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Plastizität und Bruchmechanik - Technische Fakultät

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W. Brocks: <strong>Bruchmechanik</strong><br />

lastung abhängt. Wegen der Voraussetzung linear-elastischen Materialverhaltens können die<br />

Spannungsfelder aller drei Gr<strong>und</strong>formen superponiert werden, so dass die asymptotischen Näherungen<br />

des Spannungszustandes an Rissen durch<br />

1<br />

I II III<br />

σ (, r ϑ) = KI f ( ϑ) KII f ( ϑ) KIII<br />

f ( ϑ)<br />

ij<br />

2π r<br />

⎡ ⎣ + + ⎤<br />

ij ij ij ⎦ (1)<br />

<strong>und</strong> des Verschiebungszustandes durch<br />

1 r I II III<br />

ui(, r ϑ) = KIgi( ϑ) KIIgi ( ϑ) KIIIgi<br />

( ϑ)<br />

2G<br />

2π ⎣ ⎡ + + ⎦ ⎤<br />

(2)<br />

gegeben sind. Die Indizes (i,j) bezeichnen kartesische Koordinaten (x, y, z) oder Zylinderkoordinaten<br />

(r, ϑ, z) am Riss.<br />

• K I , K II , K III sind die Spannungsintensitätsfaktoren der drei Rissöffnungsarten <strong>und</strong><br />

III<br />

g<br />

i<br />

sind die in Tabelle 2 zusammengestellten dimensionslosen Win-<br />

I II III I II<br />

• f<br />

ij<br />

, f<br />

ij<br />

, f<br />

ij<br />

, g<br />

i<br />

, g<br />

i<br />

,<br />

kelfunktionen von ϑ .<br />

Im Bild 2 sind die Winkelfunktionen f<br />

I ij<br />

( ϑ)<br />

<strong>und</strong> f<br />

II ij<br />

( ϑ ) graphisch dargestellt. Die Normalspannungen<br />

fxx<br />

( ϑ)<br />

<strong>und</strong> f<br />

yy<br />

( ϑ)<br />

sind gerade Funktionen von ϑ für Modus I <strong>und</strong> ungerade Funktionen<br />

für Modus II, bei den Schubspannungen f ( ϑ)<br />

ist es umgekehrt.<br />

Die Spannungsintensitätsfaktoren stellen ein Maß für die Stärke der 1<br />

xy<br />

r -Singularität dar<br />

⎧K<br />

(, 0)<br />

I ⎫<br />

⎧σ<br />

yy<br />

r ϑ = ⎫<br />

⎪ ⎪ ⎪<br />

⎪<br />

⎨K ⎬ = lim 2 πr ⎨σ ( r, ϑ = 0) ⎬<br />

II<br />

xy<br />

r→0<br />

⎪K<br />

⎪ ⎪ ⎪<br />

⎩ III ⎭ ⎩σ<br />

yz<br />

(, r ϑ = 0) ⎭<br />

(3)<br />

Aus Gl. (3) lässt sich auch die Dimension von K als [Kraft × Länge -3/2 ] ablesen. Übliche Maßeinheiten<br />

sind MPa m =10 10 Nmm −32 . Für die Rissuferverschiebungen gilt entsprechend<br />

⎧ 1<br />

⎫<br />

⎪<br />

u (, r ϑ = π )<br />

⎪<br />

⎪ ⎪ 2π<br />

⎪ 1<br />

⎪<br />

⎨K ⎬= lim ⎨ u ( r, ϑ = π ) ⎬<br />

y<br />

⎧K<br />

κ + 2<br />

I ⎫ ⎪ ⎪<br />

II<br />

x<br />

r→0<br />

⎪ r 1<br />

K ⎪ ⎪κ<br />

+<br />

⎪<br />

⎩ III ⎭ ⎪1<br />

⎪<br />

uz<br />

(, r ϑ = π)<br />

⎪<br />

⎩4<br />

⎪<br />

⎭<br />

Sind die asymptotischen Spannungsverteilungen σ ij (r,ϑ) aus analytischen oder numerischen Lösungen<br />

bekannt, erhält man die K-Faktoren unmittelbar aus dem Vergleich mit Gl. (1).<br />

Für einige elementare Belastungsfälle des GRIFFITH-Risses der Länge 2a <strong>und</strong> des kreisförmigen<br />

Innenrisses vom Radius a im unendlichen Körper (SNEDDON [1973]) sind die K-Faktoren in der<br />

Tabelle 3 zusammengestellt.<br />

(4)<br />

LEBM_SIF, 05.01.2012, - 2 -

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