Plastizität und Bruchmechanik - Technische Fakultät
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W. Brocks: <strong>Plastizität</strong> <strong>und</strong> <strong>Bruchmechanik</strong><br />
spannung<br />
π<br />
φ = ϕ± (29)<br />
4<br />
<strong>und</strong> ϕ die Richtung der größten Hauptspannung (siehe MOHRschen Spannungskreis). Längs der<br />
Gleitlinien gilt<br />
σ = τ =± k , (30)<br />
nt<br />
m 0<br />
wobei n, t die Richtungen der Normalen <strong>und</strong> der Tangente an die Gleitlinie darstellt. Die Komponenten<br />
des Spannungstensors im x,y-System sind<br />
σ ˆ<br />
xx<br />
= σ −k0<br />
sin 2φ<br />
σ ˆ<br />
yy<br />
= σ + k0<br />
sin 2φ<br />
. (31)<br />
σ = k cos 2φ<br />
xy<br />
0<br />
Damit ist der Spannungszustande in jedem Punkt durch den Wert der mittleren Hauptspannung<br />
ˆ σ = σ<br />
III<br />
<strong>und</strong> der Orientierung φ der Linien maximaler Schubspannung gegenüber der x-Achse<br />
vollständig festgelegt. Die Gln. (28) beschreiben ein orthogonales Netzwerk. Man nennt die<br />
gegenüber der x-Achse um den Winkel φ im mathematisch positiven Sinne (gegen den Uhrzeiger)<br />
gedrehte Kurvenschar α-Linien <strong>und</strong> die dazu orthogonalen Kurven β-Linien. Die Hauptachse<br />
I teilt den rechten Winkel zwischen ihnen. Auf ein in den Hauptrichtungen orientiertes materielles<br />
Element wirken die Spannungen σ<br />
I,II<br />
= ˆ σ ± k ˆ<br />
0<br />
, σIII<br />
= σ .<br />
Mit ˆ σ <strong>und</strong> φ nehmen die Gleichgewichtsbedingungen (23) die Form<br />
∂ ˆ σ ∂φ ∂φ<br />
−2k0cos2φ<br />
− 2k0sin2φ<br />
= 0<br />
∂x ∂x ∂y<br />
∂φ ∂ ˆ σ ∂φ<br />
− 2k0sin2φ<br />
+ + 2k0cos2φ<br />
= 0<br />
∂x ∂y ∂y<br />
an. Aus der Lösungsbedingung für dieses Gleichungssystem hat HENCKY [1923] die Gleichungen<br />
d ˆ σ<br />
⎧α<br />
− Linien<br />
∓ 2k0<br />
= 0 für ⎨ (33)<br />
dφ<br />
⎩β<br />
− Linien<br />
hergeleitet, d.h. dass in jedem Punkt die Ableitung der Größe ˆ σ ∓ 2k0φ<br />
in Richtung der α- bzw.<br />
β-Linien verschwindet, also ˆ σ ∓ 2k0φ<br />
konstant ist,<br />
ˆ σ − 2k0<br />
φ = Cα<br />
längs α −Linie<br />
. (34)<br />
ˆ σ + 2k<br />
φ = C längs β −Linie<br />
0<br />
β<br />
Die Konstanten C α <strong>und</strong> C β variieren von einer α- bzw. β-Linie zur anderen.<br />
Die Charakteristiken der Spannungsgleichungen <strong>und</strong> der Geschwindigkeitsgleichungen stimmen<br />
überein. Die Geschwindigkeitsänderungen entlang der α- bzw. β-Linien sind<br />
(32)<br />
Gleitlinien, WB, 15.01.2012 - 6 -