Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
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Gaben an die Götter und<br />
druidische Nebel<br />
In allen Religionen und <strong>magische</strong>n Systemen gibt es<br />
Opferriten. <strong>Die</strong> <strong>Kelten</strong> hatten eine für ihre Zeit durchaus<br />
übliche Opferpraxis, wovon die Schächte in den<br />
Viereckschanzen und die Horte an Gewässern und in<br />
Mooren lebhaft Zeugnis ablegen: Gefun den wurden<br />
Tierknochen und Geweihe, Pflanzenteile und Blüten,<br />
Votivgaben in Form von Körperteilen und Organen,<br />
Münzen, Schmuck und Waffen. Sie sind Zeichen des ewig<br />
menschlichen Bittens um Gesundheit, Fruchtbarkeit,<br />
Wachstum und Erfolg. Außerdem wurden Opfer<br />
dargebracht, wenn Weissagungen durchgeführt werden<br />
sollten.<br />
Opfersitten<br />
Je<strong>der</strong> konnte etwas opfern, doch es war üblich, dass bei<br />
wichtigen Zeremonien ein Druide anwesend war. Zu den<br />
Jahresfesten opferte die Gemeinschaft als Ganzes<br />
Feldfrüchte, Getreide o<strong>der</strong> Tiere, wobei das Fleisch<br />
größtenteils verzehrt wurde. Bei <strong>der</strong> In thronisation von<br />
Königen wurden Stier- o<strong>der</strong> Pferdeopfer dargebracht o<strong>der</strong><br />
auch <strong>der</strong> rituell gejagte Hirsch. Nach erfolgrei chen<br />
Kämpfen wurde die Kriegsbeute an heiligen Stätten<br />
nie<strong>der</strong>gelegt und durfte nicht verwendet werden. Was das<br />
Thema <strong>der</strong> keltischen Opferriten so interessant gemacht<br />
hat, sind Hinweise, die blutrünstige Historiker mit Begeisterung<br />
ausgeschlachtet haben: Es geht um die Menschenopfer.<br />
<strong>Die</strong> Römer und dann die christlichen Missionare<br />
berichteten mit Vorliebe über die barbarischen Bräuche, die<br />
sie bei den <strong>Kelten</strong> vorgefunden hatten. Verständlich, denn<br />
für die Römer, die zur gleichen Zeit skrupellos Gladiatoren<br />
von wilden Tieren zur Volksbelustigung zerfleischen ließen,<br />
waren die <strong>Kelten</strong> Feinde, denen man viel Übles nachsagen<br />
musste, um einen Grund zu haben, sie zu bekämpfen. <strong>Die</strong><br />
Missionare hingegen, die sich ihrerseits nicht scheuten, mit<br />
dem Schwert zu taufen, mussten alle heidnischen Bräuche<br />
als Grauen erregend darstellen, um ihre Botschaft in einem<br />
umso mil<strong>der</strong>en Licht erscheinen zu lassen.<br />
Waffen o<strong>der</strong><br />
Schmuck, die die<br />
<strong>Kelten</strong> als Opfer<br />
darbrachten, wurden<br />
häufig rituell zerbrochen,<br />
damit sie für<br />
die Gebenden<br />
keinen Wert mehr<br />
hatten.<br />
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