18.09.2014 Aufrufe

LinuxUser Neue Desktops (Vorschau)

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YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ASCII Art: Die besten Tools<br />

für die Buchstabenkunst S. 58<br />

QPxTool: Optische Datenträger<br />

auf Herz und Nieren prüfen S. 72<br />

Thesauri: Geschliffener Stil<br />

dank freiem Wörterbuch S. 88<br />

10.2014<br />

ASCII ART • DTP • KNOTTER • PC-BSD • SYSDIG • THESAURI • NEUE DESKTOPS<br />

Schlanker, schicker, schneller, moderner, innovativer: GUI-Geheimtipps für den Alltag<br />

NEUE DESKTOPS<br />

Budgie: Schlichte Eleganz<br />

auf Basis von Gnome S. 24<br />

Equinox: Flotter Unterbau<br />

für den Minimalisten S. 28<br />

Hawaii: Wegweisend mit<br />

Wayland und Weston S. 32<br />

Mezzo: Alternative auf<br />

WebKit-Grundlage S. 36<br />

Tiling-Window-Manager<br />

im direkten Vergleich S. 18<br />

Desktop Publishing mit Inkscape und Scribus<br />

Flyer für den Offsetdruck entwerfen, gestalten und professionell finalisieren S. 44<br />

Mehr Privacy für Chrome S. 76<br />

Löcher in Googles Webbrowser abdichten<br />

Top-Distris<br />

auf zwei<br />

Heft-DVDs<br />

PC im Griff mit Sysdig S. 80<br />

Allrounder für die Systemdiagnose<br />

10<br />

www.linux-user.de<br />

EUR 8,50 EUR 9,35 sfr 17,00 EUR 10,85 EUR 11,05 EUR 11,05<br />

Deutschland Österreich Schweiz Benelux Spanien Italien 4 196067 008502 10


Editorial<br />

In eigener Sache<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

„Pánta chorei kaì oudèn ménei“, lässt<br />

Platon den Heraklit im „Kratylos“ sagen:<br />

Alles bewegt sich fort und nichts bleibt.<br />

Beispiele dafür kennt jeder aus dem täglichen<br />

Leben. Der fahrbare Untersatz<br />

kommt in die Jahre und muss einer Neuanschaffung<br />

weichen. Die Stadtwohnung<br />

gerät allmählich zu eng, ein Umzug<br />

in ein Häuschen auf dem Land steht<br />

an. Nach Jahren auf der selben Arbeitsstelle<br />

wird es Zeit für die Suche nach einem<br />

neuen Tätigkeitsfeld.<br />

Manche dieser Veränderungen empfindet<br />

man als angenehm oder sogar<br />

aufregend, andere lösen eher gemischte<br />

Gefühle aus. Eindeutig in die letzte Kategorie<br />

fällt es, wenn die Kinder flügge<br />

werden und das Elternhaus hinter sich<br />

lassen, so wie es bei meinen vier Kindern<br />

gerade der Fall ist. In den Stolz über die<br />

Energie und Selbstständigkeit des Nachwuchses<br />

mischt sich eine gewisse Melancholie<br />

über den vermeintlichen Verlust.<br />

Dabei bringt die anfangs als schmerzlich<br />

empfundene Veränderung auf lange<br />

Sicht in Wirklichkeit Gewinn: Die Familie<br />

wächst um die Lebenspartner der Kinder<br />

und hoffentlich schon bald um Enkel,<br />

und tatsächlich stellt erst dieser Wandel<br />

die Konsistenz der Familie in die nächste<br />

und übernächste Generation sicher. „Das<br />

Leben gehört dem Lebendigen an, und<br />

wer lebt, muß auf Wechsel gefasst sein“,<br />

so hat das Goethe einmal trefflich auf<br />

den Punkt gebracht.<br />

Sie dürften schon ahnen, worauf ich hinaus<br />

will: Wie Sie sicher Anfang September<br />

den Meldungen auf Linux-Magazin.<br />

de , Pro-Linux , Golem und vielen<br />

anderen IT-Portalen entnommen haben,<br />

verlassen nach über 20 Jahren die<br />

deutschsprachigen Magazine und Websites<br />

von Linux New Media ihr Elternhaus<br />

bei der Medialinx AG . <strong>LinuxUser</strong>,<br />

Linux-Magazin, EasyLinux und all ihre<br />

analogen und digitalen Ableger gehören<br />

schon bald zur Familie der Fürther<br />

Computec Media GmbH – vorbehaltlich<br />

der Zustimmung des Kartellamts.<br />

„Und was ändert sich jetzt?“, lautet unvermeidlich<br />

die erste Frage auf die Nachricht<br />

von einem derartigen Wechsel, die<br />

auch prompt in etlichen Leserkommentaren<br />

zu den zitierten Nachrichtenmeldungen<br />

auftaucht. Der Redaktion haben die<br />

Patriarchen unseres neuen Mutterhauses<br />

schon eine Antwort darauf gegeben: Sie<br />

lobten uns für die bisherige Arbeit und<br />

wünschen, dass wir sie ungebrochen fortsetzen.<br />

Ergo: Für Sie als Leser ändert sich<br />

durch die geänderten Besitzverhältnisse<br />

nichts; wir stellen weder Hefte noch<br />

Dienste ein, alles bleibt beim Gewohnten.<br />

Zumindest fast: Zufällig etwa zeitgleich,<br />

jedoch völlig unabhängig vom<br />

Verlagswechsel greifen zwei Änderungen,<br />

die ich Ihnen hier noch kurz vor-<br />

Jörg Luther<br />

Chefredakteur<br />

stellen möchte: Zum einen haben wir<br />

die Preise für unsere digitalen Ausgaben<br />

und das entsprechende Abo deutlich<br />

gesenkt – schauen Sie mal im Impressum<br />

auf Seite 102 oder gleich unter<br />

Medialinx-Shop.de nach. Und wenn Sie<br />

sich jeden Monat schon vorab über die<br />

Themen des kommenden Hefts informieren<br />

wollen, dann bestellen Sie doch<br />

einfach einmal probehalber auf Linux-<br />

User.de unseren komplett runderneuerten,<br />

schicken monatlichen E-Mail-Newsletter<br />

– falls sie nicht ohnehin schon zu<br />

dessen 6500 Abonnenten gehören.<br />

Herzliche Grüße,<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/33425<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

3


10<br />

58<br />

Buchstaben und Ziffern zu ASCII<br />

Art zusammenzusetzen, ist eine<br />

komplexe Angelegenheit – es sei denn, Sie<br />

haben die passenden Tools zur Hand.<br />

Arch per Mausklick auf die Platte<br />

12 bannen – diesen Wunsch vieler<br />

Anwender macht Evo/Lution zur Realität.<br />

76<br />

Googles Webbrowser wirft mit Benutzerdaten<br />

förmlich um sich. Mit<br />

einigen Privacy-Addons für Chrome stellen<br />

Sie die Plaudertasche aber schnell ruhig.<br />

Heft-DVD<br />

PC-BSD 10 . .................... 6<br />

BSD gilt als Unix-Derivat für Kommandozeilen-Geeks.<br />

Dabei gibt es in Form von PC-BSD<br />

auch auf dem Desktop eine gute Figur ab.<br />

Evo/Lution . ................... 12<br />

Arch Linux lässt sich nur unter vergleichsweise<br />

hohem Aufwand auf die Platte bannen und<br />

lauffähig konfigurieren. Evo versucht, Ihnen<br />

diese Arbeit weitestgehend abzunehmen.<br />

Aktuelles<br />

News: Software ............... 16<br />

Datei-Volltextsuche Docfetcher 1.1.11,<br />

Verschlüsselungsfrontend Luksus 1.6,<br />

Kalender- und Terminverwaltung TDJ3 0.2,<br />

Crossplatform-IRC-Client Weechat 1.0<br />

Schwerpunkt<br />

Tiling-WMs im Vergleich . ....... 18<br />

Tiling-Window-Manager verteilen die Fenster<br />

nach dem Kachel-Prinzip und reizen so den<br />

Platz auf dem Desktop optimal aus. Doch die<br />

Effizienz hat ihren Preis: Das Konzept erfordert<br />

ein gewisses Maß an Gewöhnung.<br />

Budgie Desktop . .............. 24<br />

Ein schlanker Desktop muss nicht notwendigerweise<br />

auf einer abseitigen Grundlage basieren.<br />

Der schlichte, aber dennoch elegante<br />

Budgie Desktop bedient sich ungeniert in<br />

der Gnome-Welt, bringt aber dennoch nur<br />

wenig auf die Waage und glänzt durch hohe<br />

Benutzerfreundlichkeit.<br />

Schwerpunkt<br />

Equinox . ..................... 28<br />

Das Equinox Desktop Environment verlässt<br />

die ausgetretenen Pfade von GTK oder Qt<br />

und setzt stattdessen voll und ganz auf das<br />

FLTK-Toolkit. Das Resultat: EDE begnügt sich<br />

bereits mit 128 MByte Arbeitsspeicher und<br />

ist somit ideal für Fans musealer Hardware.<br />

Hawaii . ...................... 32<br />

Das Gespann Hawaii/Maui nimmt Sie in einer<br />

virtuellen Maschine mit auf eine gefahrlose<br />

Zeitreise in die Zukunft des <strong>Desktops</strong> und<br />

macht Sie mit Wayland und Weston bekannt.<br />

Mezzo ....................... 36<br />

Mit einem äußerst innovativen Konzept reduziert<br />

das auf WebKit als Renderer basierende<br />

Mezzo die Bedienschritte in der Benutzerschnittstelle<br />

auf ein absolutes Minimum.<br />

105<br />

Zu den Schmankerln von<br />

Knoppix 7.4 zählt neben<br />

einer Unmenge neuer Software-Versionen<br />

auch eine Funktion,<br />

die automatisch den<br />

64-Bit-Kernel bootet, wenn sie<br />

im System einen passenden<br />

Prozessor entdeckt.<br />

Linux BBQ „Cream“ . ........... 40<br />

Wenn selbst die kleinen <strong>Desktops</strong> noch zu<br />

groß sind, lohnt ein Blick auf einen Fenstermanager.<br />

Davon hält die Live-Distribution<br />

Linux BBQ nicht weniger als 76 Stück bereit.<br />

4 10.2014


Das altgriechische thesauros bedeutet<br />

eigentlich „Schatz“. Trotz-<br />

88<br />

dem muss ein Thesaurus nicht teuer sein:<br />

Freie Wörterbücher wie Kthesaurus oder<br />

Wiktionary können problemlos mit ihren<br />

kommerziellen Gegenstücken mithalten.<br />

28<br />

Das gertenschlanke Equinox<br />

eignet sich ideal als Grundlage<br />

für maßgeschneiderte <strong>Desktops</strong> und spielt<br />

speziell auf älteren PCs und schwachbrüstigen<br />

Rechnern seine Stärken voll aus.<br />

36<br />

Das innovative Mezzo kombiniert<br />

vertrautes Look & Feel mit ausgefeilten<br />

Bedienkonzepten und reduziert damit<br />

den Arbeitsaufwand des Benutzers.<br />

Praxis<br />

Desktop Publishing. ............ 44<br />

Mit Inkscape und Scribus erstellen Sie bei<br />

Bedarf hochwertige Druckvorlagen für die<br />

Weiterverarbeitung im Offsetdruck.<br />

OpenTeacher. ................. 52<br />

Die fächerübergreifend einsetzbare Lernsoftware<br />

OpenTeacher steigt mit einem<br />

interessanten Konzept in den Ring.<br />

ASCII Art. ..................... 58<br />

ASCII Art blickt als Kunstform auf eine lange<br />

Geschichte zurück. Mit den richtigen Tools fabrizieren<br />

auch Sie fantasievolle Darstellungen<br />

nicht nur für die Ausgabe im Terminal.<br />

Knotter. ...................... 64<br />

Mit Knotter gestalten Sie mit wenigen Klicks<br />

komplexe Flechtmuster im keltischen Stil.<br />

Leo Editor. .................... 68<br />

Programmierer und Webdesigner müssen<br />

eine Vielzahl von Informationen zentral<br />

verwalten. Der Leo Editor nimmt sich dieses<br />

Problems auf äußerst pfiffige Weise an.<br />

QPxTool ...................... 72<br />

Nichts ist ärgerlicher als Datenverluste beim<br />

Brennen. QPxTool stellt die Harmonie zwischen<br />

Laufwerk und Rohling sicher.<br />

Netz&System<br />

Chrome-Privacy. ............... 76<br />

Google Chrome telefoniert nur allzu gern<br />

nach Hause. Mit den entsprechenden<br />

Addons unterbinden Sie jedoch das unerwünschte<br />

Übermitteln von Daten.<br />

Sysdig. ....................... 80<br />

Viele Diagnose-Tools nutzen eine spezielle<br />

Syntax, was den Umgang erschwert und die<br />

Ausgabe unübersichtlich macht. Das clevere<br />

Sysdig vereint die wichtigsten Werkzeuge<br />

unter einer einheitlichen Oberfläche.<br />

68<br />

Als klassischer Outliner eignet<br />

sich der in Python geschriebene<br />

Leo Editor nicht für den Einsatz als IDE,<br />

sondern daneben auch zum Sammeln und<br />

Konsolidieren von Informationen aller Art.<br />

Know-how<br />

Xclip steuern .................. 84<br />

Nicht jeder Fenstermanager bringt ein<br />

eigenes Programm für das Verwalten der<br />

Zwischenablage mit. Abhilfe schafft ein Eigenbau:<br />

Mit Zenity steuern Sie komfortabel<br />

das überall verwendbare Xclip via Skript.<br />

Freie Thesauri ................. 88<br />

Erst die gewandte Sprache verleiht einem<br />

Text den richtigen Schliff, die nötigen Anregungen<br />

dazu liefert ein passendes Wörterbuch.<br />

Wer kommerzielle Thesauri meiden<br />

will, der findet in der Welt der freien Software<br />

erstklassige Alternativen.<br />

Service<br />

Editorial. ...................... 3<br />

IT-Profimarkt. ................. 96<br />

Impressum. .................. 102<br />

Events/Autoren/Inserenten. .... 103<br />

<strong>Vorschau</strong>. .................... 104<br />

Heft-DVD-Inhalt. .............. 105<br />

10.2014<br />

www.linux-user.de<br />

5


Heft-DVD<br />

PC-BSD 10<br />

PC-BSD 10 als Desktop-System<br />

Weltenbummler<br />

BSD gilt als Unix-Derivat für<br />

Kommandozeilen-Geeks.<br />

Dabei gibt das System zumindest<br />

in Form von PC-BSD<br />

auch auf dem Desktop eine<br />

sehr gute Figur ab.<br />

Erik Bärwaldt<br />

README<br />

Neben Linux hat sich im Universum freier<br />

Betriebssysteme BSD einen guten Namen<br />

gemacht. Die Desktop-Variante PC-BSD versucht<br />

dabei, die Endanwender mit mehr<br />

Komfort zu locken.<br />

Ist von freien Betriebssystemen die<br />

Rede, denken viele an die bekannten<br />

Linux-Distributionen wie Mint, Ubuntu,<br />

Fedora, Mageia und allen voran Debian.<br />

Dabei gab es auch schon vor Linux eine<br />

quelloffene Windows-Alternative, die<br />

insbesondere im Server-Segment einen<br />

geradezu legendären Ruf genießt: Das<br />

1977 vorgestellte BSD („Berkeley Software<br />

Distribution“) erhält bis heute<br />

ebenfalls in unzähligen Derivaten Pflege<br />

und entwickelt sich so stetig weiter. Der<br />

wohl bekannteste Abkömmling der<br />

BSD-Familie ist Apples Mac OS X, das in<br />

Teilen auf FreeBSD basiert.<br />

Die meisten BSD-Derivate wurden ausschließlich<br />

für den Einsatz auf Servern<br />

konzipiert, auf denen sie eine ähnlich<br />

ausgezeichnete Figur abgeben wie<br />

Linux. Dabei reicht das Einsatzspektrum<br />

vom einfachen Webserver bis hin zu ausfallsicheren<br />

NAS-Systemen. Solche Varianten<br />

kommen ab Werk ohne X-Window-<br />

System und grafische Oberfläche daher.<br />

Diese für Kommandozeilen-Geeks paradiesische<br />

Philosophie hat bislang jedoch<br />

der Verbreitung von BSD auf Desktop-<br />

Systemen einen Riegel vorgeschoben.<br />

Desktop-System<br />

Seit 2005 erhebt dagegen PC-BSD <br />

den Anspruch, für den Desktop optimiert<br />

zu sein. Die im Frühjahr 2014 erschienene,<br />

aktuelle Version 10 „Joule“ bringt<br />

nicht nur einen grafischen Installer mit,<br />

sondern zusätzlich mit KDE SC 4 eine<br />

vollwertige Desktop-Umgebung. Parallel<br />

arbeiten die Entwickler aber an einem<br />

Eigenbau-Desktop namens Lumina .<br />

Daneben stechen einige weitere Besonderheiten<br />

ins Auge: So setzt das System<br />

in der aktuellen Version einen 64-Bit-<br />

Prozessor voraus und benötigt zur Installation<br />

als Arbeitsplatz 50 GByte Festplattenspeicher.<br />

Dieser ungewöhnlich hohe<br />

Speicherbedarf resultiert aus dem Einsatz<br />

des Dateisystems ZFS . Das Betriebssystem<br />

erlaubt zudem nur die Installation<br />

auf einer primären Partition.<br />

Es empfiehlt sich, die Festplatte bereits<br />

vor Beginn der Installation entsprechend<br />

vorzubereiten, da PC-BSD von Haus aus<br />

kein Werkzeug zum Partitionieren in den<br />

Installer integriert. Als Ersatz bietet sich<br />

das Programm GParted an, das Sie am<br />

einfachsten über ein Live-Linux wie die<br />

6 www.linux-user.de<br />

10.2014


PC-BSD 10<br />

Heft-DVD<br />

System Rescue CD nutzen . Die umfangreiche<br />

Dokumentation listet außerdem<br />

eventuelle Stolpersteine auf und<br />

gibt detailliert Auskunft auch zu bestimmten<br />

Hardware-Komponenten .<br />

daten für Administrator und User, und –<br />

sofern vorhanden – der Installation des<br />

WLAN-Zugangs.<br />

Erster Kontakt<br />

PC-BSD 10.0.2 „Joule“<br />

bootfähig auf Heft-DVD<br />

Start frei!<br />

Das etwa 3,6 GByte große ISO-Image<br />

von PC-BSD 10 steht auf der Website<br />

zum Download bereit , Sie finden es<br />

bootfähig auch auf dem zweiten Datenträger<br />

dieser Ausgabe. PC-BSD startet in<br />

ein optisch ansprechendes Grub-Menü,<br />

das die Installation des Betriebssystems<br />

anbietet. Eine Live-Variante gibt es nicht.<br />

Falls Sie nicht sicher sind, ob das Setup<br />

mit der Hardware klarkommt, besteht<br />

hier die Option, eine Alternative mit<br />

sicheren Einstellungen auszuwählen<br />

oder die Installation im Textmodus vorzunehmen.<br />

Im abgesicherten Modus<br />

spricht die Software die im System vorhandene<br />

Grafikkarte mit einem VESAkonformen<br />

Treiber an, was oft eine niedrige<br />

Auflösung nach sich zieht.<br />

Nach Auswahl einer der Optionen geleitet<br />

Sie die Routine in einen schlichten,<br />

aber funktionalen Bildschirm. Hier stehen<br />

nach der Auswahl der Sprache drei<br />

Modi für die Einrichtung bereit: Außer<br />

einem Desktop-System können Sie auch<br />

eine Variante für einen Server auf die<br />

Platte packen oder ein Backup zurückspielen.<br />

Bei dem zur Auswahl stehenden<br />

Server-System namens TrueOS handelt<br />

es sich um ein FreeBSD mit einigen PC-<br />

BSD-spezifischen Ergänzungen, die dem<br />

System mehr Anwenderfreundlichkeit<br />

verleihen sollen.<br />

Im zweiten Schritt bietet die Routine<br />

die Möglichkeit, die Parameter für das<br />

Dateisystem ZFS anzupassen. Da das Installationsprogramm<br />

von Haus aus bereits<br />

sinnvolle Einstellungen dazu ermittelt<br />

und vorschlägt, sollten Sie hier<br />

nichts ändern. Anschließend packt der<br />

Installer das Betriebssystem auf den<br />

Massenspeicher.<br />

Nach abgeschlossener Installation<br />

startet der Rechner zunächst neu. Danach<br />

kon figurieren Sie das System in wenigen<br />

Schritten durch Anlegen eines Benutzerkontos,<br />

die Vergabe von Zugangs-<br />

Der Standard-Desktop von PC-BSD hält<br />

für Linux-Nutzer kaum Überraschungen<br />

bereit, verzichtet auf allzu aufdringliche<br />

optische Gimmicks und bietet im konventionellen<br />

KDE-Kickoff-Startmenü die<br />

altbekannte Struktur.<br />

Auf dem Desktop selbst findet sich ein<br />

PDF mit dem über 300 Seiten umfassenden<br />

Handbuch zum Betriebssystem und –<br />

als erster spürbarer Unterschied zu Linux<br />

– Starter zum AppCafe und den Systemeinstellungen<br />

von PC-BSD. Letztere ähneln<br />

optisch sehr stark den unter KDE<br />

verfügbaren Tools, gehen jedoch in Bezug<br />

auf die Funktion darüber hinaus 1 .<br />

Mit AppCafe bietet PC-BSD ein grafisches<br />

Frontend für das Paketmanagementsystem,<br />

das sich analog zu den entsprechenden<br />

Pendants unter Linux verhält,<br />

wie YaST, Synaptic oder Muon.<br />

1 Die wichtigsten Dialoge zum Konfigurieren des Systems finden<br />

Sie bei PC-BSD unter einer Oberfläche vereint.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

7


Heft-DVD<br />

PC-BSD 10<br />

2 AppCafe arbeitet als grafische Benutzerschnittstelle<br />

zum Paketmanagementsystem PBI.<br />

3 Verschiedene wichtige Hardware-Komponenten überprüfen Sie bei<br />

PC-BSD per Mausklick auf Kompatibilität.<br />

Wichtige Befehle<br />

Linux<br />

PC-BSD<br />

lspci<br />

pciconf<br />

lsmod<br />

kldstat<br />

modprobe kldload /​<br />

kldunload<br />

rpm ‐i /​ dpkg ‐i pkg add<br />

rpm ‐qa /​ dpkg ‐l pkg info<br />

yum install pkg install<br />

apt‐get install pkg install<br />

rpm ‐i /​ dpkg ‐i pbi_add ‐r<br />

fdisk ‐l<br />

gpart show<br />

So wie bei Linux verfügen die BSD-Derivate<br />

über unterschiedliche Systeme zum<br />

Verwalten der Software. PC-BSD kommt<br />

mit dem Eigenbau PBI, der im Vergleich<br />

zu seinen Gegenstücken unter Linux einige<br />

gravierende Vorteile mit sich bringt:<br />

So hängen die Pakete nicht von externen<br />

Bibliotheken ab, sondern bringen<br />

alle zum Ablauf eines Programms nötigen<br />

Komponenten im Archiv mit. Konflikte<br />

mit inkompatiblen Versionen oder<br />

durch fehlende Bibliotheken verursachte<br />

Probleme, wie sie unter Linux gelegentlich<br />

vorkommen, gibt es hier nicht.<br />

AppCafe untergliedert die Software in<br />

Gruppen. Per Mausklick wählen Sie eine<br />

davon aus der Liste aus. Kennen Sie den<br />

Namen eines zur Installation anstehenden<br />

Programms, suchen Sie dieses direkt<br />

und packen es im Handumdrehen auf<br />

die Festplatte 2 . Im Bereich Multimedia<br />

bringt PC-BSD zwar für einige spezielle<br />

Anforderungen nicht so viel Software<br />

mit wie Linux, integriert dafür aber direkt<br />

bei der Installation die gängigsten<br />

Codecs und den Flash-Player. Das erlaubt<br />

es, Filme direkt anzusehen oder<br />

Audiodateien abzuspielen.<br />

Eingesperrt<br />

Mit dem Jail-Konzept erbt PC-BSD von<br />

seinen Vorläufern die Möglichkeit, Software<br />

abgeschottet in virtuellen Instanzen<br />

zu betreiben. Dazu nutzen Sie das<br />

Tool Warden, mit dessen Hilfe Sie die<br />

verschiedenen Instanzen anlegen und<br />

verwalten. Die einfach zu bedienende<br />

Oberfläche erreichen Sie über Anwendungen<br />

| System | Warden.<br />

Da das Programm eng mit AppCafe<br />

verzahnt ist, besteht die Möglichkeit, ein<br />

per Warden eingerichtetes Jail im Paketmanager<br />

zu aktivieren und anschließend<br />

Software darin zu installieren. Dabei<br />

kommen häufig FreeBSD-Pakete zum<br />

Einsatz, die mit dem Ports-Paketmanage<br />

ment arbeiten.<br />

Das Konzept des Abschottens in einem<br />

Jail bietet einen enormen Gewinn<br />

an Sicherheit. Betreiben Sie Software in<br />

einer solchen Umgebung, dann gelingt<br />

es Schadprogrammen nicht, das gesamte<br />

System zu kompromittieren. Ein Jail<br />

lässt sich zudem einfacher und schneller<br />

installieren als eine virtuelle Maschine<br />

eines Drittanbieters, wie beispielsweise<br />

VirtualBox.<br />

Warden gestattet das Einrichten unterschiedlicher<br />

Jail-Typen, unter anderem<br />

eines Linux-Jails, das die Möglichkeit<br />

eröffnet, beide Welten näher zusammenzubringen.<br />

Warden bringt bereits<br />

vorgefertigte Skripte zum Einbinden von<br />

Linux mit. Bislang unterstützt das Programm<br />

Gentoo und Debian in den<br />

8 www.linux-user.de<br />

10.2014


PC-BSD 10<br />

Heft-DVD<br />

32-Bit-Varianten, die PC-BSD-Entwickler<br />

wollen aber nach und nach weitere<br />

Linux-Distributionen aufnehmen.<br />

Neben dem Konzept der Jails bietet<br />

PC-BSD noch weitere Wege, um Software<br />

aus anderen Welten zu integrieren.<br />

So finden sich in AppCafe sowohl die<br />

Windows-Laufzeitumgebung Wine als<br />

auch die von Oracle gepflegte Virtual-<br />

Box. Die Integration der Java-Laufzeitumgebung<br />

erlaubt es außerdem, entsprechende<br />

Applikationen zu verwenden.<br />

Selbst alte DOS-Software läuft dank<br />

des Emulator Dosbox, den Sie ebenfalls<br />

über AppCafe installieren.<br />

Applikationen<br />

Die Vielfalt an Programmen fällt bei PC-<br />

BSD in der Standardinstallation nicht<br />

ganz so üppig aus wie bei großen Linux-<br />

Distributionen. So finden Sie im Untermenü<br />

Büroprogramme lediglich den<br />

PDF-Betrachter Okular. Weitere Anwendungen<br />

wie LibreOffice, Apache Open-<br />

Office, KDEs Calligra-Bürosuite sowie die<br />

vom Gnome-Desktop her bekannten<br />

Applikationen Abiword und Gnumeric<br />

installieren Sie erst bei Bedarf nach.<br />

Speziell unter Internet und Multimedia<br />

finden sich im Vergleich zu anderen Distributionen<br />

mit KDE-Desktop relativ wenige<br />

Einträge. Die Entwickler von PC-<br />

BSD übernahmen die diversen KDE-spezifischen<br />

Programme nur teilweise ins<br />

System, sodass viele Applikationen, die<br />

kaum zum Einsatz kommen, keinen Platz<br />

auf der Festplatte belegen.<br />

Über AppCafe installieren Sie bei Bedarf<br />

KDE-spezifische Software oder auch<br />

Webbrowser (hier ist lediglich Konqueror<br />

vorinstalliert) nach. Gängige sowie<br />

weniger bekannte Vertreter einschließlich<br />

textbasierter Programme wie Lynx<br />

finden Sie jedoch ebenso in den Beständen<br />

wie die Media-Player VLC, Amarok,<br />

Xine, Audacious oder Kaffeine inklusive<br />

nötiger Codecs. Damit ergänzen Sie das<br />

Untermenü Multimedia, das im ersten<br />

Anlauf nur den schlanken UMplayer<br />

samt Basis Mplayer und das Brennprogramm<br />

K3b enthält.<br />

Sehr gut bestückt mit Software zeigt<br />

sich hingegen der Bereich System. Er integriert<br />

neben vielen KDE-spezifischen<br />

Programmen auch einige Applikationen<br />

aus dem Gnome-Fundus, zudem haben<br />

die Entwickler den Midnight Commander<br />

eingepflegt. Als wichtige Programme<br />

aus dem BSD-Fundus finden Sie hier<br />

neben Warden und dem AppCafe verschiedene<br />

Programme zum Aktualisieren<br />

des Systems.<br />

Eine Besonderheit stellen die PC-BSD-<br />

Systemeinstellungen dar, die Sie über<br />

den entsprechenden Starter auf dem<br />

Desktop oder über das Menü Anwendungen<br />

| Einstellungen aufrufen. Dieses<br />

optisch eng an die KDE-Einstellungen<br />

angelehnte Menü bietet nicht nur die<br />

BSD-Applikationen zum Verwalten von<br />

Software an, sondern enthält zusätzlich<br />

viele Werkzeuge für die Konfiguration<br />

des <strong>Desktops</strong>.<br />

Zusätzlich offeriert das System hier<br />

Applikationen zum Einsatz einer<br />

Firewall. Treten in Bezug auf die Hardware<br />

Probleme auf, so prüfen Sie mithilfe<br />

des kleinen Tools Hardware-Kompatibilitäten<br />

per Mausklick, ob das System<br />

wichtige Komponenten (LAN, WLAN,<br />

Grafikkarte und Monitor, Soundkarte)<br />

unterstützt. Fehlen Treiber, so zeigt das<br />

Werkzeug dies an 3 .<br />

Finden sich keine Ursachen für auftretende<br />

Probleme, so haben Sie die Möglichkeit,<br />

über das Bug-Reporting-Tool<br />

direkt Kontakt mit den Entwicklern aufzunehmen<br />

und diesen Informationen zu<br />

übermitteln.<br />

Kommandos und Pfade<br />

Unter der Haube unterscheiden sich PC-<br />

BSD und Linux stärker als auf dem Desktop.<br />

Zwar gibt es in der Syntax der Befehle<br />

auf der Kommandozeile zwischen<br />

beiden Systemen gewisse Parallelen,<br />

doch führt PC-BSD viele neue Kommandos<br />

ein, die größtenteils über andere<br />

Parameter verfügen als unter Linux. Die<br />

T abelle Wichtige Befehle listet die wichtigsten<br />

Kommandos unter PC-BSD und<br />

ihre Pendants unter Linux auf.<br />

Pfade weichen oft ebenfalls voneinander<br />

ab, und nicht zuletzt kennt PC-BSD<br />

keine Runlevel. Ein weiterer gravierender<br />

Unterschied zwischen beiden Betriebssystem-Welten<br />

besteht in den Namen<br />

der Geräte. Dies betrifft nicht nur Blockgeräte,<br />

sondern auch andere Komponenten<br />

wie zeichenorientierte Geräte.<br />

<strong>Desktops</strong><br />

Neben dem vorinstallierten KDE-Desktop<br />

bietet PC-BSD noch weitere Umgebungen<br />

an. So dürfen Sie beim Anmelden<br />

als zusätzlich vorinstallierte Oberfläche<br />

Fluxbox auswählen. Dieser extrem<br />

schlanke Desktop bietet zwar nicht den<br />

Komfort von KDE, erlaubt jedoch bei wenig<br />

RAM ein flüssiges Arbeiten.<br />

Falls Ihnen Fluxbox zu spartanisch erscheint,<br />

besteht die Möglichkeit, zusätzlich<br />

den ebenfalls sehr schlanken, jedoch<br />

komfortableren LXDE-Desktop zu installieren.<br />

LXDE bringt wie KDE von Haus<br />

aus eine stattliche Anzahl kleiner Applikationen<br />

mit.<br />

Größere <strong>Desktops</strong>, wie Mate, Gnome,<br />

XFCE und Cinnamon stehen ebenfalls<br />

bereit. Sie ziehen jedoch teilweise sehr<br />

große Downloads nach sich und belegen<br />

dementsprechend viel Speicherplatz<br />

auf der Festplatte: Cinnamon 2.2.13<br />

benötigt laut AppCafe ein Download-<br />

Volumen von 2,35 GByte, Mate 1.6.0 lädt<br />

1,14 GByte aus dem Internet herunter.<br />

Den Vogel schießt jedoch Gnome 3.12.0<br />

ab, das knapp 23,5 GByte Platz be-<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

9


Heft-DVD<br />

PC-BSD 10<br />

legt 4 . Es umfasst dabei sämtliche aktuellen<br />

Applikationen, die mit dem<br />

Desktop kommen.<br />

Haben Sie mehrere Arbeitsumgebungen<br />

installiert, so besteht die Möglichkeit,<br />

bei der Anmeldung zwischen diesen<br />

zu wechseln. PC-BSD ermöglicht<br />

dies durch eine kleine Schaltfläche im<br />

Login-Dialog.<br />

In der Praxis<br />

PC-BSD überzeugte im Test auf unterschiedlichen<br />

Notebook-Modellen aus<br />

verschiedenen Generationen mit Core 2<br />

Duo, Core i5 und Core i7 jeweils voll und<br />

ganz. Die Hardware-Erkennung reicht<br />

selbst bei mobilen Systemen aktuellerer<br />

Baureihen an Linux heran. Durch die Integration<br />

von proprietären Firmware-<br />

Modulen harmoniert das System außerdem<br />

ohne umständliches Nachinstallieren<br />

mit den berüchtigten WLAN-Karten<br />

von Intel.<br />

Besonders gut gefiel im täglichen Einsatz<br />

das AppCafe mit seiner im Vergleich<br />

zu den Linux-Pendants deutlich einfacheren<br />

Bedienung: Dadurch, dass die<br />

unter Linux üblichen, zahlreichen Bibliotheken<br />

im Softwarefundus nicht auftauchen,<br />

wirkt das grafische Frontend wesentlich<br />

übersichtlicher und aufgeräumter<br />

als YaST oder Synaptic. Auch die<br />

Möglichkeit, für jede virtuelle Instanz ein<br />

eigenes Jail zu nutzen, vereinfacht den<br />

Umgang mit dem System.<br />

Als Schwachpunkt fiel im Test insbesondere<br />

die ACPI-Unterstützung bei Mobilsystemen<br />

auf. Wie unter Linux zwingt<br />

auch unter PC-BSD das Bemühen Microsofts,<br />

möglichst viele Komponenten proprietär<br />

zu halten, die Entwickler dazu,<br />

Einstellungen für jede einzelne Komponente<br />

zeitaufwendig und extrem mühsam<br />

zu ermitteln.<br />

PC-BSD zeigte im Betrieb auf Notebooks<br />

mehrerer Elitebook-Baureihen von<br />

HP daher Probleme bei der Anzeige des<br />

Ladestands und mit diversen Suspendund<br />

Hibernate-Einstellungen. Durch das<br />

integrierte Bug-Reporting-Tool besteht<br />

jedoch Hoffnung, dass die Entwickler<br />

diese Probleme noch in den Griff bekommen.<br />

Diverse Wikis und Foren nennen<br />

hier ebenfalls Lösungswege .<br />

Fazit<br />

PC-BSD empfiehlt sich vor allem für lernwillige<br />

Anwender, die ein stabiles, sehr<br />

sicheres und ausgereiftes Desktop-System<br />

jenseits ausgetretener Pfade suchen.<br />

In Version 10 genügt es durchaus<br />

dem Anspruch der Entwickler, ein vollwertiges<br />

Desktop-System auf BSD-Basis<br />

anzubieten. Im Vergleich zu Linux glänzt<br />

PC-BSD vor allem durch das Jail-Konzept<br />

sowie durch die nahtlose Integration des<br />

Dateisystems ZFS, unter Linux aus Gründen<br />

der Lizenz nicht möglich.<br />

Auch als Plattform, die Software aus<br />

unterschiedlichsten Welten zusammenführt,<br />

hat das BSD-Derivat im Vergleich<br />

zu Linux die Nase vorn. Defizite bestehen<br />

jedoch noch bei der Unterstützung<br />

einiger Hardware-Komponenten auf<br />

Laptops sowie in einigen Software-Segmenten,<br />

in denen Linux aufgrund seiner<br />

größeren Entwicklerbasis starke Trümpfe<br />

ausspielt. (agr) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

4 Äußerst umfangreich fällt die Installation von Gnome aus.<br />

www. linux‐user. de/ qr/33290<br />

10 www.linux-user.de<br />

10.2014


Heft-DVD<br />

Evo/​Lution<br />

Arch Linux mittels Evo/​Lution komfortabel installieren<br />

Evolutionär<br />

Die komplexe Installation<br />

von Arch Linux schrumpft<br />

mit der Live-CD Evo auf<br />

wenige Klicks zusammen.<br />

Mario Blättermann<br />

© Lightwise, 123RF<br />

README<br />

Die Installation von Arch Linux gilt als<br />

schwerer Brocken, vielleicht nur übertroffen<br />

von jener bei Gentoo. Das braucht jedoch<br />

nicht so zu sein: Mit Evo/​Lution installieren<br />

Sie die Distribution, wie von den meisten<br />

anderen Distributionen gewohnt, über eine<br />

grafische Oberfläche.<br />

Beim Rundblick auf die einschlägigen<br />

Open-Source-Veranstaltungen erscheint<br />

Arch Linux als eine der aktuell populärsten<br />

Distributionen überhaupt. Selbst<br />

an Infoständen, die sich anderen Distributionsprojekten<br />

widmen, finden sich<br />

gelegentlich Entwickler, die Arch Linux<br />

als Arbeits- und vor allem als Entwicklungsplattform<br />

bevorzugen. Dem gegenüber<br />

steht ein vergleichsweise überschaubarer<br />

Kreis von Anwendern, die<br />

sich auf die im Vergleich zu den etablierten<br />

Mainstream-Distributionen steinzeitlich<br />

anmutende Installation und Konfiguration<br />

einlassen.<br />

Der fehlende grafische Installer hält<br />

viele davon ab, Arch überhaupt nur auszuprobieren.<br />

Seit geraumer Zeit schaffen<br />

Projekte wie Chakra oder Manjaro <br />

Abhilfe, indem sie neben der komfortablen<br />

Installation eine sinnvolle erste Konfiguration<br />

anbieten.<br />

Dabei gilt es jedoch zu bedenken,<br />

dass beide Projekte sich mit eigenen Paketquellen<br />

und Skripten bereits ein gutes<br />

Stück weit vom ursprünglichen System<br />

entfernt haben und das installierte<br />

System aufgrunddessen nicht mehr perfekte<br />

Kompatibilität zu den originalen<br />

Arch-Paketquellen bietet.<br />

Die Nicht-Distribution<br />

Hier springt das ein wenig kryptisch benannte<br />

Evo/​Lution in die Bresche: Im<br />

Gegensatz zu genannten Derivaten verbirgt<br />

sich dahinter keine eigenständige<br />

Distribution mit allem Drum und Dran, es<br />

dient lediglich als Live-System, das mithilfe<br />

eines grafischen Installationsprogramms<br />

den Aufbau eines echten Arch<br />

Linux ermöglicht. Damit bietet es genau<br />

das, was viele Arch-Einsteiger suchen.<br />

Die im April diesen Jahres erschienene<br />

Version 0.9-12a gibt es ohne spezifische<br />

Varianten für verschiedene Architekturen<br />

in Form eines Live-Mediums, das Sie<br />

entweder auf einen optischen Datenträ-<br />

12 www.linux-user.de<br />

10.2014


Evo/​Lution<br />

Heft-DVD<br />

Evo/​Lution 0.9-12a<br />

LU/evo‐lution/<br />

1 Die Entwickler geben gleich beim Start Anweisungen, wie Sie den Paket-Pool der Installation<br />

an Ihre Wünsche anpassen.<br />

ger brennen oder auf einem Flash-Speicher<br />

unterbringen. Sobald Sie den Rechner<br />

mit der Live-ISO booten, startet Evo/​<br />

Lution in einen aktuellen XFCE-Desktop<br />

1 , der aber nur als Arbeitsumgebung<br />

für den Lution Installer dient. Diesen<br />

rufen Sie über das entsprechende<br />

Symbol auf der Arbeitsfläche auf.<br />

Zuvor bietet Ihnen das Evo/​Lution jedoch<br />

die Möglichkeit, ein wenig Arch-<br />

Luft zu schnuppern. Dazu richten Sie als<br />

Erstes über das Netzwerksymbol rechts<br />

unten im Panel den Zugang zum Internet<br />

ein. Anschließend lohnt sich besonders<br />

ein Blick auf den Paketmanager<br />

Pacman und das in Evo enthaltene grafische<br />

Frontend PkgBrowser. Das Qt-basierte<br />

Tool braucht den Vergleich mit<br />

bekannten Werkzeugen wie Synaptic,<br />

Yumex oder Muon nicht zu scheuen.<br />

Zurück im Installer wählen Sie Deutsch<br />

als Sprache für das installierte System<br />

aus – der Installer selbst arbeitet jedoch<br />

nur in Englisch. Anschließend bestimmen<br />

Sie die Arbeitsumgebungen 2 .<br />

Neben Gnome, XFCE, LXDE und einem<br />

purem Openbox steht der Punkt Base<br />

zur Wahl. Dahinter verbirgt sich eine reine<br />

Befehlszeilenumgebung. Danach<br />

fragt der Dialog ab, ob Sie eine Firewall<br />

benötigen, Bluetooth-Geräte ansteuern<br />

möchten oder Standardprogramme wie<br />

LibreOffice installieren möchten.<br />

Das nächste Fenster bittet um die Auswahl<br />

des Installationstyps. Sofern Sie<br />

nicht eine ganze Festplatte für Arch nutzen<br />

möchten, wählen Sie den unteren<br />

Menüpunkt aus, der in eine erweiterte<br />

TIPP<br />

2 Bis auf die KDE Software Compilation und Razor-qt bietet Evo/​Lution an <strong>Desktops</strong> so<br />

ziemlich alles, was das Herz begehrt.<br />

Möchten Sie nicht die ganze Festplatte in<br />

einem Rechner für Arch Linux verwenden,<br />

dann nutzen Sie das ebenfalls auf dem<br />

Desktop verlinkte Tool Gparted, um die<br />

entsprechende Partition einzurichten. Der<br />

Installer bietet ebenfalls die Möglichkeit,<br />

ist aber komplizierter zu bedienen.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

13


Heft-DVD<br />

Evo/​Lution<br />

Konfiguration der zu benutzenden Partitionen<br />

leitet. Das Interface bietet die<br />

wichtigsten Funktionen, wirkt aber wenig<br />

funktionell. Daher empfiehlt es sich,<br />

vor dem Öffnen des Installers Gparted<br />

zu verwenden, dessen Starter sich ebenfalls<br />

auf dem Desktop befindet.<br />

Sobald Sie auf Install Now! klicken und<br />

das Anlegen der Partitionen erlauben,<br />

beginnt die automatische Installation.<br />

Während Evo/​Lution im Hintergrund die<br />

Pakete aus dem Netz zieht, fragt der Installer<br />

noch die Zeitzone und die gewünschte<br />

Tastaturbelegung ab. Abschließend<br />

legen Sie noch ein Benutzerkonto<br />

an 3 .<br />

Der Neustart<br />

3 Alles andere als ideal: Das Passwort des ersten Benutzers übernimmt Evo/​Lution ungefragt<br />

auch für das Konto des Systemadministrators.<br />

Nach einem Neustart empfängt Sie das<br />

frisch installierte Arch-System, im Test<br />

mit einem LXDE-Desktop 4 . Der Desktop<br />

spricht wie gewünscht bereits<br />

Deutsch, die Auswahl an Software ist<br />

aber noch sehr übersichtlich. Im Dateimanager<br />

PcmanFM fehlt etwa die Unterstützung<br />

für Wechseldatenträger. Das<br />

Anwendungsmenü erscheint generell<br />

etwas dünn, so findet sich der auf der<br />

Projektseite beworbene PkgBrowser<br />

nicht in den Einträgen.<br />

Zur Installation weiterer Programme<br />

greifen Sie daher auf das Programm<br />

pacman im Terminal zurück. Die Installation<br />

des grafischen Frontends gestaltet<br />

sich zudem als kompliziert, da Arch es<br />

nicht offiziell in den Quellen führt. Sie<br />

beziehen es stattdessen über das AUR.<br />

Etwas heikel erscheint das Verhalten<br />

des Bootloaders Grub: Obwohl im Test<br />

für das System ein USB-Stick als autarkes<br />

Ziel gewählt war, überschrieb der Installer<br />

kommentarlos den Bootmanager auf<br />

der ersten Platte des Systems, weil eine<br />

Auswahlmöglichkeit schlichtweg fehlte.<br />

Zwar gelang der Start der anderen Betriebssysteme<br />

über den Grub auf dem<br />

Stick, hier sollten die Entwickler jedoch<br />

noch nachbessern.<br />

Während der Installation fiel zudem<br />

unangenehm auf, dass Evo/​Lution kein<br />

Root-Passwort wissen möchte, das Passwort<br />

des ersten angelegten Users jedoch<br />

ohne jede weitere Erklärung für<br />

den administrativen Account übernimmt.<br />

Wählen Sie für diesen jedoch ein<br />

schwaches Passwort, dann machen Sie<br />

das System, ohne es zu wissen, für Angriffe<br />

empfindlich.<br />

Einen positiven Eindruck hinterlässt<br />

die Netzwerkverwaltung: Die im Live-<br />

4 Typisch für Arch: Evo/​Lution richtet eine unmodifizierte Desktopumgebung ohne viel<br />

Schnickschnack ein.<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 31448<br />

