong>rprobe im<br />
Herzen eines Weinbergs komplettiert<br />
diesen unvergesslichen Ausflug. Ein<br />
Hubschrauberflug über die Region kann<br />
ebenfalls arrangiert wer<strong>de</strong>n.<br />
OenoVasion Champenoise, Verzy<br />
Tel: 00 33(0)6 38 83 52 57<br />
http://oenovasion.com<br />
Quad fahren<br />
Champ’ Aventure gibt verhilft Ihrem Trip<br />
zu einem Extra-Prickeln: mit einer Quad-<br />
Fahrt rund um die <strong>Champagne</strong>r-Reblagen.<br />
Die Gefährte können für einen halben o<strong>de</strong>r<br />
einen ganzen Tag ausgeliehen wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein Führer begleitet Sie und leitet Sie um<br />
Festigny (im Tal <strong>de</strong>r Marne, westlich von<br />
Epernay), <strong>du</strong>rch Gehölze, über Hänge und<br />
Fel<strong>de</strong>r und schmale Straßen bis zu <strong>de</strong>n<br />
Ufern <strong>de</strong>r Marne.<br />
Champ’Aventure<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 53 92 71<br />
www.champaventure.fr<br />
Ökologische Weinbergsfahrt mit <strong>de</strong>m<br />
Elektroauto<br />
Die <strong>Champagne</strong>rhersteller Richard-Fliniaux<br />
pro<strong>du</strong>zieren seit 1905 ausgezeichnete<br />
<strong>Champagne</strong>r von ihren „Grand-Cru“-Lagen<br />
in Aÿ.<br />
Damit Besucher die Rebhänge genauer<br />
betrachten können, organisiert die<br />
Familie Öko-Touren mit einem Elektroauto<br />
<strong>du</strong>rch das Dorf Aÿ und die Weinberge <strong>de</strong>r<br />
Umgebung. Zwei Themen stehen dabei zur<br />
Wahl: “Dégustation” (Verkostung), worin<br />
das Verkosten von drei verschie<strong>de</strong>nen<br />
<strong>Champagne</strong>rn enthalten ist (maximal 6<br />
Personen), und “Découverte” (Ent<strong>de</strong>ckung),<br />
mit einem <strong>Champagne</strong>r-Apéritiv im<br />
Weinberg (maximal 3 Personen). Der<br />
Ausflug dauert ungefähr zwei Stun<strong>de</strong>n.<br />
Start ist um 10 Uhr, 13.30 Uhr (Tour mit<br />
Verkostung) und 17 Uhr (Tour mit Apéritiv).<br />
Eine Picknicktour kann ebenfalls gebucht<br />
wer<strong>de</strong>n. Die nötigen Erklärungen gibt ein<br />
Audio-Führer in vier Sprachen (englisch,<br />
<strong>de</strong>utsch, französisch und italienisch).<br />
Aÿ Eco Visite<br />
Tel: 00 33 (0)6 13 49 09 45<br />
www.ay-eco-visite.com<br />
www.richard-fliniaux.com<br />
Mit <strong>de</strong>r Miniaturbahn <strong>du</strong>rch die<br />
Weinberge<br />
Am Weingut <strong>Champagne</strong> Lallement beginnt<br />
eine geführte Tour <strong>du</strong>rch die Weinlagen <strong>de</strong>r<br />
Berge von Reims und das Dorf Charmery<br />
mit einer Miniaturbahn. Während <strong>de</strong>r<br />
Rundfahrt erfahren Besucher alles über die<br />
Arbeit <strong>de</strong>r Winzer, ihr Können und über das<br />
Dorf Charmery. Dabei genießen sie schöne<br />
Blicke über die sanften, rebenbestan<strong>de</strong>nen<br />
Hügel. Nach <strong>de</strong>r Rundfahrt mit <strong>de</strong>r<br />
Minibahn geht die Führung zu Fuß in <strong>de</strong>n<br />
Kellern weiter, natürlich verbun<strong>de</strong>n mit<br />
einer Kostprobe.<br />
Die kleine Bahn <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>-Weinberge<br />
<strong>Champagne</strong> Lallement<br />
Chamery<br />
Tel: 00 33(0)3 26 97 66 00<br />
www.caveauchampagnelallement.com<br />
