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Brandlehre

Brandlehre für Einsteiger in den Beruf des Feuerwehrmannes/Feuewehrfrau

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<strong>Brandlehre</strong><br />

GAL 1/2014 BF Hamm


Lernziel<br />

Bedeutung von<br />

Feuer<br />

Chem.<br />

Grundlagen<br />

Brand<br />

lehre<br />

Physik.<br />

Grundlagen<br />

Wichtige<br />

Definitionen<br />

und<br />

Besonderheiten


Was ist Feuer?


Historisches<br />

• Aristoteles – Feuer, Wasser, Erde, Luft<br />

• Georg Ernst Stahl – Phlogistonhypothese<br />

• Antoine-Laurent de Lavoisier – Luft ist wichtig<br />

• Carl Wilhelm Scheele - Feuerluft


Was ist Feuer (philos.)<br />

Das Feuer ist uns bekannt als steter Freund, oder<br />

unbarmherziger Feind. Das Feuer, so kann man sagen ist<br />

ein lebendes Wesen. Es wird geboren und wächst, es<br />

atmet und braucht Sauerstoff, genauso wie Nahrung. Hegt<br />

und pflegt man es, so gedeiht es zum Wohle alle.<br />

Vernachlässigt man es und überlässt es sich selber wird<br />

es böse und gefährlich.


Was ist Feuer (amateurhaft)<br />

Das Feuer bezeichnet die Flammenbildung bei der<br />

Verbrennung.


Was ist Feuer (<strong>Brandlehre</strong>)<br />

Die Feuer ist die Freisetzung von Wärme und Licht bei<br />

einer schnell verlaufenden Oxidation.


Was ist Feuer (<strong>Brandlehre</strong>)<br />

Oberbegriff, der sowohl das bestimmungsgemäße<br />

Brennen (Nutzfeuer) als auch das nicht<br />

bestimmungsgemäße Brennen (Schadenfeuer) umfasst.<br />

Brand = nicht bestimmungsgemäße Brennen, das sich<br />

unkontrolliert ausbreiten kann


Was ist Feuer ?<br />

Glut<br />

Oxidation<br />

Flamme<br />

Brennen<br />

Brand<br />

Explosion


Chem.Grundlagen<br />

Die Chemie ist die Lehre von den stofflichen<br />

Eigenschaften und Änderungen der Materie


Chem.Grundlagen<br />

Die Chemie ist die Lehre von den stofflichen<br />

Eigenschaften und Änderungen der Materie


Phys.. Grundlagen<br />

Optik<br />

Mechanik<br />

Atom/Kernphysik<br />

Magnetismus<br />

Energie/Wärmelehre<br />

Elektrizität


Phys.. Grundlagen<br />

Die Physik ist die Lehre von den Zuständen<br />

und den Zustandsänderungen der Materie


Was ist Feuer ?<br />

Glut<br />

Oxidation<br />

Flamme<br />

Brennen<br />

Brand<br />

Explosion


Oxidation (Feuerwehr)<br />

Eine Oxidation ist die Reaktion eines Stoffes<br />

mit Sauerstoff, dabei entstehen Oxide nach<br />

dem allgemeinen Schema:<br />

Fe<br />

<br />

O FeO 2 2


Oxidation (Feuerwehr)<br />

Oxidation<br />

langsam<br />

schnell<br />

Beispiele<br />

Rost<br />

Verwesung<br />

Stoffwechsel<br />

Explosion<br />

Gasflamme<br />

Glühen von Kohle


Oxidation (Feuerwehr)<br />

Oxidation von Eisen<br />

Rosten<br />

(1 Jahr)<br />

Explosion<br />

(3 sek)<br />

freigesetzte Wärmemenge<br />

Q = 7.387 kJ


Glut<br />

Oxidation<br />

Flamme<br />

Brennen<br />

Brand<br />

Explosion


Brennen (Definition)<br />

Brennen ist eine mit Flamme und / oder Glut<br />

selbständig ablaufende exotherme Reaktion<br />

zwischen einem brennbaren Stoff und<br />

Sauerstoff oder Luft.


