Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
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Farben <strong>der</strong> keltischen Ornamente<br />
Beson<strong>der</strong>s die<br />
Tinten, die bei den<br />
Buchillustrationen<br />
verwendet wurden,<br />
überraschen mit ihrer<br />
großen Leuchtkraft,<br />
die zum Teil bis<br />
heute erhalten<br />
geblieben ist.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Kelten</strong> liebten farbenfrohe Klei<strong>der</strong> und<br />
Gebrauchsgegenstände. Wenn auch viele <strong>der</strong> frühen<br />
Kunstwerke ihre Farbe verloren haben, so kann man doch<br />
einige Rückschlüsse ziehen aus dem, was dauerhaft erhalten<br />
geblieben ist. Das sind etwa die Glasuren <strong>der</strong> Töpferwaren,<br />
die Dekorationen aus Edelsteinen und das beliebte Email.<br />
Einlegearbeiten mit roten Korallen und gelbem Bernstein<br />
auf schwarzem o<strong>der</strong> goldenem Grund erfreuten sich großer<br />
Beliebtheit, und eine große Farbvielfalt ergab sich aus den<br />
unterschiedlichen Emailarbeiten, die mit unterschiedlichen<br />
Techniken aufgebracht wurden. Bei Keramiken und<br />
Glasperlen ist die Kombination von Gelb und Kobaltblau<br />
bekannt, ebenfalls eine sehr stark wirkende Farbverbindung.<br />
Vornehm gedeckte Farben waren offensichtlich nicht in Mode.<br />
Auch die späteren Handschriften waren äußerst lebendig<br />
koloriert. Beliebt waren augenscheinlich die Kombinationen<br />
von Rot, Gelb und Grün, die sich beson<strong>der</strong>s kontrastreich<br />
zueinan<strong>der</strong> verhalten. Dazu wurde immer Schwarz als<br />
Umrandung o<strong>der</strong> kontrastreicher Hintergrund verwendet.<br />
Haut als Untergrund für Dekorationen<br />
Zahlreiche Zeugnisse verraten, dass sich die <strong>Kelten</strong> mit<br />
ungezügelter Lust <strong>der</strong> Beschäftigung mit Ornamenten<br />
hingaben. Deshalb muss an dieser Stelle — und <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ne<br />
Zeitgenosse wird seine helle Freude daran haben - noch auf<br />
eine weitere Fläche hingewies en werden, vor <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
keltische Dekorationseifer nicht Halt machte: den eigenen<br />
Körper.<br />
Körperbemalung und Tätowierungen waren Kunstformen.<br />
Vor allem bei den Inselkelten wurden sie gepflegt, wie die<br />
antiken Autoren wissen. Mit Waid, einer natürlichen blauen<br />
Farbe, bemalten sich die Krieger Körper und Gesichter,<br />
bevor sie in den Kampf zogen. Wahrscheinlich wollten sie<br />
damit ihre Gegner beeindrucken und einschüchtern. Bei den<br />
Römern gelang ihnen das am Anfang auch noch. Aber nicht<br />
nur für kriegerische Auseinan<strong>der</strong>setzungen bemalten sich die<br />
<strong>Kelten</strong>; es gibt gute Gründe zu vermuten, dass sie dauerhafte<br />
Tätowierungen trugen. Welchen Mustern und Farben sie<br />
dabei den Vorzug gaben, ist uns nicht überliefert, aber man<br />
geht sicher nicht fehl in <strong>der</strong> Annahme, dass sie denen <strong>der</strong><br />
übrigen Dekorationsstile ähnelten.<br />
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