Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
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Das Schicksal <strong>der</strong><br />
<strong>Kelten</strong> heute<br />
Keltische Mythen<br />
sind äußerst<br />
zählebig, sonst<br />
hätten sich nicht so<br />
viele Schriftsteller<br />
und Dichter ihrer angenommen.<br />
Auch<br />
wenn manche Werke<br />
<strong>der</strong> eigenen<br />
Phantasie<br />
entsprangen, ist es<br />
doch eine »keltische«<br />
Phantasie.<br />
In alle Winde zerstreut, als Min<strong>der</strong>heiten eher geduldet denn<br />
geschätzt, in unfruchtbare Randgebiete abgeschoben, durch<br />
Hungersnöte und Kriege immer wie<strong>der</strong> zur Auswan<strong>der</strong>ung<br />
gezwungen — das öde Land ist für die <strong>Kelten</strong> in den letzten<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ten Wirklichkeit geworden.<br />
Und doch: Das keltische Erbe ist langlebig. In den wenigen<br />
Gebieten, in denen es in einigermaßen unverfälschter Form<br />
überdauert hat, for<strong>der</strong>t es heute wie<strong>der</strong> sein Recht. Seit<br />
1921 ist Irland <strong>der</strong> erste unabhängige keltische Staat, in<br />
Wales hat das Welsch die gleiche Berechtigung wie das<br />
Englische, in <strong>der</strong> Bretagne gewinnt das Bretonische an<br />
Bedeutung, und immer häufiger kann man zweisprachige<br />
Beschil<strong>der</strong>ungen und Beschriftungen sehen. Irisch bzw.<br />
Gälisch wird in den keltischen Stammlän<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong><br />
gesprochen.<br />
Seit dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t wird in Wales auch wie<strong>der</strong> die<br />
Tradition des Eisteddfod gepflegt, des jährlichen<br />
Bardenwettbewerbs. Darüber hinaus findet diese traditionelle<br />
Veranstaltung heute in an<strong>der</strong>en keltischen Gebieten<br />
zunehmend Anhänger. Manchmal allerdings gleitet sie ins<br />
romantisch verklärte und touristisch aufbereitete Spektakel ab.<br />
Dichtung und Wahrheit<br />
Das Interesse an <strong>der</strong> keltischen Kultur lebte vor allem Ende<br />
des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts in Europa wie<strong>der</strong> auf, als James<br />
Macpherson seine Ossian-Dichtungen veröffentlichte, von<br />
denen er behauptete, sie seien Übersetzungen des Barden<br />
Ossian. Sie stammten freilich aus seiner eigenen Fe<strong>der</strong>. Sir<br />
Walter Scott (1771-1832) weckte mit seinen schottischen<br />
Romanen und Romanzen neues Interesse an <strong>der</strong> Geschichte<br />
<strong>der</strong> schottischen <strong>Kelten</strong>. Robert Burns, sein Zeitgenosse, galt<br />
neben ihm als größter schottischer Dichter; seine Werke<br />
wurden durch traditionelle Themen angeregt und waren oft in<br />
seiner heimischen Mundart geschrieben. Ihm verdanken wir<br />
das auch bei uns geläufige Lied »Auld long<br />
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