Voraussetzungen?


Voraussetzungen


Voraussetzungen<br />

Brennbarer Stoff<br />

-Gase<br />

-Flüssigkeiten<br />

-Feststoffe<br />

Sauerstoff<br />

als Oxidationsmittel<br />

aus der Luft<br />

Richtiges<br />

Mengenverhältnis<br />

brennbarer Stoff /<br />

Oxidationsmittel<br />

Zündtemperatur


Voraussetzungen<br />

Energie<br />

Stoff<br />

Stöchio<br />

metrie<br />

O2<br />

Kataly<br />

sator


Stoffliche Voraussetzungen<br />

<strong>Brandlehre</strong><br />

Voraussetzungen der Verbrennung<br />

Brennbarer<br />

Stoff<br />

Zündtemperatur<br />

Mindestverbrennungstemperatur<br />

Mischungsverhältnis<br />

Sauerstoff<br />

Katalysator<br />

Energetische Voraussetzungen


Brennbarer Stoff<br />

Brennbare Stoffe sind gasförmige, flüssige<br />

oder feste Stoffe einschließlich Dämpfe,<br />

Nebel und Stäube, die im Gemisch oder im<br />

Kontakt mit Sauerstoff zum Brennen<br />

angeregt werden können.


Brennbarer Stoff


Brennbarer Stoff<br />

Gasförmig<br />

gasförmiger Zustand bei 1013 mbar und 20° C<br />

Flüssig<br />

flüssiger Zustand bei 1013 mbar und 20° C<br />

Fest<br />

fester Zustand bei1013 mbar und 20° C


Brennbarer Stoff<br />

Dampf<br />

gasförmiger Zustand von flüssigen Stoffen,<br />

deren Siedepunkt bei 1013 mbar über 20° C liegt<br />

Nebel<br />

fein verteilte Flüssigkeiten in der Luft<br />

Staub<br />

fein verteilte feste Stoffe in der Luft


Brennbarer Stoff (Brandklassen)


