Programmheft - Der Vogelhändler - Theater Nordhausen
Programmheft - Der Vogelhändler - Theater Nordhausen
Programmheft - Der Vogelhändler - Theater Nordhausen
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Operette in drei Akten<br />
von Moritz West und Ludwig Held<br />
(nach einer Idee von Biéville)<br />
Fassung Achim Lenz<br />
„Wenn Carl Zeller,<br />
neben Franz von Suppé (1819–1895), Johann Strauß (1825–1899)<br />
und Karl Millöcker (1842–1899),<br />
als vierter Operettenklassiker der ‚Goldenen Ära‘ gesehen wird,<br />
so hat wohl seine Meisteroperette ‚<strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong>‘<br />
einen entscheidenden Anteil an dieser Wertschätzung.<br />
Diese 1891 uraufgeführte Operette ist zweifellos Zellers gelungenstes Bühnenwerk.<br />
Es besticht in der Ausformung des Orchestersatzes und Zellers Ensemblekunst,<br />
die im ersten Finale mit ‚Rosen aus Tirol‘ seinen Höhepunkt erreicht.“<br />
Thomas Gnedt<br />
(Leiter des Carl-Zeller-Museums)<br />
Spielzeit 2013/2014<br />
Katharina Boschmann und Opernchor
DIE HANDLUNG<br />
Erster Akt<br />
Zweiter Akt<br />
4<br />
Kurfürstliches Jagdrevier. Vorbereitungen<br />
zum alljährlichen Schützenfest in<br />
einem Dorf in der Pfalz. <strong>Der</strong> Kurfürst<br />
wird erwartet, doch da alle Wildschweine<br />
bereits abgeschossen sind und das<br />
Dorf zur Begrüßung keine Jungfrau aufbieten<br />
kann, will ihm sein Wald- und<br />
Wildmeister Weps – gegen Bares aus<br />
dem Dorf – Ersatz anbieten. Die feschen<br />
Tiroler <strong>Vogelhändler</strong> treffen ein. <strong>Der</strong> Umworbenste<br />
von ihnen will die Christel<br />
heiraten. Noch fehlt ihm das Geld, eine<br />
Familie zu ernähren, doch er könnte<br />
evtl. den freien Posten als Menagerieinspektor<br />
im Schlossgarten erhalten.<br />
Weps’ Neffe Stanislaus hat Spielschulden.<br />
Er soll Adelaide heiraten, eine<br />
reiche ältliche, ihn liebende Hofdame,<br />
aber außer ihren Millionen schätzt er<br />
nichts an ihr. Als der Fürst seinen Festbesuch<br />
absagt, beschließt Stanislaus,<br />
die Ersatzehrenjungfrau zu begrüßen,<br />
um Weps das Bestechungsgeld zu<br />
retten.<br />
Die Kurfürstin Marie, inkognito auf dem<br />
Fest, erfährt von Adam, dass der Fürst<br />
eine Ehrenjungfrau empfangen will.<br />
Eifersüchtig will sie diese Jungfrau sein.<br />
Adam lehnt ab, dass Christel sich für ihn<br />
beim Kurfürsten um die Stelle in der<br />
Menagerie bemüht. Doch sie besorgt<br />
in einer Geheimaudienz bei Stanislaus,<br />
der sich als Kurfürst ausgibt, die Unterschrift.<br />
Weps gerät in eine missliche<br />
Lage: Den Mädchen des Dorfes muss er<br />
sagen, dass der „Kurfürst“ bereits ein<br />
Rendezvous hat, der Kurfürstin muss er<br />
gleichzeitig erklären, dass ihr Mann gar<br />
nicht da ist.<br />
Als herauskommt, dass Christel das<br />
heimliche Treffen mit dem Fürsten<br />
hatte, tröstet die Kurfürstin Adam und<br />
schenkt ihm Rosen.<br />
Bei Kurfürstens ist dicke Luft und der<br />
Fürst abgereist, obwohl am Abend ein<br />
großes Gartenfest gefeiert werden soll.<br />
Die Kurfürstin bestellt Christel aufs<br />
Schloss, um zu erfahren, was bei der<br />
Geheimaudienz passiert ist. Da Christel<br />
dem vermeintlichen Fürsten widerstanden<br />
hat, will Marie Christel wieder mit<br />
Adam versöhnen.<br />
Adelaide hat bereits Stanislaus’ Schulden<br />
bezahlt, doch er flieht vor ihr – und<br />
trifft auf Christel. Er muss befürchten,<br />
dass sein Kurfürstenspiel auffliegt.<br />
Um Adam und Christel zu versöhnen,<br />
hat die Kurfürstin eine Prüfung anberaumt,<br />
die Adam nur bestehen kann.<br />
So erhält er den einträglichen Posten<br />
in der Menagerie und kann heiraten.<br />
Da Christel erzählt, sie hätte den Kurfürsten<br />
