Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net

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15.09.2014 Aufrufe

schreit sie einen Fluch über die Versammelten. Jeder der Männer solle, wann immer seine Kraft am dringendsten gebraucht werde, hilflos vier Tage und fünf Nächte die Schmerzen des Kindbetts erleiden. Genau dies geschah den Helden von Ulster. Krisen, Leid, Verwundung und Krankheit - müssen auch Helden überwinden. Wie sie es tun - das macht wahres Heldentum aus. Exkursion zu den Helden und den Noblen Betrachten wir mal die heutigen Helden und ihre übermenschlichen Fähigkeiten. Da gibt es eine Tennisspielerin, die jeden von uns zum Bälleholen schicken kann. Dreamteams jonglieren mit Basketbällen auf geradezu magische Weise, und Fußballer ziehen für Volk und Vaterland in die Weltmeisterschaft. Andere Helden und Heldinnen stehen auf der Bühne und ver zaubern mit ihrem Gesang Millionen: Heldentenöre, Boygroups und weiße Schwarze. Natürlich gibt es auch Schauspieler, die Helden darstellen und damit zu Helden werden: Serienhelden, Kinohelden und Theaterhelden. Nicht zu vergessen sind die Prinzen und Prinzessinnen, deren Adel, wie man früher genau wusste, von Gottes Gnaden stammte. Daneben machen noch jede Menge politische Helden, Volkshelden, Kriegshelden von sich reden ... Und wer ist Ihr Held? Wen verehren Sie aufgrund seiner übermenschlichen Fähigkeiten? Welcher Fähigkeiten? Freud und Leid des Heldentums Zurück zu den keltischen Helden. Cu chulainn hat übernatürliche Kräfte. Jung wie er ist, setzt er sie unüberlegt zum Schaden anderer ein. Das macht ihn nicht zum Helden. Dazu wird er erst, als er die Verantwortung für sein Handeln übernimmt, Wiedergutmachung leistet und sich einem Tabu unterwirft. Die Macha hat ebenfalls übernatürliche Kräfte. Anders als Cuchulainn schweigt sie darüber und setzt sie erst ein, als sie in einer Notlage das Leben ihres Mannes retten muss. Dafür spricht sie aber über ihre Peiniger den geis. Helden sind also auch in den keltischen Mythen überdurchschnittlich begabt, aber sie übernehmen Verantwortung für ihre Kräfte, und sie schweigen über ihre besonderen Fähigkeiten. Die keltischen Heroen sind nicht immer strahlende Helden, und je größer ihre Begabung, desto härter sind die Prüfungen und Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. Oft ver lieren sie dabei, müssen Niederlagen einstecken, Demütigungen hinnehmen und strenge Tabus beachten. Und trotzdem werden sie verehrt. 140

Prüfen Sie unsere heutigen »Helden« einmal anhand dieser Kriterien: Sportliche Leistung, Schönheit, Reichtum, Abstammung und Selbstdarstellung können sie aufweisen. »Etwas Besonderes tun und laut darüber reden!« ist ihre Devise. Abgesehen davon erhalten sie auch noch Spitzengehälter. Irgendetwas stimmt mit dem Heldentum nicht mehr. Helden sind Vorbilder Ein mythischer Held ist ein Vorbild für diejenigen, die seiner Geschichte lauschen. Er bringt gewisse Werte mit, die für die Gesellschaft wichtig sind. Darum überzeichnet man ihn, seine Kräfte werden als »übernatürlich« statt überdurchschnittlich dargestellt, seine Abkunft wird als göttlich oder halbgöttlich bezeichnet, und sein Schicksal verläuft geradezu unmenschlich dramatisch. Helden wird im Gegenzug Achtung erwiesen, treu und loyal hängt ihre Gefolgschaft ihnen an und bringt ihnen sogar Liebe entgegen - trotz ihrer Fehler und Missgriffe. Es scheint, als hätten wir Sehnsucht nach derartigen Vorbildfiguren, denn in der Fiktion - in Romanen und Filmen - treten sie auch heute noch auf. Und in der Realität...? Suchen Sie einmal heute nach Menschen, die Vorbilder - auch für die kommende Generation — sind. Menschen, die eine besondere Fähigkeit haben. Menschen, die Gutes tun und darüber nicht reden, die Mut beweisen und die Konsequenzen tragen, die stark sind und ihre Macht nicht ausspielen, die gerecht, aber nicht selbstgerecht sind und bedingungslose Hingabe verdienen. Vielleicht sind Sie es selbst! Ein Heldenstück (des) leisten hat heute den Beigeschmack einer tollkühnen und unbesonnenen Tat. Doch einst war gewissenhaftes, mutiges und gekonntes Handeln nötig, um ein des zu vollbringen. O Wegweiser Heldentum Wie erwirbt man zumindest »ungewöhnliche« Fähigkeiten? Hierzu ein paar Gedanken. Die besonderen Kräfte erhalten die keltischen Helden meist in der Anderwelt. Auf uns bezogen heißt das, aus dem Bereich des Unbewussten. Hier schlummern die unentdeckten Fähigkeiten, die vorbewussten Möglichkeiten. Jeder Mensch hat die Anlage, etwas Besonderes zu sein. Aber niemandem fällt es in den Schoß. Selbst hoch talentierte Personen müssen hart arbeiten, sonst verkümmert ihr Talent. Ein Musiker, der nicht musiziert, ein Dichter, der nicht mit Worten ringt, ist nichts als Durchschnitt. Kreativität ist bei einem Werk immer nur der auslösende Funke, Fleiß, Ausdauer und handwerkliches Können machen den größten Teil aus. 141

schreit sie einen Fluch über die Versammelten. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

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kann. Dreamteams jonglieren mit Basketbällen auf geradezu<br />

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Heldinnen stehen auf <strong>der</strong> Bühne und ver zaubern mit ihrem<br />

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Schwarze. Natürlich gibt es auch Schauspieler, die Helden<br />

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Kinohelden und Theaterhelden. Nicht zu vergessen sind die<br />

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genau wusste, von Gottes Gnaden stammte. Daneben<br />

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Zurück zu den keltischen Helden. Cu chulainn hat<br />

übernatürliche Kräfte. Jung wie er ist, setzt er sie unüberlegt<br />

zum Schaden an<strong>der</strong>er ein. Das macht ihn nicht zum Helden.<br />

Dazu wird er erst, als er die Verantwortung für sein Handeln<br />

übernimmt, Wie<strong>der</strong>gutmachung leistet und sich einem Tabu<br />

unterwirft. <strong>Die</strong> Macha hat ebenfalls übernatürliche Kräfte.<br />

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retten muss. Dafür spricht sie aber über ihre Peiniger den<br />

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Helden sind also auch in den keltischen Mythen überdurchschnittlich<br />

begabt, aber sie übernehmen Verantwortung für<br />

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