Plastizität und Bruchmechanik - Technische Fakultät

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15.09.2014 Aufrufe

Plastizität und Bruchmechanik WS 2011/12 duktiles Risswachstum Bruchfläche: Wabenbruch Die ersten Modelle zur Berechnung von Hohlraumwachstum in einem duktilen Material wurden von MCCLINTOCK [1968] und RICE & TRACEY [1969] entwickelt. Das Modell von MCCLINTOCK ist zweidimensional unter Annahme des EVZ, das Modell von RICE & TRACEY dreidimensional und kugelsymmetrisch. Beide Modelle zeigen die Bedeutung des hydrostatischen Spannungszustandes und erklären damit die von BRIDGMEN [1952] experimentell gefundene Abhängigkeit der Bruchdehnung vom hydrostatischen Spannungsanteil. Modell von MCCLINTOCK [1968] Modell von RICE & TRACEY [1969] MCCLINTOCK [1968] betrachtet eine regelmäßige Anordnung von Einheitszellen der Abmessungen x × y mit elliptischen Hohlräumen der Hauptachsen rx , r y im EVZ und führt das additive logarithmische Schädigungmaß ( r ) d⎡ln x x ⎤ ηzx = dη ⎣ ⎦ ∫ zx = ∫ ≤1. (2) ln 0 0 ( x rx ) ein, das bei Bruch, also Hohlraumvereinigung 2r x = x . (3) den Wert 1 annimmt. Für ein nach der LUDVIK-Gleichung Brocks, 13.01.2012, Schaedigung, - 3 -

Plastizität und Bruchmechanik WS 2011/12 σ n = cε . (4) potenzverfestigendes Material 3 kann unter Vernachlässigung der (reversiblen) elastischen Verformungen das Hohlraumwachstum berechnet werden dη 1 ⎡ ∞ ∞ 3 ⎛ ∞ ∞ 3(1 ) ( ) zx − n σxx + σ ⎞ yy 3σxx −σ ⎤ yy = ⎢ sinh + ⎥, (5) ∞ 0 0 dε ln ( ) 2(1 n) 2 4 x r − ⎜ σ ⎟ σ x ⎢ ⎝ ⎠ ⎥ ⎣ ⎦ und mit dem Koaleszenzkriterium (3) erhält man die Bruchdehnung 0 0 ( x rx ) (1 − n) ln ε f = sinh (1 ) 2 3 ⎣ ⎦ ⎡ ∞ ∞ ( − n ( σxx + σ yy ) ( σ ) ⎤) , (6) die exponentiell von dem Quotienten aus hydrostastischer Spannung und Vergleichsspannung, der sog. Spannungsmehrachsigkeit σ h σ kk σ xx + σ yy = = σ 3σ 2σ (EVZ) (7) abhängt. RICE & TRACEY [1969] betrachten einen kugelförmigen Hohlraum in einem Dehnungsfeld 4 1 ε yy = , ε ε xx = εzz =− 2 ε eines „unendlichen“ starr-idealplastischen Kontinuums und berechnen dessen Dilationsrate näherungsweise für große Mehrachsigkeiten D r εr ⎛2σ ⎞ 0.283exp . (8) ⎝ 3 σ ⎠ h = ≈ ⎜ ⎟ Auch dieses Modell zeigt die exponentielle Abhängigkeit des Hohlraumwachstums von der Spannungsmehrachsigkeit Basierend auf dem Hohlraumwachstumsmodell hat BEREMIN [1981] den local approach für duktiles Risswachstum formuliert. Ebenso wie das Spaltbruchmodell erlaubt dieser Ansatz lediglich eine nachträgliche Berechnung der Schädigung aus dem mit einem klassischen elastisch-plastischen Stoffgesetz berechneten Spannungs- und Dehnungsfeld. Eine Kopplung, bei der die Schädigung als innere Variable in das Stoffgesetz eingeht, erfolgt in den Modellen von GURSON [1977] und ROUSSELIER [1987]. 3 4 σ , ε sind die Vergleichsspannung bzw. Vergleichsdehnung nach VON MISES, siehe Gln. (15a) und (16a) im Manuskript „Plastizitaet“. Man beachte die Bedingung der Volumenkonstanz bei plastischen Deformationen ε + ε + ε = 0 xx yy zz Brocks, 13.01.2012, Schaedigung, - 4 -

