STS-Zoobericht 2013 - Schweizer Tierschutz STS
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<strong>STS</strong>-ZOOBERICHT <strong>2013</strong><br />
Pantanal<br />
2012 wurde das Gemeinschaftsgehege „Pantanal“<br />
für die Tierwelt der südamerikanischen<br />
Feuchtsavannen eröffnet. Eine weitere Tierhaltung<br />
mit Vorbildcharakter! Auf einer Fläche von<br />
mehreren 1000 m 2 , die einer Feuchtsavanne mit<br />
lockerem Baumbestand, Schilfgürteln und<br />
Schwemmholz nachempfunden ist, leben<br />
Capybaras, Tapire, Ameisenbären, Gelbbrust-<br />
Kapuziner, Totenkopfäffchen, Hyazintharas,<br />
Wehrvögel (Tschajas) und Chile-Flamingos. Den<br />
Capybaras und Tapiren stehen grossflächige<br />
Weiden, mit Stroh eingestreute Unterstände und<br />
Totholzhaufen zum Verstecken oder Nagen<br />
(Capybaras) zur Verfügung. In mehreren,<br />
miteinander verbundenen Teichen können sie<br />
ausgiebig schwimmen. Für die Aras und Affen<br />
stehen auf mehreren Inseln hohe Kletterbäume,<br />
Ausguckmöglichkeiten und Kletterseile zur<br />
Verfügung. Die Flamingos können einen<br />
ungestörten Teich hinter Schilfgürteln als<br />
Brutplatz nutzen. Das gesamte Gebiet grenzt<br />
direkt an die riesige Brillenbärenanlage und die<br />
„Auenlandschaft“ des Zoos an mit ihren<br />
verschiedenen einheimischen Wasservögeln, So<br />
bildet der Eingangsbereich des Zoos eine<br />
weitläufige Wasser- und Buschlandschaft, die auch<br />
einheimischen Vogelarten als Lebensraum dient.<br />
Im „Pantanal“ wird auf spannende Art<br />
Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Die Wege und<br />
Holzbrücken führen den Besucher zu<br />
verschiedenen Aussichtspunkten und ermöglichen<br />
zugleich den Tieren, sich bei Bedarf weit vor den<br />
Besuchern zurückzuziehen. Ein nachgebauter<br />
Posten der brasilianischen Parkaufseher, ein<br />
echtes Polizeiauto der Umweltbehörde,<br />
nachgebaute Fallen von Wilderern und diverse<br />
Informationstafeln machen nicht nur auf die<br />
Tierarten und ihren Lebensraum, sondern auch auf<br />
ihre Bedrohung durch Rodung und Wilderei<br />
aufmerksam.<br />
Negative Beispiele<br />
Königspinguine<br />
Tiere aus extremen Klimazonen bekunden mit<br />
unserem Klima unter Umständen Mühe, und es ist<br />
grundsätzlich zu hinterfragen, ob es Sinn macht,<br />
solche Tiere hier zu halten. Königspinguine leben<br />
natürlicherweise auf antarktischen Inseln, wo ganz<br />
andere Temperaturen herrschen, als in unseren<br />
Sommern. Somit ist eine Aussenhaltung dieser<br />
Tiere nur im Winter möglich, im Sommer muss<br />
ihnen ein klimatisierter Raum zur Verfügung<br />
gestellt werden. Aus rein finanziellen Gründen<br />
stösst man hier schnell an Grenzen und somit<br />
steht den Pinguinen in der warmen Jahreszeit nur<br />
ein kleines Gehege, mit einem minimalen Becken<br />
zur Verfügung. Richtig mit Tempo schwimmen<br />
können diese Schnellschwimmer im max. 10<br />
Meter langen Becken aber nicht.<br />
Von Vorteil ist, dass die Besucher sich in einem<br />
unterirdischen, dunklen Raum befinden und<br />
deshalb von den Tieren im hellen Gehege wohl<br />
kaum richtig wahrgenommen werden.<br />
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