Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
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<strong>Die</strong> sich geradezu<br />
explosionsartig ausbreitenden<br />
Urkelten<br />
lebten in lebendigem<br />
Austausch mit <strong>der</strong><br />
Umgebung und den<br />
fremden Kulturen,<br />
auf die sie auf ihren<br />
Wan<strong>der</strong>ungen trafen,<br />
und übernahmen,<br />
was ihnen sinnvoll<br />
erschien.<br />
Metall zu verarbeiten, löste die Bronzezeit endgültig die<br />
Steinzeit ab. <strong>Die</strong> Verarbeitung von Kupfer und Bronze war<br />
seit dem 5. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung bekannt,<br />
breitete sich aber erst im 2Jahrtausend aus. Ungefähr 1200<br />
entstand bei den Völkern im ungarischen Bereich die Sitte,<br />
die Asche <strong>der</strong> Verstorbenen in Urnen aus Ton beizusetzen.<br />
In Ermangelung eines überlieferten Eigennamens nennen<br />
die Archäologen dieses Volk »Urnenfeld-Leute«. (Uns wird<br />
man vielleicht in 3000 Jahren »Blechbüchsen-Leute«<br />
nennen, im Hinblick auf die heutige Autokultur.) Der Brauch,<br />
die Asche Verstorbener in Tongefäßen zu bestatten, breitete<br />
sich schnell über den Alpenraum, Deutschland, Italien und<br />
Südfrankreich aus, und innerhalb von etwa 200 Jahren<br />
hatten die Menschen, denen diese Bestattungsform eigen<br />
war, Europa von Spanien bis zum obersten Zipfel Britanniens<br />
besiedelt. Ob die <strong>Kelten</strong> nun eine sehr große Gruppe waren<br />
o<strong>der</strong> mit dem Begriff ein Stamm mit verschiedenen Gruppen<br />
bezeich<strong>net</strong> wurde, lässt sich nicht mehr genau sagen und<br />
unterliegt für diesen Zeitraum vielerlei Spekulationen. <strong>Die</strong> Linguisten<br />
haben zumindest herausgefunden, dass sich die<br />
Bevölkerung, die <strong>der</strong> Urnenfeldkultur zugeord<strong>net</strong> wird, mit<br />
unterschiedlichen Dialekten einer gemeinsamen<br />
indogermanischen Sprache verständigte, die mit dem<br />
Keltischen verwandt ist.<br />
Bedeutsame archäologische Funde<br />
Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts lieferten zwei wichtige<br />
Entdeckungen neue Anhaltspunkte zur Geschichte <strong>der</strong><br />
<strong>Kelten</strong>: <strong>Die</strong> eine war <strong>der</strong> Fund eines Friedhofs am Hallstätter<br />
See, die zweite eine Fundstätte in La Tene am Ufer des<br />
Neuenburger Sees in <strong>der</strong> Schweiz. Beide Fundstätten<br />
enthielten eine Fülle von gut erhaltenen Gegenständen aus<br />
<strong>der</strong> Zeit von 1100 bis 500 (Hallstatt) und 500 vor unserer<br />
Zeitrechnung bis zur römischen Eroberung (La Tene). <strong>Die</strong><br />
Menschen, die dort gelebt hatten, werden eindeutig den<br />
<strong>Kelten</strong> zugerech<strong>net</strong>.<br />
Mit diesen und späteren Funden aus jenen Epochen<br />
bekommen die <strong>Kelten</strong> für uns ein Gesicht. Nicht nur<br />
Gebrauchsgegenstände erzählen von Küchenarbeit und<br />
Gartenbau, son<strong>der</strong>n vor allem die in Stein und Metall<br />
eingravierten Szenen geben Aufschluss über den Stand <strong>der</strong><br />
Kultur. Denn die kunstsinnigen <strong>Kelten</strong> waren geradezu<br />
versessen darauf, möglichst alles zu verzieren: Eimer und<br />
Schwerter, Kessel und Töpfe, Nadelbehälter und natürlich<br />
Schmuck wurden reichhaltig dekoriert.<br />
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