Erscheinungsformen des Feuers ?<br />

Brennbarer Stoff<br />

Feuer<br />

Glut<br />

Flamme<br />

Dämpfe<br />

Feste Stoffe<br />

flüssig<br />

Gase


Flamme<br />

Brennbarer Stoff (Flamme)<br />

Die Flamme ist ein brennender und dabei lichtausstrahlender<br />

Gas- (oder Dampf-) Strom .<br />

a = Gaszone<br />

Verdampfung des verflüssigten Brennstoffes<br />

b = Glühzone<br />

Zersetzung der Brennstoffdämpfe unter dem Einfluss der<br />

Verbrennungstemperatur in Kohlenstoff und Wasserstoff. Das<br />

Glühen geht von dem abgespaltenen festen, feinverteilten<br />

Kohlenstoff (Ruß) aus.<br />

c = Verbrennungszone<br />

Verbrennung durch Wärmeentwicklung unter Einwirkung und<br />

Zutritt von Sauerstoff. Diese Zone ist die wärmste. Sie ist nicht<br />

wirklich sichtbar


Brennbarer Stoff (Glut)<br />

Die Glut ist die Lichtaussendung eines festen Stoffes bei hoher<br />

Glut<br />

Temperatur. Die Farbe der Glut lässt Rückschlüsse auf die<br />

Temperatur zu.<br />

400°C = Grauglut (erstes schwaches<br />

leuchten im Dunkeln)<br />

525°C = Dunkelrotglut (erstmals sichtbar)<br />

700°C = Rotglut<br />

900°C = helle Rotglut<br />

1100°C = Gelbglut<br />

1300°C = beginnende Weißglut


Brennbarkeit<br />

Brennbarer Stoff (Brennbarkeit)<br />

Die Brennbarkeit der Stoffe ist dahingehend<br />

definiert, dass sie nach ihrer Entzündung<br />

ohne zusätzliche Wärmezufuhr weiterbrennen.<br />

Gute Vergleichsmöglichkeiten gibt<br />

es in der DIN 4102 „Einteilung der Baustoffe<br />

nach ihrem Brandverhalten in<br />

Baustoffklassen“


Entzündbarkeit<br />

Brennbarer Stoff (Entzündbarkeit)<br />

Entzündbarkeit ist die Eigenschaft von brennbaren<br />

Stoffen oder Stoffgemischen, die mehr oder<br />

weniger leicht entzündet werden können.<br />

schwer entzündbare<br />

Stoffe (1500 0 C)<br />

normal entzündbare<br />

Stoffe (800 0 C)<br />

leicht entzündbare<br />

Stoffe (600 0 C)<br />

selbstentzündbare<br />

Stoffe


Brennbarer Stoff (therm. Aufbereitung)<br />

Durch die ständige thermische Beaufschlagung<br />

eines Stoffes, erhöht sich sein Energieniveau.<br />

Das bedeutet, dass durch die zunehmende<br />

Erwärmung eines Stoffes seine Entzündbarkeit<br />

begünstigt wird.<br />

•feste Stoffe gasen vermehrt aus<br />

•flüssige Stoffe verdampfen<br />

vermehrt.


Brennbarer Stoff (Beschaffenheit)<br />

Die Möglichkeit einer schnellverlaufenden<br />

Oxidation ist entscheidend davon abhängig, wie<br />

gut die Vermischung des Stoffes mit Sauerstoff<br />

zustande kommt.<br />

Stoffe mit einer großen Oberfläche bieten dem<br />

Sauerstoff einen bessere Möglichkeit zur<br />

Oxidation als Stoffe mit kleiner und/oder<br />

kompakten Oberfläche.


Stoffliche Voraussetzungen<br />

Voraussetzungen<br />

Brennbarer<br />

Stoff<br />

Zündtemperatur<br />

Mindestverbrennungstemperatur<br />

Mischungsverhältnis<br />

Sauerstoff<br />

Katalysator<br />

Energetische Voraussetzungen


Sauerstoff<br />

Sauerstoff ist das verbreitetste Element der Erde.<br />

Mit 21 Volumenprozent ist der Sauerstoff in der<br />

Atmosphäre enthalten.<br />

Sauerstoff<br />

Stickstoff<br />

Edelgase<br />

Kohlendioxid<br />

sonstige Gase


Sauerstoff (Eigenschaften)<br />

• Sauerstoff brennt nicht.<br />

• Ohne Sauerstoff ist keine Verbrennung<br />

möglich.<br />

• Sauerstoff tritt als Molekül O 2 oder O 3<br />

auf.<br />

• Sauerstoff ist farb-, geruchs- und<br />

geschmacklos.


Sauerstoff (Konzentration)<br />

Die Mindestsauerstoffkonzentration ist stoffspezifisch<br />

• Kerzenflamme ca. 15,5 – 17 Vol.%<br />

• Propan/Butan ca. 12 Vol.%<br />

• Wasserstoff ca. 5 Vol.%


Sauerstoff (Konzentration)<br />

Eine Verringerung der O2-konzentration bewirkt, dass<br />

eine Oxidation gehemmt wird.<br />

• Verbrauch des Sauerstoffs durch die<br />

Oxidation<br />

• Sauerstoffverdrängung durch die Zugabe<br />

inaktiver Gase (Argon, Stickstoff,<br />

Kohlendioxid)


