Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
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Verehrung <strong>der</strong> Steine<br />
Der Beginn <strong>der</strong> keltischen bronzezeitlichen Kultur,<br />
insbeson<strong>der</strong>e in den nördlichen Län<strong>der</strong>n, schließt sich an die<br />
letzte Hochblüte <strong>der</strong> Megalithkulturen an, so dass davon<br />
auszugehen ist, dass die <strong>Kelten</strong> durchaus noch um die<br />
Funktion <strong>der</strong> Steinsetzungen wussten. <strong>Die</strong> Verehrer <strong>der</strong><br />
<strong>Kelten</strong> möchten sie allerdings gern enger mit ihnen in<br />
Verbindung bringen und sehen in jedem Dolmen einen<br />
druidischen Altar, in jedem Menhir ein keltisches Heiligtum.<br />
Das ist ein eher fiktives (und gewünschtes) Bild als eine<br />
gesicherte Erkenntnis.<br />
Dennoch geht aus den Mythen hervor, dass sich die <strong>Kelten</strong><br />
den Steinen und Steinsetzungen sehr verbunden fühlten.<br />
Sie verzierten die vorhandenen Menhire mit ihren Mustern<br />
(Turoe, Castlesrange, Kermaria, Tregastel), stellten<br />
Steinsäulen auf, die vielfach mit einem Kopf versehen waren<br />
o<strong>der</strong> in die Schädel eingelassen wurden (Roquepertuse), und<br />
an etlichen Steinen wur den Ogam-Inschriften angebracht.<br />
Später entdeckte man den Stein als Material für<br />
künstlerische Darstellungen, bildete Götter, mythische Tiere,<br />
Symbole ab. Am bekanntesten sind die exquisit gearbeiteten<br />
keltischen Kreuze mit ihren unendlich ver schlungenen<br />
Knotenmustern.<br />
Den gefallenen keltischen<br />
Helden<br />
wurden Steine auf<br />
das Grab gesetzt -<br />
eine Sitte, die sich<br />
von <strong>der</strong> Steinzeit bis<br />
heute erhalten hat.<br />
Magie <strong>der</strong> Steine<br />
Der bekannteste keltisch-mythische Stein ist Lia Fal, <strong>der</strong><br />
irische Königsstein. Ihn brachten die Tuatha De Danann mit<br />
nach Irland. <strong>Die</strong>se Steinsäule hatte die Angewohnheit, laut<br />
aufzuschreien, wenn ein rechtmäßiger König sie berührte,<br />
und war somit <strong>der</strong> letzte, buchstäbliche »Prüf«-Stein für die<br />
Herrschaft. Nachdem sie die obere <strong>Welt</strong> den Eroberern<br />
überlassen mussten, zogen sich die Tuatha De Danann in<br />
die sid, die Hügelgräber und Dolmen, zurück. Seit diesem<br />
Zeitpunkt gelten diese als Eingänge zur An<strong>der</strong>welt, zum<br />
Feenreich. Der schreiende Stein taucht etwas später in den<br />
Artussagen wie<strong>der</strong> auf. Hier wird er als steinerner Sitz an <strong>der</strong><br />
Tafelrunde bezeich<strong>net</strong>, allen bekannt als gefährlicher Platz.<br />
Setzt sich ein Unwürdiger darauf, schreit <strong>der</strong> Stein auf und<br />
zerbricht. <strong>Die</strong> Dolmen in Irland sind in die Sage als die<br />
Betten von Diarmaid und Grainne eingegangen; auf ihrer<br />
Flucht vor König Fionn benutzte das Paar sie als Versteck.<br />
Steinskulpturen und Steinsetzungen wurden und werden<br />
noch immer in manchen Gegenden als mit übernatürlichen<br />
Energien aufgeladen empfunden. Einige dienen <strong>der</strong><br />
Fruchtbarkeit, vor<br />
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