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2.5.2 Neue Speichertechnologie - „Power to Gas“<br />

gute Standorte für Geothermie-Anlagen gibt und auch die Biomassenutzung begrenzt ist, werden in<br />

Zukunft die größten Zuwächse bei Wind- und Solaranlagen erwartet. Vor allem Windparks auf hoher<br />

See sind angedacht 203 .<br />

Es gilt <strong>als</strong>o, die starken Schwankungen in Griff zu bekommen. Bereits heute kann es bei einem<br />

Überangebot von Wind- und Solarstrom zu Problemen kommen, da das lokale Netz den Strom aufnehmen<br />

und verteilen muss. Im Moment ist die einzige Lösung das Abregeln von Windkraftanlagen,<br />

was bedeutet, dass weniger Strom produziert wird, <strong>als</strong> möglich wäre. Im Jahr 2010 betrug die<br />

Ausfallarbeit, <strong>als</strong>o die Jahresarbeitsmenge, die nicht eingespeist wurde, 127 GWh 204 .<br />

Mit dem immer größer werdenden Anteil an erneuerbaren Energien entsteht <strong>als</strong>o die Notwendigkeit,<br />

große Mengen Strom flexibel zu speichern, damit die Erzeugung und der Verbrauch zeitlich entkoppelt<br />

werden können. Bisher wird Strom in Form mechanischer Energie in Pumpspeicherwerken,<br />

<strong>Dr</strong>uckluftspeicherwerken oder Schwungrädern, in Form elektrischer Felder in Kondensatoren und<br />

in Form elektrochemischer Bindungsenergie in Batterien bzw. Akkumulatoren gespeichert. Die einzige<br />

Speichertechnologie, die es erlaubt, große Mengen Strom einerseits über längere Zeiträume,<br />

andererseits flexibel zu speichern, sind Pumpspeicherwerke. Deren Wirkungsgrad liegt bei bis zu<br />

80%. Allerdings ist ein Ausbau aufgrund der geographischen Gegebenheiten in Deutschland nur<br />

mehr sehr beschränkt möglich. Die anderen Speichertechnologien haben entweder zu geringe Wirkungsgrade,<br />

sind für große Energiemengen nicht ausreichend oder sind für langfristiges Stromspeichern<br />

nicht geeignet. Der in Deutschland momentan speicherbare Strom würde für weniger <strong>als</strong> eine<br />

205 206<br />

Stunde reichen.<br />

Einen möglichen Ausweg würde die Technologie „Power to Gas“ bieten. Dabei wird überschüssiger<br />

Strom aus erneuerbaren Energien in Wasserstoff oder synthetisches Erdgas, <strong>als</strong>o Methan, umgewandelt.<br />

Damit wäre auch eine langfristige Speicherung und ein Transport im Erdgasnetz möglich, so<br />

dass die Energie zu Zeitpunkten mit geringerem Stromangebot aus erneuerbaren Quellen wieder zur<br />

Verfügung steht 207 . Der Strom wird dabei in einem Elektrolyseverfahren in Wasserstoff umgewandelt.<br />

Anschließend kann der Wasserstoff entweder mit Kohlenmonoxid oder -dioxid methanisiert<br />

werden.<br />

Die chemischen Reaktionen sehen wie folgt aus 208 :<br />

Wasserelektrolyse: 2 H 2<br />

O → 2H 2<br />

+ O 2<br />

+ 572 kJ/mol<br />

Methanisierung: 3 H 2<br />

+ CO → C H 4<br />

+ H 2<br />

O − 206kJ/ mol<br />

bzw. 4 H 2<br />

+ C O 2<br />

→ C H 4<br />

+ 2H 2<br />

O − 165 kJ/ mol<br />

203 http://www.powertogas.info/power-to-gas/erneuerbaren-strom-erzeugen.html<br />

204 http://www.bundestag.de/dokumente/analysen/2012/Power_to_Gas.<strong>pdf</strong><br />

205 http://www.powertogas.info/power-to-gas/strom-speichern.html<br />

206 http://www.zsw-bw.de/themen/brennstoffe-wasserstoff/power-to-gas.html<br />

207 http://www.powertogas.info/power-to-gas/strom-in-gas-umwandeln.html<br />

208 http://www.powertogas.info/power-to-gas/strom-in-gas-umwandeln.html<br />

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