Sauerstoff (Konzentration)<br />

Erhöht sich die Sauerstoffkonzentration, beschleunigt<br />

sich die Verbrennung!<br />

• Herabsetzung der Entzündbarkeit<br />

• Erhöhung der Verbrennungsgeschwindigkeit<br />

• Erhöhung der Verbrennungstemperatur


Sauerstoff (Sauerstoffträger)<br />

Als Sauerstoffträger bezeichnet man Stoffe, die in<br />

ihrem Atomgefüge Sauerstoff relativ lose gebunden<br />

haben.<br />

•Peroxide (Wasserstoffperoxid)<br />

•Chlorate (Unkraut-Ex)<br />

•Sprengstoffe<br />

•Nitrate (Düngemittel)<br />

•Permanganate<br />

(Desinfektion,Deo,Reinigung)


Stoffliche Voraussetzungen<br />

Voraussetzungen<br />

Brennbarer<br />

Stoff<br />

Zündtemperatur<br />

Mindestverbrennungstemperatur<br />

Mischungsverhältnis<br />

Sauerstoff<br />

Katalysator<br />

Energetische Voraussetzungen


Mengenverhältnis (Stöchiometrie)<br />

Unter dem Mengenverhältnis versteht man<br />

das jeweils vorliegende Verhältnis der<br />

Menge des brennbaren Stoffes zu der Menge<br />

des Sauerstoffs.


Mengenverhältnis (Stöchiometrie)<br />

Kohlenstoff = C Masse = 12,011 12<br />

Sauerstoff = O 2 Masse = 15,9994 * 2 32<br />

1 Atom C + 1 Molekül O 2 1 Molekühl CO 2<br />

1 mol C + 1 mol O 2 1 mol CO 2<br />

12 g + 32 g 44 g<br />

12 g C benötigen 32 g O 2 um sich zu 44 g CO 2 zu<br />

verbinden


Mengenverhältnis (Explosionsgrenze)<br />

Die Explosionsgrenze ist die niedrigste, bzw.<br />

höchste Konzentration des brennbaren Stoffes im<br />

Gemisch mit Gasen, Dämpfen, Nebeln und/oder<br />

Stäuben, in dem sich nach dem Zünden ein<br />

Brennen gerade nicht mehr selbständig<br />

fortpflanzen kann.


Mengenverhältnis (Explosionsgrenze)


Mengenverhältnis (Explosionsgrenze)<br />

Gase UEG OEG<br />

Acetylen 1,5 Vol. % 82 Vol. %<br />

Wasserstoff 4 Vol. % 75,6 Vol. %<br />

Kohlenmonoxid 12,5Vol. % 74 Vol. %<br />

Schwefelwasserstoff 1 Vol. % 60 Vol.%<br />

Äther 1,7 Vol.% 36 Vol. %<br />

Erdgas 7 Vol. % 17 Vol. %<br />

Benzin 0,6 Vol. % 8 Vol. %


Mengenverhältnis (Explosionsbereich)<br />

Der Explosionsbereich (Zündbereich) ist der<br />

Sättigungsbereich von brennbaren Stoffen in der<br />

Luft, innerhalb dessen ein Brennen möglich ist.<br />

Er wird durch die obere und untere Explosionsbzw.<br />

Zündgrenze definiert.


Verbrennungsgeschwindigkeit<br />

Explosionsbereich<br />

Mengenverhältnis (Explosionsbereich)<br />

V<br />

0<br />

UEG<br />

Volumen %<br />

OEG<br />

100


Stoffliche Voraussetzungen<br />

Voraussetzungen<br />

Brennbarer<br />

Stoff<br />

Zündtemperatur<br />

Mindestverbrennungstemperatur<br />

Mischungsverhältnis<br />

Sauerstoff<br />

Katalysator<br />

Energetische Voraussetzungen


Energie-Wärme-Temperatur<br />

Energie<br />

ist die in einem Körper gespeicherte Arbeit<br />

Wärme<br />

ist eine spezielle Form der Energie, sie äußert<br />

sich in der kinetischen Energie der Teilchen<br />

Temperatur<br />

ist eine Zustandsgröße, sie beschreibt den<br />

Wärmezustand eines Körpers


Wichtige Temperaturpunkte<br />

Brandtemperatur<br />

Mindestverbrennungstemperatur<br />

Zündtemperatur<br />

Brennpunkt<br />

Flammpunkt


Flammpunkt<br />

Der Flammpunkt einer brennbaren Flüssigkeit ist<br />

die niedrigste Flüssigkeitstemperatur, bei der sich<br />

unter festgelegten Bedingungen Dämpfe in solcher<br />

Menge entwickeln, dass sich über dem<br />

Flüssigkeitsspiegel ein durch Fremdentzündung<br />

entzündbares Dampf/Luft-Gemisch bildet.