14 www.linux-user.de<br />

10.2014


Evo/​Lution<br />

Heft-DVD<br />

Modus eingegebenen Parameter finden<br />

sich korrekt im installierten System wieder<br />

– das WLAN im Test war sofort einsatzbereit.<br />

Für Grundbedürfnisse wie das<br />

Surfen im Netz und den Versand von<br />

Mails ist das System also bestens gerüstet.<br />

Andere Aufgaben erledigen Sie mit<br />

ein wenig Einarbeitungszeit ebenfalls<br />

recht einfach mit dem auf diese Weise<br />

installierten Arch Linux.<br />

Fazit<br />

Natürlich rümpfen alteingesessene Puristen<br />

jetzt die Nase, denn die bekannten<br />

Möglichkeiten zum präzisen Definieren<br />

von Parametern während der Archeigenen<br />

Installation und Konfiguration<br />

gehen bei Evo/​Lution komplett verloren.<br />

Die recht grobkörnige und nicht unbedingt<br />

praxisgerechte Auswahl an Paketen<br />

erfordert entweder vor oder nach<br />

der Installation einen nicht zu unterschätzenden<br />

Aufwand.<br />

Dennoch erweist es sich gegenüber anderen<br />

Derivaten als ein unschätzbarer<br />

Vorteil für all jene, die zum Testen der<br />

echten Arch-Distribution nicht gleich einen<br />

ganzen Tag oder mehr opfern wollen.<br />

Im Test dauerte die Installation nicht<br />

mehr als drei Stunden, wobei naturgemäß<br />

der größte Anteil auf das Herunterladen<br />

der Pakete entfiel.<br />

Durch das strikte Trennen des Live-<br />

Systems von der eigentlichen Installation<br />

und den Verzicht auf angepasste Pakete<br />

und zusätzliche Paketquellen landet<br />

auf jeden Fall ein authentisches Arch<br />

Linux auf dem Rechner. Das ist ein deutlicher<br />

Pluspunkt.<br />

Die Zeit heilt viele Wunden: Vielleicht<br />

unterstützen eines Tages sogar die Entwickler<br />

von Arch das jetzt noch recht<br />

junge System ganz offiziell oder nehmen<br />

es zumindest wohlwollend wahr. Die positiven<br />

Rezensionen auf der Projektseite<br />

sowie die 6000 Downloads im April machen<br />

Hoffnung. (cla) n<br />

AUR: Arch User Repository. Eine Paketquelle,<br />

die von Anwendern bereitgestellte<br />

Bauanleitungen enthält. Diese sind ungeprüft,<br />

bieten aber die Möglichkeit, aktuelle<br />

oder abseitige Software zu installieren.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

15


Aktuelles<br />

Angetestet<br />

Spürnase<br />

Die Entwickler bezeichnen<br />

DocFetcher 1.1.11 als Google für<br />

die Festplatte. Zwar hinkt der<br />

Vergleich etwas, doch leistet das<br />

Tool beim Durchstöbern der<br />

Daten wertvolle Dienste.<br />

Sucht man in den Hunderten von Dokumenten<br />

auf der Festplatte einen Inhalt,<br />

hilft oft auch das bewährte Tool Grep<br />

nicht weiter. Hier springt Docfetcher in<br />

die Bresche und durchstöbert Dokumente<br />

in 16 Formaten, darunter ODF, PDF,<br />

HTML, EPUB, Powerpoint und Visio, nach<br />

dem Gesuchten. Selbst mit den Audio-<br />

Metadatenvon MP3 und Flac kommt das<br />

Tool zurecht. Als Java-Programm läuft<br />

Docfetcher direkt nach dem Entpacken<br />

ohne Installation. Nach dem Start öffnet<br />

es ein übersichtliches<br />

Fenster mit vier Bereichen.<br />

Am linken Fensterrand<br />

stellen Sie anhand<br />

einer Liste der unterstützten<br />

Dateitypen ein,<br />

welche Dokumente das<br />

Tool bei der Suche berücksichtigen<br />

soll und legen<br />

Grenzwerte für die<br />

Dateigröße fest. Unterhalb<br />

der Typenübersicht<br />

definieren Sie im Suchbereich,<br />

welche Verzeichnisse Docfetcher<br />

durchstöbert. Hier finden sich Indizes der<br />

jeweiligen Verzeichnisbäume, die das<br />

Tool durchsucht.<br />

Um neue Indexdateien anzulegen<br />

oder bestehende zu verwalten, öffnen<br />

Sie im Suchbereich via rechte Maustaste<br />

das Kontextmenü. Je nach Umfang des<br />

Verzeichnisbaums kann das Erstellen<br />

oder Aktualisieren eines Index mehrere<br />

Minuten in Anspruch nehmen. Zur Suche<br />

wählen Sie einen Index aus und geben<br />

den Suchbegriff im Suchfeld am oberen<br />

Fensterrand ein. Docfetcher listet anschließend<br />

alle Treffer übersichtlich auf.<br />

Dabei gibt es nicht nur die Trefferwahrscheinlichkeit<br />

an, sondern auch den Dokumententyp<br />

und den Pfad zur Originaldatei.<br />

Klicken Sie einen Eintrag in der<br />

Suchliste an, präsentiert das Tool unten<br />

im Fenster eine rudimentäre <strong>Vorschau</strong>.<br />

Eclipse Public License n<br />

Quelle: http:// docfetcher. sourceforge. net/​<br />

en/ index. html<br />

Terminplaner<br />

Der schlichte und zuverlässige<br />

Personal Information Manager<br />

TDJ 3 eignet sich ideal für den<br />

Heimgebrauch, mit komplexen<br />

Terminplanungen kommt er<br />

jedoch nicht zurecht.<br />

Früher verwaltete man Termine, Adressen<br />

und Geburtstage in sperrigen Terminkalendern,<br />

heute greift man zu einem<br />

Personal Information Manager wie<br />

The Daily Journal oder kurz TDJ. Es verwaltet<br />

in einer übersichtlichen Oberfläche<br />

Termine, Kontakte, Geburtstage, Aufgaben<br />

und Tagebucheinträge. In der linken<br />

oberen Ecke des Programmfensters<br />

dominiert ein Kalender, rechts verteilen<br />

sich die einzelnen Funktionen auf Reiter.<br />

Klicken Sie einen davon<br />

an, zeigt TDJ alle enthaltenen<br />

Informationen an.<br />

Sämtliche Eingaben erfolgen<br />

in einem großen<br />

Freitextfeld unterhalb<br />

der Funktionsreiter.<br />

Zum Verwalten von<br />

Kontakten und Listen<br />

bietet TDJ einen separaten<br />

Navigations- und<br />

Verwaltungsbaum unterhalb<br />

des Kalenders. Hier<br />

legen Sie beispielsweise<br />

neue Kontakte an, löschen<br />

alte oder fassen vorhandene zu<br />

Gruppen zusammen. Die Kontaktdaten<br />

geben Sie im Freitextfeld ein, wobei das<br />

Tool den Inhalt der ersten Zeile – idealerweise<br />

den Kontaktnamen – in der Navigation<br />

anzeigt. Um Kontakte zu gruppieren,<br />

müssen Sie sich bereits beim Anlegen<br />

für eine Gruppe entscheiden, ein<br />

späteres Verschieben via Drag & Drop<br />

unterstützt TDJ nicht. Gleiches gilt auch<br />

für die Verwaltung von Listen.<br />

Welchen Funktionsreiter TDJ beim<br />

Start öffnet, legen Sie in der Konfiguration<br />

fest. Die weiteren Konfigurationsmöglichkeiten<br />

fallen begrenzt aus. TDJ<br />

lagert alle erfassten Daten im Verzeichnis<br />

~/.tdj/, die Konfiguration jedoch im<br />

Ordner ~/.conf. Mit der jetzt erschienenen<br />

dritten Auflage des Tools wechselten<br />

die Entwickler für die Oberfläche<br />

von FLTK zu Qt 5 und spendierten dem<br />

Tool damit einen zeitgemäßen Look.<br />

Lizenz: GPLv2<br />

nn<br />

Quelle: http:// kpatel. x10host. com/​<br />

wordpress/ ? page_id=7<br />

16 www.linux-user.de<br />

10.2014


Angetestet<br />

Aktuelles<br />

Vielen Verschlüsselungswerkzeugen für<br />

die Konsole fehlt eine einfache Benutzeroberfläche.<br />

Hier hilft Luksus weiter,<br />

das via Dialog eine solche zur Verfügung<br />

stellt und Sie über eine schlichte Assistenzfunktion<br />

durch das Verschlüsseln<br />

führt. Dabei unterstützt es LUKS, Truecrypt,<br />

GnuPG sowie OpenSSL und greift<br />

dazu auf Konsolenprogramme wie<br />

Cryptsetup, Tcplay und Gpg zurück. Luksus<br />

besteht aus mehreren Shell-Skripten<br />

und Funktionen, die alle im selben Verzeichnis<br />

liegen müssen, und erfordert<br />

administrative Rechte.<br />

Nach dem Start wählen Sie die Verschlüsselungsmethode,<br />

für Dateien etwa<br />

GnuPG oder OpenSSL. Luksus öffnet<br />

Lizenz: GPLv2<br />

nnn<br />

Quelle: http:// thomasfrivold. github. io/​<br />

luksus/<br />

dann einen Dialog, in dem Sie die fragliche<br />

Datei auswählen. Anschließend geben<br />

Sie das Passwort für das Verschlüsseln<br />

an. Dabei irritiert Luksus mit Statusmeldungen,<br />

die sich so lesen, als würde<br />

auch bei OpenSSL mit GnuPG verschlüsselt<br />

– hier hat der Entwickler schlicht<br />

vergessen, die Dialoge anzupassen.<br />

Zum Verschlüsseln ganzer Partitionen<br />

setzen Sie LUKS oder – inzwischen nicht<br />

mehr ratsam – Truecrypt ein. Fällt die<br />

Wahl auf LUKS, führt das Tool Sie<br />

durch das Erstellen der verschlüsselten<br />

Partition, wobei Dialoge<br />

das Passwort und den Einhängepunkt<br />

abfragen. Nach dem Verschlüsseln<br />

des Datenträgers binden<br />

Sie die fragliche Partition<br />

zwecks einfachen Zugriffs über einen<br />

Eintrag in der /etc/fstab in<br />

das System ein.<br />

Schlüsselmeister<br />

Suchen Sie eine einfache<br />

Benutzeroberfläche für das<br />

Verschlüsseln auf der Konsole,<br />

dann sollten Sie einen Blick auf<br />

Luksus 1.6 werfen.<br />

Weechat bietet auch Konsolenbenutzern<br />

via Ncurses eine übersichtliche GUI mit<br />

dem Komfort eines ICQ- oder Jabber-Clients.<br />

Beim ersten Start findet sich nur ein<br />

Freenode-Server auf der Serverliste, weitere<br />

fügen Sie mit den gewohnten IRC-<br />

Befehlen hinzu. Der Befehl /server kombiniert<br />

mit der Option list zeigt alle<br />

verfügbaren Server, zusätzliche Verbindungsdetails<br />

liefert die Option listfull.<br />

Eine Aufstellung aller unterstützten<br />

Kommandos erhalten Sie mit / help, nähere<br />

Infos rufen Sie durch Anhängen des<br />

Befehlsnamens ab. Verbindung zum IRC-<br />

Server bauen Sie mit / connect gefolgt<br />

vom Servernamen auf. Mit /join und<br />

dem Kanalnamen betreten Sie den Chat<br />

Ihrer Wahl. Dabei legt Weechat für jeden<br />

betretenen Chat einen eigenen Buffer<br />

Lizenz: GPLv3<br />

n<br />

Quelle: http:// weechat. org<br />

an, zwischen denen Sie mit [F5] und [F6]<br />

wechseln. Eine Übersicht aller Tastenkürzel<br />

liefert der Befehl /key, über den Sie<br />

auch eigene Shortcuts definieren.<br />

Damit Sie bei mehreren aktiven Chats<br />

keine Nachricht übersehen, signalisiert<br />

Weechat in der Statuszeile in eckigen<br />

Klammern, in welchem Channel gerade<br />

etwas gesagt wurde. Eine Buddyliste am<br />

rechten Rand führt alle Chat-Teilnehmer<br />

auf und markiert Moderatoren<br />

oder Channel-Eigentümer<br />

mit einem @.<br />

Weechat lässt sich durch<br />

Plugins in gängigen Skriptsprachen<br />

wie Perl, Python<br />

oder Lua erweitern. Darüber<br />

hinaus greift es bei manchen<br />

Funktionen auf externe Programme<br />

zurück, so etwa bei<br />

der optionalen Rechtschreibprüfung<br />

auf Aspell. (jlu) n<br />

Plaudertasche<br />

Der leistungsfähige IRC-Client<br />

Weechat 1.0 bietet zahlreiche<br />

nützliche Funktionen und dank<br />

frei definierbarer Tastenkürzel<br />

einen gewissen Bedienkomfort.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

X23<br />

17


Schwerpunkt<br />

Tiling-Window-Manager<br />

Tiling-Window-Manager im Überblick<br />

Fliesenleger<br />

© Chiramanas Jutidharabongse, 123RF<br />

Effizienz hat ihren Preis:<br />

Tiling-Window-Manager<br />

nutzen den Desktop optimal<br />

aus, doch die Konzepte<br />

erfordern einiges Einarbeiten.<br />

Mario Blättermann<br />

Das heute bekannte Fenstersystem ist<br />

beinahe so alt wie die grafische Benutzeroberfläche<br />

selbst. Anwendungen<br />

laufen in eigenen Gucklöchern, die Sie<br />

übereinander stapeln und verschieben<br />

dürfen – sogar über den Rand des Bildschirms<br />

hinaus. Erweiterungen wie mehrere<br />

virtuelle Arbeitsflächen, Transparenzen<br />

oder Schattierungen des Rahmens<br />

helfen dabei, den Überblick über die<br />

Fenster zu behalten.<br />

Doch Fenster ist nicht gleich Fenster:<br />

Die sogenannten Tiling-Window-Manager<br />

legen Fenster nicht wie ein Maurer<br />

seine Steine übereinander, sondern<br />

ordnen sie wie ein Fliesenleger nebeneinander<br />

an. Dadurch überdeckt keines<br />

ein anderes. Dieses Konzept hat ansatzweise<br />

in den Fenstermanagern etablierter<br />

Arbeitsumgebungen Einzug gehalten<br />

(siehe Kasten Alternativen), aber zur<br />

Perfektion bringen es eher die Spezialisten<br />

unter den Window-Managern.<br />

Awesome<br />

An Awesome fällt direkt auf, dass es<br />

keine herkömmlichen virtuellen Arbeitsflächen<br />

kennt: Stattdessen ordnet es einzelne<br />

Fenster in „Tags“ ein. Das bedeutet<br />

andersherum, dass es ein Fenster nicht<br />

direkt über die darunterliegende Arbeitsfläche<br />

identifiziert und somit keine<br />

starre Zuweisung erfordert. Die unscharfe<br />

Logik beim Gruppieren erlaubt es,<br />

Fenster aus mehreren Tags gleichzeitig<br />

anzuzeigen – um das Anordnen kümmert<br />

sich Awesome selbst.<br />

README<br />

Tiling-Window-Manager verwalten den Platz<br />

auf dem Desktop meist vollkommen in<br />

Eigenregie. Das auf den ersten Blick eigenwillige<br />

Konzept erweist sich nach etwas<br />

Eingewöhnung häufig als effizienter als die<br />

klassischen Methoden der üblichen Desktop-Umgebungen.<br />

Alternativen<br />

Kwin, Mutter und XFWM bieten bereits seit<br />

Längerem die Möglichkeit, Fenster nach<br />

dem Tiling-Konzept zu verwalten. Ausgeklügelte<br />

Regeln beim Verschieben und Ändern<br />

der Größe mit der Maus sorgen dafür, dass<br />

die Objekte an einem der Ränder des <strong>Desktops</strong><br />

oder an anderen Fenstern einrasten,<br />

oder jeweils eine der vertikalen oder horizontalen<br />

Hälften sowie den ganzen Bildschirm<br />

bedecken. Für die Aktionen gibt es<br />

in der Regel Tastenkürzel.<br />

Dabei gilt es zu bedenken, dass eine eventuelle<br />

obere Leiste der Fenstermanager<br />

möglicherweise hinter einer Kontrollleiste<br />

des jeweiligen <strong>Desktops</strong> verschwindet. Das<br />

betrifft insbesondere XFCE. Aber auch andere<br />

Arbeitsumgebungen platzieren eine<br />

Leiste am oberen Bildschirmrand.<br />

Daher rät es sich an, zunächst den Fenstermanager<br />

und Arbeitsumgebung getrennt<br />

voneinander zu starten und deren Konfigurationen<br />

entsprechend anzupassen. Ähnliches<br />

gilt für doppelt vergebene Tastenkombinationen,<br />

die im Extremfall dazu führen,<br />

dass sich das gewünschte Gespann<br />

nicht bedienen lässt.<br />

Doch mit echtem Tiling hat das eher wenig<br />

zu tun: Es handelt sich vielmehr um ein Zugeständnis<br />

an Wünsche der Benutzer, die<br />

an diesem oder jenem Feature Gefallen gefunden<br />

haben, ihr gewohntes Verhalten<br />

aber nicht aufgeben wollen.<br />

18 www.linux-user.de<br />

10.2014


Tiling-Window-Manager<br />

Schwerpunkt<br />

Hier zeigt sich schon einer der Vorteile<br />

der Kacheln: Die Software nimmt dem<br />

Benutzer die Arbeit ab, Fenster zu platzieren<br />

1 , und automatisiert den Vorgang<br />

in gewissen Grenzen. Das erscheint<br />

zunächst gewöhnungsbedürftig, aber<br />

schon nach kurzer Zeit empfinden viele<br />

Benutzer dies als Vorteil.<br />

Ein Rechtsklick auf den Hintergrund<br />

der Arbeitsfläche bringt ein kleines<br />

Menü zum Vorschein, über das Sie unter<br />

anderem ein Terminal öffnen oder die<br />

Dokumentation lesen. In der Leiste oben<br />

schalten Sie links zwischen den neun bereits<br />

erwähnten Tags um, daneben sehen<br />

Sie die Namen der geöffneten Fenster.<br />

Ein umfangreiches Menü, wie Sie es<br />

von Openbox oder dessen zahlreicher<br />

Verwandtschaft kennen, gibt es nicht.<br />

In der Grundeinstellung fehlt die Dekoration<br />

der Fenster – das Konzept erfordert<br />

diese Elemente eigentlich nicht. Ein<br />

Verschieben fällt aus naheliegenden<br />

Gründen flach, und zum Schließen, Minimieren<br />

oder Maximieren nutzen Sie ohnehin<br />

entweder Tastenkombinationen<br />

oder die Maus in Kombination mit den<br />

Einträgen in der oberen Leiste.<br />

In der Datei /etc/xdg/awesome/rc.<br />

lua finden Sie die systemweite Konfiguration,<br />

als Benutzer verwenden Sie die<br />

Datei ~/.config/awesome/rc.lua für individuelle<br />

Parameter. Letztere bearbeiten<br />

Sie über einen Eintrag im Kontext-<br />

DWM 6.0,<br />

Beispielkonfiguration<br />

für Ratpoison<br />

LU/tiling/<br />

1 Awesome nimmt Ihnen die Aufgabe ab, die Fenster optimal auf dem Desktop zu platzieren.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

19


Schwerpunkt<br />

Tiling-Window-Manager<br />

menü, das Sie über den Rechtsklick auf<br />

den Desktop aufrufen.<br />

Das öffnet allerdings nur ein Terminal<br />

mit der Datei im Editor Vim – nicht unbedingt<br />

jedermanns Sache. Alternativ passen<br />

Sie die Datei mit jedem beliebigen<br />

Editor an. Dazu legen Sie sie erst einmal<br />

durch Kopieren an, Awesome erledigt<br />

das nicht automatisch. Bei dieser Gelegenheit<br />

bietet es sich an, gleich einen<br />

globalen Texteditor und ein bevorzugtes<br />

Terminal festzulegen (Listing 1).<br />

Die Konfiguration basiert vollständig<br />

auf der Lua-Syntax, was sich komplett<br />

durch Awesome zieht: So setzt die<br />

Schnittstelle für Erweiterungen ebenfalls<br />

auf diese beliebte Sprache, für die es eine<br />

erfreulich große Anzahl von Plugins<br />

gibt . <strong>Neue</strong> Desktop-Widgets stehen<br />

ebenso bereit wie Erweiterungen, die das<br />

Bedienen mit der Tastatur verbessern.<br />

DWM<br />

Mit dem „Dynamic Window Manager“ <br />

wandern Sie in der Linie der Ahnen zurück<br />

zum Urvater von Awesome. Laut<br />

Webseite agiert DWM im Vergleich zu<br />

den Mitbewerbern schneller und ist kleiner<br />

und einfacher. Andererseits fehlt ihm<br />

die Lua-Schnittstelle, und nicht nur das:<br />

Die Entwickler haben festgeschrieben,<br />

dass die Codebasis 2000 Zeilen nie überschreitet.<br />

Das vereinfacht es zwar, den<br />

Code zu warten, führt aber unvermeidlich<br />

zu Einschränkungen. Es existieren<br />

zwar DWM-Pakete für viele Distributionen,<br />

aber die bilden kaum mehr als eine<br />

<strong>Vorschau</strong> auf das, was sich tatsächlich<br />

mit der Software anstellen ließe.<br />

Eine Konfiguration durch den Benutzer<br />

via Datei sieht DWM schlichtweg nicht<br />

vor. Allerdings existiert ein alternativer<br />

Weg, denn schließlich haben Sie es mit<br />

freier Software zu tun: Sie passen den<br />

Quellcode direkt an, um den Fenstermanager<br />

(in recht engen Grenzen) an Ihre<br />

Wünsche anzupassen. Das unterläuft<br />

dann aber unter Umständen den Sinn<br />

einer Paketverwaltung – es sei denn, Sie<br />

verpacken das Programm erneut oder installieren<br />

es nach /usr/local. Alles in al-<br />

2 Der Window-Manager i3 bietet etwas mehr Flexibilität, da er es erlaubt, Fenster aus dem Verbund zu lösen.<br />

20 www.linux-user.de<br />

10.2014


Tiling-Window-Manager<br />

Schwerpunkt<br />

lem wenig benutzerfreundlich und eher<br />

für die Hartgesottenen gedacht, die<br />

auch „Linux From Scratch“ als System der<br />

Wahl bevorzugen.<br />

Einige Verhaltensweisen von Awesome<br />

finden sich bereits in DWM: Das<br />

obere Panel mit den neun Tags und der<br />

Fensterliste ist präsent und ähnlich zu<br />

bedienen. Etwas anders funktioniert<br />

aber das Verwalten der Fenster: DWM<br />

unterscheidet dabei nicht zwischen Ebenen.<br />

Ob ein Fenster im fest auf dem<br />

Desktop steht oder schwebt (wie modale<br />

Dialoge), spielt anders als bei anderen<br />

Tiling-Fenstermanagern für DWM keinerlei<br />

Rolle. Weiterhin gibt es eine Möglichkeit,<br />

alle Fenster ungeachtet deren<br />

tatsächlicher Größe zu maximieren und<br />

übereinander zu stapeln.<br />

Aufgrund der fehlenden Möglichkeit,<br />

die Software als Nutzer zu konfigurieren,<br />

gestaltet es sich einigermaßen schwierig,<br />

Sitzungen zu verwalten. Die nach<br />

der Installation des Pakets vorhandene<br />

Datei /usr/share/xsessions/dwm.desktop<br />

startet nur den Fenstermanager<br />

selbst. Ein rudimentärer Autostart für ein<br />

zusätzliches Panel, ein Netzwerk-Applet<br />

oder Ähnliches ließe sich realisieren, indem<br />

Sie die gewünschten Programme in<br />

ein Skript einbauen und dieses statt des<br />

puren Binaries starten.<br />

Wenn Sie zumindest über Grundkenntnisse<br />

im Programmieren von C verfügen<br />

und den etwas anderen Weg nicht<br />

scheuen, erhalten Sie tatsächlich mit<br />

DWM einen rasend schnellen Fensterverwalter,<br />

dessen Anforderungen an die<br />

Hardware für heutige Verhältnisse kaum<br />

noch erwähnenswert sind. Dies erweist<br />

sich insbesondere beim Wiederbeleben<br />

von Hardware für spezielle Anwendungsfälle<br />

als interessant, für die ansonsten<br />

kaum ein Fenstermanager geeignet<br />

wäre.<br />

Ratpoison<br />

Nach dem Start zeigt Ratpoison zunächst<br />

einmal außer einem leeren Root-<br />

Fenster gar nichts. Mausklicks greifen ins<br />

Leere, erst die Tastenkombination<br />

[Strg]+[T],[C] bringt ein Terminal hervor,<br />

in dem Sie Befehle zum Starten von Anwendungen<br />

absetzen. Die Kombination<br />

[Strg]+[T] dient dabei als Prefix für alle<br />

Funktionen.<br />

Ratpoison setzt das Tiling-Prinzip wohl<br />

am konsequentesten um. Der Manager<br />

unterteilt den Bildschirm stets in „Panes“,<br />

in denen er die Fenster anordnet. Durch<br />

die Programme vorgegebene Größen der<br />

Fenster spielen dabei kaum eine Rolle.<br />

Das führt dazu, dass die Ansicht zuweilen<br />

seltsame Blüten treibt: Starten Sie einmal<br />

testweise mehrere Terminals hintereinander,<br />

um den Effekt zu bewundern.<br />

Die Lernkurve gerät bei Ratpoison<br />

wohl am steilsten, denn die Maus ist hier<br />

vollkommen unnütz. Das Gleiche betrifft<br />

die Konfiguration, zumindest auf dem<br />

Testsystem mit Fedora 20: Grundlegende<br />

Tastenkürzel sind vorhanden, überschneiden<br />

sich aber oft mit denen in Anwendungen.<br />

Wenn Sie sich auf Ratpoison einlassen,<br />

dann sollten Sie zunächst die Konfigurationsdatei<br />

~/.ratpoisonrc erstellen, die<br />

das Programm selbst nicht automatisch<br />

anlegt. Eine Vorlage finden Sie im Internet<br />

oder auf der ersten Heft-DVD dieser<br />

Ausgabe.<br />

i3<br />

Von Konkurrenten wie WMII inspiriert,<br />

haben es sich die Entwickler von i3 <br />

zum Ziel gesetzt, Entwicklern den Einstieg<br />

ins Programmieren des Window-<br />

Managers zu erleichtern. So verzichteten<br />

sie auf die Autotools, die im Laufe der<br />

Jahrzehnte immer komplexer gerieten,<br />

und setzen stattdessen auf einfache,<br />

übersichtliche Makefiles. Außerdem bevorzugen<br />

sie statt der Xlib möglichst<br />

XCB. Auch die Selbstbeschränkung der<br />

DWM-Entwickler auf 2000 Zeilen Code<br />

findet kopfschüttelnde Erwähnung auf<br />

der i3-Webseite.<br />

Was erhalten Sie dafür? Auch i3 weist<br />

die schon von Awesome bekannte Leiste<br />

auf und bringt zusätzlich Rahmen für die<br />

Fenster mit. Zwar fehlen bei diesen<br />

Schaltflächen zum Schließen oder Maximieren,<br />

aber immerhin besteht auf diese<br />

Weise die Möglichkeit, ein Fenster mit<br />

dem Mauszeiger am Rahmen zu greifen<br />

und über den Bildschirm zu bewegen –<br />

Lua: Durch einen vergleichsweise kleinen<br />

Interpreter eignet sich die Programmiersprache<br />

zum Erweitern von Anwendungen<br />

oder für Skripte in der frühen Phase beim<br />

Booten des Systems, wenn üblicherweise<br />

ausgewachsene Interpreter für Perl oder<br />

Python noch nicht bereitstehen.<br />

XCB: „X C Binding“ ermöglicht als Bibliothek<br />

den direkten Zugriff auf Transaktionen des<br />

X-Window-Protokolls über Funktionsaufrufe<br />

in der Programmiersprache C.<br />

freilich nur, sofern es sich um ein schwebendes<br />

Fenster handelt.<br />

Mit [Alt]+[Umschalt]+[Leertaste] heben<br />

Sie Fenster aus der Struktur der Kacheln<br />

heraus und sorgen dafür, dass diese<br />

über den anderen Fenstern schweben<br />

2 . Weiterhin existiert ein Stapelmodus,<br />

den Sie über [Alt]+[S] aktivieren.<br />

Dieser legt die Fenster direkt übereinander.<br />

Wahlweise maximieren Sie mit<br />

[Alt]+[F] ein einzelnes Fenster oder setzen<br />

es wieder zurück.<br />

Die Tastenkürzel lehnen sich im Großen<br />

und Ganzen stark an jene von Awesome<br />

an und lassen sich ebenso umfassend<br />

Listing 1<br />

terminal = "konsole"<br />

editor = os.getenv("EDITOR") or<br />

"kate"<br />

editor_cmd = terminal .. " ‐e "<br />

.. editor<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

21


Schwerpunkt<br />

Tiling-Window-Manager<br />

3 Das Grün des Herbstluftwm schont die Augen, zudem geht der Window-Manager genügsam mit den Ressourcen des Rechners um.<br />

Listing 2<br />

[Desktop Entry]<br />

Encoding=UTF‐8<br />

Name=Awesome<br />

Comment=Highly configurable<br />

framework window manager<br />

Type=XSession<br />

Exec=awesome<br />

TryExec=awesome<br />

konfigurieren. Das Programm erkennt<br />

beim ersten Start das Fehlen einer Konfigurationsdatei<br />

und bietet an, diese zu erstellen,<br />

indem es die systemweite Konfiguration<br />

nach ~/.config/i3/config<br />

oder ~/.i3/config kopiert. Die Datei bearbeiten<br />

Sie dann nach Ihren Wünschen.<br />

Die voreingestellte Konfiguration erlaubt<br />

es bereits, mit dem Fenstermanager<br />

vernünftig zu arbeiten. Doch insbesondere,<br />

wenn Sie weitere Programme<br />

beim Start laden möchten, ist die individuelle<br />

Konfiguration unerlässlich.<br />

Mit dem Eintrag exec ~/skript.sh,<br />

den Sie außerhalb eines definierten Tastenkürzels<br />

eintragen, starten Sie ein<br />

selbst geschriebenes Skript. Starten Sie<br />

i3 innerhalb einer Sitzung allerdings<br />

neu, greift dieser Befehl nicht erneut.<br />

Wenn Sie das wünschen, ersetzen Sie<br />

exec durch exec_always.<br />

Herbstluftwm<br />

Im Gegensatz zu den technischen, an<br />

Kürzel angelehnte Namen erscheint<br />

Herbstluftwm als Bezeichnung schon<br />

fast poetisch. Dieser Kandidat bringt von<br />

allem etwas mit, und das verheimlichen<br />

die Entwickler gar nicht. Die aus Awesome<br />

bekannten Tags sind vorhanden,<br />

ebenso erkennt man das Verhalten anderer<br />

hier vorgestellter Programme wieder.<br />

Durch das Abspalten des herbstclient<br />

vom eigentlichen Binary herbstluftwm<br />

realisierten die Entwickler ein interessantes<br />

Konzept. Die Konfiguration<br />

im Ordner ~/.config/herbstluftwm/,<br />

über die Sie den Window-Manager kontrollieren,<br />

enthält folglich eine Folge von<br />

solchen Client-Aufrufen. Dieses Server-<br />

Client-System macht den einzigen echten<br />

Unterschied zu den Mitbewerbern<br />

aus. Ansonsten ließen sich im Test keine<br />

weiteren Alleinstellungsmerkmale finden.<br />

Wieder fehlen Fensterdekorationen,<br />

allgemein prägt Sparsamkeit das Bild.<br />

Das in gedeckten Farben gehaltene<br />

Design wirkt recht angenehm 3 .<br />

Distributionen<br />

Als gemeinsames Merkmal aller dieser<br />

Fensterschieber entpuppt sich ein ge-<br />

22 www.linux-user.de<br />

10.2014


Tiling-Window-Manager<br />

Schwerpunkt<br />

diegener Aufwand bei der Konfiguration,<br />

falls Sie die Funktionen hinreichend<br />

praxisgerecht nutzen möchten – nicht<br />

unbedingt jedermanns Sache. Doch wie<br />

sollte es anders sein: Einer der Spezialisten<br />

unter den Distributionen liefert einen<br />

der schlanken Window-Manager als<br />

Voreinstellung aus – das auf Slackware<br />

basierende Projekt Salix bietet ISO-<br />

Images mit Ratpoison als Standard an.<br />

Wenn Sie nicht gleich die ganze Distribution<br />

wechseln wollen, ist das kein<br />

Beinbruch: Für alle hier vorgestellten<br />

Programme haben die Mainstream-Distributionen<br />

hinreichend aktuelle Pakete<br />

an Bord.<br />

Die bereits erwähnten Einschränkungen<br />

für DWM hinderten die Entwickler<br />

nicht daran, Pakete dafür bereitzustellen.<br />

Für Fedora gibt es zusätzlich das Archiv<br />

dwm‐user, das das Anpassen erleichtert.<br />

OpenMandriva liefert außerdem die<br />

dwm‐tools mit, die einige spezielle Skripte<br />

für diesen Zweck enthalten.<br />

EWMH-Kompatibilität<br />

Zwar ist der Begriff EWMH bei Gnome<br />

aus der Mode gekommen, seit die dritte<br />

Version dem Einbau eines anderen Fenstermanagers<br />

einen Riegel vorgeschoben<br />

hat. Dennoch war und ist das Kürzel immer<br />

noch ein Anzeichen dafür, dass Software<br />

der gleichnamigen Freedesktop-<br />

Spezifikation folgt und dass sie somit<br />

innerhalb von KDE, XFCE oder LXDE fast<br />

problemlos läuft.<br />

Tatsächlich erfüllen die vorgestellten<br />

Tiling-WMs durchaus die Voraussetzungen,<br />

in KDE macht aber keiner von der<br />

Möglichkeit Gebrauch, sich im Kontrollzentrum<br />

automatisch als Ersatz für Kwin<br />

anzubieten. Hier hilft nur das Aktivieren<br />

in Form einer speziellen Desktop-Datei.<br />

In Listing 2 finden Sie ein Beispiel für<br />

Awesome, das Sie als awesome.desktop<br />

in /.kde/share/apps/ksmserver/windowmanagers/<br />

speichern. Dann können<br />

Sie in den KDE-Systemeinstellungen unter<br />

Erscheinungsbild und Verhalten der<br />

Arbeitsfläche | Standardkomponenten |<br />

Fenstermanager Awesome auswählen.<br />

Dasselbe gilt analog für die anderen vorgestellten<br />

Kandidaten.<br />

In XFCE führte normalerweise der einfachste<br />

Weg über den Autostart von<br />

App likationen. Allerdings schützt die<br />

Umgebung die hier voreingestellten<br />

Kandidaten vor dem Austausch mittels<br />

‐‐replace. Die Xfconf-Datenbank bietet<br />

sich aber als Lösung an: Ein Eintrag genügt,<br />

um dauerhaft Awesome zu nutzen<br />

(Listing 3 Zeile 1). Gefällt Ihnen das Ergebnis<br />

nicht, drehen Sie das Rad wieder<br />

zurück (Listing 3, Zeile 2).<br />

Für LXDE brauchen Sie nur die Datei<br />

~/.config/lxsession/LXDE/desktop.<br />

conf zu bearbeiten. Die Zeile unter<br />

[Session] zeigt üblicherweise auf openbox<br />

oder openbox‐lxde, was Sie einfach<br />

in awesome oder eben den Befehl des gewünschten<br />

Fenstermanagers ändern.<br />

Fazit<br />

Alle vorgestellten Fenstermanager reizen<br />

das Tiling-Konzept auf ihre jeweils<br />

eigene Weise aus. Es gilt aber, zu bedenken,<br />

dass eingefleischte Mausschubser<br />

mit Tiling nicht sehr weit kommen – ohnehin<br />

erscheinen die zugrundeliegenden<br />

Konzepte aufgrund des vom Mainstream<br />

sehr verschiedenen Ansatzes vielen<br />

Anwendern wenig intuitiv.<br />

Die wenigsten Schwierigkeiten beim<br />

Eingewöhnen verursachen erfahrungsgemäß<br />

Awesome und i3, aber um ein<br />

Anpassen der Konfiguration kommen Sie<br />

in keinem Fall herum. Außerdem ist der<br />

Betrieb auf kleineren Bildschirmen etwas<br />

gewöhnungsbedürftig und erfordert tiefere<br />

Eingriffe in die Konfiguration.<br />

Ringen Sie sich dennoch dazu durch,<br />

zum Erlernen ein wenig Zeit zu investieren,<br />

stehen die Chancen nicht schlecht,<br />

dass die Software diese Investition mittelfristig<br />

mit hohen Zinsen zurückzahlt:<br />

Schneller und effizienter als mit klassischen<br />

WMs arbeiten Sie mit den „Kachelschubsern“<br />

allemal. (agr) n<br />

Listing 3<br />

EWMH: Die „Extended Window Manager<br />

Hints“ regeln die Interoperabilität zwischen<br />

Fenstermanagern und den anderen Bestandteilen<br />

einer Arbeitsumgebung. Dieser<br />

Standard sorgt dafür, dass Gnome-Programme<br />

möglichst reibungslos unter KDE<br />

oder Openbox laufen.<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 31458<br />

xfconf‐query ‐c xfce4‐session ‐p /sessions/Failsafe/Client0_Command<br />

‐t string ‐s "awesome" ‐a<br />

xfconf‐query ‐c xfce4‐session ‐p /sessions/Failsafe/Client0_Command<br />

‐t string ‐s "xfwm4" ‐t string ‐s "‐‐replace" ‐a<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

23


Schwerpunkt<br />

Budgie Desktop<br />

Budgie Desktop und Evolve OS<br />

Schlichte<br />

Eleganz<br />

Ein einfacher Desktop<br />

braucht nicht auf einer<br />

abseitigen Grundlage zu<br />

stehen. Budgie bedient sich<br />

aus der Gnome-Welt und<br />

bringt trotzdem nur wenig<br />

auf die Waage.<br />

Ferdinand Thommes<br />

© Alex_Bramwell, 123RF<br />

README<br />

Der Entwickler Ikey Doherty versucht eine<br />

eigene Desktop-Umgebung auf Basis des<br />

Gnome-Stacks samt passendem Betriebssystem<br />

auf die Beine zu stellen. Zugute<br />

kommen ihm dabei die Erfahrungen aus<br />

seinem Projekt SolusOS. Die flossen in den<br />

Desktop Budgie und Evolve OS ein.<br />

Ein einfaches Panel, ein traditionelles<br />

Layout, das Ganze mit einem modernen<br />

Anstrich – so hat der Entwickler Ikey Doherty<br />

seinen Ansatz einmal in einem Interview<br />

charakterisiert . Heraus kam dabei<br />

Budgie 1 als Aufsatz für Evolve OS .<br />

Der Desktop koppelt sich eng an Gnome<br />

3 und verdankt seine Existenz der Tatsache,<br />

dass Doherty die Ansicht vertrat,<br />

es wäre mit modernen Mitteln möglich,<br />

eine schlanke Oberfläche zu erstellen.<br />

Der Intel-Mitarbeiter hatte bereits das<br />

Projekt SolusOS ins Leben gerufen, es<br />

aber 2013 mangels Helfern eingestellt.<br />

Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht<br />

erfolgreich war, im Gegenteil: Viele Nutzer,<br />

denen Debian Stable zu altbacken<br />

war, freuten sich über den für Einsteiger<br />

geeigneten Ansatz, ein Debian-System<br />

mit aktueller Software aus Backports<br />

und Eigenentwicklungen zu nutzen.<br />

Wie das Betriebssystem Maui und<br />

der Desktop Hawaii (siehe dazu den entsprechenden<br />

Artikel in dieser Ausgabe)<br />

gehören Evolve OS und Budgie zusammen.<br />

Aber ähnlich wie bei Hawaii erlaubt<br />

es Budgie, den Aufsatz mit anderen<br />

Betriebssystemen zu kombinieren.<br />

24 www.linux-user.de<br />

10.2014


Budgie Desktop<br />

Schwerpunkt<br />

Als Grundlage für Budgie dient die Gnome-Bibliothek<br />

Libmutter. Derzeit liegt<br />

Evolve OS als dritte Alpha-Version vor,<br />

Budgie in Version 5.1. Als Ziel gibt das<br />

Projekt an, ein reines Desktop-System zu<br />

schaffen, das dem Anwender nicht im<br />

Weg steht. Die Administration folgt klaren<br />

Linien, was den Umgang ebenfalls<br />

vereinfacht. Daneben steht der unkomplizierte<br />

Betrieb von Multimedia-Software<br />

im Fokus sowie die einfache Installation<br />

proprietärer Treiber, wobei die Entwickler<br />

die freien Varianten empfehlen.<br />

Zweiter Versuch<br />

Dohertys neuer Ansatz mit Evolve OS<br />

und Budgie trägt der Tatsache Rechnung,<br />

dass selbst ein Projekt mit vielen<br />

Anwendern, im SolusOS-Forum waren<br />

am Ende über 2000 Anwender registriert,<br />

nicht zwangsweise genügend Entwickler<br />

hervorbringt. Die von Grund auf<br />

neu entwickelte Distribution verwendet<br />

als Paketmanager, wie zuvor SolusOS,<br />

Pisi , der aus der türkischen Distribution<br />

Pardus stammt. Das erleichtert Entwicklern<br />

das Verteilen und normalen<br />

Anwendern das Verwalten der Pakete.<br />

Doherty meint, er könne das gesamte<br />

System samt Desktop im Notfalls auch<br />

alleine betreuen. Dazu versucht er, möglichst<br />

viele Dinge zu vereinfachen. So<br />

schrieb er in den letzten Monaten Budgie<br />

in der Programmiersprache Vala ,<br />

deren Syntax sich stark an die von C# anlehnt,<br />

von Grund auf neu. Das soll die<br />

Pflege des Codes vereinfachen und<br />

gleichzeitig interessierten Entwicklern<br />

den Einstieg erleichtern.<br />

Budgie existiert nicht nur als Aufsatz<br />

für Evolve OS, sondern liegt zusätzlich<br />

als Paket in einem PPA für Ubuntu , im<br />

AUR von Arch Linux sowie im Open<br />

Build Service für OpenSuse und Fedora<br />

. Den aktuellsten Stand der Entwicklung<br />

erhalten Sie, indem Sie Evolve<br />

OS direkt nach der Installation noch<br />

einmal aktualisieren.<br />

Setup<br />

Offiziell bietet das Projekt Evolve OS als<br />

Alpha 3 an , allerdings finden sich dort<br />

fast tagesaktuelle Images . Nach dem<br />

Start der Live-Distribution finden Sie im<br />

Panel unter anderem einen einfach zu<br />

bedienenden Installer, der das System<br />

auf die Festplatte bannt.<br />

Im Test fielen während des Setups nur<br />

zwei Punkte negativ auf: Das einzig einzugebende<br />

Passwort muss mindestens<br />

acht Zeichen lang sein, ohne dass das<br />

System explizit darauf hinweist. Hier versprach<br />

der Entwickler allerdings ebenso<br />

nachzubessern, wie bei der Tatsache,<br />

dass das Setup den Eintrag für das deutsche<br />

Tastaturlayout nicht übernimmt.<br />

Das holen Sie bei Bedarf in den Einstellungen<br />

unter Keyboard nach 2 .<br />

Nach dem ersten Login über den Display-Manager<br />

LightDM erwartet Sie ein<br />

Evolve OS Alpha 3<br />

bootfähig auf Heft-DVD<br />

1 Als zentrales Bedienelement dient im Budgie-Desktop das Panel, das schlicht und<br />

schlank daherkommt.<br />

Wichtige Pisi-Befehle<br />

Befehl<br />

sudo pisi ur<br />

sudo pisi lu<br />

sudu pisi up<br />

sudo pisi it Paket<br />

sudo pisi rm Paket<br />

sudo pisi sr Paket<br />

sudo pisi check Paket<br />

sudo pisi info Paket<br />

Bedeutung<br />

Aktualisieren der Paketinformationen<br />

Anzeige der aktualisierbaren Pakete<br />

Systems aktualisieren<br />

Paket installieren<br />

Paket deinstallieren<br />

Nach Paket suchen<br />

Integrität von Paket prüfen<br />

Info und Abhängigkeiten zu Paket anzeigen<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

