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Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net

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mehrere Männer hatten. Sie konnten sich auch<br />

entscheiden, unverheiratet, also Jungfrauen zu bleiben, was<br />

aber keineswegs bedeutete, dass sie sich geschlechtlich zu<br />

enthalten hatten.<br />

Gemeinsam in den Kampf<br />

Frauen begleiteten ihre Männer auch auf den Kriegszügen.<br />

Animanus Mercellinus berichtet (zitiert nach N. Chatwick,<br />

»Frauen in keltischen Mythen«):<br />

Eine ganze Gruppe Frem<strong>der</strong> wäre außerstande, es mit einem<br />

Gallier aufzunehmen, wenn dieser seine Frau um Hilfe riefe -<br />

die meist sehr kräftig ist und blaue Augen hat -, vor allem<br />

wenn sie den Hals anschwellen lässt, mit den Zähnen knirscht,<br />

die bleichen, gewaltigen Arme schwingt und anfängt, Schläge<br />

und Fußtritte auszuteilen, als handele es sich um Geschosse<br />

eines Katapultes.<br />

Man sieht hier geradezu, wie Gutemine ihren Majestix in<br />

einer Balgerei mit den Römern unterstützt. <strong>Die</strong> Sagen weisen<br />

auf eine Reihe Kriegerinnen hin, die männliche Kämpfer<br />

ausbilden, wie etwa die Scathach und ihre Tochter Uathach.<br />

Auch Arianrod verteidigt zusammen mit ihren Frauen ihre<br />

Burg. Und auf jeden Fall waren es Göttinnen, die die Kämpfe<br />

begleiteten: Morrigan, Macha und Badb genossen als<br />

Kriegsgöttinnen hohes Ansehen. <strong>Die</strong>s scheint seine Spuren<br />

bis ins kanonische Recht Irlands hinterlassen zu haben: In<br />

einer interessanten Regelung heißt es dort, dass Töchter<br />

und Söhne gleich erbberechtigt sind, die Töchter, so sie das<br />

Erbe annehmen, sich aber zur Ableistung des Militärdienstes<br />

verpflichten müssen (J. Markale).<br />

Gleiche Berechtigung<br />

Über das Leben <strong>der</strong> einfachen keltischen Bevölkerung<br />

wissen wir wenig. Sie waren Viehzüchter und Bauern,<br />

Handwerker und Händler, und die männlichen Historiker<br />

scheinen kriegerische Auseinan<strong>der</strong>setzungen erheblich<br />

lieber zu dokumentieren als das tägliche Einerlei. Man kann<br />

sich aber ausmalen, dass die hart arbeitenden Menschen,<br />

Männer wie Frauen, ihre Tätigkei ten weitgehend<br />

gleichberechtigt nebeneinan<strong>der</strong> ausgeführt haben. Einen<br />

biblischen Hinweis, dass die Frauen den Männern Untertan<br />

sein sollen, gab es offensichtlich nicht, die Gesetze kennen<br />

keine solche Rollenverteilung.<br />

Erst seit einigen<br />

Jahren wird die<br />

vorwiegend von<br />

Männern dominierte<br />

Geschichtsschreibung<br />

von Frauen unter<br />

weiblichen Aspekten<br />

betrachtet, nicht ohne<br />

Missbilligung <strong>der</strong> »Autoritäten«,<br />

aber mit<br />

interessanten neuen<br />

Aspekten.<br />

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