gesehen (der ja gar nicht auf<br />
dem Schloss ist), wird Stanislaus eine<br />
Falle gestellt. Wenn er zum Fest erscheint,<br />
wird Christel die Fahrradglocke<br />
läuten. Er erscheint als<br />
Bräutigam von Adelaide! Noch immer<br />
verletzt verlangt Adam, dass Stanislaus<br />
die entehrte Christel heiratet.<br />
Weps stellt sich als Bräutigamersatz<br />
bei Adelaide zur Verfügung. Als Adam<br />
sieht, dass Christel Stanislaus heftig<br />
verprügelt, glaubt er ihr endlich ihre<br />
Treue. Happyend!<br />
Kalender 1817: „Im Oberinnthale in der<br />
Gegend um Imst, ist der Handel mit Kanarienvögeln<br />
zu Hause. Es ist fast unglaublich,<br />
wie viel dergleichen Vögel aus jener<br />
Gegend vertragen werden. Jeder Händler<br />
trägt auf seinem Rücken ein Vogelhaus,<br />
worin 300 Vögel Platz haben. Diese werden<br />
vorzüglich in der Türkei, Russland<br />
und England verkauft. In manchen Jahren<br />
sind allein in England 1600 Stück Vögel<br />
abgesetzt worden.“<br />
Katharina Boschmann, Marian Kalus, Ballettkompanie und Opernchor<br />
5
KOMIK DER INKONSEQUENZ UND DES ABSURDEN<br />
Interview mit dem Regisseur Achim Lenz<br />
6<br />
Wir kennen dich als Autor und Regisseur<br />
des Lustspiels „Trinke! Was klar ist!“,<br />
und du bist Dozent für Schauspiel und<br />
Regie an der Folkwang Universität der<br />
Künste. Immer mehr Schauspielregisseure<br />
sind seit einigen Jahren im internationalen<br />
Musiktheater zu finden.<br />
Warum machst du diese Mode mit?<br />
Marvin Scott (Opernchor)<br />
zeptregie tritt das prozessorientierte<br />
Arbeiten. <strong>Der</strong> Sänger fühlt sich von der<br />
musikalischen Erarbeitung der Rolle<br />
über die körperliche Umsetzung immer<br />
weiter in seinen Charakter ein und füllt<br />
ihn am Ende mit all seinen Probenerfahrungen<br />
gänzlich aus. Natürlich stößt<br />
diese Art der Regieführung im täglichen<br />
Opernbetrieb auch auf Schwierigkeiten<br />
und Widerstände. Wenn man diese<br />
jedoch überwindet, kann sich das<br />
Spiel des Sängers weg von Stereotypen<br />
und Opernattitüden hin zu einer<br />
lebendigen, freien und authentischen<br />
Darstellung entwickeln.<br />
Unter jüngeren Besuchern sind im Musiktheater<br />
vor allem Musicals beliebt,<br />
Operetten gehören eher zum Wunschprogramm<br />
Älterer. Bist du als Regisseur<br />
für die Operette nicht zu jung?<br />
Eine gute Operette ist nicht für eine<br />
Florian Kontschak, Marian Kalus, Helmut Kleinen<br />
Ich denke, das Musiktheater kann<br />
von uns Schauspielregisseuren nur<br />
profitieren. Über die Schauspielarbeit<br />
versuche ich, dem Ensemble einen<br />
alternativen Weg einer Darstellung aufzuzeigen.<br />
Oft kann ich den Sänger bei<br />
der Anlage seines Charakters, seiner<br />
Körperlichkeit und der Gedankenwelt<br />
der Rolle sehr unterstützen. Kommen<br />
komplexe szenische Abläufe und<br />
vielleicht sogar gesprochener Text (wie<br />
im „<strong>Vogelhändler</strong>“) dazu, so kann ich<br />
meine Erfahrungen der Regiearbeiten<br />
im Sprechtheater gut einfließen lassen.<br />
Anstelle einer eher bildhaften Konbestimmte<br />
Altersklasse geschrieben<br />
und komponiert. Sie erzählt vom Leben<br />
überhaupt, von allen Lebensaltern, von<br />
Lebenslust und -leid. Die Charaktere<br />
der Operette spiegeln das wider. Sie<br />
reichen von ganz jung bis uralt. Bei<br />
einer guten Komposition ist die Musik<br />
zudem beschwingt und intelligent gestaltet.<br />
Gerade auch, weil die Operette<br />
eine europäische „Erfindung“ ist, welche<br />
mit dem amerikanischen Musical<br />
ziemlich gut konkurrieren kann, fasziniert<br />
sie mich immer wieder von neuem.<br />
Außerdem sollte man als Regisseur die<br />
