Download als pdf, 2,4 MB - Prof. Dr. Thomas Wilhelm
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1.3 Historisches zur Energieversorgung einer Stadt (Beispiel Augsburg)<br />
menfluss von Lech und Wertach machte die Stadt schließlich auch <strong>als</strong> Standort für die Industrie interessant.<br />
Die Stadtbäche werden am Hochablass aus dem Lech ausgestaut und fließen im Bereich<br />
der Wolfzahnau wieder in den Lech bzw. die Wertach. Dabei beträgt die potentielle Leistung des abgezweigten<br />
Lechwassers 9.000 kW. Zum einen wegen der großen, verfügbaren Wassermengen, zum<br />
anderen wegen dem Gefälle von rund 26 Metern zwischen Hochablass und Wolfzahnau. So siedelten<br />
sich im 19. Jahrhundert zahlreiche Textil-, Papier- und Maschinenfabriken entlang der Augsburger<br />
Stadtkanäle an. Anfangs erzeugten die Fabriken jeweils selbst ihre zur Produktion benötigte<br />
Energie, zunächst mit Wasserkraft oder Dampfmaschinen, später mit durch Turbinen der Lechbäche<br />
oder Dampfmaschinen in großen Kesselhäusern betriebenen Generatoren. Den Anfang bei der Erzeugung<br />
elektrischer Energie machte die Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg (MAN) im Jahr<br />
1882. 1898 fuhr die erste Straßenbahn mit Strom, anstatt wie vorher mit Pferdegespann. Das erste<br />
Wasserkraftwerk zur Stromerzeugung entstand 1901 in Gersthofen im Norden von Augsburg,<br />
hauptsächlich zur Versorgung des Chemiewerks Hoechst. Öffentliche Stromversorgung aus einem<br />
Netz war in Augsburg allerdings erst ab 1902 von einer Vorgängerfirma der heutigen LEW verfügbar.<br />
12 13<br />
Abbildung 1: Augsburg im 17. Jahrhundert mit Lech (unten), Wertach (oben rechts) und<br />
ihren vielen Seitenkanälen<br />
12 Ruckdeschel, 1984, S. 64ff<br />
13 Ganser<br />
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