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2.1.6 Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik und Entropie<br />

2.1.6 Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik und Entropie S<br />

Wie oben bereits beschrieben, bestehen natürliche Prozesse aus reversiblen und irreversiblen Anteilen.<br />

Um die Irreversibilität messen zu können, wurde die Zustandsgröße Entropie S eingeführt.<br />

Ähnlich der potentiellen Energie, bei der beispielsweise das Potential einer Kugel auf einem Turm<br />

bezogen auf den Erdboden, auf dem der Turm steht, berechnet wird, kann die Entropie nicht absolut<br />

angegeben werden, sondern nur im Bezug auf einen frei wählbaren Ausgangszustand. Es kann <strong>als</strong>o<br />

lediglich etwas über die Entropieänderung Δ S ausgesagt werden. Diese kann nicht direkt gemessen<br />

werden, sondern wird wie folgt errechnet (wobei S 1 bzw. S 2 die Entropie des Zustandes 1<br />

bzw. 2, ΔQ die zu- oder abgeführte Wärme und T die absolute Temperatur in Kelvin ist): 37<br />

Δ S = S 2<br />

− S 1<br />

= ΔQ mit der Einheit [S ] = 1<br />

J T<br />

K<br />

Übersetzt bedeutet diese Formel, dass sich die Entropie eines Systems in Abhängigkeit seiner Temperatur<br />

ändert, wenn Wärme zu- oder abgeführt wird. Je niedriger die Temperatur des Systems dabei<br />

ist, desto mehr ändert sich die Entropie.<br />

Mit der Entropie kann der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik wie folgt ausgedrückt werden:<br />

„Natürliche Vorgänge innerhalb eines abgeschlossenen Systems sind stets mit einer Zunahme der<br />

Entropie verbunden.“ 38 . Das heißt, innerhalb eines geschlossenen Systems gilt stets Δ S ≥ 0 .<br />

Eine andere, einfachere Interpretation des Zweiten Hauptsatzes ist, dass der Wärmefluss zwischen<br />

zwei Körpern nur in eine Richtung möglich ist, nämlich vom warmen zum kalten Körper. Damit<br />

sind auch keine Wärmekraftmaschinen möglich, die auf einem umgekehrten Wärmefluss basieren<br />

würden. 39<br />

2.1.7 Kreisprozesse (Carnot-, Dampfkraft- und Gasturbinenprozess)<br />

Die Umwandlung von Wärme in Arbeit erfolgt mittels sogenannter Kreisprozesse. Dabei durchläuft<br />

ein Arbeitsmittel nacheinander verschiedene Zustände, um am Schluss wieder den Ausgangszustand<br />

zu erreichen. Der Carnot-Prozess ist der Kreisprozess, der bei der Umwandlung von Wärmeenergie<br />

in Arbeit den höchsten Wirkungsgrad erzielt. Er ist allerdings nur theoretisch möglich, dient aber <strong>als</strong><br />

Vergleich für alle anderen Kreisprozesse. Als Arbeitsmittel wird dabei ein ideales Gas genommen,<br />

das sich in einem Zylinder mit Kolben befindet. Nacheinander erfährt es, bezogen auf die<br />

40 41<br />

Abbildung 3, die folgenden Zustandsänderungen:<br />

37 Lüders, 2009, S. 342ff<br />

38 Strauß, 2009, S. 7<br />

39 Nolting, 2009, S. 172f<br />

40 Strauß, 2009, S. 67ff<br />

41 Zahoransky, 2010, S. 125<br />

9

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