Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
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Feiern und das Essen bis hin zur Gefräßigkeit. Dabei denkt<br />
er aber nicht nur an sich: In seinem Kessel, <strong>der</strong><br />
»Nimmerleer« heißt, befindet sich ein Trank, <strong>der</strong> niemals<br />
versiegt. Außerdem besitzt Dagda eine Zauberharfe und<br />
eine gewaltige Keule, mit <strong>der</strong> er seine Feinde erschlägt.<br />
• Dagda hatte Kin<strong>der</strong>, und die bekannteste seiner Töchter<br />
war Brigid. Ihr Name bedeutet »Leuchten<strong>der</strong> Pfeil« o<strong>der</strong><br />
auch »die Strahlende«. Sie ist eine vielfältig begabte Göttin,<br />
die sehr hoch verehrt wurde: 19 Priesterinnen hüteten ihr<br />
heiliges Feuer in Kildare. Ihre Domänen waren die<br />
Heilkunst, die Landwirtschaft, die Poesie, gleichzeitig aber<br />
auch die Kriegs- und Schmiedekunst. <strong>Die</strong>se freundliche,<br />
großzügige Göttin wurde so heiß geliebt und verehrt, dass<br />
die christlichen Missionare sich nicht an<strong>der</strong>s zu helfen<br />
wussten, als sie zu einer Heiligen mit gleichen Fähigkeiten<br />
umzuwandeln: Man än<strong>der</strong>te den Mythos und machte sie zu<br />
einer Äbtissin, die im Kloster Kildare wirkte und das Recht<br />
hatte, die Bischöfe Irlands einzusetzen. Bezeichnen<strong>der</strong>weise<br />
for<strong>der</strong>te sie, dass alle diese Herren ausübende Goldschmiede<br />
sein mussten! St. Brigid, die heilige Brigitte,<br />
erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Ihr Fest wird<br />
am 1. Februar, in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu Maria<br />
Lichtmess am 2. Februar, begangen, was den Bezug zu<br />
ihrem Lichtaspekt (heiliges Feuer) wach hält.<br />
• Nicht min<strong>der</strong> beliebt als Brigid war <strong>der</strong> vielbegabte Lug,<br />
<strong>der</strong> ähnlich wie sie »<strong>der</strong> Helle« o<strong>der</strong> »<strong>der</strong> Scheinende«<br />
genannt wurde. Er ist mit allen Handwerkskünsten begabt;<br />
Musik und Spiel, Kampf und Magie, Heilkunst und Ackerbau<br />
sind die ihm zugeord<strong>net</strong>en Bereiche. Ihm gehörte die<br />
flammende Lanze, Symbol des Sonnenstrahls, die die<br />
Tuatha De Danann mit sich führten. Und natürlich<br />
verschwindet ein so vielseitiger Gott nicht in <strong>der</strong> Versenkung,<br />
son<strong>der</strong>n empfiehlt sich als Vorlage für diverse Heilige: St.<br />
Lugad, St. Lugidus, St. Luan und St. Eluan. Lugnasad, das<br />
Fest des Lug, wird am 1.August begangen.<br />
• Aber nicht nur strahlende Götter wurden von den <strong>Kelten</strong><br />
verehrt, son<strong>der</strong>n auch solche mit ausgesprochen dunklen<br />
Seiten, wie etwa die Morrigan. <strong>Die</strong>se Göttin ist sehr<br />
wandlungsfähig und tritt u. a. nahezu unerkenntlich als<br />
krächzen<strong>der</strong> Rabe auf dem Schlachtfeld auf. Genauso gut<br />
aber kann Morrigan als junge Frau erscheinen, sich im<br />
Handumdrehen in eine Schlange, eine Katze, eine Wölfin<br />
o<strong>der</strong> eine Kuh verwandeln o<strong>der</strong> aber als alte Frau<br />
auftauchen.<br />
Ortsnamen mit <strong>der</strong><br />
Silbe »-lug«, »-lud«<br />
o<strong>der</strong> »-ly« (z. B. Lyon,<br />
ehemals Lugdunum,<br />
ein altes Heiligtum<br />
des Lug) deuten auf<br />
das Wirken des<br />
Gottes Lug hin.<br />
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