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2.3.6 Verbrennungstechnik und Feuerungsanlagen<br />
2.3.6 Verbrennungstechnik und Feuerungsanlagen<br />
Für die Umwandlung der chemischen Energie der Brennstoffe in thermische Energie sind die Feuerungsanlagen<br />
eines Kraftwerks verantwortlich.<br />
Zunächst einmal ist die Verbrennung eine Oxidation des Brennstoffes bei sehr hoher Temperatur,<br />
die hauptsächlich aus einer Reaktion von Kohlenstoff und Wasserstoff mit Sauerstoff unter Abgabe<br />
von Wärme besteht. Um diese Verbrennungsreaktion aufrechtzuerhalten, darf die Zündtemperatur<br />
des jeweiligen Brennstoffs nicht unterschritten werden. Das heißt, die abgegebene Wärme muss<br />
größer sein <strong>als</strong> die Verluste an die Umgebung durch Wärmeleitung und Strahlung. Als Beispiel für<br />
eine Zündtemperatur wäre die von Methan in Luft mit 595°C anzuführen 110 . Der Verbrennungsvorgang<br />
von Gas ist am Einfachsten darzulegen: Zunächst werden Brennstoff und Sauerstoff in einem<br />
solchen Verhältnis zusammen gegeben, dass die Mischung zündfähig ist. Anschließend werden die<br />
Reaktionspartner gezündet und verbrennen. Damit die Verbrennung aufrecht erhalten werden kann,<br />
muss nun die Temperatur über der Zündtemperatur liegen, die Verbrennungsprodukte weg geleitet<br />
111 112<br />
und Sauerstoff zugeführt werden.<br />
Die Abgase der Verbrennung werden in die Rauchgasreinigung geleitet, wo sie von Schwefel, Stickstoff<br />
und Feinstaub befreit werden müssen. Es wird jedoch vor allem auch darauf Wert gelegt, bei<br />
der Verbrennung möglichst wenig Schadstoffe entstehen zu lassen. 113<br />
Je nach Art des Brennstoffs gibt es verschiedene Vorrichtungen zur Verbrennung. Bei festem, grobem<br />
Brennstoff wie Biomasse, Kohle oder Abfall wird üblicherweise die Rostfeuerung eingesetzt.<br />
Im Augsburger Biomasseheizkraftwerk besteht diese aus einer schiefen Ebene aus beweglichen Metallrosten,<br />
auf der die Holzhackschnitzel langsam hinunter transportiert werden. Am Beginn des<br />
Rostes brennt das Material noch nicht, sondern wird durch die Hitze getrocknet und entgast, dann<br />
kommt es in Berührung mit schon brennendem Material und wird gezündet. Am Ende des Rostes ist<br />
das Material dann verbrannt, Schlacke und Asche fallen durch den Rost nach unten. Abbildung 16<br />
zeigt das Prinzip einer solchen Rostfeuerung. Nach dem Stillstand einer solchen Anlage dauert es<br />
sehr lange, bis der Betrieb wieder vollständig aufgenommen werden kann. Im Biomasseheizkraftwerk<br />
muss ein Arbeiter ins Innere des Feuerraums klettern und eine Art „Lagerfeuer“ auf dem Rost<br />
anzünden. Nicht zuletzt deshalb lässt man solche Anlagen, abgesehen von Revisionszeiten, ununterbrochen<br />
durchlaufen. Auf die Leistung solcher Rostfeuerungen kann Einfluss genommen werden,<br />
indem die Geschwindigkeit, mit der die Roste nach unten wandern, variiert wird. Diese Geschwindigkeit<br />
kann sich zwischen 1,5 und 15 m/h bewegen. In Kohlekraftwerken wird die Kohle zumeist<br />
sehr fein gemahlen und der Staub dann eingeblasen. Die sogenannte Brennerfeuerung kommt für<br />
gasförmige, flüssige und gemahlene Brennstoffe in Frage. Dabei wird der Brennstoff gemeinsam<br />
110 Strauß, 2009, S. 115<br />
111 Strauß, 2009, S. 128<br />
112 Strauß, 2009, S. 115<br />
113 Zahoransky, 2010, S. 57<br />
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