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Mai - THWhS

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1fIonatszeitschrift des TH W<br />

NR. 5 - MAI 1963 - 10. JAHRGANG<br />

Druck und verlag: Rhenania Druck- und Verlags-GmbH., KOblenz, Roonstraße 20-24. Redaktion: Dr. Hans Berenbrok, Bruno<br />

Reimuth; Anzeigen: Horst J anke. Fernruf: Koblenz Sammel-Nr. 23 (H . Fernschreiber: Nr. 0862817. Einzelpreis 50 Pf Abonnement:<br />

Vierteljährlich 1,50 DM zuzüglich 0,25 DM Versandspesen. Postbezug: Vierteljährlich 1,50 DM zuzüglich 9 Pf Zustellgebühr.<br />

Bestellungen beim V,erlag, bei der Post oder beim Buchhandel. Postscheckkonto Köln 2959 - Rhenanla Druck- und Verlags-GmbH.,<br />

Zeitschriften abteilung .. Das Technische Hilfswerk". Bankkonto: Dresdner Bank AG, Koblenz. Z. Z. ist Anzeigenpreisliste Nr. 2 gültig.<br />

INHALT S VER ZE I eHN I S<br />

Dipl.-Ing. Bernhanc1 LOidJa: Über die Bergung Vernchütteter / OhI"isuian Fi,Erlerlein: 40000 cbm GesteiiIl lösten sich -<br />

Stein'bruchikatastrophe in Oberfranken / Dipl.-Ing. Rudolf Frank: Eis-Sprengungen verhüteten Hochwasser - Tatkräftilge<br />

Hilfe des Ort,sverbarudes Gemüruden / Ing. Erich Wendt: Di,e Geräteausstatturug des THW - 9. Fol.ge: Stahlbatterien<br />

für H afllldieuchten und deren L adung (2) / Hans Rose: Funksprechv,erk ehr b ei AbJiahrtsläufen - THW-Helfer<br />

unterstützen den W'intersport / Johannes Bey,erling: Im Silo verschJüttet - Dramat1scher Einsatz des Ortsverba n­<br />

des Hildeshei:m J WasserIbüffel auf dem Rhein - D as Schubschiff setzt sich durch / Dlpl.-Volkswirt Walter Voß: Das<br />

THW auf der Internationalen Bootsschalu und Wassersporbausstellung - Campin:g, Reisen, Fre1zeit - BerHn 1963 /<br />

Qbering. Georg Feydt: Auf di,e Nauen Rücksicht nehmen - Der LEJhrstof:fiplan freiwillig,er Hild'sorgandsatiorren in<br />

AbhällJgigkeit von der Fluktuation der H elferschaift / Die Strahlenschutz-Rechenscheibe / Aus den Ortsverbänden /<br />

Zeitschriftenübersicht / Luftschutzstreiflichter / Buchbesprechungen / P er.sonalnachrichten / Kurz berichtet<br />

Sieben ArbeHer wurden verschütte,t, a ls sich in einem Steinbruch bei Förtschendorf (Obelrfranken) 40000 cbm Gestein<br />

lösten. Bei den Bergungsarbeiten wurden auch Helfer des THW eingesetzt. Einen ausführJichen Bericht lesen Sie auf Seite 5