Flammpunkt (Diesel)


Flammpunkt<br />

Stoff Flammpunkt Stoff Flammpunkt<br />

°C<br />

°C<br />

Methanol 11 Schwefelkohlenstoff -30<br />

Ethanol 12 Petrolbenzin -39<br />

Glycerin 160 Testbenzin 21<br />

Aceton -19 Ottokraftstoff -20<br />

Diethylether -42 Flugbenzin -20<br />

Benzol -11 Leuchtpetroleum 40<br />

Terpentinöl 30 – 45 Heizöl 38 – 42<br />

Dieselkraftstoff 55 - 60


Brennpunkt<br />

Der Brennpunkt einer brennbaren Flüssigkeit ist<br />

die niedrigste Flüssigkeitstemperatur, bei der<br />

sich unter festgelegten Bedingungen Dämpfe in<br />

solcher Menge entwickeln, dass nach ihrer<br />

Entzündung durch eine Zündquelle ein<br />

selbständiges Weiterbrennen erfolgt.


Flammpunkt/Brennpunkt<br />

Flammpunkt<br />

Brennpunkt


Zündenergie / Temperatur<br />

Mindestzündenergie ist die Zündenergie , durch<br />

die ein brennbarer Stoff gerade noch entzündet<br />

werden kann.<br />

Zündenergie ist die von einer Zündquelle<br />

abgegebene Energie


Zündenergie / Temperatur<br />

Die Zündtemperatur einer<br />

explosionsfähigen Atmosphäre ist<br />

die niedrigste Temperatur einer<br />

erhitzten Oberfläche (z.B. Wand), an<br />

der dieses Gemisch gerade noch<br />

zum Brennen mit Flammenerscheinung<br />

angeregt werden kann.<br />

Gas/Dampf<br />

Temperatur<br />

einer Wand<br />

°C<br />

Brennbare Flüssigkeit


Zündenergie / Temperatur<br />

Die Zündtemperatur ist diejenige Temperatur, auf<br />

die man einen brennbaren Stoff oder eine<br />

Kontaktoberfläche erhitzen muss, damit er sich in<br />

Gegenwart von Sauerstoff ausschließlich<br />

aufgrund der Temperatur – also<br />

ohne Zündquelle – selbst entzündet


Zündtemperatur<br />

Stoff Temperatur in °C<br />

Holz 220 - 320<br />

Acetylen 300 - 500<br />

Holzkohle 350<br />

Papier 360<br />

Benzin 470 - 530<br />

Alkohol 560<br />

Methan 595 - 750<br />

Ein Streichholz brennt<br />

mit ca. 800 °C bei<br />

einer Zündtemperatur<br />

von 80 °C


Zündtemperatur (flüssige Stoffe)


Zündverzug<br />

Fichtenholzklotz<br />

5 cm Kantenlänge<br />

Entzündung<br />

nach<br />

Fichtenholzklotz<br />

5 cm Kantenlänge<br />

140°C<br />

20<br />

Stunden<br />

5<br />

Minuten<br />

280°C


Verbrennungskreislauf<br />

Großbrand in Essen:<br />

Baumarkt niedergebrannt<br />

Meldung brennt Gartenlaube !


