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STS-Zoobericht 2013 - Schweizer Tierschutz STS

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<strong>STS</strong>-ZOOBERICHT <strong>2013</strong><br />

Jürg Jennys Raubtiere, Olsberg<br />

www.infra.ch/jenny/<br />

Jürg Jenny war viele Jahre als Raubtier-Dompteur u.a. mit den Zirkussen Krone, Nock und Royal<br />

auf Tournee. Seit mehr als einem Jahrzehnt beschreitet er mit seiner Grosskatzenhaltung aber<br />

einen neuen Weg, indem er seine Löwen, Tiger und Leoparden unter Zoo-ähnlichen Bedingungen<br />

im Aargauer Jura hält und sie zugleich mit Dressurstunden vor Publikum beschäftigt und fordert.<br />

Die Tierhaltung ist aus <strong>Tierschutz</strong>sicht vertretbar. Die Gehege sind zwar vergleichsweise klein,<br />

übertreffen aber die Mindestanforderungen gemäss <strong>Tierschutz</strong>verordnung und sind gut<br />

strukturiert. Eine (wünschenswerte) Vergrösserung der Gehege ist aus raumplanerischen Gründen<br />

nicht möglich.<br />

Die Vorführung der Tiere in der Manege (einem alten Stallgebäude, das über Gittertunnels direkt<br />

mit den Gehegen verbunden ist und auch geschützte, erhöhte Ruheplätze für die Nacht bietet)<br />

beruht auf modernen Dressurkonzepten (positive Verstärkung, keine Strafen). Sie zeigt Respekt<br />

vor dem Tier und setzt die Katzen nicht unter Stress. Zudem werden gemeinsam mit einer<br />

Verhaltensforscherin Beschäftigungsmöglichkeiten entwickelt, die natürliche Verhaltensweisen<br />

auslösen und Verhaltensstörungen minimieren sollen. So werden die Tiere durch regelmässige<br />

Veränderung der Gehegestrukturen und ein Rotationsprinzip, in dem die Tiere abwechselnd<br />

unterschiedliche Gehege nutzen können, beschäftigt.<br />

Tierhaltung<br />

Löwen, Sibirische Tiger, Leoparden<br />

Es stehen insgesamt sechs Teilgehege mit einer<br />

Gesamtfläche von rund 1600 m 2 zur Verfügung.<br />

Die beiden grössten Gehege weisen Grundflächen<br />

von gut 400 m 2 aus. Zum Zeitpunkt der<br />

Besichtigung wurde eines der grossen Gehege<br />

vom Löwenrudel (ein Löwe und zwei Löwinnen)<br />

genutzt, das andere grosse Gehege von den vier<br />

halbwüchsigen Sibirischen Tigerinnen. Die<br />

anderen Teilgehege standen den zwei alten<br />

Sibirischen Tigern, respektive den beiden<br />

Leoparden zur Verfügung. Alle Gehege sind relativ<br />

dicht mit Vegetation (Bäume, Büsche, Wiese)<br />

bestanden und bieten genug Rückzugsmöglichkeiten.<br />

In jedem Gehege können die Tiere<br />

einen gedeckten, wettergeschützten Ruheplatz,<br />

Baumstämme zum Kratzen und erhöhte<br />

Liegeplätze auf Erdhügeln nutzen. In den<br />

grösseren Gehegen befinden sich zudem rund 50<br />

cm tiefe, naturnah gestaltete und recht grosszügig<br />

dimensionierte Weiher, so dass v.a. die Tiger auch<br />

ihr natürliches Badebedürfnis ausleben können.<br />

Die Tiere werden an zwei Tagen in der Woche<br />

nicht gefüttert und erhalten als Spielzeug und<br />

Beschäftigung immer wieder Rinderschädel oder<br />

Tierhäute. Die Nacht verbringen die Katzen in den<br />

gut eingestreuten, erhöhten Liegewagen im Stall<br />

neben der Manege, so dass sie auch über<br />

geschützte Innenräume verfügen. Alle paar Tage<br />

können die Raubkatzen ein anderes Gehege<br />

nutzen, so dass bspw. die Löwen in das Gehege<br />

kommen, wo zuvor die Tigerinnen waren und<br />

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