Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
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Heilige Stätten<br />
Im vorherigen Abschnitt habe ich Sie mit dem keltischen<br />
Jahr vertraut gemacht. Dabei haben Sie Feste und<br />
Wendepunkte kennen gelernt, an denen spirituelle<br />
Erfahrungen erleichtert werden. Doch nicht nur bestimmte<br />
Zeiten unterstützen die Entwicklung des Bewusstseins,<br />
son<strong>der</strong>n auch bestimmte Orte. Wenn man sich mit einer alten,<br />
hoch stehenden Kultur beschäftigt und <strong>der</strong>en tiefe Weisheit<br />
aufspüren möchte, ist es höchst interessant und lehrreich,<br />
wenn man sich an die Orte begibt, an denen die Menschen<br />
von damals Spuren hinterlassen haben. Einerseits gewährt<br />
Ihnen das einen Einblick in den Stand <strong>der</strong> Technik, <strong>der</strong><br />
Kunst und <strong>der</strong> Gewohnheiten, zum an<strong>der</strong>en kann man mit<br />
etwas Vorstellungsgabe und Einfühlungsvermögen auch<br />
den Geist des Ortes einfangen. Da die <strong>Kelten</strong> ein sehr religiöses<br />
Volk waren, sind Spuren ihrer Verehrung, ihrer<br />
heiligen Riten und Handlungen, ihrer Opfer und Bitten an<br />
manchen Plätzen noch immer spürbar.<br />
Heilige Bäume, heilige Haine<br />
Sowenig die <strong>Kelten</strong> schriftliche Zeugnisse ihrer Kultur hinterlassen<br />
haben, sowenig haben sie auch Abbil<strong>der</strong> ihrer Götter<br />
hergestellt, und auch feste Tempel haben sie nur selten<br />
errichtet. Als überaus naturnahe Menschen haben sie ihre<br />
heiligen Handlungen größtenteils im Freien durchgeführt.<br />
Waldlichtungen, Berggipfel o<strong>der</strong> Inseln boten ihnen die<br />
Möglichkeit, sich mit dem Heiligen in Verbindung zu setzen.<br />
Erst nachdem die <strong>Kelten</strong> mit den Griechen und Römern in<br />
Kontakt gekommen waren, über nahmen sie die<br />
Gepflogenheit, Figuren ihrer Götter herzustellen und kleine<br />
Heiligtümer zu errichten.<br />
Von den heiligen Hainen ist nicht mehr übrig geblieben als<br />
die Erinnerung. Wir kennen nur die relativ spärlichen<br />
Hinweise <strong>der</strong> klassischen Berichterstatter, die schil<strong>der</strong>n, wie<br />
sich die Druiden in den Wäl<strong>der</strong>n trafen, um die herliefen<br />
Riten zu vollziehen. Je nach Veranlagung und Wahrnehmung<br />
haben diese Autoren von entsetzlichen und bluttriefenden<br />
Veranstaltungen gesprochen, für die es aber keine<br />
gesicherten Erkenntnisse gibt. Trotzdem<br />
Ortsnamen, die von<br />
dem Begriff »Nemeton«,<br />
also »Heiligtum«<br />
abgeleitet sind, findet<br />
man in ganz Europa:<br />
von Britannien über<br />
Spanien bis zum<br />
Balkan.<br />
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