Plastizität und Bruchmechanik - Technische Fakultät
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<strong>Plastizität</strong> <strong>und</strong> <strong>Bruchmechanik</strong> WS 2011/12<br />
Evolutionsgleichung<br />
( )<br />
p<br />
f = − f E (13)<br />
1<br />
kk<br />
die sich aus der Volumenkonstanz des plastischen Matrixmaterials ( ΔV<br />
ΔV<br />
)<br />
RVE<br />
−<br />
void<br />
ergibt.<br />
p<br />
Man beachte aber, dass die mesoskopische plastische Volumendilatationsrate E kk<br />
des RVE<br />
wegen des Hohlraumes nicht Null ist. Gl. (11) beschränkt sich auf idealplastischen Werkstoff<br />
<strong>und</strong> berücksichtigt keine Interaktion zwischen benachbarten Hohlräumen. Für die Anwendung<br />
auf duktiles Risswachstum haben deshalb TVERGAARD <strong>und</strong> NEEDLEMAN zwischen 1982<br />
<strong>und</strong> 1987 mehrere phänomenologische Modifikationen des Modells eingeführt. Hierzu gehören<br />
die Erweiterung auf verfestigenden Werkstoff, indem die Fließspannung R 0 durch die<br />
Fließkurve R F (ε p ) ersetzt wird, <strong>und</strong> die Einführung von drei Anpassungsparametern q 1 , q 2 , q 3<br />
sowie eines Schädigungsparameter f* anstelle von f. Die so modifizierte Fließbedingung<br />
lautet<br />
2<br />
Σ<br />
2<br />
* 3<br />
h<br />
*<br />
2<br />
1<br />
cosh<br />
2 2<br />
1<br />
2 ( 3 ) 0<br />
F( p) qf ⎛<br />
q Σ ⎞<br />
+ − −<br />
R ε<br />
2 RF( εp)<br />
qf = . (14)<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ ⎠<br />
Der Schädigungsparameter hängt mit dem Hohlraumanteil über die Gleichung<br />
⎧ f für f ≤ f<br />
f f f f<br />
c<br />
* ⎪<br />
*<br />
( ) = ⎨ u<br />
−<br />
c<br />
⎪ fc + ( f − fc)<br />
für f > fc<br />
ff<br />
− fc<br />
⎩<br />
, (15)<br />
zusammen, mit den Hohlraumanteilen f c , bei beginnender Koaleszenz <strong>und</strong> f f bei finalem Versagen<br />
als weiteren Materialparametern, sowie<br />
f<br />
*<br />
u<br />
2<br />
q1−<br />
q1 −q3<br />
= (16)<br />
q<br />
als dem Maximalwert von f*.<br />
3<br />
Die Fließfunktion (14) <strong>und</strong> die Schädigungsevolutionsgleichung (13) sind als GTN-Modell<br />
bekannt (TVERGAARD & NEEDLEMAN [2001] in LEMAITRE [2001]) <strong>und</strong> finden häufige Anwendungen<br />
bei der Simulation von duktilem Risswachstum in Metallen (z.B. BROCKS et al.<br />
[1995], BERNAUER & BROCKS [2002]).<br />
Gl. (13) beschreibt das Hohlraumwachstum ausgehend von einem Anfangshohlraumanteil f 0 .<br />
Evolutionsgleichungen für spannungs- oder dehnungsinduzierte Hohlraumnukleierung wurden<br />
von CHU & NEEDLEMAN [1980] eingeführt.<br />
Eine ähnliche Fließfunktion hat ROUSSELIER [1987] auf der Gr<strong>und</strong>lage der Kontinuumsschädigungsmechanik<br />
(CDM) hergeleitet, siehe auch ROUSSELIER [2001] in LEMAITRE [2001].<br />
Brocks, 13.01.2012, Schaedigung, - 7 -