Die magische Welt der Kelten - thule-italia.net
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erlaubt, die die Mutter ins rechte Licht rückt: Eine keltische<br />
»Jungfrau« ist keine Jungfrau im physischen Sinne,<br />
son<strong>der</strong>n eine unverheiratete, freie Frau. Schon als Kind<br />
nimmt es Setanta locker mit 50 gleichaltrigen Gegnern auf<br />
und verprügelt sie nach Noten. Dann bringt er, was keine<br />
Glanztat ist, den Wachhund des Schmiedes Chulann um.<br />
<strong>Die</strong>ser ist darüber tief betrübt, und so verspricht <strong>der</strong> Junge<br />
zerknirscht, einen Welpen gleichen Charakters<br />
aufzuziehen, und <strong>der</strong> Druide Cathbad bestimmt, dass<br />
Setanta zukünftig »Cuchulainn«, »<strong>der</strong> Hund des Chulann«,<br />
heißen soll. Er verbindet diese Namensgebung mit dem<br />
Tabu, dem gas, dass Cüchulainn niemals Hundefleisch verzehren<br />
darf, sonst verliert er sein Leben. Erstau nliche<br />
Heldentaten folgen in Cuchulainns kurzem und heftig<br />
bewegtem Dasein. Und wenn Sie sich ein Bild von ihm<br />
machen wollen, so finden Sie in Dublin am General Post<br />
Office eine Skulptur von ihm.<br />
Eine an<strong>der</strong>weltliche Heldin<br />
Damit nicht immer nur von männlichen Helden die Rede ist,<br />
gleich das Beispiel einer mit übernatürlichen Kräften<br />
begabten Frau, <strong>der</strong> Macha.<br />
<strong>Die</strong> Frau des Bauern Crunchu ist gestorben, und er muss<br />
seine Kin<strong>der</strong> in einem einsamen Teil des Landes alleine<br />
großziehen. Doch eines Abends erscheint eine schöne,<br />
schweigsame Fremde, übernimmt die Hausfrauenpflichten<br />
und tröstet den einsamen Mann im Bett. Der Hof, die Kin<strong>der</strong><br />
und auch die Beziehung gedeihen. Einige Zeit später wird<br />
Crunchu zu einem Fest beim König eingeladen, und er bittet<br />
Macha, ihn zu begleiten. Sie weigert sich jedoch, da sie<br />
hochschwanger ist, und lässt sich von ihm versprechen,<br />
dass er nichts über sie erzählt. Aber wie das so bei<br />
ausschweifenden Festen ist, es wird gespielt und gewettet,<br />
und <strong>der</strong> König behauptet, seine Pferde seien die<br />
schnellsten Läufer seines Reiches. Lachend hält ihm<br />
Crunchu entgegen, seine Frau könne ihnen je<strong>der</strong>zeit<br />
davonlaufen. Beleidigt ord<strong>net</strong> <strong>der</strong> König an, dass diese Frau<br />
herbeigeschafft wird, um den Beweis anzutreten, und zur<br />
Unterstreichung seiner For<strong>der</strong>ung legt er Crunchu in Ketten.<br />
Boten holen die hochschwangere Macha. Sie bittet, man<br />
möge auf ihren Zustand Rücksicht nehmen, aber <strong>der</strong> König<br />
droht, ihren Mann zu enthaupten, wenn sie nicht Folge<br />
leiste. Sie läuft mit den Pferden, besiegt sie auch, bricht<br />
dann aber zusammen und gebiert Zwillinge. Doch bevor sie<br />
vor den Augen <strong>der</strong> Männer verschwindet,<br />
Cuchulainns<br />
Aussehen muss<br />
höchst mo<strong>der</strong>n<br />
gewesen sein, denn<br />
er hatte dreifarbiges<br />
Haar: braun am<br />
Kopf, blutrot in <strong>der</strong><br />
Mitte und golden an<br />
den Spitzen.<br />
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