Verbrennungskreislauf<br />

Wärme<br />

verlust<br />

Reaktions<br />

wärme<br />

Zünd<br />

energie<br />

Aktivierung<br />

Aufbereitung


Mindestverbrennungstemperatur<br />

Ab dieser Temperatur produziert das System<br />

genügend Energie zur Aufbereitung des<br />

Stoffes um Wärmeverluste zu kompensieren.<br />

Eine weitere Energiezufuhr von außen ist nicht<br />

notwendig.


Verbrennungskreislauf<br />

Wärme<br />

verlust<br />

Reaktions<br />

wärme<br />

Aktivierungs<br />

energie<br />

Aufbereitung<br />

Stoff


Verbrennungskreislauf<br />

Wärme<br />

verlust<br />

Reaktions<br />

wärme<br />

Zünd<br />

energie<br />

Aktivierungs<br />

energie<br />

Aufbereitung<br />

Stoff<br />

Katalysator


Aktivierungsenergie<br />

J<br />

Energieinhalt der<br />

Ausgangsstoffe<br />

Aktivierungsenergie<br />

ohne Katalysator<br />

Aktivierungsenergie<br />

mit Katalysator<br />

Reaktionswärme<br />

Energieinhalt der<br />

Endprodukte<br />

Reaktionsverlauf


Katalysator<br />

Katalysatoren sind Stoffe, die mit mindestens<br />

einem der Ausgangsstoffe eine reaktionsfähigere<br />

Zwischen-Verbindung bilden, welche dann mit<br />

anderen Stoffen so weiterreagiert, dass die<br />

Katalysatoren im Verlauf der Gesamtreaktion<br />

wieder zurückgebildet werden


Katalysator<br />

Aus den beiden Stoffen A und B soll durch eine<br />

chemische Reaktion der Stoff AB entstehen. An<br />

dieser Reaktion ist ebenfalls ein Katalysator K<br />

beteiligt.<br />

A B AB<br />

A K AK<br />

AK B AB K


Katalysator


Katalysator


Katalysator<br />

Aus Wassermolekülen bilden sich Radikale.<br />

H2O<br />

H* + OH*<br />

CO + O2 + H* = CO2 + OH*<br />

CO + OH* = CO2 + H*<br />

2 CO + 02 +H* + OH* = 2 CO2 + H* + OH*


Katalysator<br />

Katalysatoren gehen Zwischenverbindungen mit<br />

den reagierenden Stoffen ein und werden am Ende<br />

wieder zurückgebildet.<br />

Katalysatoren erniedrigen die Aktivierungsenergie.<br />

Ein Katalysator kann unmögliche Reaktionen nicht<br />

möglich machen.


Verbrennungsgeschwindigkeit<br />

Faktoren<br />

Luftzufuhr<br />

Sauerstoffkonzentration<br />

Mengenverhältnis von Brennstoff und<br />

Sauerstoff<br />

Oberflächenbeschaffenheit<br />

Temperatur<br />

Katalysator


Verbrennungswärme<br />

Unter der Verbrennungswärme versteht man die<br />

bei einer vollständigen Verbrennung<br />

entstehende Wärmeenergie<br />

Hierbei wird zwischen Brennwert und Heizwert<br />

unterschieden


Brennwert<br />

Der Brennwert ist ein theoretischer Wert, er<br />

berücksichtigt die Verdampfungswärme des im<br />

Brennstoff enthaltenen bzw. des bei der<br />

Verbrennung entstehenden Wassers nicht


Heizwert<br />

Der Heizwert berücksichtigt bereits den<br />

Energieverbrauch bei Verdampfen des bei der<br />

Verbrennung vorhandenen oder entstehenden<br />

Wassers und ist daher immer zahlenmäßig<br />

kleiner als der Brennwert


Lernziel<br />

Bedeutung von<br />

Feuer<br />

Chem.<br />

Grundlagen<br />

Brand<br />

lehre<br />

Physik.<br />

Grundlagen<br />

Wichtige<br />

Definitionen<br />

und<br />

Besonderheiten


Besondere Verbrennungsvorgänge<br />

Selbstentzündung<br />

• Eigenschaft<br />

Stoff<br />

• Wärmestau<br />

schnelle<br />

Verbrennung<br />

• Deflagration<br />

• Explosion<br />

• Detonation


Selbstentzündung<br />

ist eine Entzündung durch die eigene<br />

Reaktionswärme des brennbaren Stoffes z.B.:<br />

- feuchtes Heu<br />

- ölgetränkte Faserstoffe<br />

- weißer Phosphor<br />

Diese Stoffe oxidieren schon bei normaler<br />

Temperatur stark.