Dipl.-Ing. Bernhard Loda<br />

Ober die Bergung Versch ütteter<br />

Vorbemerkungen:<br />

Beim Zusammensturz verhalten<br />

sich Betonbauten anders als Ziegelsteinbauten.<br />

Betonbauten hinterlassen<br />

grob stückige Schuttmassen, Armierungsstahl<br />

und Stahlgerippe.<br />

Bildung von Hohlräumen ist möglich,<br />

in denen Verschüttete vermutet<br />

werden können.<br />

Ziegelsteinbauten bilden im Falle<br />

der Zerstörung einen Trümmerkegel<br />

aus mehr feinkörnigem Schutt.<br />

Die Bergung muß systematisch<br />

durchgeführt werden. Nur dann ist<br />

mit einer ' erfolgreichen Bergung<br />

Verschütteter zu rechnen.<br />

Die fünf Phasen der Bergung<br />

Phase I: Erkundung; Sofortbergung<br />

Leich tver letzter.<br />

Erkundung bedeutet das erste<br />

Durchsuchen des zugewiesenen Trümmerbereiches.<br />

Bei der Erkundung<br />

sind auch Zerstörungsformen, Art<br />

der Schaden stellen und Bauart der<br />

Objekte festzustellen.<br />

Dazu kommt das Befragen von<br />

überlebenden nach der Anzahl der<br />

Bewohner, Verschütteten oder Vermißten.<br />

Aufgefundene Verletzte werden<br />

aufgehoben und weggeschafft.<br />

Phase 11: Durchsuchung leicht zerstör<br />

ter Gebäude und leicht zugänglicher<br />

SchadensteIlen. Sofortbergung<br />

und Wegschaffung der aufgefundenen<br />

Personen.<br />

Phase 111: Durchsuchung von Schadenselementen,<br />

welche die größte<br />

Wahrscheinlichkeit des Auffindens<br />

von Verschütteten erkennen lassen.<br />

Sofortbergung und Wegschaffung<br />

aufgefundener Personen.<br />

Insbesondere zu durchforschen<br />

sintd SchutrzJbauten, erhaltene Gebäudeteile,<br />

Kellerräume.<br />

Phase IV: Durchsuchung von Trümmer<br />

kegeln, Bergung schwer Verschütteter<br />

und Ber äumung schwerer<br />

Verschüttu ngen.<br />

Die Bergung aus Trümmern, insbesondere<br />

aus Trümmerk egeln, be-<br />

ginnt wie folgt: Die Rettungshelfer<br />

umstellen in Abständen den gesamten<br />

Trümmerkegel und legen sich<br />

auf die Trümmer. Der Zug- oder<br />

Gruppenführer ordnet eine "Stille­<br />

Periode" an. Alle verhalten sich<br />

ruhig, Maschinen werden abgestellt.<br />

Die Helfer rufen dann in regelmäßiger<br />

Folge: "Hier ruft die Bergung!<br />

Antwortet!" Die Rufe werden durch<br />

Klopfzeichen an herausragenden<br />

Balken, Rohren, Trägern unterstützt.<br />

Nach jedem Anruf oder Klopfzeichen<br />

setzt wieder eine Stilleperiode ein.<br />

Macht sich ein Verschütteter bemerkbar,<br />

so ist seine Lage zu erkunden.<br />

Alsdann kann mit der Bergung<br />

begonnen werden. Die IV.<br />

Phase ist beendet, wenn überlebende<br />

nicht mehr zu erwarten sind.<br />

Phase V: Restlose Beräumung der<br />

Trümmer über Verschütteten. Das<br />

geschieht nur, wenn noch Vermißte<br />

gemeldet sind.<br />

Die 12 Schadenselemente<br />

(nach Dr.-IIlJg. Maack)<br />

Abb. 1: Kriechgang durch Trümmerkegel<br />

Abb. 2: Einfacher Türstock<br />

Abb. 3: Türstock aus Holzrahmen<br />

Je nach den Arten der Zerstörung<br />

von Gebäuden entstehen angeschlagene<br />

R iiume, Teil-Zusammenbrüche<br />

und Total-Zusammenbrüche. Im<br />

einzelnen haben sich 12 charakteristische<br />

Zerstörungsformen (Schadenselemente)<br />

herausgebildet.<br />

1. Rutschftäche: Das sind Betonoder<br />

Holzbalkendecken, die im<br />

oder auf dem Schutt liegen. Verschüttete<br />

können unter den Dekken<br />

liegen. Bergung durch Anheben<br />

der Decken um die untere<br />

Kippkante mittels hydraulischer<br />

Heber oder Greifzug.<br />

2. Schich tung: Mehrere Rutschflächen<br />

liegen in- oder übereinander.<br />

Verschü ttete können unter<br />

jeder Schicht liegen.<br />

3. Halbe! Raum: Dieser entsteht<br />

durch Schrägstellung von Decken<br />

oder Balken. Häufig Fundort Verschütteter.<br />

Sicherung durch Behelfsabstützung.<br />

4. Ausgegossener Raum: Der Raum<br />

ist mit Trümmern ausgefüllt. Dazwischen<br />

sind Verschüttete zu<br />

vermuten. Bergung nach Ortung<br />

und Mauerdurchbruch.<br />

5. Eingeschläm mter R aum: Raum ist<br />

dicht verfüllt mit Kleinschutt,<br />

Mörtel, dazu Wasserstau. Lebendbergung<br />

ist kaum zu erwarten,<br />

da Verschüttete erstickt oder ertrunken<br />

sein werden.<br />

6. Mit Schichtung ausgepreßter<br />

Raum: Mehrere Decken oder<br />

Balken stehen~m. ·venfüllten 'Rau.rn.<br />

Bergurig nach Mauerdurchbruch<br />

möglich.<br />

2


Abb. 4: Offener Einschnitt<br />

Abb. 5: Schacht mit Stollen<br />

Abb. 6: Schräger Stollen<br />

Schacht<br />

7. Angeschlagcner Raum: Raum ist<br />

ganz oder teilweise mit Trümmern<br />

angefüllt. Bergung Verschütteter<br />

ist dringend.<br />

8. Versperrter Raum: Eingeschlossene<br />

Personen sind höchst gefährdet<br />

durch Luftmangel, Wassereinbruch,<br />

Gasansammlung. Bergung<br />

nach Bohrung zwecks Luftführung<br />

mittels Mauerdurchbruch.<br />

9. Schwalbennest: Stehengebliebener<br />

und angeschlagener Raum.<br />

Bergung mittels Leiter, Abseilen,<br />

Decken- oder Mauerdurchbrüchen.<br />

10. Randtrümmer A: Sie bilden den<br />

Fuß des Trümmerhanges zerstörter<br />

Gebäude. Verschüttete sind<br />

wahrscheinlich.<br />

11. Randtrümmer B: Lockerer Trümmerhaufen<br />

im Abstand von Gebäuden.<br />

12. Trümmerkegel: Entstehung nach<br />

Teil- oder Totalzerstörung. An<br />

jeder Stelle können Verschüttete<br />

liegen. Bergung durch Fuchsröhren.<br />

Die Ortung Verschütteter<br />

Ein besonderes Suchgerät zum<br />

Auffinden Verschütteter leistet hier<br />

gute Dienste. In der Zeitschrift "Das<br />

Technische Hilfswerk", Jahrgang<br />

1960, Heft 8, Seite 415, ist darüber<br />

Näheres ausgeführt. Ein anderes<br />

Verfahren zur Auffindung Verschütteter<br />

ist die "Klopf- und RufmethodeI


Benötigte Geräte:<br />

Handleuchte, Stromerzeuger,Scheinwerfer<br />

(THW-Merkblatt Nr. 45640)<br />

Gasmaske, Preßluita1nner, TS'2-<br />

Pumpe.<br />

Der offene Einschnitt: (Abb. 4)<br />

In total zerstörten Zonen sind lebende<br />

Menschen nur in unterirdischen<br />

Räumen und Kellern zu erwarten.<br />

Da ein Vorarbeiten der Bergungshelfer<br />

durch die Trümmermassen<br />

beschwerlich und gefährlich zugleich<br />

ist, wählt man den "offenen<br />

Einschnitt". Die Bergungshelfer versuchen,<br />

sich durch die Randtrümmer<br />

möglichst in die Nähe der Außenmauern<br />

der Gebäude heranzuarbeiten,<br />

und zwar nicht von der Frontseite,<br />

sondern von den Seiten oder<br />

Mauerdurchbruch<br />

Abb.7<br />

Abb.8<br />

Abb.9<br />

Abb.l0<br />

der Hofseite her. (Vor der Häuserfront<br />

liegen Versorgungsleitungen.)<br />

Der "offene Einschnitt" ist eine<br />

senkrecht in den Boden ausgehobene<br />

Öffnung, möglichst in der Nähe der<br />

Außenmauer. Ausmaße der Öffnung<br />

bis 2 x 2 Meter im Lichten. Als<br />

Ausbau werden Holzbalken im Geviert<br />

eingebaut, und zwar alle Meter<br />

ein Geviert, das durch senkrechte<br />

Bolzen geha1ten \Wird (Abb. 5).<br />

Sobald die Kellertiefe erreicht ist,<br />

also nach 2 bis 3 Meter, wird in<br />

waagerechter Richtung die Kellermauer<br />

durchbrochen, hinter der<br />

Menschen vermutet werden (siehe<br />

Mauerdurchbruch).<br />

Sofern die vor den ehemaligen<br />

Häuserfronten liegenden Randtrümmer<br />

zu schwer, umfangreich und<br />

sperrig sind, wird der "offene Einschndtt"<br />

am Rand der TrümIl11erberge<br />

angesetzt. In diesem Falle<br />

muß ein längerer horizontaler Stollen<br />

in Richtung der nächsten Kellermauer<br />

in Kauf genommen werden.<br />

Auch der Stollen muß mit Holzbalken<br />

und Bohlen ausgebaut werden,<br />

ähnlich wie der offene Einschnitt.<br />

Die zwischen den Gevierten verbliebenen<br />

freien Flächen werden mit<br />

Bohlen abgedeckt, um ein Hereinstürzen<br />

von Erdreich zu verhindern.<br />

Schräger Stollen (Abb. 6)<br />

Anstelle eines senkrechten "offenen<br />

Einschnittes" mit anschließendem<br />

Horizontalstollen kann von der Oberfläche<br />

aus der "schräge Stollen" zur<br />

Kellermauer vorgetrieben werden.<br />

Hierbei ist der Stollenausbau mittels<br />

Rundholz ebenso, wie beim Horizontalstollen<br />

beschrieben, auszuführen.<br />

Gegen Hereinstürzen von Erdmassen<br />

aus den Seitenwänden und<br />

von der Decke sichert ein Bohlenverzug,<br />

der zwischen die Rundhölzer<br />

und Erdwände eingeschoben wird<br />

Der Mauerdurchbruch<br />

Sobald die Helfer die Außenmauer<br />

erreicht haben, beginnt der Mauerdurchbruch.<br />

Für Durchbrüche durch<br />

Ziegelmauern benutzt man Gesteinsbohrhammer,<br />

Spitzhacke, Treibwerkzeuge,<br />

Brechstange, Spitzmeißel und<br />

schweren Hammer. Hierbei werden<br />

zwei nebeneinanderliegende Ziegel<br />

einer Läuferschicht mittels Gesteinsbohrhammer<br />

in voller Mauerstärke<br />

mehrmals durchbohrt (Abb. 7).<br />

Die durchlöcherten Ziegel sind mit<br />

Meißel oder Spitzhacke zu zertrümmern,<br />

bis ein schlitzartiger Einbruch<br />

entsteht (Abb. 8). Alsdann werden<br />

mittels Gesteinsbohrhammer Bohrungen<br />

1, 2, 3 und 4 ausgeführt.<br />

In diese Bohrungen werden Treibwel'1kizeuge<br />

eilligeführt (Abb. 9), mit<br />

welchen die anschließenden Ziegellagen<br />

in Richtung Schlitzeinbruch<br />

ausgebrochen werden. Der Einbruch<br />

kann anschließend mittels Brechstange<br />

rund Spitzhacke noch um die<br />

Steine 5, 6, 7 und 8 erweitert werden<br />

(Abb. 10).<br />

So entsteht schließlich eine Öffnung,<br />

durch welche eingeschlossene<br />

Personen befreit werden können.<br />

Ein Durchbruch durch eine zwei<br />

Steine starke Grundmauer aus festem<br />

Ziegelsteinmauerwerk mit Zementmörtel<br />

erfordert nach dieser<br />

Methode bei zwei Helfern und dem<br />

gezeigten Werkzeugeinsatz einen<br />

Zeitaufwand von rund 60 Minuten.<br />

Schon nach Vollendung des ersten<br />

kleinen Durchbruchs sind die eingeschlossenen<br />

Personen aufzufordern,<br />

mit dem im Keller oder Schutzraum<br />

vorhandenen Werkzeug und Gerät<br />

von der Gegenseite ebenfalls die<br />

Öffnung zu erweitern. Durch Arbeiten<br />

von beiden Sei ten kann die<br />

Dauer der Herstellung des Durchbruchs<br />

bis auf die Hälfte der Zeit<br />

verkürzt werden.<br />

Schwieriger ist der Durchbruch<br />

durch Betonmauern. Hierfür verwendet<br />

man zweckmäßig einen<br />

Elektro-Gesteinslbohr'hammer oder<br />

einen Preßluft-Bohrhammer mit Abbauhammer.<br />

Der Elektro-Gesteil1'sbohrhamrrner<br />

setzt ein Notstromaggregat, der<br />

Preßlufthammer mit Abbauhammer<br />

einen Kompressor voraus.<br />

Abb. 11: Gesteinsbohrhammer<br />

G<br />

6T<br />

Zum Abschluß der Bergung werden<br />

die beräumten Schadensobjekte<br />

mit Fettkreide-Zeichen versehen.<br />

Hierbei bedeuten:<br />

G Gefahr<br />

T Tote<br />

L Lebend Geborgene<br />

B Bergung erfolgte durch<br />

den Bergungsdienst<br />

Geborgene, die nicht durch einen<br />

Arzt für tot erklärt wurden, gelten<br />

als lebend Geborgene.<br />

4


Christian Fiederlein<br />

40000 cbm Gestein lösten sich<br />

Steinbruchkatastrophe in Oberfranken<br />

Im schönen Frankenwald, unmittelbar<br />

an der Zonengrenze, liegt der<br />

Ort Förtschendorf bei Kronach in<br />

Oberfranken, besiedelt von arbeitsamen,<br />

fleißigen Menschen, die sich<br />

noch um die Jahrhundertwende<br />

vorwiegend als Waldarbeiter und<br />

Holimäller, :im FI"Ülhj,ahr als Flößer<br />

betätigten.<br />

Als aber die Flößerei zum Erliegen<br />

kam und der Straßenbau einsetzte,<br />

fing man in dieser Gegend<br />

an, Steinbrüche zu erschließen, denn<br />

die dort vorkommenden Hartsteine<br />

wurden immer mehr gefragt. Die<br />

ehemaligen Flößer und Holzfäller<br />

nahmen nun in den Steinbrüchen<br />

Arbeit, um einen neuen Erwerbszweig<br />

zu haben, der ihnen erlaubte,<br />

nach Feierabend zu Hause die kärgliche<br />

Landwirtschaft zu betreiben,<br />

um ihre meist großen Familien ernähren<br />

zu können. So kommt es,<br />

daß Väter und Söhne vielfach im<br />

Steinwerk arbeiten, was aber auch<br />

mancher Familie hier schon zum Verhängnis<br />

wurde.<br />

Im oben erwähnten Förtschendorf<br />

steht nun auch ein solches Hartsteinwerk<br />

mit einer Belegschaft von<br />

etwa 30 Mann. Die Besitzerin sieht<br />

selbst an Ort und Stelle nach dem<br />

Rechten.<br />

Nach dem d'iesjälhrig,en strengen<br />

Winter fingen nun die Arbeiter der<br />

Firma am Montag, dem 18. März, an,<br />

die Vorbereitungen für die beginnende<br />

Saison zu treffen. Mit Kompressoren<br />

wurden Löcher für Steinsprengungen<br />

gebohrt und zur Sprengung<br />

fertig gemacht, andere räumten<br />

eingerutschtes Gestein und Erde<br />

mit Baggern zur Seite usw.<br />

So kam der Donnerstag, der 21.<br />

März, heran, als sich gegen 15,30<br />

Uhr plötzlich - ohne vorherige Anzeichen,<br />

wie es normalerweise der<br />

Fall ist - eine ganze Wand löste und<br />

etwa 40 000 Kubikmeter Gestein einstürzten,<br />

~ei Bagger, einen LKW,<br />

Kompressoren u. a. m., besetzt mit<br />

Fahrern, vor sich herschiebend. Sieben<br />

Mann wurden dabei verschüttet<br />

und sehr wahrscheinlich von den zum<br />

Teil über 20 Tonnen schweren Steinquadern<br />

zermalmt. Zwei Arbeiter<br />

gaben noch Klopfzeichen, als wenige<br />

Zeit später THW-Männer die Bergung<br />

versuchten. Einer konnte an<br />

diesem Tage nur noch geborgen<br />

werden - als Leiche, weil die Verletzungen<br />

zu groß waren.<br />

Verschiedene Arbeiter, darunter<br />

auch die Besitzerin des Steinwerks,<br />

wurden verletzt.<br />

Die Kunde von dem Unglück verbreitete<br />

sich mit Windeseile in Förtschendorf.<br />

Der Bürgermeister rief<br />

sofort beim Landrat in Kronach um<br />

Hilfe an. Dieser ,tat das Richtige: Er<br />

ließ THW, Rotes Kreuz, Polizei und<br />

Feuerwehr sofort durch Funkstreifenwagen<br />

alarmieren und um Soforteinsatz<br />

bitten.<br />

Die Helfer des THW verließen<br />

ihre Arbeitsstellen, bega'ben sich in<br />

Ermangelung eines Fahrzeuges eilends<br />

mit eigenen Fahrzeugen zum<br />

Unglücksort und versuchten mit den<br />

Kameraden des BRK und der Feuerwehr<br />

alles, um die noch lebenden<br />

Arbeiter zu retten.<br />

Der stellvertretende Ortsbeauftraglte<br />

jjür Kroiliach Hofmann benachrichtigte<br />

unverzüglich den zuständigen<br />

Geschäftsführer Fiederlein<br />

in Bamberg, der sofort den in<br />

Bamberg stationierten THW-Opel<br />

Blitz, besetzt mit Helfern, nach Förtschendorf<br />

dirigierte. Auch der in<br />

Bayreuth stationierte THW-Gkw<br />

kam mit Helfern des dortigen OV<br />

zum Einsatzort. Leider mußte sich<br />

der größte Teil der anwesenden Helfer<br />

mit Absperrungen, Aufbau von<br />

ScheiIllWerfem und ähIlJlichen Arbeiten<br />

'begnügen, weil das THW nicht in<br />

der Lage ist, mit den vorhandenen<br />

Geräten derartige Gewichte aus den<br />

GesteinSiJTIJasseIlJ herauslZlubefördern,<br />

wie es hier notwendig war. Die Helfer<br />

versuchten mittels Greifzug in<br />

vorbildlicher Zusammenarbeit mit<br />

den anderen Hilfsorganisationen,<br />

wenigstens das Leben eines Verschütteten<br />

zu retten, aber leider erfolglos.<br />

Der Einsatz selbst klappte vorzüglich,<br />

und auch die Zusammenarbeit<br />

mit allen anderen Hilfsorganisationen,<br />

auch mit der US-Army, die<br />

späta'bends mit schweren Kranen<br />

ankam, war sehr gut. Die Einsatzleitung<br />

hatte der Landrat von Kronach<br />

mit dem THW-Ortsbeauftragten<br />

für Kronach.<br />

Das THW hat jedenfalls auch hier<br />

wieder gezeigt, daß innerhalb kürzester<br />

Zeit alle benachrichtigten<br />

Helfer zur Stelle und auch bereit<br />

:;:ind, zu helfen.<br />

Das niederbrechende Gestein drUckte LI{W und Geräte wie Kartenhäuser ein<br />

5


Dipl.-Ing. Rudolf Frank<br />

Eis-Sprengungen verhüteten Hochwasser<br />

Tatkräftige Hilfe des Ortsverbandes Gemünden<br />

Der Winter 1962 / 63 war nach<br />

Mitteilung des Frankfurter Wetteramtes<br />

der kälteste dieses Jahrhunderts<br />

in Unterfranken. Er übertraf<br />

an anhaltender Kälte von November<br />

bis einschließlich Februar sogar den<br />

strengen Winter 1879 / 80.<br />

Als anfangs März endlich wärmere<br />

Witterung einsetzte, drohte der<br />

DreifllÜssestadt Gemünden am <strong>Mai</strong>n,<br />

an der Fränkischen Saale und Sinn<br />

eine große Gefahr. Sie wurde deshalb<br />

so beängstigend, weil zu befürchten<br />

war, daß <strong>Mai</strong>n, Saale und<br />

Sinn gleichzeitig Treibeis bringen<br />

würden, daß das Eis nicht rasch genug<br />

durch die drei Saalebrücken<br />

(mit vielen Brückenbogen) in den<br />

<strong>Mai</strong>n abziehen könnte und daß dadurch<br />

Klein-Gemünden und die Altstadt<br />

Gemündens diesmal besonders<br />

stark von einem Hochwasser überflutet<br />

werden könnten.<br />

Mehr als das Hochwasser wurde<br />

heuer der Eisgang als gefährlich erkannt,<br />

weil nicht nur der <strong>Mai</strong>n noch<br />

anfangs März eine Eisdecke von stellenweise<br />

achtzig Zentimetern trug,<br />

sondern auch Sinn und Saale sehr<br />

dicke, streckenweise bis zur Flußsohle<br />

reichende Eisschichten aufwiesen.<br />

Eine solche Situation hatten<br />

die Bewohner des Kreises Gemünden<br />

noch nie erlebt.<br />

Am Samstag, dem 9. März, vormittags<br />

9 Uhr, beauftragte Bürgermeister<br />

Stephan Goldbach auf Anraten<br />

des Wasser- und Schiffahrtsamtes<br />

Würzburg den zuständigen<br />

THW - Geschäftsführer Dipl. - Ing.<br />

Frank mit der Sprengung der geschlossenen<br />

Eisdecke in der Fränkischen<br />

Saale.<br />

In einer Zeitspanne von knapp<br />

zehn Minuten war telefonisch vom<br />

THW-Landesbeauftragten für Bayern<br />

die Genehmigung zur Sprengung<br />

und die Zusage des Versicherungsschutzes<br />

durchgegeben. Hierauf<br />

rollte ab 9.30 Uhr der Einsatz des<br />

Ortsverbandes GemÜnden. Mit zwei<br />

MannschaHs- und einem Gerätekraftwagen<br />

kamen rasch 32 Helfer<br />

zur Einsatzstelle. Es galt, in der<br />

Mündungsstrecke der Saale vom<br />

<strong>Mai</strong>n bis zur Sinn-Einmündung, einer<br />

Strecke von rund 650 Metern,<br />

die Eisdecke aufzureißen. Da der<br />

<strong>Mai</strong>n selbst noch vom Eis völlig geschlossen<br />

war, fehlte die sonst notwendige<br />

Vorflut.<br />

Aus diesem Grunde mußte die<br />

Sprengung so geschickt durchgeführt<br />

werden, daß der Eisdecke zwar die<br />

Spannung genommen wurde, daß<br />

aber die durch die Sprengung entstehenden<br />

Eisschollen keinesfalls<br />

abtrieben. THW-Sprengmeister Hans<br />

Scholz des Ortsverbandes Gemünden<br />

ging, von seinen Sprenggehilfen<br />

unterstützt, sehr umsichtig zu Werk.<br />

Während der Einsatzleiter GF<br />

Dipl.-Ing. Frank mit den Beamten<br />

der Landpolizei und der Bundesbahn<br />

An einem Lattenkreuz befestigt, werden die Ladungen unter die Eisdecke gebracht<br />

den Absperrungsplan und die Zeitabschnitte<br />

der Sprengungen besprach,<br />

fertigten die THW-Helfer auf der<br />

gesamten Sprengstrecke in A'bständen<br />

von 10 .Metern 59 Sprenglöcher<br />

mit Motorsäge, Pickel und Brechstangen<br />

an. Die Stellen 'llnm~ttelbar unter<br />

den drei Brücken wurden hierbei<br />

mit zusätzlich je fünf Meter Abstand<br />

von den Brücken ausgespart.<br />

Bei diesen Vorbereitungsarbeiten<br />

zeigte sich, daß die Saale zwei Eisdecken<br />

übereinander von insgesamt<br />

70 bis 100 Zentimeter Dicke hatte,<br />

zwischen denen rund 15 Zentimeter<br />

hoch Wasser floß. Gegen 14 Uhr waren<br />

die 59 Sprenglöcher hergerichtet.<br />

Nach einer kurzen Pause für ein<br />

von der Stadtverwaltung gespendetes<br />

Mittagessen wurden die Helfer<br />

für Absperrposten eingeteilt. Sprengmeister<br />

Scholz mit seinem Sprengtrupp<br />

traf die letzten Vorbereitungen.<br />

Die 59 Sprengladungen aus insgesamt<br />

50 kg Ammon-Gelit 3 wurden<br />

an 1,70 Meter langen Kreuzen aus<br />

Dachlatten befestigt und abschnittsweise<br />

in die Sprenglöcher eingeschoben.<br />

Die Ladungen befanden sich somit<br />

durchschnittlich 60 Zentimeter<br />

unter der Eisdecke. Von Ladung zu<br />

Ladung wurde Verbindungsdraht zur<br />

elektrischen Zündung mit Millisekunden-Zündern<br />

angebracht.<br />

Ab 15 Uhr wurden erstmals die<br />

Sprengstellen in einem Umkreis von<br />

300 Metern sorgfältig von Landpolizei<br />

und THW-Helfern gesperrt. Der<br />

erste Sprengabschnitt mit zwanzig<br />

Ladungen verlief vom <strong>Mai</strong>n her beiderseits<br />

der Bundesbahn- und der<br />

Umgehungsstraßenbrücke. über die<br />

Bundesbahnbrücke herrscht auf den<br />

Hauptstrecken Würzburg-Frankfurt,<br />

Würzburg-Hamburg/ Bremen<br />

und Gemünden-Bad Kissingen ein<br />

sehr reger Zugverkehr, weshalb<br />

zur Sperrung der Bahnbrücke acht<br />

Bahnbedienstete anwesend waren.<br />

Nach einem sorgfältigen Kontrollgang<br />

des Sprengmeisters war es soweit<br />

zum ersten Signal. In Abstimmung<br />

mit der Bundesbahn war die<br />

erste Zündung für 15.10 Uhr vorgesehen.<br />

Sie konnte aber erst um 15.15<br />

Uhr ausgelöst werden, als der verspätete<br />

D-Zug aus Bremen die<br />

Brücke passiert hatte.<br />

Nach der Detonation stiegen aus<br />

den 20 Sprengstellen 50 bis 60 Meter<br />

hohe Fontänen von Eisbrocken<br />

und Wasser hoch und brachen dann<br />

mit dumpfem Getöse in sich zusammen.<br />

Hierauf folgten in Zeitabstän-<br />

6


,<br />

Für nicht begehbare Arbeitsstellen wurde eine am Seilzug des Gerätekraftwagens hängende Arbeitsbiihne eingesetzt<br />

