Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Häuser, Städte, Wirtschaft<br />
Zeugnisse <strong>der</strong> kulturellen Höhepunkte <strong>der</strong> Hallstattzeit<br />
finden sich in <strong>der</strong> Grabstätte <strong>der</strong> Fürstin von Vix<br />
(Frankreich), des Fürsten von Hochburg und <strong>der</strong><br />
Heuneburg an <strong>der</strong> Donau. Hier überraschen die vielen<br />
»ausländischen« Erzeugnisse, wie Weinamphoren aus<br />
Marseiile, Bronzegefäße aus Griechenland, etruskisches<br />
Tafelgeschirr und sogar Seide aus China. Vor fast 3000<br />
Jahren wurden also reger Handel und Austausch von Waren<br />
zwischen den frühen <strong>Kelten</strong> und dem Rest <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> betrieben.<br />
Ein nicht restlos erklärbarer Wandel setzte ungefähr<br />
400 vor unserer Zeitrechnung ein, als die anscheinend<br />
friedlichen Handelsbeziehungen zwischen Nord und Süd<br />
durch die Wan<strong>der</strong>schaft alter und neuer Völker zum<br />
Erliegen kamen. Ausgelöst wurde sie vermutlich vor allem<br />
durch Überbevölkerung: Sie brachte die Menschenmassen<br />
in Bewegung, und die <strong>Kelten</strong> machten sich wie<strong>der</strong> einmal auf<br />
den Weg zu neuen Ufern. Bis zu den Britischen Inseln zogen<br />
sie, was die Kunstformen <strong>der</strong> La-Tene-Kultur beweisen, die<br />
auch dort anzutreffen sind.<br />
Landwirtschaftliches Leben<br />
<strong>Die</strong> Wan<strong>der</strong>ungen gingen langsam voran und dauerten<br />
Jahre. Nicht alle packten gleichzeitig ihre Siebensachen<br />
zusammen und verließen Haus und Hof. Grundsätzlich<br />
herrschte zu jener Zeit eine ländliche Gesellschaftsform vor.<br />
Man lebte in unbefestigten Dörfern, hielt Tiere und bebaute<br />
den Boden. Schafe wurden vornehmlich <strong>der</strong> Wolle und <strong>der</strong><br />
Milch wegen gehalten, Schweinefleisch erfreute sich<br />
allerdings bei den Mahlzeiten großer Beliebtheit. Rin<strong>der</strong><br />
waren Arbeitstiere, Pferde und Ponys dienten <strong>der</strong><br />
Fortbewegung, die Pferdezucht war ein einträgli ches<br />
Geschäft, und mit edlen Tieren wurde eifrig Handel betrieben.<br />
Hunde wurden in unterschiedlicher Form und zu verschiedenen<br />
Zwecken gehalten, und sogar die in vorrömischer<br />
Zeit eher als exotisch geltenden Katzen bevölkerten die<br />
Gehöfte. Getreide, Gemüse, Obst und vor allem Wein<br />
wurden angebaut. Im Rahmen von Versuchen, die<br />
keltischen Anbaumethoden zu rekonstruieren, hat man<br />
herausgefunden, dass diese höchst effizient waren und den<br />
Bauern einen regelmäßigen und dauerhaf ten<br />
Ernteüberschuss einbrachten. Aus diesem Grund vermutet<br />
man, dass die <strong>Kelten</strong> Nahrungsmittel sogar an ihren<br />
Erzfeind, die Römer, lieferten.<br />
»Raubzüge, die<br />
außerhalb <strong>der</strong><br />
Stammesgrenzen<br />
unternommen<br />
werden, betrachten<br />
sie nicht als Schande.<br />
Sie vertreten den<br />
Standpunkt, dass sie<br />
erfolgen, um die<br />
Jugend zu üben und<br />
vom Müßiggang<br />
abzuhalten«, berichtet<br />
Cäsar.<br />
23