2.2.5 Netzlastprognosen für Strom Standardlastprofil: G2 Gewerbe mit überwiegendem Verbrauch in den Abendstunden 0,07 normierter Energiebedarf (kWh) 0,06 0,05 0,04 0,03 0,02 0,01 0 0 6 12 18 24 Tageszeit (h) Abbildung 12: Standardlastprofil für den Typ G2 Gewerbe mit überwiegendem Verbrauch in den Abendstunden für Montag, 04.02.2013 Standardlastprofil: G5 Gewerbe/Bäckerei mit Backstube 0,07 normierter Energiebedarf (kWh) 0,06 0,05 0,04 0,03 0,02 0,01 0 0 6 12 18 24 Tageszeit (h) Abbildung 13: Standardlastprofil für den Typ G5 Gewerbe/Bäckerei mit Backstube für Montag, 04.02.2013 24
2.2.6 Bedarfsprognosen für Wärme und Gas 2.2.6 Bedarfsprognosen für Wärme und Gas Die Prognose des Wärmebedarfs ist etwas weniger komplex <strong>als</strong> die der Netzlast beim Strom, da die Stadtwerke Augsburg ein von anderen Versorgern unabhängiges, geschlossenes Fernwärmenetz betreiben. Zudem erfolgt die Abrechnung der gelieferten Wärme monatlich, so dass für eine Vorhersage mehr Daten vorliegen. Des Weiteren ist das heiße Wasser im Gegensatz zum Strom zum Teil speicherbar. Wie der Strombedarf hängt auch der Wärmebedarf stark vom Wetter und der Jahreszeit ab, wobei sich die Lastprofile vom Verlauf her ähneln. Bei einer Stromproduktion im Kraft-Wärme- Kopplungsverfahren, wie es in Augsburg ausschließlich der Fall ist, nimmt der Wärmebedarf unmittelbar Einfluss auf die Strommenge, die erzeugt werden kann. Der Grund dafür ist, dass der Betrieb von KWK-Anlagen unter Wegkühlung der Wärme unwirtschaftlich wäre. Vor allem im Sommer, wenn wenig Fernwärme benötigt wird, kann <strong>als</strong>o nur in geringem Umfang eigener Strom produziert werden. Der tageszeitliche Verlauf des Erdgasbedarfs ähnelt stark dem des heißen Fernwärmewasser, was nicht verwunderlich ist, da beide Energieträger vor allem zum Heizen und für die Erwärmung von Trinkwasser verwendet werden. Im Prinzip gelten die gleichen Prognoseregeln wie bei der Last im Stromnetz: Der Verlauf gleicher Tagestypen ähnelt sich und das Wetter, vor allem Niederschlag und die Außentemperatur, nimmt Einfluss. Die Gasbedarfsprognose wird mit einem Computerprogramm, einem sogenannten neuronalen Netz, erstellt, das ständig mit aktuellen Daten zum Verbrauch und zu Daten, die auf diesen Einfluss nehmen, gespeist wird und daraus eine mutmaßliche Lastkurve für den nächsten Tag errechnet. 71 2.2.7 Fernwärme und Fernwärmenetz Bei einer Versorgung mit Fernwärme werden die Abnehmer mit einem Trägermedium beliefert, an das in Kraftwerken im Kraft-Wärme-Kopplungsverfahren oder in Heizwerken Wärme abgegeben wurde. Wird von Nahwärme gesprochen, so bedeutet dies meist lediglich, dass der Transportweg zum Abnehmer kürzer ist 72 . In der Regel dient Wasser <strong>als</strong> Trägermittel für die Wärme, da es eine sehr große spezifische Wärmekapazität hat und noch dazu recht günstig ist. Das Wasser wird dabei üblicherweise noch aufbereitet. In Augsburg wird beispielsweise noch Hydrazin beigesetzt, um die Korrosion in den Leitungen zu unterbinden. Die Fernwärmeversorgung funktioniert folgendermaßen: In einem Heiz(kraft)werk wird Wasser erhitzt und über eine Vorlaufleitung unter <strong>Dr</strong>uck und mit einer Temperatur von 110 bis 180°C zum Verbraucher transportiert. Dieser ist mit einer Übergabestation, meistens einem Wärmetauscher, mit dem Netz verbunden. Im Wärmetauscher gibt das heiße Wasser Wärme an das Warmwasser oder Heizwasser des Verbrauchers ab. Danach fließt das Fernwärmewasser mit einer nun niedrigeren 71 Reiner, 2005, S. 387ff 72 http://www.sw-augsburg.de/privatkunden/faq_fernwaerme.php 25