den von durchschnittlich 35 Minuten<br />

weitere drei Sprengabschnitte flußaufwärts<br />

mit 18, 16 und fünf Ladungen.<br />

Der letzte Sprengabschnitt<br />

lag in unmittelbarer Nähe der Hochspannungsleitung<br />

vom überlandwerk<br />

zum städtischen E-Werk. Bis<br />

zur verlangten Stromabschaltung<br />

mußte eine Zeit von einer halben<br />

Stunde abgewartet werden, da gerade<br />

zur Stunde im Kreiskrankenhaus<br />

Gemünden eine Operation vorgenommen<br />

wurde.<br />

Sämtliche Sprengungen verliefen<br />

mit vollem Erfolg ohne Zwischenfälle<br />

und ohne die geringste Beschädigung,<br />

abgesehen von rund drei Zentner<br />

Fisch,en, die leider ihr Leben<br />

lassen mußten.<br />

Von der Sperrlinie und von der<br />

hoch gelegenen Scherenburgruine<br />

aus venfol.gten viele hunderte Sch'aulustige<br />

das einmalige Ereignis, das<br />

am Wochenende zur Sensation in der<br />

Dreiflüssestadt Gemünden wurde.<br />

Noch am Abend des gleichen Tages<br />

wurde der Ortsverband Gemünden<br />

vom Bürgermeister der Marktgemeinde<br />

Obersinn, Landkreis Gemünden,<br />

gebeten, am Sonntagvormittag<br />

nach Obersinn zu kommen,<br />

um eine Eissprengung durchzuführen.<br />

In der Sinnkurve am südlichen<br />

Ortsausgang lag eine bis zu einem<br />

Meter dicke Eisbarriere als Hindernis<br />

für einen reibungslosen Abzug<br />

des bereits oberhalb im Fluß aufgetürmt<br />

liegenden Eises. Es war somit<br />

eine größere Eisstauung mit einer<br />

nachfolgenden überflutung des Ortes<br />

sehr zu befürchten.<br />

Am Sonntag, dem 10. März, morgens<br />

7.30 Uhr, startete der Einsatz<br />

von 21 THW-Helfern Gemündens<br />

nach Ober sinn. Rasch aufeinander<br />

folgten die Besprechung des Einsatzleiters<br />

mit dem Auftraggeber,<br />

die Einholung der Sprenggenehmigung<br />

und des Versichel1unglsschutzes<br />

sowie die Anordnungen des THW­<br />

Sprengmeisters Scholz. Auf einer<br />

Strecke von rund 150 Metern wurden<br />

20 Sprenglöcher in das stellenweise<br />

bis zum Grund sitzende Eis<br />

gesägt und gepickelt. Der Sprengtrupp<br />

traf die gleichen Vorbereitungen<br />

wie bei der vortägigen Sprengung<br />

in GemÜnden. Je Schacht wurde<br />

ein Kilogramm Ammon-Gelit 3<br />

verwendet, das diesmal mit Sprengkapseln<br />

und Zündlichtern gezündet<br />

wurde. Die Sprengung erfolgte in<br />

zwei Zeitabschnitten mit je zehn<br />

Ladungen. Nacb den jeweils getroffenen<br />

Sicherungsmaßnahmen verlief<br />

auch diese Sprengung erfolgreich<br />

und ohne Beschädigungen.<br />

Während der Heimfahrt nach Gemünden<br />

wurde die THW-Gruppe<br />

vom Bürgermeister der Gemeinde<br />

Schaippach bei Gemünden gebeten,<br />

das aufgestaute Eis vor der Steinbrücke<br />

zu entfernen. Diese Sinnbrücke<br />

besitzt nur drei sehr niedrige<br />

Brückenbogen, die bereits mit<br />

Treibeis verkeilt waren. Mit Seilzug<br />

des Gerätekraftwagens wurde<br />

Scholle für Scholle an der Brücke<br />

und flußaufwärts entfernt.<br />

An den darauffolgenden nächsten<br />

beiden Tagen wurde der Ortsverband<br />

Gemünden wiederum vom<br />

Bürgermeister Gemündens und vom<br />

Bürgermeister der Gemeinde Seifriedsburg<br />

für den Ortsteil Schönau<br />

an der Saale angefordert. Auf einer<br />

rund zehn Kilometer langen Strecke<br />

war in oder Saale Eisversetzung<br />

ne'hen Eisvers e.tzun:g, die sich langsam<br />

fluß.aJbwärts in Richtung Schönau<br />

und Gemünden schoben. Zu<br />

diesem Zeitpunkt waren die Bogen<br />

der Saalebrücke neuerdings von<br />

Treibeis angefüllt.<br />

Nach verrichteter harter Arbeit an<br />

der restlosen Beseitigung des Eises<br />

im Mühlgraben mußten die THW­<br />

Helfer hier an der alten Saalebrücke<br />

bis in die Mittagsstunden die ineinander<br />

verschobenen und festsitzenden<br />

Treibeisschollen in einer Flußlänge<br />

von rund 50 Metern flottmachen.<br />

Die Brückenbogen mit den<br />

nicht fundamentierten Pfeilern der<br />

aus dem 12. Jahrhundert stammenden<br />

Saalebrücke mußten unbedingt<br />

für den stündlich zu erwartenden<br />

großen Eisdurch,gal1lg freigehalten<br />

werden.<br />

Als dieses harte Stück Arbeit geleistet<br />

war, ordnete der Einsatzleiter<br />

GF Dipl.-Ing. Frank an, flußaufwärts:<br />

bis Wolfsmünster zu fahren<br />

und streckenweise noch festsitzende<br />

Eisbarrieren in Gang zu bringen.<br />

Gegen 17 Uhr am Dienstag, dem<br />

12. März, geriet dann der rund zehn<br />

Kilometer lange Eisstrom in der<br />

Saale in immer rascher werdende<br />

Bewegung. Im Ablauf von 20 Minuten<br />

war die ganze Strecke eisfrei.<br />

An den Ufern nahm das Eis einige<br />

Sträucher mit, und an manchen<br />

Stellen hinterließ der gewaltige Eisstrom<br />

auf den Ufern große Eisschollen.<br />

Nach glücklichem Verlauf dieses<br />

einmaligen Ereignisses war von der<br />

besorgt gewesenen Bevölkerung ein<br />

Alpdruck genommen. Die Gefahr des<br />

Eisganges und eines Hochwassers<br />

war gebannt.<br />

Der Ortsverband Gemünden war<br />

mit 33 freiwilligen Helfern die vier<br />

Tage über fast pausenlos im Einsatz,<br />

um - wie die örtliche Presse<br />

schrieb - eine Katastrophe großen<br />

Ausmaßes zu verhüten.<br />

7


Ingenieur Erich Wendt<br />

Geräteausstattung des THW<br />

9. Folge: Stahlbatterien tür Handleuchten und deren Ladung (2)<br />

Bei der normalen 7stündigen Aufladung<br />

(bis zum Füllungsgrad von<br />

140 v. H. der Nennkapazität) mit der<br />

:flünfstündigen EntladestrOllTIstäI1ke J 5<br />

(wie sie im ersten Teil dieser Folge<br />

behandelt wurde) müssen die Federventile<br />

der Stahlbatterien abgenommen<br />

werden. Das Laugevolumen<br />

wird durch die stärker werdende<br />

Gasentwicklung bei zunehmendem<br />

Füllungsgrad scheinbar vergrößert.<br />

Die entstehenden Gasbläschen bleiben<br />

besonders während der Ladung<br />

bei geschlossenen Ventilen zwischen<br />

den Platten haften, so daß der Laugespiegel<br />

angehoben wird und bei<br />

Erreichen eines Füllgrades von 100<br />

v. H. der Nennkapazität bis zur Unterkante<br />

des Federventils gestiegen<br />

ist. Bei Weiterladung mit J5 wird<br />

die Lauge durch die Ventile hindurchgedrückt,<br />

sobald diese auf den<br />

entstehenden überdruck ansprechen.<br />

Gerätekiste (GK) 30 -<br />

Die austretende Lauge verschmutzt<br />

die Stahlbatterien, auch können Personen<br />

durch die Lauge verletzt werden.<br />

Vom Standpunkt des THW als Benutzer<br />

von Handleuchten und Handscheinwerfern<br />

wird ein einfaches<br />

und sauberes Ladeverfahren gefordert,<br />

d. h . die Ladegeräte sollen<br />

die Stahlbatterien bei geschlossenen<br />

Ventilen in möglichst schonender<br />

Weise und in einer annehmbaren<br />

Zeit wieder aufladen. Auf eine überwachung<br />

der Ladung muß in der<br />

Regel verzichtet werden.<br />

Praktische Versuche der Herstel­<br />

"Ladeger äte mit Zubehör"<br />

lerfirmen von Ladegeräten haben<br />

gezeigt, daß die vorerwähnten Forderungen<br />

durchaus erfüllt werden<br />

können, wenn nachfolgende, vom<br />

Füllungsgrad der Batterien abhängige<br />

maximale Ladeströme nicht<br />

überschritten werden und der Lauge-<br />

Stückzahl<br />

Lfd. Benennung Sttihck- LM.<br />

------------------------- Nr. za l<br />

-------------------------<br />

Nr. Benennung<br />

1 Ladegerät 2,4-4,8 V/24 V (für den<br />

Anschluß an 24 V Kfz-Batterien) 2<br />

2 Stahlbatterie (NiCd) DTN 4,5 mit<br />

Isolierkasten<br />

(Reserve, in lid. Nr. 1 eingesetzt)<br />

Stahlbatterie (NiCd) DTN 6,5 mit<br />

Isolierkasten, je 2 Batterien mit einer<br />

Verbindungspolbrü


In langer Entwicklungsarbeit wurde<br />

das "Batterieladegerät für Ni-Cd­<br />

Batterien 4 x DTN 4,5 und 2 x 2 DTN<br />

6,5 zum Anschluß an eine 24/28 V­<br />

Fahrzeugbatterie" erstellt. 2 Stück<br />

solcher Ladegeräte sind in der Gerätekiste<br />

30 enthalten, die zum Ausrüstungsumfang<br />

des Gerätesatzes "B"<br />

gehört. In dieser Gerätekiste ist auch<br />

das Zubehör, welches beim Laden<br />

von Batterien benötigt wird, untergebracht.<br />

Das Gerät ist für die Ladung von<br />

1 bis 4 Ni-Cd-Batterien DTN 4,5 und<br />

1 bis 4 Ni-Cd-Batterien DTN 6,5,<br />

wie sie für Hand-Weitleuchten,<br />

Handleuchten und Kopf-, Handleuchten<br />

verwendet werden, vorgesehen.<br />

Die Ladung erfolgt von der<br />

24-Volt-Fahrzeugbatterie aus. Für<br />

die Lädung ergeben sich in Abhängigkeit<br />

von der Brenndauer der<br />

Leuchten folgende Ladezeiten (unter<br />

Berücksichtigung des Füllungsgrades<br />

von 140 v. H. - oder Ladefaktor<br />

1,4 -).<br />

Ni-Cd-Batterie<br />

2x DTN 6,5<br />

Schaltbild<br />

Batterieladegerät für Ni-Cd-Batterien H x DTN 4,5 und 2 x 2 DTN 6,5 zum Anschluß<br />

an eine 24/28 V-Fabrzeugbatterie<br />

+ + +- + +- +<br />

.-c::::J--C~6lLo-tR::::l 12. Lll ~tO<br />

..<br />

.]5 Si/- .f3 .s~<br />

1?6 6;1<br />

Si<br />

Brenndauer<br />

bei Glühlampe<br />

4,8 V 8 .W<br />

1 Std.<br />

2<br />

3<br />

3,5 "<br />

Ni-Cd-Batterie<br />

DTN 4,5<br />

Wiederaufla.dezeit<br />

8 SM.<br />

16<br />

23<br />

"<br />

27 "<br />

R 1, R 5, R 17 - KohleschichtwLderstand<br />

600 Ohm<br />

R 2 - Kohleschichtwiderstand 390 Ohm<br />

R 16 - Kohleschichtwiderstan.d 680 Ohm<br />

R 3 - Cu-Widerstand 200 Ohm<br />

R 7 - Widerstand GWD 4/16 Ohm<br />

R 9 - Widerstand GWD 4/80 Ohm<br />

R 14, R 15 - Widerstand GWD 4/20 Ohm<br />

RIO bis R 13 - Widerstand GWD 2/16 Ohm<br />

R 4 - Drahtwiderstand 800/10 Ohm<br />

24/ 28/1<br />

o<br />

+<br />

R 6, R 8 - Drahtwiderstand<br />

DORK - E, 4 W 20 Ohm ± 10'/.<br />

Gr. 1, Gr. 2 - Flachgleichrichter M 2 x 30<br />

C 150<br />

Ts 1, Ts 2 - Transistor OC 76<br />

Ts 3 - Leistungstransistor CDT 1104<br />

Si - Glasrohrsicherung 0,5<br />

D - Zenerdiode 1307<br />

S 1 bis S 7 - Kontaktschalter<br />

Sz - Schauzeichen 100 Ohm 8 mA<br />

Brenndauer<br />

bei Glühlampe<br />

2,5 V-O,S A<br />

W .iederaufladezeit<br />

Ladekurven der Ni-Cd-Batterien der Typen DTN 4,5 und DTN 6,5 mit dem Batterieladegerät<br />