41
WEINTOURISMUS<br />
Weitere I<strong>de</strong>en<br />
CHAMPAGNER-HÖHEPUNKTE<br />
Küche und «Vin <strong>de</strong> Fleurs»<br />
Florence Pelletier ist eine bekannte<br />
Pro<strong>du</strong>zentin <strong>de</strong>r Haute-Marne-Weinmarke<br />
“Vin <strong>de</strong> Pays <strong>de</strong> Coiffy”. Daneben hat<br />
sie eine originelle Auswahl an Wein<br />
aus Blumen entwickelt. Madame<br />
Pelletier bietet Kurse zum Kochen mit<br />
<strong>de</strong>n Blumenweinen an, mit <strong>de</strong>nen sich<br />
innovative, leckere Gerichte mit frischen<br />
und ungewöhnlichen Geschmacksnoten<br />
zaubern lassen. Außer<strong>de</strong>m erklärt sie,<br />
wie man <strong>de</strong>n Wein auswählt, <strong>de</strong>r am<br />
besten zu einem Gericht passt. Um das<br />
Ganze abzurun<strong>de</strong>n, ermöglicht Florence<br />
<strong>de</strong>n Gästen, ihre acht Blumenweine zu<br />
versuchen, je<strong>de</strong>r mit einem Namen aus<br />
<strong>de</strong>r Welt <strong>de</strong>r Schäferdichtung und einem<br />
hinreißen<strong>de</strong>n Geschmack.<br />
Florence Pelletier, Coiffy<br />
Tel: 00 33(0)3 25 90 21 12<br />
www.florence-pelletier-coiffy.com<br />
Eine Single-Malt-Destillerie in Marne<br />
Mitten in <strong>de</strong>n Bergen um Reims ist die Destillerie<br />
Guillon die einzige, die in <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong><br />
Single<br />
Malt pro<strong>du</strong>ziert. 1997 wur<strong>de</strong> sie hier gegrün<strong>de</strong>t.<br />
Die Pro<strong>du</strong>zenten <strong>de</strong>s Single Malt<br />
arbeiten bereits in <strong>de</strong>r 4. Generation auf<br />
<strong>de</strong>m Gebiet von Wein und Spirituosen und<br />
bieten eine Reihe von Feinschmecker-Pro<strong>du</strong>kten<br />
an.<br />
Distillerie Guillon, Louvois<br />
Tel: 00 33(0)3 26 51 87 50<br />
www.distillerie-guillon.com<br />
Das Festival <strong>de</strong>s Heiligen Vinzenz<br />
Der Tag <strong>de</strong>s Heiligen Vincent, Schutzpatron<br />
<strong>de</strong>s Weines, ist <strong>de</strong>r 22. Januar. Je<strong>de</strong>s Jahr<br />
fin<strong>de</strong>t am Samstag davor ein Festival<br />
<strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>rpro<strong>du</strong>zenten und<br />
<strong>Champagne</strong>rhäuser statt, mit <strong>de</strong>m sie ihren<br />
Beruf feiern. Traditionellerweise hat je<strong>de</strong>s<br />
<strong>Champagne</strong>rdorf seine eigene Bru<strong>de</strong>rschaft<br />
von Pro<strong>du</strong>zenten, aber seit <strong>de</strong>n 1930-er<br />
Jahren haben sich diese Hersteller mit<br />
<strong>de</strong>n <strong>Champagne</strong>rhäusern und weiteren<br />
Schlüsselbetrieben zur “Erzbru<strong>de</strong>rschaft<br />
St. Vincent <strong>de</strong>r <strong>Champagne</strong>rpro<strong>du</strong>zenten”<br />
zusammengeschlossen.<br />
Ihr Festival folgt einem dreijährigen Zyklus.<br />
In <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n Jahren fin<strong>de</strong>t es<br />
in Epernay statt, im dritten Jahr in einer<br />
an<strong>de</strong>ren be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n <strong>Champagne</strong>rstadt<br />
wie Reims, Troyes, Châlons-en-<strong>Champagne</strong><br />
o<strong>de</strong>r Château Thierry (im Departement<br />
