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NACHBARSCHAFTSHILFE ÄGERITAL<br />

Am Montag, 16. September 20<strong>13</strong>,<br />

trafen sich die Freiwilligen der stetig<br />

wachsenden Nachbarschaftshilfe<br />

Ägerital auf Einladung der Koordinatorin<br />

und Sekretärin Edith Büttiker im<br />

reformierten Kirchgemeindezentrum<br />

Mittenägeri zum 2. Info-Austausch.<br />

Gesellschaft<br />

Gemeinsam Gutes tun!<br />

Es wurden Erfahrungen und Eindrücke ausgetauscht,<br />

Erkenntnisse vertieft, einander<br />

zugehört und sich gegenseitig gefördert.<br />

Für etliche neue Freiwillige war dieses Treffen<br />

die erste Möglichkeit, Anliegen, Sorgen<br />

und Freuden mit den schon etwas<br />

versierteren Freiwilligen zu teilen. Unter<br />

der Leitung von Cornelia Steiner wurden<br />

die Leitgedanken erarbeitet, auf denen die<br />

Nachbarschaftshilfe basiert. Sie sollen den<br />

Freiwilligen in ihrer Tätigkeit Orientierung<br />

geben. Vereinspräsident Hans-Jörg Hasler<br />

stellte im Anschluss das Thema der Weiterbildung<br />

2014 vor: Umgang mit Grenzen<br />

mit an Demenz und psychisch erkrankten<br />

Menschen. Anschliessend diskutierte man<br />

bei Kaffee und Kuchen das Motto für das<br />

nächste Jahr.<br />

Freiwillige tauschen<br />

ihre Erfahrungen aus<br />

Oft geht es zwar um ganz praktische Hilfestellungen<br />

im normalen Alltag, aber<br />

das Bedürfnis nach Gesellschaft für ein<br />

Gespräch oder bei einem Spaziergang hat<br />

genauso seine Berechtigung und Wichtigkeit.<br />

Denn bei jeder Begegnung geht es<br />

immer auch um Nächstenliebe, Wertschätzung,<br />

Vertrauen und Dankbarkeit – für den<br />

Hilfesuchenden sowie für den selbstlos Freiwilligen.<br />

Die zahlreich erschienenen Freiwilligen<br />

erzählten einander ihre persönlichen<br />

Geschichten, die sie im Rahmen der Nachbarschaftshilfe<br />

Ägerital erleben und das<br />

freiwillige Engagement so spannend und<br />

interessant machen. Themen wie Abgrenzung,<br />

Kommunikation und Energiehaushalt<br />

wurden diskutiert, man tauschte konkrete<br />

Ideen und Erfahrungen aus, die in der Praxis<br />

angewendet werden können. «Gäll,<br />

chunsch dä gli wieder» ist eine Bitte, die<br />

Freiwillige oft hören, wenn sie von einer<br />

Begegnung mit einer betagten oder psychisch<br />

angeschlagenen Person wieder nach<br />

Hause aufbrechen. Bis es soweit ist, geht<br />

aber oft ein vielfältiger Prozess voraus.<br />

Manche tun sich nämlich schwer, Hilfe und<br />

Aufmerksamkeit anzunehmen. Das kann<br />

zutreffen, weil eine Person ein bescheidenes<br />

oder zurückgezogenes Leben hinter<br />

sich hat. Aber auch tiefe persönliche Verletzungen<br />

oder Verbitterung über frühere<br />

Ereignisse können eine Barriere zwischen<br />

zwei Menschen sein, die sich eigentlich aufeinander<br />

einlassen möchten. Die Freiwilli-<br />

gen haben solche und ähnliche Situationen<br />

an diesem Abend ausgiebig besprochen;<br />

wie reagiere ich auf Ablehnung, Aggression<br />

oder Antriebslosigkeit der anderen Person?<br />

Der Verlust eines geliebten Menschen hält<br />

eine Person im Jammertal gefangen, eine<br />

andere weiss nichts mehr mit sich anzufangen<br />

und braucht Inspiration von aussen,<br />

eine weitere Person tut sich schwer mit<br />

