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Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net

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<strong>Die</strong> <strong>Kelten</strong> haben es<br />

auf wun<strong>der</strong>bare<br />

Weise verstanden,<br />

beide Vorstellungen,<br />

die des transzendenten<br />

christlichen<br />

Gottes und die <strong>der</strong><br />

Natur und dem<br />

Menschen<br />

innewohnenden Götter,<br />

miteinan<strong>der</strong> zu<br />

verbinden. Viele ihrer<br />

Götter sind heute<br />

noch lebendig: als<br />

Ste. Anne, als heilige<br />

Brigitte, St. Cornelius<br />

o<strong>der</strong> St. Lugidus.<br />

Kontakt zu den Göttern<br />

Götter und Helden, Heilige und Feen sind hoch stilisierte Darstellungen<br />

bestimmter Eigenschaften. Manchmal kommen<br />

menschliche Charakterzüge o<strong>der</strong> Gefühle zum Ausdruck, es<br />

können aber auch Natur- o<strong>der</strong> Triebkräfte sein. <strong>Die</strong>se<br />

personifizierten Urbil<strong>der</strong> sind bei allen Völkern und zu allen<br />

Zeiten gleich o<strong>der</strong> weichen höchstens in Nuancen ab. Aus<br />

diesem Grund ist auch <strong>der</strong> Übergang von keltischen Göttern<br />

zu christlichen Heiligen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weltlichen Feen so fließend<br />

gelungen. Manchmal allerdings haben sich die Polaritäten<br />

verkehrt: Aus ehemaligen Göttinnen wurden Hexen, aus<br />

Göttern Teufel und Dämonen. <strong>Die</strong> Auslegung, was gut o<strong>der</strong><br />

böse ist, hängt davon ab, wie die jeweilige Kultur die von<br />

ihnen verkörperten Energien bewertet. So missfielen den<br />

leibfeindlichen Christen all jene Göttergestalten, die sich<br />

einer fröhlichen, lustbetonten Sexua lität hingaben:<br />

Cernunnos beispielsweise wurde wegen seiner »nie<strong>der</strong>en<br />

Triebe« buchstäblich verteufelt. <strong>Die</strong> gleiche dogmati sche<br />

Religion, die den Frauen jegliche Kompetenz absprach und<br />

<strong>der</strong>en namhaftester Theologe Augustinus behauptete, die<br />

Frau sei nicht nach dem Ebenbild Gottes geschaffen,<br />

erklärte die weisen Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttinnen zu<br />

Todesfeen und übel wollenden Geistern.<br />

Jede Kraft hat zwei Seiten<br />

Jede archetypische Kraft kann man von zwei Seiten<br />

betrachten; ausschlaggebend sind dabei <strong>der</strong> Maßstab und die<br />

Verwendung. Der Todesaspekt <strong>der</strong> dunklen Göttinnen wie<br />

<strong>der</strong> Morrigan ist vernichtend in <strong>der</strong> Schlacht, er kann aber<br />

genauso gut die Erlösung von qualvollem Leiden beinhalten.<br />

<strong>Die</strong> Götter, die die Liebe verkörpern, sind dieselben, die auch<br />

das Liebesleid verursachen, und Dagda, <strong>der</strong> alle nährt, ist<br />

auch verantwortlich für Ihr Übergewicht, sollten Sie darunter<br />

leiden.<br />

<strong>Die</strong> archetypischen Kräfte — man könnte sie auch <strong>magische</strong><br />

Kräfte nennen - beeinflussen ständig unser Leben. Doch wir<br />

stellen uns ihnen selten o<strong>der</strong> leugnen sie und liefern uns<br />

ihnen damit aus. Aber man kann auf sie einwirken, man kann<br />

sie lenken und für sich nutzen, wenn man sich die Mühe<br />

macht, sie in sich selbst zu erforschen, und ihnen Achtung<br />

entgegenbringt. <strong>Die</strong> alten Götter sind nicht untergegangen,<br />

die Feen tanzen noch auf den mondbeschienenen Wiesen,<br />

und die heiligen Insignien umgibt noch immer das Leuchten<br />

ihrer Kraft.<br />

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