Fähigkeit besitzen, sich in jeden Zuschauer<br />
hineinzuversetzen, egal ob er<br />
von seiner Mutter im Kinderwagen oder<br />
vom Pfleger aus dem Altenheim ins<br />
<strong>Theater</strong> gebracht wird.<br />
Die beschwingte Musik hat „<strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong>“<br />
unbestritten. Aber was reizt<br />
dich heute an der Handlung, in der es<br />
der verliebte Adam nicht erträgt, dass<br />
seine Christel das Leben selbst in die<br />
Hand nimmt und sich für Adams Karriere<br />
einsetzt?<br />
Natürlich ist die Beziehung zwischen<br />
Adam und Christl, ihr Auseinanderdriften<br />
und ihr Wiederfinden, ein zentrales<br />
Thema dieser Operette. Wenn wir jedoch<br />
den Blick von diesem Paar aus<br />
auf die gesamte dramatische Struktur<br />
des Stückes ausweiten, sehen wir, dass<br />
es um viele andere Dinge mehr geht.<br />
Da ist zum einen eine total korrupte<br />
Gesellschaft, die, mit mafiösen Zügen<br />
ausgestattet, in ihrer Unterdrückung<br />
durch die Obrigkeit versucht, noch das<br />
Beste für sich selbst herauszuholen. Da<br />
sind Personen wie die Kurfürstin, Weps<br />
oder auch Stanislaus, die ihre eigene<br />
Geschichte erzählen wollen und so ihre<br />
Individualität über das Gemeinwesen<br />
hinaus für sich propagieren. Dadurch<br />
entstehen Konflikte, die zeitlos sind:<br />
Geldgier erzeugt Korruption, Nichtwissen<br />
erzeugt Wissensdurst, Eifersucht<br />
erzeugt Gewalt, und Sehnsucht erzeugt<br />
Hingabe.<br />
<strong>Der</strong> Chor hat in deiner Inszenierung nicht<br />
nur kommentierende Funktion, obwohl<br />
er den Ausgang des Geschehens nicht<br />
beeinflussen kann. Warum war er dir in<br />
dieser Operette so wichtig?<br />
7
8<br />
Alle Protagonisten – seien sie nun<br />
Bergler aus dem Tirol oder kurfürstliche<br />
Schlossbesitzer, entwickeln sich letztendlich<br />
aus dem Chor. Die gleichen<br />
grotesken Charakterfarben wie die<br />
handelnden Protagonisten finden sich<br />
im Chor. Alle Charaktere sind bereits<br />
in den Chorcharakteren und in ihren<br />
proletenhaften Aussagen vereinigt.<br />
Alle sind Teil des Pöbels, alle sind Teil<br />
einer tief in die Erde eindringenden<br />
Volksgemeinschaft: oversexed,<br />
pervers, grausam und masochistisch,<br />
dumm und oberdämlich, eitel und<br />
selbstgenügsam: aber auch immer Teil<br />
des Menschlichen. Deshalb sind sie<br />
dann auch wieder alle liebenswert,<br />
komisch, lustig, frivol, anzüglich und<br />
konsequent absurd.<br />
Wie bist du darauf gekommen, die Tiere<br />
der momentan ohne Aufseher dastehenden<br />
Menagerie ins Bühnengeschehen<br />
mit einzubeziehen?<br />
Das Stück beginnt mit dem Problem,<br />
dass keine Tiere mehr da sind, um sie<br />
tot zu schießen. Das allein ist doch<br />
schon ein Brüller! Ich suche im <strong>Vogelhändler</strong><br />
eine Komik der Inkonsequenz<br />
und des Absurden, sie ist exzessiv, sie<br />
ist maximal und unheimlich körperlich.<br />
Die Operette hat die große Fähigkeit,<br />
dass das Lachen der Zuschauer über<br />
den Orchestergraben auf die Bühne<br />
und von dort wieder zu den Zuschauern<br />
zurückführt. Wir haben das Gefühl,<br />
dass alles miteinander geschieht und<br />
nichts vorgeführt wird. Während das<br />
Publikum über die Operette lacht, lacht<br />
die Operette über sich selbst.<br />
Du bist Schweizer und hast in deiner<br />
Thüringer Inszenierung Unmengen<br />
von Bratwurst aufgefahren. Isst du sie<br />
selbst gern?<br />
Uta Haase, Bianca Koch<br />
Ich bin in den Schweizer Bergen geboren.<br />
Diese Natur- und Menschenerfahrung<br />
wollte ich gerne im „<strong>Vogelhändler</strong>“<br />
einfließen lassen. Die Menschen<br />
des Gebirges und des Flachlandes<br />
haben aber eines gemeinsam: Sie<br />