einem Pfleger, traut sich nicht, ihre Bedürfnisse<br />

auszusprechen. Freiwillige können an<br />

etliche Grenzen stossen und wissen nicht<br />

immer auf Anhieb, wie sie damit umgehen<br />

sollen, wie sie reagieren können. Regelmässige<br />

Info-Austausche sind wichtig, weil<br />

sie Sicherheit geben, bislang unbekannte<br />

Optionen eröffnen, aber genauso Zuspruch<br />

der anderen Freiwilligen finden können.<br />

In einem sind sich alle einig: im «Gäh» ist<br />

immer auch ein «Übercho» beinhaltet. Die<br />

Freiwillige / der Freiwillige bekommt etwas<br />

zurück, lernt auch sich selber besser kennen,<br />

entwickelt ihr / sein Einfühlungsvermögen<br />

und die wertvolle Möglichkeit,<br />

Perspektiven Dritter einzunehmen.<br />

Die 5 Leitgedanken<br />

der Nachbarschaftshilfe<br />

Cornelia Steiner erörterte anschliessend<br />

die Leitgedanken, auf denen die Nachbarschaftshilfe<br />

gründet. Gemeinsam erarbeitete<br />

man im Plenum ihren Ursprung, ihren<br />

Sinn. Freiwillig heisst, es bestehen kein<br />

Druck und keine Verpflichtung einen Einsatz<br />

anzunehmen oder weiterzuführen. Die<br />

Freiwilligen handeln aus persönlicher Motivation.<br />

Befristet meint, Vereinbarungen<br />

gelten für eine bestimmte Zeit, Einsätze sollten<br />

nicht länger als maximal 2 Stunden pro<br />

Woche dauern. Unterstützend, weil es sich<br />

um Hilfeleistungen unter Nachbarn, nicht<br />

um schwere Arbeiten, auch nicht um Ersatz<br />

für Spitex-Leistungen oder Ähnliches handelt.<br />

Respektvoll – die Beteiligten respektieren<br />

Persönlichkeit, Lebensstil und Willen der<br />

anderen beteiligten Person. Eigenverantwortlich,<br />

da die Beteiligten selbständig entscheiden.<br />

Die Nachbarschaftshilfe Ägerital<br />

übernimmt keine Garantie oder Verpflichtung,<br />

was Wert und Qualität der geleisteten<br />

Dienste betrifft. Die Beteiligten liessen<br />

sich von den einzelnen Worten inspirieren,<br />

äusserten ihre Gedanken dazu und liessen<br />

sie auf sich wirken. Diese Leitgedanken im<br />

gegenseitigen Nehmen und Geben schenken<br />

den Freiwilligen immer wieder Orientierung.<br />

Sie sind auf der Homepage jederzeit<br />

abrufbar.<br />

Weiterbildung im Jahr 2014<br />

Der Präsident der Nachbarschaftshilfe<br />

Ägerital, Hans-Jörg Hasler, stellte am selben<br />

Abend auch die Weiterbildung für das<br />

nächste Jahr vor. «Umgang mit Grenzen<br />

mit an Demenz und psychisch erkrankten<br />

Menschen» aus der Wegbegleitung des<br />

Kantons Zug ist das Thema. Der Erwachsenenbildner<br />

und Gerontologe André Winter<br />

und der Diplom-Psychologe Jürgen Bastian<br />

werden am 10. Januar respektive am 17.<br />

März 2014 dazu referieren.<br />

Interesse an gelebter<br />

Nachbarschaftshilfe?<br />

Haben Sie Interesse, einen freiwilligen<br />

Nachbarschaftsdienst zu leisten oder einen<br />

solchen in Anspruch zu nehmen? Dann fassen<br />

Sie sich ein Herz und melden Sie sich.<br />

Man freut sich auf Ihren Anruf. Adresse:<br />

Nachbarschaftshilfe Ägerital, Postfach <strong>13</strong>4,<br />

6314 Unterägeri, Telefon 041 750 88 70,<br />

info@nachbarschaftshilfe-ae.ch<br />

www.nachbarschaftshilfe-ae.ch<br />

Bericht: Thomas Brändle<br />

Ägeritaler V / 20<strong>13</strong> 53

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