zum Anschluß an eine 24128 V-Fabrzeugbatterie<br />

2 Std.<br />

4<br />

6 "<br />

7,5 "<br />

8,5 Std.<br />

17<br />

25<br />

31<br />

Funktionsbeschreibung:<br />

Die Spannung an den Eingangsklemmen<br />

des Ladegerätes schwankt,<br />

bedingt durch die Lichtmaschine des<br />

Kfz, zwischen 24 und 28 Volt. Diese<br />

Spannungen werden über eine Meßbrücke<br />

und einen Leistungstransistor<br />

(Ts 3) mit zwei Vorstufentransistoren<br />

(Ts 1 und 2) ausgeregelt. Zwei<br />

getrennte Stromkreise führen zu<br />

den LadepläJtzen. Lm stromkreis sind<br />

eine Diode (D) - um im spannungslosen<br />

Zustand Rückströme zu vermeiden<br />

- und ein Widerstand zum<br />

Einregulieren des Ladestromes.<br />

Die 4 LadepLätze für DTN 4,5-<br />

Batterien sowie die 2 Ladeplätze für<br />

2 x DTN 6,5-Batterien sind hintereinandergeschaltet<br />

und bilden je einen<br />

Stromkreis. Wenn ein Ladeplatz<br />

nicht mit einer Batter ie besetzt ist,<br />

wird die Ladestelle durch einen Widerstand<br />

(R) überbrückt. Die Widerstände<br />

werden durch Schaltkontakte<br />

am Deckel des Gerätes beim Schließen<br />

durch den Druck auf die Batteriekontakte<br />

selbständig ausgeschaltet.<br />

Ein eingebautes Schauzeiehen<br />

(Sz) kennzeichnet durch weiße<br />

Felder den eingeschalteten Zustand.<br />

Bei fehlender Spannung sind alle<br />

Felder schwarz.<br />

U ,(IIJ<br />

~<br />

..,.<br />

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2 ,<br />

(JI ~e. t)',.o~ ~8{ ~e,<br />

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I<br />

Bedienungsanweisung :<br />

Das Ladegerät kann mit den dafür<br />

vorgesehenen gelochten Laschen<br />

im Gerätekraftwagen aufgehängt<br />

werden. Der elektr ische An schluß<br />

an die Kfz-Batterie erfolgt über die<br />

im GKW vorhandene Bosch-Steckdose<br />

mittels des 2,6 m langen Kabels<br />

(NLH 2 x 0,752), an dem sich ein<br />

Bosch-Stecker (nach DIN 72591) befindet.<br />

Bei geöffnetem Deckel sind<br />

die Kontakte spannungslos.<br />

Beim Einsetzen der Batterien in<br />

1~<br />

z; ~. ~ 'A, 1<br />

L'7~ ~~ ~t r 0- ,)<br />

";7 :Je 2 s<br />

die dafür vorgesehenen Ladeplätze<br />

ist unbedingt auf die Polarität zu<br />

achten (+ und - Zeichen). Durch<br />

Schließen der Abdeckhaube wird das<br />

Gerät eingeschaltet. Es ist im Betrieb<br />

darauf zu achten, daß die Entlüftungsschlitze<br />

des Ladegerätes frei<br />

bleiben und nicht durch irgendwelche<br />

Gegenstände abgedeckt werden.<br />

über die Wartung und das Füllen<br />

der Ni-Cd -Batterien ist im 1. Teil<br />

dieser Folge alles Notwendige gesagt<br />

worden.<br />

9


Hans Rose<br />

Auch im ver,gan,genen Winter ha t<br />

wiederum eine Reih e bayerischer<br />

Ortsverbände den Sportvereinen bei<br />

der Durchführung ihrer Veranstaltungen<br />

Hilfe leisten _können. Da eine<br />

rasche und 2iuverlässige Übermittlung<br />

wichtiger Durchsagen vom Start<br />

zum Ziel und umgekehrt, ja auch<br />

das Zeich'en = Start s elbst v erschiedentlich<br />

Sorge b er eiteten,<br />

wandte man sich in Lilillehmendem<br />

Maße an das THW al s bekranrutes<br />

"Mädchen für alles". Entsprech'enden<br />

Wünschen k am en die h eimatlichen<br />

oder ben achlbarten Ortsv erhände natürlich<br />

gern nach, zumal eine Betätigung<br />

bei derartigen Veranstaltungen<br />

nicht nur interessante Erfahrungen<br />

versprach, sondern auch das Miterleben<br />

spannender Sportkämpfe in den<br />

Bergen.<br />

So betätigten sich Helfer des OV<br />

Freilassing unter der persönlichen<br />

Leitung ihres OB, Stadtbaumeisters<br />

Wesemann, an der Durchführung von<br />

Ski-Abfahrtsläufen der Sektion Freilassing<br />

des Deutschen Alpenvereins<br />

im Tennengebirge (österreichische<br />

Alpen) und an Abfahrts- und Slalomläufen<br />

im Rahmen der Stadt­<br />

Ski-Meisterschaften des TSV 1896<br />

(Freilassing) am "Toten Mann" in<br />

der Ramsau (im Berchtesgadener<br />

Land).<br />

In beiden Fällen wurden Start und<br />

Ziel von Helfern mit Funksprechgeräten<br />

besetzt (FuG 6), die für eine<br />

laufende Verständigung der Sportfunktionäre<br />

sorgten. Durch das direkte<br />

Sprechen zwischen Ziel und<br />

Start war eine erhebliche Erleichter<br />

ung und Verbesserung gegenüber<br />

fr~heren Veranstaltungen gegeben,<br />

bel denen Feldfernsprecher verwendet<br />

wurden. Das Kommando zum<br />

S tart wurde vom Ziel aus gegeben,<br />

wobei der unmittelbar neben dem<br />

THW-Helfer am Start stehende<br />

Läufer den Startbefehl gleich aus<br />

dem Kopfhörer des Helfers mithören<br />

konnte. Dadurch war eine<br />

außerordentlich ex,akte Startmöglichkeit<br />

und Zeitnahme gegeben. Bei den<br />

Konkurrenten am "Toten Mann" betr<br />

ug der Höhenunterschied etwa 400<br />

Meter, die Länge der Abfahrtspiste<br />

mehr als 1500 Meter.<br />

Für einen Riesentorlauf der DA V­<br />

Sektion Grafing am Wendelstein<br />

bauten Helfer des OV München eine<br />

komplette Telefona nlage zwischen<br />

Start und Ziel, der OV Lohr (<strong>Mai</strong>n)<br />

Funksprechverkehr<br />

bei Abfahrtsläufen<br />

THW-Helfer unterstützen den Wintersport<br />

und des TSV Lohr am Schanzkopf<br />

bei Lohr. Auch hier w urde die Bedienung<br />

der Leitungen übernommen.<br />

Die Kameraden des OV Miesbach<br />

v€rlegten b ei 22 Grad K älte und ülber<br />

einem Meter hohen Schnee eine<br />

500 Meter lange Doppelleitung mit<br />

zwei Sprechstellen für einen Ski­<br />

Abfahrtslauf der Miesbacher Katholischen<br />

Jugend in einem 1100 Meter<br />

hoch gelegenen Gelände.<br />

Für den Ski-Club Pähl übernahm<br />

der OV Weilheim die Ausleuchtung<br />

der Abfahrtslaufpiste an ihren<br />

schwierigsten Stellen. Mit sechs Petromax-Lampen<br />

und vier erst kürzlich<br />

gelieferten Petroleum-Scheinwerfern<br />

englischer Herkunft, die zur<br />

Ausstattung der THW-MKW gehören,<br />

wurde die Aufgabe gelöst. Die<br />

ausgeleuchtete Strecke an der Hirschbergalm<br />

bot in der w interlichen<br />

Landschaft ein schönes Bild und<br />

lockte zahlreic.~e Zuschauer an.<br />

Auch der OV Traunstein stellte<br />

sich zur Durchführung von Ski-Meisterschaften<br />

helfend zur Verfügung.<br />

Aber auch zu anderen Wintersport-Konkurrenzen<br />

wurde das THW<br />

in Bayern um Unterstützung gebeten.<br />

Der Motor-Sport-Club Diessen<br />

bat den OV Weilheim, die Absperrung<br />

der Rennstrecken bei dem unter<br />

dem Ehrenprotektorat des Bundestags-Vizepräsidenten<br />

Dr. Jäger<br />

und des Landrates des Kreises<br />

Landsberg Müller-Hahl stattfindenden<br />

Eisrennen für Motorräder und<br />

Wagen auf dem Ammersee zu übernehmen.<br />

Nachdem die Zuschauerplätze mit<br />

eisernen Pfählen u nd Leinen gesichert<br />

worden waren, wurde von den<br />

eingesetzten 20 THW -Helfern auch<br />

noch eine Fernsprechleitun g vom<br />

Fahrerlager zum Start u nd zum Ziel<br />

gelegt. Außerdem standen die Männer<br />

zum Eingreifen bei etwaigen<br />

Unfällen bereit. Man zählte an 10000<br />

Besucher bei der Veranstaltung!<br />

Der OV Rosenheim sperrte die<br />

1600 Meter lange Strecke des Eisbahnrennens<br />

des ADAC auf dem zugefrorenen<br />

Simssee u nd das F ahrerlager<br />

ab, wies Kraftfahrzeuge zu<br />

Parkplätzen ein und leitete Bereitschaftsdienst.<br />

Aber auch nur mit der Schneeschaufel<br />

konnte g eholfen werden<br />

wie das Beispiel des OV Neustadt<br />

(Aisch) beweist: H ier räum ten zehn<br />

Helfer auf Bitten der Stadtverwaltung<br />

den "BleichJweiher" vom allzu<br />

hohen Schnee frei, um ihn für Wintersportzwecke<br />

wieder benutzbar zu<br />

machen.<br />

PS: Wofür man doch das THW<br />

nicht alles gebrauchen kann!<br />

eine F~rnsprechverbindung gleicher<br />

Art für Meisterschaften des Sportvereins<br />

Frammersbach im Spessart H elfer des OV Freilassing im Einsatz mit dem FuG 6<br />

10


Johannes Beyerling<br />

Im Silo verschüttet<br />

Dramatischer Einsatz des Ortsverbandes Hildesheim<br />

Kreidewerk Söhlde: Es ist kurz<br />

nach 16 Uhr. Die Produktion stockt.<br />

An den Rändern eines Silos frieren<br />

die Kalksteine zusammen. In der<br />

Nacht werden es wieder 25 Grad Frost<br />

sein. Der Silo muß betriebsbereit<br />

bleiben.<br />

Der junge Betriebsleiter dieses<br />

modernsten und vollautomatischen<br />

niedersächsischen Kreidewerkes<br />

nimmt eine Stange zur Hand. Er<br />

versucht, die Kalksteinmassen von<br />

den Rändern des Silos zu lösen. Es<br />

will nicht gelingen. Das Transportband<br />

unter dem Silo läuft leer. In<br />

der Mitte des Schutttrich,ters bleibt<br />

ein offener Krater. Mit dem Fuß<br />

versucht der Betriebsleiter, am Rande<br />

des Silos Gesteinsmassen zu lösen<br />

und herunterzutreten. Dann,<br />

ganz plötzlich . . .<br />

Ein gellender Schrei, Hilferufe!<br />

Die Arbeiter laufen zusammen. Der<br />

Betriebsleiter hat das Gleichgewicht<br />

verloren und ist in den Silo gestürzt.<br />

Er rutscht in den Krater, mit den<br />

Armen rudert er verzweifelt, das<br />

Gestein löst sich und rutscht hinter<br />

ihm her. Unter den Gesteinsmassen,<br />

als wäre er in einen Strudel geraten,<br />

versinkt der Unglückliche.<br />

Schnell wird das Förderband unter<br />

dem Silo abgestellt. Der Verunglückte<br />

ist aber schon auf der Sohle<br />

des Silos angekommen, fünf Meter<br />

tief -. Nur sein Arm ragt aus der<br />

schmalen Öffnung über dem Transportband.<br />

Zu schmal ist die Öffnung;<br />

nicht einmal die Schultern passen<br />

hindurch, erst recht nicht der Kopf.<br />

Fünf Meter tief im Silo unter Gesteinsmassen,<br />

kein Montageloch, das<br />

man öffnen könnte, kein Teil, das<br />

man abmontieren könnte, um den<br />

Unglücklichen zu befreien.<br />

Seine Arbeiter versuchen, ihm von<br />

oben zu helfen. Aber nun kommen<br />

die Gesteinsmassen erst recht in<br />

Bewegung. Sorgsam versuchen sie<br />

mit Balken und Brettern Absteifungen<br />

einzubringen, um an den Verunglückten<br />

heranzukommen. Dieser<br />

ist bei Besinnung. Er gibt selbst<br />

Anweisung, wie man ihn retten soll.<br />

Inzwischen löst die Gemeinde<br />

Großalarm aus. Die Freiwilligen<br />

Feuerwehren rücken an, ein Arzt eilt<br />

herbei. Vielleicht aus der Sorge um<br />

den Silo, vielleicht wußten es auch<br />

die Arbeiter nicht besser, schlägt<br />

man ein Loch in den Beton, wo es am<br />

wenigsten nützlich ist. Immerhin,<br />

die Füße liegen nun frei, aber der<br />

ganze Körper ist zugeschüttet und<br />

vom Gestein festgekeilt. Der Verunglückte<br />

spricht mit dem Arzt. Er<br />

sagt ihm, daß er einen Arm gebrochen<br />

hat und nenntdas KroJ1lkelllhaus,<br />

in das man ihn bringen soll. Von<br />

oben beginnt man mit einem Greifer<br />

den Silo zu leeren. Das bereitet dem<br />

Verunglückten große Schmerzen im<br />

Kopf. Er bittet, die Arbeiten mit dem<br />

Greifer einzustellen.<br />

Um 20 Uhr erreicht ein Anruf der<br />

Kreisschirrmeisterei der Freiwilligen<br />

Feuerwehren den Ortsbeauftragten<br />

des THW. Nach kurzer Schilderung<br />

der Situation sichert dieser Hilfe zu.<br />

Einer der Helfer des THW ist, wie<br />

der OB, im städtischen Versorgungsbetrieb<br />

tätig. Der Helfer hat Spätschicht.<br />

Ihn beauftragt der OB, mit<br />

einem mit F1ull!k auslgeri1steten PKW<br />

den Alarm der Helfer durchzuführen.<br />

Der OB bleibt am Fernsprecher.<br />

Es gelingt ihm, einen Kompressor<br />

mit Aufbruchhammer in Marsch zu<br />

setzen. Die Vorbereitung des Einsatzes<br />

läuft auf vollen Touren. Der<br />

OB fährt zur Unterkunft, die Helfer<br />

treffen kurz nacheinander ein. Wortlos<br />

kleiden sie sich in fliegender<br />

Eile um. Ein PKW mit Helfern fährt<br />

zur Kreisschirrmeisterei, um den Gerätekraftwagen<br />

des THW zu besetzen,<br />

der Geschäftsführer und zwei<br />

Helfer fahren mit dem OB zur UnfallsteIle.<br />

Genau zwei Stunden nach dem<br />

Anruf sind die Helfer, der GKW<br />

und ein Kompressor an der 30 km<br />

entfernten UnfallsteIle. Der Kreisschirrmeister<br />

führt den OB an den<br />

Silo. Nein, von hier oben ist nichts<br />

zu machen. Unten ist ratlose Stille.<br />

Der Arm des Verunglückten ist frei,<br />

die Hand kalt und leblos. Der Arzt<br />

berichtet, der Verunglückte habe<br />

vor 20 Minuten noch gesprochen.<br />

Ob er noch lebt! Das kann der Arzt<br />

nicht sagen; er hat ihm noch eine<br />

Injektion gemacht.<br />

Der OB überprüft die Öffnung,<br />

welche die Arbeiter bereits geschlagen<br />

haben. Schnell beginnen hier<br />

zwei Helfer das Gestein sorgsam zu<br />

entfernen und den Körper des Verunglückten<br />

durch Brettaussteifungen<br />

zu schützen. Nun kann man die Beine<br />

des Verunglückten bewegen, bis<br />

zum Gesäß ist er bald frei. Mit dem<br />

Oberkörper zwängt sich der OB in<br />

den Trichterraum über den Verunglückten.<br />

Eisige Kälte fällt von obenein,<br />

gefährlich hängt das Gestein.<br />

Nein, von hier ist wirkungsvolle<br />

Hilfe nicht zu bringen.<br />

Fast eine halbe Stunde ist verstrichen.<br />

Was kann der Verunglückte<br />

noch aushalten? Verträgt er einen<br />

größeren Gesteinsdruck auf dem<br />

Körper? Der Arzt meint ja, da der<br />

Verunglückte bewußtlos sei. Der OB<br />

entschließt sich, den Silo seitlich<br />

aufbrechen zu lassen.<br />

50 x 80 Zentimeter wird mit dem<br />

Aufbruchhammer der Beton herausgelöst.<br />

Das Baustahlgewebe wird<br />

mit dem Brennschneidgerät zerschnitten.<br />

Als das erste Stück aus<br />

der 20 Zentimeter starken Betonwand<br />

herausgeschnitten ist, zeigt sich<br />

eine feste Feinkreideschicht. Diese<br />

Schicht wird sorgsam erhalten. Durch<br />

sie werden die Erschütterungen des<br />

Aufbruchhammers nicht auf die Gesteinsmassen<br />

übertragen. Ein Posten<br />

beobachtet den Silo oben. Keine Bewegung<br />

darf ins Gestein kommen.<br />

Nun ist der Beton heraus. Ein<br />

kleines Loch wird in die Kreide gestoßen.<br />

Die ersten Gesteinsstücke<br />

fallen heraus. Nun wird die Öffnung<br />

sorgsam erweitert. Langsam rollt<br />

das Gestein herunter. Es wird fortgeschaufelt,<br />

damit Platz bleibt. Nun<br />

ist die ÖIflfmln:g ganz frei, urud kein<br />

# Gestein fällt mehr nach. Sorgfältig<br />

wird mit der Hand Stein für Stein<br />

entfernt. So gelingt es, den Verunglückten<br />

freizulegen, aber drohend<br />

über ihm hängt das Gestein. Wird<br />

es halten? NUll! liegt der Körper ,ganz<br />

frei. Halt!<br />

Die Bergung beginnt. An den Füßen<br />

wird gezogen. Der Körper bewegt<br />

sich. Es gelingt, ihn herauszuziehen.<br />

Es ist 23 Uhr und 40 Minuten.<br />

Behutsam legen ihn die Helfer<br />

auf die bereitgestellte Trage. Das<br />

Gesicht wird abgewaschen, Mund<br />

und Nasenöffnungen mit einem Spezialgerät,<br />

das man sich noch rechtzeitig<br />

hat kommen lassen, abgesaugt.<br />

Dann versucht man, Sauerstoff zu<br />

geben; es geht n icht. Weiter wird<br />

versucht den feinen Kreidestaub aus<br />

Mund, Nase und Lungen zu saugen.<br />

Aber immer und immer wieder gelingt<br />

es nicht, mit dem Sauerstoffgerät<br />

das Leben zu wecken. Der Arzt<br />

hockt gebeugt über dem Verunglückten,<br />

horcht das Herz ab, leuchtet in<br />

die Augen und steht auf. Zu spät,<br />

erstickt und unterkühlt, tot - -.<br />

Einer der Arbeiter steht da und<br />

sieht auf seinen Chef: "Kameraden,<br />

überlegt mal, haben wir alles getan?"<br />

Er gibt sich selbst die Antwort. "Ja<br />

doch, wir haben wohl alles getan,<br />

was möglich war."<br />

11


WASSER -<br />

BUFFEL<br />

auf dem Rhein<br />

Ein,e technische Revolution ist seit einigen<br />

Jahren auf unserem groBen Strom im Gange:<br />

Das Schubschiff setzt sich immer mehr durch<br />

DAS RUDERHAUS eines Schubbootes ist mit allen technischen Mitteln ausgestattet.<br />

An die Stelle des großen Handruders sind neuzeitliche Schalthebel getreten. Von seinem<br />

hochgelegenen Platz aus überblickt der Kapitän die Einheit bis zur vordersten Spitze<br />

ÜBER 200 SCHUBSCHIFFE werden h<br />

kommen neue hinzu. Bilder wie diese<br />

bei Bingen zeigt, sind keine Seltenh<br />

12


Schubboote, die heute schon zahlreich den Rhein bevölkern. Hier sehen wir ihn bei Bacharach<br />

auf dem Rhein gezählt, und ständig<br />

Begegnung zweier Schubeinheiten<br />

"Schiebung" ist in vollem Gange<br />

KEINE BRIKETTS, sondern Masseleisen (Roheisen) ladet hier die Schubeinheit<br />

"Nashorn" am Rheinkai der August-Thyssen-Hütte in Duisburg-Hamborn. Die großen<br />

rechteckigen Räume der Schubleichter haben eine gesamte Tragfähigkeit von 6200 Tonnen<br />

13


WASSERBüFFEL<br />

auf dem Rhein<br />

(Fortsetzung von Seite 13)<br />

Zu Beginn der 5Ger Jahre stand<br />

die deutsche sowie die internationale<br />

Rheinschiffahrt vor der Notwendigk€it,<br />

sich mit dem Prob1em der Modernisiel'Ung<br />

und des weiteren Ausbaus<br />

der Binnenschtiffsfiotten eingehend<br />

zu beschäftigen. Hierb€i lag es<br />

nahe, daß man sich auch dem in<br />

Amerika entwickelten Stoß schiff­<br />

:tlahrtsverfahr€n zuwandte. Um an<br />

Ort und Stelle insbesondere die technischen<br />

und nautischen Fragen und<br />

Möglichkeiten zu unteDsuchen, fuh­<br />

Den Reederei-Direktoren, Konstrukteure<br />

und Praktiker im Jahre 1956<br />

zu einem eingehenden Studium<br />

nach Amenika. Sie kamen dort zu<br />

der Erkenntnis, daß man das amerikanische<br />

System der Schubschifffahrt<br />

auch auf den Rhein übertragen<br />

könne.<br />

Unter Berücksichtigung der in<br />

AmeI1ika gesammelten Erfahrungen<br />

i,st dann von der Firma Raab Karcher<br />

Reederei GmIbH, Duisburg­<br />

Ruhrort, der erste Auftrag zum Bau<br />

·einer Schub einheit für den RheinveIikehr<br />

,erteilt worden. Schub boot<br />

und Schubleichter wurden zuvor in<br />

der Duisburger Binnenschlffahrts­<br />

Versuchsanstalt ,genauen Modellversuchen<br />

unteI1WoIifen. Im Oktober 1957<br />

stand das Schubboot "Wasserbüfful"<br />

mit \'lier SchubLeichtern zu ersten<br />

Versuchsfahrten auf dem Rhein zur<br />

Verfügung.<br />

Schubboot "Wasserbüff€l" hat eine<br />

Länge von 36,23 m ,und eine Br,eite<br />

von 8,36 m. Als Antrieb dienen zwei<br />

Diesel~Motoren von je 630 PS. Die<br />

Schubleichter haben eine Läng€ von<br />

je 64 m, eine Breite von je 9,20 m<br />

und eine Tragfähigkeit von je 1310 t.<br />

Die Schub€inheit setzt ,sich bei der<br />

Bergfonmation aus ,einem Schubboot<br />

und vier zu je zwei vor- und nebeneinander<br />

gekoppelten Leichtern zusammen.<br />

Dieses ergibt eine Gesamtlänge<br />

von 164 m. Die für die Talf.ahrt<br />

gewählte Zusammenstellung,<br />

bei der das Schubboot zwischen die<br />

hinteren unbeladenen Leichter gelegt<br />

wird, hat den Vorteil, die Gesamtläng,e<br />

der ganzen Schub einheit<br />

zu kü rzen. So kann die Einheit besser<br />

manövri€ren als ein selbstfahrendes<br />

Sch,iff gleicher Länge und hat<br />

d ie Möglichkeit zum Aufdrehen.<br />

Schubboot und Leichter sind mit<br />

,schwer,em Anker,geschirr .ausgerüstet,<br />

so daß es möglich ist, die ganze<br />

Schubeinheit auch in der Talfahrt<br />

vor Anker zu leg,en. Außerdem<br />

kann das Schubboot durch Zurückschlagen<br />

der Schrauben und durch<br />

seine besonder,e RudereinI1ichtung<br />

aucl1 die Igesamte Einheit rückwärts<br />

dirigieren.<br />

,Mit Winden- und Ratschendrähten<br />

Wierden ,schubboot und Leichter zu<br />

,einer festen Einheit zusammengekoppelt.<br />

Die mittlere ReisegeschlWin!digkeit<br />

liegt aUJf der Rheinstrecke<br />

von Duisbur,g nach Rotterdam<br />

in der Talfahrt bei 21,2 km/h<br />

und .in der Bergfahrt bei 8,9 km/h.<br />

Da dLe Schubschiffahrt eine um-<br />

BEI DER TALFAHRT ohne Ladung nimmt das Schubboot zwei von seinen v ier<br />

Leichtern an Steuer- und Backbord. Dadurch wird die Länge der gesamten<br />

Schubeinheit wesen tlich verkürzt und eine bessere Manövrierfäh igkeit beson ders<br />

