Download als pdf, 2,4 MB - Prof. Dr. Thomas Wilhelm
Download als pdf, 2,4 MB - Prof. Dr. Thomas Wilhelm Download als pdf, 2,4 MB - Prof. Dr. Thomas Wilhelm
2.4 Überblick über die Energieversorgung in der Stadt Augsburg 300.000 kWh Strom von Photovoltaikanlagen jährlich hinzu 184 . Schließlich wären noch die Blockheizkraftwerke zu nennen, von denen die swa insgesamt 20 Stück für die Eigentümer installiert haben und betreiben. Hierfür eignen sich beispielsweise große Wohnanlagen oder Schulen besonders, die außerhalb des mit Fernwärme versorgten Gebietes liegen. Die 20 bestehenden Anlagen sollen in Zukunft zu einem sogenannten „virtuellen Kraftwerk“ zusammengefasst werden und können zentral gesteuert werden. Da überschüssig produzierter Strom ins Netz eingespeist werden kann, ist es möglich, auch diese Anlagen je nach Strombedarf und Schwankungen im Netz unterschiedlich zu fahren. Im Jahr produzieren die 20 Blockheizkraftwerke ungefähr 9 Mio kWh Strom. Die neueste Anlage mit einer Leistung von 50 kW wurde erst kürzlich in der Heinrich-von-Buz-Realschule im Stadtteil Oberhausen installiert und versorgt die Schule sowie 300 Wohnungen mit heißem Wasser 185 186 und Strom. Mit allen oben genannten Erzeugungsarten und dem Zukauf setzt sich der Strom, mit dem die Augsburger swa-Kunden versorgt werden, wie folgt aus den zugrunde liegenden Energiequellen zum sogenannten „Strommix“ zusammen: 39,5 % aus Kohle, 11,7 % aus Kernkraft, 13,9 % aus Erdgas, 3,2 % aus anderen fossilen Energieträgern, 31,7 % aus regenerativen oder durch das Erneuerbare Energien Gesetz geförderten Energiequellen 187 Auch die swa bieten ein Stromprodukt an, das man als „Grünen Strom“ bezeichnen kann 188 . Damit ist gemeint, dass man dann nur Strom aus regenerativen Quellen bezieht. Physikalisch besteht jedoch kein Unterschied zum „normalen“ Strom. Der Unterschied ist eher kaufmännischer Art, da das Beziehen von „Grünem Strom“ die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien zusätzlich fördert. Abschließend ist noch zu sagen, dass das Verhältnis von zugekauftem zu von den Stadtwerken Augsburg selbst erzeugtem Strom von einigen komplexen Faktoren abhängt. Bei den Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung ist der Wärmebedarf ausschlaggebend. Dieser ist im Winter höher als im Sommer. Außerdem hat die Energieerzeugung aus regenerativen Energiequellen grundsätzlich Vorrang. Weitere Kriterien für die Bevorzugung einer Anlage sind ein hoher Wirkungsgrad und niedrige Brennstoffkosten. In Augsburg läuft das Biomasseheizkraftwerk und die Müllverbrennungsanlage, abgesehen von Wartungen, das ganze Jahr. Die anderen Kraftwerke werden je nach Bedarf flexibel eingesetzt. 184 http://www.sw-augsburg.de/downloads/unternehmensbrosch.pdf , S. 29 185 http://www.sw-augsburg.de/ueber_uns/aktuelle_meldungen_7770.php 186 Krog, 2013 187 http://www.sw-augsburg.de/downloads/20121031_Strommix_swa_2012.pdf 188 http://www.sw-augsburg.de/downloads/20121031_Strommix_swa_2012.pdf 54
2.5 Regionale Energieversorgung in der Zukunft 2.5 Regionale Energieversorgung in der Zukunft Im Zuge der Energiewende wird die Energieversorgung zunehmend dezentraler werden. Daher muss nun auch in den einzelnen Städten und Gemeinden darüber nachgedacht werden, was noch an ungenutztem Potential zur Energieerzeugung vorhanden ist. Außerdem müssen Probleme, wie zum Beispiel das unregelmäßige Anfallen von Strom aus Windkraftwerken und Photovoltaikanlagen gelöst werden. Im Folgenden soll nun auch darauf eingegangen werden, was eine Stadt wie Augsburg tun kann, um ihre Versorgung mit Energie auch in der Zukunft zu sichern. Interessiert man sich für eine bestimmte Region genauer, so ist ein Blick in den Energieatlas Bayern aufschlussreich. Dort kann man sich in einer Karte darstellen lassen, wo und in welchem Umfang Biomasse, Geothermie, Solarenergie, Wasserkraft, Windenergie und Abwärme genutzt wird und wo es noch Potential dafür gibt 189 . Man kann sich beispielsweise darüber informieren, wie es um die Abwärmenutzung in Augsburg bestellt ist. Hier werden die drei Abwärmequellen UPM GmbH, das Klärwerk Augsburg und die Abfallverwertung aufgeführt 190 . Betrachtet man dagegen die Windkraft, so sieht man, dass es im Raum Augsburg weder bestehende Anlagen, noch Vorrang- oder Vorbehaltsgebiete dafür gibt 191 . Im Folgenden soll auf einige ausgewählte Technologien und Nutzungsmöglichkeiten von Energiequellen genauer eingegangen werden. Diese werden entweder in Augsburg schon umgesetzt, oder erscheinen zumindest als gut dafür denkbar. 