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2.5.2 Neue Speichertechnologie - „Power to Gas“ In Abbildung 29 ist der gesamte „Power to Gas“-Prozess zusammenfassend dargestellt: Der überflüssige Strom aus der Erzeugung mit erneuerbaren Energien wird mittels Elektrolyse und Methanisierung in Gas umgewandelt und im Erdgasnetz gespeichert, so dass das Gas nun bei Bedarf entweder als Kraftstoff beim Autofahren, zur Stromerzeugung oder zum Heizen zur Verfügung steht. Darüber hinaus kann selbstverständlich auch der reine Wasserstoff für den Verkehr oder für die Industrie genutzt werden. Abbildung 29: Anwendungsfelder des Power-to-Gas-Prozess 2.5.3 Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK) Im Abschnitt 2.3.11 wurde bereits beschrieben, dass das Betreiben von KWK- Anlagen abhängig von der nachgefragten Fernwärme ist. Somit ist es üblich, dass die Kraftwerke in der warmen Jahreszeit seltener oder gar nicht laufen und somit auch weniger Strom mit einer Erzeugungsweise produziert werden kann, die durch das erneuerbare Energien Gesetz gefördert wird. Es wäre also interessant, Möglichkeiten für einen höheren Wärmeabsatz und damit eine bessere Anlagenauslastung im Sommerhalbjahr zu finden. Vor allem die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung bietet sich dazu hervorragend an. Dabei wird im Sommer thermische Energie verwendet, um Absorptionskältemaschinen zu betreiben. Das damit abge- 60

2.5.3 Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK) kühlte Wasser kann beispielsweise zur Klimatisierung von Bürokomplexen und öffentlichen Gebäuden oder zur Kühlung von Lebensmitteln verwendet werden und ersetzt damit strombetriebene und die Umwelt mehr belastende Klimaanlagen 217 . Zudem nimmt man an, dass der Kältebedarf zur Klimatisierung in Deutschland noch steigen wird 218 . Das in Augsburg bereits vorhandene Fernwärmenetz könnte hierbei genutzt werden, um in der wärmeren Jahreszeit heißes Wasser zu den Abnehmern zu transportieren und vor Ort mittels Absorptionskältemaschinen kaltes Wasser zu bekommen. Grob skizziert funktioniert eine Absorptionskältemaschine wie folgt: Gearbeitet wird mit einem Kältemittel, das je nach Druck und Temperatur von einem Trägermittel absorbiert oder davon getrennt wird. Ein verbreitetes Stoffpaar ist Ammoniak mit Wasser als Träger. Die Ammoniak-Wasser- Lösung wird im sogenannten Austreiber beheizt, so dass der Ammoniak verdampft und abgeschieden wird. Anschließend wird das Kältemittel wieder kondensiert und in einen Vakuumbehälter eingesprüht, wo es aufgrund des fehlenden Drucks verdampft. Dabei wird der Umgebung Wärme entzogen. Danach wird der Ammoniak in einem weiteren Behälter wieder vom Wasser absorbiert und der 219 220 Kreislauf kann von Neuem beginnen. In Abbildung 30 ist der Vorgang schematisch dargestellt. Abbildung 30: Schema einer Absorptionskältemaschine 217 http://www.bine.info/fileadmin/content/Publikationen/Basis_Energie/Basis_Energie_Nr._20/basis20internetx.pdf 218 http://www.bine.info/fileadmin/content/Publikationen/Basis_Energie/Basis_Energie_Nr._20/basis20internetx.pdf 219 http://www.kwkk.de/kwkk-technologien/abso.html 220 Zahoransky, 2010, S. 243f 61

2.5.3 Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK)<br />

kühlte Wasser kann beispielsweise zur Klimatisierung von Bürokomplexen und öffentlichen Gebäuden<br />

oder zur Kühlung von Lebensmitteln verwendet werden und ersetzt damit strombetriebene und<br />

die Umwelt mehr belastende Klimaanlagen 217 . Zudem nimmt man an, dass der Kältebedarf zur Klimatisierung<br />

in Deutschland noch steigen wird 218 .<br />

Das in Augsburg bereits vorhandene Fernwärmenetz könnte hierbei genutzt werden, um in der wärmeren<br />

Jahreszeit heißes Wasser zu den Abnehmern zu transportieren und vor Ort mittels Absorptionskältemaschinen<br />

kaltes Wasser zu bekommen.<br />

Grob skizziert funktioniert eine Absorptionskältemaschine wie folgt: Gearbeitet wird mit einem<br />

Kältemittel, das je nach <strong>Dr</strong>uck und Temperatur von einem Trägermittel absorbiert oder davon getrennt<br />

wird. Ein verbreitetes Stoffpaar ist Ammoniak mit Wasser <strong>als</strong> Träger. Die Ammoniak-Wasser-<br />

Lösung wird im sogenannten Austreiber beheizt, so dass der Ammoniak verdampft und abgeschieden<br />

wird. Anschließend wird das Kältemittel wieder kondensiert und in einen Vakuumbehälter eingesprüht,<br />

wo es aufgrund des fehlenden <strong>Dr</strong>ucks verdampft. Dabei wird der Umgebung Wärme entzogen.<br />

Danach wird der Ammoniak in einem weiteren Behälter wieder vom Wasser absorbiert und der<br />

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Kreislauf kann von Neuem beginnen. In Abbildung 30 ist der Vorgang schematisch dargestellt.<br />

Abbildung 30: Schema einer Absorptionskältemaschine<br />

217 http://www.bine.info/fileadmin/content/Publikationen/Basis_Energie/Basis_Energie_Nr._20/basis20internetx.<strong>pdf</strong><br />

218 http://www.bine.info/fileadmin/content/Publikationen/Basis_Energie/Basis_Energie_Nr._20/basis20internetx.<strong>pdf</strong><br />

219 http://www.kwkk.de/kwkk-technologien/abso.html<br />

220 Zahoransky, 2010, S. 243f<br />

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