beim Wenden err eicht Bilder: Konrad Spitzlay (4), dpa (1)<br />

wälzende Neuerung für den Binnenschiiffahrtsver~ehr<br />

auf dem NLederrhein<br />

bedeutete, war es nicht unwesentlich,<br />

zu sehen, wie sich die<br />

übrige Schiffahrt auf dem Rhein<br />

beim Einsatz dieses neuen Schiffstyps<br />

einstellen würde. Wenn auch<br />

nach der Meinung alter erfahrener<br />

Praktiker der Rheinstrom für die<br />

Ausübung der Schubschiffahrt nicht<br />

das g,eeignete Gewässer !Zu sein<br />

schien, so ergaben doch schon die<br />

ersten Versuchsfahrten, daß dieser<br />

Schiffstyp gute Erfolge im Massengutv,erk,ehr<br />

,auf dem Rhein versprach.<br />

Die Gründe, die zur Einführung<br />

der Schubschiffahrt ,auf dem Rhein<br />

führten, Iwar,en vor allem wirtschaftlicher<br />

Natur. Mit dem Wiederaufbau<br />

der westdeutschen Industrie war<br />

zugleich ,auch ein stark ansteig,endes<br />

Transportau:tlkommen bei den Massengütern<br />

wie Erz und Kohle zu<br />

verzeichnen. Es galt daher, den<br />

Mehrbedarf an zusätzlichar Tonnage<br />

zu decken. Ein wesentLicher Faktor<br />

war, daß trotz ,aller Anstrengungen<br />

und ständig steig-ender Transportleistung,en<br />

keine entsprechende Kostendeckung<br />

durch die erreichten<br />

Frachterlöse erzielt werden konnte,<br />

Als ein besonders erschwerender<br />

Umstand kam hinzu, daß bei der<br />

Binnenschiffahrt infoLge der sich<br />

laufend verb€ssernden Arbeitsbedingungen<br />

,an Land -ein stetig<br />

wachsender Personalmangel e intrat,<br />

der dazu ,geführt hat, daß tin den<br />

letzten J ,ahren in zunehmendem<br />

Maße Schiffseinheiten wegen P ersona1mangels<br />

stillgelegt werden mußten.<br />

Für die Binnenschiffahrt ergab<br />

sich daher die zwing,ende Notwendigkeit,<br />

in verhältnismäßig kurzer<br />

Zeit eine neue und rationellere<br />

T,ransporttonnage für Massengüter<br />

zu schaffen, und zwar unt-er Einsparung<br />

von Material und Kosten sO'Wie<br />

vor allem an Personal.<br />

Völlig neue Arbeitsmethoden<br />

Mit dieser neuen SchifLahrtsart ergab<br />

sich auch die Möglichkeit, für<br />

den in der Binnenschiilahrt tätigen<br />

Mensch,en völlig neue und zeitgemäße<br />

Ar,beitsmethoden einführen<br />

zu können, die dazu beitragen werden,<br />

den Beruf des Binnenschüfers<br />

wieder attraktiv zu machen. Durch<br />

den Einsatz von unbemannten Transportschidlfen<br />

wird .zJWar die vorhandene<br />

enge Verbindung zwischen<br />

Mann u nd SchiJif völ1ig verlorengehen;<br />

,ande!1erseits wird aber durch<br />

den übergang zum reinen Ablösersystem<br />

den Wünschen des fahr,enden<br />

P,ersonals nach Angleichung ihrer<br />

Arbeitsbedingung,en an die Landberufe<br />

Rechnung getragen.<br />

Die Erfahrungen mit der Schubeinheit<br />

"Wasserbüffel" haben dahin<br />

geführt, daß auch andere deutsche<br />

und ausländische Reedereien Schubboote<br />

mit Leichtern .in Dienst gestellt<br />

haben. Die neuen Einheiten<br />

von je vier Leichtern haben eine Gesamttragfähig~eit<br />

von rund 6200 t<br />

gegenüber der Tragfähigkeit der ersten<br />

Schubeinheit "Wasserbüffel"<br />

von 5200 t.<br />

llie Entwicklung der Schubschiffahrt<br />

,ist auf dem Rhein schnell vorwärts<br />

geg,angen. Erze, Kohlen, Heizöle<br />

und F,ertigprodukte der Eisenindustrie<br />

werden z. Z . mit S'ch;ubleichtern<br />

befördert. Dieser Schiffstyp<br />

hat noch den Vorteil, daß er<br />

wegen seiner großen Laderäume<br />

von 19 oder gar 30 m Länge schnell<br />

und bequem beladen und auch zügig<br />

,gelös·cht werden kann. Im Laufe der<br />

Zeit wurde die Schubschiffahrt nicht<br />

nur im Niederrheinverkehr, sondern<br />

auch im Mittel- und sogar im Ob€rrheinverkehr<br />

bis Basel eingeführt.<br />

Die Niederlande, Frankreich, die<br />

. Schweiz und Deutschland besaßen zu<br />

Beginn dieses Jahres schon über 200<br />

Schubschiffe. Dar.aus ist zu ersehen,<br />

daß die stete Weiterentwicklung der<br />

Schubschiffahrt nicht mehr aufzuhalten<br />

ist.<br />

14


Dipl.-Volkswirt Walter Voß<br />

Das THW auf der Internationalen<br />

Bootsschau und Wassersportausstellung<br />

Camping, Reisen, Freizeit - Berlin 1963<br />

Berlin, mit der Havel, der Spree<br />

und den vielen schönen Seen, gehörte<br />

schon immer zu den wassersportfreudigsten<br />

Städten Eluropas; 25000<br />

Boote zählte man vor dem letzten<br />

Krieg, eine "Flotte", die ihresgleichen<br />

suchte. Auch die Zweiteilung<br />

der Stadt tat der Sehnsucht der Berliner<br />

nach Wasser, Luft und Sonne<br />

keinen Ablbl1uch. 1m Gegenteil: Rund<br />

35 000 Boote tummeln sich heute allein<br />

auf den Westberliner Gewässern!<br />

Jedes zweite Sportboot in<br />

Deutschland liegt in Berlin, sagt die<br />

Statistik.<br />

Zum elften Male nach dem Kriege<br />

fand in diesem Jahr - vom 15. bis<br />

24. März - die Bootsschau und Wassersportausstellung<br />

in den Ausstellungshallen<br />

am Funkturm statt. Auf<br />

einer Gesamtfläche von rund 48000<br />

qm in dreizehn Hallen wurde den<br />

Besuchern der internationalen Schau<br />

ein lebendiges, buntes Bild von<br />

Bootsbau - Wassersport - Camping<br />

- Reisen und Freizeitgestaltung vermittelt.<br />

Neben 213 Firmenausstellern<br />

a us 17 Ländern beteiligten sich<br />

insgesamt 24 einschlägige deutsche<br />

Sportverbände, in- und ausländische<br />

Organisationen und Dienststellen des<br />

Senats von Berlin.<br />

Das THW war erstmalig mit der<br />

"Sonderschau Wassersport und Technisches<br />

Hilfswerk" auf dieser Ausstellung<br />

vertreten. Für den Informationsstand<br />

hatte die Ausstellungsleitung<br />

der "Berliner Ausstellungen"<br />

eine kleine, sehr günstig gelegene<br />

Halle mit einer Fläche von 170 qm<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Ein Blick in den Informationsstand des Technischen Hilfswerks<br />

Da genügend Platz zur Verfügung<br />

stand, konnte der Aufbau des Standes<br />

großzügig gehandhabt werden.<br />

Die Blickpunkte - auf der einen Seite<br />

der Halle das Stahlboot und die<br />

Ramme, auf der anderen ein neuer<br />

Mannschafts-Lastkraftwagen, der<br />

Kurbelmast der Funksprecher und<br />

ein Schlauchboot mit Zubehör - kamen<br />

gut zur Geltung und zogen viele<br />

Besucher an.<br />

Der Senator für Jugend und Sport, Kurt Neubauer (zweiter von rechts), beim THW<br />

