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Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net

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Überlieferungen klassischer Autoren<br />

Unter dem Einfluss <strong>der</strong> griechischen und römischen <strong>Welt</strong> im<br />

Bereich des Handels begannen die <strong>Kelten</strong> dann auch eigene<br />

Münzen zu prägen, auf denen Szenen des Lebens o<strong>der</strong><br />

wichtige Symbole abgebildet waren. Und die Berichterstatter<br />

<strong>der</strong> klassischen <strong>Welt</strong> griffen zur Fe<strong>der</strong>, um über die<br />

»Barbaren«, wie sie die <strong>Kelten</strong> nannten, zu schreiben.<br />

Ausführlich befasste sich Poseidonios mit ihnen,<br />

Aristoteles rühmte ihre Tapferkeit, Polybios beschäftigten<br />

ihre Grausamkeit, aber auch ihre Lebensgewohnheiten,<br />

ihre Kleidung und ihr selbstloser Mut, Plinius <strong>der</strong> Altere trug<br />

Informationen über die Druiden zusammen, Julius Cäsar<br />

widmete ihnen in seinem Buch »De bello Gallico« neben<br />

den Schlachtenbeschreibungen ebenfalls einige Abschnitte,<br />

in denen er ihren Charakter , ihre Sitten und ihr<br />

Gemeinwesen beschrieb; auch Tacitus setzte sich<br />

eingehend mit den Germanen und <strong>Kelten</strong> und ihren<br />

Gepflogenheiten auseinan<strong>der</strong>.<br />

<strong>Die</strong>se Schriften waren lange die einzigen anerkannten<br />

Dokumente über das Leben <strong>der</strong> <strong>Kelten</strong>, und sicher wird in<br />

ihnen die Realität zumindest teilweise verzerrt. Denn meist<br />

handelte es sich um Kriegsberichterstattungen, und zwar<br />

aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Sieger. Heute wie damals ist dies von<br />

Propaganda und Meinungsmache bestimmt und geht zu<br />

Lasten <strong>der</strong> Verlierer.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kelten</strong> pflegten<br />

eine Beson<strong>der</strong>heit<br />

gegenüber allen<br />

an<strong>der</strong>en Kulturen<br />

ihrer Zeit — sie<br />

schrieben ihre<br />

Gedichte nicht auf,<br />

son<strong>der</strong>n<br />

beschränkten sich<br />

auf mündliche<br />

Überlieferungen.<br />

<strong>Die</strong> Schreibunlust <strong>der</strong> <strong>Kelten</strong><br />

Erst in Verbindung mit den inneren Werten eines Volkes<br />

wird man zu einer ausgewogeneren Darstellung kommen,<br />

aber da gibt es eine kleine Schwierigkeit: <strong>Die</strong> <strong>Kelten</strong><br />

mochten nicht schreiben! Sie hatten zwar eine Schrift, doch<br />

die diente nicht so profanen Dingen wie Berichten und<br />

Geschichten. <strong>Die</strong> Druiden und keltischen Händler<br />

beherrschten auch die griechische o<strong>der</strong> römische Sprache<br />

in Wort und Schrift, verwendeten sie aber nicht, um selbst<br />

Geschichtsschreibung zu betreiben. Mythologien und Sagen,<br />

Gedichte und Gesänge, die das Wissen des ganzen Volkes<br />

beinhalteten, wurden mündlich von Generation zu<br />

Generation weitergegeben.<br />

Erst im Zuge <strong>der</strong> Christianisierung begannen im frühen 7.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t irische Mönche damit, die Sagen<br />

aufzuschreiben. Sie sind mit großer Sicherheit authentisch,<br />

denn die mündliche Weitergabe hatte sie tief in <strong>der</strong><br />

Volkserinnerung eingewurzelt, und ihre einprägsamen<br />

Bil<strong>der</strong> schimmern noch heute in vielen<br />

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