Aisne und <strong>2013</strong> Ort <strong>de</strong>s Festivals). 2014 wird<br />
es wie<strong>de</strong>r in Epernay gefeiert.<br />
Weitere Informationen:<br />
Philippe WIBROTTE (CIVC)<br />
Tel: 00 33 (0)3 26 51 19 40<br />
www.champagne-fr<br />
www.epernay.fr<br />
<strong>Champagne</strong>r-Festival<br />
27. und 28. Juli <strong>2013</strong><br />
Die Gemein<strong>de</strong> Celles-sur-Ource an <strong>de</strong>r Côte<br />
<strong>de</strong>s Bar richtet das <strong>Champagne</strong>r-Festival<br />
<strong>2013</strong> aus. Der Kauf einer <strong>Champagne</strong>rflöte<br />
am Dorfeingang ist die Eintrittskarte<br />
zu allen teilnehmen<strong>de</strong>n Weingütern<br />
mit <strong>Champagne</strong>rverkostung. Dazu sind<br />
üblicherweise beson<strong>de</strong>re Veranstaltungen<br />
vorgesehen, etwa kommentierte<br />
Weinverkostungen, Feinschmecker-Essen,<br />
<strong>Champagne</strong>r-Ausstellungen, Straßenkunst<br />
und mehr<br />
Tourismusbüro Bar-sur-Aube<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 27 24 25<br />
www.route<strong>du</strong>champagne.com<br />
Machen Sie mit bei <strong>de</strong>r Weinlese in <strong>de</strong>n<br />
Weinbergen <strong>de</strong>r Region<br />
Winzer organisieren Weinlesetage, die Besuchern<br />
eine prickeln<strong>de</strong> Einführung in <strong>de</strong>n<br />
Alltag auf einem Weingut ermöglichen. Die<br />
Erntehelfer für einen Tag verbringen <strong>de</strong>n<br />
Vormittag damit, Trauben zu pflücken, und<br />
genießen dann ein typisches Ernte-Mittagessen.<br />
Am Nachmittag kann das Gut<br />
besichtigt wer<strong>de</strong>n. Das genaue Programm<br />
variiert von Weingut zu Weingut.<br />
Tourismusamt Marne<br />
Tel: 00 33(0)3 26 68 37 52<br />
www.<strong>tourisme</strong>-en-champagne.com<br />
Tourismusamt Aube<br />
Tel: 00 33 (0)3 25 42 50 00<br />
www.aube<br />
42
Notizen<br />
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................................................................................
FREMDENVERKEHRSÄMTER DER<br />
DEPARTEMENTS<br />
Ar<strong>de</strong>nnes<br />
22, place Ducale - BP 149<br />
08107 Charleville-Mézières Ce<strong>de</strong>x<br />
T 00 33 (0)3 24 56 06 08 - F 00 33 (0)3 24 59 20 10<br />
www.ar<strong>de</strong>nnes.com<br />
Aube<br />
34, quai Dampierre - 10000 Troyes<br />
T 00 33 (0)3 25 42 50 00 - F 00 33 (0)3 25 42 50 88<br />
www.aube-champagne.com<br />
Marne<br />
13bis, rue Carnot - BP 74<br />
51006 Châlons-en-<strong>Champagne</strong> ce<strong>de</strong>x<br />
T 00 33 (0)3 26 68 37 52 - F 00 33 (0)3 26 68 46 45<br />
www.<strong>tourisme</strong>-en-champagne.com<br />
Haute-Marne<br />
Cours Marcel Baron - BP 2049<br />
52902 Chaumont Ce<strong>de</strong>x 9<br />
T 00 33 (0)3 25 30 39 00 - F 00 33 (0)3 25 30 39 09<br />
www.<strong>tourisme</strong>-hautemarne.com<br />
<strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne im Netz<br />
Gefällt mir, teilen o<strong>de</strong>r kommentieren auf Facebook<br />
Urlaubsi<strong>de</strong>en, Tipps, Rezepte, Fotos o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Informationen wer<strong>de</strong>n täglich<br />
auf <strong>de</strong>n Internetseiten von <strong>Champagne</strong> und Ar<strong>de</strong>nne bei Facebook eingestellt.<br />