Aber auch die Bilder, z. T. in Großformat,<br />

rund die kurzen erläuternden<br />

Texte waren übersichtlich und klar<br />

angeordnet und schufen so einen gefälligen<br />

RabJmen. Sie ber·ichteten natürlich<br />

in erster Linie - dem Thema<br />

der Ausstellung angepaßt - über die<br />

vielen technischen Hilfeleistungen<br />

des Landesverbandes Berlin für die<br />

in der Arbeitsgemeinschaft "Wasserrettungsdienst"<br />

zusammengeschlossenen<br />

Hilfsorganisationen (DRK,<br />

ASB, DLRG) und der!. Wassersport.<br />

Hier unterrichteten die als Standbetreuer<br />

eingeteilten Helfer Interessenten<br />

aller Altersstufen - es w urden<br />

über 125 000 Ausstellungsbesucher<br />

gezählt - über Wesen und Wirken<br />

des Technischen Hilfswerks. 512<br />

Besucher gaben ihr e Anschriften<br />

bekannt, um nach Beendigung der<br />

Ausstellung einmal zu einer Werbeveranstaltung<br />

bzw. einem Ausbildungsabend<br />

eingeladen zu werden.<br />

Von den 512 Interessenten sind<br />

bereits 66 Helfer beim THW geworden.<br />

Dieses Ergebnis ist ein Beweis,<br />

daß die Arbeit und die Ziele des<br />

Technischen Hilfswerks bei der Berliner<br />

Bevölkerung - besonders der<br />

Jugend - Beachtung und Anerkennung<br />

finden.<br />

15


Oberingenieur Georg Feydt<br />

Auf die Neuen Rücksicht nehmen<br />

Der Lehrstoffplan freiwilliger Hilfsorganisationen<br />

in Abhängigkeit von der Fluktuation der Helferschaft<br />

Lehrstoffpläne sind chronologisch<br />

geordnete Pläne, welche die Reihenfolge<br />

von übungen und Dienstunterrichten,<br />

die zur Erreichung eines<br />

Ausbildungszieles notwendig sind,<br />

mit dem dafür aufzuwendenden<br />

Zeitbedarf festlegeri.<br />

Das Ausbildungsziel legt den Endstand<br />

der theoretischen und praktischen<br />

Kenntnisse fest, der auf<br />

Grund des Lehrstoffplanes erreicht<br />

werden soll. Gleichzeitig aber wird<br />

das Ausbildungsziel durch die Anforderungen<br />

bestimmt, die im Ernstfall<br />

an die Helfer der Hilfsorganisation<br />

gestellt werden müssen.<br />

Zwischen Lehrstoffplänen für kasernierte<br />

Einheiten (z. B. Schweiz,<br />

Dänemark) und für Lehrgänge und<br />

Lehrstoffplänen für die Ausbildung<br />

freiwilliger, ehrenamtlicher Helfer in<br />

Abendstunden und an Wochenenden<br />

besteht ein großer Unterschied.<br />

Dieser Unterschied ist dadurch bedingt,<br />

daß bei der Lösung der Fragen,<br />

welcher Lehrstoff in welchem<br />

Umfang vermittelt werden und wieviel<br />

Zeit dafür zur Verfügung<br />

stehen soll, bei der Aufstellung von<br />

Lehrstoffplänen für kasernierte<br />

Einheiten und für Lehrgänge damit<br />

gerechnet werden kann, daß der zu<br />

belehrende Helfer stets anwesend<br />

sein wird. Bei Lehrstoffplänen für<br />

freiwillige, ehrenamtliche Helfer muß<br />

jedoch berücksichtigt werden, daß<br />

die verschiedenartigsten Gegebenheiten<br />

auf die Anwesenheit der Helfer<br />

einwirken können.<br />

Ein freiwilliger, ehrenamtlicher<br />

Helfer wird entweder als Selbständiger<br />

oder als Arbeitnehmer einen<br />

Beruf ausüben. Dieser Beruf ist die<br />

Erwerbsbasis für sein gesamtes Leben.<br />

Dem Beruf müssen daher auch<br />

stets primäre Anforderungen an die<br />

Zeit des Helfers eingeräumt werden.<br />

Die Auswirkungen, welche die<br />

berufliche Tätigkeit auf die Teilnahme<br />

am Ausbildungsdienst der<br />

Hilfsorganisation hat, sind wiederum<br />

verschiedenartig:<br />

Ein Teil der Helfer wird in<br />

Schichtarbeit arbeiten und daher in<br />

einem Teil der Wochen des Jahres<br />

zu Abendstunden nicht zur Verfügung<br />

stehen; ein Teil der Helfer<br />

wird, wenn es sich um Spezialisten<br />

und Monteure handelt, tage- oder<br />

auch wochenlang auf Montage oder<br />

Außenmonta,ge tätig .sein, und wieder<br />

ein anderer Teil wird betrieblich<br />

durch Überstunden Ülber das normale<br />

Maß der täglichen AI1beits-zeit<br />

hinaus in Anspruch genommen, weil<br />

dringende Aufträge des Arbeitgebers<br />

erledigt werden müssen.<br />

Dies sind nur emlge Beispiele. Die<br />

Auswirkung des Berufslebens auf<br />

die Möglichkei ten zur Teilnahme<br />

am Ausbildungsdienst geht jedoch<br />

noch weiter. Ist der Betreffende<br />

Arbeitnehmer, wird sein Urlaub<br />

abhängig sein von den Möglichkeiten,<br />

die im Betrieb für die Wahl<br />

seines Urlaubs sich ergeben. Auch<br />

ein selbständiger Handwerksmeister<br />

oder Unternehmer wird zuerst die<br />

betrieblichen Belange für die Auswahl<br />

seiner Urlaubszeit berücksichtigen<br />

müssen, ehe er auf den Jahresdienstplan<br />

der Hilfsorganisation<br />

Rücksicht nehmen kann.<br />

Aus diesen Tatsachen ergibt sich<br />

zwangsläufig, daß ein kleinerer oder<br />

größerer Teil der freiwilligen Helfer<br />

die Ausbildungsdienste nicht<br />

regelmäßig besuchen kann, selbst<br />

wenn er guten Willens ist, keine<br />

Ausbildung zu versäumen. Um<br />

diese Schwierigkeiten zu beheben,<br />

bleibt nichts anderes ülbriJg, a~s periodisch<br />

w ,iederkehrenid alle Vierteljahre<br />

"Ausbildungsdienst für Nachholer"<br />

im Dienstplan vorzusehen und<br />

zu versuchen, für alle Helfer, die<br />

sich in der Ausbildung befinden,<br />

wenigstens mit Abschluß jeden<br />

Vierteljahres eine Gleichstellung<br />

der erworbenen Kenntnisse bzw.<br />

eine bis zu diesem Zeitpunkt abgeschlossene<br />

Ausbildung zu erreichen.<br />

Diese bisher erwähnten Hemmnisse<br />

für den Ausbildungsdienst<br />

brauchen jedoch keine grundsätzliche<br />

Auswirkung auf die Gestaltung<br />

der Lehrstoffpläne zu haben.<br />

Lediglich der zeitliche Ablauf und<br />

der Zeitbedarf zum Abschluß bestimmter<br />

Ausbildungsteile werden<br />

durch diese -Tatsachen beeinflußt.<br />

Einen viel größeren Einfluß auf die<br />

Gestaltung der Lehrstoffpläne hat<br />

jedoch die ständig zu beobachtende<br />

Fluktuation innerhalb einer freiwilligen<br />

Helferschaft. Diese Fluktuation<br />

betrifft meist zwei bestimmte<br />

Gruppen: Die 1. Gruppe sind neu<br />

zur Organisation gekommene Helfer;<br />

die 2. Gruppe sind Helfer, die schon<br />

sehr lange der Hilfsorganisation<br />

angehören.<br />

Bei den neu zur Organisation gekommenen<br />

Helfern stellt sich oftmals<br />

heraus, daß diese sich unter<br />

der Tätigkeit in der Organisation<br />

bzw. unter dem Ausbildungsdienst<br />

etwas ganz anderes vorgestellt hatten,<br />

-als es die ta.tsächlichen Erfordernisse<br />

einer planvollen Ausbildung<br />

mit sich bringen. Gelangweilt von<br />

einzelnen Ausbildungssparten der<br />

Grundausbildung, der sich zwangsläufig<br />

jeder Helfer unterziehen muß,<br />

werden immer wieder 30 bis 35 Prozent<br />

der freiwilligen Helfer schon<br />

während der Grundausbildung wegbleiben.<br />

Diese Prozentsätze werden<br />

auch im Ausland beobachtet, wobei<br />

z. B. im Civil Defence Corps Englands<br />

die jährliche Fluktuation fünfstellige<br />

Zahlen erreicht.<br />

Die zweite Gruppe von Helfern,<br />

die aus der Organisation nach bestimmter<br />

Zeit wieder verschwinden,<br />

setzt sich zusammen aus Helfern, die<br />

nach Abschluß der gesamten Ausbildung<br />

und nach Erreichen des<br />

Ausbildungszieles durch die nun<br />

nur noch jährlich stattfindenden<br />

Übungen zeitlich nicht ausgelastet<br />

sind und die sich daher neuen Interessen<br />

auf anderen Gebieten oder<br />

sogar bei einer anderen Hilfsorganisation<br />

zuwenden. Ein kleiner Teil<br />

der Helfer wird sich hinsichtlich<br />

seines Aufstieges innerhalb der Organisation<br />

bestimmten Vorstellungen<br />

hingegeben haben, und wenn er<br />

diese nicht erfüllt sieht - sei es aus<br />

Mangel an entsprechenden Planstellen<br />

für Unterführer und Führungskräfte,<br />

sei es durch persönliches<br />

Versagen des Helfers -, .so wird er<br />

ebenfalls die Organisation verlassen,<br />

um sich einer anderen Hilfsorganisation<br />

oder einem anderen Hobby<br />

zuzuwenden.<br />

Diese Tatsachen machen sich<br />

überall bemerkbar und haben beispielsweise<br />

im Britischen Zivilschutz<br />

besondere Überlegungen und Umänderungen<br />

mit sich gebracht. Bei diesem<br />

ebenfalls freiwilligen Zivilschutz<br />

in England ist eine große<br />

Menge von Veteranen mit einer<br />

jetzt schon bis zu 15 Jahren umfassenden<br />

Nachkriegsdienstzeit vorhanden.<br />

Die meisten von ihnen sind<br />

voll ausgebildet und werden nur<br />

noch zu wenigen übungen im Laufe<br />

eines Jahres oder zur Teilnahme an<br />

den in England üblichen Wettkämpfen<br />

herangezogen. Im großen und<br />

ganzen jedoch zeigt sich auch dort,<br />

daß das Interesse an der Organisation<br />

nachgelassen hat und einzelne<br />

Helfer monatelang, ja jahrelang<br />

nicht mehr zum Dienst erscheinen.<br />

Die englische Regierung hat versucht,<br />

durch eine völlig neue Einteilung<br />

der Helfer in Vier Klassen, -l1!ämlich<br />

"Rekruten", "Klasse A", "Klasse<br />

B" und "Reserve", den Helfern Gelegenheit<br />

zu geben, sich die Klassen<br />

auszusuchen, die ihren Möglichkeiten<br />

der Dienstteilnahme entsprechen.<br />

Ehe wir auf diese Unterteilung<br />

näher eingehen, soll jedoch<br />

erwähnt werden, daß auch sie durch<br />

die Fluktuation innerhalb der Helferschaft<br />

bestimmt ist.<br />

16


Diese Fluktuation zwingt bei der<br />

Festlegung der Ausbildungsziele und<br />

der Aufstellung der Lehrstoffpläne<br />

zu der überlegung, daß als Ausbildungsziel<br />

nicht das Endziel der für<br />

den Ernstfall erforderlichen Ausbildung<br />

angenommen werden darf,<br />

sondern daß man durch Auf teilung<br />

des Ausbildungszieles und Unterteilung<br />

der Ausbildung in eine "Grundausbildung"<br />

(Basic-Training) und in<br />

eine "Fortgeschrittenenausbildung"<br />

(Full-Training) versuchen sollte,<br />

auch die nur kürzere Zeit der Organisation<br />

angehörenden Helfer mit<br />

einem gewissen Umfang von Kenntnissen<br />

zu versehen, der es im Ernstfall<br />

(erfahrungsgemäß kann im<br />

Ernstfall mit dem Zurückkommen<br />

von etwa 50 Prozent der dienstsäumigen<br />

Helfer gerechnet werden)<br />

möglich macht, diese Helfer produktiv<br />

zu Hilfeleistungen für die vollausgebildeten<br />

Helfer einzusetzen.<br />

In dieser Zeit der Grundausbildung<br />

werden die unsicheren, neuen<br />

Helfer wieder aus der Organisation<br />

verschwinden, so daß am Ende der<br />

Grundausbildung sich ein Stamm<br />

von Helfern herauskristallisiert,<br />

der stets und regelmäßig zum Ausbildungsdienst<br />

erscheint.<br />

Während bei der Grundausbildung<br />

die Ausbildung der Helfer in beliebig<br />

zusammengestellten Gruppen<br />

unter beliebigen Ausbildern erfolgen<br />

kann, werden nach Abschluß derselben<br />

aus den als zuverlässig erkannten<br />

Helfern Einsatzgruppen für die<br />

Fortgeschrittenenausbildung zusammengestellt.<br />

Die Ausbildung dieser<br />

Einsatzgruppen muß durch den zukünftigen<br />

Gruppenführer und seinen<br />

Stellvertreter erfolgen. Es wird<br />

sich dabei zu Beginn einer Ausbildungsperiode<br />

oder des Aufbaues<br />

einer Einheit nicht umgehen lassen,<br />

daß die Gruppenführer und Ausbilder<br />

auf Landesebene zu Kurzlehrgängen<br />

zusammengezogen und durch<br />

die Zugfi.i:hrer oder ,andere erliaihrene<br />

Lehrkräfte für die Ausbildung<br />

einheitlich geschult werden.<br />

In der Regel wird der Gruppenführer<br />

selbst seine Ausbildung als<br />

Helfer einer Gruppe e:rfahren haben,<br />

und es bedarf meist nur einer kurzen<br />

Wochenendunterrichtung, um<br />

diese Gruppenführer so weit zu bringen,<br />

daß sie in der Lage sind, selbst<br />

ihre Gruppen auszubilden.<br />

Warum wird diese Forderung gestellt?<br />

Da wir beim THW und auch beim<br />

LSHD keinerlei Laufbahnabzeichen<br />

oder Kennzeichnung des Ausbildungsstandes<br />

der Helfer haben, ist<br />

für den Ernstfalleinsatz die einzige<br />

Möglichkeit, den richtigen Mann an<br />

den richtigen Platz zu stellen, daß<br />

der Gruppenführer seine Gruppe<br />

in allen Sparten selbst ausgebildet<br />

hat und daher die Eignung jedes<br />

einzelnen Helfers für jede notwendig<br />

werdende Arbeit beurteilen<br />

kann.<br />

Außerdem wird durch dieses<br />

System erreicht, daß mit steigender<br />

DienststelLung (UnteriüJhrer, ZlUgfiührer,<br />

BereitschaftSlführer) eine immer<br />

wiederkehrende Wiederh01ung der<br />

Ausbildungsstoffe die Kenntn.isse des<br />

Wiederholenden festigt. Der Gruppenfülhrer<br />