25


Schwerpunkt<br />

Budgie Desktop<br />

2 Im Dialog Settings erreichen Sie die Konfiguration der Grundeinstellungen, unter anderem<br />

die des Keyboard-Layouts.<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 32272<br />

einfach gehaltener Desktop. Das einzige<br />

sichtbare Bedienelement links unten öffnet<br />

das Panel, über das Sie Budgie steuern.<br />

Der Desktop verrät einen ästhetischen<br />

Anspruch, der in seiner Schlichtheit<br />

ein wenig an Ash aus Googles<br />

Chrome OS erinnert.<br />

Um das System auf den neuesten<br />

Stand zu bringen, öffnen Sie über Hilfsprogramme<br />

| Terminal eine Shell. Da das<br />

Setup während der Installation keinen<br />

User root anlegt, ergibt sich daraus für<br />

3 Das aus dem Pardus-Projekt stammende Paketmanagement Pisi übernimmt<br />

das Verwalten der Software auf dem System.<br />

das Administrieren, dass das System mit<br />

Sudo arbeitet. Um die Paketquellen zu<br />

aktualisieren, tippen Sie daher sudo<br />

pisi ur 3 , was unter Debian einem<br />

apt‐get update entspricht. Anschließend<br />

zeigt sudo pisi lu, für welche Pakete<br />

Aktualisierungen vorliegen. Um deren<br />

Update anzustoßen, reicht die Eingabe<br />

von sudo pisi up. Die Tabelle Wichtige<br />

Pisi-Befehle liefert eine kompakte Referenz<br />

der gängigsten Kommandos; weitere<br />

finden Sie im Evolve-Forum .<br />

Im Test lud das System unter anderem<br />

neben den neuesten Budgie-Paketen<br />

und Gnome 3.12.2 zusätzlich einen neuen<br />

Kernel in Version 3.15.6, X.org 1.16<br />

und Systemd 206 ins System. Das erlaubt<br />

es, die Logs von X.org in das Journal von<br />

Systemd einzubinden. Für September<br />

planen die Entwickler die Integration von<br />

Gnome 3.14; damit wäre Budgie vermutlich<br />

vollständig kompatibel mit Wayland.<br />

Beim Stöbern im Menü fällt die enge<br />

Beziehung zu Gnome 3 auf, von dem<br />

viele Pakete stammen. Diese haben die<br />

Developer für Evolve OS neu gepackt<br />

und daraus die Basis des Repository entwickelt,<br />

das einmal einen Satz der gebräuchlichsten<br />

Programme enthalten<br />

soll. Darüber hinaus steht auf der Liste<br />

der Aufgaben, ein Archiv ähnlich Ubuntus<br />

PPA oder dem Arch User Repository,<br />

in dem Anwender Pakete pflegen und<br />

der Gemeinschaft bereitstellen.<br />

Fazit<br />

Evolve OS und Budgie profitieren von<br />

Ikey Dohertys Erfahrungen mit SolusOS.<br />

So steuert das Projekt auf einen benutzerfreundlichen<br />

Desktop zu, der vermutlich<br />

viele Anhänger findet, wenn er einmal<br />

in stabiler Version vorliegt.<br />

Zwar befindet sich das Projekt erst auf<br />

halber Strecke zum Ziel, und entsprechend<br />

fehlt noch einiges an Funktionalität.<br />

Doch was der Desktop bereits jetzt<br />

bietet, macht eindeutig Lust auf mehr.<br />

Wenn Sie die Entwicklung begleiten<br />

möchten, folgen Sie am einfachsten Ikey<br />

Doherty auf Google+ . Darüber hinaus<br />

treffen Sie ihn regelmäßig zum direkten<br />

Austausch im IRC auf dem Freenode-<br />

Server im Kanal #evolveos. (tle) n<br />

26 www.linux-user.de<br />

10.2014


Schwerpunkt<br />

Equinox<br />

Equinox Desktop Environment für Minimalisten<br />

Flotter Unterbau<br />

© Lassedesignen, 123RF<br />

Das Equinox Desktop<br />

Environ ment setzt voll und<br />

ganz auf das FLTK-Toolkit. So<br />

genügen schon 128 MByte<br />

RAM für den Betrieb – ideal<br />

für Fans schlanker Hardware.<br />

Ferdinand Thommes<br />

Wer mit viel Liebe ältere Hardware<br />

pflegt, begibt sich oft auf die Suche nach<br />

einem Desktop oder Fenstermanager,<br />

der noch das letzte Quentchen an Geschwindigkeit<br />

aus den musealen Schätzchen<br />

holt. Neben den bekannteren Vertretern<br />

der Zunft, wie LXDE oder Razorqt,<br />

gehört außerdem das Equinox Desktop<br />

Environment in diese Kategorie.<br />

Im Jahr 2000 initiiert, erlebte das Projekt<br />

das erste Release 2003 und lebt bis<br />

heute aktiv weiter. Der erste Zyklus der<br />

Entwicklung basierte auf einer eigenen<br />

Version von FLTK namens eFLTK. Schon<br />

das Aussehen der frühen Versionen erinnert<br />

dabei stark an die Oberfläche von<br />

Windows 98 1 . Mit Equinox 2.0 vollzog<br />

das Projekt den Schritt hin zu den originalen<br />

FLTK-Bibliotheken , was den<br />

Aufwand beim Warten reduzierte.<br />

Das Design des aktuellen Equinox 2.1<br />

reicht bei Weitem noch nicht an die aktuellen<br />

flachen Elemente der anderen<br />

Toolkits heran. Es erscheint aber trotz-<br />

README<br />

Das Equinox Desktop Environment feierte<br />

bereits mehr als zehn Geburtstage, und<br />

trotzdem fand der schlanke Desktop bisher<br />

noch wenig Anhänger. Das darf sich ruhig<br />

ändern, denn gerade auf älteren Rechnern<br />

oder bei langsamen CPUs wie der des<br />

Raspberry Pi erledigt EDE seine Aufgabe<br />

mehr als gut.<br />

Installation unter Debian<br />

EDE finden Sie bisher noch nicht in Debians<br />

Paketquellen, doch stellen die Entwickler auf<br />

ihrer Homepage DEB-Pakete für „Wheezy“,<br />

„Jessie“ und „Sid“ bereit . Sie laden die<br />

fünf benötigten Pakete aus dem Repository<br />

herunter und wechseln dann im Terminal<br />

in den Ordner mit den Dateien. Dort<br />

spielen Sie die Pakete mit Root-Rechten<br />

über den Aufruf dpkg ‐i ede*.deb ein.<br />

Falls eine der wenigen Abhängigkeiten von<br />

EDE fehlt, holen Sie diese mit apt‐get<br />

install ‐f nach. Spätestens nach einem<br />

Neustart steht EDE beim Login zur Wahl.<br />

Ohne Display-Manager sparen Sie einiges<br />

an Speicher. Dazu erstellen Sie im Home-<br />

Verzeichnis die Datei .xinitrc wie folgt:<br />

echo "exec startede" > ~/.xinitrc<br />

Künftig starten Sie EDE dann als Benutzer<br />

mit startx aus der virtuellen Konsole.<br />

28 www.linux-user.de<br />

10.2014


Schwerpunkt<br />

Equinox<br />

EDE 2.1, Edelib 2.1, Rem-Ede Final 1<br />

(Ubuntu 12.04 mit EDE 2.0, live)<br />

LU/equinox/<br />

1 Die Equinox-Version aus dem Jahr 2008 erinnert stark an das Design von Windows 98.<br />

FLTK: Fast Light Toolkit. Das Fulltick ausgesprochene<br />

GUI-Toolkit erlaubt den Aufbau<br />

von Oberflächen, die besonders schnell auf<br />

Eingaben reagieren.<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 33277<br />

Der Autor<br />

Ferdinand Thommes lebt und arbeitet als<br />

Linux-Entwickler, freier Autor und Stadtführer<br />

in Berlin.<br />

dem unaufdringlich und wirkt mit seinem<br />

eigenen Charme. Dabei bewegt<br />

sich EDE auf der Grenze zwischen Desktop-Umgebung<br />

und Fenstermanager.<br />

Auf einem Debian-Unterbau installiert,<br />

belegt EDE nach dem Hochfahren<br />

rund 90 MByte des bei alter Hardware so<br />

kostbaren Hauptspeichers. Es genügen<br />

also etwa 128 MByte RAM, um die Software<br />

ohne größere Verzögerungen zu<br />

betreiben. Dabei bringt EDE nach der Installation<br />

keine zusätzlichen Applikationen<br />

wie Dateimanager oder Werkzeuge<br />

für die Systemkonfiguration mit, wohl<br />

aber einige Programme, über die Sie das<br />

Verhalten und das Aussehen der Oberfläche<br />

beeinflussen.<br />

Die Bibliothek Edelib enthält die Funktionalität<br />

zum Zeichnen eines Fensters,<br />

für die Kommunikation via D-Bus und<br />

das Laden von Icons und Themen. Das<br />

Projekt hält sich an die Leitlinien von<br />

Freedesktop.org und harmoniert somit<br />

gut mit dem restlichen Linux-System.<br />

Installation<br />

Um EDE zu installieren, bieten sich verschiedene<br />

Wege an: Die Webseite des<br />

Projekts liefert eine detaillierte Anleitung<br />

(siehe Kasten Installation unter<br />

Debian), um die Software aus dem<br />

Quellcode zu erstellen . Ein Einspielen<br />

per Netinstall funktionierte zum Zeitpunkt<br />

des Tests noch nicht.<br />

Für einige Distributionen existieren<br />

Archive für das jeweilige Paketmanagement.<br />

Arch, ArchBSD und Slackware stellen<br />

direkt Pakete bereit, für Debian und<br />

Alpine gibt es Paketquellen. Möchten Sie<br />

EDE einfach ausprobieren, bietet sich die<br />

Live-CD auf der Basis von Ubuntu 12.04<br />

an. Dabei bringt EDE gleich eine Reihe<br />

von praktischen Anwendungen mit .<br />

Spartanisch<br />

EDE verfügt außer einer Leiste am unteren<br />

Bildschirmrand über keine anderen<br />

Bedienelemente mit. Die Leiste unterteilt<br />

sich von links nach rechts in das<br />

Menü 2 , eine Befehlszeile, vier als Main,<br />

Web, E-Mail und Music betitelte virtuelle<br />

<strong>Desktops</strong>, die Fensterleiste und den Systemabschnitt<br />

für Applets.<br />

Letzterer beinhaltet neben einem kleinen<br />

Monitor für die Last von CPU und<br />

Speicher, einen Regler für die Lautstärke,<br />

30 www.linux-user.de<br />

10.2014


Equinox<br />

Schwerpunkt<br />

2 Selbst das Menü von Equinox erinnert<br />

noch stark an die Zeiten von Windows 98.<br />

eine Anzeige für den Ladezustand eines<br />

Akkus oder den Netzbetrieb. Ein Umschalter<br />

erlaubt es, die Belegung der Tastatur<br />

zu ändern. Darüber hinaus zeigt<br />

das Panel noch Uhrzeit und Datum 3 .<br />

Bei Bedarf klappen Sie die Leiste mittels<br />

des Pfeils ganz rechts ein.<br />

EDE kommt selbst ohne so elementare<br />

Tools wie einen Bildschirmschoner. Wer<br />

allerdings sein System gerne selbst zusammenstellt,<br />

den wirft dies kaum aus<br />

der Bahn. Zu den einzig austauschbaren<br />

Komponenten gehört bei EDE der standardmäßig<br />

genutzte Fenstermanager<br />

Ede-wm, der auf dem Quellcode von<br />

PekWM basiert. Da er seine Arbeit<br />

aber unauffällig verrichtet, besteht dazu<br />

kaum Anlass.<br />

Rund um das FLTK-Toolkit sind bisher<br />

noch kaum Anwendungen entstanden.<br />

Einen passenden Dateimanager für EDE<br />

finden Sie etwa in XFE , oder – noch<br />

reduzierter und ohne grafische Oberfläche<br />

– der Midnight Commander . So<br />

stellen Sie ein an die eigenen Wünsche<br />

und Gegebenheiten angepasstes System<br />

zusammen. Für den nächsten Milestone<br />

EDE 2.2 steht unter anderem ein<br />

mit FLTK gebauter Dateimanager namens<br />

eFiler auf dem Programm.<br />

Fazit<br />

EDE ist eine sehr schnelle und vor allem<br />

schlanke Desktop-Umgebung, die sich als<br />

ideale Grundlage eignet, um ein System<br />

selbst zusammenzustellen. Durch den<br />

Einsatz von FLTK wirken selbst ältere Systeme<br />

sehr agil. Allerdings existieren derzeit<br />

nur wenige Tools, die auf diese<br />

Bibliotheken aufbauen. Das zwingt im<br />

Augenblick dazu, andere Toolkits wie GTK<br />

oder Qt parallel zu betreiben. (cla) n<br />

3 Im Live-System Rem-EDE, das auf Ubuntu 12.04 basiert, greifen Sie bei Bedarf auf die<br />

Werkzeuge zur Konfiguration des Grundsystems zurück.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

31


Netz&System<br />

Hawaii/​Maui<br />

Desktop-Umgebung Hawaii vereint<br />

moderne Komponenten<br />

Glasklare<br />

Glaskugel<br />

In der virtuellen Maschine gehen Sie auf eine<br />

gefahrlose Reise in die Zukunft des <strong>Desktops</strong> unter<br />

Linux mit dem Gespann Hawaii und Maui. Ferdinand Thommes<br />

© Randi Scott, 123RF<br />

Die Namen „Maui“ und „Hawaii“ beschwören<br />

verlockende Bilder von endlosen<br />

Stränden und glühenden Sonnenuntergängen<br />

herauf. Was die glasklare Sicht<br />

angeht, hält der moderne Desktop gleichen<br />

Namens da locker mit. Das Vergnügen<br />

ist in diesem Fall allerdings komplett<br />

digital. Hawaii vereint viele Komponenten,<br />

die auf dem Linux-Desktop die Zukunft<br />

formen: Die Integration von Wayland<br />

gehörte von Beginn an zu den<br />

Entwicklungszielen, ebenso wie Qt, das<br />

in der derzeit aktuellen Version 5 zum<br />

Einsatz kommt. Das Anwenden von Qt-<br />

Quick und QML zum Gestalten folgt<br />

daraus wie von selbst. Die gerade frisch<br />

veröffentlichte fünfte Inkarnation von<br />

KDE bedient sich ebenfalls dieser Mittel.<br />

Frühe Phase<br />

Sowohl Maui als auch der dazugehörende<br />

Desktop Hawaii befinden sich in einer<br />

frühen Entwicklungsphase, die Weiterentwicklung<br />

geht recht behäbig voran.<br />

Anders formuliert: Derzeit handelt es<br />

sich eher um eine Umgebung zum Testen<br />

neuer Entwicklungen und weniger<br />

um ein Projekt mit dem Ziel, die Linux-<br />

Infrastruktur zu bereichern.<br />

Zum Testen genügt eine virtuelle Maschine<br />

wie Virtualbox oder Qemu in diesem<br />

Fall nicht: Diese arbeiten noch nicht<br />

mit dem neuen Protokoll Wayland zusammen,<br />

das in den Startlöchern steht,<br />

um das ältere Display-Server-Protokoll<br />

des X-Window-Systems abzulösen.<br />

README<br />

Der Desktop Hawaii setzt auf Qt-Quick, unterstützt<br />

Wayland und bringt den neuen<br />

Simple Desktop Display Manager und einen<br />

eigenen Compositor mit. Dank Komplettsystem<br />

Maui testen Sie die Komponenten<br />

gefahrlos in einer virtuellen Maschine.<br />

Listing 1<br />

localectl set‐x11‐keymap de pc105 nodeadkeys<br />

Listing 2<br />

[hawaii]<br />

Server = http://archive.maui‐project.org/archlinux/$repo/os/$arch<br />

SigLevel = Optional TrustAll<br />

32 www.linux-user.de<br />

10.2014


Hawaii/​Maui<br />

Netz&System<br />

Hawaii verdankt Wayland die auffällig<br />

kristallklare Anzeige aller Elemente 1 .<br />

Derzeit kommt als Compositor der für<br />

Wayland entwickelte Weston zum Einsatz,<br />

zusätzlich bringt das System einen<br />

angepassten Compositor namens Green<br />

Island mit. Somit ist Hawaii die erste<br />

GUI auf Qt-Basis, die Wayland komplett<br />

unterstützt, und auch die erste, die einen<br />

eigenen Compositor mitbringt.<br />

Der Entwickler integrierte darüber<br />

hinaus einen eigenen Dateimanager<br />

namens Swordfish . Sie bedienen den<br />

Desktop ausschließlich über die am unteren<br />

Rand befindliche Leiste. Im Menü<br />

finden Sie neben dem Dateimanager<br />

noch den Browser Qupzilla 2 und den<br />

einfachen Bildbetrachter Eyesight.<br />

Ein weiterer interessanter Ansatz findet<br />

sich im (vom gleichen Entwickler<br />

konzipierten) Basissystem Maui: Wo andere<br />

Distributionen Paketmanager einsetzen,<br />

verwendet Maui OSTree . Das<br />

erlaubt, Software vorab zu kompilieren,<br />

zu bündeln und als Ganzes auszuliefern.<br />

Arch Linux aufbauen<br />

Die besten Möglichkeiten zum Testen<br />

von Hawaii bieten Arch Linux sowie des-<br />

sen Derivate Antergos und Manjaro<br />

. Arch Linux gehört deshalb zur ersten<br />

Wahl, weil es bei aktueller Software<br />

gleichzeitig den Betrieb mit einer minimalen<br />

Basis erlaubt. So brauchen Sie keinen<br />

X-Server oder andere Desktop-Umgebungen.<br />

Nach der Installation des<br />

Grundsystems stellen Sie zuerst auf das<br />

deutsche Tastaturlayout um (Listing 1).<br />

Danach ergänzen Sie die Datei pacman.<br />

conf um den Eintrag aus Listing 2.<br />

Die Eingabe des Befehls aus der ersten<br />

Zeile von Listing 3 befördert die notwendigen<br />

Pakete auf den Rechner. Obwohl<br />

der Test keinen X-Server voraussetzt,<br />

funktioniert Wayland nicht ohne Treiber<br />

für die Grafikkarte. Eine Liste der verfügbaren<br />

freien Treiber gibt der Befehl aus<br />

Zeile 2 aus. Haben Sie den richtigen Treiber<br />

ermittelt, installieren Sie ihn über<br />

einen Befehl ähnlich dem in Zeile 3, der<br />

beispielhaft den Aufruf für ein Intel-Modell<br />

zeigt. Danach starten Sie den Desktop<br />

über das Kommando in Zeile 4.<br />

Für mehr Komfort installieren Sie den<br />

vom Entwickler favorisierten, demnächst<br />

bei KDE SC verwendeten Login-Manager<br />

SDDM , den Sie mit einem AUR-Helper<br />

über die von Benutzern bereitgestellten<br />

Bauanleitungen integrieren.<br />

Maui 0.0.2<br />

LU/maui/<br />

OSTree: Ansatz weg vom herkömmlichen,<br />

an Paketen orientierten Modell der Distributionen<br />

hin zu einem Git-ähnlichen Repository<br />

des gesamten Dateisystems.<br />

1 Ohne Schnickschnack dafür aber dank Wayland gestochen scharf zeigt sich der Hawaii-Desktop.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

33


Netz&System<br />

Hawaii/​Maui<br />

und fügen am Ende der Liste mks.gl.<br />

allowBlacklistedDrivers = "TRUE"<br />

ein. Diese schaltet eventuell benötigte,<br />

zusätzliche Treiber für die Grafik frei, die<br />

VMware standardmäßig sperrt.<br />

Als letzten vorbereitenden Schritt gehen<br />

Sie in das Menü von VMware und<br />

setzen unter Virtual Machine | Virtual<br />

Machine Settings | Display einen Haken<br />

bei Accelerate 3D Graphics.<br />

Nun starten Sie das Image in der virtuellen<br />

Maschine. Im darauf erscheinenden<br />

Terminal geben Sie am Prompt den<br />

Nutzernamen root ein und drücken [Eingabe].<br />

Daraufhin starten Sie die grafische<br />

Oberfläche mit dem Befehl /usr/<br />

bin/hawaii‐terminal.<br />

Fazit<br />

2 Getreu dem Credo des Entwicklers kommen bei Maui ausschließlich Programme zum<br />

Einsatz, die das System nicht unmäßig belasten, etwa der Browser Qupzilla.<br />

VMware Player<br />

Der zweite Weg, um Hawaii zu testen,<br />

führt über die Distribution Maui. Zum<br />

Test benötigen Sie neben dem Image für<br />

64-Bit-Systeme noch den VMware-<br />

Player sowie das Tool Driconf. Letzteres<br />

installieren Sie aus dem Repository<br />

der von Ihnen verwendeten Distribution.<br />

Nach dem Einrichten starten Sie den<br />

Player mit Root-Rechten, öffnen parallel<br />

Driconf und ändern im Reiter Bildqualität<br />

die Einstellung S3DC durch einen<br />

Klick auf Yes. Diese färbt sich dabei von<br />

Rot nach Grün 3 . Suchen Sie nun im<br />

Home-Verzeichnis den Ordner vmware<br />

und darin die Datei mit der Endung<br />

.vmx. Diese öffnen Sie mit einem Editor<br />

Obwohl Maui und insbesondere der<br />

Desktop Hawaii eher als Experiment mit<br />

teils allerneuesten Techniken dient, ist es<br />

trotzdem hochinteressant. Am einfachsten<br />

testen Sie das Gespann über den VMware-Player.<br />

Nutzen Sie den Weg über<br />

ein selbst gebautes Arch Linux, erhalten<br />

Sie einen umfassenderen Eindruck.<br />

Der Entwickler hat sein Werk als offenes<br />

Community-Projekt angelegt, lässt<br />

sich allerdings keinerlei Prognosen darüber<br />

entlocken, wie es weitergeht. Wer<br />

mit ihm in Kontakt treten möchte, findet<br />

ihn im Kanal #maui‐project auf dem<br />

Freenode-Server. (tle) n<br />

Listing 3<br />

01 pacman ‐Syu hawaii‐meta‐git<br />

02 pacman ‐Ss xf86‐video| less<br />

03 pacman ‐S xf86‐video‐intel<br />

04 /usr/bin/hawaii<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/31963<br />

3 Damit Maui in der virtuellen Maschine richtig läuft, gilt es, per<br />

Driconf S3D zu aktivieren.<br />

Der Autor<br />

Ferdinand Thommes lebt und arbeitet als<br />

Linux-Entwickler, freier Autor und Stadtführer<br />

in Berlin.<br />

34 www.linux-user.de<br />

10.2014


Schwerpunkt<br />

Mezzo<br />

SymphonyOS mit dem<br />

WebKit-basierten Desktop „Mezzo“<br />

Aus der Ecke<br />

in die Mitte<br />

© Creativedoxfoto<br />

Mit dem Desktop Mezzo<br />

zeigt das wiedererweckte<br />

SymphonyOS eine interessante<br />

Alternative zu althergebrachten<br />

Umgebungen.<br />

Erik Bärwaldt<br />

README<br />

Verschiedene neue Desktop-Umgebungen<br />

warten mit innovativen Konzepten auf.<br />

Mezzo aus den USA reduziert einzelne Bedienschritte<br />

auf ein Minimum und wirkt optisch<br />

trotzdem nicht angestaubt.<br />

Allmählich bahnt sich unter Linux die<br />

Ablösung herkömmlicher Desktop-Bedienkonzepte<br />

an. Während die bisherigen<br />

Vorreiter Gnome und KDE sich<br />

durch verschiedene Modifikationen an<br />

Technik und Aussehen sukzessive erneuern,<br />

erblicken parallel immer mehr neue<br />

Ansätze das Licht der Welt. Diese legen<br />

bisherige Konzepte ad acta und stellen<br />

stattdessen ergonomische Gesichtspunkte<br />

in den Vordergrund.<br />

Hardware, wie Touchscreens oder Displays<br />

in den Formaten 16:10 und 16:9,<br />

führen nicht nur andere Formfaktoren<br />

ein, sondern erfordern neue Wege bei<br />

der Interaktion.<br />

SymphonyOS<br />

Das aus den USA stammende Symphony<br />

OS gehört eigentlich zu den älteren<br />

Linux-Distributionen. Das System<br />

wurde bereits im Jahr 2004 vorgestellt<br />

und legte damals den Fokus sowohl auf<br />

eine verbesserte Bedienbarkeit als auch<br />

auf ein im Vergleich zu bisherigen Lösungen<br />

schlankeres Design. Heraus kam<br />

dabei der Desktop Mezzo, der bereits in<br />

HTML programmiert war und die schnelle<br />

Rendering-Engine Gecko nutzte.<br />

Mezzo fiel in der Vergangenheit durch<br />

einige Innovationen auf, die inzwischen<br />

in mehrere große <strong>Desktops</strong> eingeflossen<br />

sind: So bot die Oberfläche schon sehr<br />

früh nicht mehr ein traditionelles Menü<br />

für Programme und Aktionen an, sondern<br />

Schaltflächen in allen vier Ecken<br />

der Oberfläche mit jeweils genau definierten<br />

Aufgaben. Ähnliches findet sich<br />

heute in KDE. Das zunächst noch verwendete<br />

Panel aus IceWM am unteren<br />

Rand wich alsbald einem Dock.<br />

Im Frühjahr 2014 gaben die Entwickler<br />

nach rund fünf Jahren ohne neues Release<br />

nun SymphonyOS 14.0 frei, das mit<br />

Mezzo in Version 4 nun statt Gecko Web-<br />

Kit als Renderer einsetzt. Geblieben ist<br />

jedoch der extrem schlanke Fenstermanager<br />

FVWM . Den Desktop haben die<br />

Developer ebenfalls neu entworfen; er<br />

36 www.linux-user.de<br />

10.2014


Mezzo<br />

Schwerpunkt<br />

wirkt nun – mit der im August erschienenen<br />

Version 14.1 – optisch deutlich konservativer<br />

als seine früheren Vorgänger.<br />

Aktuell<br />

Die ebenfalls in SymphonyOS 14.1 genutzte<br />

Mezzo-Variante wirkt auf den ersten<br />

Blick wie Gnome 2: Am oberen und<br />

unteren Rand befindet sich jeweils ein<br />

Panel; der Desktop bleibt ansonsten frei.<br />

Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass<br />

sich in den Ecken der Leisten Schaltflächen<br />

für spezifische Aufgaben befinden,<br />

Menüs oder Schnellstarter fehlen.<br />

Lediglich unten rechts findet sich ein<br />

kleiner Bereich für Nachrichten mit Anzeige<br />

der Uhrzeit und diversen Einstellungen<br />

für Geräte. Ein Klick auf eine der<br />

Schaltflächen in den Ecken befördert<br />

eine stattliche Anzahl von Icons auf die<br />

freie Bildschirmfläche.<br />

Obwohl Mezzo ab hier an Gnome 3<br />

erinnert, macht es doch einiges anders:<br />

Die Starter sind nach Gruppen sortiert,<br />

wobei das System jeweils nur eine angezeigt.<br />

Das verhindert den Eindruck<br />

eines mit unzähligen Icons überladenen<br />

Bildschirms.<br />

Ein weiterer Vorteil, der sofort ins<br />

Auge sticht, liegt im Tempo beim Aufbau<br />

der Elemente: Selbst umfangreiche<br />

Icon-Sammlungen erscheinen ohne Zögern<br />

auf dem Display, und das ganze<br />

System wirkt flott.<br />

Beim Öffnen von Programmen fällt<br />

eine weitere Besonderheit auf: Die einzelnen<br />

Applikationen zeigen eine modifizierte<br />

Titelleiste, in der der Wiederherstellen-Knopf<br />

fehlt 1 . Fenster erscheinen<br />

stets im Vollbildmodus, sodass keine<br />

überlagernden Fenster vorkommen.<br />

Demzufolge fallen die entsprechenden<br />

Schaltflächen weg.<br />

Haben Sie ein Fenster geöffnet, so minimieren<br />

Sie dieses über einen Klick auf<br />

eine der vier Schaltflächen in den Ecken<br />

des <strong>Desktops</strong>. Mezzo zeigt wieder die<br />

Icons der jeweiligen Gruppe an, während<br />

die minimierte Applikation im Panel<br />

unten als Symbol erscheint.<br />

Haben Sie mehrere Applikationen geöffnet<br />

und minimiert, so wechseln Sie<br />

also sehr schnell zwischen diesen durch<br />

einen Klick auf das jeweilige Symbol,<br />

wobei jede Applikation dann erneut den<br />

gesamten Bildschirm für sich beansprucht.<br />

Die obere Leiste übernimmt<br />

dann jeweils die Funktion als Titelleiste<br />

des gerade aktiven Programms.<br />

Die Gruppen<br />

Unten links findet sich die Gruppe Apps,<br />

in der Applikationsprogramme liegen.<br />

Ein Klick auf das Ordner-Symbol oben<br />

rechts im Display öffnet den schlanken<br />

Dateimanager PCManFM, der nach dem<br />

Start das Home-Verzeichnis anzeigt.<br />

Ein Klick auf die Schaltfläche unten<br />

rechts öffnet den Logout-Dialog, wobei<br />

dieser anders als bei gängigen Distributionen<br />

nur drei Alternativen anbietet: das<br />

Abmelden vom System, den Neustart<br />

oder das Herunterfahren des Rechners.<br />

Damit geht SymphonyOS auf sehr elegante<br />

Weise all jenen Problemen aus<br />

dem Weg, die unter Linux leider immer<br />

noch durch häufig fehlerhafte ACPI-Tabellen<br />

bedingt sind: Modi, wie Suspend<br />

oder Hibernation des Systems erscheinen<br />

gar nicht erst und fallen damit als<br />

potenzielle Fehlerquelle aus 2 .<br />

Systemverwaltung<br />

1 Bei Mezzo öffnen sich Fenster grundsätzlich im Vollbildmodus.<br />

In der Gruppe Settings oben links bündelt<br />

SymphonyOS die Programme zum<br />

Verwalten und Warten des Systems. Dabei<br />

bedient es sich verschiedener Tools<br />

aus den Beständen von Debian und<br />

Ubuntu. Desktop-spezifische Software<br />

kommt sowohl aus dem Bereich Gnome<br />

als auch von XFCE und LXDE. Dadurch<br />

wirkt die Sammlung in Bezug auf die Bedienkonzepte<br />

relativ uneinheitlich.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

37


Schwerpunkt<br />

Mezzo<br />

2 Beim Abmelden beschränkt sich der Logout-Dialog auf die grundlegenden Funktionen.<br />

Die Entwickler legen jedoch Wert darauf,<br />

dass das System einfach zu administrieren<br />

ist: So finden sich keine mit Optionen<br />

überladenen Programme wie bei<br />

KDE im Fundus. Die wichtigsten Grundeinstellungen<br />

erledigen Sie problemlos,<br />

Gimmicks jeder Art suchen Sie jedoch<br />

vergeblich 3 . Selbst viele Programme,<br />

die die ACPI-Einstellungen insbesondere<br />

bei mobiler Hardware manipulieren, fehlen<br />

bei SymphonyOS.<br />

Das bedeutet jedoch nicht, dass das<br />

Betriebssystem dadurch mit Notebooks<br />

nicht zusammenspielt: Im Test auf mehreren<br />

Geräten mit Core-2-Duo- und Core-i-<br />

Architektur machte das System dank der<br />

Hardware-Erkennung von Debian und<br />

Ubuntu eine ausgezeichnete Figur. Selbst<br />

proprietäre Firmware, die beim originalen<br />

Debian fehlt und daher vor allem Nutzern<br />

von Intel-WLAN-Karten das Leben erschwert,<br />

ist bei SymphonyOS integriert.<br />

Als Manko ist zu verzeichnen, dass die<br />

unterschiedlichen Programme nicht –<br />

wie bei Mandriva oder OpenSuse – unter<br />

einer einheitlichen Oberfläche zusammengefügt<br />

sind. Ein zentrales Kontrollzentrum<br />

erleichtert die Konfiguration<br />

eines Systems deutlich.<br />

Software<br />

SymphonyOS enthält in der Standardinstallation<br />

nur wenige der üblichen großen<br />

Applikationen. Da das System je-<br />

3 Bei SymphonyOS verwalten Sie die Komponenten wie Bildschirm, Lokalisierung oder Drucker und Netzwerk im Menü Settings mit<br />

jeweils verschiedenen Programmen.<br />

38 www.linux-user.de<br />

10.2014


Mezzo<br />

Schwerpunkt<br />

doch Anleihen bei Ubuntu und Debian<br />

nimmt, installieren Sie Programme aus<br />

deren Fundus problemlos nach. Diese<br />

erreichen Sie anschließend über den<br />

entsprechenden Starter im Menü Apps.<br />

Dabei besteht die Möglichkeit, die gewünschten<br />

Applikationen sowohl grafisch<br />

per GDebi Package Installer aus der<br />

Gruppe Settings heraus auf die Festplatte<br />

zu packen als auch im Terminal per<br />

apt‐get install. Der per Icon anwählbare<br />

grafische Installer Synaptic funktionierte<br />

bei der von uns getesteten Variante<br />

allerdings nicht.<br />

Ergonomie<br />

Der Mezzo-Desktop fällt weniger durch<br />

optisch interessante Ideen denn durch<br />

seine Technik auf. Das konsequent<br />

durchgehaltene System, bei dem Sie<br />

mittels zwei Klicks ohne Menüs zum Ziel<br />

gelangen, ermöglicht ein sehr schnelles<br />

Navigieren. Haben Sie jedoch sehr viele<br />

Applikationen installiert, gerät selbst<br />

Mezzo unübersichtlich, wenn sich zu viele<br />

Icons in der Gruppe Apps tummeln.<br />

Aufgrund der Anzeigen im Vollbildmodus<br />

jeder geöffneten Applikation ist zudem<br />

ein Überlagern von Fenstern nicht<br />

möglich. Durch die Symbole in der unteren<br />

Leiste für laufende Programme fällt<br />

der Wechsel zwischen diesen aber leicht.<br />

Das Auslagern des Dateimanagers aus<br />

der Gruppe der herkömmlichen Programme<br />

in eine eigene Schaltfläche erleichtert<br />

den Zugriff auf dieses zentrale<br />

Werkzeug. Aktionen via Drag & Drop<br />

sind im Dateimanager durch den Vollbildmodus<br />

zwar nicht mehr möglich. Es<br />

besteht jedoch die Möglichkeit, bei<br />

mehreren geöffneten Instanzen per<br />

Copy & Paste Dateien zu verschieben.<br />

Fazit<br />

SymphonyOS zeigt mit dem Desktop<br />

Mezzo einen interessanten Ansatz, um<br />

die Oberfläche ergonomisch zu gestalten,<br />

ohne dass Sie dabei auf einen modernen<br />

Desktop verzichten müssten.<br />

Aufgrund des Zwei-Klick-Systems und<br />

lediglich vier Hauptgruppen ist das System<br />

sehr einfach zu bedienen.<br />

Sehr positiv ist zudem die äußerst<br />

schnelle Arbeitsweise des <strong>Desktops</strong> zu<br />

vermerken. Selbst größere Anwendungen<br />

wie Firefox, die unter anderen Oberflächen<br />

gelegentlich etwas träge starten,<br />

geben sich hier keinerlei Blöße.<br />

Das gestartete Betriebssystem inklusive<br />

des kompletten <strong>Desktops</strong> benötigt lediglich<br />

rund 190 MByte Arbeitsspeicher,<br />

was das System für ältere Hardware geradezu<br />

prädestiniert – selbst LXDE und<br />

XFCE belegen inzwischen deutlich mehr<br />

Speicherplatz. (agr) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 31457<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

39


Schwerpunkt<br />

Linux BBQ<br />

© Tlorna, 123RF<br />

76 Fenstermanager in einem System gebündelt<br />

Das Barbecue<br />

ist angerichtet<br />

Wenn selbst die kleinen<br />

<strong>Desktops</strong> noch zu groß sind,<br />

dann lohnt ein Blick auf die<br />

hier vorgestellten Fenstermanager.<br />

Ferdinand Thommes<br />

README<br />

Die Entwickler von Linux BBQ zelebrieren<br />

die Vielfalt kleiner Fenstermanager mit<br />

einem System, das 76 verschiedene WMs<br />

bündelt. Ideal also, um sich in Ruhe mit<br />

weniger bekannten Vertretern zu beschäftigen<br />

– und zu staunen, was freie Software<br />

möglich macht.<br />

Die meisten Anwender benutzen unter<br />

Linux eine komplette Desktop-Umgebung,<br />

andere verwenden den Rechner<br />

ganz ohne X-Server. Dazwischen gibt es<br />

die Kategorie der Fenstermanager. Nicht<br />

so komfortabel – oder aufgeblasen – wie<br />

Gnome oder KDE, jedoch visuell ansprechender<br />

als ein Terminal.<br />

Wem also selbst die leichten <strong>Desktops</strong><br />

noch zu viele Ressourcen verbrauchen<br />

oder zu viel Schnickschnack bieten, der<br />

findet im Repertoire des Teams von<br />

Linux BBQ eventuell das Richtige: 76<br />

Fenstermanager stellen die Entwickler in<br />

einem System zum Testen bereit.<br />

Eine der Stärken des X-Window-Systems<br />

im Gegensatz zu den Betriebssystemen<br />

von Microsoft oder Apple ist, dass<br />

hier die Möglichkeit besteht, Funktionen<br />

wie das Verschieben, Minimieren, Vergrößern<br />

und Schließen von Fenstern getrennt<br />

zu implementieren. Das fördert<br />

größtmögliche Vielfalt 1 .<br />

Diese Funktionen finden sich in grafischen<br />

Toolkits, wie etwa Qt, GTK+, Clutter,<br />

WxWidgets und anderen wieder .<br />

Sie alle eignen sich zum Entwickeln<br />

eines Fenstermanagers. Neben diesen<br />

Funktionen zeichnet ein solches noch<br />

die Dekoration um die Fenster, wie etwa<br />

die Leiste mit dem Titel.<br />

Einige bieten noch weitere Elemente<br />

wie etwa Unterstützung für D-Bus,<br />

Docks, Panel, Programmstarter, Icons auf<br />

dem Desktop, optische Designs und Hintergrundbilder.<br />

Das rückt sie teilweise in<br />

die Nähe voll ausgebauter Desktop-Umgebungen.<br />

Die meisten Fenstermanager<br />

bieten die Möglichkeit, die Funktionen<br />

komplett über die Tastatur anzusteuern.<br />

Auch grafische Desktop-Umgebungen<br />

schieben zwischen den X-Server und die<br />

grafischen Umgebung einen Fenstermanager:<br />

KDE verwendet dazu etwa Kwin,<br />

bei Gnome 3 kommt Mutter zum Einsatz.<br />

Compiz ist ein weiterer Fenstermanager,<br />

der aber unabhängig von einer grafischen<br />

Oberfläche ausgelegt ist. Bei diesen<br />

Fenstermanagern handelt es sich<br />

um Composition-Manager .<br />

40 www.linux-user.de<br />

10.2014


Schwerpunkt<br />

Linux BBQ<br />

Linux BBQ „Cream“ 20140608<br />

bootfähig auf Heft-DVD<br />

Die einfachen Fenstermanager unterscheiden<br />

sich voneinander in ihrer jeweiligen<br />

Erweiterbarkeit, der Art und<br />

Weise, wie Sie diese bedienen und durch<br />

die Art, Fenster darzustellen. Hier existieren<br />

drei Herangehensweisen: Stacking<br />

, Tiling und dynamisch .<br />

Stacking- oder Floating-Window-<br />

Manager erlauben das Überlappen von<br />

Fenstern, während solche, die dem<br />

Tiling-Konzept folgen, die Fenster ohne<br />

Überschneidung wie Kacheln auf dem<br />

Schirm anordnen (siehe Artikel zu Tiling-<br />

Window-Managern in dieser Ausgabe).<br />

Dynamische Fenstermanager beherrschen<br />

beide Techniken und sind in der<br />

Lage, zwischen diesen Techniken umzuschalten.<br />

Keines der Konzepte hat klare<br />

Vorteile; Gewohnheit und verschiedene<br />

Vorlieben bestimmen hier die individuelle<br />

Wahl.<br />

Einige der 76 Programme, die die Macher<br />

von Linux BBQ präsentieren, kommen<br />

Ihnen vielleicht bekannt vor: Dazu<br />

zählen vermutlich Openbox , Ice-<br />

WM und Fluxbox . Viele der bekannteren<br />

Vertreter basieren wieder auf weniger<br />

bekannten. So sind etwa Fluxbox<br />

und Openbox von Blackbox abgeleitet.<br />

Dann gibt es noch Namen, die ab<br />

und an fallen, wie etwa Awesome , Sawfish<br />

, Ratpoison oder Xmonad .<br />

Der Großteil der versammelten Fenstermanager<br />

war aber selbst erfahrenen<br />

Testern nicht geläufig. Das online zum<br />

Download angebotene Image, das<br />

auf den Namen „Cream“ hört, präsentiert<br />

vermutlich mit 76 Stück den Großteil der<br />

heute noch gepflegten Fenstermanager.<br />

Das System erlaubt das Ausprobieren<br />

der einzelnen Fenstermanager, um die jeweilige<br />

Ausstattung und die graduell unterschiedlichen<br />

Bedienkonzepte und den<br />

Grad an Komfort zu beurteilen. Wer hier<br />

nichts findet, dem bleibt vermutlich als<br />

letzter Ausweg nur der Bau eines eigenen<br />

Window-Managers. Alle versammelten<br />

Fenstermanager sind ohne Anpassungen,<br />

so wie von den Entwicklern ausgeliefert,<br />

auf dem Image vorhanden 2 .<br />

Nach dem Start zeigt das System als<br />

Erstes ein Auswahlmenü. Der erste Punkt<br />

bietet die Möglichkeit, Tastatur, Netzwerk<br />

und Zeitzone einzustellen. Der dabei<br />

abgefragte Benutzername und das<br />

Passwort lauten beide bbq.<br />

Die Basis bildet Debian Sid und benutzt<br />

den Kernel von Siduction. Auch<br />

das Netzwerktool Ceni ist dort entliehen.<br />

Die Auswahl der X-Session erlaubt anschließend<br />

das komfortable Testen der<br />

einzelnen Window-Manager.<br />

Falls Sie auf der Webseite von Linux<br />

BBQ stöbern, bietet sich ein Blick auf das<br />

weitere Schaffen dieser liebenswerten<br />

Linux-Chaoten: Das Team um Julius<br />

„MachineBacon“ Hader hat bereits über<br />

100 verschiedene Images veröffentlicht,<br />

fast alle auf der Basis von Debian „Unstable“.<br />

Hader und seiner Entwickler-<br />

Crew ist dabei nichts heilig. Sie wollen in<br />

erster Linie Spaß haben und nehmen<br />

sich selbst ebenfalls nicht sonderlich<br />

ernst. Sie kombinieren alles mit jedem,<br />

vieles bleibt dem Anwender zur gefälligen<br />

Konfiguration überlassen.<br />

Auf der einen Seite vertreten sie das<br />

KISS-Prinzip der Einfachheit und der<br />

minimalistischen und leicht verständlichen<br />

Lösung eines Problems. Auf der<br />

anderen nehmen sie aber Lennart Poettering,<br />

den Entwickler von Avahi, Pulseaudio<br />

und Systemd, der sich nicht unbedingt<br />

an das KISS-Prinzip und einige an-<br />

1 Vom Kernel zur Ausgabe auf dem Bildschirm durchwandert das<br />

Signal zahlreiche Schichten, darunter den Fenstermanager.<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 33278<br />

42 www.linux-user.de<br />

10.2014


Linux BBQ<br />

Schwerpunkt<br />

dere Unix-Dogmen hält, gegen die Gestrigen<br />

in Schutz, die keinen Fortschritt<br />

dulden wollen .<br />

Fazit<br />

Linux BBQ zeigen auf, wie riesig der Baukasten<br />

Linux eigentlich ist, und dass es<br />

unendliche Kombinationsmöglichkeiten<br />

gibt. Die Entwickler frönen der Vielfalt<br />

und lachen über jene, die behaupten,<br />

wenn es mehr Einheitlichkeit gäbe, ließen<br />

sich Kräfte bündeln und der Durchbruch<br />

wäre wahrscheinlicher.<br />

Dem Projekt ist der Durchbruch von<br />

Linux egal. Für sie ist das freie Betriebssystem<br />

längst da angekommen, wo es<br />

nach Ansicht der Developer hingehört,<br />

nämlich auf den Grill von Grillmeister<br />

Hader, auf dass weitere skurrile Kombinationen<br />

auf den Teller kommen. Die<br />

Kernaussage ist: „Was wir können, kannst<br />

Du auch. Roast your own.“ In diesem Sinne:<br />

fröhliches Stöbern! (agr) n<br />

2 Wer auf den Ctwm setzt, bekommt einen Fenstermanager ohne Schnörkel.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