<strong>Plastizität</strong> <strong>und</strong> <strong>Bruchmechanik</strong> WS 2011/12<br />

σ<br />

n<br />

= cε<br />

. (4)<br />

potenzverfestigendes Material 3 kann unter Vernachlässigung der (reversiblen) elastischen<br />

Verformungen das Hohlraumwachstum berechnet werden<br />

dη<br />

1<br />

⎡<br />

∞ ∞<br />

3 ⎛<br />

∞ ∞<br />

3(1 ) ( )<br />

zx<br />

− n σxx + σ ⎞<br />

yy 3σxx −σ<br />

⎤<br />

yy<br />

= ⎢ sinh<br />

+ ⎥, (5)<br />

∞<br />

0 0<br />

dε ln ( ) 2(1 n) 2 4<br />

x<br />

r − ⎜<br />

σ ⎟ σ<br />

x<br />

⎢<br />

⎝<br />

⎠<br />

⎥<br />

⎣<br />

⎦<br />

<strong>und</strong> mit dem Koaleszenzkriterium (3) erhält man die Bruchdehnung<br />

0 0<br />

( <br />

x<br />

rx<br />

)<br />

(1 − n) ln<br />

ε<br />

f<br />

=<br />

sinh (1 ) 2 3<br />

⎣<br />

⎦<br />

⎡<br />

∞ ∞<br />

( − n ( σxx<br />

+ σ<br />

yy ) ( σ )<br />

⎤)<br />

, (6)<br />

die exponentiell von dem Quotienten aus hydrostastischer Spannung <strong>und</strong> Vergleichsspannung,<br />

der sog. Spannungsmehrachsigkeit<br />

σ<br />

h<br />

σ kk<br />

σ<br />

xx<br />

+ σ<br />

yy<br />

= =<br />

σ 3σ 2σ<br />

(EVZ)<br />

(7)<br />

abhängt.<br />

RICE & TRACEY [1969] betrachten einen kugelförmigen Hohlraum in einem Dehnungsfeld 4<br />

<br />

1<br />

ε<br />

yy<br />

= , ε ε<br />

xx<br />

= εzz<br />

=− <br />

2<br />

ε eines „unendlichen“ starr-idealplastischen Kontinuums <strong>und</strong> berechnen<br />

dessen Dilationsrate näherungsweise für große Mehrachsigkeiten<br />

D<br />

r<br />

εr<br />

⎛2σ<br />

⎞<br />

0.283exp . (8)<br />

⎝ 3 σ ⎠<br />

h<br />

= ≈ ⎜ ⎟<br />

Auch dieses Modell zeigt die exponentielle Abhängigkeit des Hohlraumwachstums von<br />

der Spannungsmehrachsigkeit<br />

Basierend auf dem Hohlraumwachstumsmodell hat BEREMIN [1981] den local approach<br />

für duktiles Risswachstum formuliert. Ebenso wie das Spaltbruchmodell erlaubt dieser Ansatz<br />

lediglich eine nachträgliche Berechnung der Schädigung aus dem mit einem klassischen<br />

elastisch-plastischen Stoffgesetz berechneten Spannungs- <strong>und</strong> Dehnungsfeld. Eine<br />

Kopplung, bei der die Schädigung als innere Variable in das Stoffgesetz eingeht, erfolgt in<br />

den Modellen von GURSON [1977] <strong>und</strong> ROUSSELIER [1987].<br />

3<br />

4<br />

σ , ε sind die Vergleichsspannung bzw. Vergleichsdehnung nach VON MISES, siehe Gln. (15a) <strong>und</strong><br />

(16a) im Manuskript „Plastizitaet“.<br />

Man beachte die Bedingung der Volumenkonstanz bei plastischen Deformationen<br />

ε + ε + ε = 0<br />

xx yy zz<br />

Brocks, 13.01.2012, Schaedigung, - 4 -

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