Eine englische Version steht unter:<br />
<strong>Champagne</strong><br />
Ar<strong>de</strong>nne<br />
On line<br />
www.facebook.com/champagnegb<br />
www.facebook.com/ar<strong>de</strong>nneuk<br />
<strong>Champagne</strong>-Ar<strong>de</strong>nne im Vi<strong>de</strong>o<br />
Gastronomie, Ent<strong>de</strong>ckungen, traditionelles Handwerk und Treffen mit<br />
Enthusiasten sind einige <strong>de</strong>r Themen, die in einer Serie kurzer Vi<strong>de</strong>o-Clips auf<br />
Youtube aufgegriffen wer<strong>de</strong>n (Suchbegriff: champagnear<strong>de</strong>nne1). 16 Mini-<br />
Episo<strong>de</strong>n mit englischen Untertiteln porträtieren verschie<strong>de</strong>ne Orten und<br />
geben einen Vorgeschmack auf das, was die Region zu bieten hat.<br />
http://www.youtube.com/champagnear<strong>de</strong>nne1<br />
Fotonachweis<br />
Der Missbrauch von Alkohol scha<strong>de</strong>t Ihrer Gesundheit, genießen Sie ihn in Maßen.<br />
Essen Sie Ihrer Gesundheit zuliebe täglich min<strong>de</strong>stens fünf Portionen Obst und Gemüse.<br />
Jupiter Images, Moissons Rock/Xavier Coulmier, Christine Tomasson,<br />
Didier Guy, Christian Maury, Greg Oxley, Musée <strong>de</strong> la Forêt/Renwez,<br />
Mon Nuage, Bruno Gouhoury, Abbaye d’Auberive, Ay Ecovisite, Festival<br />
Mondial <strong>de</strong>s Théâtre <strong>de</strong> Marionnettes, Pré en Bulles, Olivier Couteau,<br />
C Comme <strong>Champagne</strong>, 4 Vents, Guy Raskin, Plorence Pelletier/Coiffy,<br />
<strong>Champagne</strong> Lallement/Petit Train dans les Vignes, Philippe Mangen/<br />
Festival Mondial <strong>de</strong>s Théâtres <strong>de</strong> Marionnettes, Chateau <strong>de</strong> Monrmort,<br />
OT Chaumont/Ars Graphiques, Abbaye <strong>de</strong> Clairvaux, Lac <strong>de</strong> Charme,<br />
Lac <strong>de</strong> la Liez, Base <strong>de</strong> Voile <strong>de</strong> la Vingeanne/Stephane Quéqueville,<br />
Michel Jolyot, Moulin <strong>de</strong> Sauvage, Lac <strong>de</strong> Bairon, OT Langres, Lac <strong>de</strong><br />
Charme, Espace Faune/Julien Seyssel PNRFO, JM Lecomte, Golf <strong>de</strong> la<br />
Forêt d’Orient, Fort <strong>de</strong> la Pompelle/B. Sauva<strong>de</strong>, Fort <strong>de</strong> la Pompelle/<br />
AS Flament, Marne 14/18, OT Pays <strong>de</strong> Langes/G. Feron, Basilique <strong>de</strong><br />
l’Epine, Mémorial Charles <strong>de</strong> Gaulle, <strong>Champagne</strong> Drappier, La Boisserie,<br />
Eric Corlay, Festival <strong>de</strong> la Photo Animalière, Nocturnia/Munier, OT Lac<br />
<strong>du</strong> Der, Château <strong>du</strong> Grand Jardin, Espace Renoir, Michel jolyot, OT<br />
Rocroi, Espaces Verts Communauté <strong>de</strong> Commune <strong>de</strong> Vitry le François,<br />
Hôtellerie Le Chateau Fort/Sedan, CIVC, Valvital, Hôtel Jean Moet, La<br />
Briqueterie, Aqua Attitu<strong>de</strong>, Aqua Fitness, Le Temps d’un Voyage, C &<br />
Sens, OT Pays <strong>de</strong> Langres/Di<strong>de</strong>rot/JF Feutriez, Bibliothèque Marcel<br />
Arland/ Encyclopédie©Philippe Chardon, LL Loisirs/Hervé Vidal<br />
50 avenue <strong>du</strong> Général Patton - BP 50319<br />
51013 Châlons-en-<strong>Champagne</strong> ce<strong>de</strong>x - France<br />
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