Plastizität und Bruchmechanik - Technische Fakultät
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<strong>Plastizität</strong> <strong>und</strong> <strong>Bruchmechanik</strong> WS 2011/12<br />
(NEMAT-NASSER & HORI [1993]). Hierzu bedient man sich des Konzeptes repräsentativer<br />
Volumenelemente (RVE). Ein RVE ist ein materielles Volumen, das als statistisch repräsentativ<br />
für die Umgebung eines beliebigen materiellen Punktes angesehen wird. Für periodische<br />
Mikrostrukturen spricht man auch von Einheitszellen.<br />
Das konstitutive Verhalten wird auf einer Meso-Ebene durch mesoskopische Spannungs- <strong>und</strong><br />
Verzerrungsfelder beschrieben, die durch Homogenisierung, d.h. Mittelung über das RVE<br />
definiert sind<br />
1 1<br />
Σ = σ ( x ) dV = x t dS<br />
∫ ∫ , (9)<br />
ij ij k i j<br />
V0 V<br />
V0 0 ∂V0<br />
1 1<br />
E = u + u dV = nu + n u dS<br />
1 1<br />
∫ 2( , , ) ∫ 2( ) . (10)<br />
ij i j j i i j j i<br />
V0 V<br />
V0 0 ∂ V0<br />
Typische Einheitszellen zur Beschreibung von duktiler Schädigung sind Zylinder mit kugelförmigen<br />
oder ellipsoidischen Hohlräumen (KOPLIK & NEEDLEMAN [1988], BROCKS et al.<br />
[1995]). Die Entwicklung von Stoffgesetzen für „poröse“ plastische Werkstoffe (porous metal<br />
plasticity) ist aber nur ein mögliches Anwendungsgebiet der Mikromechanik.<br />
Das GURSON-Modell<br />
GURSON [1977] hat durch Homogenisierung die mesoskopischen Fließfläche für zwei- <strong>und</strong><br />
dreidimensionale rotationssymmetrische Einheitszellen bei idealplastischem Werkstoff berechnet,<br />
2<br />
Σ ⎛3Σ<br />
⎞<br />
h<br />
2<br />
+ 2f<br />
cosh 1 f 0<br />
2 ⎜ 2 ⎟− − =<br />
R0 2R0<br />
, (11)<br />
⎝ ⎠<br />
die vom (lokalen) Hohlraumanteil<br />
ΔV<br />
void<br />
f = , (12)<br />
ΔV<br />
RVE<br />
also der Schädigung abhängt. Für f = 0 geht Gl. (11) in die VON MISESsche Fließbedingung<br />
2 2<br />
3<br />
Σ − R 0<br />
= 0 über, wobei Σ =<br />
2<br />
Σ′ ijΣ′<br />
die mesoskopische Vergleichsspannung im Sinne von<br />
Gl. (9) <strong>und</strong> R 0 die Fließspannung des Matrixmaterials ist. Das Hohlraumwachstum folgt der<br />
Brocks, 13.01.2012, Schaedigung, - 6 -