feiern gerne, sie essen gerne und sie<br />
möchten zusammen glücklich sein.<br />
Die Ausstattung des Stückes bleibt<br />
in einem naturalistischen Stil, wir<br />
bleiben auch unserer Zeit im Kostüm<br />
extrem treu, aber die Art, wie die<br />
Menschen im Stück miteinander umgehen,<br />
ist modern, unverfälscht und<br />
authentisch, so als ob sie gleich zu<br />
uns ins Parkett hinabsteigen könnten,<br />
um mit uns ein Fest zu begehen. Natürlich<br />
darf dann die leckere Thüringer<br />
Rostbratwurst nicht fehlen.<br />
DER WEG ZUR OPERETTE<br />
von Anja Eisner<br />
Am Anfang war ein Arztsohn, Carl<br />
Adam Johann Nepomuk Zeller, der<br />
1842 im niederösterreichischen St.<br />
Peter in der Au geboren wurde, mehrere<br />
Instrumente erlernte, elfjährig<br />
Wiener Sängerknabe wurde, der am<br />
Stiftsgymnasium Melk die Matura mit<br />
Auszeichnung machte, Rechtswissenschaften<br />
und Komposition studierte,<br />
in Graz zum Dr. jur. promovierte, an<br />
verschiedenen Gerichten arbeitete<br />
und der schließlich 1873 in das<br />
Ministerium für Kultus und Unterricht<br />
berufen wurde. Dort machte er eine<br />
glänzende Karriere, wurde zuerst Vizesekretär,<br />
dann Sekretär, später Sektionsrat<br />
und zuletzt Ministerialrat, dem<br />
das Kunstreferat unterstand. In seiner<br />
Freizeit ging er seiner zweiten Liebe,<br />
der Musik, nach. Er komponierte –<br />
noch als Student – zunächst Lieder<br />
und Männerchöre. 1876 brachte er<br />
Flix-Flux-Flax-Florian<br />
Diese lustige Buchstabenkombination<br />
ist keine Erfindung der Librettisten,<br />
sondern sie geht auf alte Kinderspiele<br />
zurück. In Brünn sang man „Flix Flax Florian“,<br />
in Dresden 1897<br />
„Flick de Flock de Floria<br />
Sitzt die Königstochter da<br />
Wir möchten sie gern sehen<br />
’s ist eine starke Mauer drum<br />
Die Mauer wolln wir zerbrechen<br />
die Stein wolln wir zerstechen<br />
eine Händ fällt ab.“<br />
Ein Mädchen kniet dabei in der Mitte,<br />
die übrigen halten mit beiden Händen<br />
ihr Kleid in die Höhe. Ein anderes Kind<br />
geht um den Kreis herum und singt das<br />
Lied. Mit den letzten Worten schlägt es<br />
einem Kinde auf die Hand, das das Kleid<br />
nun loslässt und sich rückwärts an das<br />
singende Kind hängt, das erneut im Kreis<br />
gehend singt, bis es nach und nach jedem<br />
Kind auf die Hand geschlagen hat<br />
und alle an ihm hängen.<br />
nach zwei Liederspielen eine komische<br />
Oper heraus, „Joconde“.<br />
Die Texte dazu verfasste Moritz Georg<br />
Nitzelberger, ein seit Jugendtagen guter<br />
Freund Zellers. Nitzelberger, der sich<br />
als Texter und Librettist Moritz West<br />
nannte, war 1840 in Wien geboren worden<br />
und studierte dort wie Zeller Jura.<br />
Nach 1862 arbeitete er zunächst am<br />
Bezirksgericht Leopoldstadt, dann bei<br />
der Wiener Unionbank und schließlich<br />
als Verwaltungsrat für die mährischschlesische<br />
Kaschau-Oderberger-Bahn.<br />
Während eines gesundheitsbedingten<br />
längeren Italienaufenthaltes schrieb<br />
er das erwähnte Libretto zu „Joconde“,<br />
nach seiner Rückkehr vertraute er<br />
beruflich ganz auf die Schriftstellerei;<br />
waren doch schon die Jugendwerke des<br />
nun fast Vierzigjährigen von Grillparzer<br />
positiv beurteilt worden. Die nächste<br />
Oper wurde ein Flop, doch die Hinwendung<br />
zur Operette brachte schließlich<br />
den ganz großen Durchbruch.<br />
Wests Freundschaft mit Zeller und<br />
seiner Familie ging so weit, dass er eine<br />
Zeitlang im gleichen Haus in der Wiener<br />
Asperngasse 3 lebte, in dem die Zellers<br />
bis ca. 1890 wohnten. Auch gemeinsame<br />
Urlaube verlebten Zeller und<br />
West miteinander, so in Spital am Phyrn<br />
und in Aigen-Schlägl, wo die Familie<br />
