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Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net

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Cäsar schreibt:<br />

»Den Druiden<br />

obliegen die<br />

Angelegenheiten<br />

des Kultus, sie<br />

richten die<br />

öffentlichen und<br />

privaten Opfer aus<br />

und interpretieren<br />

die religiösen<br />

Vorschriften.«<br />

• Als Ritualpriester stellten die Druiden den Kontakt<br />

zwischen den Menschen und den Göttern her. Sie leiteten<br />

die Opferhandlungen und sagten die Zukunft voraus. Sie<br />

legten Tabus und Verbote fest und waren als Meister des<br />

Wortes gefürchtet, wenn sie Beschwörungen und Flüche<br />

aussprachen.<br />

• Um das Wissen weiterzugeben, mussten die Druiden<br />

natürlich auch als Lehrer wirken. Junge Adelige erhielten ihre<br />

Ausbildung durch sie, und mancher Druide stieg dadurch zum<br />

lebenslangen Berater eines Herrschers auf. Sie<br />

beherrschten die Ogam-Schrift und kannten die Geschichte<br />

ihres Volkes. In Kriegszeiten waren sie Vermittler o<strong>der</strong><br />

Botschafter zwischen den zerstrittenen Parteien.<br />

<strong>Die</strong> Ausbildung zum Druiden<br />

<strong>Die</strong> Druiden mussten umfangreiche Wissensgebiete beherrschen,<br />

was beson<strong>der</strong>s beachtlich ist, wenn man bedenkt, dass<br />

die Fülle des Stoffes lediglich von Mund zu Ohr<br />

weitergegeben wurde. Auswendiglernen war also die<br />

bevorzugte Art, Wissen zu erwerben und zu speichern. Zur<br />

Begründung führten die Druiden an, dass diese Art des<br />

Lernens das Gedächtnis trainiere und das Wissen lebendig<br />

halte. Nicht ganz zu Unrecht mutmaßten sie, dass mit dem<br />

Fixieren in Buchstaben eine Abhängigkeit von <strong>der</strong> Schrift<br />

entstehen würde. Abgesehen davon schützten sie durch die<br />

mündliche Tradierung ihre Kenntnisse vor dem Missbrauch<br />

durch Unbefugte. Wissen ist Macht - ein allzu wahrer Spruch,<br />

den die geistige und gesellschaftliche Elite <strong>der</strong> <strong>Kelten</strong> wohl zu<br />

beherzigen wusste. In den Druidenschulen bekamen die<br />

jungen Anwärter auf den Druidenstand Unterricht. Bis zu 20<br />

Jahre konnte die Ausbildung dauern. Fili (Einzahl file) hießen<br />

die Barden, die elf bis zwölf Jahre lang alle Geschichten und<br />

Gesänge, Symbole und wichtigen Namen ler nen mussten,<br />

und je nach ihren Fähigkeiten waren sie nur Vortragende von<br />

Gedichten zur Musikbegleitung o<strong>der</strong> stiegen auf bis zum<br />

Berater des Königs. <strong>Die</strong> vates übernahmen mehr die<br />

Priesterfunktionen und die Aufgabe als Seher. Aufgrund ihrer<br />

langen Ausbildung und ihres hohen Wissensstandes<br />

genossen die Druiden auch gesellschaftliche Privilegien. Sie<br />

mussten keinen Waffendienst leisten und keine Abgaben an<br />

die Gemeinschaft zahlen.<br />

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