Selbstentzündung<br />

Die RGT-Regel (Reaktionsgeschwindigkeit-<br />

Temperatur-Regel, auch van ’t Hoff’sche Regel)<br />

ist eine Faustregel der chemischen Kinetik.<br />

Sie besagt, dass chemische Reaktionen bei einer<br />

um 10 K erhöhten Temperatur doppelt bis viermal<br />

so schnell ablaufen.


Selbstentzündung<br />

Zündtemperatur<br />

Wärme<br />

Oxidation<br />

Wärme<br />

Wärme<br />

Oxidation<br />

Wärme<br />

Wärme<br />

Oxidation<br />

Wärme<br />

Steigerung der<br />

Oxidationsgeschwindigkeit


Selbstentzündung<br />

128 fache<br />

Oxidationsgeschwindigkeit<br />

bei nur 70°C<br />

Temperaturerhöhung


Schnelle Verbrennung<br />

Normale<br />

Verbrennung:<br />

Verpuffung:<br />

bis 1 bar<br />

Deflagration:<br />

bis 10 bar<br />

Detonation:<br />

über 100 bar<br />

es kommt in der Regel zu keinen nennenswerten<br />

Druckanstieg<br />

die dabei entstehende Druckwelle bewegt sich<br />

im cm/sec Bereich.<br />

die dabei entstehende Druckwelle bewegt sich<br />

im m/sec Bereich<br />

die entstehende Druckwelle ist vernichtend.<br />

Sie bewegt sich im km/sec Bereich.


Schnelle Verbrennung/Explosion<br />

Unter einer Explosion versteht man eine sehr<br />

schnell ablaufende chemische Reaktion, bei der<br />

große Gas- und Wärmemengen freigesetzt<br />

werden. Die erwärmten Gase dehnen sich<br />

schlagartig aus und rufen eine Druckwelle hervor


Schnelle Verbrennung/Explosion<br />

Explosion<br />

Deflagration<br />

Detonation<br />

Verpuffung


Deflagration<br />

Plötzliche Zerfalls- oder Oxidationsreaktion, die<br />

sich durch freiwerdende Reaktionswärme<br />

fortpflanzt und im Unterschied zur Detonation<br />

unterhalb der Schallgeschwindigkeit abläuft.<br />

Bei der Deflagration wird die Wärme<br />

innerhalb des brennbaren Gemisches von<br />

Stoffteilchen zu Stoffteilchen übertragen.


Detonation<br />

Plötzliche Zerfalls- oder Oxidationsreaktion, die mit<br />

einer Stoßwelle gekoppelt ist und im Unterschied zur<br />

Deflagration oberhalb der Schallgeschwindigkeit abläuft.<br />

Durch die im Wellenkopf der Stoßwelle auftretenden<br />

hohen Temperatur- und Drucksprünge wird die Reaktion<br />

schlagartig ausgelöst<br />

Bei der Detonation erfolgt die Wärmeübertragung<br />

innerhalb des brennbaren Gemisches durch<br />

Kompressionswärme.


Nur Rauch und Qualm


Flash Over<br />

Ein „Flash over“ (Raumdurchzündung) ist der<br />

Übergang eines Entstehungsbrandes zu einem<br />

vollentwickelten Brand, in dem sich die durch<br />

Wärmestrahlung und Konvektion im gesamten Raum<br />

gebildeten Pyrolyseprodukte innerhalb von wenigen<br />

Sekunden durchzünden.