43


Praxis<br />

Desktop Publishing<br />

Die meisten professionellen Printprodukte<br />

entstehen im Programm-Trio<br />

Indesign, Illustrator und Photoshop von<br />

DTP-Marktführer Adobe. Doch auch mit<br />

den freien Werkzeugen Scribus und<br />

Inkscape gelingt ohne Weiteres das<br />

Design von technisch einwandfreien<br />

Druckvorlagen für eine Offsetdruckerei.<br />

Druckereien vermarkten ihre Dienste heute<br />

zu Kampfpreisen via Internet. Linux liefert<br />

mit Inkscape und Scribus zwei Programme,<br />

die zusammen die Grundlage für hochwertige<br />

Druckvorlagen liefern. Peter Kreußel<br />

README<br />

Mit Scribus 1.4.4 und Inkscape 0.48<br />

erzeugen Sie technisch einwandfreie PDF-<br />

Vorlagen für eine Druckerei. In Inkscape erstellen<br />

Sie den grafischen Entwurf, Scribus<br />

generiert daraus ein standardkonformes<br />

PDF im CMYK-Farbraum. Da Inkscape ausschließlich<br />

RGB-Bitmaps generiert, übersetzt<br />

das Tool Convert diese in den beim<br />

Druck gefragten CMYK-Farbraum.<br />

© Dejan Krsmanovic, 123RF<br />

Beispiel CD-Cover<br />

Als handlichstes Vektorgrafikprogramm<br />

für Designzwecke gilt nach wie vor Inkscape.<br />

Es bringt vielfältige Werkzeuge<br />

und Effekte mit, die dem kreativen Fluss<br />

freien Raum lassen. Zudem bindet es<br />

auch externe Bitmaps und Text ein.<br />

Abbildung 1 zeigt den Entwurf eines<br />

CD-Covers in Inkscape. Oben sehen<br />

Sie die vom Presswerk bereitgestellte<br />

Vorlage, die während der Arbeit als<br />

Schablone für die Seitengröße dient.<br />

Bei dem drei Millimeter breiten roten<br />

Rand handelt es sich um die sogenannte<br />

Beschnittzugabe, die beim Zuschneiden<br />

des Druckbogens wegfällt. Der Toleranzen<br />

der Schneidemaschine wegen<br />

muss das Design in diesem Bereich dennoch<br />

bruchlos weiterlaufen.<br />

Das durch eine Schraffur hervorgehobene<br />

Foto der Interpretin wurde direkt<br />

im RGB-Farbformat eingebunden. Das<br />

Umwandeln in das für den Druck erforderliche<br />

Farbformat CMYK erfolgt erst<br />

beim Export des gesamten Covers. Aus<br />

den grünen Poly gonen auf der Vorderund<br />

Rückseite des Covers macht eine<br />

Unschärfe von 90 Prozent in den Einstellungen<br />

für die Objektfüllung später<br />

weiche Lichtspots.<br />

Bei den Schriften auf der Frontseite<br />

sorgt der Effekt Schatten und Lichter |<br />

abgesetzter Lichthof für eine sanfte Unschärfe.<br />

Der kleine in Magenta hervorgehobene<br />

Keil an der linken Kante der<br />

ockerfarbenen Umrandungen fügt auf<br />

einer Seite Unschärfe hinzu.<br />

TIPP<br />

Das nützliche Inkscape-Handbuch erleichtert<br />

den Einstieg in das Mal- und Zeichenprogramm.<br />

44 www.linux-user.de<br />

10.2014


Desktop Publishing<br />

Praxis<br />

Farbecht<br />

Damit die Farben des Druckerzeugnisses<br />

später nicht zu stark von denen auf dem<br />

Bildschirm abweichen, legen Sie zunächst<br />

das für Ihren Monitor passende<br />

Farbprofil fest. Dieses suchen Sie im Internet<br />

mit den Begriffen icc profile, icm<br />

profile oder color profile und der Typenbezeichnung<br />

des Monitors.<br />

Manchmal finden Sie die ICC- oder<br />

ICM-Datei auch direkt auf der mitgelieferten<br />

CD, teilweise aber auch erst nach<br />

einer Installation des Bildschirmtreibers<br />

unter Windows. Das Iiyama-Monitorprofil<br />

des Autors kopierte das Setup unter<br />

Windows 7 ins Verzeichnis Spool\Drivers\Color\<br />

in C:\Windows\System32\.<br />

<strong>Neue</strong>re Monitore besitzen oft einen<br />

SRGB-Modus, über den sich die Farbdarstellung<br />

dem gleichnamigen Farbprofil<br />

anpassen lässt. Dieses und weitere gängi­<br />

ge Profile erhalten Sie bei Adobe . Kopieren<br />

Sie die ICC- oder ICM-Dateien in<br />

den Ordner /usr/share/color/icc/, auf<br />

den alle Linux-Anwendungen zugreifen.<br />

Manche Distributionen liefern auch ein<br />

Paket adobe-profiles oder ähnlich mit.<br />

Inkscape verwaltet die Profile unter<br />

Datei | Inkscape-Einstellungen | Farb-Management<br />

als Anzeigeprofil und Geräteprofil<br />

2 . Das Anzeigeprofil normiert die<br />

Farbwiedergabe des Bildschirms, das Geräteprofil<br />

simuliert die Farbwiedergabe<br />

der Druckmaschine auf dem eigenen<br />

Rechner. Aktivieren Sie darin die Druckfarbenvorschau<br />

mit Simulieren der Ausgabe<br />

auf den Bildschirm.<br />

Setzen Sie auch bei Schwarz punkt anpassung<br />

den Haken, um die Helligkeitsdarstellung<br />

zu optimieren. Für Anzeigeversatz<br />

und Gerätewiedergabe-Bedeutung,<br />

beides Übersetzungen des englischen<br />

Begriffs „rendering intent“, wählen Sie<br />

1 So entstand das Design in Inkscape: Die Seitengröße folgt der Schablone des Presswerks. Die Lichtkeile<br />

unten erscheinen in dieser Bearbeitungsstufe noch ohne die später hinzugefügte starke Unschärfe.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

45


Praxis<br />

Desktop Publishing<br />

2 Mit den passenden Profilen für den Bildschirm (blau) und für die Druckmaschine (rot)<br />

arbeitet das Inkscape-Farbmanagement exakt.<br />

Wahrnehmung. Dann stellt Inkscape die<br />

Farben auf dem Bildschirm so dar, dass<br />

sie den Druckfarben in der menschlichen<br />

Wahrnehmung möglichst nahe kommen.<br />

Generika<br />

Druckereien, die kein Standardprofil wie<br />

SRGB oder CMYK verwenden, geben<br />

meist eines vor, das sie Ihnen unter Umständen<br />

auch zuschicken. Im Zweifelsfall<br />

fragen Sie nach dem Farbprofil für die<br />

Druckmaschine. Preisgünstige Druckereien<br />

sparen sich diesen Mehraufwand oft<br />

und arbeiten ohne Farbmanagement.<br />

So war es auch bei der Produktion unserer<br />

CD-Hülle 3 . Sie zeigt deswegen<br />

eine erkennbare, aber erträgliche Abweichung<br />

zwischen der Monitordarstellung<br />

und dem Druck. Als Geräteprofil für den<br />

Druck kam das in Europa gängige Profil<br />

ISO Coated v2 zum Einsatz. Auf gängige<br />

Offsetdruckmaschinen zugeschnitten,<br />

kommt es deren Farbwiedergabe zumindest<br />

nahe, selbst wenn die Druckerei<br />

ohne Farbmanagement arbeitet.<br />

Bei der Auswahl generischer Profile<br />

verwenden Sie beim Einsatz beschichteten<br />

Papiers idealerweise Coated, bei unbeschichtetem<br />

Uncoated (hier fallen die<br />

Farben gedeckter aus). Auf jeden Fall<br />

sollten Sie generische Profile für Monitor<br />

und Druckmaschine dem Arbeiten ohne<br />

Farbmanagement vorziehen, denn wenigstens<br />

findet dann ein Umrechnen<br />

vom RGB-Farbraum nach CMYK statt<br />

(siehe Kasten RGB und CMYK).<br />

RGB und CMYK<br />

Das menschliche Auge besitzt drei Typen<br />

von Farbrezeptoren, die auf Licht unterschiedlicher<br />

Wellenlängen reagieren. Darum<br />

lässt sich am Monitor mit einer passenden<br />

Mischung aus rotem, blauen und grünem<br />

Licht jeder beliebige Farbeindruck erzielen.<br />

Während leuchtende Bildpunkte dem dunklen<br />

Schirm mehr Licht hinzufügen (additive<br />

Farbmischung), arbeitet der Farbdruck umgekehrt:<br />

Die Druckfarben filtern aus dem<br />

vom Papier reflektierten weißen Licht, das<br />

aus gleichen Anteilen von Rot, Grün und<br />

Blau besteht, Spektralanteile heraus (subtraktive<br />

Farbmischung).<br />

Diese Technik benötigt andere Grundfarben:<br />

Leuchten beim Bildschirm die roten<br />

und grünen Teilpixel, sieht das Auge gelb.<br />

Mischen Sie dagegen rote und grüne Wasserfarbe,<br />

so entsteht theoretisch Schwarz,<br />

wegen der unvollkommenen Filtereigenschaften<br />

der Farbpigmente in der Praxis<br />

Grau. Die rote Wasserfarbe lässt rotes Licht<br />

passieren und filtert Grün und Blau aus, die<br />

grüne dagegen lässt Grün durch und blockiert<br />

Rot und Blau. Diese Kombination absorbiert<br />

also alle drei Farbkomponenten.<br />

Der Farbdruck benötigt deshalb Grundfarben,<br />

die nicht zwei, sondern nur eine der<br />

vom Auge wahrgenommenen Rot-, Grünoder<br />

Blaukomponenten herausfiltern.<br />

Dies ist bei einer Mischung aus jeweils zwei<br />

der RGB-Komponenten am Bildschirm der<br />

Fall, wie Abbildung 4 zeigt: Cyan (Grün<br />

und Blau), Magenta (Rot und Blau) und<br />

Gelb (Rot und Grün). Für kontrastreichen<br />

Text sorgt die Zusatzfarbe Schwarz.<br />

Rechnerisch erscheint das Umwandeln von<br />

RGB in CMYK zwar simpel, muss aber in der<br />

Realität auch die Unvollkommenheit der<br />

Farbpigmente berücksichtigen. Am Bildschirm<br />

strahlt ein roter Leuchtpunkt auch<br />

kleine Mengen von Grün und Blau ab, was<br />

die Farbe aufhellt. Druckfarben dagegen absorbieren<br />

in geringem Umfang Spektralkomponenten,<br />

die sie eigentlich durchlassen<br />

sollten, und wirken daher dunkler als zu erwarten.<br />

Die leichte Gelbfärbung des Papiers<br />

schwächt zudem Blauschattierungen ab.<br />

Mit Profil<br />

Um ein Farbprofil im Dokument zur Verfügung<br />

zu stellen, öffnen Sie Datei | Dokumenteinstellungen…<br />

| Farbmanagement<br />

und verknüpfen das gewünschte<br />

Profil mit dem Dokument.<br />

Bisher simuliert Inkscape die Druckfarben<br />

im CMYK-Farbraum nur auf dem<br />

Bildschirm. Selbst wenn Sie im Farbwähler<br />

den Reiter CMYK verwenden, rechnet<br />

das Programm intern mit RGB-Farben.<br />

Um das zu ändern, klicken Sie mit der<br />

linken Maustaste auf ein Objekt mit<br />

Farbfüllung und öffnen aus dem Kontextmenü<br />

Füllung und Kontur. Wechseln<br />

Sie im Dialog zum Reiter CMS („Color<br />

Management System“) und wählen Sie<br />

das schon bei der Simulation der Druckfarben<br />

zuvor verknüpfte Farbprofil 5 .<br />

Inkscape kennt keine durchgängigen<br />

CMYK-Dokumente, ordnet aber wie beschrieben<br />

einzelne Farben dem CMYK-<br />

Farbraum zu. Diese kommen beim Import<br />

der von Inkscape erzeugten SVG-<br />

Datei in Scribus auch als solche an. Mit<br />

46 www.linux-user.de<br />

10.2014


Desktop Publishing<br />

Praxis<br />

diesem Farbmanagement und dem SVG-<br />

Import in Scribus existiert zwischen den<br />

Programmen ein ungebrochener CMYK-<br />

Workflow, sogar mit durchgängigem<br />

Farbmanagement – zumindest theoretisch.<br />

In der Praxis machen hier aber oft<br />

Unzulänglichkeiten des Scribus-Importfilters<br />

einen Strich durch die Rechnung.<br />

So gehen beim SVG-Import alle Effekte<br />

verloren. Schon die simple Unschärfe<br />

des grünen Farbkeils fällt dabei unter<br />

den Tisch, ebenso der Lichthof an der<br />

Schrift. Um derartiges mittels Scribus in<br />

ein standardkonformes CMYK-PDF zu<br />

verpacken, bleibt nur der Umweg über<br />

einen Bitmap-Export aus Ink scape. Zudem<br />

exportiert das Zeichenprogramm<br />

Bitmaps und PDFs ausschließlich in RGB,<br />

weswegen es sich nicht zum Erzeugen<br />

farbechter Druckvorlagen eignet.<br />

Über Bande<br />

Exportieren Sie daher zunächst alle Elemente<br />

aus Inkscape, die Sie in Scribus<br />

weiterverarbeiten möchten, als PNG-Bitmap<br />

mit 300 dpi Auflösung. Inkscape<br />

verpackt Teilauswahlen in eigenständige<br />

Dateien und merkt sich die den Ausschnitten<br />

zugeordnete Dateinamen.<br />

Beim CD-Cover-Projekt wurden Frontund<br />

Rückseite in einem Stück exportiert<br />

und in Scribus in einen vollseitigen Grafikrahmen<br />

eingebunden. Da die Software<br />

niedrig aufgelöste <strong>Vorschau</strong>en erzeugt,<br />

kommt sie auch bei mehreren<br />

MByte großen Bitmaps nicht ins Stocken.<br />

Vor dem Einbinden gilt es, die von Inkscape<br />

erzeugten RGB-Bitmaps in den<br />

CMYK-Farbraum umzuwandeln. Die erledigen<br />

Sie mit dem Kommandozeilenprogramm<br />

Convert aus dem Imagemagick-<br />

Paket (Listing 1).<br />

Geben Sie beim Convert-Aufruf den<br />

Pfad zu demjenigen Farbprofil an, das<br />

Sie auch zur Simulation der Druckfarben<br />

in Inkscape verwenden. Danach enthalten<br />

die Bitmaps genau jene CMYK-Farbschattierungen,<br />

die Inkscape bereits auf<br />

dem Bildschirm simulierte. Da PNGs kei­<br />

3 Auf der linken Seite sehen Sie das CD-Cover als Endprodukt, rechts die Ansicht des Designs in Scribus. Zwar fallen die Unterschiede<br />

vergleichsweise gering aus, sie sind aber doch zu erkennen.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

47


Praxis<br />

Desktop Publishing<br />

4 Die subtraktive Farbmischung, bei der<br />

die Farbpigmente aus dem Weiß des Papiers<br />

Spektralanteile herausfiltern, erfordert<br />

andere Grundfarben (Cyan, Magenta,<br />

Gelb) als die additive Farbmischung mit<br />

leuchtenden roten, grünen und blauen<br />

Pixeln auf dem Monitor.<br />

ne CMYK-Farben unterstützen, kam hier<br />

das TIFF-Format zum Einsatz. Auch die<br />

Rendering Intention und die Blackpoint<br />

compensation setzen Sie wieder genau<br />

wie in Inkscape.<br />

Der Text auf der Rückseite des Covers<br />

wurde beim Export aus Inkscape ausgespart:<br />

Fließtext sollten Sie der Schärfe<br />

wegen in Scribus neu erstellen. Um ihn<br />

exakt zum Design passend einzufärben,<br />

importieren Sie via Datei | Importieren |<br />

Vektorgrafik importieren dennoch die Inkscape-SVG-Datei,<br />

ignorieren alle Fehlermeldungen<br />

und löschen das Importergebnis<br />

danach wieder. Die aus der Inkscape-Datei<br />

importierten Farben bleiben<br />

in der Scribus-Farbpalette zurück 6 .<br />

Achten Sie darauf, dass im Inkscape-<br />

Dokument alle Farben, auf die Sie in Scribus<br />

zugreifen möchten, wie beschrieben<br />

mit dem Farbprofil für den Druck verknüpft<br />

sind. Möchten Sie in Scribus weitere<br />

Farben definieren (Bearbeiten | Farben<br />

| Neu), dann wählen Sie das Farbmodell<br />

CMYK und lassen die Option<br />

Schmuckfarbe deaktiviert: Diese erfordern<br />

eine eigene Druckplatte, was die<br />

Kosten unnötig in die Höhe treibt.<br />

Ähnlich wie bei Schriften ist auch bei<br />

Bildelementen in den Druckgrundfarben<br />

Vorsicht geboten: Da die Druckmaschine<br />

hier nicht rastert, deutet sich an den<br />

Kanten spätestens bei Auflösungen unter<br />

800 dpi ein Treppeneffekt an. Für<br />

eine optimale Qualität exportieren Sie<br />

ein solches Objekt daher aus Inkscape<br />

gesondert in 1200 dpi oder speichern es<br />

darin als normales SVG. Solange es keine<br />

Effekte enthält, importiert Scribus das<br />

Format ohne Probleme. SVG-Elemente<br />

bettet der PDF-Export genau wie die in<br />

Scribus erzeugten Schriften als Vektorgrafiken<br />

ein, die sich in beliebiger Auflösung<br />

drucken lassen.<br />

Dies gilt ganz ähnlich auch für Vektorformen,<br />

die Sie direkt im Satzprogramm<br />

zeichnen. Zur Verfügung stehen unter<br />

anderem Bézierkurven, Polygone sowie<br />

Standardformen wie Kreise und Ellipsen,<br />

aber auch Pfeile und Smileys. An den<br />

Funktionsumfang von Inkscape reichen<br />

die Fähigkeiten dieser Werkzeuge allerdings<br />

bei weitem nicht heran.<br />

5 Im Reiter CMS des Dialogs<br />

Füllung und Kontur<br />

verknüpfen Sie die Farbe<br />

des jeweiligen Objekts mit<br />

dem Farbprofil, das Sie<br />

auch für die Druckeinstellung<br />

verwenden.<br />

6 Auch wenn der Scribus-SVG-Importfilter<br />

Schwächen aufweist,<br />

übernimmt er zumindest<br />

die mit einem<br />

Farbprofil verbundenen<br />

Farben aus Inkscape.<br />

Fast am Ziel<br />

Wie schon in Inkscape schalten Sie auch<br />

in Scribus als erstes unter Datei | Dokument<br />

einrichten das Farbmanagement<br />

ein 7 . Hier wählen Sie die bereits vorher<br />

eingesetzten Profile für Monitor und<br />

Drucker aus. Das Druckerprofil verwenden<br />

Sie außerdem für CMYK-Bilder und<br />

CMYK-Füllfarben. RGB-Bilder und RGB-<br />

Füllfarben sollten in handwerklich korrekten<br />

Druckvorlagen allerdings ohnehin<br />

nicht vorkommen.<br />

Danach richten Sie unter Datei | Dokumenteinstellungen<br />

| Dokument das Seitenformat<br />

auf die Papiergröße nach der<br />

Vorlageschablone ein und wählen für<br />

das Booklet ein Doppelseiten-Layout. Beachten<br />

Sie dabei den Anschnitt von drei<br />

Millimetern.<br />

Legen Sie dann die gewünschte Anzahl<br />

von Seiten fest (Seite | Einfügen). Für<br />

das Frontcover ziehen Sie mit dem Bildrahmen-Werkzeug<br />

einen ganzseitigen<br />

Rahmen auf. Markieren Sie diesen nach<br />

dem Einfügen mit dem Auswählen-Werk­<br />

48 www.linux-user.de<br />

10.2014


Desktop Publishing<br />

Praxis<br />

zeug (weißer Pfeil) und justieren Sie seine<br />

Position in der Palette Eigenschaften<br />

([F2]) auf Seitengröße plus Beschnittrand.<br />

Das Bitmap aus Inkscape laden Sie<br />

schließlich mit [Strg]+[I].<br />

Versandfertig<br />

Anders als Inkscape eignet sich Scribus<br />

bestens für das Erzeugen von Druckvorlagen:<br />

Es erzeugt konforme PDFs gemäß<br />

dem für den Druck entworfenen X-<br />

3-Standard. Die nachstehend aufgeführten<br />

Einstellungen finden Sie unter Datei |<br />

Exportieren | Als PDF speichern.<br />

Im Reiter Allgemein vermeidet die<br />

Wahl von Verlustlos - Zip als Komprimierungsmethode<br />

das Auftreten unschöner<br />

Kompressionsartefakte 8 . Kompatibilität<br />

legt das PDF-Unterformat für den Export<br />

fest. Lediglich PDF/​X-3 ermöglicht<br />

das Einbetten von Farbprofilen und damit<br />

ein bruchloses Farbmanagement in<br />

der Druckerei.<br />

Allerdings verarbeiten nicht alle Druckereien<br />

diese relativ neue Format. Klären<br />

Sie daher vorher ab, welches PDF-Format<br />

Ihr Dienstleister erwartet. Das Presswerk<br />

unserer Demo-CD zum Beispiel akzeptierte<br />

nur das inzwischen veraltete<br />

PDF 1.4, welches das Satzprogramm<br />

ebenfalls kennt.<br />

Im Reiter Schriftarten betten Sie entweder<br />

alle Dokumentschriftarten vollständig<br />

ein (alle Einbetten) oder wandeln<br />

sie in Kurven um, was Abweichungen<br />

noch zuverlässiger ausschließt. Unter<br />

Farbe wählen Sie für PDF 1.3 bis 1.5 die<br />

Option Ausgabe vorgesehen für: Drucker.<br />

Lediglich X-3-PDFs erlauben das Einbetten<br />

von Druck-Farbprofilen im Reiter<br />

Pre-Press unter Ausgabeprofil. Hier akti­<br />

Listing 1<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/33335<br />

$ convert rbg_bild.png ‐intent perceptual ‐black‐point‐compensation<br />

‐profile /usr/share/color/icc/ISOcoated_v2_eci.icc cmyk_bild.tiff<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

49


Praxis<br />

Desktop Publishing<br />

platzierten Registriermarken, Farbbalken<br />

sowie die Seiteninformationen erleichtern<br />

dem Drucker je nach eingesetztem<br />

Verfahren die Arbeit, schaden aber zumindest<br />

nicht, da sie außerhalb des zu<br />

druckenden Bereichs liegen. Aktivieren<br />

Sie darum alle drei.<br />

Fazit<br />

7 Wie schon in Inkscape basiert das Scribus-Farbmanagement auf einem RGB-Bildschirmprofil<br />

(blau) und einem CMYK-Druckprofil (rot). Aktivieren Sie für eine Simulation<br />

der Druckfarben die markierten Kontrollkästchen unten im Dialog.<br />

vieren Sie noch mindestens die Optionen<br />

Schneidemarken und Anschnitt marken,<br />

die der Druckdienstleister für eine korrekte<br />

Ausrichtung der Seite benötigt 9 .<br />

Die Anschnitteinstellungen legen die<br />

Position der Anschnittmarken gemäß<br />

den Vorgaben der Druckerei fest. Die außerhalb<br />

des eigentlichen Druckbereichs<br />

Mit dem Bitmap-Export in 300 dpi und<br />

der Farbraumumwandlung mit Convert<br />

existiert ein für Druckvorlagen geeigneter<br />

CMYK-Workflow für das Zeichenprogramm<br />

Inkscape und das DTP-Programm<br />

Scribus. Ersteres sorgt für grafisch ansprechende<br />

Designs, letzteres generiert<br />

standardkonforme PDF-Dateien, die Druckereien<br />

problemlos weiterverarbeiten.<br />

Zwar greifen die Arbeitsschritte nicht<br />

so passgenau ineinander wie bei den<br />

Profiprogrammen Illustrator und Indesign.<br />

So bläht beispielsweise das Umwandeln<br />

der Vektorformen in hochauflösende<br />

Bitmaps die Größe des Druckvorlagen-PDFs<br />

unnötig auf. Bei nicht gerasterten<br />

Vollfarben treten bei einer Auflösung<br />

von 300 dpi besonders bei Schriften<br />

noch Treppeneffekte auf, die sich allerdings<br />

durch separaten Export vermeiden<br />

lassen. (tle) n<br />

8 Scribus beherrscht das speziell für den Druck entwickelte<br />

PDF/​X-3-Format. Die Wahl von Verlustlos - Zip als Komprimierungsmethode<br />

bewahrt die Qualität von eingebetteten Bildern.<br />

9 Im Reiter Pre-Press finden Sie alle speziell für den Druck gefragten<br />

Einstellungen, so unter anderem Schneide- und Anschnittmarken<br />

sowie die Anschnitteinstellungen.<br />

50 www.linux-user.de<br />

10.2014


Schwerpunkt<br />

Mediathek<br />

© Paul Grecaud, 123RF<br />

OpenTeacher:<br />

<strong>Neue</strong>s Konzept für Lernsoftware<br />

Schöner<br />

lernen<br />

Bislang gab es nur wenig Lernsoftware,<br />

die sich fächerübergreifend<br />

einsetzen lässt. Mit Open­<br />

Teacher steigt nun ein neues Programm<br />

mit interessantem Konzept<br />

in den Ring. Erik Bärwaldt<br />

README<br />

OpenTeacher wendet sich an Schüler aller<br />

Jahrgangsstufen ebenso wie an Lehrer, die<br />

ihren Unterricht individualisieren wollen.<br />

Wir zeigen, was die Software leistet.<br />

Qualitativ hochwertige Lernsoftware<br />

aus vielen freien Projekten hat sich unter<br />

Linux inzwischen fest etabliert. Neben<br />

statischen Lernprogrammen gibt es<br />

auch sehr flexible Autorensysteme, bei<br />

denen die Lehrer Inhalte für ihre Schüler<br />

selbst zusammenstellen können. Das<br />

OpenTeacher-Projekt beschreitet jedoch<br />

konzeptionell völlig neue Wege: Die<br />

Software eignet sich gleichermaßen als<br />

Autoren- und als Lernsystem für Lehrende<br />

wie Schüler, vereint unterschiedliche<br />

didaktische Methoden unter einer einheitlichen<br />

Oberfläche und deckt auch<br />

noch mehrere Disziplinen ab.<br />

Die meisten gängigen Distributionen<br />

stellen bereits Binärpakete für Open-<br />

Teacher in ihren Repositories bereit. Zusätzliche<br />

Binaries für verschiedene Distributionen<br />

sowie den Quelltext finden Sie<br />

auf der Website des Projekts unter<br />

http:// openteacher. org. Für einige ältere<br />

Betriebssystemvarianten lassen sich<br />

auch aktuelle Binärpakete nutzen: So<br />

klappt die Installation des Mageia-4-Binaries<br />

auch problemlos unter älteren<br />

Mageia- und Mandriva-Versionen.<br />

Erster Start<br />

Nach einem zügigen Start aus dem<br />

Menü Applikationen | Bildung öffnet sich<br />

ein unscheinbares Programmfenster, das<br />

schon auf den ersten Blick den enormen<br />

Funktionsumfang der Software erahnen<br />

lässt: Drei große Schaltflächen, die das<br />

Anlegen von multimedialen, geografischen<br />

und linguistischen Lektionen ermöglichen,<br />

sowie ein Tastaturtrainer<br />

stellen die dominierenden Elemente des<br />

Hauptfensters dar 1 .<br />

Im unteren Bereich des Fensters ermöglichen<br />

zwei Dialoge das Laden bereits<br />

angelegter Lektionen von lokalen<br />

Speichermedien oder aus unterschiedlichen<br />

Quellen im Internet. Die zuletzt<br />

52 www.linux-user.de<br />

10.2014


Mediathek<br />

Schwerpunkt<br />

Hier geben Sie auch per Häkchen vor, ob<br />

OpenTeacher Orte oder Wörter ausspricht.<br />

Die jeweiligen Modifikationen in<br />

den Einstellungsdialogen müssen Sie<br />

nicht manuell speichern, das Programm<br />

aktiviert sie sofort.<br />

OpenTeacher 3.2<br />

LU/openteacher/<br />

Lektion erfassen<br />

geöffneten Lektionen erscheinen rechts<br />

in einem gesonderten Listenfenster.<br />

Eine kleine, am oberen Fensterrand<br />

horizontal angeordnete Schalterleiste<br />

gestattet das schnelle Laden, Speichern<br />

und Drucken bereits vorhandener Trainingseinheiten.<br />

Darüber befindet sich<br />

noch eine Menüleiste.<br />

Los geht’s<br />

Zunächst sollten Sie über das Menü Bearbeiten<br />

| Einstellungen die grundlegenden<br />

Präferenzen für die Arbeit mit dem<br />

Programm festlegen. Der Einstellungsdialog<br />

fällt bei OpenTeacher dabei ungewohnt<br />

üppig aus, weil die Software unterschiedliche<br />

Zielgruppen mit verschiedensten<br />

Übungsformen bedient und<br />

sich somit sehr flexibel einsetzen lässt.<br />

Am unteren Fensterrand finden Sie<br />

deshalb eine stattliche Anzahl von Reitern,<br />

die jeweils in Untermenüs verzweigen.<br />

Um einen besseren Überblick zu erhalten,<br />

empfiehlt es sich, das Programmfenster<br />

zu maximieren. Ansonsten übersehen<br />

Sie leicht Optionen in der Reiterleiste.<br />

Im Einstellungsdialog stellen Sie<br />

zunächst sicher, dass unten rechts der<br />

erweiterte Modus eingestellt ist, der alle<br />

Einstellmöglichkeiten eröffnet.<br />

Die wichtigsten Parameter finden Sie<br />

anschließend im Reiter Übungseinheiten<br />

für Wörter, in dem Sie auch die Abfragemethode<br />

für Vokabeltests definieren. Für<br />

Sprachübungen, bei denen die Software<br />

Begriffe vorspricht, aktivieren Sie zusätzlich<br />

im Reiter Aussprache unter Voice<br />

name (language) die Alternative german.<br />

Um eine erste Lektion zum Lernen von<br />

Vokabeln anzulegen, klicken Sie im<br />

Hauptfenster des Programms auf die<br />

Schaltfläche Wörter-Lektion erstellen. Sie<br />

erhalten nun in einem neuen Reiter ein<br />

übersichtliches Menü, in dem Sie Vokabel-<br />

oder Begriffslisten anlegen.<br />

Rechts im Fensters sehen Sie in den<br />

drei Reitern Symbole, Griechisch und<br />

Kyrillisch entsprechenden Buchstabenlisten,<br />

aus denen Sie beim Anlegen der<br />

Frage/​Antwort-Liste spezielle Zeichen<br />

bequem per Mausklick in die Vokabeldatei<br />

integrieren 2 .<br />

Nach dem Fertigstellen der Lektion<br />

speichern Sie diese mit einem Klick auf<br />

die Schaltfläche Speichern unter ab. Dabei<br />

offenbart sich ein Stolperstein der<br />

Software: Als Standardspeicherformat<br />

nutzt OpenTeacher HTML. Eine so gespeicherte<br />

Datei können Sie auch auf<br />

Rechnern öffnen, auf denen Open-<br />

Teacher nicht installiert ist. Die Listen erscheinen<br />

dann in optisch leicht aufbereiteter<br />

Form im Webbrowser 3 .<br />

Allerdings lässt sich eine solchermaßen<br />

abgelegte Datei nicht erneut laden<br />

1 Das übersichtlichen Hauptfenster von OpenTeacher erlaubt<br />

das Anlegen verschiedener Übungen.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

53


Schwerpunkt<br />

Mediathek<br />

2 Das Anlegen einer Lektion in Listenform.<br />

und in OpenTeacher verwenden. Wählen<br />

Sie daher im Speicherdialog im Auswahlfeld<br />

Filter: aus den vielen unterstützten<br />

Dateiformaten am besten die Variante<br />

Open Teaching - Wörter. Eine so abgelegte<br />

Datei können Sie jederzeit mit Open-<br />

Teacher erneut nutzen.<br />

Über die Schaltfläche Drucken geben<br />

Sie die erstellte Liste auf Papier aus, beispielsweise,<br />

um sie auf Rechtschreibfehler<br />

zu überprüfen.<br />

Lektion erlernen<br />

Um eine frisch erfasste Lektion zu erlernen,<br />

starten Sie die entsprechende<br />

Übung direkt im Programmfenster, indem<br />

Sie in den Reiter Bring es mir bei! am<br />

unteren Bildschirmrand wechseln. Die<br />

Software fragt nun zunächst die Lehrmethode<br />

ab, die Sie auch im Einstellungsmenü<br />

vorab bereits per Häkchen<br />

definieren kann. Nachdem dem Auswählen<br />

einer Methode klicken Sie unter den<br />

Einstellungsoptionen auf die Schaltfläche<br />

Ich bin bereit, starte die Lektion!.<br />

Nun fragt die Software die einzelnen<br />

Wörter aus der Liste ab. Dabei liest<br />

OpenTeacher diese, sofern Sie in den<br />

Einstellungsdialogen im Reiter Aussprache<br />

die vorhandenen Optionen aktiviert<br />

haben, mit einer synthetischen Stimme<br />

vor. Anschließend geben Sie die Antwort<br />

in einem Textfeld ein und klicken auf<br />

Überprüfe!. Bei Bedarf überspringen Sie<br />

auch einzelne Abfragen. Die Software<br />

zeigt Ihnen durch einen Fortschrittsbalken<br />

am unteren Rand des Programmfensters<br />

den aktuellen Stand der Übung<br />

an, fehlerhaft beantwortete Fragen stellt<br />

sie dabei erneut 4 .<br />

Für verspieltere Naturen bietet Open-<br />

Teacher noch die Option, bei den Abfra-<br />

3 In OpenTeacher angelegte Lektionen im HTML-Format lassen<br />

sich auf jedem Rechner anzeigen und ausdrucken.<br />

4 Unbestechlich: Die Tests unter OpenTeacher.<br />

54 www.linux-user.de<br />

10.2014


Mediathek<br />

Schwerpunkt<br />

gen ein Galgenmännchen anzuzeigen.<br />

Es erscheint im Abfragefenster, nachdem<br />

Sie die Option Galgenmännchen spielen<br />

aktiviert haben.<br />

Haben Sie die Lektion schließlich vollständig<br />

bearbeitet, dann zeigt Open-<br />

Teacher das Ergebnis in einem eigenen<br />

Reiter an. Dieser beinhaltet neben einer<br />

farbigen Zeitleiste am unteren Rand zur<br />

Visualisierung der Antwortzeiten auch<br />

eine Prozentangabe zu den korrekt gelösten<br />

Fragen sowie – links im Fenster –<br />

eine Liste der Fragen und der von Ihnen<br />

gegebenen Antworten. Da OpenTeacher<br />

in dieser Liste die auf Anhieb korrekt beantworteten<br />

Fragen in einer eigenen<br />

Spalte mit Häkchen versieht, lässt sich<br />

selbst bei umfangreichen Lektionen problemlos<br />

erkennen, an welchen Stellen<br />

noch Lerndefizite bestehen 5 .<br />

Außerdem finden Sie anhand der<br />

Spalte Abgegebene Antwort sehr schnell<br />

heraus, ob es sich bei falschen Antworten<br />

lediglich um einen Eingabefehler<br />

handelt oder eine Frage sachlich nicht<br />

richtig beantwortet wurde. Da Open-<br />

Teacher nicht fehlertolerant arbeitet, ist<br />

es besonders wichtig, dass Sie die Antworten<br />

exakt an den ursprünglich in die<br />

Wörterliste aufgenommenen Schreibweisen<br />

orientieren.<br />

Geografielektionen<br />

Neben dem Erlernen von Fremdsprachen<br />

bietet OpenTeacher einen weiteren<br />

Schwerpunkt für den Geografieunterricht.<br />

Um eine entsprechende Übung anzulegen,<br />

klicken Sie im Hauptfenster auf<br />

die Schaltfläche Topographische Lektion<br />

erstellen. Die Software teilt nun das Fenster<br />

wie gewohnt in einen Eingabebereich<br />

und ein Listensegment, wobei im<br />

Eingabebereich links zunächst der afrikanische<br />

Kontinent auftaucht.<br />

Oben im Fenster ändern Sie bei Bedarf<br />

über das Auswahlfeld Karte: den angezeigten<br />

Kontinent. Nun tragen wahlfrei<br />

Orte in die Karten ein, indem Sie an der<br />

entsprechenden Stelle doppelt in die<br />

Karte klicken. Es öffnet sich ein kleines<br />

Eingabefenster, in das Sie den Ortsnamen<br />

eintragen. Anschließend erscheinen<br />

die so definierten Orte in der Listenansicht<br />

im rechten Fensterbereich sowie<br />

in der Karte.<br />

Alternativ geben Sie unten rechts im<br />

Feld Add a place by name: auch die<br />

Namen von Orten an und lassen Open-<br />

Teacher diese anschließend durch einen<br />

Klick auf die Schaltfläche Hinzufügen in<br />

der topografischen Karte eintragen. Die<br />

Software besitzt dazu eine interne Datenbank<br />

mit Ortsnamen und den Koordinaten<br />

der jeweiligen Orte, die sie mit<br />

der Eingabe abgleicht.<br />

Findet das Programm den gewünschten<br />

Ort nicht in seiner Datenbank, zeigt<br />

es eine Fehlermeldung an. Sie können<br />

dann den Ort manuell in die Karte aufnehmen.<br />

Möchten Sie einen bereits in<br />

die Karte eingetragenen Ort wieder entfernen,<br />

so markieren Sie diesen in der<br />

Listenansicht und klicken anschließend<br />

auf die Schaltfläche Remove selected<br />

place oben rechts im Fenster 6 .<br />

Geografietest<br />

Durch einen Klick auf den Reiter Bring es<br />

mir bei! am unteren Bildschirmrand starten<br />

Sie den Testlauf. Haben Sie in den<br />

Einstellungen im Reiter Aussprache zuvor<br />

die Option Orte aussprechen aktiviert,<br />

so liest Ihnen die Software bei der<br />

Fragestellung auch die Ortsnamen vor.<br />

Da OpenTeacher diese jedoch teils sehr<br />

undeutlich „ausspricht“, empfiehlt sich<br />

diese Option eher nicht.<br />

Unten im Fenster finden Sie den von<br />

Vokabellektionen her bereits bekannten<br />

Fortschrittsbalken. Hier werden auch die<br />

Ortsnamen angezeigt. In der Karte kennzeichnen<br />

roten Punkte ohne Namensangabe<br />

die Orte. Durch einen Mausklick<br />

auf den jeweiligen Punkt ordnen Sie den<br />

angefragten Ortsnamen den topografischen<br />

Koordinaten zu. Das Endergebnis<br />

visualisiert OpenTeacher nach dem vollständigen<br />

Durcharbeiten der Lektion<br />

wie bei den Vokabeltests in einer gesonderten<br />

Listenansicht.<br />

Darüber hinaus können Sie auch hier<br />

die Datei im HTML-Format speichern,<br />

um daraus beispielsweise auszudruckende<br />

Lehrmaterialien zu generieren.<br />

Ortskenntnisse ungenügend<br />

5 OpenTeacher zeigt die Resultate jeder abgearbeiteten Lektion in<br />

Form einer Statistik an. Diese umfasst unter anderem die Prozentzahl<br />

korrekter Antworten, die Antwortzeiten sowie eine Liste der auf Anhieb<br />

korrekt beantworteten Fragen.<br />

Das Topografiemodul von OpenTeacher<br />

eignet sich aufgrund seines frühen Entwicklungsstadiums<br />

und eines noch enthaltenen<br />

schwerwiegenden Fehlers nur<br />

für Präsenztests oder Abfragen, bei denen<br />

Sie die Lektion zuvor frisch angelegt<br />

haben. Die zum Speichern vorgesehenen<br />

Dateiformate gestatten es nicht,<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

55


Schwerpunkt<br />

Mediathek<br />

speichert die Ortsnamen unabhängig<br />

von der zugehörigen topografischen<br />

Karte. Da OpenTeacher beim Laden stets<br />

zuerst Afrika darstellt, scheinen beim<br />

Wiederaufruf einer Lektion alle Orte auf<br />

dem oder rund um den schwarzen Kontinent<br />

zu liegen 7 .<br />

Medienlektionen<br />

6 Das Topografiemodul lockert den Erdkundeunterricht auf.<br />

eine Lektion zu sichern und später erneut<br />

in OpenTeacher zu laden. Zwar<br />

können Sie die Lektionen als PNG- oder<br />

HTML-Datei abspeichern, um sie später<br />

auszudrucken, erneut bearbeiten kann<br />

OpenTeacher sie in diesen Formaten<br />

aber nicht.<br />

Das dafür eigentlich vorgesehene Format<br />

Open Teaching - Topographie enthält<br />

zudem einen gravierenden Fehler: Es<br />

Das Medienmodul von OpenTeacher ermöglicht<br />

es, öffentlich zugängliche Mediendateien<br />

in den Unterricht einzubinden.<br />

Die Bedienerführung orientiert sich<br />

hierbei an den anderen Modulen. Sie<br />

vergeben zunächst einen aussagekräftigen<br />

Titel für die Lektion.<br />

Anschließend binden Sie Mediendateien<br />

aus dem Internet ein, indem Sie<br />

unten links im Programmfenster auf den<br />

Schalter Add remote media klicken. Im<br />

sich daraufhin öffnenden Fenster geben<br />

Sie die URL der fraglichen Datei an.<br />

OpenTeacher akzeptiert hier Inhalte von<br />

verschiedenen Videoportalen als Quelle<br />

und stellt die URL oben links im Fenster<br />

in der Listenansicht dargestellt. Unten<br />

links tragen Sie sie nochmals im Feld<br />

Name: ein, darunter in den Eingabefeldern<br />

Frage: und Antwort: die jeweiligen<br />

Übungsinhalte. Anschließend speichern<br />

Sie die Einheit über den schon bekannten<br />

Dialog ab, wobei Sie als Dateiformat<br />

Open Teaching - Medien wählen.<br />

Laden Sie diese Datei erneut, so schaltet<br />

die Software zunächst in den Bearbeitungsmodus.<br />

Einen Klick auf den Reiter<br />

Bring es mir bei! unten links im Programmfenster<br />

ändert die Anzeige, die<br />

Listen verschwinden. OpenTeacher spielt<br />

das Video ab und stellt darunter die jeweilige<br />

Frage dazu dar. Ganz unten befindet<br />

sich das entsprechende Antwortfeld,<br />

rechts daneben die Fortschrittsanzeige<br />

des Tests 8 .<br />

Tipptrainer<br />

7 Hier gehen Teile Europas wegen eines Bugs im Topografiemodul baden.<br />

Als letzte Übungsart bietet OpenTeacher<br />

einen Tipptrainer, der das Erlernen des<br />

Zehn-Finger-Systems erleichtert. Dabei<br />

geben Sie nach dem Programmaufruf<br />

durch einen Klick auf den Typing Tutor lediglich<br />

den Benutzernamen im gleichna-<br />

56 www.linux-user.de<br />

10.2014


Mediathek<br />

Schwerpunkt<br />

migen Feld an und stellen das korrekte<br />

Tastaturlayout ein. Nach einem Klick auf<br />

OK erläutert OpenTeacher kurz in Englisch,<br />

wie Sie die Finger auf der Tastatur<br />

positionieren sollen. Mit einem Klick auf<br />

Start exercise starten Sie die erste Lektion.<br />

Das Programm hält insgesamt<br />

57 Schwierigkeitsstufen bereit, wobei<br />

die jeweils nachfolgende erst bei erfolgreichem<br />

Absolvieren der vorhergehenden<br />

Lektion startet. Fehler signalisiert<br />

OpenTeacher, indem es die falsch gedrückte<br />

Taste in roter Farbe markiert und<br />

im Programmfenster eine entsprechende<br />

Mitteilung ausgibt. Nach dem Absolvieren<br />

einer Lektion blendet die Anwendung<br />

in Textform statistischen Daten<br />

dazu ein, wie Fehlerzahl, Tippgeschwindigkeit<br />

und Schwierigkeitsgrad 9 .<br />

Online-Lektionen<br />

Aufgrund der ausgereiften Funktionen<br />

zum Erlernen von Fremdsprachen nach<br />

dem Karteikastenprinzip finden sich im<br />

Netz bereits viele vorgefertigte Listen für<br />

OpenTeacher. Diese integrieren Sie über<br />

einen mehrstufigen Dialog ins System,<br />

indem Sie im Startbildschirm die Option<br />

Load from the internet anwählen.<br />

Die Software bietet Ihnen sodann ein<br />

rundes halbes Dutzend unterschiedlicher<br />

Quellen zum Import der Listen an.<br />

Rufen Sie eine davon auf, so können Sie<br />

aus verschiedenen Sachgebieten vorgefertigte<br />

Übungen ins Programm laden<br />

und individuell bearbeiten. Dadurch<br />

lässt sich die Applikation auch ohne zeitaufwendiges<br />

manuelles Anlegen von<br />

Übungen sofort effektiv nutzen.<br />

8 Für den Musik- oder Kunstunterricht eignet sich das OpenTeacher-Medienmodul.<br />

OpenTeacher bietet einige Innovationen,<br />

die bislang in dieser Kombination<br />

noch in keine andere Lernsoftware implementiert:<br />

Neben Vokabelübungen<br />

nach dem Leitner-System integriert das<br />

Programm einen Tipptrainer sowie (ganz<br />

neu) ein Modul zu multimedial unterstützten<br />

Übungen.<br />

Außerdem ist ein topografisches Modul<br />

vorhanden, das sich allerdings noch<br />

in einem sehr frühen Entwicklungsstadium<br />

befindet und sich daher nur sehr eingeschränkt<br />

nutzen lässt. Auch das Multimediamodul<br />

weist noch einige Schwächen<br />

auf.<br />

Das innovative Konzept von Open-<br />

Teacher, verschiedene didaktische Methoden<br />

unter einer einzigen Oberfläche<br />

zu vereinen und gleichzeitig die Lehrinhalte<br />

nicht vorzugeben, sondern im<br />

Rahmen eines Autorensystems vom<br />

Pädagogen selbst definieren zu lassen,<br />

verspricht jedoch auch zukünftig interessante<br />

Entwicklungen. (jlu) n<br />

Fazit<br />

9 Für das Erlernen des Zehn-Finger-Tippens bietet OpenTeacher<br />

ein eigenes Modul.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

57


Praxis<br />

ASCII Art<br />

© Skvoor, 123RF<br />

Mit ASCII Art kunstvolle Bilder erstellen<br />

Buchstabenkunst<br />

Bilder aus Buchstaben und Ziffern zusammenzusetzen ist eine komplexe Angelegenheit –<br />

es sei denn, Sie haben die passenden Tools zur Hand. Thomas Winde, Frank Hofmann<br />

