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2.3 Kraftwerkstechnik und Kraftwerkstypen zur Energieerzeugung<br />

2.3 Kraftwerkstechnik und Kraftwerkstypen zur Energieerzeugung<br />

Im Folgenden soll zunächst auf einzelne, elementare Vorgänge und Komponenten von Kraftwerken<br />

näher eingegangen werden. Außerdem werden Kraftwerkstypen vorgestellt, wobei speziell die in<br />

Augsburg bestehenden genauer erläutert werden.<br />

2.3.1 Energiequellen<br />

Am Anfang eines jeden Prozesses zur Energiegewinnung stehen Energiequellen, die man verschieden<br />

einteilen kann. Bei in der Natur vorkommenden Energieträgern wie Rohöl, Kohle, Wind- und<br />

Wasserenergie, spricht man von Primärenergieträgern. Nach einer Veredelung oder Veränderung für<br />

einen Gebrauch bei technischen Anwendungen nennt man sie dann Sekundärenergieträger. Beispiele<br />

dafür sind Heizöl, Benzin, Kohlebriketts oder mechanische Energie. Diese können dann in Nutzenergie<br />

in Form von thermischer Energie oder Strom umgewandelt werden. Des Weiteren können<br />

Energiequellen nach ihren Risiken, ihrer Zugänglichkeit, ihrer Ergiebigkeit, ihres Einflusses auf die<br />

Umwelt etc. differenziert werden. Außerdem können die Energieträger auch noch in regenerative<br />

und nicht regenerative bzw. fossile eingeteilt werden. Man hat sich darauf geeinigt, dass Energiequellen<br />

dann <strong>als</strong> erneuerbar bezeichnet werden, wenn nicht mehr davon verbraucht wird, wie sich<br />

gleichzeitig neu nachbilden kann 91 bzw. wenn sie in menschlichen Maßstäben gedacht nicht erschöpft<br />

werden können. Nach dieser Definition gelten die Sonnenenergie, die Gezeitenenergie, die<br />

geothermische Energie und die noch nicht nutzbare Fusionsenergie <strong>als</strong> regenerativ. Unter Sonnenenergie<br />

werden Wind-, Wasser- und Sonnenstrahlungsenergie zusammengefasst. In Biomasse gebundene<br />

chemische Energie kann nur dann <strong>als</strong> regenerativ bezeichnet werden, wenn nicht mehr verbraucht<br />

wird, wie neu nachwachsen kann. Die Müllverwertung kann nicht eindeutig zugeordnet<br />

werden, da zwar ständig neuer Abfall entsteht, dieser aber hohe Anteile an Kunststoffen enthält, die<br />

aus fossilen Ressourcen hergestellt werden 92 . Zu den fossilen Energieträgern, die sich zwar auch<br />

sehr langsam nachbilden, aber nach der Definition nicht <strong>als</strong> erneuerbar bezeichnet werden können,<br />

zählen Kohle, Erdöl und Erdgas. Vor allem Letzteres ist gut handhabbar, verbrennt mit relativ geringer<br />

Freisetzung von Schadgasen und wird überwiegend in Gasturbinen eingesetzt. Dennoch gilt die<br />

Umweltbelastung bei fossilen Energieträgern <strong>als</strong> besonders groß: Schadgase, Staub und Abwasser<br />

werden frei. Aber auch die Nutzung regenerativer Energiequellen beeinflusst das Ökosystem durch<br />

Veränderungen des Landschaftsbildes, den Eingriff in Flussläufe oder Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduk-tion.<br />

Außerdem gibt es noch nukleare Brennstoffe, deren Einsatz in Kernkraftwerken<br />

93 94<br />

aber aus heutiger Sicht reduziert werden soll.<br />

Kommen fossile Brennstoffe in Kraftwerken zum Einsatz, so geschieht dies immer nach dem folgenden<br />

Muster: Der Brennstoff reagiert in einem Verbrennungsvorgang mit einem Oxidant, woraus<br />

91 Zahoransky, 2010, S. 22<br />

92 Zahoransky, 2010, S. 19<br />

93 Zahoransky, 2010, S. 10ff<br />

94 Strauß, 2009, S. 35ff und 46f<br />

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