viele Jahre Gast des Prämonstratenser-<br />
Chorherrenstiftes war. Zeller und West<br />
verband auch die Liebe zur Jagd, der sie<br />
im Urlaub ausgiebig frönten. Es heißt,<br />
die beiden hätten nicht nur In Oberösterreich,<br />
sondern auch in Tirol Urlaub<br />
gemacht. Dort konnten sie wandernde<br />
<strong>Vogelhändler</strong> beobachten, hörten die<br />
Bauern im Wirtshaus mit „Grüaß enk<br />
Gott“ grüßen und sahen Mädchen, die<br />
die Post über die Dörfer ausfuhren.<br />
Die Urlaubsbeobachtungen sollten den<br />
beiden für ihre weitere Arbeit nützlich<br />
9
10<br />
Uta Haase, Marian Kalus, Bianca Koch<br />
sein. Aber natürlich auch ihre Beobachtungen<br />
im Kollegenkreis. Zellers Arbeit<br />
im Kultusministerium brachte die eine<br />
oder andere Begegnung mit Zeitgenossen,<br />
deren Amtseifer für die Professoren<br />
Süffle und Würmchen Pate stand. Zeller<br />
wurde aus seinen Kreisen heraus immer<br />
wieder bewusst gemacht, dass sein<br />
Ausflug in die Musik etwas für einen<br />
Ing. Gottfried Hecher, der Urenkel von<br />
Carl Zeller, und seine Gattin Christine<br />
haben dem Carl Zeller-Museum in St.<br />
Peter in der Au ein Geschenk gemacht.<br />
Am 5. Oktober 2013 wurde es zum ersten<br />
Male ausgestellt: eine original Tiroler<br />
<strong>Vogelhändler</strong>-Kraxe mit kunstvoll<br />
aus Zirbenholz und Berberitzstauden<br />
gefertigtem Vogelkäfig. Gottfried Hecher<br />
lebt in Tirol und ließ das Originalstück<br />
beim 72-jährigen Franz Gstrein<br />
aus Imst fertigen. Im 17. und 18. Jahrhundert<br />
trugen die Imster <strong>Vogelhändler</strong><br />
auf Kraxen ihre hölzernen Käfige<br />
in die Welt hinaus. Heute gibt es nur<br />
noch wenige Handwerker, die die historischen<br />
Käfige und Kraxen bauen.<br />
Ministerialrat Außergewöhnliches und<br />
an sich Ungehöriges war.<br />
Gemeinsam mit dem gebürtigen<br />
Regensburger Ludwig Held (geboren<br />
1837), der kurzzeitig das Münchner<br />
Gärtnerplatztheater leitete, nach Wien<br />
als Sekretär des <strong>Theater</strong>s an der Wien<br />
kam und schließlich als <strong>Theater</strong>redakteur<br />
des „Neuen Wiener Tagblatts“<br />
arbeitete, hoben Zeller und West die<br />
Operette „<strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong>“ aus der<br />
Taufe (nachdem sie zuvor bereits die<br />
Operette „<strong>Der</strong> Vagabund“ gemeinsam<br />
geschrieben hatten). Held, der übrigens<br />
ebenfalls mit Zeller in einem Haus<br />
lebte, allerdings erst, als dieser in den<br />
1. Bezirk an den Kärntnerring 12 umzog,<br />
übersetzte viele Stücke aus dem Französischen.<br />
Eins davon entlehnte er als<br />
Vorlage für den „<strong>Vogelhändler</strong>“.<br />
<strong>Der</strong> Journalist und Dramatiker Charles-<br />
Henri-Étienne-Edmond des Noyers de<br />
Biéville, der von 1814 bis 1880 lebte,<br />
und der Dramatiker und Ritter der Ehrenlegion<br />
Charles Voiron (der sich auch<br />
Charles Varin oder Victor Varin nannte)<br />
hatten 1857 das heitere Stück „Ce que<br />
deviennent les roses“ verfasst (das als<br />
„Das Gänsemädchen“ im Deutschen<br />
bekannt wurde, im Titel aber doch auf<br />
die besondere Bedeutung von Rosen<br />
hinweist).<br />
Und auch diese Autoren dürften eine<br />
weitere Quelle genutzt haben, die den<br />
Kreis zur Operette und den österreichischen<br />
Autoren schließt: 1842 war der<br />
Roman „<strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong> von Imst“<br />
von Carl Spindler erschienen, ein Buch,<br />
das gewaltig Furore machte.<br />
Die von Carl Zeller, Moritz West und<br />
Ludwig Held 1891 am <strong>Theater</strong> an der<br />
Wien herausgebrachte Operette „<strong>Der</strong><br />
<strong>Vogelhändler</strong>“ war noch einmal ein<br />