README<br />

Die sogenannte ASCII Art blickt als Kunstform<br />

auf eine relativ lange Geschichte zurück.<br />

Der Artikel zeigt Ihnen, mit welchen<br />

Programmen Sie fantasievolle Darstellungen<br />

nicht nur für die Ausgabe im Terminal<br />

fabrizieren.<br />

ASCII-Künstler zählen häufig zu den<br />

echten Tüftlern: Mit großer Akribie erschaffen<br />

sie aus Buchstaben und Ziffern<br />

ein Bilder oder sogar Filme. Das Nebeneinander<br />

der Einfachheit der Mittel und<br />

der Komplexität im Sinne einer großen<br />

Nähe der Bilder zur Realität fasziniert immer<br />

wieder.<br />

Der Ursprung dieser extravaganten<br />

Kunstform fällt in die erste Hälfte des<br />

vergangenen Jahrhunderts. Sie ist etwa<br />

seit den 1960ern unter dem Begriff<br />

„ASCII Art“ bekannt. Entsprechende Bilder<br />

verwenden lediglich Typen ohne<br />

Sonderzeichen und Umlaute.<br />

Diese lateinischen Schriftzeichen basieren<br />

auf dem englischen Alphabet und<br />

später dem American Standard Code for<br />

Information Interchange (ASCII). Sie enthalten<br />

Groß- und Kleinbuchstaben,<br />

grund legende Trennzeichen und Steuerzeichen,<br />

die aus der Welt der Fernschreiber<br />

stammen. Diese Zeichen finden sich<br />

auf nahezu jedem Computer, was es erlaubt,<br />

das Bild überall in identischer Art<br />

und Weise anzuzeigen.<br />

Künstlerische Möglichkeiten ergeben<br />

sich insbesondere durch das Ausnutzen<br />

des Schwarz-Anteils in den verschiedenen<br />

Zeichen. Die Übergänge zwischen<br />

hell und dunkel sowie den einzelnen<br />

Formen, wie bei Bögen und Kurven, erzielen<br />

die Künstler durch unterschiedliche<br />

Schattierungen. Darüber hinaus<br />

sorgt die Fähigkeit des menschlichen<br />

Gehirns, zu abstrahieren und Bilder mittels<br />

Mustern zu erkennen, für den gewünschten<br />

Effekt.<br />

58 www.linux-user.de<br />

10.2014


ASCII Art<br />

Praxis<br />

probieren Sie am besten spielerisch aus.<br />

Dazu installieren Sie die Pakete libaa-bin,<br />

bb und caca-utils.<br />

Alle drei enthalten eine Reihe von Beispielen.<br />

Während aafire und cacafire<br />

ein Terminal mit einem Kaminfeuer verzieren<br />

1 , demonstrieren aatest, bb und<br />

cacademo recht beeindruckend Animationen,<br />

Filter sowie Wechsel bei Fonts<br />

und Farben. Eine Uhr zaubern Sie mit<br />

cacaclock auf den Schirm 2 .<br />

Jave 5.0<br />

LU/jave/<br />

Anschauen und umwandeln<br />

Bibliotheksausstattung<br />

Die zentralen Bibliotheken unter Linux<br />

zum Erzeugen der Bilder heißen Aalib<br />

und Cacalib. Während Ersteres für „ASCII<br />

Art Library“ steht und nur Darstellungen<br />

in Graustufen erzeugt, steht der<br />

zweite Namen für „Colour ASCII Art<br />

Library“ und bringt Farbe ins Spiel.<br />

Die Mächtigkeit der beiden Bibliotheken<br />

Mit dem Programm aview betrachten<br />

Sie Bilder im PNM-Format. Für andere<br />

Formate wie PNG oder JPEG eignen sich<br />

hingegen asciiview aus dem gleichen<br />

Paket beziehungsweise cacaview aus<br />

dem Paket caca-utils besser. Diese bereiten<br />

die Bilder im Hintergrund für die Anzeige<br />

im Terminal vor 3 .<br />

Die Tools aview und asciiview stellen<br />

die Bilder mit 7-Bit-Zeichen dar, über die<br />

Schalter ‐eight wechseln Sie zu 8 Bit,<br />

bei ‐extended nutzen die beiden Programme<br />

256 Zeichen.<br />

Das Umwandeln von Bildern gelingt<br />

am einfachsten mit dem Bildbearbeitungsprogramm<br />

Gimp. Öffnen Sie dazu<br />

das gewünschte Bild und exportieren es<br />

via Datei | Exportieren…. Aus dem Dropdown-Menü<br />

wählen Sie ASCII-Kunst (*txt,<br />

2 Mit cacaclock<br />

zaubern Sie eine<br />

kleine Digitaluhr<br />

ins Terminal.<br />

Listing 1<br />

+‐‐‐‐‐‐‐‐+ +‐‐‐‐‐‐‐+ /‐‐‐‐‐‐‐‐\<br />

| cRED | ‐‐+ ditaa +‐‐> | |<br />

| Text‐ | +‐‐‐‐‐‐‐+ |Diagramm|<br />

|Dokument| |!magic!| |c0F0 |<br />

1 Das kleine Demoprogramm cacafire setzt mittels ASCII Art<br />

das Terminal in Flammen.<br />

| {d}| |cBLU | | |<br />

+‐‐‐+‐‐‐‐+ +‐‐‐‐‐‐‐+ \‐‐‐‐‐‐‐‐/<br />

: ^<br />

| Viel Arbeit |<br />

\‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐//<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

59


Praxis<br />

ASCII Art<br />

3 Das Programm cacaview erlaubt es, Bitmap-Bilder als farbigen Zeichensalat anzuzeigen.<br />

*.ansi, *.txt). Allerdings erzeugt Gimp dabei<br />

relativ große Dateien.<br />

Selbst der umgekehrte Weg vom Zeichensalat<br />

zum Rasterbild funktioniert mit<br />

den richtigen Werkzeugen, wie etwa dem<br />

Programm Ditaa (Diagrams Through<br />

ASCII Art) . Dabei handelt es sich um<br />

ein Java-Applikation, die entsprechende<br />

Bilder in Formen und Diagramme umwandelt.<br />

Ditaa kombiniert dabei traditionelle<br />

Mittel mit eigenen Ergänzungen,<br />

die Farben und Formen der Elemente definieren.<br />

Listing 1 zeigt die Daten, Abbildung<br />

4 das Ergebnis.<br />

Aus dem Text in der Box generiert es<br />

die jeweilige Beschriftung. Zeichenketten,<br />

die mit einem kleinen c beginnen,<br />

legen die Hintergrundfarbe fest. Es erkennt<br />

Farbcodes sowohl als Textbezeichner<br />

als auch in RGB-Angaben.<br />

Waagerechte und senkrechte Linien entstehen<br />

aus Minus- und Pipe-Zeichen. Mit<br />

einem Plus gestalten Sie Ecken, die Sie<br />

optional mit einem Schrägstrich abrunden.<br />

Das Umwandeln erledigt die Software<br />

nach folgendem Muster:<br />

$ ditaa Eingabe.txt Ausgabe.png<br />

Alternativen bieten Asciitopgm und das<br />

Python-Modul Python-aafigure . Ersteres<br />

finden Sie im Paket netpbm, Letzteres<br />

stellt eine vollständige Klasse zur Integration<br />

in eigene Projekte dar.<br />

Sprechblasen und Banner<br />

Über einen größeren Unterhaltungswert<br />

verfügen die beiden Programme Cowsay<br />

und Cowthink. Beide finden Sie im Debian-Paket<br />

cowsay. Die Tools generieren<br />

Listing 2<br />

$ cowsay ‐p Muuuuh!<br />

_________<br />

< Muuuuh! ><br />

‐‐‐‐‐‐‐‐‐<br />

Listing 3<br />

$ apt‐get moo<br />

(__)<br />

(oo)<br />

/‐‐‐‐‐‐\/<br />

\ ^__^<br />

\ (@@)\_______<br />

(__)\ )\/\<br />

||‐‐‐‐w |<br />

|| ||<br />

/ | ||<br />

* /\‐‐‐/\<br />

~~ ~~<br />

...."Have you mooed today?"...<br />

4 Mit Ditaa verwandeln Sie ASCII-Diagramme<br />

in<br />

#<br />

Bilder.<br />

60 www.linux-user.de<br />

10.2014


ASCII Art<br />

Praxis<br />

5 Das kleine Tool sl lässt eine Dampflok durch das Terminal fahren.<br />

Bilder von Kühen, die jeweils Text in einer<br />

Blase von sich geben. Cowsay erzeugt<br />

eine Sprech- und Cowthink eine Denkblase.<br />

Beide Programme akzeptieren<br />

eine Reihe von Schaltern, um verschiedene<br />

Varianten der Kuh darzustellen. Dazu<br />

gehören ‐b für den Borg Mode, ‐d für<br />

eine tote Kuh, ‐g für eine hungrige und<br />

‐p für den Paranoia-Modus (Listing 2). In<br />

der Paketverwaltung Apt-get verbirgt<br />

sich ein Osterei, das erscheint, sobald Sie<br />

apt‐get moo aufrufen (Listing 3).<br />

Eisenbahn-Fans kommen ebenfalls<br />

nicht zu kurz, wenn sie das Paket sl<br />

(„steam locomotive“) installieren. Es<br />

zeigt animierte Dampflokomotiven im<br />

Terminal, die von rechts nach links fahren.<br />

Ursprünglich gedacht als Witz auf<br />

den Vertipper zum Kommando ls, erreichte<br />

das Gimmick schnell Kultstatus.<br />

Sl akzeptiert verschiedene Schalter,<br />

um die Anzeige zu gestalten: Mit ‐a rufen<br />

die Lokführer um Hilfe, mit ‐l erhalten<br />

Sie nur einen kleinen Zug und mit ‐F<br />

beginnt der Zug zu fliegen 5 .<br />

Banner in Schwarz-Weiß erzeugt, nutzt<br />

Toilet Sternchen, Fonts mit Farbverläufen<br />

sowie Unicode-Zeichensätze 6 .<br />

Jenseits der Konsole bieten die Projekte<br />

Jave oder Asciio Programme an,<br />

um Bilder aus Zeichen in einer grafischen<br />

Umgebung zu gestalten. Ersterer<br />

basiert auf der Programmiersprache<br />

Java und steht unter einer freien Lizenz.<br />

Um die Software 7 zu starten entpacken<br />

Sie das Zip-Archiv, öffnen im neuen<br />

Verzeichnis eine Konsole und tippen darin<br />

den folgenden Befehl:<br />

$ java ‐jar jave5.jar<br />

Und viel mehr…<br />

ASCII Art umfasst nicht nur Bilder, sondern<br />

zudem auch Schriften und Banner.<br />

Bei deren Erzeugen helfen die beiden<br />

Pakete figlet und toilet. Figlet steht für<br />

„Frank, Ian and Glenn’s Letters“, Toilet <br />

bezieht sich auf „The Other Imple men tation’s<br />

letters“. Beide Programme akzeptieren<br />

eine Vielzahl von Optionen zum<br />

Steuern und Gestalten der Ausgabe.<br />

Während Figlet lediglich verschiedene<br />

6 Toilet bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, Banner in allen möglichen Farben und<br />

Formen darzustellen.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

61


Praxis<br />

ASCII Art<br />

7 Das Java-Programm Jave bietet vielfältige Möglichkeiten, um ASCII Art zu gestalten.<br />

Asciio bietet ebenfalls eine graphische<br />

Benutzeroberfläche, kombiniert aus Perl<br />

und GTK. Derzeit steht es als Paket allerdings<br />

nur für DEB-basierte Systeme bereit.<br />

Obwohl die Applikation ihren eigenen<br />

Charme besitzt, entwerfen Sie damit<br />

recht flink eigene Werke. Das Werkzeug<br />

Cmatrix aus dem gleichnamigen Paket<br />

erzeugt eine Art Bildschirmschoner für<br />

ein Terminal, der sich im Design an den<br />

Science-Fiction-Film „Matrix“ anlehnt.<br />

Mit einer Reihe von Schaltern verändern<br />

Sie die Anzeige, wie etwa das Scroll-Verhalten<br />

und die verwendeten Zeichen.<br />

Sowohl Mplayer als auch der VLC-Mediaplayer<br />

unterstützen die Ausgabe von<br />

Filmen in Form von ASCII-Zeichen.<br />

Mplayer starten Sie dazu mit den Parametern<br />

‐vo aa Datei. Dabei steht die<br />

Erweiterung ‐vo für „video output format“<br />

und benötigt den Namen des gewünschten<br />

Moduls für die Ausgabe – im<br />

Beispiel aa für ASCII Art.<br />

Um Gleiches beim VLC Media Player<br />

zu erreichen, konfigurieren Sie die Ausgabe<br />

um. Im Menü unter Extras | Einstellungen<br />

| Video | Ausgabe wählen Sie zwischen<br />

ASCII-Art für monochrome und<br />

ASCII-Art (farbig) für eine mehrfarbige<br />

Anzeige 8 .<br />

Sehenswert<br />

Zur Inspiration seien Ihnen die zahlreichen<br />

Fanseiten ans Herz gelegt, die<br />

nicht nur uns stundenlang stöbern ließen<br />

. Zum Entspannen schauen Sie<br />

sich am besten den Film „Star Wars“ in<br />

passender Buchstabenoptik im Webbrowser<br />

an . (tle) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/31497<br />

Über die Autoren<br />

Thomas Winde bietet als selbstständiger<br />

Unternehmer Ausflugsfahrten an (http://​<br />

www. ausflug‐web. de) und blickt daneben<br />

auf eine langjährige Erfahrung als Linux-<br />

Anwender zurück. Als Mitorganisator der<br />

Chemnitzer Linux-Tage verantwortet er<br />

das Einsteigerforum und hält dort unter<br />

anderem Vorträge.<br />

Frank Hofmann (http:// www. efho. de) studierte<br />

Informatik an der Technischen Universität<br />

Chemnitz. Derzeit arbeitet er in<br />

Berlin beim Open-Source-Experten-Netzwerk<br />

Büro 2.0 als Dienstleister mit Spezialisierung<br />

auf Druck und Satz.<br />

8 Sofern Sie das passende Ausgabemodul laden, spielt der Videoplayer VLC normale<br />

Filme als ASCII-Ausgabe ab.<br />

62 www.linux-user.de<br />

10.2014


Praxis<br />

Knotter<br />

Keltische Flechtmuster mit Knotter entwerfen<br />

Knotenkunst<br />

© Sergii Moskaliuk, 123RF<br />

Möchten Sie Ihren Briefkopf<br />

mit einem schönen keltischen<br />

Knotenmuster verzieren?<br />

Per Hand eine mühselige<br />

Arbeit, mit Knotter lässt<br />

es sich in wenigen Minuten<br />

gestalten. Vincze-Aron Szabo<br />

README<br />

Mit Knotter erstellen Sie sogenannte keltische<br />

Flechtmuster. Die Software bietet dafür<br />

eine ganze Reihe von Funktionen, um<br />

das Ergebnis zu beeinflussen. Darüber<br />

hinaus ebnen Plugins den Weg zum Ziel.<br />

Wenn Linux-Anwender an Vektorgrafiken<br />

denken, kommt ihnen sofort Inkscape<br />

in den Sinn. Anders als das allumfassende<br />

Werkzeug verhält sich Knotter<br />

(http:// knotter. mattbas. org): Dabei handelt<br />

es sich um ein Programm, das sich<br />

auf das Erstellen keltischer Flechtmuster<br />

spezialisiert 1 . Die Anwendung setzt<br />

der Kreativität kaum Grenzen und stellt<br />

verschiedene Knotenkonzepte bereit,<br />

um vielfältige Muster zu gestalten.<br />

Installation<br />

Knotter steht in der Version 0.9.6b zum<br />

Download bereit. Trotz des Beta-Status<br />

erwies sich die Software im Test als voll<br />

funktionsfähig und stabil. Installationspakete<br />

im DEB-Format für Distributionen<br />

wie Ubuntu oder Linux Mint stehen bei<br />

Sourceforge zum Herunterladen bereit.<br />

Sie installieren sie anschließend per<br />

Doppelklick darauf.<br />

Steht für die von Ihnen genutzte Distribution<br />

kein geeignetes Paket zur Verfügung,<br />

dann übersetzen Sie Knotter aus<br />

den Quellen. Laden Sie diese dazu herunter<br />

und entpacken den Tarball. Öffnen Sie<br />

danach im neu entstandenen Verzeichnis<br />

eine Konsole und tippen Sie darin ./configure.sh<br />

&& make. Anschließend richten<br />

Sie die Software mit Root-Rechten<br />

via make install auf dem System ein.<br />

Erste Schritte<br />

Nach dem Start öffnen Sie unter Edit |<br />

Preferences die Programmeinstellungen.<br />

Auf manchen Systemen wirkt Knotters<br />

Oberfläche auf den ersten Blick etwas<br />

altbacken. Das ändern Sie, indem Sie auf<br />

den untersten Button Interface klicken<br />

und unter Widget Style zum Beispiel<br />

Clearlooks auswählen. Zwar gibt es zum<br />

Ändern der Lokalisierung einen Menüpunkt<br />

Language, jedoch steht derzeit<br />

kein deutsches Sprachpaket zur Verfügung.<br />

Daher müssen Sie im Moment mit<br />

der englischen Programmoberfläche<br />

vorliebnehmen.<br />

Im Test unter Ubuntu 14.04 funktionierten<br />

zudem die Tooltipps nicht. In solchen<br />

Fällen blenden Sie zum besseren<br />

Verständnis die Texte zu den Schaltern<br />

ein, indem Sie im Abschnitt Toolbars unter<br />

Toolbar Button Style den Eintrag Text<br />

Beside Icon aktivieren.<br />

Ihre ersten Knotenmuster beginnen<br />

Sie mit dem Werkzeug Edge Chain, das<br />

Sie in der Werkzeugpalette auf der linken<br />

Seite auswählen. Anschließend setzen<br />

Sie mit Mausklicks einzelne Punkte<br />

auf der Bearbeitungsfläche und erzeugen<br />

so das Muster. Nach dem Erstellen<br />

mehrerer Punkte gestaltet die Software<br />

automatisch die ersten Knoten und Linien.<br />

Um das Muster zu verändern, setzen<br />

64 www.linux-user.de<br />

10.2014


Knotter<br />

Praxis<br />

Sie auf einer Linie zwischen zwei Punkten<br />

noch einen weiteren.<br />

Das entstandene Muster bearbeiten<br />

Sie im Anschluss mit den anderen Werkzeugen<br />

weiter. Mit Toggle Edges entfernen<br />

Sie beispielsweise einzelne Kanten<br />

zwischen zwei Punkten, ohne zur Kante<br />

gehörende Knotenpunkte zu verlieren.<br />

Mit der Undo-Funktion ([Strg]+[Z]) machen<br />

Sie Arbeitsschritte rückgängig.<br />

Möchten Sie zwei bisher nicht miteinander<br />

verknüpfte Knoten verbinden,<br />

markieren Sie diese zunächst mit der<br />

Auswahlfunktion und verknüpfen sie im<br />

Anschluss mit Connect. Alternativ verschmelzen<br />

Sie mit Merge mehrere Punkte<br />

zu einem oder löschen ausgewählte<br />

Punkte via Erase.<br />

Knoten und Kanten<br />

Nach den ersten Versuchen mit den<br />

Werkzeugen stellen Sie vermutlich fest,<br />

dass es am Anfang gar nicht so leicht<br />

fällt, ein schickes Muster zu generieren.<br />

Um Ihre ersten Flechtbänder zu verfeinern,<br />

bietet Knotter einige Einstellungsmöglichkeiten<br />

an, angefangen mit den<br />

Eigenschaften für die Knoten und Kanten.<br />

Diese finden Sie auf der rechten Seite<br />

des Programmfensters.<br />

Nach Anwahl eines Knotens am Ende<br />

beziehungsweise in der Ecke eines Musters<br />

ändern Sie die dortige Form des<br />

Musters über die Auswahlliste Shape unter<br />

Selected Nodes 2 . Über die weiteren<br />

Eigenschaften steuern Sie neben der<br />

Rundung (Curve) auch den Winkel (Angle)<br />

sowie die Distanz der Musterecke<br />

zum Punkt (Distance).<br />

Das Einstellen der Kanteneigenschaften<br />

gestaltet sich ähnlich. Auch hier verändern<br />

Sie, diesmal unter Selected Edges,<br />

für eine ausgewählte Kante die Bodenrundung<br />

(Curve). Type erlaubt es, die Linien<br />

an der Kante zu verändern. Sie bestimmen,<br />

ob diese sich überhaupt berühren<br />

sollen oder ob Knotter sie sogar<br />

voneinander trennt.<br />

In der Verlaufshistorie (Action History)<br />

protokolliert Knotter jeden einzelnen<br />

der Bearbeitungsschritte. Das erlaubt es,<br />

jeden einzelnen davon per Mausklick<br />

wiederherzustellen und an diesem<br />

Schritt die Arbeit erneut fortzusetzen.<br />

Aber Achtung: Die anderen Bearbei­<br />

Knotter 0.9.6<br />

LU/knotter/<br />

1 Mit ein wenig Übung erstellen Sie mit Knotter auch umfangreichere Flechtmuster, wie dieses Beispiel zeigt.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

65


Praxis<br />

Knotter<br />

tungsschritte gehen dabei verloren,<br />

wenn Sie ab einem bestimmten ausgewählten<br />

Punkt erneut anfangen.<br />

Um den Gestaltungsprozess zu unterstützen,<br />

zeigt der Arbeitsbereich standardmäßig<br />

ein Raster, das Ihnen dabei<br />

hilft, symmetrische Muster zu erstellen.<br />

Es lässt sich sowohl ausblenden als auch<br />

gezielt den eigenen Bedürfnissen anpassen.<br />

Die zugehörige Bearbeitungsfunktion<br />

öffnen Sie über View | Dialogs | Configure<br />

Grid. Der Dialog Configure Grid öffnet<br />

sich dann auf der rechten Seite des<br />

Programmfensters im Abschnitt der<br />

Action History.<br />

Über die Checkbox neben Enable Grid<br />

aktivieren oder deaktivieren Sie die Hilfslinien.<br />

Via Size legen Sie die Größe der<br />

einzelnen Rasterquadrate fest. Da ein<br />

aufwendiges Knotenmuster oft viele<br />

Details enthält, ist es durchaus sinnvoll,<br />

das Grundmuster des Rasters zu ändern.<br />

Dazu finden Sie unter Shape zwei verschiedene<br />

Dreieckraster, die Sie alternativ<br />

einstellen.<br />

Um Ihr Muster weiter zu verschönern,<br />

stellen Sie noch einen individuellen Hintergrund<br />

ein. Das erledigen Sie über<br />

Background, dessen Einstellungen sie im<br />

gleichen Abschnitt wie die Action History<br />

finden. Darin legen Sie optional eine Farbe<br />

oder Bilddatei als Hintergrund fest.<br />

Mit Format<br />

Knotter speichert seine Grafiken im eigenen<br />

Format .knot ab. Wahlweise lassen<br />

sich die Knotenbilder auch als XML<br />

sichern. Um die erstellten Kunstwerke<br />

weiterzuverwenden, bietet Knotter eine<br />

Exportfunktion an, die Sie über File | Export<br />

oder mittels [Strg]+[E] aufrufen.<br />

Im Dialog Export Image, der sich daraufhin<br />

öffnet, wählen Sie, ob Sie das<br />

Knotenmuster als verlustfrei skalierbare<br />

Vektorgrafik exportieren oder es in einem<br />

der Rasterformate PNG, JPG oder<br />

BMP abspeichern wollen 3 . Unabhängig<br />

davon erlaubt der Export das Einstellen<br />

zweier wesentlicher Parameter, welche<br />

die Ausgabe konkret beeinflussen.<br />

Über Include Graph in output binden<br />

Sie die roten Punkte und die blauen Linien,<br />

die Knotter für das Bearbeiten des<br />

Musters anzeigt, mit in den Export ein.<br />

Verwenden Sie im Knotenmuster eine<br />

Hintergrundgrafik, dann berücksichtigt<br />

das Aktivieren von Include background<br />

image dieses.<br />

Für den Export als SVG-Grafik müssen<br />

Sie keine weiteren Angaben machen. Es<br />

genügt, auf den Button Export SVG zu<br />

klicken und dann einen Speicherort sowie<br />

einen Dateinamen anzugeben. Wegen<br />

eines Bugs müssen Sie die Dateiendung<br />

.svg allerdings manuell an den<br />

Dateinamen anhängen, sonst funktioniert<br />

der Export nicht. Dasselbe Problem<br />

betrifft auch Rastergrafiken: Dort müssen<br />

Sie ebenfalls je nach gewünschtem<br />

Dateiformat die entsprechende Dateiendung<br />

mit angeben.<br />

In Version 0.9.5 kam es unter beim Einsatz<br />

unter OpenSuse allerdings zu einem<br />

bemerkenswerten Phänomen: Während<br />

Inkscape die gespeicherte SVG-Datei anstandslos<br />

öffnete, quittierte Knotter den<br />

Versuch mit der Fehlermeldung Error<br />

while reading.<br />

Der Export in ein Rastergrafikformat<br />

erlaubt einige zusätzliche Einstellungen.<br />

Zunächst empfiehlt es sich, die Eigenschaft<br />

Antialiasing zu aktivieren, sodass<br />

der Exportfilter die Kanten der Grafik<br />

2 Über die Knoten- und Kanteneigenschaften verfeinern Sie Ihre Muster nach Belieben.<br />

66 www.linux-user.de<br />

10.2014


Knotter<br />

Praxis<br />

glättet. Unter Background legen Sie einen<br />

Hintergrund für das Knotenmuster<br />

fest. Sofern dieser transparent erscheinen<br />

soll, achten Sie darauf, dass Sie in<br />

der Folge ein Dateiformat auswählen,<br />

das Transparenzen unterstützt – bei<br />

Knotter kommt hier nur PNG infrage.<br />

Zu guter Letzt legen Sie noch die Größe<br />

des exportierten Bilds manuell fest.<br />

Den Export starten Sie anschließend<br />

über den Punkt Export Image.<br />

Funktionserweiterungen<br />

Über eine Plugin-Schnittstelle lässt sich<br />

Knotter um zusätzliche Funktionen erweitern<br />

4 . Unter Plugins | Other finden<br />

Sie einige interessante Tools, deren Ergebnisse<br />

meist recht überraschend ausfallen.<br />

Das zeigt sich auch in den jeweiligen<br />

Menüs, denn die dort dargestellten<br />

Einstellungen informieren Ungeübte<br />

kaum darüber, wie das Resultat dieser<br />

Funktion wohl ausfallen könnte.<br />

Das Menü Plugins | External enthält<br />

eine Schnittstelle zu anderen Anwendungen.<br />

Hier konfigurieren Sie unter Set<br />

up external programs Bearbeitungsprogramme<br />

für Raster- und Vektorgrafiken.<br />

Standardmäßig definiert Knotter hier<br />

Gimp und Inkscape als externe Tools, unabhängig<br />

davon, ob sich diese Anwendungen<br />

auch tatsächlich auf dem System<br />

befinden. Über die anderen Einträge<br />

im Menü External-Menü starten Sie<br />

die dort definierten Anwendungen<br />

direkt aus Knotter heraus.<br />

Unter Plugins | Insert verbergen sich<br />

Funktionen, die auf den ersten Blick aus<br />

der Menüleiste von Inkscape stammen<br />

könnten, wenngleich sie unter Knotter<br />

ganz andere Ergebnisse erzeugen. Wenn<br />

Sie zum Beispiel einen Stern oder eine<br />

Spirale generieren, erscheinen diese im<br />

Knotter-Stil als Knotenobjekte. So erstellen<br />

Sie mit den darin enthaltenen Funktionen<br />

nette Startmuster, die Sie auf<br />

Wunsch weiter bearbeiten. Darüber<br />

hinaus finden Sie hier auch eine Funktion,<br />

um Text einzufügen.<br />

Die Einstellungen zu den Erweiterungen<br />

erreichen Sie unter Plugins | Configure<br />

Plugins. Über die Settings aktivieren<br />

oder deaktivieren Sie die Plugins<br />

oder ändern deren Verhalten. Die wenigen<br />

nicht aktivierten Plugins bieten keinen<br />

Mehrwert, da Knotter ihre Funktion<br />

schon enthält. Die Möglichkeit, zusätzliche<br />

Plugins aus dem Internet herunterzuladen,<br />

bietet die Software zwar prinzipiell,<br />

allerdings stehen bislang derzeit<br />

noch keine neuen Erweiterungen zur<br />

Verfügung.<br />

Fazit<br />

Die Frage nach dem Sinn einer Software<br />

wie Knotter lässt sich relativ leicht beantworten:<br />

Zunächst einmal bietet sie<br />

einen feinen Spaß für zwischendurch<br />

und – auch für die Kleinen – einen prima<br />

Zeitvertreib an regnerischen Herbsttagen.<br />

Aber auch produktive Anwendungsfälle<br />

bieten sich an. Wie wäre es<br />

mit einem Flechtmuster in Ihrem Briefkopf?<br />

Ihrer Kreativität sind keine Grenzen<br />

gesetzt.<br />

Zudem fällt auf, dass die Entwickler<br />

die Software auch als Nischenanwendung<br />

gut umgesetzt haben. Die wesentlichen<br />

Funktionen lassen sich sehr gut<br />

intuitiv bedienen, wenn auch sämtliche<br />

Einstellungsmöglichkeiten frei nach der<br />

Methode „Versuch und Irrtum“ funktionieren.<br />

Hier ist nicht immer ganz klar,<br />

welche Parameter letztendlich zu welchem<br />

Ergebnis führen. (tle) n<br />

3 Über die Exportfunktion<br />

speichern Sie Ihre<br />

Entwürfe entweder als<br />

Vektorgrafik oder in einem<br />

Rasterformat ab.<br />

4 Dank verschiedener Plugins bietet Knotter zusätzliche<br />

Funktionen an, die ein problemloses Erstellen auch<br />

umfangreicherer Formen und Figuren erlauben.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

67


Praxis<br />

Leo Editor<br />

Allround-Zettelkasten Leo Editor<br />

Merken, planen,<br />

programmieren<br />

Programmierer und Webdesigner müssen eine Vielzahl von Informationen zentral verwalten.<br />

Der Leo Editor nimmt sich dieses Problems auf pfiffige Weise an. Andreas Reitmaier<br />

Auch wenn die Macher auf ihrer Homepage<br />

als Beschreibung „IDE, PIM und<br />

Outliner“ angeben, stellt Leo Editor <br />

nicht zwingend eine alleinstehende Entwicklungsumgebung<br />

dar. Vielmehr<br />

arbeitet die Software auch mit anderen<br />

IDEs zusammen, so etwa mit<br />

Emacs oder Vim.<br />

Das Programm stellt eine übersichtliche<br />

Oberfläche zur Verfügung, die in bis zu<br />

vier Bereichen alle Informationen zu einem<br />

Projekt präsentiert 1 . Links oben<br />

residiert die Outline-Ansicht mit allen<br />

Dokumenten, die zum Projekt gehören.<br />

Rechts da-<br />

neben befindet<br />

sich<br />

das Log<br />

README<br />

Der in Python geschriebene Leo Editor eignet<br />

sich nicht nur zum Einsatz als weitgehend<br />

frei konfigurierbare Entwicklungsumgebung,<br />

sondern auch zum Sammeln und<br />

Konsolidieren von Informationen aller Art.<br />

© texelart, 123RF<br />

68 www.linux-user.de


Leo Editor<br />

Praxis<br />

mit allen Aktionen, die zuletzt innerhalb<br />

von Leo stattfanden. Über die verschiedenen<br />

Reiter rufen Sie weitere Funktionen<br />

zum Log auf, so etwa die Suche<br />

oder eine Anzeige spezifischer Tätigkeiten.<br />

Darunter befindet sich die Anzeige<br />

für die jeweiligen Inhalte der ausgewählten<br />

Dateien. Je nach Art der Datei teilt<br />

sich der untere Bereich noch einmal auf<br />

und zeigt eine Übersicht der Datei an.<br />

Installation<br />

Da es sich beim Leo Editor um ein Python-Programm<br />

handelt, benötigt er<br />

nicht zwingend eine Installation. Der in<br />

der Anleitung auf der Homepage beschriebene<br />

Einrichtungsweg führt zum<br />

Teil auch ins Leere. Da sich zudem das<br />

PPA für Ubuntu nicht mehr auf dem neuesten<br />

Stand befindet, schlägt auch eine<br />

Installation auf diesem Weg fehl.<br />

Wenigstens über das im Paket enthaltene<br />

Script leo‐install.py gelingt das<br />

Einrichten. Es klappt aber auch manuell:<br />

Dazu müssen Sie lediglich den Pfad zum<br />

Leo-Verzeichnis den Pfadangaben des<br />

Systems hinzufügen – Listing 1 zeigt ein<br />

entsprechendes Beispiel.<br />

Anschließend starten Sie die Software<br />

mit dem Aufruf python launchleo.py.<br />

Voraussetzung dafür ist eine installierte<br />

Python-Umgebung samt PyQt-Paket.<br />

Letzteres bringen die meisten Distributionen<br />

von Haus aus mit. Fehlt es auf Ihrem<br />

System, installieren Sie es wie gewohnt<br />

über die Paketverwaltung.<br />

Das komplette Verwalten der Einstellungen<br />

realisiert das Projekt im Leo-eigenen<br />

Datenformat 2 . Bei der Konfigurationsdatei<br />

handelt es sich also selbst<br />

um ein Leo-Projekt, das sehr gut die zugrunde<br />

liegende Arbeitsweise des Editors<br />

veranschaulicht. Immerhin lässt sich<br />

Leo durch den direkten Zugriff auf die<br />

Python-Daten beliebig erweitern oder<br />

anpassen, was sich auch in den Einstellungen<br />

manifestiert.<br />

Arbeitsweise<br />

Zunächst einmal sammelt der Editor Texte<br />

und speichert diese in einzelnen Textfiles<br />

innerhalb einer .leo-Datei. Damit<br />

Leo beim Speichern und beim Export<br />

weiß, wie er Texte verarbeiten soll, markiert<br />

er sie mit Direktiven. Somit unterscheidet<br />

sich die Software kaum von anderen<br />

Programmierumgebungen, die<br />

ähnlich beziehungsweise genauso verfahren.<br />

Allerdings greifen Sie bei Leo über Python<br />

unter Umständen viel direkter in<br />

das Geschehen ein, da Sie die Applikation<br />

bei Bedarf an Ihre Wünsche anpassen,<br />

während Sie an anderen Projekten<br />

arbeiten. Möchten Sie Leo beispielsweise<br />

zusammen mit Ihrem bevorzugten<br />

Editor nutzen, etwa weil Ihnen dessen<br />

Dateiverwaltung gefällt, steht dem in<br />

der Regel nichts im Weg.<br />

In Emacs integrieren Sie Leo über ein<br />

Pymacs-Script und arbeiten dann innerhalb<br />

von Emacs mit von Leo bereitgestellten<br />

Daten und Befehlen. Bei Vim<br />

läuft es anders herum, da Leo von Haus<br />

aus eine Reihe von Vim-Befehlen direkt<br />

beherrscht. Andere Programme mit Python-Hintergrund<br />

interagieren über das<br />

Leobridge-Modul beziehungsweise über<br />

die Iphyton-Bridge mit Leo Editor.<br />

Direktiven<br />

Leo 4.11<br />

LU/leo/<br />

Zum Umgang mit externen Daten kennt<br />

Leo unter anderem die Direktiven @file<br />

Listing 1<br />

$ PATH=${PATH}:${HOME}/leo‐4‐11<br />

$ export PATH<br />

1 Das mit bis zu vier Bereichen versehene Fenster des Leo Editors bietet eine gute<br />

Übersicht über ein Projekt, dessen Inhalte und auch die Veränderungen im Log.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

69


Praxis<br />

Leo Editor<br />

und @all. Erstellen Sie im Outline-Editor<br />

einen neuen Knoten mit einem vorangestellten<br />

@file 3 , so legt der Editor eine<br />

externe Datei an oder ruft sie, falls bereits<br />

vorhanden, auf. Ein solches File<br />

kann unterschiedlichste Informationen<br />

enthalten, darunter neben normalem<br />

Text auch Codeschnipsel oder Unterprogramme,<br />

selbst in unterschiedlichen Programmiersprachen.<br />

Damit im Zusammenhang steht der<br />

@ all-Befehl. Trifft Leo auf diesen, exportiert<br />

die Software alle Dateien in ein neues<br />

File, wobei sie die durch die Leo-Outline<br />

vorgegebene Ordnung beibehält.<br />

Andere Direktiven betreffen zum Beispiel<br />

die Syntax-Markierung. Hier gibt es<br />

diverse Möglichkeiten, das Highlighting<br />

zu konfigurieren, wobei Leo die unterschiedlichen<br />

in einem Projekt verwendeten<br />

Programmiersprachen problemlos<br />

berücksichtigt.<br />

Mit weiteren Direktiven lässt sich das<br />

Verhalten des Editors steuern. So versieht<br />

er beim Import von externen Daten<br />

die Dateien zum Teil mit Kommentaren.<br />

Wünschen Sie dieses Verhalten<br />

nicht, legen Sie mittels @shadow einen<br />

sogenannten Shadow-Baum an, der dafür<br />

sorgt, dass die externen Dateien unberührt<br />

bleiben.<br />

Einstieg in Leo<br />

Zwar erscheint einiges zu Beginn etwas<br />

ungewohnt, dafür stellen die Entwickler<br />

aber ein umfangreiches Tutorial bereit,<br />

das auf die Eigenheiten von Leo eingeht.<br />

Zur Ergänzung stehen einige Videos<br />

zur Verfügung, die in die Entwicklungsumgebung<br />

einführen und auch<br />

Programmierer an die Hand nehmen,<br />

um eigene Projekte damit zu realisieren.<br />

Als Beispiel verwendet der Projekt-<br />

Maintainer dabei Leo-Dateien respektive<br />

Outlines, mit denen er den Editor selbst<br />

programmiert beziehungsweise weiterentwickelt<br />

hat. Dabei geht er insbesondere<br />

auf die Spezialitäten des Programms<br />

ein, wie beispielsweise die<br />

Direktiven und die Arbeitsweise der<br />

Programmierumgebung.<br />

Mehr als nur eine IDE<br />

Leo Editor arbeitet in erster Linie als Outliner,<br />

sprich als Programm, mit dem Sie<br />

Informationen in strukturierter Form<br />

speichern und bearbeiten. Programme<br />

beziehungsweise deren Quellcode stellen<br />

hier prinzipiell nur eine von vielen<br />

möglichen Ausprägungen strukturierter<br />

Informationen dar, wenn die Software<br />

auch ihren Schwerpunkt darauflegt.<br />

Seine Art, Daten zu speichern, macht<br />

Leo jedoch zu einem flexiblen Werkzeug,<br />

mit dem Sie auch andere Textdaten speichern<br />

und verarbeiten. So entsteht aus<br />

der IDE mit ein paar Handgriffen und einem<br />

geschickten Aufbau der jeweiligen<br />

Outline ganz schnell ein Personal Infor-<br />

2 Die Einstellungen des Editors implementiert das Projekt ebenfalls als Leo-Outline.<br />

Das erlaubt es, hier beinahe sämtliche Parameter anzupassen und bei Bedarf sogar per<br />

Python-Skript zu automatisieren.<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 33058<br />

70 www.linux-user.de<br />

10.2014


Leo Editor<br />

Praxis<br />

mation Manager. Landläufig versteht<br />

man darunter zwar häufig ein Adressbuch<br />

oder eine Kontaktsammlung, aber<br />

Leo macht daraus schlicht und einfach<br />

eine Sammlung von Informationen zu<br />

einem Thema. Letztendlich unterscheidet<br />

sich eine Kontaktdatei nur inhaltlich<br />

von einem Leo-Programmprojekt, nicht<br />

aber strukturell: Der Editor sammelt<br />

auch in Programm-Outlines unterschiedlichste<br />

Daten, wie externe Bibliotheken,<br />

Code-Fragmente sowie Kommentare<br />

und gegebenenfalls auch eine dazugehörige<br />

Dokumentation oder Anleitung.<br />

Da der Editor seine Informationen bei<br />

Bedarf sowohl im HTML- als auch im<br />

PDF-Format exportiert, eignet er sich<br />

letztendlich auch als Webentwickler-Tool<br />

oder Dokumentationswerkzeug. Das<br />

wird dadurch möglich und sinnvoll, dass<br />

Leo über seine Direktiven verschiedene<br />

Dateien in ein Dokument exportieren<br />

kann, das er dann nach Vorgabe des<br />

Nutzers formatiert. Eine solche Ausgabedatei<br />

setzt sich beispielsweise aus Headern,<br />

Inhalten und Footern einer Webseite<br />

zusammen, die aus verschiedenen,<br />

referenzierten Dateien stammen.<br />

Fazit<br />

Leo Editor gewinnt zwar keinen Schönheitspreis,<br />

präsentiert sich aber als<br />

höchst brauchbares Stück Software, das<br />

kaum Grenzen kennt. Sein Python-<br />

3 Die rot umrandete @file-Direktive weist Leo an, externe Daten zu erzeugen beziehungsweise<br />

zu importieren, wie die Javascript-Datei in diesem HTML-Dokument.<br />

Grundgerüst schränkt ihn weder bezüglich<br />

des verwendeten Betriebssystems<br />

ein, noch hinsichtlich des Einsatzes als<br />

Entwicklungsumgebung, Outliner oder<br />

generell Informationssammler. (tle) n<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

71


Praxis<br />

QPxTool<br />

Mit QPxTool<br />

optische Laufwerke<br />

und Medien auf Fehler prüfen<br />

Volle<br />

Kontrolle<br />

Optische Datenträger kommen nach<br />

wie vor bei Backups und im Bereich Multimedia<br />

zum Einsatz, da sie deutlich weniger<br />

kosten als Flash-Medien und die<br />

Lebensdauer einigermaßen bekannt ist.<br />

Doch Rohlinge unterscheiden sich stark<br />

in ihrer Qualität. Außerdem eignet sich<br />

nicht jeder Brenner für den Einsatz mit<br />

beliebigen Rohlingen. Im schlimmsten<br />

Fall landet das Backup mit Fehlern auf<br />

dem Datenträger, sodass Sie im Ernstfall<br />

möglicherweise ohne Kopie dastehen.<br />

Das Programm QPxTool hilft dabei,<br />

zum Laufwerk inkompatible Rohlinge zu<br />

identifizieren. Sie finden es bei den<br />

meisten großen Distributionen und deren<br />

Derivaten im jeweiligen Paket-Repository,<br />

von wo aus Sie es mit einem<br />

Mausklick installieren. Den Quellcode<br />

finden Sie zusammen mit einer Anleitung<br />

zum eigenhändigen Kompilieren<br />

auf der Homepage des Projekts .<br />

Erster Start<br />

Optische Medien dienen häufig<br />

als Medium zum Sichern von<br />

Daten. Mit QPxTool ermitteln<br />

Sie die optimalen Parameter<br />

zum Brennen oder Bespielen.<br />

Erik Bärwaldt<br />

README<br />

Optische Datenträger variieren stark in ihrer<br />

Qualität. Um CD- und DVD-Rohlinge immer<br />

optimal zu nutzen und Fehler in den Daten<br />

zu vermeiden, brauchen Sie nur zwei Dinge:<br />

Linux und QPxTool.<br />

QPxTool leitet Sie nach dem Start zunächst<br />

in ein etwas unübersichtlich wirkendes<br />

Anwendungsfenster, das rechts<br />

in den Bereichen Medium Schreib-/​Lesefähigkeiten<br />

und Allgemeine Fähigkeiten<br />

eine große Zahl an Parametern auflistet.<br />

Da die Applikation zunächst in der Zeile<br />

Gerät nur ein virtuelles Laufwerk auswählt,<br />

setzt sie alle technischen Parameter<br />

zu Anfang inaktiv. Wählen Sie daher<br />

als Erstes eines der im Rechner verbauten<br />

optischen Laufwerke aus, indem Sie<br />

rechts auf das kleine Dreieck klicken und<br />

anschließend im Auswahlmenü das zu<br />

untersuchende Gerät übernehmen 1 .<br />

Nach Einlegen eines Datenträgers und<br />

Auswahl des Laufwerks ändert sich die<br />

Anzeige, wobei das Programm die<br />

Schreib- und Lesefähigkeiten des Laufwerks<br />

durch kleine silberne und goldene<br />

CD-Symbole vor dem jeweiligen Parameter<br />

visualisiert.<br />

Darüber hinaus visualisiert QPxTool<br />

die allgemeinen Fähigkeiten des fraglichen<br />

Laufwerks im unteren Bereich des<br />

Fensters durch ein grünes Häkchen vor<br />

den einzelnen Parametern. Grundlegende<br />

Informationen zum Laufwerk gibt das<br />

Tool in der Spalte Basis Infos, ein Klick auf<br />

72 www.linux-user.de<br />

10.2014


QPxTool<br />

Praxis<br />

Qpxtool 0.7.2<br />

LU/qpxtool/<br />

1 Qpxtool zeigt Ihnen alle Parameter des im Rechner verbauten optischen Laufwerks an.<br />

Media liefert Ihnen ausführliche Details<br />

zum eingelegten Medium 2 .<br />

Konfiguration<br />

Um unterschiedliche technische Parameter<br />

zu testen, empfiehlt es sich, die<br />

Software ausführlich einzurichten. Sie<br />

erreichen den Dialog mit den Einstellungen<br />

entweder über die Schaltfläche mit<br />

dem stilisierten Werkzeug oben rechts in<br />

der Symbolleiste oder alternativ über<br />

Gerät | Einstellungen.<br />

Hier gilt es, zunächst in der Gruppe<br />

Allgemein unterschiedliche Testroutinen<br />

für beschriebene wie unbeschriebene<br />

optische Datenträger zu aktivieren. Als<br />

beschriebene Datenträger gelten dabei<br />

auch industriell gefertigte Audio-CDs<br />

und Video-DVDs. Zudem geben Sie in<br />

diesem Bereich an, ob QPxTool die Testergebnisse<br />

einfach nur protokolliert<br />

oder auf die Festplatte schreibt 3 .<br />

Die so erstellten Daten sind besonders<br />

dann von Interesse, wenn Sie viele unterschiedliche<br />

Medien im Gerät nutzen<br />

und in den gängigen Brennprogrammen<br />

die optimalen Parameter für die jeweiligen<br />

Rohlinge einstellen möchten. Nach<br />

dem Einstellen der einzelnen Optionen<br />

klicken Sie unten rechts im Fenster auf<br />

den Button Sichern.<br />

In der Gruppe Farben bestimmen Sie<br />

auf Wunsch noch ein eigenes Schema<br />

für die Grafiken zu den Testläufen. Zuletzt<br />

binden Sie in diesem Dialog in der<br />

Gruppe Geräte die im Rechner verbauten<br />

optischen Laufwerke in die Software<br />

ein. QPxTool unterstützt dabei nicht nur<br />

interne oder per USB-Anschluss in das<br />

System integrierte Geräte, sondern zusätzlich<br />

solche, die Sie als Freigabe über<br />

das Netzwerk erreichen.<br />

Testlauf<br />

Die in den Einstellungen aktivierten<br />

Tests starten Sie über das Menü Gerät |<br />

2 Qpxtool gibt Ihnen alle Informationen zum eingelegten Medium.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

73


Praxis<br />

QPxTool<br />

Tests beginnen. Bevor die Analyse anläuft,<br />

wählen Sie noch aus, ob der Lauf<br />

zu einer Reihe gehört. Je nach der Geschwindigkeit<br />

des Laufwerks, der Größe<br />

des zu testenden Mediums und der Effizienz<br />

der im Gerät eingebauten Software<br />

zur Fehlerkorrektur nimmt der anschließende<br />

Durchlauf mehrere Minuten<br />

in Anspruch.<br />

Die Ergebnisse der Tests zeigt das Programm<br />

als Graph im Hauptteil des Fensters<br />

an 4 . In der linken Spalte schalten<br />

Sie zwischen den verschiedenen Analysen<br />

um. Sofern Sie die Anlage eines Protokolls<br />

aktiviert und einen Pfad bestimmt<br />

haben, sichert es die Testergebnisse<br />

in diesem Ordner in Form eines<br />

PDF-Dokuments mit dem aktuellen<br />

Datum als Bestandteil des Namens.<br />

Die Funktion ist besonders dann wichtig,<br />

wenn Sie die Unversehrtheit eines<br />

Datenträgers über längere Zeit hinweg<br />

belegen möchten. Über das Menü Datei<br />

drucken oder exportieren Sie die Testberichte<br />

zusätzlich noch als HTML-Datei.<br />

Erstellen Sie eine Reihe von Tests mit<br />

unterschiedlichen Medien, sorgen Sie<br />

mit Gerät | Medieninformationen aktualisieren<br />

dafür, dass die Applikation diese<br />

nach jedem Durchgang neu einliest. So<br />

3 Die Einstellmöglichkeiten<br />

der Software<br />

finden Sie in einem<br />

übersichtlichen<br />

Fenster.<br />

stellen Sie sicher, dass nicht mehr zutreffende<br />

technische Spezifikationen die Ergebnisse<br />

verfälschen.<br />

Kommandozeile<br />

Neben dem rein grafischen Betriebsmodus<br />

bietet Qpxtool noch weitere<br />

Funktionen, für die Sie jedoch auf die<br />

Kommandozeile zurückgreifen müssen.<br />

Die wohl wichtigsten beiden rufen Sie<br />

mit readdvd und qscand auf. Das zuerst<br />

genannte Kommando versucht alle noch<br />

zu rettenden Daten von einem defekten<br />

optischen Datenträger auszulesen und<br />

diese als ISO-Image zu sichern.<br />

In einer größeren Umgebung erweist<br />

sich hingegen qscand als sehr nützlich.<br />

Das Programm sucht im Intranet nach<br />

optischen Laufwerken, die Sie mit QPx-<br />

Tool selber freigegeben haben. Auf diesem<br />

Weg starten Sie Tests von Ihrem<br />

Rechner, ohne dass dieser über ein entsprechendes<br />

Laufwerk verfügen muss.<br />

Hinweise zur Bedienung der beiden<br />

Tools finden Sie in der entsprechenden<br />

Manpage. Weitere in QPxTool integrierte<br />

Kommandozeilen-Befehle liefert die<br />

Webseite des Projekts .<br />

Fazit<br />

Arbeiten Sie viel mit optischen Medien,<br />

sollten Sie sich QPxTool unbedingt ansehen.<br />

Die Software hilft, die optimale<br />

Kombination von Medien und Laufwerk<br />

zu ermitteln, und liefert die richtigen<br />

Parameter zum Brennen. So beugen Sie<br />

Datenverlusten vor.<br />

Ist das Unglück schon passiert, rekonstruieren<br />

Sie bei Bedarf Daten, die sich<br />

auf defekten Speicherbereichen befinden.<br />

Qpxtool trennt zusätzlich bei Rohlingen<br />

die Spreu vom Weizen und zeigt<br />

Ihnen anhand einer ausführlichen Analyse<br />

der Medien, welche Datenträger sich<br />

für die Langzeitarchivierung von wichtigen<br />

Datenbeständen eignen. (cla) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

