Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
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Einzelkampf heraus. Da das Gebrüll und die lautstarken<br />
Schmähungen offensichtlich durstig machten, stärkten sich<br />
beide Seiten währenddessen kräftig mit Met o<strong>der</strong> Bier.<br />
Hatten sich die Kämpfer genügend in Ekstase gesteigert,<br />
stürmten sie aufeinan<strong>der</strong> zu, und die Schlacht entbrannte<br />
ernsthaft, sofern sich nicht ein Druide zwischen die Fronten<br />
stellte und ein Machtwort sprach, wie Diodor von Sizilien<br />
(nach S.James) berichtet:<br />
Wenn die feindlichen Heere mit gezogenem Schwert und eingelegter<br />
Lanze aufeinan<strong>der</strong> zumarschieren, begeben sich die Druiden<br />
häufig mitten zwischen die feindlichen Parteien und besänftigen<br />
sie — wie man es mit wilden Tieren macht — mit Zaubersprüchen.<br />
Wilde Wortgefechte<br />
Auch wenn von häufigen Kämpfen berichtet wird, handelte<br />
es sich meist um zahlenmäßig kleine Gruppen, die<br />
aufeinan<strong>der</strong> trafen und zunächst einmal ihre blitzenden<br />
Ausrüstungen präsentierten. Der eigentliche Konflikt wurde in<br />
einem Zweikampf ausgetragen, und nur wenn die Stimmung<br />
wirklich überkochte, kam es überhaupt zur Schlacht. <strong>Die</strong><br />
<strong>Kelten</strong> gebärdeten sich gern martialisch, lieferten sich aber<br />
untereinan<strong>der</strong> eher »Wirtshaus schlägereien« als echte<br />
Kriege. Reich verzierte, zum Teil vergoldete Waffen, ein<br />
starker Hang zur Prahlerei, aufpeitschendes Gelärm und<br />
alkoholische Getränke - all das erinnert eher an das<br />
Verhalten bei Fußballspielen o<strong>der</strong> Bierzeltraufereien<br />
heutzutage. Lei<strong>der</strong> fehlen uns die Druiden, die besänftigend<br />
einschreiten, wenn die Auseinan<strong>der</strong>setzungen blutig zu<br />
werden drohen!<br />
<strong>Die</strong> Nachteile keltischer Kampfmethoden<br />
Bei größeren Auseinan<strong>der</strong>setzungen setzten die <strong>Kelten</strong> mit<br />
Vorliebe Reiterei und Schlachtwagen ein, mit denen sie das<br />
Getümmel vergrößerten, aber eine echte Kriegsmaschinerie<br />
mit Belagerungsgeräten und Katapulten besaßen sie nicht.<br />
Erst als die Römer sie mit <strong>der</strong>artigen Geräten übermannten,<br />
eig<strong>net</strong>en sie sich die entsprechenden Techniken an.<br />
Einige kriegerische Auseinan<strong>der</strong>setzungen mit den Römern<br />
sind recht gut dokumentiert, da Cäsar akribisch Tagebuch<br />
führen ließ. Unterschiedlicher konnten die gegnerischen<br />
Parteien wohl kaum sein, die damals aufeinan<strong>der</strong> trafen: <strong>Die</strong><br />
römischen Soldaten, gedrillt, mit einheitlicher<br />
Kriegsbekleidung und gleicher Ausrüstung, mit<br />
ausreichendem Nachschub und<br />
Junge Männer<br />
müssen sich<br />
austoben, das liegt in<br />
<strong>der</strong> Natur ihrer körperlichen<br />
Entwicklung. <strong>Die</strong><br />
alten Völker wussten<br />
darum, und so wurde<br />
die Kraft in<br />
einigermaßen beherrschbare<br />
Bahnen<br />
gelenkt. Dem dienten<br />
die körperliche Ausbildung,<br />
<strong>der</strong> Wettkampf<br />
und <strong>der</strong> Erwerb eigener<br />
Waffen.<br />
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