gewaltiger Erfolg der klassischen Operette,<br />
deren Glanzzeit gerade zu Ende<br />
ging. Mit der lebensvollen Gestaltung<br />
der Figuren wurde die Operette zum Urbild<br />
unzähliger Heimatstücke auf den<br />
Bühnen und später im Fernsehen.<br />
Uta Haase und Opernchor<br />
Im Sommer 2013 wurde vom Verlag<br />
Edition Tirol/Österreich der 566-seitige<br />
Volksroman „<strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong> von<br />
Imst“ von Carl Spindler (1796–1855)<br />
neu aufgelegt. Spindler hatte seinen<br />
Roman, der um 1740 spielt, 1842 in vier<br />
Teilen erstmals veröffentlicht und landete<br />
damit einen Bestseller. Zwischen<br />
1830 und 1860 zählte Spindler zu den<br />
populärsten Unterhaltungsschriftstellern<br />
in Deutschland. Verleger Martin<br />
Reiter vermutet, dass Spindlers „<strong>Vogelhändler</strong>“<br />
schon Victor Varin und<br />
Edmond de Biéville zu ihrem Vaudeville<br />
inspiriert hat. Reiter: „Man findet<br />
sozialgeschichtlich und volkskundlich<br />
interessante Passagen ebenso wie Tiroler<br />
Volkstypen und die Freuden und<br />
Leiden der damaligen Menschen in den<br />
verschiedensten Gegenden Tirols.“<br />
11
OPERETTENZEIT<br />
von Anja Eisner<br />
12<br />
Aaron Judisch, Katharina Boschmann<br />
Wann spielt „<strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong>“<br />
eigentlich?<br />
In Otto Schneidereits 1965 erstmals<br />
erschienenem Lexikon „Operette A–Z“<br />
lesen wir: „Die Operette spielt zu Anfang<br />
des 18. Jahrhunderts“. Pipers<br />
Enzyklopädie Musiktheater schreibt:<br />
„Handlung: Beginn des 18. Jahrhunderts“.<br />
<strong>Der</strong> renommierte Internetopernführer<br />
www.opera-guide.ch lässt<br />
lesen: „Zeit: Anfang des 19. Jahrhunderts“.<br />
Ja, was denn nun?<br />
Für das 18. Jahrhundert spricht, dass<br />
um siebzehnhundertnochetwas der<br />
Landesherr der Pfalz zum Gremium gehörte,<br />
das den Kaiser des Heiligen<br />
Römischen Reichs deutscher Nation<br />
kürte, und der daher Kurfürst hieß.<br />
Dieses Reich existierte bis 1806, im<br />
Zuge der Napoleonischen Kriege wurde<br />
die Kurpfalz allerdings 1798 bis 1814<br />
in einen rechtsrheinischen und einen<br />
linksrheinischen (französischen) Teil<br />
gespalten. Von den damit verbundenen<br />
Sorgen zeigt die Operette nichts<br />
(man bedenke, wie sehr die deutsche<br />
Teilung 1961–1989 wegen der vielen<br />
existierenden, aber abgeschnittenen<br />
Verbindungen im Alltag immer spürbar<br />
war). Auch der Volksroman, „<strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />
von Imst“, den Carl Spindler<br />
1842 veröffentlichte, legt das 18. Jahrhundert<br />
als Handlungszeit der Operette<br />
nahe, denn er spielt um 1740.<br />
<strong>Der</strong> Beginn des 19. Jahrhunderts hat<br />
einen besonders wichtigen Fürsprecher:<br />
Musik und Bühne, den Verlag, der das<br />
Ein Ministerialdirektor für eine Operette<br />
applausumtost auf der Bühne? Nein!<br />
Das Ministerium soll Carl Zeller haben<br />
wissen lassen, dass „es wohl natürlich<br />
wäre, dass mit Rücksicht auf seine Eigenschaft<br />
als Staatsbeamter der Herr<br />
Zeller nicht auf der Bühne erscheinen<br />
könne.“<br />
Aufführungsmaterial zur Verfügung<br />
stellt. Im Libretto steht: „Zeit der<br />
Handlung: Anfang des 19. Jahrhunderts“.<br />
Die Lektoren gehen davon aus,<br />
dass die Datierung 18. Jahrhundert<br />
eine Sicherheitsmaßnahme der Autoren<br />
war. So wie Lessing „Emilia Galotti“<br />
nach Italien verlegte, und „Ein Maskenball“<br />
von Verdi zunächst die Zensur<br />
nur überstand, indem der schwedische<br />
Königsmord zum Gouverneursmord im<br />
fernen Amerika wurde, so haben die<br />
Autoren ihr Libretto zeitmäßig – aber<br />