4 Der lineare Verlauf der Messwerte visualisiert eine fehlerfrei gebrannte CD.<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 31496<br />

74 www.linux-user.de<br />

10.2014


Netz&System<br />

MPrivacy in Chrome<br />

Mehr Datenschutz im Webbrowser Chrome<br />

Steter Abfluss<br />

Google Chrome telefoniert ständig nach Hause. Mit etwas Aufwand und den<br />

entsprechenden Addons unterbinden Sie jedoch das unerwünschte Übermitteln<br />

von Daten. Erik Bärwaldt, Thomas Leichtenstern<br />

© Jon Helgason, 123RF<br />

README<br />

Google zeigt bei der Arbeit am Browser<br />

Chrome wenig Interesse für den Datenschutz.<br />

Vielmehr geht es dem Unternehmen<br />

in erster Linie darum, möglichst viele Informationen<br />

über Nutzer zu sammeln, um<br />

diese zu verkaufen. Der Artikel zeigt, wie Sie<br />

hier wirkungsvoll gegensteuern.<br />

Aktuellen Meldungen zufolge läuft<br />

Googles Webbrowser Chrome dem von<br />

der Mozilla Foundation entwickelten<br />

Browser Firefox inzwischen den Rang<br />

ab . Zweifellos arbeitet Chrome oft<br />

schneller, gleichzeitig späht er aber das<br />

Verhalten der Nutzer in großem Stil aus.<br />

Den Großteil des BSD-lizenzierten<br />

Quelltextes stellt Google zwar unter<br />

dem Namen Chromium bereit, ein Ändern<br />

der Binärdaten von Chrome verbietet<br />

jedoch die „Terms of Service“. Aus einleuchtenden<br />

Gründen verzahnt das Unternehmen<br />

die Software mit unzähligen<br />

Diensten sowie der Suchmaschine. Ohne<br />

Modifikation telefoniert Chrome daher<br />

ständig nach Hause.<br />

Dadurch erhält das Unternehmen sehr<br />

detaillierte Informationen über die Gewohnheiten<br />

der Anwender, die es an die<br />

zahlende Werbeindustrie weiterverkauft.<br />

Um die Flut von Daten aus dem Browser<br />

an Google und andere Interessenten<br />

einzudämmen, gilt es, den Browser sehr<br />

sorgfältig manuell zu konfigurieren und<br />

mit einer ganzen Reihe von Erweiterungen<br />

auszustatten.<br />

Überblick<br />

Der Suchmaschinenriese liefert in einem<br />

Whitepaper detaillierte Angaben zu den<br />

verschiedenen Diensten, die der Browser<br />

kontaktiert . Dabei steht laut Google<br />

zwar der Komfort im Vordergrund, die<br />

vom Unternehmen erfassten Daten erlauben<br />

es jedoch, detaillierte Profile anzulegen.<br />

Dazu genügt das Zusammenführen<br />

der Datenbestände.<br />

Als zentrales Element von Chrome arbeitet<br />

die sogenannte Omnibox, die<br />

Adressleiste des Browsers, die gleichzeitig<br />

als Suchmaske fungiert. Bereits nach<br />

der Eingabe von nur wenigen Zeichen<br />

kontaktiert Chrome die Server von<br />

Google oder einer anderen Suchmaschine<br />

und versucht, die Eingabe automatisch<br />

zu vervollständigen.<br />

76 www.linux-user.de<br />

10.2014


Privacy in Chrome<br />

Netz&System<br />

Dabei übermittelt er die IP-Adresse des<br />

PCs sowie diverse Cookies, um das Ergebnis<br />

mit möglichst relevanten Treffern<br />

zu versehen. Doch damit nicht genug:<br />

Der Browser kontaktiert bereits direkt<br />

nach einer frischen Installation ohne jeglichen<br />

Aufruf einer Webseite die Server<br />

von Google 1 .<br />

Fastenkur<br />

Um das Übertragen von Daten zu unterbinden,<br />

wechseln Sie zunächst in die<br />

Konfiguration. Diese erreichen Sie über<br />

die Schaltfläche mit drei horizontalen Linien<br />

rechts neben der Omnibox. Der Eintrag<br />

Einstellungen öffnet ein Fenster im<br />

Browser, in dem Sie ganz unten einen<br />

Link Erweiterte Einstellungen anzeigen<br />

finden. Nach einem Klick darauf erscheint<br />

als erste Kategorie die Gruppe<br />

Datenschutz mit einigen bereits in der<br />

Grundeinstellung aktivierten Diensten.<br />

Jene, die Sie nicht benötigen, schalten<br />

Sie durch Entfernen des Häkchens vor<br />

dem jeweiligen Dienst aus 2 .<br />

Hinter der Schaltfläche Inhaltseinstellungen…<br />

verbergen sich zusätzliche unterschiedliche<br />

Optionen zum Verhalten<br />

des Browsers. Besonders Beachtung sollten<br />

Sie hier den Möglichkeiten für den<br />

Standort und Medien schenken. Sofern<br />

Ihr Rechner über Kamera oder Mikrofon<br />

verfügt, empfiehlt es sich, die Option<br />

Websites dürfen nicht auf Ihre Kamera und<br />

Ihr Mikrofon zugreifen. zu aktivieren.<br />

Verschiedene Bugs in Chrome und<br />

dem Flashplayer-Plugin verwandelten<br />

den Browser in der Vergangenheit mehrfach<br />

durch entsprechend präparierte<br />

Webseiten in ein Tool zum Spionieren.<br />

Dabei übernahmen die Angreifer ohne<br />

Wissen der Betroffenen die Kontrolle<br />

über Webcam und Mikrofon und spähten<br />

die Umgebung des kompromittierten<br />

Computersystems aus . Falls Sie<br />

bestimmten Webseiten dennoch Zugriff<br />

auf Multimedia-Hardware geben möchten,<br />

definieren Sie diese über Ausnahmen<br />

verwalten… 3 .<br />

Die Abfrage des Standorts eignet sich<br />

vor allem dann, um Sie auszuspähen,<br />

wenn Sie den Browser auf mobiler Hardware<br />

nutzen. Daher empfiehlt es sich<br />

1 Schon ohne Aufruf einer Webseite nimmt Chrome Kontakt zu Google auf.<br />

auch hier, den Abruf durch Webseiten<br />

generell zu unterbinden und gegebenenfalls<br />

Ausnahmen zu definieren.<br />

Ärgernis Omnibox<br />

In den Standardeinstellungen kontaktiert<br />

Chrome bei jedem in die Omnibox<br />

eingegebenen Zeichen die voreingestellte<br />

Suchmaschine im Internet und<br />

versucht, mit deren Hilfe weitere Eingaben<br />

oder aufzurufende URLs zu erraten.<br />

2 Bereits in der Grundeinstellung aktiviert Google in Chrome<br />

diverse Dienste, die reichlich Daten an die Server des Unternehmens<br />

senden.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

77


Netz&System<br />

MPrivacy in Chrome<br />

Dabei überträgt der Browser umfangreiche<br />

Daten über das System an Google<br />

oder eine andere Suchmaschine. Darüber<br />

hinaus ändern sich mit zunehmender<br />

Anzahl der eingegebenen Zeichen<br />

permanent die Vorschläge.<br />

Anders als bei Firefox, dem Sie der<br />

Google-Suchmaschine dieses selten<br />

nutzbringende Verhalten mit dem Addon<br />

YesScript nachhaltig und vollständig<br />

abgewöhnen, gelingt das bei der Omnibox<br />

nur eingeschränkt. Um das Vervollständigen<br />

zu deaktivieren, klicken Sie<br />

unter Datenschutz den Eintrag Use a prediction<br />

service to help complete searches<br />

and URLs typed in the address bar ab.<br />

Doch damit erreichen Sie nur einen<br />

Teilerfolg: Die Omnibox schlägt Ihnen<br />

selbst nach Abschalten der Ergänzungsfunktion<br />

weiter Alternativen zu Eingaben<br />

vor. Diese stammen allerdings aus<br />

der Chronik des Browsers beziehungsweise<br />

den Bookmarks. Mit zunehmender<br />

Dauer der Sitzung wächst die Liste also<br />

weiter. Um das zu verhindern, klicken Sie<br />

im Bereich Datenschutz der erweiterten<br />

3 Chrome erlaubt unter<br />

Umständen ungefragt<br />

den Zugriff auf Webcam<br />

und Mikrofon im System.<br />

4 Wollen Sie die Omnibox<br />

effektiv deaktivieren,<br />

müssen Sie regelmäßig<br />

die Browserdaten<br />

löschen.<br />

Einstellungen auf die Schaltfläche Browserdaten<br />

löschen… und wählen anschließend<br />

im Dialog die Daten aus, die Sie<br />

entfernen möchten 4 .<br />

Fremde Lauscher<br />

Daneben hebeln fremde Lauscher, insbesondere<br />

die großen Werbenetzwerke,<br />

den Datenschutz aus. Dagegen bietet<br />

Chrome die gleichen Addons wie<br />

Firefox: Vor allem Adblock Plus und<br />

Ghostery schieben den Praktiken der<br />

Datenfischer einen wirksamen Riegel<br />

vor. Allerdings geriet vor allem Adblock<br />

wegen seiner fragwürdigen Geschäftspraktiken<br />

in die Schusslinie .<br />

Um die beiden Erweiterungen zu installieren,<br />

öffnen Sie den Menüpunkt<br />

Tools | Erweiterungen und klicken am<br />

Ende der Seite auf den Link Mehr Erweiterungen<br />

herunterladen, der Sie in den<br />

Webstore von Chrome leitet. Hier wählen<br />

Sie die gewünschten Addons aus<br />

und installieren Sie mit einem Klick auf<br />

die Schaltfläche + KOSTENLOS.<br />

Danach konfigurieren Sie Ghostery,<br />

der zwar schon in der Grundeinstellung<br />

Tracker aller Art lokalisiert, sie aber noch<br />

nicht blockiert. Um jegliche Form von<br />

Spionagesoftware auszusperren, wählen<br />

Sie in den Einstellungen von Ghostery<br />

Alles auswählen an 5 .<br />

Allerdings stoßen selbst diese Apps<br />

mit ihrer Leistungsfähigkeit an Grenzen:<br />

So nutzen einige Webseiten Canvas Fingerprinting<br />

. Dabei generiert ein Javascript-Schnipsel<br />

ein Bild, und speichert<br />

dessen Hash auf dem Server. Da<br />

sich das generierte Bild von Rechner zu<br />

Rechner unterscheidet, kommt dieser<br />

Hash einer eindeutigen Identifikationsnummer<br />

gleich.<br />

Schutz bietet hier lediglich das vollständige<br />

Deaktivieren von Javascript,<br />

was allerdings den Einsatz von Diensten<br />

wie Facebook oder Amazon erheblich<br />

erschwert. Wenn Sie es dennoch abschalten<br />

möchten, wechseln Sie in den<br />

Erweiterten Einstellungen in die Inhaltseinstellungen,<br />

und aktivieren dort<br />

unter JavaScript die Option Ausführung<br />

von JavaScript für keine Website zulassen.<br />

Alternativ installieren Sie das Addon<br />

78 www.linux-user.de<br />

10.2014


Privacy in Chrome<br />

Netz&System<br />

Canvas: HTML5-Element, das dynamisch<br />

Bitmap-Grafiken erstellt. Zum Erstellen der<br />

Bilder kommt in der Regel Javascript zum<br />

Einsatz. Ursprünglich von Apple entwickelt<br />

und in Webkit eingesetzt, standardisierte<br />

die Arbeitsgruppe Web Hypertext Application<br />

Technology Working Group (WHATWG)<br />

es später; seit einigen Jahren unterstützen<br />

alle gängigen Browser das Element.<br />

5 Ghostery blockiert von Haus aus auf Wunsch nahezu 2000 Tracker; der Dienst aktualisiert<br />

die Liste regelmäßig.<br />

ScriptBlock aus dem Webstore. Dieses<br />

erlaubt es, Javascript für einzelne Seiten<br />

an- oder abzuschalten.<br />

Inkognito oder nicht<br />

Chrome bietet darüber hinaus einen sogenannten<br />

Inkognito-Modus an, den Sie<br />

über [Strg]-[Umschalt]-[N] aktivieren. In<br />

diesem Modus speichert der Browser<br />

weder Verlauf noch Chronik. Möchten<br />

Sie den Inkognito-Modus permanent<br />

einschalten, ergänzen Sie die Parameter<br />

im Starter von Chrome um ‐incognito.<br />

Allerdings gilt es, zu beachten, dass<br />

die Software in dieser Betriebsart sämtliche<br />

installierten Addons deaktiviert, was<br />

auch die sicherheitsrelevanten erweiterungen<br />

betrifft. Um diese zu reaktivieren<br />

müssen Sie daher im Einstellungsmenü<br />

des Browsers in das Untermenü Tools |<br />

Erweiterungen wechseln und dort einzeln<br />

unter jedem Addon die Option Im<br />

Inkognito-Modus zulassen anschalten 6 .<br />

Fazit<br />

So interessant technische Innovationen<br />

wie Sandbox-Prinzip, Multiprozess-Architektur<br />

oder die Rendering-Engine<br />

Blink erscheinen – aus Sicht des Datenschutzes<br />

ist Chrome eine einzige Katastrophe.<br />

Die Software dient an allen Ecken<br />

und Enden dazu, Erkenntnisse über den<br />

Nutzer zu gewinnen. Diese greift er bei<br />

jeder Gelegenheit ab und sendet sie an<br />

Google oder andere Beteiligte.<br />

Hinzu kommt, dass die Omnibox sich<br />

daher im Alltag oft als eher hinderlich<br />

erweist: Einerseits überflutet die Software<br />

den Anwender bei der Eingabe einer<br />

URL oder eines Begriffes mit häufig<br />

unnützen Vervollständigungen, andererseits<br />

berücksichtigt sie ab Werk lediglich<br />

eine Suchmaschine, nämlich Google.<br />

Tempo und eine moderne Oberfläche<br />

sind außerdem dynamische Faktoren:<br />

Firefox tauschte in den neueren Versionen<br />

nicht nur seine bisher etwas altbackene<br />

Oberfläche gegen ein modernes<br />

Erscheinungsbild aus, sondern hob<br />

außerdem auch die Geschwindigkeit auf<br />

ein zeitgemäßes Niveau. (tle) n<br />

6 Im Inkognito-Modus deaktiviert Chrome aus Sicherheitsgründen zunächst sämtliche<br />

Addons. Welche Sie auch in dieser Betriebsart nutzen möchten, legen Sie in den Einstellungen<br />

der Erweiterungen fest.<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 33353<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

79


Netz&System<br />

Sysdig<br />

Die Untiefen von Linux mit Sysdig ergründen<br />

Alles im Blick<br />

Viele Diagnose-Tools verfügen<br />

über eine ganz spezielle<br />

Syntax. Das erschwert den Umgang<br />

und macht die Ausgabe unübersichtlich.<br />

Sysdig fasst die wichtigsten Informationen<br />

in einer einheitlichen Oberfläche<br />

zusammen. Karsten Günther<br />

Auf einem modernen Linux-System laufen<br />

zahlreiche Prozesse gleichzeitig. Sie<br />

öffnen Dateien, schreiben darin Daten<br />

oder lesen aus diesen, schließen sie wieder,<br />

öffnen neue und so weiter. Das belastet<br />

die CPU und andere Peripherie in<br />

unterschiedlicher Weise und führt womöglich<br />

zu Engpässen, die in manchen<br />

Fällen das gesamte System bremsen.<br />

Um diese Flaschenhälse zu finden und<br />

zu beheben, kommen in der Regel Befehle<br />

wie top, ps, vmstat, strace oder<br />

lsof parallel oder in Kombination zum<br />

Einsatz. Die Ergebnisse dienen oft als<br />

Eingaben oder Parameter für weitere<br />

Tools, was nicht selten zu komplexen<br />

und unübersichtlichen Aktionen führt.<br />

Eine einheitliche und übersichtliche Syntax<br />

wäre hier eine willkommene Hilfe.<br />

Hier kommt Sysdig ins Spiel: Die<br />

Entwickler eines kleinen Unternehmens<br />

Installation<br />

© Sergey Ilin, 123RF<br />

README<br />

Die Software Sysdig entstand aus der Frustration<br />

professioneller Administratoren<br />

beim Suchen und Beheben von Fehlern. Sie<br />

schufen eine neue Art von Werkzeug, das<br />

unter anderem das Bedienen unterschiedlicher<br />

Tools vereinheitlicht.<br />

Unter Arch Linux installieren Sie das Programm<br />

in der aktuellen Version 1.82 aus<br />

dem Repository. Bei anderen Distributionen<br />

bietet der Hersteller eine etwas unorthodoxe<br />

Methode an, die Software einzurichten,<br />

nämlich über ein mittels Curl heruntergeladenes<br />

Skript, das Sie in der Bash ausführen<br />

(Listing 1).<br />

Das Skript ermittelt automatisch das verwendete<br />

Betriebssystem und richtet die<br />

passende Version ein. Es unterstützt derzeit<br />

Debian ab Version 6.0, Ubuntu 10.04 aufwärts,<br />

CentOS ab 6, RHEL ab 6, Fedora<br />

ab 13 und Linux Mint ab Version 9. Falls es<br />

bei älteren Ubuntu-Versionen nicht funktioniert,<br />

installieren Sie Sysdig mit den Befehlen<br />

aus Listing 2.<br />

Der String der ersten Zeile lädt den Public<br />

Key des Repositories herunter und installiert<br />

ihn, die zweite trägt das Repository in<br />

eine Datei in /etc/apt/sources.<br />

list.d/ ein. Nach dem obligatorischen<br />

sudo apt‐get update stehen die Pakete<br />

zur Auswahl in Synaptic bereit. Anschließend<br />

gilt es, ein spezielles Kernel-Modul zu<br />

erzeugen und zu installieren. Dazu benötigen<br />

Sie die Kernel-Header, die Sie mit folgendem<br />

Befehl installieren:<br />

# apt‐get ‐y install linux‐headeU<br />

rs‐$(uname ‐r)<br />

Weitere Details zur Installation finden Sie in<br />

der Online-Dokumentation . Für Windows<br />

und Mac OS X stehen ebenfalls passende<br />

Versionen zum Download bereit.<br />

80 www.linux-user.de<br />

10.2014


Sysdig<br />

Netz&System<br />

Viele komplexe Angaben, etwa die Prozesse<br />

mit den meisten Ein- und/​oder<br />

Ausgaben, gibt das System nicht direkt<br />

preis. Es gilt, diese durch Zusammenfasin<br />

San Francisco haben in ihm die in der<br />

Praxis am häufigsten eingesetzten Befehle<br />

zusammengefasst, und statteten<br />

das Tool mit einer programmierbaren<br />

Schnittstelle aus. Es versteht eine relativ<br />

große Anzahl von Optionen, die spezielle<br />

Eigenschaften steuern. Der Befehl<br />

sysdig ‐‐help listet die wichtigen davon<br />

auf.<br />

Die zeilenweise Ausgabe besteht aus<br />

mehreren Teilen, den sogenannten Feldern.<br />

Die ersten beiden, evt.num und<br />

evt.time, kennzeichnen das beschriebene<br />

Ereignis („event“) eindeutig mit einer<br />

Nummer und dem Zeitpunkt, zu dem es<br />

die Software registriert hat. Zusätzlich<br />

beschreibt evt.cpu die involvierte CPU<br />

bei Systemen mit mehreren CPUs.<br />

Das Feld proc.name steht für den Prozess,<br />

thread.tid für den Thread. Mit evt.dir<br />

teilt die Software mit, in welche Richtung<br />

das Event arbeitet: „“ für ausgehende.<br />

Last, but not least klassifiziert evt.type<br />

das Ereignis als solches, wie read oder<br />

open. Die Argumente eines Events fasst<br />

evt.args zusammen.<br />

Praxis<br />

Starten Sie Sysdig als Root ohne zusätzliche<br />

Optionen im Terminal, erhalten Sie<br />

augenblicklich eine Ausgabe in der<br />

Form, wie Listing 3 sie zeigt. Diesen<br />

Modus beenden Sie mit [Strg]+[C].<br />

Das erste aufgezeichnete Ereignis<br />

trägt die Nummer 3 und stammt aus<br />

dem Prozess systemd‐journal. Es folgt<br />

eines von vielen durch den als plugin‐containe<br />

(die Ausgabe schneidet<br />

hier ein „r“ ab) bezeichneten Prozess,<br />

den von Firefox eingebetteten Flash-<br />

Player und dann Firefox selbst, der eine<br />

Reihe Events generiert.<br />

Interessant ist dabei unter anderem,<br />

dass Firefox eine andere CPU nutzt, als<br />

der Container. In der letzten Zeile des<br />

Listings mit der Zeichenkette data=<br />

sehen Sie zahlreiche Punkte. Sysdig<br />

schreibt diese stellvertretend für nicht<br />

darstellbare Zeichen in die Ausgabe. Das<br />

ändern Sie bei Bedarf durch Optionen<br />

wie ‐A, mit dem Sie das Programm anweisen,<br />

nur ASCII-Zeichen auszugeben.<br />

Wenn Sysdig schon innerhalb einer Sekunde<br />

knapp 20 000 Events aufzeichnet,<br />

ist klar, dass der sinnvolle Einsatz der<br />

Software einen leistungsfähigen Filter<br />

erfordert, der die Ausgaben auf die gewünschten<br />

Ereignisse beschränkt. Sie<br />

hängen die Angaben zum Filtern nach<br />

den Optionen an das Kommando an.<br />

Das Listing 4 zeigt, wie Sie die Ausgabe<br />

auf das Ereignis read reduzieren.<br />

Chisels<br />

Listing 1<br />

curl ‐s https://s3.amazonaws.com/download.draios.com/stable/installsysdig<br />

| sudo bash<br />

Listing 2<br />

01 curl ‐s https://s3.amazonaws.com/download.draios.com/DRAIOS‐GPG‐KEY.<br />

public | sudo apt‐key add ‐<br />

02 curl ‐s ‐o /etc/apt/sources.list.d/draios.list<br />

http://download.draios.com/stable/deb/draios.list<br />

03 sudo apt‐get update<br />

Listing 3<br />

# sysdig<br />

3 11:03:20.522466433 2 (0) > switch next=158(systemd‐journal)<br />

232 11:03:20.524714772 1 plugin‐containe (5081) < futex<br />

res=‐110(ETIMEDOUT)<br />

286 11:03:20.533770002 0 firefox (4901) > mmap<br />

338 11:03:20.536870106 0 firefox (4901) > poll fds=5:e1 4:u1 8:p3 10:u3<br />

11:u1 23:p1 25:u1 timeout=0<br />

387 11:03:20.537960783 2 Timer (5750) < futex res=‐110(ETIMEDOUT)<br />

2249 11:03:20.548869168 2 java (29547) < futex res=‐110(ETIMEDOUT)<br />

2266 11:03:20.551182910 0 emacs (16938) > writev fd=4() size=112<br />

197129 11:03:21.241713273 3 Xorg (1757) < read res=72 data=.?.S.......<br />

Listing 4<br />

01 # sysdig evt.type=read<br />

02 152839 13:02:03.673561027 3 pulseaudio (4360) < read res=2 data=WW<br />

03 152840 13:02:03.673561173 2 threaded‐ml (3223) > read<br />

fd=23(pipe:[1593199]) size=10<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

81


Netz&System<br />

Sysdig<br />

sen von Informationen und mittels statistischen<br />

Methoden zu ermittelt. Das<br />

und vieles mehr geschieht über sogenannte<br />

Chisels. Dabei handelt es sich um<br />

etwa 2 KByte große Lua-Skripte, die<br />

Sysdig selbstständig aufruft. Die Option<br />

‐c Chisel‐Name aktiviert ein solches.<br />

So analysiert das Beispiel aus Listing 5<br />

die langsamsten Systemaufrufe. Dazu<br />

startet Sysdig zunächst eine Datensammlung<br />

und beendet diese, sobald<br />

Sie das Programm stoppen. Dann erfolgt<br />

das Auswerten der gesammelten Daten<br />

und deren Ausgabe. Wieder fällt der<br />

Flash-Player auf, der neben dem Java-<br />

Listing 5<br />

# sysdig ‐c bottlenecks<br />

89898) 0.000000000 plugin‐containe (5080) > futex addr=7FAB265B1DA4<br />

op=137<br />

170611) 1.000095651 plugin‐containe (5080) < futex res=‐110(ETIMEDOUT)<br />

170597) 1.000069882 plugin‐containe (16961) < futex res=‐110(ETIMEDOUT)<br />

89454) 0.000000000 java (29540) > futex addr=7F400C252F54 op=393<br />

135393) 1.000024874 java (29720) < futex res=‐110(ETIMEDOUT)<br />

Programm die meisten Ressourcen beansprucht<br />

und das System verlangsamt.<br />

Viele Chisels benötigen zusätzliche Argumente,<br />

etwa eine zu überwachende<br />

IP-Adresse oder einen Port. Diese geben<br />

Sie direkt nach dem Chisel an, etwa sysdig<br />

‐c spy_ip IP‐Adresse. Bei der Installation<br />

kopiert Sysdig die Chisels ins<br />

Verzeichnis /usr/share/sysdig/chisels/.<br />

Dank der relativ einfachen Struktur<br />

eignen sie sich als Vorlagen für eigene<br />

Entwicklungen.<br />

Der Aufruf sysdig ‐cl zeigt die in<br />

sechs Kategorien geordneten, vorhandenen<br />

Chisels an, mit denen Sie die Auslastung<br />

von CPU und Netzwerk untersuchen,<br />

den Durchsatz ermitteln, die Performance<br />

des Gesamtsystems analysieren,<br />

Sicherheitschecks machen und Fehleranalysen<br />

fahren. Die meisten Kategorien<br />

enthalten mehrere unterschiedliche<br />

Varianten von Chisels, die spezielle Aussagen<br />

erlauben.<br />

Filtern<br />

Wichtige Felder<br />

Name<br />

fd.num<br />

fd.type<br />

fd.name<br />

fd.directory<br />

fd.filename<br />

proc.pid<br />

proc.exe<br />

proc.cmdline<br />

thread.tid<br />

thread.totexectime<br />

evt.num<br />

evt.time<br />

evt.rawtime<br />

evt.type<br />

evt.args<br />

evt.arg[]<br />

evt.buffer<br />

evt.res<br />

evt.is_ioName<br />

user.uid<br />

user.name<br />

user.homedir<br />

user.shell<br />

evt.latencyName<br />

Funktion<br />

Nummer des File Descriptors<br />

Typ des File Descriptors<br />

Pfad oder Verbindung (bei Sockets)<br />

Verzeichnis<br />

Dateiname ohne Pfad<br />

PID des erzeugenden Prozesses<br />

Name und Pfad des erzeugenden Prozesses<br />

Befehlszeile des erzeugenden Prozesses<br />

Thread-ID des erzeugenden Threads<br />

Gesamte CPU-Zeit des aktiven Threads<br />

Nummer des Ereignisses<br />

Event-Zeitmarke<br />

Event-Zeitmarke (absolut, in Nanosekunden)<br />

Art des Events<br />

alle Argumente in einem String<br />

Array mit den Argumenten<br />

binärer Datenbuffer<br />

Rückgabewert des Events<br />

diverse IO-Events<br />

ID des Benutzers, dem der erzeugende Prozess gehört<br />

Name des Benutzers, dem der erzeugende Prozess gehört<br />

Home-Verzeichnis des assoziierten Benutzers<br />

Shell des erzeugenden Prozesses<br />

diverse Latenzwerte<br />

Wie erwähnt, erlaubt Sysdig es, die Ausgaben<br />

auf die wirklich relevanten Informationen<br />

einzugrenzen. Dazu geben Sie<br />

in der Befehlszeile die für Sie relevanten<br />

Events an: evt.type=open. Es gibt eine<br />

große Anzahl von Events, die Tabelle<br />

Wichtige Felder fasst einige der gängigsten<br />

zusammen. Über den Aufruf sysdig<br />

‐l sehen Sie alle Events.<br />

Mehrere Felder, die im Prinzip als Variablen<br />

für die Ausgaben arbeiten, kombinieren<br />

Sie entweder durch logische Ausdrücke<br />

mittels and oder schränken sie<br />

über contains Muster ein. In diesem<br />

Fall muss das angegebene Muster in den<br />

Listing 6<br />

# sysdig ‐c topprocs_file<br />

Bytes Process<br />

‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐<br />

464.00KB java<br />

43.45KB nemo<br />

8.76KB panel‐29‐system<br />

8.03KB guake<br />

6.04KB free<br />

5.20KB pool<br />

2.25KB xfce4‐netload‐p<br />

82 www.linux-user.de<br />

10.2014


Sysdig<br />

Netz&System<br />

Daten des Feldes vorkommen, damit<br />

Sysdig sie ausgibt.<br />

Speziell bei numerischen Daten stehen<br />

oft nur bestimmte Wertebereiche im<br />

Vordergrund. Diese grenzen Sie bei Bedarf<br />

über Operatoren genauer ein (siehe<br />

Tabelle Operatoren).<br />

Als weitere Möglichkeit bietet Sysdig<br />

an, die Operatoren durch runde Klammern<br />

zu gruppieren und mittels not zu<br />

negieren. Mit or erlaubt ein logisches<br />

ODER. Das setzt aber voraus, dass Sie die<br />

Ausdrücke in der Shell maskieren, indem<br />

Sie diese zwischen doppelte Hochkommata<br />

stellen. Ein Beispiel aus der Dokumentation<br />

zeigt dies:<br />

$ sysdig "not (fd.name contains U<br />

/proc or fd.name contains /dev)"<br />

Nicht immer ist es notwendig oder sinnvoll,<br />

die von Sysdig erhobenen Daten<br />

direkt auszuwerten. Manchmal bietet es<br />

sich an, die gewonnenen Daten zunächst<br />

zwischenzuspeichern und anschließend<br />

auf unterschiedliche Weise<br />

zu analysieren.<br />

Das Speichern von ungefilterten Ausgaben<br />

in eine Datei erledigen Sie über<br />

die Option ‐w Datei. Die Entwickler<br />

schlagen für diese Dateien das Suffix<br />

.scap vor. Der Aufruf von sysdig ‐r Datei<br />

liest die gesammelten Daten ein; die<br />

gewünschten Optionen zum Filtern hängen<br />

Sie ans Ende der Befehlszeile an.<br />

Der Aufruf sysdig ‐c proc_exec_time<br />

zeigt die Prozesse, die momentan am<br />

meisten Zeit beim Ausführen beanspruchen.<br />

Als Ersatz für Strace zum Verfolgen<br />

von Ein- und Ausgaben verwenden Sie<br />

echo_fds (Listing 7).<br />

Entspricht die Performance des Systems<br />

nicht den Erwartungen, zeigt sysdig<br />

‐c bottlenecks die langsamsten<br />

Systemaufrufe. Mit sysdig ‐c topscalls<br />

finden Sie die momentan am häufigsten<br />

verwendeten System Calls. Gibt<br />

es Dateien, bei denen besonders oft<br />

Wartezeiten entstehen, findet sysdig ‐c<br />

fileslower 9 sie heraus.<br />

Welche Dateien die meiste Zeit für das<br />

Lesen und Schreiben benötigen, zeigt<br />

der Aufruf sysdig ‐c topfiles_time,<br />

wohin das System die meisten schreibt,<br />

ermittelt sysdig ‐c topfiles_bytes.<br />

Die Ausgabe von sysdig ‐c topprocs_<br />

file zeigt an, welche Prozesse das machen.<br />

Welche davon das Netz verlangsamen,<br />

ermitteln Sie mit sysdig ‐c topprocs_net.<br />

Eine Reihe weiterer Beispiele<br />

finden Sie online .<br />

Fazit<br />

Sysdig empfiehlt sich uneingeschränkt<br />

als Ersatz für die vielen einzelnen Programme<br />

zum Analysieren des Systems.<br />

Das Konzept, ein einfaches Werkzeug<br />

mit vielen Möglichkeiten durch Plugins<br />

zu erstellen, entspricht dem Trend der<br />

Zeit. Wahrscheinlich findet sich das Tool<br />

demnächst in den Repositories einiger<br />

gängiger Distributionen. Bisher löst das<br />

Projekt die Installation gelinde gesagt<br />

noch etwas unorthodox.<br />

Die von Sysdig ermittelten Ergebnisse<br />

sind durchweg nützlich. Allerdings: Den<br />

maximalen Nutzen ziehen Sie aus dieser<br />

Software nur, wenn Sie deren Ergebnisse<br />

auch richtig deuten. Fehlt hier das entsprechende<br />

Wissen, führt die Ausgabe<br />

mitunter zu Verwirrung. (tle) n<br />

Beispiele<br />

Sysdig gibt sich als echtes Werkzeug für<br />

die Praxis: Viele seiner Funktionen lernen<br />

Sie beim Bedienen der Software, anderes<br />

erschließt sich nur durch die Dokumentation<br />

in Form der Manpage oder<br />

aus dem Wiki . Oft ist es aber einfacher,<br />

sich einige Beispiele anzuschauen<br />

und diese den eigenen Anforderungen<br />

entsprechend anzupassen. Listing 6<br />

zeigt den Einsatz von Sysdig bei der<br />

Analyse von Prozessen.<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 32602<br />

Listing 7<br />

# sysdig ‐c echo_fds<br />

‐‐‐‐‐‐ Read 128B from /dev/ptmx<br />

....[31m‐‐‐ Read 32B from ...$.s....L....[31m‐‐‐...[31m‐‐‐ Read 128B<br />

‐‐‐‐‐‐ Write 128B to /dev/pts/1<br />

....[31m‐‐‐ Read 32B from ...$.s....L....[31m‐‐‐...[31m‐‐‐ Read 128B<br />

‐‐‐‐‐‐ Read 128B from /dev/ptmx<br />

Operatoren<br />

Operator<br />

Bedeutung<br />

= Gleichheit<br />

!= Nicht-Gleichheit<br />

< Schwelle kleiner als die angegebene Schwelle<br />

> Schwelle größer als die angegebene Schwelle<br />

=< Schwelle kleiner-gleich als die angegebene Schwelle<br />

>= Schwelle größer-gleich als die angegebene Schwelle<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

83


Know-how<br />

Xclip steuern<br />

© Richard Thomas, 123RF<br />

Clipboard steuern via Zenity und Xclip<br />

Maßanfertigung<br />

Nicht jeder Fenstermanager bringt ein eigenes Programm für das<br />

Verwalten der Zwischenablage mit. Mit Zenity und einem Skript<br />

steuern Sie komfortabel das überall verwendbare Xclip.<br />

Goran Mladenovic<br />

README<br />

Zenity erlaubt auch unerfahrenen Entwicklern,<br />

im Handumdrehen kleine Anwendungsdialoge<br />

zu erstellen. Mit dem Kommandozeilenprogramm<br />

Xclip lässt sich die<br />

Zwischenablage skripten. Als Duo eignen<br />

sich die beiden ideal, um eine auf individuelle<br />

Bedürfnisse zugeschnittene Clipboard-<br />

Verwaltung zu bauen.<br />

Typische Programme für das Verwalten<br />

der Zwischenablage, wie Klipper für KDE<br />

oder Clipit, das sich unter anderem in<br />

Gnome integriert, bringen umfangreiche<br />

Features für die Verwaltung der Zwischenablage<br />

mit. Allerdings lassen sie<br />

sich nicht unbedingt so leicht in jeden<br />

Fenstermanager integrieren. Wer keinen<br />

der Desktop-Platzhirsche nutzt, steht<br />

also unter Umständen ohne eine Clipboard-Verwaltung<br />

da. Zudem arbeiten<br />

diese Programme in der Regel so, dass<br />

sie eine Historie der Zwischenablage anlegen,<br />

in der ältere Einträge immer weiter<br />

nach hinten rutschen und schließlich<br />

aus der Liste verschwinden.<br />

Die passenden Tools<br />

Um unter Linux möglichst schnell eine<br />

Anwendung zu erstellen, bedarf es oft<br />

nur der passenden Tools, etwas Kreativi-<br />

84 www.linux-user.de<br />

10.2014


Xclip steuern<br />

Know-how<br />

tät und ein wenig Fantasie. Das gilt auch<br />

für das Implementieren einer selbstgestrickten<br />

Verwaltung für die Zwischenablage:<br />

Im Folgenden zeigen wir, wie Sie<br />

mit Zenity schlanke Dialoge für das<br />

Skripten der Zwischenablage mittels<br />

Xclip einrichten und die so erstellte<br />

GUI-Anwendung schließlich auf effiziente<br />

Weise für alltägliche Aufgaben in den<br />

Desktop integrieren.<br />

Sowohl Zenity als auch Xclip lassen<br />

sich in den gängigen Distributionen<br />

schnell über den jeweiligen Paketmanager<br />

installiert. Über die Kommandozeile<br />

installieren Sie beide via Apt oder Yum<br />

auch in einem Rutsch, indem Sie entweder<br />

sudo apt‐get install zenity<br />

xclip auf einem DEB-basierten System<br />

oder yum install zenity xclip auf einem<br />

RPM-basierten Rechner eingeben.<br />

Die hier vorgestellte Zwischenablage<br />

umfasst zehn Speicherplätze, deren Inhalt<br />

Sie belegen, abrufen, löschen oder<br />

auch nachträglich mit einem Editor manuell<br />

bearbeiten können.<br />

Ein paar Zeilen Skript<br />

Listing 1 legt zunächst einen Editor fest,<br />

mit dem Sie die einzelnen Stellplätze der<br />

Zwischenablage nachträglich manuell<br />

bearbeiten, und definiert ein Verzeichnis<br />

für die Inhalte der Zwischenablage. Das<br />

Kommando test in Zeile 4 überprüft, ob<br />

es dieses Verzeichnis schon gibt, und legt<br />

es neu an, falls es noch nicht existiert.<br />

Der Codeblock in den Zeilen 6 bis 8<br />

legt die einzelnen Speicherplätze für die<br />

Zwischenablage an. Dazu arbeitet eine<br />

For-Schleife eine Liste ab, die das Kommando<br />

seq 1 10 erstellt hat. Innerhalb<br />

des Ausführungsblocks zwischen do und<br />

done erscheint die jeweilige Ziffer anstelle<br />

von ${x}. Zeile 7 testet also zunächst,<br />

ob die Dateien speicher1 bis speicher10<br />

im Zielverzeichnis bestehen. Ist<br />

dies nicht der Fall, legt der hintere Abschnitt<br />

von Zeile 7 diese Dateien durch<br />

den Umleitungsoperator > an.<br />

In Zeile 10 fängt das Skript den ersten<br />

übergebenen Parameter ab und speichert<br />

ihn in der Variablen aktion. Zeile<br />

11 definiert die maximale Länge für<br />

die Zeichenkette, die der Zenity-Dialog<br />

anzeigen soll. Das verhindert, dass beim<br />

Abspeichern einer längeren Textpassage<br />

in einem der Speicherplätze der entsprechende<br />

Dialog unnötig in die Breite<br />

wächst. Die ersten 80 Zeichen dürften<br />

völlig genügen, um zu erkennen, welcher<br />

Text in den Speicherplatz wandert.<br />

Im Dialog<br />

Die Zeilen 13 bis 27 erzeugen den eigentlichen<br />

Zenity-Dialog . Da das<br />

Skript das Ergebnis in einer Variablen<br />

speichern soll, um damit im späteren<br />

Verlauf zu arbeiten, steht der Dialog innerhalb<br />

von geschweiften Klammern<br />

mit einem vorangestellten Dollar-Zeichen.<br />

So lässt sich die Ausgabe des<br />

Dialogs in der Variablen sp ablegen.<br />

Mit dem Parameter ‐‐list erzeugt<br />

Zenity einen Auswahldialog, für den<br />

‐‐title und ‐‐text jeweils eine sinnvolle<br />

Anzeige vorgeben. Dabei könnte im<br />

Parameter ‐‐text bereits der Inhalt einer<br />

längeren Zwischenablage hinterlegt<br />

sein, weswegen das Kommando cut<br />

1‐${laenge} den Ausgabetext auf maximal<br />

80 Zeichen beschränkt.<br />

Zeile 16 legt die Spaltenüberschrift<br />

fest. Darauf folgen die Einträge, jeweils<br />

innerhalb von Gänsefüßchen eingeschlossen.<br />

Der Inhalt beginnt stets mit<br />

SpeicherlfdNr, gefolgt von der Ausgabe<br />

des Inhalts der jeweiligen Textdatei per<br />

Cat-Befehl. Dabei reduziert der Cut-Befehl<br />

das Konglomerat auf die maximale<br />

Shell-Skript für die Zwischenablage<br />

LU/clipboard/<br />

Länge von 80 Zeichen. Da jetzt bei einer<br />

Auswahl eine ziemlich lange Zeichenkette<br />

in der Variablen sp stehen würde, gilt<br />

es, unnötige Inhalte herauszuoperieren<br />

und auch Teile zu verändern.<br />

Am Anfang jeder Auswahl steht „Speicher“,<br />

gefolgt von einem Leerzeichen<br />

und der Nummer des Speicherplatzes.<br />

Der Sed-Befehl am Anfang von Zeile 27<br />

ändert das „Speicher “ in „speicher“ um.<br />

Dabei geben Sie explizit die erste Zeile<br />

als Adresse an, da es durchaus sein kann,<br />

dass die Zwischenablage mehrere Zeilen<br />

1 So legen Sie Tastatur-Shortcuts für das Skript mit vier verschiedenen<br />

Parametern fest.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

85


Know-how<br />

Xclip steuern<br />

enthält: Dort könnte zufällig das Wort<br />

„Speicher“ mit einem anschließenden<br />

Leerzeichen stehen und würde dann<br />

auch geändert.<br />

Auch am Ende des S-Befehls von Sed<br />

steht noch einmal eine Eins, die bewirkt,<br />

dass das Programm lediglich das erste<br />

Vorkommen des gesuchten Ausdrucks<br />

ändert. Vom folgenden Inhalt der Zwischenablage<br />

selbst extrahiert in der<br />

zweiten Hälfte von Zeile 27 ein gezieltes<br />

Grep-Kommando nur diejenigen Inhalte,<br />

die in der Variablen sp im weiteren Verlauf<br />

des Skripts auch wirklich gebraucht<br />

werden – für den Anfang lediglich ein<br />

Wert von speicher1 bis speicher10.<br />

Wilder Aktionismus<br />

Eine Reihe von If-Abfragen prüft anschließend<br />

in den Zeilen 29 bis 39 den Inhalt<br />

der Variablen aktion, um dann eine von<br />

vier möglichen Aktionen mit den Inhalten<br />

der Zwischenablage vorzunehmen.<br />

Die erste If-Abfrage greift, wenn Sie<br />

dem Skript als ersten Parameter belegen<br />

mitgegeben haben und im Zenity-Dialog<br />

ein Wert in der Variablen sp abgespeichert<br />

wurde. Bei der Prüfung kommt<br />

die verkürzte Form des Test-Kommandos<br />

zum Einsatz, bei der eckige Klammern<br />

der Bash signalisieren, dass hier eine<br />

Prüfung erfolgt.<br />

An dieser Stelle gibt das Skript einfach<br />

die Variable sp mithilfe des Kommandos<br />

echo ‐n (das einen Zeilenumbruch<br />

durch \n unterdrückt) aus und zählt<br />

über wc ‐m in der nächsten Station der<br />

Pipe die Anzahl der Worte im String. Bei<br />

nicht belegter Variable beträgt die Länge<br />

also null. So lässt sich prüfen, ob Sie<br />

im vorherigen Dialog eine Auswahl ge-<br />

Listing 1<br />

01 #!/bin/bash<br />

02 EDITOR=gedit<br />

03 SPEICHERPFAD=~/.zwischenablage<br />

04 test ! ‐d $SPEICHERPFAD && mkdir $SPEICHERPFAD<br />

05 <br />

06 for x in $(seq 1 10); do<br />

07 test ! ‐f ${SPEICHERPFAD}/speicher${x} && > ${SPEICHERPFAD}/speicher${x}<br />