Flash Over<br />

Anzeichen für einen „Flash over“:<br />

sehr starker Temperaturanstieg<br />

heißer und dichter dunkler Brandrauch<br />

Flammenzungen an der Grenze zwischen<br />

der Rauchschicht und der Luftschicht<br />

wenige Sekunden vor der Durchzündung


Flash Over<br />

0 : 00 min.<br />

Um ein Wohnzimmer darzustellen,<br />

ist der Testraum möbliert.<br />

Der Tester legt einen Grillanzünder<br />

unter die Rückseite des<br />

Fernsehers.<br />

1 : 30 min.<br />

Die Rückseite des Fernsehers gerät<br />

in Brand.


Flash Over<br />

3 : 00 min.<br />

Die Flammen sind etwa 1 m hoch<br />

und der Raum füllt sich mit dichtem<br />

schwarzem Rauch.<br />

4 : 30 min.<br />

Flammen schlagen oben aus dem<br />

Fernseher.


Flash Over<br />

5 : 30 min.<br />

Brennende Tropfen fallen auf den<br />

Boden.<br />

7 : 00 min.<br />

Der Brand breitet sich aus.


Flash Over<br />

7 : 23 min.<br />

„Flash over“ - alle brennbaren Materialien im Raum entzünden sich spontan.<br />

Einen Augenblick vorher „springt“ die Raumtemperatur auf 700 bis 800 o C.<br />

Die Zeitung auf dem Tisch geht in Flammen auf.


Flash Over<br />

7 : 30 min.<br />

Der gesamte Raum brennt<br />

8 : 00 - 9 : 00 min.<br />

Flammen schlagen aus der<br />

Fensteröffnung und erreichen an<br />

der Fassade eine Höhe von 8<br />

Metern.


Backdraft<br />

Kommt es nicht zum „Flash over“, weil die O2-<br />

konzentration nicht ausreicht, können sich die<br />

Pyrolyseprodukte abkühlen und zum Entstehen<br />

eines Unterdruckes führen. Sobald Luft diesem<br />

fetten Gemisch zugeführt wird, kann es zu einem<br />

„Backdraft“ (Rauchexplosion) kommen. Bei<br />

diesem Vorgang schlägt eine Flammenfront in<br />

Verbindung mit einer Druckwelle aus der<br />

Belüftungsöffnung.


Backdraft<br />

Brände in Räumen mit unzureichender Luftzufuhr<br />

können zu einer Anreicherung von Pyrolysegasen<br />

weit oberhalb ihrer OEG führen. Wird dann eine<br />

Öffnung geschaffen, kann es zu einer Rauchgasexplosion<br />

kommen.<br />

Entstehungsbrand<br />

„Heißer Schwelbrand“<br />

Rauchgasexplosion


Backdraft<br />

Anzeichen für einen „Backdraft“:<br />

späte Branderkennung<br />

geschlossener Brandraum mit einer warmen<br />

oder heißen Türklinke oder mit Ruß<br />

beschlagenen Glasscheiben<br />

Luftzug in den Raum nach dem Öffnen einer<br />

Tür, eines Fensters o.ä. (Öffnung sofort<br />

wieder verschließen!)


Brandverläufe Zusammenfassung<br />

bei Bränden in geschlossenen Räumen<br />

Die Größe des Brandes wird durch die Brennstoffzufuhr kontrolliert<br />

Verlöschen<br />

mangels<br />

Brennstoff<br />

Rauchdurchzündung<br />

Entstehungsbrand<br />

Pulsieren<br />

Rauchdurchzündung mit<br />

Druckanstieg<br />

Verlöschen<br />

mangels<br />

Sauerstoff<br />

„Heißer Schwelbrand“<br />

Rauchexplosion<br />

Die Größe des Brandes wird durch die Sauerstoffzufuhr kontrolliert<br />

Copyright by Südm ersen 1999

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