Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
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Es gibt viele Bücher und Bastelanleitungen, in denen Sie<br />
Mustervorschläge vorgegeben bekommen. Sie sind nützlich,<br />
wenn man sich eine handwerkliche Fertigkeit aneignen will<br />
und sich mit den Designmöglichkeiten noch nicht<br />
herumschlagen kann. Wahre Kreativität ist das allerdings<br />
nicht. Davon kann man erst sprechen, wenn man selbst seine<br />
Muster entwirft und in das entsprechende Material umsetzt -<br />
wie es die frühen keltischen Handwerkerinnen aus lauter<br />
Freude am Verzieren getan haben.<br />
Kurvolineare Muster<br />
Lange haben sich die <strong>Kelten</strong> nicht mit den geradlinigen<br />
Mustern aufgehalten. Sowohl die steinzeitlichen Spiralen<br />
als auch die Kunst <strong>der</strong> mediterranen Völker weckten ihr<br />
Interesse für geschwungene Linien. Mit <strong>der</strong> Bronzezeit<br />
wuchs ihre Vorliebe für diese kurvolinearen Ornamente, und<br />
man gewinnt fast den Eindruck, als ob gerade Striche<br />
verpönt waren. Romilly Allen, <strong>der</strong> englische Archäologe,<br />
Emblemforscher und Historiker, <strong>der</strong> An fang des 20.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts ein umfassendes Basiswerk über die<br />
keltische Kunst geschrieben hat, formuliert es so:<br />
»Geradlinige Muster kommen in <strong>der</strong> spätkeltischen Kunst<br />
verhältnismäßig selten vor, denn die Designer scheinen<br />
eine tief verwurzelte Ab neigung gegen gerade Linien<br />
gehabt zu haben, wenn sie sie ir gendwie vermeiden<br />
konnten.« <strong>Die</strong> Mustervielfalt vergrößerte sich jedenfalls<br />
sprunghaft. Der mediterrane Ursprung <strong>der</strong> gerundeten<br />
Formen lässt sich in den stilisierten Blattmustern er -<br />
kennen. Da in frühkeltischen Gräber n Gegenstände aus<br />
Italien und Griechenland gefunden wurden, müssen die<br />
Ornamente den Handwerkern bekannt gewesen sein. Doch<br />
sie kopierten sie nicht einfach, son<strong>der</strong>n verwandelten sie in<br />
einen höchst eigenen und ungemein komplexen Stil. <strong>Die</strong><br />
Spiralmuster mögen sich von Norden von Skandinavien<br />
aus verbreitet haben, aber auch hier fanden die keltischen<br />
Künstler eine völlig neue Form; sie lernten, was ihre<br />
Vorgänger nicht konnten: die Spiralen mit S- o<strong>der</strong> C-<br />
förmigen Linien miteinan<strong>der</strong> zu verbinden.<br />
Wenn es Ihnen<br />
möglich ist, besuchen<br />
Sie ein Museum o<strong>der</strong><br />
eine Ausstellung, in<br />
<strong>der</strong> keltische Objekte<br />
gezeigt werden. So<br />
bekommen Sie einen<br />
Eindruck von <strong>der</strong><br />
Schönheit <strong>der</strong> Muster.<br />
<strong>Die</strong> Magie <strong>der</strong> Kurvenmuster<br />
Was immer eine Fläche zum Verzieren bot, wurde verziert,<br />
doch nie überladen, son<strong>der</strong>n immer mit einem feinen<br />
Gespür für die Flächenaufteilung. Lei<strong>der</strong> kennen wir nur<br />
die Muster, die auf<br />
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