08 done<br />

09 <br />

10 aktion=$1<br />

11 laenge=80<br />

12 <br />

13 sp=$(zenity ‐‐list ‐‐title="Speicherplatz auswählen" \<br />

14 ‐‐text "Speicher ${1}!\nAktuell in der Zwischenablage: \<br />

15 $(xclip ‐o | cut ‐c 1‐${laenge})" \<br />

16 ‐‐column "Speicherplatz" \<br />

17 "Speicher 1: $(cat ${SPEICHERPFAD}/speicher1 | cut ‐c 1‐${laenge})" \<br />

18 "Speicher 2: $(cat ${SPEICHERPFAD}/speicher2 | cut ‐c 1‐${laenge})" \<br />

19 "Speicher 3: $(cat ${SPEICHERPFAD}/speicher3 | cut ‐c 1‐${laenge})" \<br />

20 "Speicher 4: $(cat ${SPEICHERPFAD}/speicher4 | cut ‐c 1‐${laenge})" \<br />

21 "Speicher 5: $(cat ${SPEICHERPFAD}/speicher5 | cut ‐c 1‐${laenge})" \<br />

22 "Speicher 6: $(cat ${SPEICHERPFAD}/speicher6 | cut ‐c 1‐${laenge})" \<br />

23 "Speicher 7: $(cat ${SPEICHERPFAD}/speicher7 | cut ‐c 1‐${laenge})" \<br />

24 "Speicher 8: $(cat ${SPEICHERPFAD}/speicher8 | cut ‐c 1‐${laenge})" \<br />

25 "Speicher 9: $(cat ${SPEICHERPFAD}/speicher9 | cut ‐c 1‐${laenge})" \<br />

26 "Speicher 10: $(cat ${SPEICHERPFAD}/speicher10 | cut ‐c 1‐${laenge})" \<br />

27 | sed "1 s/Speicher /speicher/1" | grep ‐Eo "speicher[0‐9]{1,2}")<br />

28 <br />

29 if [ $aktion = "belegen" ] && [ $(echo ‐n $sp | wc ‐m) ‐gt 0 ] 2>/dev/null; then<br />

30 xclip ‐o > ${SPEICHERPFAD}/${sp}<br />

31 elif [ $aktion = "abrufen" ] && [ $(echo ‐n $sp | wc ‐m) ‐gt 0 ] 2>/dev/null; then<br />

32 cat ${SPEICHERPFAD}/${sp} | xclip ‐i ‐selection primary<br />

33 cat ${SPEICHERPFAD}/${sp} | xclip ‐i ‐selection secondary<br />

34 cat ${SPEICHERPFAD}/${sp} | xclip ‐i ‐selection clipboard<br />

35 elif [ $aktion = "löschen" ] && [ $(echo ‐n $sp | wc ‐m) ‐gt 0 ] 2>/dev/null; then<br />

36 > ${SPEICHERPFAD}/${sp}<br />

37 elif [ $aktion = "bearbeiten" ] && [ $(echo ‐n $sp | wc ‐m) ‐gt 0 ] 2>/dev/null; then<br />

38 $EDITOR ${SPEICHERPFAD}/${sp}<br />

39 fi<br />

86 www.linux-user.de<br />

10.2014


Xclip steuern<br />

Know-how<br />

troffen haben und das Skript fortfahren<br />

kann. Dann belegt es den angegebenen<br />

Speicherplatz mit dem aktuellen Inhalt<br />

der Zwischenablage.<br />

Das zweite Elif (Zeile 31) kommt zum<br />

Zug, wenn Sie die Aktion abrufen gesetzt<br />

und im vorherigen Dialog eine Auswahl<br />

getroffen haben. In diesem Fall ruft das<br />

Skript nun den Xclip-Befehl auf und füllt<br />

so die Zwischenablage mit dem Inhalt<br />

des entsprechenden Speicherplatzes. Dabei<br />

kann Xclip die drei Bereiche XA_PRI‐<br />

MARY, XA_SECONDARY und XA_CLIPBOARD<br />

der Zwischenablage gesondert belegen.<br />

Um Xclip mitzuteilen, welchen Teil der<br />

Zwischenablage Sie ansprechen möchten,<br />

stellt Xclip die Option ‐selection<br />

zur Verfügung. Entsprechend geben Sie<br />

im Folgenden entweder primary (Standard),<br />

secondary oder einfach clipboard<br />

an. Da nicht alle Fenstermanager<br />

und Anwendungen die Zwischenablage<br />

auf dieselbe Art und Weise belegen beziehungsweise<br />

abrufen, spricht das<br />

Skript alle drei Bereiche der Zwischenablage<br />

an (Zeilen 32 bis 34), damit der gewählte<br />

Text auch wirklich allen Programmen<br />

zur Verfügung steht.<br />

Zeile 35 prüft, ob die Aktion löschen<br />

ansteht und Sie dazu auch tatsächlich einen<br />

Eintrag ausgewählt haben. In dem<br />

Fall bereinigt es den Inhalt des entsprechenden<br />

Speicherplatzes. Zu guter Letzt<br />

kümmert sich die Zeile 37 um die Aktion<br />

bearbeiten. Zeile 38 übergibt dazu gegebenenfalls<br />

den Inhalt des ausgewählten<br />

Speicherplatzes an den eingangs in<br />

Zeile 2 definierten Texteditor.<br />

typischerweise über den Punkt Tastatur<br />

zu den entsprechenden Einstellungen.<br />

Den Pfad zum Skript müssen Sie dann<br />

zusammen mit einem der Parameter abrufen,<br />

belegen, löschen oder bearbeiten<br />

angeben. Sie legen also vier Shortcuts<br />

in etwa der Form wie in Listing 2<br />

an 1 . Nach der Definition der Shortcuts<br />

können Sie darangehen, die einzelnen<br />

Stellplätze zu befüllen.<br />

Fazit<br />

Sie verfügen nun über eine vollwertige<br />

Zwischenablage 2 , die Sie nach Belieben<br />

erweitern und anpassen können.<br />

Beispielsweise könnten Sie weitere Speicherplätze<br />

hinzufügen, die etwa das aktuelle<br />

Datum, Ihre Kontaktdaten oder<br />

andere häufig benötigte Inhalte bereithalten.<br />

Mit Zenity und Xclip lässt sich<br />

das schnell realisieren und auf die Praxistauglichkeit<br />

hin abklopfen. Zudem<br />

lässt sich die Zwischenablage flexibel in<br />

allen Fenstermanagern einsetzen: Dazu<br />

müssen Sie lediglich die entsprechenden<br />

Tastatur-Shortcuts anlegen. (jlu) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/33446<br />

Tastenkürzel<br />

Um die Anwendung auch komfortabel<br />

zu nutzen und nicht jedes Mal über die<br />

Kommandozeile mit den jeweiligen Parametern<br />

aufrufen zu müssen, bedienen<br />

Sie sich einfach der Hilfe von Tastaturkombinationen,<br />

wie sie sich unter jedem<br />

Fenstermanager anlegen lassen.<br />

Bei Gnome definieren Sie solche<br />

Shortcuts etwa unter Systemeinstellungen<br />

| Tastatur | Tastaturkürzel, bei KDE in<br />

ähnlicher Weise unter Systemeinstellungen<br />

| Erweitert | Tastenkombinationen. Bei<br />

anderen Fenstermanagern gelangen Sie<br />

2 Die Zwischenablage in Aktion, nachdem Sie den Shortcut für belegen gedrückt haben:<br />

Ein Speicherplatz füllt sich mit dem aktuellen Wert der Zwischenablage.<br />

Listing 2<br />

/home/IhrVerzeichnis/zwischenablage.sh belegen<br />

/home/IhrVerzeichnis/zwischenablage.sh abrufen<br />

/home/IhrVerzeichnis/zwischenablage.sh löschen<br />

/home/IhrVerzeichnis/zwischenablage.sh bearbeiten<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

87


Praxis<br />

Thesauri<br />

Freie und kommerzielle Thesauri im Überblick<br />

Die richtigen Zutaten<br />

© Miss_j, 123RF<br />

Gewandte Sprache verleiht einem Text den richtigen Schliff. Wer kommerzielle Thesauri meiden<br />

will, findet in der freien Software-Welt erstklassige Alternativen. Frank Hofmann<br />

README<br />

Ohne Analyse der Sprache enttäuscht jede<br />

Suchfunktion mit einem mageren Ergebnis.<br />

Im Hintergrund kommen dabei heute spezialisierte<br />

Wörterbücher zum Einsatz, sogenannte<br />

Thesauri. Dabei spielen die freien<br />

Projekte in der ersten Liga mit.<br />

Sicher kennen Sie die Situation, in der<br />

Sie erst verzweifeln, und dann doch wieder<br />

Bauklötze staunen: Die Recherche im<br />

Internet nach einem Läufer liefert zunächst<br />

unzählige Treffer – darunter nicht<br />

nur berühmte Sportler, sondern auch<br />

kleine Teppiche und Schachfiguren sowie<br />

laufende Boten, die eine Nachricht<br />

überbringen. Erst wenn Sie die Suche um<br />

weitere Begriffe ergänzen, schwenkt die<br />

Ausgabe oft in die gewünschte Richtung<br />

um. Die Basis dafür bildet eine Analyse<br />

der Sprache, die in den Auswerteprozess<br />

der Suchmaschine integriert ist. Solche<br />

Thesauri erläutern die Zusammenhänge<br />

zwischen den Wörtern einer Sprache anhand<br />

verschiedener Kriterien; diese fließen<br />

in das Ergebnis der Suche ein.<br />

88 www.linux-user.de<br />

10.2014


Thesauri<br />

Praxis<br />

Von außen betrachte, wirkt es daher so,<br />

dass der Computer besser verstünde, wonach<br />

Sie stöbern, woraufhin er Ihnen exakte<br />

und vielfältige Treffer liefert – selbst<br />

dann, wenn Sie sich bei der Schreibweise<br />

des Begriffes vertippt haben.<br />

Obwohl die Benutzerschnittstelle, also<br />

die Eingabemaske, oft recht profan daherkommt,<br />

hat der Vorgang dahinter<br />

kaum noch etwas mit einer einfachen<br />

Stichwort- oder Schlagwortsuche gemeinsam<br />

. Früher glückte eine Recherche<br />

in Dateien oder Dokumenten vorrangig<br />

anhand der richtig ausgewählten<br />

Suchbegriffe, deren korrekter Schreibweise<br />

und etwas Intuition.<br />

In den letzten 20 Jahren entwickelte<br />

sich dieser Vorgang hingegen Schritt für<br />

Schritt zu einem ausgefeilten Prozess, in<br />

dem viele weitere Kriterien eine Rolle<br />

spielen. Betreiber von Suchmaschinen<br />

nutzen mehr als 50 davon, darunter die<br />

Sprache des Dokuments, dessen Format<br />

und Struktur, Fachbegriffe in den Metadaten<br />

sowie den Grad der Vernetzung,<br />

das heißt, wie oft ein Dokument etwa referenziert<br />

oder selbst Ziel eines Links ist.<br />

Das Ergebnis basiert auf Begriffen, die<br />

thematisch zusammengehören. Neben<br />

einer großen Portion Statistik spielt dabei<br />

insbesondere das Wissen um die<br />

sprachlichen Zusammenhänge der einzelnen<br />

Worte eine große Rolle. Dies<br />

stammt aus linguistischen Thesauri<br />

(siehe Kasten Im Überblick).<br />

Aktuelle Beispiele sind der Thesaurus<br />

Linguae Latinae (abgekürzt ThlL oder<br />

1 Detailliertes Suchergebnis und Hierarchie nach „Warnemünde“ im TGN.x<br />

TLL) für Latein, der Thesaurus Linguae<br />

Graecae (TLG) für Griechisch, aber der<br />

UNESCO Thesaurus . Bei dem Letztgenannten<br />

handelt es sich eher um ein<br />

Sammelwerk zu den Bereichen Bildung,<br />

Wissenschaft, Kultur, Sozial- und Humanwissenschaften,<br />

Information und Kommunikation,<br />

Politik, Recht und Wirtschaft.<br />

Alle Einträge stehen in Englisch,<br />

Französisch, Spanisch und Russisch bereit.<br />

Nützlich sind der Europäische Thesaurus<br />

Internationale Beziehungen und<br />

Länderkunde sowie der Getty Thesaurus<br />

of Geographic Names (TGN) . Die-<br />

Relationen<br />

Im Überblick<br />

BF<br />

BS<br />

OB<br />

UB<br />

VB<br />

SB<br />

UF<br />

USE/​SYN<br />

BT<br />

NT<br />

RT<br />

TT<br />

DIN 1463-1<br />

Benutzt für<br />

Benutze Synonym<br />

Oberbegriff<br />

Unterbegriff<br />

Verwandter Begriff<br />

Spitzenbegriff<br />

ISO 2788<br />

Used for<br />

Use synonym<br />

Broader term<br />

Narrower term<br />

Related term<br />

Top term<br />

Der Begriff Thesaurus stammt vom altgriechischen<br />

„thesauros“ (lateinisch: „thesaurus“)<br />

ab und bedeutet Schatz oder Schatzhaus. Allgemein<br />

gesprochen, bezeichnet er eine nach<br />

bestimmten Kriterien geordnete Sammlung<br />

thematisch zusammenhängender Objekte,<br />

eine Art „Wissensspeicher“.<br />

Bezogen auf die Sprach- und Dokumentationswissenschaft<br />

war ein Thesaurus ein<br />

Wörterbuch und somit ein Sammelwerk mit<br />

dem gesamten Wortschatz einer Sprache. In<br />

den 1950er-Jahren veränderte sich dieses hin<br />

zum spezialisierten Nachschlagewerk, das<br />

aus einem kontrollierten, begrenzten Vokabular<br />

und den Relationen der einzelnen<br />

Worte untereinander besteht.<br />

Grundlage für das Vokabular bilden heute die<br />

Begriffe aus der Schlagwortnormdatei der<br />

Deutschen Nationalbibliothek oder der<br />

Library of Congress Subject Headings<br />

(LCSH) . Verwendet werden vorrangig Synonyme<br />

sowie Ober- und Unterbegriffe. Die<br />

Relationen zwischen den einzelnen Begriffen<br />

sind gemäß DIN 1463-1 beziehungsweise<br />

ISO 2788 genormt (siehe Tabelle Relationen)<br />

und als Assoziationen und Verweise bekannt.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

89


Praxis<br />

Thesauri<br />

2 Die Webseite Visual Thesaurus zeigt die Verbindungen zwischen Worten als Baum,<br />

hier am Beispiel „help“.<br />

Listing 1<br />

http://www.dictionaryapi.com/api/v1/references/thesaurus/xml/<br />

umpire?key=API‐Key<br />

Listing 2<br />

<br />

<br />

umpire<br />

<br />

noun<br />

<br />

a person who impartially decides or resolves a dispute or<br />

controversy<br />

usually acts as umpire in the all‐too‐frequent squabbles<br />

between<br />

the two other roommates<br />

adjudicator, arbiter, arbitrator, referee, umpire<br />

jurist, justice, magistrate; intermediary, intermediate,<br />

mediator,<br />

mediatrix, moderator, negotiator; conciliator, go‐between,<br />

peacemaker,<br />

reconciler, troubleshooter; decider<br />

<br />

<br />

ser steht inzwischen als Open Data jedem<br />

Interessenten frei 1 .<br />

Linguistische Thesauri sind in der angewandten<br />

Sprachwissenschaft mit den<br />

beiden Begriffen Wortnetz und Sprachschatz<br />

verankert. Deren Ziel besteht einerseits<br />

darin, unsichtbare (semantische)<br />

Verbindungen zwischen Worten<br />

unterschiedlicher Herkunft und deren<br />

Bedeutung (Relationen und Assoziationen)<br />

anzuzeigen, andererseits die Ähnlichkeit<br />

zwischen den einzelnen Begriffen<br />

zu verdeutlichen.<br />

Zudem dienen Thesauri dem Erforschen<br />

der Sprachgeschichte und zum<br />

Bestimmen von Bedeutungen und deren<br />

Historie. Im Alltag eher als Wörterbuch<br />

für Synonyme bekannt, verhelfen<br />

sie als Nachschlagewerk zu einem eleganteren<br />

Ausdruck und sorgen im optimalen<br />

Fall für eine größere Gewandtheit<br />

in der Sprache.<br />

In der Informationstechnik kommen<br />

Thesauri neben dem Einsatz bei Suchmaschinen<br />

oft als Zugabe zur Textverarbeitung<br />

daher und bilden häufig die<br />

Basis zur Rechtschreibprüfung und verstärkt<br />

als Hilfe für korrekte Grammatik.<br />

Beispiele aus der Praxis sind unter anderem<br />

der KThesaurus und der Open-<br />

Thesaurus für LibreOffice .<br />

Projekte und Werkzeuge<br />

Einen Einstieg zur Recherche im deutschen<br />

Sprachraum bietet die Schweizer<br />

Webseite Lexikon.ch . Dieses Angebot<br />

versteht sich als spezielle Suchmaschine<br />

für Lexika, Thesauri, Wörterbücher, Zitatesammlungen,<br />

Abkürzungsverzeichnisse<br />

und Reimlexika. Sie listet sowohl<br />

kommerzielle als auch freie Projekte auf.<br />

Als reine Online-Angebote stehen unter<br />

anderem Woxicon , Leo und<br />

Beo lingus/​Dict bereit. Woxicon und<br />

Leo bieten Ergänzungen für slawische,<br />

romanische und skandinavische Sprachen<br />

an; Beolingus/​Dict konzentriert<br />

sich hingegen auf Englisch, Spanisch<br />

und Portugiesisch.<br />

Leo und Beolingus/​Dict haben ihren<br />

Ursprung in der Wissenschaft – TU München<br />

und TU Chemnitz – und kooperieren<br />

für die Angabe der Thesauri unter<br />

90 www.linux-user.de<br />

10.2014


Thesauri<br />

Praxis<br />

anderem mit dem Centre National de<br />

Ressources Textuelles et Lexicales<br />

(CNRTL) in Nancy (Lothringen) sowie<br />

den Projekten OpenThesaurus und<br />

WordNet .<br />

Kommerzielle Thesauri als Nachschlagewerk<br />

lagen traditionell in Buchform<br />

vor, so zum Beispiel als Bestandteil der<br />

Standardausgabe des Dudens, des Oxford<br />

English Dictionary oder des Dictionaire<br />

Robert. Die meisten Verlage integrieren<br />

ihren Thesaurus inzwischen aber<br />

mittlerweile direkt in ihr Online-Angebot<br />

und ermöglichen den Zugriff über den<br />

Webbrowser oder bieten alternativ eine<br />

passende App dafür an. Allerdings richten<br />

sich diese Angebote eher an Gelegenheitsnutzer<br />

mit 5000 bis 10 000 Abfragen<br />

pro Tag und Benutzer.<br />

Für den unbegrenzten Einsatz sowie<br />

die Integration in eine eigene Applikation<br />

stellen die Verlage eine Schnittstelle<br />

(API) bereit. Die Arbeit mit dieser setzt<br />

voraus, dass Sie sich registrieren und einen<br />

API-Key erwerben. Diesen Key übermitteln<br />

Sie bei jedem Aufruf.<br />

Macmillan Dictionary , Merriam-<br />

Webster und Cambridge Dictionaries<br />

Online geben die Ergebnisse als XML-<br />

Daten oder Javascript Object Notation<br />

(JSON) zurück und orientieren sich damit<br />

an den derzeit gängigen Standards<br />

im Web. Listing 1 zeigt eine Anfrage bei<br />

Merriam-Webster, Listing 2 die passende<br />

Antwort im XML-Format.<br />

Pons, der Verlag für Wörterbücher, bietet<br />

die Anbindung an die hauseigene<br />

Datenbank als eigenständigen Service<br />

an , Mitbewerber Langenscheidt fokussiert<br />

auf das Angebot in Form von<br />

Büchern und spezifischen Apps für die<br />

unterschiedlichen mobilen Geräte.<br />

Um sich die Facetten einzelner Worte<br />

als Graphen anzuschauen, bietet sich<br />

der Visual Thesaurus an. Dieser zeigt<br />

die Verbindungen zwischen den Worten<br />

bildhaft als einzelne Knoten und Kanten<br />

im Webbrowser an 2 . Die Anzeige basiert<br />

auf Javascript und erlaubt es, die<br />

Grafik in jede gewünschte Richtung zu<br />

drehen. Das gelingt, indem Sie den gewünschten<br />

Knoten anklicken. Ohne einen<br />

API-Key dürfen Sie jedoch nur eine<br />

begrenzte Anzahl Aufrufe tätigen. Diese<br />

3 Das kommerzielle Produkt Wordnik zeichnet sich durch ein übersichtliches und gut<br />

strukturiertes Suchergebnis aus.<br />

reichen in der Regel jedoch aus, um einen<br />

groben Eindruck zu erlangen.<br />

Wordnik<br />

Das kommerzielle Produkt Wordnik ,<br />

eine Art aufgebohrtes Wörterbuch ausschließlich<br />

für die englische Sprache,<br />

4 Anfrage zum Suchbegriff „fair“ im WordNet Browser.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

91


Praxis<br />

Thesauri<br />

5 Eine vollständige Auswahl über den<br />

OpenThesaurus-Dialog.<br />

fokussiert in der Ausgabe insbesondere<br />

auf mobile Geräte. Vom Funktionsumfang<br />

her beinhaltet Wordnik Beschreibungen<br />

von Wörtern und Erläuterungen<br />

zu deren Bedeutungen sowie eine größere<br />

Menge an Beispielen. Dabei bindet<br />

es die Ergebnisse verschiedener Quellen<br />

mit ein, so vom Wiktionary sowie aus<br />

WordNet 3 .<br />

Alle Module stehen unter der Apache<br />

Lizenz, den zugehörigen Quellcode finden<br />

Sie in einem Github-Repository. Die<br />

Anbindung gelingt über verschiedene<br />

Module und Schnittstellen, wie Python,<br />

Ruby, Javascript, Java und PHP. Der Einsatz<br />

setzt ein Registrieren beim Hersteller<br />

voraus, von dem Sie dann einen entsprechenden<br />

API-Key erhalten.<br />

Freie Thesauri<br />

Im Bereich der freien Software tummeln<br />

sich ebenfalls eine Reihe von Projekten,<br />

die sich mit der Thematik Thesaurus beschäftigen.<br />

Zu etlichen Programmen bestehen<br />

Schnittstellen, obwohl diese<br />

manchmal etwas versteckt sind.<br />

Das bereits mehrfach erwähnte Word-<br />

Net ist das Ergebnis des gleichnamigen<br />

Forschungs projekts der Princeton University,<br />

das inzwischen seit mehreren<br />

Jahrzehnten an einer lexikographischen<br />

Datenbank der englischen Sprache arbeitet.<br />

Es gruppiert Substantive, Verben,<br />

Adjektive und Adverbien auf semantischer<br />

und lexikalischer Ebene. Das Projekt<br />

bildet die Basis für vergleichende<br />

Sprachwissenschaft und das Verarbeiten<br />

der natürlichen Sprache und ist damit<br />

die Grundlage für mehrere der hier vorgestellten<br />

Programme.<br />

Neben einer webbasierten Schnittstelle<br />

steht der aktuelle Forschungsstand für<br />

verschiedene Plattformen bereit – unter<br />

anderem als Debian-Paket . Dieses beinhaltet<br />

sowohl ein Kommandozeilenprogramm<br />

wn, als auch eine grafische<br />

Applikation namens WordNet Browser.<br />

Mit dem Aufruf aus Listing 3 erhalten Sie<br />

einen Überblick zu den Synonymen<br />

samt deren Bedeutung zum Substantiv<br />

„fair“. Der Parameter ‐synsn setzt sich<br />

aus ‐syns zur Auswahl der Synonyme<br />

und n zum Einschränken auf Substantive<br />

(engl. nouns) zusammen.<br />

Über das Kommando wnb starten Sie<br />

das GUI-Programm und geben im Eingabefeld<br />

oben links den Suchbegriff ein.<br />

Unter dem Eingabefeld erscheinen bis<br />

zu vier Knöpfe, die die jeweilige verfügbare<br />

Wortform anzeigen. Um die Übersicht<br />

auf Synonyme zu Substantiven einzuschränken,<br />

klicken Sie auf die Schaltfläche<br />

Noun und wählen dann aus der<br />

Liste Synonyms, ordered by estimated<br />

frequency aus. Das Ergebnis in Abbildung<br />

4 ist identisch zur Ausgabe auf<br />

der Kommandozeile.<br />

Für WordNet existieren eine Reihe von<br />

Implementationen; die Projektseite listet<br />

diese auf. Für den Einsatz mittels Perl<br />

nutzen Sie am besten das Modul Word-<br />

Net-QueryData , das in Form des Debian-Pakets<br />

libwordnet-querydata-perl bereitsteht.<br />

Für Python hilft Ihnen das Python<br />

Natural Language Toolkit (NLTK)<br />

weiter . Letzteres verfügt über eine<br />

passende Klasse für WordNet.<br />

6 Kthesaurus bezieht seine Daten aus der WordNet-Datenbank<br />

und versteht sich aus diesem Grund ausschließlich auf<br />

Englisch als Sprache.<br />

7 Das Rechercheergebnis zum Begriff „help“ mittels Kthesaurus in<br />

der WordNet-Datenbank.<br />

92 www.linux-user.de<br />

10.2014


Thesauri<br />

Praxis<br />

8 Goldendict vereint unter einer übersichtlichen Oberfläche die Ergebnisse aus verschiedenen<br />

Quellen zum Begriff „fair“.<br />

OpenThesaurus<br />

Das Projekt OpenThesaurus startete<br />

2002 zunächst als Ergänzung zu Open-<br />

Office, heute ist es ebenso fester Bestandteil<br />

von LibreOffice und Papyrus<br />

. Es beschreibt sich selbst als ein freies<br />

deutsches Wörterbuch für Synonyme“. Es<br />

steht jedem frei, sich an dem Projekt zu<br />

beteiligen. Es ist spezialisiert auf Wörter<br />

in unterschiedlicher Schreibweise, aber<br />

identischer Bedeutung. Derzeit stehen<br />

Sammlungen für Deutsch, Schweizerdeutsch,<br />

Niederländisch, Norwegisch,<br />

Polnisch, Portugiesisch, Slowakisch, Slowenisch<br />

und Spanisch bereit. Alle Inhalte<br />

stehen unter der GNU Lesser General<br />

Public License (LGPL).<br />

Der Thesaurus gehört nicht zu den<br />

Standardmodulen, Sie installieren ihn<br />

über die Paketverwaltung nach. Unter<br />

Debian heißt das Paket mythes-de (für<br />

Deutsch) und mythes-de-ch in der<br />

schweizer Variante. Das Werkzeug steht<br />

dann unter Extras | Language | Thesaurus<br />

zur Verfügung. Rufen Sie diesen Eintrag<br />

auf, öffnet sich ein neues Fenster 5 .<br />

Aus der Liste darunter wählen Sie die<br />

gewünschte Alternative aus und übertragen<br />

sie in den Text. Haben Sie zuvor<br />

ein Wort im Text markiert, gelingt Gleiches<br />

über das Kontextmenü. Mit einem<br />

Rechtsklick öffnen Sie dieses und wählen<br />

neben dem Eintrag Synonyme das<br />

Entsprechende aus.<br />

Selbst ohne LibreOffice besteht die<br />

Möglichkeit, OpenThesaurus zu nutzen –<br />

und zwar über die Webseite des Projekts.<br />

In das Eingabefeld tragen Sie das gewünschte<br />

Wort ein und erhalten nach<br />

dem Klick auf den Pfeil eine ausführliche<br />

Information zu dem betreffenden Wort.<br />

Kthesaurus<br />

Kthesaurus 6 leistet Ähnliches für die<br />

Calligra-Suite (vormals KOffice) wie<br />

OpenThesaurus für LibreOfffice. Es setzt<br />

nicht auf Letzteres auf, sondern bezieht<br />

die lexikalischen Informationen zu den<br />

Wörtern aus der WordNet-Datenbank.<br />

Daher steht Kthesaurus nur für Englisch<br />

bereit. Um die Software zu verwenden,<br />

installieren Sie das gleichnamige Paket.<br />

Im Eingabefeld oben links tragen Sie<br />

das gewünschte Wort ein und lösen<br />

über den Knopf Search eine Datenbanksuche<br />

aus. Daraufhin füllen sich in der<br />

Listing 3<br />

01 $ wn fair ‐synsn<br />

02 <br />

03 Synonyms/Hypernyms (Ordered by<br />

Estimated Frequency) of noun<br />

fair<br />

04 <br />

05 4 senses of fair<br />

06 <br />

07 Sense 1<br />

08 carnival, fair, funfair<br />

09 => show<br />

10 <br />

11 Sense 2<br />

12 fair<br />

13 => gathering,<br />

assemblage<br />

14 <br />

15 Sense 3<br />

16 fair<br />

17 => exhibition,<br />

exposition, expo<br />

18 <br />

19 Sense 4<br />

20 bazaar, fair<br />

21 => sale, cut‐rate sale,<br />

sales event<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

93


Praxis<br />

Thesauri<br />

Karteikarte Thesaurus die drei Spalten jeweils<br />

mit passenden Synonymen (Spalte<br />

1), Oberbegriffen (Spalte 2) und Unterbegriffen<br />

(Spalte 3).<br />

Mit dem Knopf Replace ersetzen Sie<br />

das Wort im Text durch die Auswahl (nur<br />

zu sehen, wenn Sie Kthesaurus innerhalb<br />

von Calligra-Office aufgerufen haben). Sie<br />

verändern die Suche im Wortschatz, indem<br />

Sie einen der Einträge aus den Spalten<br />

mit einem Doppelklick auswählen.<br />

Über Karteireiter wechseln Sie zwischen<br />

der reinen Suche und dem Eintrag<br />

aus der WordNet-Datenbank. Die Abbildung<br />

7 zeigt einen Überblick zum Wort<br />

„help“, nach der durchschnittlichen Häufigkeit<br />

sortiert. Über das Auswahlfeld erhalten<br />

Sie weitere Informationen, sofern<br />

die WordNet-Datenbank diese enthält,<br />

so etwa Verbundworte (Worte im Zusammenhang),<br />

Synonyme, Antonyme<br />

und auch Beispiele aus dem Alltag.<br />

GoldenDict<br />

Das Projekt GoldenDict vereint verschiedene<br />

Quellen unter einer einheitlichen<br />

Benutzeroberfläche. Die Desktop-<br />

Anwendung setzt auf Qt und das Webkit-Framework<br />

auf. In Debian finden<br />

Sie das Programm im Paket goldendict.<br />

Das Programm dient als Schnittstelle zu<br />

verschiedenen Wörterbüchern und Datenquellen,<br />

unter anderem Wikipedia,<br />

dem Wiktionary und WordNet, um daraus<br />

die Informationen zusammenzustellen.<br />

Als Benutzer legen Sie in den Einstellungen<br />

fest, welche der Kanäle das Programm<br />

auswertet. Im Eingabefeld oben<br />

links tragen Sie den Suchbegriff ein. Nun<br />

erscheinen in der linken Spalte ähnliche<br />

Begriffe, aus denen Sie bei Bedarf wählen.<br />

In der mittleren Spalte sehen Sie das<br />

Suchergebnis, in der rechten Spalte die<br />

dafür verwendeten Quellen 8 .<br />

Im Beispiel erfolgte die Recherche<br />

nach dem Begriff „fair“ – jeweils in der<br />

deutschen und englischsprachigen Wikipedia<br />

sowie über die WordNet-Datenbank.<br />

Letzteres ist hier als aufbereitetes<br />

Suchergebnis dargestellt. Um als Thesaurus<br />

auf der Basis von WordNet zu dienen,<br />

benötigen Sie noch das zusätzliche<br />

Paket goldendict-wordnet aus den Paketquellen,<br />

welches die Anbindung der beiden<br />

Projekte aneinander ermöglicht.<br />

Wiktionary<br />

Das Wiktionary-Projekt gehört mit seinen<br />

mittlerweile über 370 000 Einträgen<br />

in mehr als 200 Sprachen zu den imposanteren<br />

Wikimedia-Ablegern. Es dient<br />

zwar in erster Linie als Wörterbuch, erfasst<br />

aber zu jedem Eintrag neben der<br />

Worttrennung, Aussprache, Bedeutung<br />

und Herkunft auch Synonyme und Antonyme<br />

9 . Das Wiktionary nutzen Sie<br />

über den Browser, eine API zum Einbinden<br />

in eigene Projekte gibt es online .<br />

Fazit<br />

Dieser Beitrag gibt einen Überblick zu<br />

den verschiedenen Thesauri, die derzeit<br />

als kommerzielle oder freie Varianten<br />

verfügbar sind. Ob zum flinken Nachschlagen<br />

im Webbrowser oder über die<br />

Kommandozeile – kein Benutzer geht<br />

dabei leer aus.<br />

Nur angerissen wurde bislang, wie Sie<br />

Thesauri und damit verbundene Technologien<br />

in Ihren eigenen Programmen<br />

nutzen können. Darauf gehen wir in einem<br />

Folgeartikel anhand der Programmiersprache<br />

Python ein und beleuchten<br />

dabei die Bibliotheken NLTK und AdvaS<br />

genauer. (agr) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/32601<br />

9 Wiktionary gehört zu den imposantesten Wikimedia-Ablegern. Hier das Suchergebnis zum Begriff „fair“.<br />

94 www.linux-user.de


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talicom GmbH 30169 Hannover, Calenberger Esplanade 3 0511-123599-0 www.talicom.de 3 3 3 3 3<br />

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LINET Services GmbH 38118 Braunschweig, Cyriaksring 10a 0531-180508-0 www.linet-services.de 3 3 3 3 3 3<br />

OpenIT GmbH 40599 Düsseldorf, In der Steele 33a-41 0211-239577-0 www.OpenIT.de 3 3 3 3 3<br />

Linux-Systeme GmbH 45277 Essen, Langenbergerstr. 179 0201-298830 www.linux-systeme.de 3 3 3 3 3<br />

Linuxhotel GmbH 45279 Essen, Antonienallee 1 0201-8536-600 www.linuxhotel.de 3<br />

OpenSource Training Ralf Spenneberg 48565 Steinfurt, Am Bahnhof 3-5 02552-638755 www.opensource-training.de 3<br />

Intevation GmbH 49074 Osnabrück, <strong>Neue</strong>r Graben 17 0541-33508-30 intevation.de 3 3 3 3<br />

uib gmbh 55118 Mainz, Bonifaziusplatz 1b 06131-27561-0 www.uib.de 3 3 3 3<br />

LISA GmbH 55411 Bingen, Elisenhöhe 47 06721-49960 www.lisa-gmbh.de 3 3 3 3 3<br />

saveIP GmbH 64283 Darmstadt, Saalbaustr. 8-10 06151-666266 www.saveip.de 3 3 3 3 3<br />

1 = Hardware 2 = Netzwerk/TK 3 = Systemhaus 4 = Seminaranbieter 5 = Software 6 = Schulung/Beratung <br />

96 www.linux-user.de<br />

10.2014


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IT-Profimarkt<br />

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LinuxHaus Stuttgart 70565 Stuttgart, Hessenwiesenstraße 10 0711-2851905 www.linuxhaus.de 3 3 3 3 3<br />

Manfred Heubach EDV und Kommunikation 73730 Esslingen, Hindenburgstr. 171 0711-4904930 www.heubach-edv.de 3 3 3 3<br />

Waldmann EDV Systeme + Service 74321 Bietigheim-Bissingen, Pleidelsheimer Str. 25 07142-21516 www.waldmann-edv.de 3 3 3 3 3<br />

in-put Das Linux-Systemhaus 76133 Karlsruhe, Moltkestr. 49 0721-6803288-0 www.in-put.de 3 3 3 3 3 3<br />

Bodenseo 78224 Singen, Pomeziastr. 9 07731-1476120 www.bodenseo.de 3 3 3<br />

Linux Information Systems AG 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-993412-0 www.linux-ag.com 3 3 3 3 3<br />

LIS-Linuxland GmbH 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-99341441 www.linuxland.de 3 3 3 3 3 3<br />

Synergy Systems GmbH 81829 München, Konrad-Zuse-Platz 8 089-89080500 www.synergysystems.de 3 3 3 3 3<br />

B1 Systems GmbH 85088 Vohburg, Osterfeldstraße 7 08457-931096 www.b1-systems.de 3 3 3 3 3<br />

ATIX AG 85716 Unterschleißheim, Einsteinstr. 10 089-4523538-0 www.atix.de 3 3 3 3 3 3<br />

Tuxedo Computers GmbH 86343 Königsbrunn , Zeppelinstr. 3 0921-16498787-0 www.linux-onlineshop.de 3 3 3 3<br />

OSTC Open Source Training and Consulting GmbH 90425 Nürnberg, Waldemar-Klink-Str. 10 0911-3474544 www.ostc.de 3 3 3 3 3 3<br />

Dipl.-Ing. Christoph Stockmayer GmbH 90571 Schwaig, Dreihöhenstr. 1 0911-505241 www.stockmayer.de 3 3 3<br />

pascom - Netzwerktechnik GmbH & Co.KG 94469 Deggendorf, Berger Str. 42 0991-270060 www.pascom.net 3 3 3 3 3<br />

RealStuff Informatik AG CH-3007 Bern, Chutzenstrasse 24 0041-31-3824444 www.realstuff.ch 3 3 3<br />

CATATEC CH-3013 Bern, Dammweg 43 0041-31-3302630 www.catatec.ch 3 3 3<br />

Syscon Systemberatungs AG CH-8036 Zürich, Postfach 0041-44-4542010 www.syscon.ch 3 3 3 3 3<br />

Würth Phoenix GmbH IT-39100 Bozen, Kravoglstraße 4 0039 0471 56 41 11 www.wuerth-phoenix.com 3 3 3 3<br />

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10.2014 www.linux-user.de<br />

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97<br />

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Service<br />

Usergroups<br />

Linux.Usergroups<br />

Im Folgenden die Liste der uns bekannten Linux-Usergroups im deutschsprachigen Raum in Kurz fassung. Änderungen und Updates bitte der Redaktion (usergroups@linuxnewmedia.de) mitteilen (Name, Beschrei bung,<br />

Treffpunkt, Adresse, Ansprechpartner, Homepage, E-Mail, Telefon, Fax, Mitgliederzahl ...).<br />

Aachen<br />

Aachen<br />

Ahaus<br />

Ahlen/Westfalen<br />

Ahrtal<br />

Aichach<br />

Altdorf /<br />

Nürnberg<br />

Amberg<br />

Ansbach<br />

Aschaffenburg<br />

Augsburg<br />

Backnang<br />

Bad Brückenau<br />

Bad Driburg<br />

Bad Hersfeld<br />

Bad Wildungen<br />

Bamberg<br />

Basel (CH)<br />

Bautzen<br />

Bayreuth<br />

Bergisch<br />

Gladbach<br />

Berlin<br />

Berlin<br />

Berlin /<br />

Marzahn-<br />

Hellersdorf<br />

Bern (CH)<br />

Aachener Linux-Usergroup<br />

(ALUG)<br />

http://www.alug.de<br />

Computer-Club an der RWTH<br />

Aachen e.V. (CCAC)<br />

http://www.ccac.rwth-aachen.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Ahaus (LUGAH)<br />

http://www.lugah.de<br />

LUG Ahlen<br />

http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />

Linux-Usergroup Ahrtal (Ahrlug)<br />

http://www.ahrlug.de<br />

Linux-Usergroup Aichach<br />

http://www.lug-aichach.de<br />

GNU/Linux User Group Altdorf<br />

(GLUGA)<br />

http://www.gluga.de<br />

Open-Source-Stammtisch<br />

Amberg (amTuxTisch)<br />

http://www.amtuxtisch.de/<br />

Linux-Usergroup Ansbach<br />

(LUGAN)<br />

http://www.lug-an.de<br />

Linux-Usergroup Aschaffenburg<br />

(LUGAB)<br />

http://www.lugab.de<br />

Linux-Usergroup Augsburg<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.de<br />

