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STS-Zoobericht 2013 - Schweizer Tierschutz STS

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<strong>STS</strong>-ZOOBERICHT <strong>2013</strong><br />

Raubtierpark Strickler, Subingen (SO)<br />

www.raubtierpark.ch<br />

Der Raubtierpark in Subingen (SO) stellt rund 30 Grossraubtiere zur Schau – Tiger, Leoparden,<br />

Löwen, Pumas, sowie einen Kragenbären. Der Park stellt den Anspruch, dem Besucher nahen<br />

Kontakt zu Grossraubtieren zu ermöglichen und seine Tiere zu beschäftigen, indem sie<br />

regelmässig in der Manege vorgeführt werden. Auf einer Fläche von 12`000 m 2 werden rund 30<br />

Grosskatzen gehalten, was – Wege und Wirtschaftsgebäude nicht eingerechnet – eine Fläche von<br />

etwa 300 m 2 pro Tier ergibt. Das ist zwar deutlich mehr, als die minimalistische<br />

<strong>Tierschutz</strong>verordnung erfordert, jedoch sind die einzelnen Gehege eher klein, und es leben darin<br />

oft ganze Raubtiergruppen. Sämtliche Tiere werden in sogenannter „hands on“-Haltung gehalten,<br />

d.h. sie sind handzahm gegenüber ihrem Tierlehrer, Herrn René Strickler. Dies ermöglicht gemäss<br />

Herrn Strickler eine intensive Beschäftigung, stressarmes Handling (z.B. bei Gesundheitschecks<br />

und Routineeingriffen), emotionale Motivation und genaue gesundheitliche Überwachung. Im<br />

Gegensatz dazu steht die „hands-off“-Haltung der grossen Zoos, wo die Grosskatzen nicht<br />

gezähmt werden und sich weiterhin wie Wildtiere verhalten. Vorteil dieser Haltung ist, dass sie<br />

dem Publikum eher vermittelt, dass es sich um Wildtiere handelt und man nicht Gefahr läuft, die<br />

Tiere zu vermenschlichen. Nachzuchten aus „hands-off“-Haltung sind auch viel eher für ein<br />

Erhaltungszuchtprogramm geeignet.<br />

Der <strong>Schweizer</strong> <strong>Tierschutz</strong> <strong>STS</strong> vertritt die Ansicht, dass die Tierhaltung den Ansprüchen des<br />

Wildtieres Genüge tun muss und Wildtiere wie Grosskatzen nicht gezähmt werden sollten. Denn<br />

eine „hands-on“-Haltung läuft Gefahr, nicht<br />

domestizierte und nicht domestizierbare Tierarten<br />

wie Haustiere zu präsentieren und damit<br />

weder die artspezifischen Haltungsansprüche zu<br />

gewährleisten, noch einen realistischen Beitrag<br />

zum öffentlichen Bewusstsein für die Lebensweise<br />

und Bedrohung dieser Tierarten zu leisten.<br />

Die Auftritte in der Manege mögen eine wichtige<br />

Bereicherung des Alltags in den relativ kleinen<br />

Gehegen sein, doch können sie weder das<br />

natürliche Verhaltensrepertoire ersetzen, noch<br />

ungenügende Haltungsbedingungen verbessern.<br />

Positive Beispiele<br />

Leoparden<br />

Den beiden Leoparden stehen rund 400 m 2<br />

Aussenfläche zur Verfügung. Ein Steinhaufen und<br />

darauf montiertes Astwerk geben den Tieren<br />

Möglichkeiten zum Klettern, wie auch zum<br />

Rückzug vor Sonne, Witterung oder Publikum. Das<br />

hohe Gras gibt den Tieren zusätzliche Deckung,<br />

und bei Regenwetter füllt sich ein natürlicher<br />

Tümpel im Gehege. Bisweilen werden die<br />

Leoparden über ein mobiles Tunnelsystem in das<br />

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