auch zum großen Teil ortsmäßig – verlegt,<br />
um niemandem zu nahe zu treten.<br />
Tatsächlich ist „<strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong>“<br />
ein Gegenwartsstück gewesen: <strong>Der</strong><br />
niederösterreichische Beamte Carl<br />
Zeller machte mit Dr. jur. Nitzelberger<br />
(der Librettist Moritz West) korruptes<br />
Verhalten zu einem Hauptthema seiner<br />
Operette und studierte im Urlaub das<br />
Leben auf dem Lande, in Oberösterreich<br />
und in Tirol – und ließ die Operette<br />
in Deutschland spielen. Ja, und<br />
die vertrottelten Professoren, die zur<br />
Prüfung des Adam auftreten, die kannten<br />
sie ja aus ihrem Berufsalltag …<br />
Zudem gab es Anfang des 19. Jahrhunderts<br />
die Napoleonischen Kriege, die<br />
Völkerschlacht bahnte sich an – genug<br />
Gefahr, dass ein Kurfürst nicht in der<br />
Operette auftreten, sondern unterwegs<br />
sein musste!<br />
Die Operette ist seit 1974 rechtefrei.<br />
Seitdem wird an der Handlung, an Zeit<br />
und Ort an beinahe jedem <strong>Theater</strong>, das<br />
die Operette aufführt, „herumgedoktert“.<br />
Da „<strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong>“ immer<br />
zum Vergnügen des Publikums läuft,<br />
zeigt sich dadurch nebenbei, dass die<br />
Handlungszeit – passend zu unserer<br />
Inszenierung könnte man sagen –<br />
„Wurscht“ ist.<br />
13
DER VOGELHÄNDLER AUS DEM HARZ<br />
DIE STADTBIBLIOTHEK<br />
„Rudolf Hagelstange“, Wilhelm-Nebelung-Straße 10, Tel. (0 36 31) 98 37 95,<br />
hält zur Operette „<strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong>“ folgende Medien bereit:<br />
14<br />
Im Jahre 1955 erschien in Pößneck das<br />
Buch „Die abenteuerliche Reise des<br />
Wilhelm Wiele“. Darin schildert der<br />
Autor, der selbst Tiertransporte nach<br />
Amerika begleitete, die Überfahrt des<br />
St. Andreasberger <strong>Vogelhändler</strong>s Wiele<br />
mit seinem Sohn nach Amerika. <strong>Der</strong><br />
bildhaften Schilderung wegen sei hier<br />
zitiert, wie Wiele das Tragegestell (Reff)<br />
zum Transport fertig macht:<br />
… Danach gingen die beiden in die<br />
Stube, um das Reff zu packen. Dreißig<br />
Käfigreihen setzten sie hinein, jeweils<br />
sieben auf eine Stange, vorn und hinten<br />
versplintet. Mit gewohntem Griff füllte<br />
Christian Wiele die Futternäpfe mit<br />
Rübsen, ihm war jeder Handgriff längst<br />
zu einer vertrauten Gewohnheit geworden.<br />
Das Tränken ging etwas langsamer<br />
vor sich, mit dem scharfen Strahl seiner<br />
Wasserkanne spülte er zunächst jeden<br />
der kleinen Trinknäpfe sorgfältig aus,<br />
damit jeder Schmutz aus ihnen entfernt<br />
wurde. Durch Unsauberkeit könnten<br />
sich leicht Krankheiten einschleichen,<br />
und beim Auffüllen hielt mancher der<br />
kleinen Sänger seinen Kopf unter den<br />
Strahl, um ein kleines Bad zu nehmen.<br />
Futtermolle, Sieb und Messingkanne<br />
kamen danach in die Brottasche.<br />
Gemeinsam trugen Vater und Sohn<br />
dann das Reff hinaus auf den Tritt vor<br />
der Haustür, der gerade die richtige<br />
Höhe hatte, um die Rückenlast bequem<br />
aufhucken zu können. …<br />
Wussten Sie schon, dass der Handel mit<br />
Kanarienvögeln ursprünglich von Spaniern<br />
betrieben wurde? Sie importierten<br />
die Tiere direkt von den kanarischen Inseln.<br />
Als ein Schiff vor Elba strandete,<br />
kam eine ganze Vogelkolonie nach Italien,<br />
gedieh dort prächtig und brachte italienischen<br />
Händlern ein lukratives Geschäft.<br />
Italienische <strong>Vogelhändler</strong> brachten<br />
die Vögel nach Tirol, wo der neue Erwerbszweig<br />
beglückt angenommen und<br />
heimisch wurde.<br />
Zeller, <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />
Im Wald, da sind die Jäger: der <strong>Vogelhändler</strong>;<br />
das Wirtshaus im Spessart;<br />
die lustigen Weiber von Windsor u. a./<br />
Carl Zeller; Franz Grothe; Otto Nicolai<br />
u. a. – Stuttgart: Verl. Das Beste,<br />
1999. – 3 CD + Beil.<br />
Oper, Operette<br />
Oper, Operette, Musical. – 2. Aufl. –<br />
Stuttgart: Metzler, 2005. – 281 S. -<br />
(metzler kompakt)<br />
Opernführer: Opern, Operetten und<br />
Musicals, von Don Giovanni bis zum<br />
Phantom der Oper – Genf: Lechner,<br />
1998. – 640 S.<br />
Operette und Musical: der neue Führer/Heinrich<br />
Zelton; Eduard Wolff. –<br />
Weyam: Seehammer Verl., 1995. – 302<br />
S.: Abb. – (Klassische Kultur-Edition)<br />
Tirol<br />
Reiseführer Tirol: [alle Orte und Sehenswürdigkeiten;<br />
mit Freizeittipps]/<br />
Anton Prock. – Innsbruck; Wien:<br />
Tyrolia-Verl., 2011. – 317 S.: zahlr. Ill.,<br />
Kt.; 19 cm<br />
Südtirol: Bozen, Brixen, Meran; Städte,<br />
Burgen, Kirchen, Museen, Fest, Wanderungen,<br />
Weinstuben, Hotels, Restaurant;<br />
die Top-Tipps führen sie zu den<br />
Highlights/von Werner A. Widmann.<br />
– München: ADAC-Verl., 2012. – 191<br />
S.: zahlr. Ill. + Kt. – (ADAC-Reiseführer<br />
plus)<br />
Kurpfalz<br />
Rhein-Neckar: die Pfalz zwischen<br />
Bergstraße und Deutscher Weinstraße/<br />
Helmuth Bischoff. Unter Mitarb. von<br />
Gisela Atteln. – Köln: DuMont, 2007.<br />
– 240 S.: Ill.; 18 cm – (DuMont Reise-<br />
Taschenbücher)<br />
Quellen:<br />
S.3: zit. nach www.carlzeller.at/?menu=4&lang=1 . S. 4: Die Handlung wurde für dieses Heft nacherzählt.<br />
Anmerkung zit. nach www.meinbezirk.at/reith-im-alpbachtal/chronik/der-vogelhaendler-als-historischer-volksroman-d644820.html.<br />
S. 6: Das Interview ist ein Originalbeitrag für dieses <strong>Programmheft</strong>.<br />
S. 9: Originalartikel für dieses <strong>Programmheft</strong> unter Verwendung von:<br />
www.biographien.ac.at/oebl/oebl_N/Nitzelberger_Moritz_1840_1904.xml;<br />
www.operetten-lexikon.info/?menu=199&lang=1;<br />
www.operetten-lexikon.info/?menu=200&lang=1 und www.carlzeller.at/?menu=4&lang=1. Anmerkung<br />
zitiert und nacherzählt nach www.volksliederarchiv.de/kinderspiele-298.html. S. 10: Anmerkung<br />
nach www.carlzeller.at/?menu=61&lang=1&id=63. S. 11: Anmerkung nach www.meinbezirk.at/reithim-alpbachtal/chronik/der-vogelhaendler-als-historischer-volksroman-d644820.html.<br />
S. 13: Originalartikel<br />
für dieses <strong>Programmheft</strong> unter Verwendung von Schneidereit, Otto, Operette A-Z, Berlin 1983;<br />
Pipers Enzyklopädie Musiktheater Bd.6, München 1997, www.opera-guide.ch. Anmerkung nach http://<br />
de.wikipedia.org/wiki/Carl_Zeller. S. 14: Redaktionell bearbeiteter Text nach http://geschichtsatlas.<br />
de/~gc7/html/vom_vogelhandler_.html. Anmerkung nach http://www.sagen.at/doku/hoermann_beitraege/tiroler_vogelhaendler.html.<br />
S. 16: zit. nach M. West, L. Held, <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong>, 1891.<br />
Ballettkompanie<br />
Die Probenbilder entstanden zur ersten Kostümprobe 10 Tage vor der Premiere. Urheber ist Anja<br />
Daniela Wagner, <strong>Nordhausen</strong>.
„Schenkt man sich Rosen in Tirol,<br />
weißt du, was das bedeuten soll?<br />
Man schenkt die Rose nicht allein,<br />
man gibt sich selber mit auch drein!“<br />
aus „<strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong>“<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: <strong>Theater</strong> <strong>Nordhausen</strong>/Loh-Orchester Sondershausen GmbH<br />
Tel.: (0 36 31) 62 60-0, Intendant: Lars Tietje, <strong>Programmheft</strong> Nr. 4 der Spielzeit<br />
2013/2014, Premiere: 15. November 2013, Redaktion und Gestaltung: Dr. A. Eisner,<br />
Layout: Landsiedel | Müller | Flagmeyer, <strong>Nordhausen</strong>