2.5.1 Bau eines Wasserkraftwerks am Hochablass Durch die Lage von Augsburg an Lech, Wertach und einer Vielzahl weiterer kleiner Kanäle im Stadtgebiet, ist die Nutzung von Wasserkraft zur Stromerzeugung naheliegend. Laut Energie-Atlas Bayern sind in der Stadt Augsburg insgesamt 37 Wasserkraftanlagen mit 16 MW Leistung installiert 192 . Neben vielen relativ kleinen Anlagen, sind die Kraftwerke Eisenbahnerwehr am Lech mit bis zu 12 Mio. kWh elektrischer Energie im Jahr und Wolfzahnau an der Wertach momentan die beiden größten Anlagen 193 194 . Hohe Leistungen werden vor allem im Frühjahr und Frühsommer während der Schneeschmelze erzielt, da die genutzten Gewässer aus den Alpen gespeist werden. Seit dem Sommer 2012 wird in das bestehende Wehr Hochablass am Lech ein unterirdisches Wasserkraftwerk mit zwei Kegelrad-Rohrturbinen eingebaut, die jeweils von Wassermengen bis zu 189 http://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/ , Auswahl: Biomasse, Geothermie, Solarenergie, Wasserkraft, Windenergie und Abwärme 190 http://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/ , Auswahl: Abwärme 191 http://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/ , Auswahl: Windenergie 192 http://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/ , Auswahl: Windenergie 193 http://wasserpfad.augsburg-tourismus.de/2_1_kraftwerk_wolfzahnau.html 194 http://wasserpfad.augsburg-tourismus.de/6_1_eisenbahnerwehr.html 55
- Seite 11 und 12: 1.3 Historisches zur Energieversorg
- Seite 13 und 14: 1.3 Historisches zur Energieversorg
- Seite 15 und 16: 2.1.2 Energieerhaltung und Erster H
- Seite 17 und 18: 2.1.6 Zweiter Hauptsatz der Thermod
- Seite 19 und 20: 2.1.7 Kreisprozesse (Carnot-, Dampf
- Seite 21 und 22: 2.1.8 Das h-s- bzw. Mollier-Diagram
- Seite 23 und 24: 2.2 Grundlegendes zur Energieversor
- Seite 25 und 26: 2.2.2 Die Netzfrequenz des Stromnet
- Seite 27 und 28: 2.2.3 Grund-, Mittel- und Spitzenla
- Seite 29 und 30: 2.2.5 Netzlastprognosen für Strom
- Seite 31 und 32: 2.2.5 Netzlastprognosen für Strom
- Seite 33 und 34: 2.2.6 Bedarfsprognosen für Wärme
- Seite 35 und 36: 2.2.7 Fernwärme und Fernwärmenetz
- Seite 37 und 38: 2.2.9 Energiespeicher Die Förderun
- Seite 39 und 40: 2.3 Kraftwerkstechnik und Kraftwerk
- Seite 41 und 42: 2.3.2 Energieumwandlung in Kraftwer
- Seite 43 und 44: 2.3.5 Dampfkraftwerke Kommt in eine
- Seite 45 und 46: 2.3.6 Verbrennungstechnik und Feuer
- Seite 47 und 48: 2.3.8 Turbinen 2.3.8 Turbinen Die D
- Seite 49 und 50: 2.3.8 Turbinen Abbildung 19: Wasser
- Seite 51 und 52: 2.3.11 Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
- Seite 53 und 54: 2.3.13 Nutzung der Abwärme einer M
- Seite 55 und 56: 2.3.14 Heizwerke 2.3.14 Heizwerke D
- Seite 57 und 58: 2.3.16 Wasserkraftwerke (Laufwasser
- Seite 59 und 60: 2.3.16 Wasserkraftwerke (Laufwasser
- Seite 61: 2.4 Überblick über die Energiever
- Seite 65 und 66: 2.5.1 Bau eines Wasserkraftwerks am
- Seite 67 und 68: 2.5.2 Neue Speichertechnologie -
- Seite 69 und 70: 2.5.3 Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung
- Seite 71 und 72: 2.5.5 Smart Grid - Intelligentes St
- Seite 73 und 74: 3.2 Irreführende, aber gebräuchli
- Seite 75 und 76: 3.3 Bemerkung zur Einheit Wattstund
- Seite 77 und 78: 3.4 Das Thema als wissenschaftsprop
- Seite 79 und 80: 3.6 Unterrichtsvorschlag zur Netzfr
- Seite 81 und 82: 3.6.3 Erweiterungsmöglichkeiten Ar
- Seite 83 und 84: 3.7 Unterrichtsvorschlag zur Fernw
- Seite 85 und 86: 3.7.2 Vorschlag für einen Stundenv
- Seite 87 und 88: 3.8.2 Vorschlag für einen Stundenv
- Seite 89 und 90: 3.8.3 Versuch zu Dampfturbine und D
- Seite 91 und 92: 3.8.3 Versuch zu Dampfturbine und D
- Seite 93 und 94: 3.8.4 Erweiterungsmöglichkeiten 3.