wird praktisch mindestens<br />

zweimal jede einzelne Sparte ausbildungsmäßig<br />

durchgemacht haben<br />

- einmal bei seiner eigenen Ausbildung,<br />

das zweitemal bei der Ausbildung<br />

seiner Gruppe. Der Zugführer<br />

sollte die Ausbildung dreimal<br />

durchgemacht haben - einmal<br />

bei seiner eigenen Ausbildung, zum<br />

zweitenmal bei der Ausbildung<br />

seiner eigenen Gruppe während seiner<br />

Dienstzeit als Gruppenführer<br />

und zum drittenmal bei der Ausbildung<br />

von Ausbildern und Gruppenführern<br />

für die Einheit.<br />

Die Schwierigkeiten für das Erkennen<br />

der Fähigkeiten und besonderer<br />

Kenntnisse einzelner Helfer<br />

werden bei der jetzt im Britischen<br />

Zivilschutz neu eingeführten Klasseneinteilung<br />

auf andere Weise<br />

gelöst.<br />

Der neu eingetretene "Rekrut"<br />

erhält eine Grundausbildung von<br />

etwa 50 Stunden. Sie soll in einem<br />

Jahr absolviert werden, sie darf aber<br />

unter Berücksichtigung der früher<br />

geschilderten, auch für England<br />

geltenden Schwierigkeiten bei freiwilligen<br />

Helfern bis zu zwei Jahren<br />

dauern. Erfüllt er diese Bedingung<br />

nicht, ohne daß dafür Entschuldigungen<br />

vorliegen, so wird er aus der<br />

Personalliste des CDC gestrichen.<br />

Erfüllt er die Bedingung, so legt er<br />

eine Prüfung ab. Nach deren Bestehen<br />

wird er in die "Klasse A"<br />

aufgenommen. Besteht er die Prüfung<br />

nicht, so wird er in die "Reserve"<br />

überschrieben, er kann sich<br />

jedoch zu einem späteren Zeitpunkt<br />

erneut zur Prüfung melden.<br />

Tritt der freiwillige Helfer in die<br />

"Klasse A" ein, so muß er sich für<br />

eine dreijährige Dienstzeit verpflichten.<br />

Er nimmt an einem Fortgeschrittenen-Ausbildungskurs<br />

teil, der<br />

mindestens 50 Stunden dauert und<br />

mit einer Prüfung abschließt. Besteht<br />

er diese Prüfung, so gibt sie<br />

ihm die Eignung zur Verwendung<br />

als Zugührer. Er kann auch bei<br />

Nichtteilnahme an der Prüfung<br />

Mitglied der Klasse Ableiben,<br />

wenn er jährlich mindestens an 45<br />

Ausbildungsstunden teilnimmt. Mitglieder<br />

der Klasse A, die alle ihnen<br />

auferlegten Verpflichtungen erfüllen,<br />

erhalten je nach ihrer DienststellIung<br />

eine jähr1iche Pr,äImie in<br />

geringer Höhe.<br />

Diejenigen Helfer, die nicht bereit<br />

sind, die Verpflichtungen der Klasse<br />

A zu übernehmen, aber an mindestens<br />

12 Stunden Ausbildungsdienst<br />

jährlich teilnehmen, können als Helfer<br />

der "Klasse B" eingeteilt werden.<br />

Auch hier beträgt die Zeit der<br />

freiwilligen Verpflichtung drei Jahre;<br />

eine Weiter- oder Wiederverpflichtung<br />

ist davon abhängig, inwieweit<br />

der Helfer in den letzten<br />

drei Jahren seine Obliegenheiten<br />

zufriedenstellend erfüllt hat. Alle<br />

anderen Helfer, die nicht in der<br />

Lage sind, den Verpflichtungen der<br />

beiden genannten Klassen A oder<br />

B gerecht zu werden, die jedoch<br />

ihre Mitgliedschaft im Zivilverteidigungskorps<br />

nicht aufgeben wollen,<br />

werden der "Reserve" überwiesen.<br />

Um nun die durch die verschiedenen<br />

Klassen bedingten verschiedenen<br />

erreichten Ausbildungsziele<br />

und Kenntnisse erkennen zu können,<br />

werden sog. "Fertigkeitsabzeichen"<br />

nach den Abschlußprüfungen<br />

der einzelnen Klassen ausgegeben.<br />

Alle Helfer, welche die Abschlußprüfung<br />

am Ende der Grundausbildung<br />

bestanden haben, erwerben<br />

die Berechtigung, einen silbernen<br />

Stern auf dem rechten Ärmel ihres<br />

Uniformrocks zu tragen. Nach Beendigung<br />

der drei Dienstjahre in der<br />

Klasse A oder B erhalten sie einen<br />

roten Hintergrund zu dem silbernen<br />

Stern. Diejenigen Mitglieder, welche<br />

das Ausbildungsziel für Fortgeschrittene<br />

erreicht haben, aber nicht zum<br />

ZF eingesetzt werden wollen, tragen<br />

anstelle des silbernen einen goldenen<br />

Stern.<br />

Nach Abschluß weiterer drei<br />

Dienstjahre in der Klasse A kommt<br />

ebenfalls ein roter Hintergrund hinzu.<br />

Nach diesen Fertigkeitsabzeichen<br />

sind im Ernstfalle alle Führer und<br />

Unterführer in der Lage, auch Helfer,<br />

die sie längere Zeit nicht gesehen<br />

haben, hinsichtlich ihrer Fertigkeiten<br />

zu beurteilen und schnell<br />

und ohne große Rückfragen richtig<br />

zum Einsatz zu bringen.<br />

Diese Fertigkeits- oder Laufbahnabzeichen<br />

sind in den letzten elf<br />

Jahren im THW zahlreiche Male<br />

vorgeschlagen worden und in einer<br />

Form auch im Land Rheinland­<br />

Pfalz eingeführt. Da jedoch bisher<br />

durch die Bundesanstalt nicht festgelegt<br />

wurde, welche Laufbahnabzeichen<br />

oder Fertigkeitsabzeichen<br />

nach welchen Prüfungen bzw. nach<br />

Erreichung welchen Ausbildungszieles<br />

zu erteilen sind, sind diese Dinge<br />

bis heute noch nicht geregelt.<br />

Beim LSHD werden diese überlegungen<br />

hinsichtlich der Kenntlichmachung<br />

des erreichten Ausbildungsstandes<br />

nicht von ausschlaggebender<br />

Bedeutung sein, da dort<br />

durch die feste, in der jeweiligen<br />

STAN verankerte Gliederung der<br />

Einheiten von jedem Zugführer<br />

und Gruppenführer erwartet werden<br />

muß, daß er die Qualitäten und<br />

den Ausbildungsstand der ihm unterstellten<br />

Männer kennt. Beim THW<br />

jedoch, dessen Helferschaft nicht<br />

fest gegliedert ist, ergibt sich ein<br />

anderes Bild.<br />

Es hat sich in den vergangenen<br />

Jahren immer wieder gezeigt, daß<br />

gleiche Helfer heute im Katastrophenschutz<br />

beispielsweise für den<br />

Bau einer Behelfsbrücke, morgen zur<br />

Bergung von Verschütteten nach einer<br />

Gasexplosion und übermorgen<br />

zum Bau einer Behelfsfreileitung<br />

eingesetzt werden. Es erscheint daher<br />

zweckmäßig, daß durch Laufbahnabzeichen<br />

bzw. durch Fertigkeitsabzeichen<br />

die erworbenen<br />

Kenntnisse bzw. in einzelnen Sparten<br />

bei Lehrgängen abgelegten Prüfungen<br />

deutlich sichtbar gemacht<br />

werden. Für den Ernstfalleinsatz ist<br />

dann stets die Möglichkeit gegeben,<br />

seitens jedes beliebig eingesetzten<br />

Einsatzleiters, Führers oder Unterführers<br />

zu erkennen, welche Helfer<br />

für welche Tätigkeiten besonders<br />

geeignet sind.<br />

Es darf nicht vergessen werden,<br />

daß derartige Laufbahnabzeichen<br />

auch für viele Helfer einen besonderen<br />

Anreiz bieten, an bestimmten<br />

Ausbildungsdiensten regelmäßig teilzunehmen,<br />

bestimmte Lehrgänge<br />

zu besuchen und bestimmte Abschlußprüfungen<br />

abzulegen.<br />

17


Die Strahlenschut z~ Rechenscheibe<br />

Mit StrahJenschlu1Jz-Rechenscheiben<br />

lassen sich folgende Rechmllllrgen<br />

durchführen:<br />

1. Emnittlung der Dosisleistung des<br />

I1adJioaktiven Niederschlages zu be-<br />

1iebigen ZeLtpunJcten (von der zu<br />

einem bek,annten Zei~t gemessenen<br />

Dos.isleistung ,ausgehend).<br />

2. Ermittlung der empranlgenen<br />

Dosis für beliebi,ge AufenllhaLtsdauer<br />

(von der zu einem bekannte n Zeitpunkt<br />

gemessenen Dosisleistung ausgehend)<br />

bis Ziur Ewilgkei.tsdosis 00<br />

3. Umrechnung der einz,elnen Meßel"glehnisse<br />

für andere Zeitpunkte<br />

nach der Explosion.<br />

A) Äußere Scheibe<br />

Die Zaihlen auf dieser Sch,eilbe nehmen<br />

,im UhrzeLgersinn von 0,1 bis<br />

5000 zu. Je nach Rechnungsart g,eben<br />

sie die Dosislei'sturug "rih" (Röntgen<br />

pro Stunde) oder die Dosis "r" (Röntgen)<br />

an.<br />

B) Mittlere Scheibe<br />

Die Sk,ala gibt, steig'end entJgegen<br />

dem Uhrzeig,ers,inn, Zeiten von 15<br />

Minuten his 120 Tag,e, vom Explosionszeitpunkt<br />

gerechnet, an. Leitlinien<br />

stellen die Verbindung zwischen<br />

den Ska'len der inneren und<br />

äußeren ScheLben her.<br />

C) Innere Scheibe<br />

Es ist ebenfalls eine Z,eitskaJa für<br />

di·e AufentJhaltsdauer von 15 Minuten<br />

bis 00 aufg,etragen, IUlITd ZlW,ar im Uhr-<br />

2leilgers:inn steigend.<br />

Beim Verfolgen der Leitstreifen auf<br />

der mittleren ,scheibe jst zu beachten,<br />

daß nicht lim gleichen Albstand von<br />

einer L·inie, iSondern im gleichen Teil<br />

(1/5, '14, '/3, 112) des S'tr·eifeoo abigelesen<br />

w,1rd. W8rglen der logarillhlIIlischen ,Einteilung<br />

der Slmlen ist Ibeim Ablesen<br />

zu beach:ten, daß dLe Albstände sich<br />

mit steigenden ZahJengrößen verkleinern.<br />

Z. B. ist der Albstand von<br />

1 his 1,5 aw SkaJa A größer als von<br />

1,5 bis 2. DeshaLb darf beim Schät2l~<br />

etwa des Wertes 350 dieser nich:t in<br />

der Mitte zwischen 300 und 400 gesucht<br />

werden, Isündern er liegt etwas<br />

w,eiter elU 400 hin.<br />

Als Alusgangszeitpunlkt rur Messungen<br />

gilt im allgerpeinen die "BezugsdosisleistunJg"<br />

H + 1. "H" ist der<br />

Explosions'Zeitpunlkit, "H + 1" = H<br />

+ 1 ,std. Die ,Anwendungsmöglichkeiten<br />

der Rechenscheilbe sind am<br />

besten an verschiedenen Beispielen<br />

zu erläJU terno<br />

Ermittlung der Dosisleistu ng<br />

Beispiel 1<br />

1 1 5 oS bunden nachj einer,Kernwaffenexplosion<br />

wer.den 50 r/h gemeiS,sen.<br />

a) Wie hoch LiSt d~e Dosisleistung<br />

4 Stunden nach der Explo,sion?<br />

b) Wann wird die Dosisleistung 3 r/h<br />

betragen?<br />

c) Wie hoch w,ar die Dosisleistung<br />

15 Minuten nach der Explosion?<br />

Lösung:<br />

Suche 50 r/h auf der Skala A. Drehe<br />

Skala B , his die Marke 1,5 std. unter<br />

50 (SkiaJ.a A) steht.<br />

a) Lies 'Über 4 Std. (SiIDala B) die DosLslei'stung<br />

(auf Sk,ala A) ,ab =<br />

15,5 r/h.<br />

b) Lies unter 3 (Skala A) die Zeit<br />

(auf Slmla B) ab = 16 Std.<br />

c) Lies über 15 Min. (Skala B) eLie<br />

Dosisleisturug (auf Skala A) ab<br />

425 r/h.<br />

Beispiel 2<br />

Wie hoch war die CBe.m\gsdosisleistunJg,<br />

wenn 3 Stunden nach der Explosion<br />

40 rlh ,gemessen wurden?<br />

Lösung:<br />

Bringe 3 Std. ~Skala iB) unter 40 rlh<br />

(Skala A) und Jies Ülber 1 Std. (Skala<br />

B) auf Ska1a A ab = 150 r/h.<br />

Empfangene Dosis von Menschen, die<br />

dem "Radioaktiven Niederschlag"<br />

a usgesetzt waren<br />

Die Dosisiberechnung erfolgt unter<br />

der Anna,h;me, daß die dem RN ausg,esetzten<br />

Personen nicht geschützt<br />

waren. Die Berechnung geschieht folgendemnaßen:<br />

Dosisleistung (Skala A) und Zeitpunkt<br />

der Messung (Skala B) werden<br />

Ülbereinal1'dergestellt. Suche bei dieser<br />

EinsteUurug den "Eintdttspunkt"<br />

(Beg'inn der Bestr.ahlung) aud' der<br />

SkaLa C. Drehe SkaJ.a C 'So lange, bis<br />

der Eintrittszeitpunkt mi,t "Anfangs-<br />

2leit der Bestr,ahlung" (Index) (Skala<br />

B) 'Über,einsti,mrrlt. Suche den "AustrittszeitJpunkt"<br />

(HeerreLi,gung der Bestralh1ung)<br />

auf Slmla C, verfolge den<br />

auf der Skala B darÜ'berstehenden<br />

Leits-treLfen bis 2lur SkaLa A und 'lies<br />

die empfangene DosilS 'Über dem Leitstreifen<br />

auf Skala A ab.<br />

Beispiel 3<br />

Eine Person hat 4 Stunden nach der<br />

Explosion das Nieder,schJagsgebiet<br />

betreten IUiIld sich dort 6 Stunden aufgleha.1ten.<br />

In diesem Gebiet wurden<br />

1 Stunde nach d'er ExpIosion 30 r/h<br />

gemessen. Wie hoch ast die empfangene<br />

Dosis?<br />

Lösung:<br />

Bringe 30 r/h (Skala A) mit 1 Std.<br />

(Skala B) = Deckung und halte<br />

diese Eins'tellUJIllg fest. D,rehe SkaLa C,<br />

bilS die Marke 4 Std. auf "Anfangszeit<br />

der Bestrah'lung"2leigt. Behalte auch<br />

diese Einstellurug bei. Suche auf<br />

SkaJ,a C die Markie 10 Std.<br />

Die Zeit auf Skala B + C bezieht sich<br />

grundsätzlich aJUf den Ex plosionsze~tpunk<br />

t<br />

Eine Aufenthaltsdlau€r von 6 stunden<br />

bedeutet daher = von 4 Stunden<br />

nach der ExpJosioill + 6 Stunden<br />

Aufenthalt = 10 'Stunden n ach der<br />

Explosion.<br />

V,errolge jet2lt eLen Leitstreifen<br />

(Skala B) über 10 Stunden (Skala C)<br />

nach der Ska'la A = 18 r.<br />

Beispiel 4,<br />

Wie l,ange kö,nnen sich P,ersonen in<br />

einem verstra'hJten Geblil8t aufhalten,<br />

ohne eLaJbei mehr als 25 r zu empfangen,<br />

wenn eLie Dosisl'ei'Sturug 2 stunden<br />

nach der E~plosion 50 r/h betra­<br />

,gen hat und daJs Gelände 5 Stunden<br />

nach der Explosion betr,eten wird?<br />

Die Rechenscheibe besteht aus drei mit Skalen versehenen d rehba r en Scheiben<br />

18


Lösung: Lösung: Lösung:<br />

Bringe Sk.ala A 55 r/h und Skala B Die Bezugsdosisleistung ist die zum<br />

mit 2 Std. zur Deckung. S,telle 5 Std. Zeitpunkt H + 1 gemessene. Einstellung<br />

