Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Heilige Tiere<br />
Tierhaltung und Jagd brachten die <strong>Kelten</strong> naturgemäß in<br />
engen Kontakt mit Tieren. Sie kannten ihre Verhaltensweisen,<br />
ihre Eigenschaften und ihren Nutzen. Aber an<strong>der</strong>s als in<br />
späteren Zeiten, als Tiere nur mehr als seelenloses<br />
Nutzvieh o<strong>der</strong> gar als Feinde des Menschen betrachtet<br />
wurden, bewun<strong>der</strong>ten sie die Fähigkeiten, die die Tiere dem<br />
Menschen überlegen machen: das Fliegen, das<br />
Schwimmen, das lange Tauchen, <strong>der</strong> schnelle Lauf, die<br />
Nachtsichtigkeit, feines Gehör und Geruchssinn. Bei <strong>der</strong><br />
Jagd waren die Tiere gleichwertige Gegner, die durchaus<br />
auch den Kampf gewinnen konnten. Und niemanden<br />
achteten die <strong>Kelten</strong> mehr als einen ebenbürtigen Gegner,<br />
denn umso größeren Ruhm bedeutete <strong>der</strong> eigene Sieg.<br />
Wilde Tiere - wilde Götter<br />
<strong>Die</strong> keltischen<br />
Namen sind häufig<br />
aus Tiernamen<br />
zusammengesetzt,<br />
wie z. B. Oscar (»<strong>der</strong><br />
Hirschliebende«)<br />
o<strong>der</strong> Oisin (»kleiner<br />
Hirsch«) und<br />
Cuchulainn (»<strong>der</strong><br />
Hund des Chulan«).<br />
Weil sich manche Tiere mit großem Geschick den Jägern<br />
entzogen, mussten sie verwandelte Götter sein. <strong>Die</strong> keltische<br />
Mythologie ist überreich an Göttinnen und Göttern, die ihre<br />
Gestalt wechseln konnten und dem Menschen als Tiere<br />
begeg<strong>net</strong>en. Darum stehen die meisten von ihnen in enger<br />
Beziehung zur An<strong>der</strong>welt und zum Feenland.<br />
Hirsch: Majestät, Führer in die An<strong>der</strong>welt<br />
Das waldreiche Gebiet, das die <strong>Kelten</strong> bewohnten, bot<br />
vielem Jagdwild Lebensraum. Eines <strong>der</strong> am höchsten<br />
geachteten Tiere war <strong>der</strong> Hirsch, <strong>der</strong> Herr des Waldes. Ein<br />
Hirsch mit ausgewachsenem Geweih hat eine majestätische<br />
Ausstrahlung. Der weiße, <strong>der</strong> Albinohirsch, ist sehr selten<br />
und muss die Jäger tief beeindruckt haben - ein Feentier,<br />
halb in den Nebeln <strong>der</strong> An<strong>der</strong>welt verschwimmend.<br />
Abbildungen von Hirschen gab es schon in <strong>der</strong> Steinzeit. Auch<br />
bei den <strong>Kelten</strong> genossen sie höchste Wertschätzung, und im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Heiligenverehrung fand <strong>der</strong> Hirsch sogar<br />
Eingang ins christliche Brauchtum. Hier erhielt <strong>der</strong> weiße<br />
Hirsch allerdings ein Kreuz zwischen das Gestänge seines<br />
Geweihs; er ist mit Hubertus, dem Patron <strong>der</strong> Jäger und<br />
Förster, eng verknüpft.<br />
78