Linux-Usergroup Backnang<br />

http://www.lug-bk.de<br />

Linux-Usergroup Bad Brückenau<br />

BrunoZehe@web.de<br />

Linux-Usergroup Bad Driburg<br />

http://www.bdpeng.de.vu<br />

Linux-Usergroup Hersfeld<br />

http://www.lugh.de<br />

Linux-Usergroup Bad Wildungen<br />

http://linuxheaven.cjb.net<br />

Linux-Usergroup Bamberg<br />

(GLUGBA)<br />

http://www.lug-bamberg.de<br />

Linux-Usergroup Basel (BLUG)<br />

http://www.blug.ch<br />

Linux-Usergroup Bautzen<br />

http://www.lug-bz.de<br />

Linux-Usergroup Bayreuth<br />

http://www.linux-bayreuth.de<br />

Bergische Linux- und Unix-<br />

Enthusiasten u. -Freunde<br />

(BLUEFROGS)<br />

http://www.bluefrogs.de<br />

Linux-Usergroup Berlin (BeLUG)<br />

http://www.belug.de<br />

Ubuntu Berlin<br />

http://www.ubuntu-berlin.de<br />

Open-Source-Fan-Group<br />

Marzahn-Hellersdorf (OSFanG)<br />

http://www.osfang.de<br />

Linux-Usergroup Bern (LUGBE)<br />

http://www.lugbe.ch<br />

Biel / Bienne /<br />

Seeland (CH)<br />

Bielefeld<br />

Bitburg-Prüm<br />

Bocholt<br />

Bochum<br />

Bonn<br />

Bonn<br />

Bozen (Südtirol)<br />

Brandenburg<br />

Bremen<br />

Bremerhaven<br />

Bretten<br />

Bruchsal<br />

Buchholz<br />

Nordheide<br />

Burghausen<br />

Böblingen /<br />

Sindelfingen<br />

Celle<br />

Cham<br />

Chemnitz<br />

Cottbus<br />

Damme<br />

Darmstadt<br />

Datteln<br />

Delitzsch<br />

(Sachsen)<br />

Linux-Usergroup Seeland<br />

(LugSeeland)<br />

http://www.lugseeland.ch<br />

Linux Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Bielefeld/<br />

Linux-Usergruppe Schneifeltux<br />

http://www.schneifeltux.de<br />

Linux-Usergroup Bocholt (BLUG)<br />

http://www.blug.de<br />

Linux-Usergroup Bochum<br />

(BGLUG)<br />

http://www.bglug.de<br />

Bonner Linux-Usergroup<br />

(BOLUG)<br />

http://www.bonn.linux.de/<br />

Linux/Unix Usergroup Sankt<br />

Augustin (LUUSA)<br />

http://www.luusa.org<br />

Linux-Usergroup Bozen (LUGBZ)<br />

http://www.lugbz.org<br />

Brandenburger Linux User<br />

Group e.V. (BraLUG)<br />

http://www.bralug.de<br />

Linux-Stammtisch Bremen<br />

http://lug-bremen.info<br />

Linux-Stammtisch Bremerhaven<br />

http://www.lug-bhv.de/<br />

Brettener Linux-Usergroup<br />

(BRELUG)<br />

http://www.brelug.de<br />

Linux-Usergroup Bruchsal<br />

http://www.lug-bruchsal.de<br />

Linux-Usergroup Buchholz<br />

Nordheide<br />

http://lugbuchholz.cwsurf.de/<br />

Linux-Usergroup Burghausen<br />

http://www.lug-burghausen.org<br />

Linux-Usergroup Böblingen/<br />

Sindelfingen (LUGBB)<br />

http://www.lugbb.org<br />

LUG Celle<br />

http://www.lug-celle.de<br />

Linux-Usergroup Oberpfalz<br />

(LUGO)<br />

http://lugo.signum-media.de<br />

Linux-Usergroup Chemnitz<br />

(CLUG)<br />

http://www.clug.de<br />

Cottbuser Linux-Usergroup<br />

(COLUG)<br />

http://www.colug.de/<br />

Users of Linux Damme (ULD)<br />

http://www.damme.de<br />

Linux User Group Darmstadt<br />

(DaLUG)<br />

http://www.dalug.org<br />

Linux-Usergroup Datteln (LUGD)<br />

http://www.lug-datteln.de<br />

Linux-Usergroup Delitzsch<br />

http://www.lug-delitzsch.de<br />

Detmold<br />

Dorfen<br />

Dormagen<br />

Dortmund<br />

Dresden<br />

Duisburg<br />

Düsseldorf<br />

Ebstorf<br />

Eggenfelden<br />

Eichsfeld<br />

Eisenach<br />

Elmshorn<br />

Erding<br />

Erlangen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Esslingen<br />

Ettlingen / Albtal<br />

Flensburg<br />

Frammersbach<br />

Frankfurt<br />

Freiburg<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Detmold/<br />

Linux-Usergroup Dorfen (LUGD)<br />

http://www.dolug.de<br />

PinguinPower (PP)<br />

http://www.dorlug.de<br />

Linux-Usergroup Dortmund<br />

(LUGRUDO)<br />

http://www.outerspace.de/<br />

lugrudo/<br />

Linux-Usergroup Dresden<br />

http://lug-dd.schlittermann.de/<br />

Duisburger Linux-Usergroup<br />

(DULUG)<br />

http://www.dulug.de<br />

Linux-Usergroup Düsseldorf<br />

(DLUG)<br />

http://www.dlug.de<br />

Ebstorfer Linux-Stammtisch<br />

(ELST)<br />

support@konqi-werkstatt.de<br />

Eggenfeldener Linux-Usergroup<br />

(EgLUG)<br />

http://www.lug-eggenfelden.org<br />

Eichsfelder Linux User Group<br />

(EICLUG)<br />

http://linux.eichsfeld.net<br />

Linux-Usergroup Eisenach<br />

http://lug-eisenach.de/<br />

Computerclub Elmshorn e.V.<br />

http://www.cceev.de/<br />

Linux-Usergroup Erding<br />

http://www.lug-erding.de<br />

Erlanger Linux-Usergroup<br />

(ERLUG)<br />

http://www.erlug.de<br />

Essener Linux-Freunde (ELiF)<br />

http://www.linuxstammtisch.de<br />

Essener Linux-Stammtisch<br />

(ELiSta)<br />

http://members.tripod.de/elista<br />

Essener Linux-Usergroup<br />

(ELUG)<br />

http://www.elug.de<br />

Perl Mongers im Ruhrgebiet<br />

(Ruhr.pm)<br />

http://ruhr.pm.org/<br />

Linux-Usergroup Esslingen<br />

http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />

de/lug/<br />

LUG Albtal<br />

http://www.lug-albtal.de<br />

Linux-Usergroup Flensburg<br />

(LUGFL)<br />

http://www.lugfl.de<br />

Frammersbacher LUG<br />

kke@gmx.net<br />

Linux-Usergroup Frankfurt<br />

http://www.lugfrankfurt.de<br />

Freiburger Linux-Usergroup<br />

(FLUG)<br />

http://www.freiburg.linux.de<br />

Freising<br />

Friedrichshafen<br />

Fulda<br />

Fürstenfeldbruck<br />

Fürth<br />

Gießen<br />

Gießen<br />

Grafing<br />

Greifswald<br />

Groß-Gerau<br />

Gummersbach<br />

Gunzenhausen<br />

Gütersloh<br />

Göttingen<br />

Göttingen<br />

Hagenberg (A)<br />

Halberstadt<br />

Halle<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

Hameln<br />

Hanau<br />

Hannover<br />

Linux-Usergroup Freising<br />

(LUGFS)<br />

http://www.lug-fs.de<br />

Yet another Linux User Group<br />

(YALUG)<br />

http://yalug.de<br />

Linux-Usergroup Fulda<br />

http://lug.rhoen.de<br />

LUG des Bürgernetzes Landkreis<br />

Fürstenfeldbruck (LUG FFB)<br />

http://lug.ffb.org/<br />

Fürther Linux-Usergroup (FLUG)<br />

http://www.fen-net.de/flug<br />

Linux-Usergroup Gießen (LUGG)<br />

http://www.lugg.de<br />

LUG der Liebig-Schule Gießen<br />

(LioLUG)<br />

http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />

Linux-Usergroup Grafing (LUGG)<br />

http://www.lug-grafing.org<br />

Linux-Usergroup Greifswald<br />

http://www.lug-hgw.de/<br />

Linux-Usergroup Groß-Gerau<br />

(LUGGG)<br />

http://www.luggg.de<br />

Gummersbacher Linux-<br />

Usergroup (GULUG)<br />

http://www.gulug.info<br />

Gunzenhauser Linux-Usergroup<br />

(LUGGUU)<br />

http://www.gunnet.de/linux<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Guetersloh/<br />

Göttinger Linux User Group<br />

(GOELUG)<br />

http://www.goelug.de/<br />

Göttinger Unix/Linux-<br />

Anwendergruppe (GULAG)<br />

http://gulag.de<br />

Linux User Group der FH<br />

Hagenberg (fhLUG)<br />

http://fhLUG.at<br />

Linux-Usergroup Halberstadt<br />

http://www.lug-hbs.de<br />

Hallesche Linux-Usergroup<br />

(HALIX)<br />

http://www.halix.info<br />

LUG-Balista Hamburg e.V. (LUG-<br />

Balista )<br />

http://www.lug-balista.de<br />

Unix-Gruppe der Hamburger<br />

MH e.V.<br />

http://www.hmh-ev.de<br />

Linux-Usergroup Weserbergland<br />

(LBW)<br />

http://tux.hm<br />

Hanauer Linux-Usergroup<br />

(HULUG)<br />

http://www.hulug.de/<br />

Linux-Usergroup Hannover<br />

(LUGH)<br />

http://lug-hannover.de<br />

98 www.linux-user.de<br />

10.2014


Usergroups<br />

Service<br />

Linux.Usergroups<br />

Hattingen<br />

Hattinger Linux-Usergroup<br />

(HatLug)<br />

http://www.hatlug.de<br />

Koblenz<br />

Linux User Group Mayen-<br />

Koblenz (LUG-MYK)<br />

http://www.lug-myk.de/<br />

Hegau<br />

Hegau Linux User Gruppe<br />

(Hegau LUG)<br />

http://www.linuxag.hegau.org<br />

Konstanz<br />

Linux-Usergroup Bodensee<br />

(LLUGB)<br />

http://llugb.amsee.de/<br />

Heidenheim<br />

Linux User Group Heidenheim<br />

http://www.lug-hdh.de<br />

Konz<br />

Linux-Usergroup Konz (TRILUG)<br />

http://www.trilug.fh-trier.de<br />

Heilbad<br />

Heiligenstadt<br />

Herford<br />

Herrenberg<br />

Hesel<br />

Holzminden<br />

Horrheim<br />

Hoyerswerda<br />

Idstein (Taunus)<br />

Ingolstadt<br />

Iserlohn<br />

Itzehoe<br />

Jena<br />

Jever<br />

Kaarst<br />

Kaiserslautern<br />

Kaiserslautern<br />

Linux-Stammtisch LinuxNode<br />

Eichsfeld<br />

http://linuxnode.eichsfeld.net<br />

GNU/Linux Usergroup Herford<br />

(GLUGHF)<br />

http://lug-owl.de/LugWiki/<br />

GLUGHF<br />

Linux-Stammtisch im Gäu<br />

(LiStiG)<br />

http://www.listig.org<br />

CC Ostfriesland - Linux-Gruppe<br />

http://www.cco-online.de/linux<br />

Computerclub Hochsolling e.V.<br />

http://www.cch-holzminden.de/<br />

Linux-Usergroup Vaihingen/<br />

Enz (VLUG)<br />

http://www.vlug.de<br />

Linux-Usergroup Hoyerswerda<br />

(HOYLUG)<br />

http://linux.griebel-web.eu/<br />

Linux-Usergroup Taunus (LUG-<br />

Taunus)<br />

http://www.lug-taunus.org<br />

Linux-Usergroup Ingolstadt e.V.<br />

http://www.lug-in.de<br />

Linux-Usergroup Iserlohn<br />

http://area51.fh-swf.de/<br />

Computer Club Itzehoe e.V.<br />

(CCIZ)<br />

http://www.cc-itzehoe.de<br />

Linux-Usergroup Jena (LUG<br />

Jena)<br />

http://www.lug-jena.de<br />

Friesische Linux-Usergroup<br />

(FriLUG)<br />

http://www.frilug.de<br />

Kaarster Linux-Usergroup<br />

(KAALUG)<br />

http://www.kaalug.de<br />

Linux-Usergroup Kaiserslautern<br />

(LUG-KL)<br />

http://www.lug-kl.de<br />

Universität Kaiserslautern<br />

(UNIX-AG)<br />

http://www.unix-ag.uni-kl.<br />

de/~linux/<br />

Krefeld<br />

Kreuzlingen (CH)<br />

Kronach<br />

Köln<br />

Köln<br />

Landau<br />

Landshut<br />

Langen (Hessen)<br />

/ Dreieich /<br />

Egelsbach<br />

Langenfeld<br />

Lauf an der<br />

Pegnitz<br />

Leipzig<br />

Lenningen<br />

Lindenberg<br />

Linz (A)<br />

Lippstadt / Soest<br />

/ Erwitte<br />

Lohr<br />

Ludwigsburg<br />

Luxembourg<br />

Linux-Usergroup Krefeld<br />

(LUG-KR)<br />

http://www.lug-kr.de<br />

Linux-Usergroup Kreuzlingen<br />

http://linuxtreff.ch/<br />

Linux-Usergroup Kronach<br />

http://www.lug-kronach.de<br />

Kölner Gentoo Linux User Group<br />

(KGLUG)<br />

http://www.kglug.de<br />

Linux-Workshop Köln (LiWoK)<br />

http://www.uni-koeln.de/<br />

themen/linux/<br />

Linux-Usergroup Landau (LUG-<br />

Landau)<br />

http://www.lug-ld.de<br />

Linux-Usergroup Landshut<br />

http://www.lalug.de<br />

Langener Linux-Usergroup<br />

(LaLUG)<br />

http://www.lalug.net<br />

Langenfelder Linux-Usergroup<br />

(LANLUG)<br />

http://www.lanlug.org<br />

Linux-Usergroup Lauf a. d.<br />

Pegnitz (LUGLAUF)<br />

http://www.lug-lauf.de<br />

Leipziger Linux-Stammtisch<br />

http://www.gaos.org/lug-l/<br />

Linux User Group Lenningen<br />

http://linuxusergrouplenningen.<br />

de.vu<br />

Linux-Usergroup Lindau (LugLi)<br />

http://www.allgaeu.org/lugli<br />

Linux-Usergroup Linz (LUGL)<br />

http://www.lugl.at<br />

Linux Usergroup Erwitte<br />

http://www.lug-erwitte.de<br />

Linux-Usergroup Lohr (LUG<br />

Lohr)<br />

http://lug.lohr-am-main.de<br />

Linux-Usergroup Raum<br />

Ludwigsburg (LuLUG)<br />

http://www.lulug.de<br />

Linux Luxembourg (LiLux)<br />

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Lüneburg<br />

Lünen<br />

Lörrach<br />

Magdeburg<br />

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(LueneLUG)<br />

http://luene-lug.org<br />

LUG Lünen<br />

http://www.lug-luenen.de<br />

Linux-Usergroup Lörrach<br />

(LUGLOE)<br />

http://www.lug-loerrach.de<br />

Magdeburger Linux User Group<br />

e. V. (MDLUG)<br />

http://www.mdlug.de<br />

S. 100<br />

IF YOU USE LINUX, YOU NEED LINUX MAGAZINE<br />

Der internationalen Leserschaft bietet Linux<br />

Magazine einen aktuellen Themenmix aus<br />

ausgesuchten Artikeln der deutschen Magazine –<br />

die Highlights aus Linux-Magazin und <strong>LinuxUser</strong><br />

in englischer Übersetzung. Zusätzliche, ständige<br />

Rubriken wie Software, Business und World News<br />

sowie Insider-Reports von Linux-Messen und<br />

anderen Community-Events spiegeln die aktuellen<br />

Trends der internationalen Linux-Szene wider.<br />

Die Artikel im Linux Magazine basieren hinsichtlich<br />

Qualität, Stil und Aufmachung auf den bekannten<br />

und bewährten Standards der deutschen<br />

Magazine. Der Schwerpunkt liegt konsequent auf<br />

Hands-on-Informationen, die den Anwender und<br />

Profi beim täglichen Linux-Einsatz weiter bringen.<br />

Herausgeber des Linux Magazine ist die Linux<br />

New Media AG, der größte Linux Content Provider<br />

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10.2014<br />

LMI_1-4DIN_german_090128.indd 1 01.09.14 16:44


Service<br />

Usergroups<br />

Linux.Usergroups (Fortsetzung von S. 99)<br />

Marburg<br />

Marburger Linux-Usergroup<br />

(MRLUG)<br />

http://www.mr-lug.de<br />

Oldenburg<br />

Linux-Usergroup Oldenburg<br />

(LUGO)<br />

http://oldenburg.linux.de<br />

Saarland<br />

Linux User Group Saar e.V.<br />

(LUG Saar)<br />

http://www.lug-saar.de<br />

Villingen-<br />

Schwenningen<br />

Linux User Group Villingen-<br />

Schwenningen e.V. (LUG-VS e.V.)<br />

http://www.lug-vs.org<br />

Marktredwitz<br />

Marl<br />

Meppen<br />

Metelen<br />

Mitterteich<br />

Moers<br />

Moers<br />

Mosbach<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München Süd-<br />

Ost / Ottobrunn<br />

Münster<br />

Mönchengladbach<br />

Naumburg<br />

Nieder-Olm<br />

Niederrhein<br />

Norderstedt<br />

Nußdorf / Aiging<br />

Nürnberg<br />

Oberhausen<br />

Oberwallis (CH)<br />

Offenburg<br />

Linux-Gruppe Marktredwitz<br />

ststroes@tirnet.de<br />

Linux-Usergroup Marl<br />

http://www.lug-marl.de<br />

Linux-Usergroup Meppen<br />

http://www.lug-meppen.de<br />

Linux-Stammtisch Metelen<br />

http://www.linuxdu.de<br />

Linux-Usergroup Mitterteich<br />

http://www.linux-mitterteich.de<br />

Linux-Usertreffen in Moers<br />

opers@syrinx1.du.gtn.com<br />

LUG Moers<br />

http://lugmoers.de<br />

Linux-Usergroup Mosbach<br />

(LUGMOS)<br />

http://linuxwiki.de/LugMosbach<br />

BSD Social Event München (BSE)<br />

http://bse.42.org<br />

BSD-Usergroup in München<br />

(BIM)<br />

http://berklix.org/bim/<br />

Münchner Gentoo Linux User<br />

Group (MGLUG)<br />

http://www.mglug.de<br />

Münchner Linux-Usergroup<br />

(MUC-LUG)<br />

http://www.muc-lug.de<br />

Linux-Usergroup Ottobrunn<br />

(LUGOTT)<br />

http://www.lug-ottobrunn.de<br />

Linux-Stammtisch Münster<br />

(MueSLI)<br />

http://www.mueslihq.de<br />

Linux-Usergroup<br />

Mönchengladbach (LUGMOE)<br />

http://www.lugmoe.de<br />

Linux User Group Naumburg<br />

(LUGNMB)<br />

http://lugnmb.dyndns.org<br />

Rheinhessener Linux-<br />

Gemeinschaft<br />

info@kkcs.de<br />

Niederrheinische Linux Unix<br />

User Group (NLUUG)<br />

http://www.nluug.de<br />

Linux-Usergroup Norderstedt<br />

(LUGN)<br />

http://www.lug-norderstedt.de<br />

Linux-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTra)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Linux-Usergroup Nürnberg<br />

(LUGNü)<br />

http://www.align.de/<br />

Linux-Usergroup Oberhausen<br />

(LUGOR)<br />

http://www.linuxob.de<br />

Linux-Usergroup Oberwallis<br />

(LUGO)<br />

http://www.lugo.ch<br />

Linux-Usergroup Offenburg<br />

(LUGOG)<br />

http://www.lugog.de<br />

Olpe<br />

Osnabrück<br />

Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

Paderborn<br />

Peine<br />

Pfaffenhofen<br />

(Ilm)<br />

Pforzheim<br />

Potsdam<br />

Preetz<br />

(Schleswig-<br />

Holstein)<br />

Prerow<br />

Quickborn<br />

Ravensberg<br />

Ravensburg<br />

Ravensburg<br />

Regensburg<br />

Reutlingen<br />

Rheda-<br />

Wiedenbrück<br />

Rhein-Neckar<br />

Rosenheim<br />

Rostock<br />

Rothenburg o. d.<br />

Tauber<br />

Römerberg /<br />

Speyer<br />

Saalfeld<br />

Linux-Usergroup Olpe<br />

http://www.lug-raum-olpe.de.vu<br />

Linux-Usergroup Osnabrück<br />

http://www.lugo.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://www.lug-owl.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Paderborn/<br />

Linux-Usergroup Peine (LUGP)<br />

http://www.lug-peine.org<br />

Hallertux e.V.<br />

http://www.hallertux.de<br />

Linux-Usergroup Pforzheim<br />

(LUGP)<br />

http://www.pf-lug.de<br />

Potsdamer Linux-Usergroup<br />

(UPLUG)<br />

http://www.uplug.de<br />

Linux Usergroup Preetz<br />

(PreetzLUG)<br />

http://preetzlug.de<br />

Linux-Usergroup Prerow<br />

c.dittmann@magrathea.de<br />

Quickborner Linux-Usergroup<br />

(QLUG)<br />

http://www.qlug.net<br />

Linux-Usergroup Ravensberg<br />

(LUGRAV)<br />

http://www.lugrav.de<br />

Informatik- und Netzwerkverein<br />

Ravensburg e.V (LUGRA)<br />

http://www.infnet.verein.<br />

de/linux/<br />

Linux-Usergroup Ravensburg<br />

(LUG)<br />

http://www.yalug.de<br />

Linux-Usergroup Regensburg<br />

http://www.lugr.de<br />

Linux-Usergroup Reutlingen<br />

http://www.lug-reutlingen.de<br />

Linux-Usergroup Rheda-<br />

Wiedenbrück (LUG-RHWD)<br />

http://www.lug-rhwd.de<br />

Unix Usergroup Rhein-Neckar<br />

e.V. (UUGRN)<br />

http://www.uugrn.org<br />

Linux-Usergroup Rosenheim<br />

http://www.lug-ro.org<br />

Rostocker Linux-Usergroup<br />

http://linux.baltic.net<br />

Linux-Usergroup Rothenburg<br />

(LUGROT)<br />

http://lugrot.de<br />

LUG Römerberg / Speyer<br />

http://linuxwiki.de/<br />

LugRoemerbergSpeyer<br />

LUG Slf/Ru<br />

http://lug-slf.de<br />

Salem<br />

Salzburg (A)<br />

Sauerland<br />

Schaumburg<br />

Schwabach<br />

Schweinfurt<br />

Schweiz (CH)<br />

Schwerin<br />

Senftenberg<br />

Siegen<br />

Sinsheim<br />

Speyer<br />

St. Pölten (A)<br />

Stormarn<br />

Stuttgart<br />

Taubertal<br />

Thüringen<br />

Tirol (A)<br />

Traunstein<br />

Troisdorf /<br />

Siegburg / Spich<br />

Tübingen<br />

Ulm<br />

Untermain<br />

Viersen<br />

Linux-Usergroup Salem<br />

http://www.lug-salem.de<br />

Linux-Usergroup Salzburg<br />

http://www.salzburg.luga.or.at<br />

Linux-Usergroup Sauerland<br />

http://www.lug-sauerland.de<br />

Linux-Usergroup Schaumburg<br />

http://www.lug-schaumburg.de<br />

Linux User Schwabach e.V.<br />

(LUSC)<br />

http://www.lusc.de<br />

Linux-Usergroup Schweinfurt<br />

http://www.lug-sw.de<br />

Linux-Usergroup Switzerland<br />

http://www.lugs.ch<br />

West-Mecklenburger Linux-<br />

Usergroup (WEMELUG)<br />

http://www.wemelug.de<br />

Linux-Usergroup Senftenberg<br />

(LUGSE)<br />

http://www.lugse.de<br />

UNIX-AG Siegen (Uni-GH Sie)<br />

http://www.si.unix-ag.org<br />

Linux-Usergroup Sinsheim<br />

(SiLUG)<br />

http://www.linuxwiki.de/<br />

LugSinsheim<br />

Linux-Usergroup Ketsch<br />

http://www.lug-ketsch.de<br />

Linux-Usergroup St. Pölten<br />

(LUGSP)<br />

http://www.lugsp.at<br />

Linux-Usergroup Stormarn<br />

http://www.lug-stormarn.de<br />

Linux-Usergroup Stuttgart<br />

(LUGS)<br />

http://www.lug-s.org/<br />

Taubertäler Linux-Usergroup<br />

(TaLUG)<br />

http://www.talug.de/<br />

Thüringer Linux-Usergroup<br />

(TLUG)<br />

http://www.tlug.de/<br />

Tiroler Linux Usergroup (LUGT)<br />

http://www.lugt.at<br />

Linux-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTS)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Troisdorfer Linux-Usergroup<br />

(TroLUG)<br />

http://www.trolug.de<br />

Linux-Usergroup Tübingen<br />

(LUGT)<br />

http://tuebingen.linux.de<br />

Linux-Usergroup Ulm (LUGU)<br />

http://lugulm.de<br />

Linux-Usergroup Untermain<br />

(LUGU)<br />

http://www.lug-untermain.de<br />

Linux-Usergroup Viersen (LUGV)<br />

http://www.lug-viersen.de<br />

Voralpen (A)<br />

Vorarlberg (A)<br />

Waiblingen<br />

Waldkraiburg<br />

Walsrode<br />

Weil am Rhein<br />

Weinheim<br />

Weißenbrunn<br />

Wernigerode<br />

Westerwald<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wiesbaden<br />

Wilhelmshaven<br />

Witten<br />

Wolfsburg<br />

Worms<br />

Worpswede<br />

(Hüttenbusch)<br />

Wuppertal<br />

Würmtal<br />

Würzburg<br />

Würzburg<br />

Zweibrücken<br />

Zwickau<br />

Linux-Usergroup Voralpen<br />

(VALUG)<br />

http://www.valug.at<br />

Linux-Usergroup Vorarlberg<br />

(LUGV)<br />

http://www.lugv.at<br />

Computerclub Waiblingen e.V.<br />

http://www.ccwn.org<br />

Linux-Usergroup Waldkraiburg<br />

http://www.lug-waldkraiburg.<br />

org<br />

Linux-Usergroup Walsrode<br />

http://www.lug-walsrode.de/<br />

Linux-Usergroup Weil am Rhein<br />

(LUG Weil am Rhein)<br />

lug.vhs@gmail.com<br />

Computer-Club Weinheim e.V.<br />

(CCW)<br />

http://ccw.iscool.net<br />

Linux-Usergroup Kronach<br />

(LUGKR)<br />

http://www.kronachonline.de<br />

Linux-Usergroup Wernigerode<br />

(LUGWR)<br />

http://www.lug-wr.de<br />

Linux-Usergroup Westerwald<br />

http://www.lug-westerwald.de<br />

Linux-Usergroup Austria (LUGA)<br />

http://www.luga.or.at<br />

Linux-Usergroup TU Wien (LLL)<br />

lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />

Linux-Usergroup Wiesbaden<br />

Penguin Usergroup<br />

http://www.pug.org<br />

Linux-Usergroup Wilhelmshaven<br />

(LUG-WHV)<br />

http://www.lug-whv.de<br />

Wittener Linux-Usergroup<br />

(WitLUG)<br />

http://www.witlug.de<br />

Wolfsburger Linux-Usergroup<br />

(WOBLUG)<br />

http://www.lug.wolfsburg.de<br />

Wormser Linux User Group<br />

(WoLUG)<br />

http://www.wolug.de<br />

Linux-Werkstatt<br />

http://linux-werkstatt.<br />

huettenbusch.de<br />

Wuppertaler Linux-Usergroup<br />

(WupLUG)<br />

http://www.wuplug.org<br />

Würmtaler Linux-Usergroup<br />

(WLUG)<br />

http://www.wlug.de<br />

Linux-Usergroup Würzburg<br />

(LUGWUE)<br />

http://www.lugwue.de<br />

Linux-Usergroup Würzburg<br />

(WÜLUG)<br />

http://www.wuelug.de<br />

Linux-Usergroup Zweibrücken<br />

http://www.lug-zw.de<br />

Linux-Usergroup Zwickau<br />

(ZLUG)<br />

http://www.zlug.org<br />

<br />

100 www.linux-user.de<br />

10.2014


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101<br />

05.08.2013 8:42:36 Uhr


Service<br />

Impressum<br />

Impressum<br />

<strong>LinuxUser</strong> ist eine monatlich erscheinende Publikation der<br />

Linux New Media, eines Geschäftsbereichs der Medialinx AG.<br />

Anschrift Putzbrunner Str. 71<br />

81739 München<br />

Telefon: (089) 99 34 11-0<br />

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<br />

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<br />

Jörg Luther (jlu, v. i. S. d. P.)<br />

<br />

Andreas Bohle (agr)<br />

<br />

Christoph Langner<br />

<br />

Thomas Leichtenstern (tle)<br />

<br />

Andreas Bohle (agr)<br />

<br />

Thomas Leichtenstern (tle)<br />

<br />

Erik Bärwaldt, Falko Benthin, Mario Blättermann,<br />

Florian Effenberger, Karsten Günther, Frank Hofmann,<br />

Peter Kreußel, Hartmut Noack, Tim Schürmann,<br />

Dr. Karl Sarnow, Vincze-Áron Szabó, Ferdinand Thommes,<br />

Uwe Vollbracht, Harald Zisler<br />

Elgin Grabe (Titel und Layout)<br />

Bildnachweis: Stock.xchng, 123rf.com, Fotolia.de u. a.<br />

Astrid Hillmer-Bruer<br />

Hans-Jörg Ehren<br />

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Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG<br />

97204 Höchberg<br />

Brian Osborn (Vorstand,<br />

verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

<br />

Hermann Plank (Vorstand)<br />

<br />

Petra Jaser<br />

<br />

Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 24<br />

Fax: +49 (0)89 / 99 34 11 99<br />

Ann Jesse<br />

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Tel.: +1 785 841 88 34<br />

Darrah Buren<br />

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Tel.: +1 785 856 3082<br />

Penny Wilby<br />

<br />

Tel.: +44 1787 21 11 00<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01. 2014.<br />

Pressevertrieb<br />

Abonnentenservice<br />

D / A / CH<br />

MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim<br />

Tel.: (089) 3 19 06-0<br />

Fax: (089) 3 19 06-113<br />

ZENIT Pressevertrieb GmbH <br />

Medialinx AG Leserservice-Team<br />

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Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit<br />

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Solaris, u.a.) verwendet, nicht als Bezeichnung für das Trademark »UNIX« der Open<br />

Group. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm<br />

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Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive<br />

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Copyright © 1999 - 2014 Medialinx AG ISSN: 1615-4444<br />

102 www.linux-user.de<br />

10.2014


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Service<br />

Veranstaltungen<br />

19.-20.09.2014<br />

12. Kieler Open-Source- und Linux-Tage<br />

Kieler Innovations- und Technologiezentrum<br />

Schauenburgerstraße 116<br />

24118 Kiel<br />

http://www.kieler-linuxtage.de<br />

20.-21.09.2014<br />

World Maker Faire New York<br />

New York, NY, USA<br />

http://makerfaire.com<br />

25.09.2014<br />

Linux 2014 Event<br />

Lissabon, Portugal<br />

http://www.eventolinux.org/index.php/en<br />

13.-15.10.2014<br />

CloudOpen Europe 2014<br />

Congress Center Düsseldorf<br />

40474 Düsseldorf<br />

http://events.linuxfoundation.org/events/cloudopeneurope<br />

13.-15.10.2014<br />

LinuxCon Europe 2014<br />

Congress Center Düsseldorf<br />

40474 Düsseldorf<br />

http://events.linuxfoundation.org/events/linuxconeurope<br />

17.-18.10.2014<br />

8. Linux-Informationstage Oldenburg<br />

Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg<br />

Elsässer Straße 66<br />

26121 Oldenburg<br />

http://lit-ol.de<br />

17.-19.10.2014<br />

Ubucon 2014<br />

37191 Katlenburg-Lindau<br />

http://ubucon.de/2014/<br />

09.-14.11.2014<br />

USENIX LISA ’14<br />

Seattle, WA, USA<br />

https://www.usenix.org/conference/lisa14<br />

16.-21.11.2014<br />

SC14<br />

New Orleans, LA, USA<br />

http://sc14.supercomputing.org<br />

18.-20.11.2014<br />

Open Source Monitoring Conference 2014<br />

Holiday Inn Nürnberg City Center<br />

Engelhardsgasse 12<br />

90402 Nürnberg<br />

http://www.netways.de/osmc/<br />

18.-21.11.2014<br />

Android DevCon Fall 2014<br />

San Francisco, CA, USA<br />

http://www.andevcon.com<br />

22.11.2014<br />

16. LinuxDay 2014<br />

HTL Dornbirn<br />

Höchsterstraße 73<br />

6850 Dornbirn, Österreich<br />

http://www.linuxday.at<br />

Autoren<br />

Erik Bärwaldt PC-BSD 10 im Einsatz als Desktop-System 6<br />

SymphonyOS mit dem WebKit-basierten Desktop Mezzo 36<br />

OpenTeacher: <strong>Neue</strong>s Konzept für Lernsoftware 52<br />

Optische Laufwerke und Datenträger auf Fehler prüfen 72<br />

Mehr Datenschutz in Googles Webbrowser Chrome 76<br />

Mario Blättermann Arch Linux mittels Evo/Lution komfortabel installieren 12<br />

Die besten Tiling-Window-Manager im Vergleich 18<br />

Karsten Günther Die Untiefen von Linux mit Sysdig ergründen 80<br />

Frank Hofmann Mit ASCII-Art kunstvolle Bilder erstellen 58<br />

Freie und kommerzielle Thesauri im Überblick 88<br />

Peter Kreußel Druckvorlagen mit Inkscape und Scribus erstellen 44<br />

Thomas Leichtenstern Mehr Datenschutz in Googles Webbrowser Chrome 76<br />

Goran Mladenovic Das System-Clipboard steuern via Zenity und Xclip 84<br />

Andreas Reitmaier Leo Editor, der Zettelkasten für alle Gelegenheiten 68<br />

Vincze-Aron Szabo Keltische Flechtmuster erstellen mit Knotter 64<br />

Ferdinand Thommes Schlichte Eleganz: Budgie Desktop und Evolve OS 24<br />

Das Equinox Desktop Environment für Minimalisten 28<br />

Desktop-Umgebung Hawaii auf Maui Linux 32<br />

LinuxBBQ: 76 Fenstermanager in einem System 40<br />

Uwe Vollbracht Aktuelle Software im Kurztest 16<br />

Thomas Winde Mit ASCII-Art kunstvolle Bilder erstellen 58<br />

Inserenten<br />

1&1 Internet AG www.einsundeins.de 11<br />

EasyLinux www.easylinux.de 39<br />

Fernschule Weber GmbH www.fernschule-weber.de 17<br />

Linux Magazine www.linux-magazine.com 99<br />

Linux-Community www.linux-community.de 49, 101<br />

Linux-Magazin www.linux-magazin.de 2<br />

Linux-Magazin Online www.linux-magazin.de 101<br />

Linuxhotel www.linuxhotel.de 15<br />

<strong>LinuxUser</strong> www.linuxuser.de 31, 41, 43, 103<br />

Medialinx IT-Academy www.medialinx-academy.de 29, 71, 97, 101<br />

PlusServer AG www.plusserver.de 27, 35, 51, 63, 75, 95<br />

Raspberry Pi Geek www.raspberry-pi-geek.de 108<br />

Schlittermann<br />

internet & unix support schlittermann.de 99<br />

Spenneberg Training & Consulting www.spenneberg.com 101<br />

Stockmayer GmbH www.stockmayer.de 101<br />

Tuxedo Computers GmbH www.linux-onlineshop.de 107<br />

05.2014 www.linux-user.de<br />

103


<strong>Vorschau</strong><br />

auf 11/2014<br />

Die nächste Ausgabe<br />

erscheint am 16.10.2014<br />

Videos bearbeiten<br />

Freie Software spielt häufig in der ersten<br />

Liga mit, wenn es um das Bearbeiten<br />

von Videomaterial geht. Egal, ob es sich<br />

um das Konvertieren des Ausgangsmaterials<br />

handelt, das Schneiden der Takes<br />

oder das Aufwerten des Clips mit Effekten:<br />

Für jede dieser Aufgaben findet sich<br />

in den Werkzeugkästen der gängigen<br />

Distributionen das passende Tool. Wir<br />

vergleichen die beliebtesten Kandidaten<br />

aus dieser Riege. Außerdem stellt Ihnen<br />

unser Schwerpunkt ausgefeilte Spezialanwendungen<br />

für das DVD-Authoring<br />

und für Digital Compositing vor.<br />

Schaltzentrale fürs LAN<br />

Gerade beim Einsatz im Heimnetz erscheint<br />

das Aufsetzen eines Servers mit<br />

verschiedenen Diensten oft sehr aufwendig.<br />

Der Zentyal-Server nimmt dieser<br />

Prozedur jedoch durch eine eingängige<br />

Oberfläche ihren Schrecken.<br />

LaTeX-Editor mit Pfiff<br />

LaTeX stellt erhebliche Anforderungen in<br />

Bezug auf Syntax, Struktur und Arbeitsweise.<br />

Da hilft es, wenn der Editor beim<br />

Tippen einen Teil der Arbeit übernimmt<br />

und mit zusätzlichen Funktionen die Arbeit<br />

erleichtert – so wie Rtextdoc.<br />

© Sofia Vlasiuk, 123RF<br />

Die Redaktion behält sich vor,<br />

Themen zu ändern oder zu streichen.<br />

Ausgabe 04/2014 erscheint am 09.10.2014<br />

DTP mit Scribus<br />

Das Layout von Zeitschriften wie Easy-<br />

Linux entsteht meist mit den Adobe-Produkten<br />

InDesign oder QuarkXpress. Die<br />

freie Software Scribus bietet viele der<br />

Features, die man von den diesen beiden<br />

Standardprogrammen kennt. Wir zeigen<br />

Stärken und Schwächen von Scribus und<br />

helfen bei den ersten Schritten.<br />

Emulatoren im Überblick<br />

Emulieren bedeutet im Computerumfeld,<br />

die Funktionsweise einer anderen<br />

Maschine nachzubilden. Wir stellen<br />

Emulatoren für alte Homecomputer,<br />

Spielekonsolen, Android-Smartphones<br />

und auch vollwertige PCs vor, mit denen<br />

Sie fast sämtliche existierende Software<br />

unter Linux nutzen können.<br />

MAGAZIN<br />

Ausgabe 11/2014 erscheint am 02.10.2014<br />

© Ausgangsgrafiken: Alesia Tsvetaeva, 123RF;<br />

Lubos-Chlubny, 123RF<br />

Im Anmarsch: Android L<br />

Bei über 80 Prozent Marktanteil für Android<br />

bei den Smartphones kann von Nische<br />

keine Rede sein. Dass Google zudem<br />

sein bisheriges Benennungsschema umstellt,<br />

lässt die Erwartungen an den Neuankömmling<br />

umso höher sprießen. Unser<br />

Schwerpunkt seziert das neue Android<br />

und zeigt Programmierern und Powerusern,<br />

was ihnen bevorsteht.<br />

Zeitreihen aufbereiten<br />

Schwanken die erfassten Werte stark?<br />

Gibt es einen eindeutigen Trend? In einem<br />

Diagramm erfasst ein Betrachter<br />

sofort, was sich hinter sonst abstrakten<br />

Zahlenkolonnen verbirgt. Graphite produziert<br />

im Web solche Diagramme aus<br />

Zeitreihendaten jeder Art – egal, ob es<br />

sich dabei um I/​O-Performance handelt<br />

oder um die Prozessortemperatur.<br />

104 www.linux-user.de<br />

10.2014


Heft-DVD-Inhalt<br />

Service<br />

<strong>Neue</strong>s auf den Heft-DVDs<br />

PCLinuxOS KDE Fullmonty 2014.08<br />

Speziell an alle Ein- und Umsteiger richtet<br />

sich die Distribution mit dem etwas sperrigen<br />

Namen PCLinuxOS KDE Fullmonty<br />

2014.08. Das auf Mandriva basierende<br />

System nutzt als Paketmanager Synaptic<br />

und überzeugt laut Projektangaben mit<br />

einer sehr guten Hardware-Erkennung.<br />

Bei Fullmonty handelt es sich um einen<br />

speziellen Aufsatz für den KDE-Desktop,<br />

der diesen thematisch in den einzelnen<br />

virtuellen <strong>Desktops</strong> in verschiedene Bereiche<br />

untergliedert. Zu diesen zählen unter<br />

anderem Multimedia, Office, Internet und<br />

System. Jeder davon stellt Ihnen übersichtlich<br />

gegliedert die wichtigsten<br />

Tools der jeweiligen Anwendungssparte<br />

bereit. Sie starten die Live-Distribution<br />

von Seite B der zweiten Heft-DVD.<br />

PC-BSD 10.0: Desktop-Variante mit KDE<br />

Neben Linux hat sich im Universum freier<br />

Betriebssysteme BSD vor allem als Serversystem<br />

in verschiedensten Ausprägungen<br />

einen guten Namen gemacht. Die Desktop-<br />

Variante PC-BSD 10.0 versucht stattdessen,<br />

mit mehr Komfort Endanwender zu locken.<br />

Als Standard-Desktop von PC-BSD dient<br />

KDE SC 4, das auf allzu aufdringliche optische<br />

Gimmicks verzichtet und im KDE-Kickoff-Startmenü<br />

die altbekannte Struktur bietet.<br />

Auf dem Desktop selbst findet sich ein<br />

Starter zu AppCafe und den Systemeinstellungen<br />

von PC-BSD. Letztere ähneln optisch<br />

sehr stark den unter KDE verfügbaren<br />

Tools, bieten jedoch mehr Funktionen.<br />

AppCafe dient als grafisches Frontend<br />

für das Paketmanagementsystem,<br />

das sich analog zu den Linux-Pendants<br />

YaST, Synaptic oder Muon verhält. Sie<br />

booten den PC-BSD-Installer von Seite B<br />

der ersten DVD. Weitere Details zum System<br />

erläutert ein Artikel ab Seite 6.<br />

Evo/​Lution 0.2: Arch mal einfach<br />

Die Installation von Arch Linux gilt gerade<br />

für weniger erfahrene Anwender als schwerer<br />

Brocken, vielleicht nur übertroffen von<br />

Gentoo. Dass es auch anders geht, beweist<br />

Evo/​Lution 0.2. Dahinter verbirgt sich keine<br />

eigene Distribution mit allem Drum und<br />

Dran, sondern ein Live-System, das mithilfe<br />

eines grafischen Installationsprogramms<br />

den Aufbau eines echten Arch Linux ermöglicht.<br />

Damit bietet es genau das,<br />

was viele Arch-Einsteiger suchen. Sie<br />

finden den pfiffigen Installationshelfer<br />

auf Seite A der ersten DVD, ein Artikel ab<br />

Seite 12 erklärt die Details.<br />

Alternative <strong>Desktops</strong> zum Ausprobieren<br />

Passend zum Titelthema Alternative <strong>Desktops</strong><br />

finden Sie auf der DVD eine ganze<br />

Reihe von Distributionen, die in erster Linie<br />

dazu dienen, neue oder eher unbekannte<br />

<strong>Desktops</strong> vorzustellen. Mit von der Partie<br />

sind der Tausendsassa BBC Cream<br />

20140608 mit nicht weniger als 76 frei<br />

wählbaren <strong>Desktops</strong>, Evolve OS Alpha<br />

3, Symphony OS 14.1, Equinox Final<br />

1.0 und zu guter Letzt als ISO-Image<br />

Maui 0.0.2. Bis auf das letztgenannte<br />

booten Sie alle von Seite A der ersten<br />

Heft-DVD. Die zugehörigen Artikel finden<br />

Sie in der Schwerpunkt-Strecke ab Seite 18.<br />

10.2014 www.linux-user.de<br />

105


Service<br />

Heft-DVD-Inhalt<br />

Knoppix 7.4: Mutter aller<br />

Live-Distributionen<br />

Die wohl bekannteste und beliebteste Live-<br />

Distribution, Knoppix, erschien kürzlich<br />

in der neuen Version 7.4. Wie immer<br />

basiert sie auf einem Mix aus Debian<br />

„Stable“, eigenen Paketen<br />

sowie Tools aus dem „Unstable“-<br />

und „Testing“-Zweig.<br />

Zu den Schmankerln des<br />

aktuellen Releases zählt<br />

neben Unmengen neuer<br />

Software-Versionen auch<br />

eine Funktion, die automatisch<br />

den 64-Bit-Kernel<br />

bootet, wenn sie einen<br />

passenden Prozessorkern<br />

entdeckt. Als Grundlage<br />

des Systems dienen Kernel<br />

3.15.6 sowie X.org 7.7.<br />

Dank geschickter Komprimierung<br />

enthält Knoppix mehr als<br />

10 GByte an Software in 3500 Paketen,<br />

darunter LibreOffice 4.3.0,<br />

Gimp 2.8.10 sowie die Webbrowser<br />

Chromium 36.0 und Iceweasel 31.0. (tle) n<br />

Bei der DVD-Edition von <strong>LinuxUser</strong> ist an dieser Stelle der zweite Heft-Datenträger eingeklebt.<br />

Bitte wenden Sie sich per E-Mail an cdredaktion@linux-user.de, falls es Probleme mit der Disk gibt.<br />

<strong>Neue</strong> Programme<br />

Mit Docfetcher 1.1.11 suchen Sie auf der Festplatte in Dokumenten<br />

aller Art nach Inhalten. Das Tool unterstützt die Volltextsuche für<br />

verschiedene Formate, darunter beispielsweise PDF, MS-Word und<br />

sogar MP3-Metadaten. Ç S. 16<br />

Der kompakte IRC-Client Weechat 1.0 ist auf zahlreichen Plattformen<br />

zu Hause. Als Konsolenprogramm mit Curses-Oberfläche<br />

bietet das Tool zahlreiche interessante Funktionen und unterstützt<br />

auch die sichere Kommunikation via SSL und SSH. Ç S. 16<br />

Das Equinox Desktop Environment in der aktuellen Version EDE 2.1<br />

verlässt die ausgetretenen Pfade von GTK oder Qt und setzt voll und<br />

ganz auf das FLTK-Toolkit. EDE begnügt sich bereits mit 128 MByte<br />

Arbeitsspeicher und erfreut damit Fans museumsreifer Hardware.<br />

Das unaufdringliche Design der schlanken grafischen Oberfläche<br />

wirkt mit seinem eigenen Charme. Ç S. 28<br />

Das Java-Programm Jave 5.0 bietet umfangreiche Möglichkeiten,<br />

um ASCII-Art-Bilder selbst zu gestalten. Unter anderem ist es auch<br />

in der Lage, Bitmap-Bilder als ASCII-Art zu öffnen, die Sie danach<br />

nach Belieben verändern. Ç S. 58<br />

Das Grafikwerkzeug Knotter 0.9.6 hat sich darauf spezialisiert, keltische<br />

Flechtmuster zu erstellen, die es mit allen ihren Variationen<br />

zeichnet. Dabei setzt es Ihrer Kreativität kaum Grenzen. Mit verschiedenen<br />

Knotenkonzepten gestalten Sie vielfältige Muster. Gegebenenfalls<br />

erweitern Sie den Funktionsumfang über Plugins weiter. Ç S. 64<br />

Der Leo Editor 4.11 arbeitet mit Entwicklungsumgebungen und Editoren<br />

wie Emacs oder Vim zusammen. Dabei bietet er vor allem das<br />

Gerüst zum Verwalten von Projekten und Zusatzdaten. Ç S. 68<br />

Optische Datenträger unterscheiden sich stark in ihrer Qualität. Außerdem<br />

eignet sich nicht jeder Brenner für den Einsatz mit beliebigen<br />

Rohlingen. Das QPxTool 0.7.2 hilft dabei, Ihre CD-, DVD- und<br />

Blu-ray-Rohlinge immer optimal zu nutzen und fehlerhaft gebrannte<br />

Datenbestände zu vermeiden. Ç S. 72<br />

Das Büropaket LibreOffice 4.3 bringt gleich eine Reihe von <strong>Neue</strong>rungen<br />

und Verbesserungen mit. Dazu zählen eine höhere OOXML-<br />

Interoperabilität, Unterstützung alter Mac-Dateiformate, eine bessere<br />

Kommmentarfunktion, ein intuitiveres Arbeiten mit Tabellenblättern<br />

sowie eine verbesserte Unterstützung für 3D-Modelle in Impress.<br />

106 www.linux-user.de<br />

10.2014

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