(Skala C) auf "Anfangszeit der Bestrahlung"<br />

der Skala B mit 1 Std. unter<br />

(Skala B). Suche nun 25 r 70 r/h auf Skala A; Skala C mit<br />

auf der Skala A und verfolge den<br />

darunterstehenden Leitstrei:fen (Ska la<br />

15 Std. unter "Anfangszeit der Bestrahlung"<br />

steNen und über dem L eitstreifen<br />

B) 0UI Skala C = 7 Std. nach der Explosion.<br />

"oe" ablesen = 200 r.<br />

Die Personen können &ich also von<br />

5 Stunden bis 7 Stunden nach der<br />

Explosion in dem verstrahlten Gelände<br />

aufhalten, ohne m ehr als 25 r<br />

auwunelhrrnen. - 7 bJs 5 Stunden<br />

2 Stunden Aufenthaltsdamer.<br />

Beispiel 5<br />

Wie hoch ist die Unend1ichkeitsdosis,<br />

wenn die BeZJUJgs-dosis1eistung<br />

70 r/h bet:t1ug lund ein Mensch 15 Stunden<br />

nach der Explosion das Gebiet<br />

betritt?<br />

Beispiel 6<br />

Nach der Explosion eines atomaren<br />

SpreIllgkörpers werden um 15 Uhr<br />

80 r/h gemessen und um 20 Uhr<br />

30 r/h.<br />

a) Ermittle den Zeitpunkt der Explosion.<br />

b) Wie hoch ist roe BaZJUigsdos1Sleistung?<br />

c) Welche Dosis hat ein Mensch empfangen,<br />

-der sich von 15 bis 16 Uhr<br />

in dem verstrahlten Gebiet al\.lf­<br />

,gehalten hat?<br />

a) Die Dosisleistung iJst von 15 bis 20<br />

Uhr von 80 r/h auf 30 r /h gesunken.<br />

Beide Meßwerte sind auf der<br />

Skala A zu suchen und die Skala<br />

B so zu drehen, bis der Zeitunierschied<br />

von 5 Sud. di,e beiden Werte<br />

eingabelt. Das ist der Fall bei 4<br />

und 9 Stunden. Die ExpJ.Qsion erfolgte<br />

-dann 4 Std. vor 15 Uhr,<br />

also 11 Uhr.<br />

b) Bei .gleicher Einstellung wie bei a)<br />

Jst die Brezugsdosisleistung über<br />

1 Std. (Skala B) mJt 420 r/h abzulesen.<br />

c) Anfangszeit der Bestrahlung ist<br />

4 Std. nach der Explosion; 4 Sud.<br />

auf S~ala C einsteLlen, Aufentihalt<br />

1 Sud., aLso H + 5, darüber, dem<br />

Leitfuden folgend, ablesen (Skala<br />

A) 60 r.<br />

I AUS DEN ORTSVERBÄNDEN<br />

Bundesverdienstkreuz tür Dipl.-Ing. W. Stiebritz<br />

THW und war verbunden mit Dank und Anerkennung<br />

für die zehnjährige Leitung des Mündener Ortsverbarrdes<br />

durch A. Kindermann.<br />

Arllhur K iooermann tl'at bereits im Februar 1953 in<br />

den neu entstandenen Ortsverband ein. Er übernahm dlie<br />

Funktion des Geschäftsführers und stellvertr etenden<br />

1m Auftrage des Bundespräsidenten überreichte der<br />

Präsident des Bundesamtes für zivilen Bevölkerungsschutz,<br />

Dr. Ru-dolf Schmirdt, dem aus dem aktiven Dienst<br />

a.usgeschiedenen L anrdeSibeauftr.a;gten der Bundesanstalt<br />

T echnisches Hilfswerk für Hamburg, Dipl.-Irug. Walter<br />

Stiebritz, das Bundesverdie nstkreuz I. Klasse.<br />

An lder \Feierstund·e nahmen der Direktor der Bundesanstalt<br />

Technisches Hilfswerk, Dipl.-Ing. Hans ZieHIlJSk.i,<br />

die H amburger THW-Bezirksbeauftragten sowie ein<br />

Vertreter des Sena ts der Freien und Hansestad t Hambul'g<br />

teil. Dipl.-Ing. Stiebritz (unser Bild rechts) verpflichtete<br />

sich, nach seinem Ausscheiden aus dem ak biven Dienst<br />

als freiwilliger Helfer dem Bezirksverband H amburg­<br />

Wandsbek zur V erfü.g.ung zu stehen.<br />

Verdiente Ehrung tür Arthur Kindermann<br />

Mit dem THW-Helferzeichen in Gold mit K raruz: wurde<br />

der Ortsbeauftr,agte ldes Ortsvenban-des H ann.-Mündeml,<br />

Oberstintenrdant a. D. Arthur Kinldenmann, ausgezeichnet.<br />

D ie vom Landesbeauftragten ftir Niedersachs,en, DipL­<br />

IIlJg . Schneider, überreichte Aruszeichnung gilt als Wür ­<br />

d1iguIlJg einer selbstlosen fruchtbaren Arbeit für das<br />

OrtsJbeauftragten. Noch im gleichen J ahr wurde er zum<br />

Ortsbeauftragten bestellt.<br />

Die vielen SchJwi


Sturmflutmedaillen für Kieler Helfer<br />

In einem Sitzungssaal des Kieler Rathauses hatten s.ich<br />

68 Helfer "hn guten Anzug" /Und in stiller Erw.artung am<br />

Fr.eitag, dem 8. MärlZ 1963, eing.efunden. Sie waren vom<br />

Ortsbeauftmgten Fri,sch eingeladen worden, die ihnen<br />

vom Mini'sterpräsidenten des Lanldes Schleswig-H01stein<br />

:Dür die Hilfe bei der Sturmflutkatastrophe 1962 verliehene<br />

Erinnerunlgsmedaille in EanpL8'ng zu nehmen.<br />

Der La'IlJdesbeauftragte des Technisch·en Hilfswer~es ,<br />

Bautdir·ektor Tvinne, heftet·e nach ·einem Wort des Dankes<br />

den H el'fern die Medaille an. In Vertr.etung des Kieler<br />

Oberbüvger.meisters sprach Sta,dtrat Borchert. Die Würdigung<br />

des .Einsables der Helfer bei der furchubaren<br />

Katastrophe im Febl'U!ar 1962 'Wurde mit einer kleinen,<br />

von Schülern dargebotenen Streichmus.ik ahg.eschlossen.<br />

Gerätewart Albert Gunkel verabschiedet<br />

Arm 27. F.ebruar 1963 wurde der Langjährige Gerätewart<br />

Albert GUl1lkel 65 J.ahre alt und schied damit aus !dem<br />

Bundestdienst arus. Wir bedauern seinen Abgang, weil er<br />

ein sehr ,beliebter Kollege unld allen Helfern der Ortsverbänlde<br />

ein stets hilfstbereiter, vovbildlicher Kamerad<br />

war, der immer, wo er auch hingestellt wurde, seinen<br />

Mann stand.<br />

In den ersten Jahren des THW, als der Landes'V·erband<br />

Niedersachsen nur über einen GKW verfügte, war "unser<br />

Alhert" Tag für Tag mit seinem blauen Wagen zu den<br />

Ortsverbä,nden unterwegs: Stunden ,am Steuer, Stunden<br />

im Einsatz - an vorderer Front - , bei technischen Hilfeleistungen,<br />

lbei jeder Ar.t von Ausbild ungsveranstal tungen.<br />

Ihm wuroe ~eine Arbeit Zluviel, um wir fragten uns<br />

manchmal, wann er denn einmal richtig zum AusschLafen<br />

käme. Albert war aber nicht nur mit seinem Wagen<br />

verwachsen, er ging auch mit .allen Geräten U1m, als gälbe<br />

es für -ihn ~eine Probleme in [der Verwendung. Er konnte<br />

praktis·ch fast allen Helfern etwas vOITIlachen und sie<br />

belehren, Idenn durch seinen universelLen Werdegang<br />

hatte ·er sich ein umfassendes technisches Wissen und<br />

seine ·enormen ErfahIiungen angeei.gnet. In dieser Hinsicht<br />

war er einmalig!<br />

Im 1. Weltkrieg meLdete .er sich 17jälhrilg freiwillig und<br />

karrn zur Marine-Landfliegerei. Als See- und Torpedoflieger<br />

war er zwei Jahre an der Front. Als 1928 .die<br />

Lufthansa fliegendes. P ernonal sruchte, war Albert wieder<br />

dabei. Später ,ging er zrur Luftwa,ffe Unid wurde Oberprüf.er<br />

und FliegeI1haruptingenieur. Im Kriege war er an<br />

allen Fronten - am Eismeer und am Mittelmeer, im<br />

Osten und im Westen, immer im Einsatz. Als nach dem<br />

Krieg'e seine Heim-atstadt Berlin ausgehungert werden<br />

sollte, stand er in den Reilhen derer, we'lche die Luftbrücke<br />

bildeten. Am 16. Februar 1954 fand er dien AnschllUß<br />

an das THW, nahm am Hochwassereinsatz in<br />

Bayern teil und eI1hielt ·als einer der ersten THW-Helfer<br />

das THW-He1f.erzeich·en in Gold. Als im <strong>Mai</strong> 1956 eine<br />

Planstelle beim Lanldesbeauftragten :fiür Nieders.achsen<br />

frei w:urde, trat er seinen Dienst als Gerätewart an.<br />

So Hegt hinter Alhert Gunkel ein reich.es Leben im<br />

Dienst am Mi1rrnenschen. In einer besonld!ers netten Feierstunde<br />

im Krei,se a11


zu ,g·e.flallen. P olitik un.d Zeitgeschehen :waI1en Angriffs.ziel<br />

von K äthe Tölkes in ihr·ern Vortnag "Eins, zwei, drei wer<br />

hat den B all". Höhepunkt waren die Gesangsparodien<br />

der THW-Hofsänger (Texte von Frau Tölkes), begleitet<br />

von Helfer Weich.<br />

Den Absch.lu13 ,des gelungenen Abends bildeten Dieter<br />

Lapuß und Dieter Breitbach als Akrobaten.<br />

Gefährlicher Brand im Binger Gaswerk<br />

Unter dieser Schlagzeile kommentierte die Tagespresse<br />

einen Vorfall im Gaswerk Bingen, der, zunächst von der<br />

Bevölkerung kaum beachtet, verheerende Ausanaße hätte<br />

annehnlen können.<br />

Wahrscheinlich infolge Frostspannung w,ar eine unterirdische<br />

Leitung, die den Flüssiggasspeicher mit der VerdampferanJa,g,e<br />

verband, defekt geworden. Der ausströmende<br />

Stoff gelangte durch einen Entlüftungsschacht<br />

auf den einige Meter tiefer liegenden Bahndamm und<br />

wurde dort von einem vorbeifahrenden Zug entzündet.<br />

Bereits wenige Minuten nach der Alannier.ung trafen<br />

die H ilf.sverbände ·am Einsatzort .ein. Sofort wurden<br />

Sich.erungs- und Lösch.maßnahmen eing,eleitet. Die Bundesbahn<br />

schaltete den F,ahrstrom des äußeren, besonders<br />

gefäh ndeten Gleises ,ab. Der freiwilligen Feuerwehr fiel<br />

die Aufgabe zu, unter Einsatz von Schaumstoff die auf<br />

dem Bahndamm und aus dem Entlüftung;sschacht lodernden<br />

Flammen ZiU löschen. Unterdess·en installier-te die<br />

EinsatZigrup,pe des Technisch,en Hilfswerks eine oberirdische<br />

Behelfsleitung zur Spaltanlage. Auf diese Weise<br />

konnte ein Engpaß in der Gasver.;orgung vermieden und<br />

die Produktion bereits n.ach wenigen Stunden wieder<br />

aufgenommen wenden.<br />

Dem T.echnischen Hilfswerk wurde .ebeooo wie den<br />

anderen Hil:tsverbänden, sowohl seitens der Werksdirektion<br />

aLs auch der örtlichen Emsatzleitung, Dank und Anerkennung<br />

für das schnelle und beherzte Eingreifen ausgesprochen.<br />

Verunglückter Kraftfahrer geborgen<br />

Schon im verglangenen Jahr wurde der OV Weilbeim<br />

bei einem schweren Verkehr.sunglück auf der "Olym,piastraße"<br />

zwischen Münch·e


Der MKW fuhr inzwischen mit zwei weiteren Helfern<br />

in die nahe geleg,ene Ortschaft Eisdorf, um Z'U prüfen, ob<br />

das Öl Ibereits bis dort gelaufen sei. Da keine Ölspuren<br />

gefunden wurden, W'Urde der Lauf der Söse stromaufwärts<br />

von Eisdorf aus beobachtet. Etwa 1,5 km von<br />

Osterode entfernt wurden dann die ersten Ölspuren entdeckt.<br />

Hier WJuroe sofort eine Stauung des Wassers<br />

drurch Kies, Schnee und Eis vorgenommen. Dadurch war<br />

die Möglichkeit geschaffen, das heranfließeOOe Öl aufrufang,en<br />

und zu v,erbrennen, ehe es weitere Gewässer<br />

vel\Se'Uchen konnte.<br />

Der Einsatz dauerte von Monta,g bis Donnerstag. Täglich<br />

waren zwischen vier uOO acht Helfer im Einsatz.<br />

Arm letzten Tage 'WUrden auf Veranlassung des OB den<br />

Helfern einige städtische Arbeiter ZlUgeteilt, die in die<br />

Technik des lAIb'brennens eingewiesen werden sollten,<br />

um an den nachfolgenden Tagen die AI"beiten allein weiterzlUführen.<br />

nie BehöI'lden der Stadt und -des LanJdkreises<br />

würdigten die Arbeit des Ortsverbandes.<br />

Dank fü r geleistete Hilfe<br />

Die ,,:Sü!dde'Utsche Zeitun:g" vevöJifentlichte den nachfolgenden<br />

Leserhrief:<br />

"Ende letzten Jahres wad' ich auf der AutobahnstreckE<br />

München-Nürnberg in der Nähe von Feucht in einen<br />

Verkehrsunfall veI'IWickelt, bei dem meinl PKW anschließend<br />

,abgeschleppt werd.en mußte. Einige Minuten nach<br />

dem Uon:ßall kam ,ein EinsatzJiahrzeug des Technischen<br />

Hilfswerk.s, Ortsverband Lauf/Pegnitz, Pol. Kennzeichen<br />

M 8201, von einem Übung,seinsatz an der Unfallstelle<br />

vorbei. Der Einsatzleiter ließ das Fahrzeug haLten, um<br />

zunächst die Unfallstelle sofort abzusichern, da noch<br />

keine Polizei zur Stelle war.<br />

Nach F,eststellung der T,atsache, daß mein Fahrzeug<br />

abgeschleppt weI1den mußte, eI1klärten sich die Männer<br />

des Technischen H ilfiswer.ks beveit, mein F,ahrzeug an<br />

meinen Wohnsitz, der für sie neben einem Umweg von<br />

ca. 40 Kilometern mindestens eine Stunde Zeit ,bederutete,<br />

zu bringen. Ich war, da es ein Sonntagnachmittag war,<br />

herzlich froh, daß man mir -dieses Aner,bieten machte.<br />

Leider sollte e.s nicht so schnell abgehen, da sich durch<br />

Wlidrige Umstände die F,eststellungen der Polizei über<br />

mehr als 1112 Stunden hinauszögerten, so daß das ganze<br />

Einsatzkommando des Technischen Hillswerk.s - es waren,<br />

soweit ich mich erinnere, etwa .zehn ,Mann - mit mir<br />

in d er Kälte w ,arten mußte, bis mein Fahrzeug abgeschleppt<br />

werden konnte.<br />

Meinen Einwendungen dem Einsatzleiter der Gruppe<br />

gegenüber, daß auf diese Ad und WeLse doch wohl die<br />

Freizeit hilfsbereiter Menschen über Gebühr beansprucht<br />

würde, entgegnete dieser Mann, daß :sie die Hilfsbereitschaft<br />

als Ldealismus pflegen und hochhaLten woll,en und<br />

dies den Sinn ihres Wirkens im Technischen Hilfswerk<br />

darstellt. Eben weil demrtLge Hilfeleistungen in der heutigen<br />

Zeit wohl selten sind, kann man s.ie, so glaube ich,<br />

nicht hoch genug werten 'Und einschätzen. Mein Dank<br />

gebührt nochmals allen Männern des Technischen Hilfswerks<br />

des Ortsverbandes Lauf/ Begnitz.<br />

Herbert Nltsche, Erlangen, Liegnitzstr. 6"<br />

Interessante Ausbildung<br />

E'ine interessante Aujjgabe konnten H eld'er des OV<br />

Kairserslautern lösen. Im Rahmen


des Besatzes und der Lage der Schlagpatrone".<br />

Außerdem enthalten die<br />

Buch- und Zeitschriftenbesprechungen<br />

und die Kurzberichte eine Menge wissenswerter<br />

Mitteilungen. Das Heft<br />

"Bohren - Sprengen - Räumen" bringt<br />

unter "BAUMA 1963" einen umfassenden,<br />

reich bebilderten überblick über<br />

Baumaschinen, wie sie bei den Räumzügen<br />

Verwendung finden können.<br />

FlugweIt, vereinigt mit Flugkörper,<br />

Heft 4/1963.<br />

Ziegler: "FLiegen - fürs Geschäft und<br />

zum Vergnügen"; "Geschäftsflugzeuge<br />

für Europas Wirtschaft"; Narbonne:<br />

"Transall C 160"; "lJuft-Bo.den Rakete<br />

BiUllpUIP"; "K.ampfnakete Pershing"; Dr.<br />

Sänger: "RaJwmfahrt dn EUl'opa und in<br />

der Bundesrepublik"; Millinger: "Staustr,ahltriebwerke<br />

- ihre Eig,enarten und<br />

Möglichkeiten"; Mayes: "SNAP<br />

Schlüssel zum Weltmum"; Zborowski:<br />

"Gedanken über neuzeitliche, aber<br />

lwnventionelle Wafferusysteme"; "Nachrichten<br />

- InJiol1Il1atdonen".<br />

Soldat und Technik, Heft 3/1963.<br />

"Almerikas technische Leistung<br />

Bahnbrechende El'foIge auf allen Gebieten";<br />

"Bundeswehr tm Wintereinsatz<br />

V'ersorl!JU1lg der Nordsee-Inseln";<br />

"FliUJgkörper im U-Boot-SchIepp";<br />

Overton: "Ein Drittel der Sowjetunion<br />

für AlUsländer gesperrt"; "Feststoffrakete<br />

,Minuteman' schlafft westlichen<br />

Raketenvorspr!llng"; Brennig: "Die Verankerung<br />

von Schwimmbrücken"; Runnebatum:<br />

"Vom Maxim-MG 1897 tbtiJS Zun1<br />

MG 42"; "Der erste britdsche FllUgkörper-Zerstörer";<br />

Reimann: "Die Unif,ol1Il1ergänumgen<br />

der Bundeswehr";<br />

Brandt: "Bausteine der F\ernmeLdetechnik<br />

IV."; Weißhal.1dt: "Flu.gtechnik<br />

VI."; GrissQlffi: "Dramatische Landung<br />

der ,Freiheitsglocke'" ; "Robert Mayer<br />

- der Entdecker der mechanischen Wärmetheorie";<br />

"Forme1n für den horizontalen<br />

Wul'f"; "Aus Wissenschaft und<br />

Technik"; "NeI\le Bisen im Feuer".<br />

Die beiden vorliegenden Hefte enthalten<br />

wie immer eine Fülle hochJinteressanter<br />

Abhandlungen, die auch für<br />

die Fühnungskräfte des THW und<br />

LSHD wichtig sind.<br />

I BUCHBE SPR ECHUNG<br />

der junge ingenieur, Heft 3/1963.<br />

RJa,udsepp: "Wieviel Selbständligkeit<br />

hat der Ingenieur?"; Nauck: "Die naturwissenschaftlichen<br />

Entdeckungen als<br />

Wegbereiter der TlecllIIlIik, 2. Folge";<br />

Strauß: "Die Literatur als Naturschutzgebiet";<br />

"Preisgekrönte Brocken in den<br />

USA"; "Die Technik von heute und<br />

unser Leben von mongen"; "Förderung<br />

der Elektrochemie".<br />

der junge ingenieur, Heft 4/1963.<br />

"Die jungen Europäer und das neue<br />

Europa"; Plessner, Wenke IU. a.: "Stimmen<br />

zu aktuellen Fragen der Nach­<br />

WI\lchsbildlUng"; "InternationaJe Konferenz<br />

der Ingenieur-Studenten in<br />

Berlin"; Hartmann: "Die Männer an<br />

der Spitze: 'Ditanen o.der Sch!Urken?";<br />

Gries: "Die Betreuung atlJSländischer<br />

Ingenieur-Studenten"; Poole: "Enzykllopädie<br />

der Naturkatastrophen"; Nauck:<br />

"Die naturwissenschaftlichen Entdek­<br />

]{Jung'en als Wegbereiter der Technik, 3.<br />

Fo1ge"; "AlUiffiinium im Bauwesen";<br />

"Stanfigllher-Bau - Europas größtes Gemeinschaftspl'oj<br />

ekt".<br />

hobby - Das Magazin der Technik,<br />

Heft 6/1963.<br />

Sylver: "Der ,Tri-Zepp' von New Jersey";<br />

Troebst: "Streifenstadt und Stadtland'schaft";<br />

CoI.1d: "Wandevkarte für<br />

den Mond"; Behrerrdt: ,,2 Stunden ohne<br />

Herz"; "Krnit dlUrch Gürtel"; Lange:<br />

"Neues FelUer für die ,Alte Weser"';<br />

"Foto-Grafik die große Masche";<br />

"SelbstbauanweiJSlUng Transistorempfänger<br />

Playboy"; Gäbert: "Das Gehei=is<br />

der schwarzen Rose".<br />

hobby, Heft 7/1963.<br />

Behrendt: "Neue Drohung im Kalten<br />

Krieg;" Troebst: "Notbremse für Düsenriesen";<br />

lJanek: "Das Brückenwunder<br />

im 'J'essin"; Feue))herdt: "Fernsehsendung<br />

aus dem Mag,en"; Raabe:<br />

"Flug durchdlie HitzemalU'er"; Walther:<br />

"Wasser für Cäsars Legionen"; "Luftkissen-Floh<br />

als Versuchskaninchen für<br />

Modellbauer"; "Hobby-playboy 2. Teil -<br />

3 Verstärker, 3 Lautsprecher - Viele<br />

Kombinationsmöglichkeiten" ; Regnilde:<br />

"Schaumstoff unter der Säge".<br />

DER WEG ZUM AMATEURFUNK,<br />

von Bernhal.1d Puschmann. Eine Einführung<br />

in das W,esen und die Organisation<br />

des Almateurfunks. 212 Seiten,<br />

70 Abb., 4 Tafeln. Halbleinen 12 DM,<br />

Franck'sche Ver1agJshandlung stuttgart.<br />

Das Interesse am Amateurfunk wird<br />

immer größer, und die Anwärter auf die<br />

Prüfung sind an einschlägiger Fachliter,atur<br />

sehr interessiert. Es gibt viele<br />

Büch'er, die üb.er ~lles unterrichten, was<br />

man für die Prüfung zur S~ 'ndegenehmigung<br />

wissen muß. Die meisten von<br />

ihnen aber setzen voraus, daß der Leser<br />

alle Grundbegriffe der Elektrotechnik<br />

beherrscht. Hier aber trJtt der F'all ein,<br />

daß dieses in sehr vielen Fällen nicht<br />

oder nicht mehr gegleben iJst.<br />

pas vorliegende Buch soll diese Lücke<br />

schließen und dJa,s StudiUiITI. der vielen<br />

am Marlkte be'unJdlichen Lehrbücher<br />

erleichtern. Betrachtet man diese NeuerscheiinJung<br />

aus der Feder eines Radioamateurs,<br />

so erkennt man, daß hier<br />

ein Praktiker am Werk gewesen ist, der<br />

offenbar die Kenntn~sse der unbelasteten<br />

And'änger aufgrund jahrelanger Erfahrung<br />

seLbst beul'teilen ]{Jann.<br />

Alles Notwend~gJe ist in einfacher<br />

und anschJaulicher Form unter Vermeidung<br />

von allzuviel Mathematik dargestellt.<br />

Inhaltlich umf-aßt das Buch eine Einleitung,<br />

die zunächst einmal erläutert,<br />

W.alS ein KJurzwellenamateur ist und<br />

wie man Almateurfunker wird. Dann<br />

folgt auf r!IlllI


Für die THW-Angehörigen, die nicht<br />

Funkamateure sind, bietet die Broschüre<br />

eine Anregung zur Veranstaltung<br />

von Fuchsjagden unter Verwendung<br />

von tragbaren UKW-Sprechfunkgeräten.<br />

STRAJiLENSCHUTZPRAXIS, von<br />

M. Oberhofer, Teil II Meßtechnik. Aus<br />

der Reihe Thiemig-Taschenbücher. 285<br />

Seiten, 140 Abb., broschiert, 14,80 DM.<br />

In der Reihe der Thiemig-Taschenbücher<br />

erscheint das vorliegende Buch<br />

auch für die Leser unsel'er Zeitschrift<br />

geeignet. Es wendet sich zwar in allererster<br />

Linie an Strahlenschutztechnikoer<br />

und Reaktorbetriebsangehörige, ist<br />

aber in seinem Inhalt 00 zusammengestellt,<br />

daß es ebenso geeignet ist für<br />

Studenten an Höheren Technischen<br />

Lehranstalten, Laboranten, technischmedizinische<br />

Assistenten und für Teilnehmer<br />

von kernphysikalischen Sonderkursen.<br />

Für die Angehörigen des THW<br />

im Technischen Dienst, die unter Umständen<br />

eines Tages bei Katastrophen<br />

auch an Einr

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