Plastizität und Bruchmechanik - Technische Fakultät
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W. Brocks: <strong>Plastizität</strong> <strong>und</strong> <strong>Bruchmechanik</strong><br />
2.1 Postulat im Großen (large-scale)<br />
t0<br />
+ Δt<br />
t0<br />
bzw. das<br />
0<br />
( )<br />
∫ σij − σ <br />
ij<br />
εij<br />
dt > 0 , (3)<br />
2.2 Postulat im Kleinen (small-scale)<br />
e p<br />
( )<br />
σ ε = σ ε + ε > 0 , (4)<br />
ij ij ij ij ij<br />
wobei die additive Zerlegung der Verzerrungsraten<br />
ε = ε + ε . (5)<br />
e p<br />
ij ij ij<br />
eingeführt wurde.<br />
2. Postulate für Lastzyklen<br />
Die genannten Postulate betreffen die Arbeit der äußeren Kräfte bei monotoner Belastung. Zusätzlich<br />
fordert DRUCKER, dass die während eines Belastungszyklus aus aufgebrachten <strong>und</strong> wieder<br />
entfernten Störungen σ ij<br />
0<br />
0<br />
(t) bei festem Ausgangszustand σ<br />
ij<br />
mit ϕ( σij<br />
) ≤ 0 verrichtete Arbeit<br />
nicht negativ ist. Die entsprechenden Postulate sind natürlich nur für inelastisches Materialverhalten<br />
relevant, da die Arbeit während eines vollständigen Belastungszyklus in einem elastischen<br />
Werkstoff verschwindet.<br />
Das eingeschränkte Postulat für einen Lastzyklus im Großen lautet mit der Annahme (5)<br />
0 p 0<br />
( σij σij ) εij ϕ( σij<br />
)<br />
− ≥0 für ≤0<br />
(6)<br />
<strong>und</strong> für einen Lastzyklus im Kleinen<br />
σ ε ≥ 0. (7)<br />
ij<br />
p<br />
ij<br />
Diese Postulate enthalten nicht mehr die Arbeit der Störspannungen an den reversiblen Anteilen<br />
der Deformationen.<br />
0<br />
Nimmt man als Anfangszustand σ<br />
ij<br />
einen „sicheren Zustand“<br />
der Fließfläche an, folgt aus (6) für einen großen Lastzyklus<br />
( s) p (s)<br />
( σij σij ) εij ϕ( σij<br />
)<br />
(s)<br />
(s)<br />
σ<br />
ij<br />
mit ( ij )<br />
ϕ σ < 0 innerhalb<br />
− > 0 für < 0. (6a)<br />
Für ideal-plastisches Material gilt für einen kleinen Lastzyklus speziell<br />
σ ε = 0 . (7a)<br />
ij<br />
p<br />
ij<br />
Das Postulat (6), auch als Minimalprinzip von PRAGER bekannt, liefert die gr<strong>und</strong>legende Beziehung<br />
für den Beweis der Grenzlastsätze der <strong>Plastizität</strong> (DRUCKER, PRAGER & GREENBERG<br />
Grenzlast, WB, 08.12.2011, - 3 -