- Seite 95 und 96: 3.9.2 Vorschlag für einen Stundenv
- Seite 97 und 98: 3.9.3 Versuch zur Wasserturbine Abb
- Seite 99 und 100: 3.10 Unterrichtsvorschlag zur regio
- Seite 101 und 102: 4 Schlusswort 4 Schlusswort In der
- Seite 103 und 104: 5.1.1 Gedruckte Literatur Zahoransk
- Seite 105 und 106: 5.1.2 Internetseiten Erdgas Schwabe
- Seite 107 und 108: 5.1.2 Internetseiten Wikipedia, Beg
- Seite 109 und 110: 5.3 Bildnachweis 5.3 Bildnachweis D
- Seite 111 und 112: 6 Danksagung 6 Danksagung An dieser
2.5 Regionale Energieversorgung in der Zukunft<br />
2.5 Regionale Energieversorgung in der Zukunft<br />
Im Zuge der Energiewende wird die Energieversorgung zunehmend dezentraler werden. Daher<br />
muss nun auch in den einzelnen Städten und Gemeinden darüber nachgedacht werden, was noch an<br />
ungenutztem Potential zur Energieerzeugung vorhanden ist. Außerdem müssen Probleme, wie zum<br />
Beispiel das unregelmäßige Anfallen von Strom aus Windkraftwerken und Photovoltaikanlagen gelöst<br />
werden.<br />
Im Folgenden soll nun auch darauf eingegangen werden, was eine Stadt wie Augsburg tun kann, um<br />
ihre Versorgung mit Energie auch in der Zukunft zu sichern.<br />
Interessiert man sich für eine bestimmte Region genauer, so ist ein Blick in den Energieatlas Bayern<br />
aufschlussreich. Dort kann man sich in einer Karte darstellen lassen, wo und in welchem Umfang<br />
Biomasse, Geothermie, Solarenergie, Wasserkraft, Windenergie und Abwärme genutzt wird und wo<br />
es noch Potential dafür gibt 189 . Man kann sich beispielsweise darüber informieren, wie es um die<br />
Abwärmenutzung in Augsburg bestellt ist. Hier werden die drei Abwärmequellen UPM GmbH, das<br />
Klärwerk Augsburg und die Abfallverwertung aufgeführt 190 . Betrachtet man dagegen die Windkraft,<br />
so sieht man, dass es im Raum Augsburg weder bestehende Anlagen, noch Vorrang- oder Vorbehaltsgebiete<br />
dafür gibt 191 .<br />
Im Folgenden soll auf einige ausgewählte Technologien und Nutzungsmöglichkeiten von Energiequellen<br />
genauer eingegangen werden. Diese werden entweder in Augsburg schon umgesetzt, oder<br />
erscheinen zumindest <strong>als</strong> gut dafür denkbar.<br />
2.5.1 Bau eines Wasserkraftwerks am Hochablass<br />
Durch die Lage von Augsburg an Lech, Wertach und einer Vielzahl weiterer kleiner Kanäle im<br />
Stadtgebiet, ist die Nutzung von Wasserkraft zur Stromerzeugung naheliegend.<br />
Laut Energie-Atlas Bayern sind in der Stadt Augsburg insgesamt 37 Wasserkraftanlagen mit 16 MW<br />
Leistung installiert 192 . Neben vielen relativ kleinen Anlagen, sind die Kraftwerke Eisenbahnerwehr<br />
am Lech mit bis zu 12 Mio. kWh elektrischer Energie im Jahr und Wolfzahnau an der Wertach momentan<br />
die beiden größten Anlagen 193 194 . Hohe Leistungen werden vor allem im Frühjahr und Frühsommer<br />
während der Schneeschmelze erzielt, da die genutzten Gewässer aus den Alpen gespeist<br />
werden.<br />
Seit dem Sommer 2012 wird in das bestehende Wehr Hochablass am Lech ein unterirdisches Wasserkraftwerk<br />
mit zwei Kegelrad-Rohrturbinen eingebaut, die jeweils von Wassermengen bis zu<br />
189 http://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/ , Auswahl: Biomasse, Geothermie, Solarenergie, Wasserkraft, Windenergie<br />
und Abwärme<br />
190 http://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/ , Auswahl: Abwärme<br />
191 http://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/ , Auswahl: Windenergie<br />
192 http://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/ , Auswahl: Windenergie<br />
193 http://wasserpfad.augsburg-tourismus.de/2_1_kraftwerk_wolfzahnau.html<br />
194 http://wasserpfad.augsburg-tourismus.de/6_1_eisenbahnerwehr.html<br />
55